[0001] Die Erfindung betrifft einen Stoff für eine Fussbekleidung, ein Verfahren zu dessen
Herstellung und eine Fussbekleidung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, 11
bzw. 17.
[0002] Die Erfindung betrifft insbesondere einen Stoff für eine Fussbekleidung und Fussbekleidungen
wie, Strümpfe, Einlagen, Pantoffeln oder Schuhe, für die Verwendung im Medizin-, Sportund/oder
Pflegebereich.
[0003] Die erfindungsgemässe Fussbekleidung soll dabei zur Heilung von Hauterkrankungen,
beispielsweise Fuss- und Nagelmykosen; zur Vermeidung von Ansteckungen, Blasen- und
Spaltenbildungen, beispielsweise bei sportlichen Aktivitäten; oder der sonstigen Verbesserung
des Wohlbefindens des Anwenders dienen.
[0004] Zur Vermeidung von Fussproblemen, insbesondere bei starken Belastungen, wurden verschiedene
Stoffe und Socken entwickelt, die im Werbeheft "socks and more" vom Herbst 2002 der
Praktikus Versand AG, CH-8712 Stäfa, beschrieben sind.
[0005] Sportsocken weisen beispielsweise ein anatomisch geformtes Fussbett, Schutzbandagen,
Luftführungen für den Luftaustausch, und Schutzbereiche für verschiedene Fusszonen
auf. Durch die Verwendung atmungsaktiver Stoffe und der Luftführungen wird ein gutes
Fussklima geschaffen, welches die Haut schont und der Verbreitung von Bakterien und
Pilzen entgegenwirkt.
[0006] Aufgrund der leichten Übertragbarkeit sind Fuss- und Nagelmykosen ein verbreitetes
Übel. Trockene, warme, gut durchblutete Füsse sind bekanntlich die beste Prophylaxe
gegen Fusspilze. Die Füsse sollten täglich gewaschen und gut abgetrocknet werden.
Danach empfiehlt sich, die Füsse mit einer rückfettenden, pH-neutralen oder leicht
sauren Pflegesubstanz einzureiben. Die Strümpfe sind täglich zu wechseln. Normale
Waschtemperaturen für Strümpfe (40°C) sind ausreichend. Das Material der Strümpfe
sollte atmungsaktiv sein, Kunstfasern sind eher ungeeignet. Die Füsse sollten in den
Schuhen möglichst wenig schwitzen, so dass Mazerierungen der Haut vermieden werden,
die deren Resistenz gegen Mykosebefall deutlich reduzieren. Feuchte Schuhe sind eventuell
auch mehrmals täglich zu wechseln (siehe z.B. die Internetseiten von Labor Dres. Hauss,
Postfach 1207, 24332 Eckernförde unter
http://www.hauss.de/; siehe auch E. Haneke, Trotz effektiver Antimykotika: Fusspilztