[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zwischenstapeleinrichtung im Ausleger
einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine, mit einem in den Stapelbereich
einfahrbaren und entgegen der Einfahrrichtung aus dem Stapelbereich herausfahrbaren
Zwischenstapelträger, der aus gelenkig miteinander verbundenen Tragrollen, die in
Führungen führbar angeordnet und rotierend antreibbar sind, gebildet ist.
[0002] Einrichtungen dieser Art finden vor allem in Auslegern von schnelllaufenden bogenverarbeitenden
Maschinen Verwendung, die Bogen in kontinuierlicher Folge produzieren. Diese Bogen
werden im Ausleger zu sogenannten Hauptstapeln auf Stapelträgern abgelegt, die, wenn
der Hauptstapel eine bestimmte Höhe erreicht hat, durch neue Stapelträger ersetzt
werden. Die in der Zeit des Stapelwechsels im Ausleger anfallenden Bogen werden von
Zwischenstapelträgern aufgenommen, die zu diesem Zweck in den Stapelbereich eingeschoben
werden. Nach abgeschlossenem Stapelwechsel erfolgt die Überführung des Zwischenstapels
auf den neuen Stapelträger, wodurch eine unterbrechungsfreie Produktion ermöglicht
wird.
[0003] Es ist bekannt, Zwischenstapeleinrichtungen mit Tragrosten, Bandreihen oder Tuchflächen
auszuführen. Eine Zwischenstapeleinrichtung mit einem Tragrechen ist in der DE 29
35 710 C2 beschrieben. Der Tragrechen umfasst teleskopartig ausgebildete Rechenstäbe,
die in Richtung des Durchlaufs der Bogen in den Stapelbereich eines im Non-Stop-Betrieb
arbeitenden Auslegers eingeschoben werden.
Die DE 199 10 242 A1 offenbart einen Tragrechen, der entgegen der Bogenlaufrichtung
in den Stapelbereich eingeschoben wird und in einem in Einschubrichtung vorn liegenden
Bereich angeschrägt ist.
Die Nachteile der genannten Einrichtungen bestehen darin, dass zwischen dem in den
Stapelbereich einschiebbaren Zwischenstapelträger und dem auf diesem während der Zeit
des Stapelwechsels gebildeten Zwischenstapel beim Herausziehen des Zwischenstapelträgers
eine Schubkraft wirkt. Dadurch werden die im Zwischenstapel untenliegenden Bogen vom
Zwischenstapelträger mitgezogen, was den Stapelbildungsprozess stört. Zudem besteht
insbesondere bei Bogen, die im Schön- und Widerdruck bedruckt sind, die Gefahr von
Beschädigungen der Bogenunterseite infolge der Relativbewegungen.
[0004] Eine demgegenüber verbesserte Zwischenstapeleinrichtung ist aus der DE 15 61 103
A1 bekannt. Diese besteht aus einer Kombination von gelenkig miteinander verbundenen
Tragrollen und Antriebselementen zum zwangsläufigen Antrieb derselben, wobei die Tragrollen
dicht nebeneinander angeordnet und in Kugellagern gelagert sind, der Außenring des
Kugellagers als Laufrolle ausgebildet ist und die Führungsschienen der Laufrollen
bogenförmig ausgebildet sind. Damit wird erreicht, dass die Tragrollen beim Einfahren
bzw. Herausfahren in eine Drehbewegung versetzt werden, derart, dass keine Relativbewegung
und damit keine Schubkraft zwischen den Tragrollen und den im Zwischenstapel untenliegenden
Bogen auftritt.
Die Tragrollen müssen, wenn sie in Auslegern großformatiger Maschinen eingesetzt werden,
große Tragweiten zwischen den Führungen überbrücken. Zudem besteht die Forderung nach
einer großen Aufnahmekapazität für bedruckte Bogen, um auch bei schnelllaufenden Maschinen
ohne Verringerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit ausreichend Zeit für das Wechseln
des Hauptstapels verfügbar zu haben, was zu großen Flächengewichten auf dem Zwischenstapelträger
führt. Der Zwischenstapelträger soll dabei eine möglichst geringe Eigenmasse aufweisen,
um schnell in den Stapelbereich einfahren bzw. aus dem Stapelbereich herausfahren
zu können. Um diesen Forderungen gerecht zu werden, sind die in den bekannten Hilfsstapelträgern
vorgesehenen Tragrollen mit verhältnismäßig großem Durchmesser ausgebildet.
Solange der Hilfsstapelträger eingefahren ist, erfolgt die Ablage der folgenden Bogen
auf diesem und es bildet sich ein Hilfsstapel. Mit dem Herausfahren des Hilfsstapelträgers
wird der Hilfsstapel auf der Stapelplatte bzw. dem neuen Bogenstapel abgelegt. Dabei
bildet sich zwischen dem Hilfsstapelträger und der Oberseite des neuen Stapels eine
mit dem Hilfsstapelträger horizontal wandernde Stufe. In dieser Phase des Stapelwechsels
liegt somit ein erster Teilbereich des Hilfsstapels noch auf dem Hilfsstapelträger
auf, während ein zweiter Bereich bereits auf dem neuen Stapelträger aufliegt. In einem
zwischen diesen beiden Bereichen liegenden Übergangsbereich werden die abgelegten
Bogen abhängig von der Höhe des Hilfsstapels unterschiedlich verformt, was zu Relativbewegungen
zwischen den aufeinanderliegenden Bogen führt. Dabei können die bedruckten und/oder
lackierten Bogenseiten beschädigt werden, was sich insbesondere bei im Schön- und
Widerdruck bedruckten Bogen nachteilig auswirkt. Zudem wird die Übertragung von Farbe
auf benachbarte Bogen begünstigt.
[0005] Gemäß der DE 42 44 384 A1 kann an der ersten Tragrolle einer solchen Zwischenstapeleinrichtung
eine keilförmig ausgebildete Trennschiene angeordnet sein. Diese erleichtert das Einfahren
des Zwischenstapelträgers. Der Nachteil besteht darin, dass beim Herausfahren der
Zwischenstapeleinrichtung eine Relativbewegung zwischen der Trennschiene und dem untenliegenden
Bogen auftritt, die zu Beschädigungen führt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile
eine Zwischenstapeleinrichtung im Ausleger einer bogenverarbeitenden Maschine zu schaffen,
mit der die mechanische Beanspruchung der Bogen beim Herausfahren des Zwischenstapelträgers
aus dem Stapelbereich vermindert wird.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Lehre von Patentanspruch 1 gelöst, indem die in Einfahrrichtung
vorderste Tragrolle bezüglich der übrigen Tragrollen mit verkleinertem Durchmesser
ausgeführt ist und die Führungen so ausgebildet sind, dass sich während des Ein- oder
Herausfahrens die bogentragende Mantellinie der in Einfahrrichtung vordersten Tragrolle
auf einem Höhenniveau bewegt, das unterhalb des Höhenniveaus liegt, auf dem sich die
bogentragenden Mantellinien der übrigen Tragrollen bewegen.
[0008] Dadurch werden die Verformungen der Bogen beim Herausfahren des Zwischenstapelträgers
in vorteilhafter Weise auf ein Minimum reduziert. Die sich bildende Stufe zwischen
dem Zwischenstapelträger und der Ablageebene auf dem neuen Stapelträger bzw. Stapel
verkleinert sich und die Bogen können ausgehend von der letzten Tragrolle mit normalem
Durchmesser gestützt von mindestens einer Tragrolle mit verkleinertem Durchmesser
auf den Stapelträger gleiten. Dabei treten zwischen dem untersten Bogen und dem Zwischenstapelträger
infolge des zwangsweisen Antriebs der Tragrollen keine Relativbewegungen auf.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Rotationsachse der vordersten
Tragrolle in einem kleineren vertikalen Abstand zu den Führungen anzuordnen als die
Rotationsachsen der übrigen Tragrollen, so dass die unterste Mantellinie der vordersten
Tragrolle annähernd auf dem Höhenniveau der untersten Mantellinien der übrigen Tragrollen
liegt. Die beim Herausfahren des Zwischenstapelträgers entstehende Stufe wird durch
diese Maßnahme auf den Durchmesser der vordersten Tragrolle reduziert. Der Durchmesser
der vordersten Tragrolle kann verhältnismäßig klein ausfallen, da die vorderste Tragrolle
bedingt durch ihre Lage am Stapelrand ein geringeres Gewicht tragen muss als die übrigen
Tragrollen.
[0010] Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung weisen die Führungen einen ersten und
einen diesem gegenüber tieferliegenden zweiten Führungsbereich auf, wobei bei eingefahrenem
Zwischenstapelträger der erste Führungsbereich die vorderste Tragrolle und der zweite
Führungsbereich die übrigen Tragrollen führt, so dass im eingefahrenen Zustand die
bogentragenden Mantellinien aller Tragrollen auf dem gleichen Höhenniveau verlaufen.
Der Zwischenstapelträger bildet nach Abschluss des Einfahrvorganges ein ebenes Auflageniveau
zur Aufnahme des Zwischenstapels, was den Stapelbildungsprozess begünstigt.
[0011] Dazu kann der zweite Führungsbereich um die Durchmesserdifferenz zwischen der vordersten
und der dieser benachbarten Tragrolle tieferliegend angeordnet sein als der erste
Führungsbereich, wobei die Rotationsachsen der Tragrollen in einem gleichbleibenden
Abstand zu den Führungsbereichen geführt werden, die dem Radius der jeweiligen Tragrolle
entsprechen.
[0012] Die Erfindung ist nicht auf Ausführungen beschränkt, bei denen nur eine Tragrolle
im Durchmesser verkleinert ist. Vielmehr können die Durchmesser von mehreren nebeneinanderliegenden
Tragrollen abgestuft sein, wobei jeweils die in Einfahrrichtung vordere von zwei benachbarten
Tragrollen einen gegenüber der anderen Tragrolle verkleinerten Durchmesser aufweisen
muss. Die im Durchmesser verkleinerten Tragrollen bilden mit ihren bogentragenden
Mantellinien eine Art schiefe Ebene, auf der der Zwischenstapel beim Übergang auf
den Stapelträger geführt wird.
[0013] Eine Weiterbildung sieht vor, zwischen der vordersten und der dieser benachbarten
Tragrolle eine Traverse mit einer den Bogen zugewandten Stützfläche anzuordnen, die
die Bogen zwischen den Tragrollen abstützt und somit verhindert, dass sich diese durchbiegen.
Die Traverse ist auf den ihr benachbarten Tragrollen schwenkbar gelagert, wodurch
erreicht wird, dass die Stützfläche sowohl im eingefahrenen Zustand wie auch beim
Ein- oder Herausfahren annähernd in der gedachten Verbindungsebene zwischen den bogentragenden
Mantellinien der ihr benachbarten Tragrollen oder unterhalb dieser verläuft. Die Stützfläche
kann im Querschnitt gesehen konvex gekrümmt sein.
[0014] Um eine weitere Verringerung des Durchmessers der vordersten Tragrolle zu erreichen,
kann diese gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mittig auf der Traverse gelagert
sein. Die vorderste Tragrolle ist, wie auch die anderen Tragrollen, beim Einfahren
oder Herausfahren zwangsweise angetrieben. Das dazu benötigte Abtriebsmoment kann
von der benachbarten Tragrolle abgenommen werden.
[0015] Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die nachfolgende Erfindung näher erläutert
werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- die schematische Darstellung eines Auslegers mit erfindungsgemäßer Zwischenstapeleinrichtung
- Fig. 2
- die schematisch dargestellte Zwischenstapeleinrichtung in der Draufsicht,
- Fig. 3
- eine geschnittene Seitenansicht des Zwischenstapelträgers,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Zwischenstapeleinrichtung zu Beginn des Einfahrvorgangs,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Zwischenstapeleinrichtung im eingefahrenen Zustand und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Zwischenstapeleinrichtung während des Herausfahrens aus dem
Stapelbereich.
[0016] Der Ausleger 1, dargestellt in Fig. 1, nimmt die frisch bedruckten und/oder lackierten
Bogen 3 von der letzten Verarbeitungsstation der bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere
Druckmaschine ab. Zum Transport der Bogen 3 dienen umlaufende Fördersysteme, die Greifer
tragende Greiferwagen umfassen, von denen die Bogen 3 an ihren Vorderkanten fixiert
und zu einem Stapelträger 18 überführt werden. Oberhalb des Stapelträgers 18 öffnen
sich die Greifer und geben die Bogen 3 frei, die von einer Bremseinrichtung abgebremst
werden. Als Bremseinrichtung ist eine an den Bogenunterseiten angreifende Saugwalze
16 oder ein nicht dargestelltes Nachgreifersystem vorgesehen. Die abgebremsten Bogen
3 sinken unter der Wirkung der Schwerkraft auf den Stapelträger 18. Dabei besitzen
sie noch ausreichend Bewegungsenergie, um sich mit ihren Vorderkanten an Anschläge
15 anzulegen. Auf diese Weise bildet sich auf dem als Palette ausgebildeten Stapelträger
18 aus den kantegenau aufeinander abgelegten Bogen 3 ein Stapel 2. In dem Maß, wie
der Stapel 2 auf dem Stapelträger 18 zunimmt, wird der Stapelträger 18 abgesenkt,
so dass jeder Bogen 3 annähernd die gleich Fallstrecke zurücklegt. Dazu ist ein die
Oberkante des Stapels 2 detektierender Sensor angeordnet, der die Absenkbewegung des
Stapelträgers 18 steuert. Spätestens wenn sich der Stapelträger 18 in geringem Abstand
oberhalb der Fundamentebene befindet, wird er gegen einen neuen Stapelträger 18 ausgetauscht,
dessen Aufnahmekapazität für Bogen 3 noch nicht erschöpft ist. Diesen Prozess bezeichnet
man als Stapelwechsel.
[0017] Während des Stapelwechsels kommt die in Fig. 2 dargestellte Zwischenstapeleinrichtung
zum Einsatz. Diese umfasst einen in den Stapelbereich einfahrbaren und entgegen der
Einfahrrichtung 10 aus dem Stapelbereich herausfahrbaren Zwischenstapelträger. Die
Einfahrrichtung 10 entspricht im Ausführungsbeispiel der Bogenlaufrichtung, wobei
es für die Anwendung der Erfindung nicht darauf ankommt, in welcher Richtung der Zwischenstapelträger
in den Stapelbereich einfährt.
[0018] Der Zwischenstapelträger besteht aus über Laschen gelenkig miteinander verbundenen
Tragrollen 4, 5, die annähernd parallel nebeneinander angeordnet sind und stirnseitig
in Führungen 6 geführt werden. Die Tragrollen 4, 5 sind bevorzugt hohl ausgeführt
und mit Kugellagern gelagert, wobei der Außenring der Kugellager als Laufrolle ausgebildet
ist und in den Führungen 6 läuft. Die Kugellager sitzen auf stirnseitig an den Tragrollen
4, 5 angeordneten Bolzen. Der Abstand zwischen den Tragrollen 4, 5 ist so bemessen,
dass sich die Bogen 3 auf den Tragrollen 4, 5 ablegen, ohne zwischen diesen durchzuhängen.
Sämtliche Tragrollen 4, 5 sind rotierend antreibbar. Dazu sind auf den Bolzen der
Tragrollen 4, 5 Riemenscheiben verdrehfest angeordnet, die mit einem umlaufenden Zahnriemen
zusammenwirken. Alternativ dazu kann der Antrieb der Tragrollen 4, 5 mit einer Kombination
aus Zahnstange und Zahnrädern bzw. über Reibräder realisiert werden. Jede der Tragrollen
4, 5 kann dabei unmittelbar von dem Zahnriemen oder einem vergleichbaren Getriebeglied
angetrieben werden. Demgegenüber bevorzugt, wird die Bewegung zum Antrieb der in Einfahrrichtung
10 vordersten Tragrolle 4 von der dieser benachbarten Tragrolle 5 abgenommen, wozu
auf der vordersten und der dieser benachbarten Tragrolle 4, 5 Zahnräder 12, 13 angeordnet
sind, die direkt oder über ein Zwischenrad 11 miteinander zusammenwirken. Zwischen
der in Einfahrrichtung 10 vordersten Tragrolle 4 und der dieser benachbarten Tragrolle
5 ist eine Traverse 14 ausgebildet, die eine den Bogen 3 zugewandte Stützfläche 9
mit einer farbabweisenden Beschichtung aufweist. Die Traverse 14 ist gelenkig auf
den an den Tragrollen 4, 5 ausgebildeten Bolzen gelagert. Die in Einfahrrichtung 10
vorderste Tragrolle 4 ist bezüglich der übrigen Tragrollen 5 mit verkleinertem Durchmesser
ausgeführt.
[0019] Wie in Fig. 3 dargestellt, liegt die Stützfläche 9 annähernd in der gedachten Verbindungsebene
zwischen den bogentragenden Mantellinien der der Traverse 14 benachbarten Tragrollen
4, 5. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist sie im Querschnitt entsprechend der
Biegelinie der Bogen 3 bei der Überführung auf den Stapelträger 18 konvex) gekrümmt.
Die vorderste Tragrolle 4 ist seitlich und an mindestens einer weitern Stelle abgestützt,
wozu eine vorzugsweise mittig angeordnete Lagerstelle 19 vorgesehen ist.
[0020] Die Führungen 6 weisen einen ersten Führungsbereich 7 und einen diesem gegenüber
tieferliegenden zweiten Führungsbereich 8 auf. Die Führungsbereiche 7, 8 schließen
sich in Einfahrrichtung 10 aneinander an. Sie sind derart ausgeführt, dass sich während
des Einoder Herausfahrens die Bogen 3 tragende Mantellinie der in Einfahrrichtung
10 vordersten Tragrolle 4 auf einem Höhenniveau bewegt, das unterhalb des Höhenniveaus
liegt, auf dem sich die Bogen 3 tragenden Mantellinien der übrigen Tragrollen 5 bewegen.
Bei eingefahrenem Zwischenstapelträger führt der erste Führungsbereich 7 die vorderste
Tragrolle 4 und der zweite Führungsbereich 8 die übrigen Tragrollen 5, so dass im
eingefahrenen Zustand des Zwischenstapelträgers die bogentragenden Mantellinien aller
Tragrollen 4, 5 auf dem gleichen Höhenniveau verlaufen.
[0021] Nachfolgend soll die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Zwischenstapeleinrichtung
beschrieben werden.
[0022] Fig. 4 zeigt die auf dem Stapelträger 18 zu einem Stapel 2 abgestapelten Bogen 3.
Während kontinuierlich weitere Bogen 3 zugeführt werden, fährt der Zwischenstapelträger
in Einfahrrichtung 10 in den Stapelbereich in eine Lücke zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Bogen 3 ein. Die Tragrollen 4, 5 des Zwischenstapelträgers sind dabei zwangsweise
rotierend angetrieben, so dass keine Relativbewegung zwischen diesen und den Bogen
3 entsteht. Während der Einfahrbewegung des Zwischenstapelträgers werden die Laufrollen
4, 5 vom zweiten Führungsbereich 8 der Führungen 6 geführt. Die bogentragende Mantellinie
der in Einfahrrichtung 10 vordersten Tragrolle 4 bewegt sich damit auf einem Höhenniveau,
das unterhalb des Höhenniveaus liegt, auf dem sich die bogentragenden Mantellinien
der übrigen Tragrollen 5 bewegen. In der letzten Phase der Einfahrbewegung erreicht
die in Einfahrrichtung 10 vorderste Tragrolle 4 den ersten Führungsbereich 7, so dass
bei eingefahrenem Zwischenstapelträger nur diese vom ersten Führungsbereich 7 und
die übrigen Tragrollen 5 vom zweiten Führungsbereich 8 der Führungen 6 geführt werden.
Damit liegen im eingefahrenen Zustand gemäß Fig. 5 die bogentragenden Mantellinien
aller Tragrollen 4, 5 auf dem gleichen Höhenniveau, von dem beginnend der Zwischen
stapel 17 aufgebaut wird. Neben dem Zwischenstapelträger können nicht dargestellte
Aufnahmefinger oder -platten vorgesehen sein, die entgegen der Einfahrrichtung 10
in den Stapelbereich einschiebbar sind und somit den Stapelbildungsprozess während
des Einfahrens des Zwischenstapelträgers unterstützen. Nach dem Austausch eines Bogen
3 tragenden Stapelträgers 18 durch einen neuen, wird der neue Stapelträger 18 angehoben,
bis sich seine Ablageebene unmittelbar unterhalb des Zwischenstapelträgers befindet.
Durch das Herausfahren des Zwischenstapelträgers aus dem Stapelbereich erfolgt eine
Überführung des Zwischenstapels 17 auf den Stapelträger 18, wobei die in Bogelaufrichtung
10 vorderste Tragrolle 4 und die Traverse 14 die Bogen 3 stützen.
Bezugszeichenaufstellung
[0023]
- 1
- Ausleger
- 2
- Stapel
- 3
- Bogen
- 4
- Tragrolle
- 5
- Tragrolle
- 6
- Führung
- 7
- erster Führungsbereich
- 8
- zweiter Führungsbereich
- 9
- Stützfläche
- 10
- Einfahrrichtung
- 11
- Zwischenrad
- 12
- Zahnrad
- 13
- Zahnrad
- 14
- Traverse
- 15
- Anschlag
- 16
- Saugwalze
- 17
- Zwischenstapel
- 18
- Stapelträger
- 19
- Lagerstelle
1. Zwischenstapeleinrichtung im Ausleger (1) einer bogenverarbeitenden Maschine, insbesondere
Druckmaschine, mit einem in den Stapelbereich einfahrbaren und entgegen der Einfahrrichtung
(10) aus dem Stapelbereich herausfahrbaren Zwischenstapelträger, der aus gelenkig
miteinander verbundenen, rotierend antreibbaren Tragrollen (4, 5), die in Führungen
(6) führbar angeordnet sind, gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die in Einfahrrichtung (10) vorderste Tragrolle (4) bezüglich der übrigen Tragrollen
(5) mit verkleinertem Durchmesser ausgeführt ist und die Führungen (6) so ausgebildet
sind, dass sich während des Ein- oder Herausfahrens die bogentragende Mantellinie
der in Einfahrrichtung (10) vordersten Tragrolle (4) auf einem Höhenniveau bewegt,
das unterhalb des Höhenniveaus liegt, auf dem sich die bogentragenden Mantellinien
der übrigen Tragrollen (5) bewegen.
2. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse der vordersten Tragrolle (4) in einem kleineren vertikalen Abstand
zu den Führungen (6) angeordnet ist als die Rotationsachsen der übrigen Tragrollen
(5).
3. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (6) einen ersten und einen diesem gegenüber tieferliegenden zweiten
Führungsbereich (7, 8) aufweisen, wobei bei eingefahrenem Zwischenstapelträger der
erste Führungsbereich (7) die vorderste Tragrolle (4) und der zweite Führungsbereich
(8) die übrigen Tragrollen (5) führt, so dass im eingefahrenen Zustand die bogentragenden
Mantellinien aller Tragrollen (4, 5) auf dem gleichen Höhenniveau verlaufen.
4. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Führungsbereich (8) annähernd um die Durchmesserdifferenz zwischen der
vordersten und der dieser benachbarten Tragrolle (4, 5) tieferliegt als der erste
Führungsbereich (7).
5. Zwischenstapeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die in Einfahrrichtung (10) vordere von zwei benachbarten Tragrollen (5)
einen gegenüber der anderen Tragrolle (5) verkleinerten Durchmesser aufweist.
6. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderste Tragrolle (4) mit der ihr benachbarten Tragrolle (5) über eine Getriebestufe
(12, 13), insbesondere ausgebildet als Zahnrad- oder Zahnriemenantrieb, wirkverbunden
ist.
7. Zwischenstapeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der vordersten und der dieser benachbarten Tragrolle (4, 5) eine Traverse
(14) mit einer den Bogen (3) zugewandten Stützfläche (9) angeordnet ist.
8. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (14) auf den ihr benachbarten Tragrollen (4, 5) gelagert ist.
9. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderste Tragrolle (4) mittig auf der Traverse (14) gelagert ist.
10. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Traverse (14) ein Zwischenrad (11) gelagert ist, das mit zwei Zahnrädern
(12, 13) kämmt, von denen je eines der vordersten und der ihr benachbarten Tragrolle
(4, 5) verdrehfest zugeordnet ist.
11. Zwischenstapeleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (9) im Querschnitt gesehen konvex gekrümmt ist.
12. Zwischenstapeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfahrrichtung (10) die Bogenlaufrichtung ist.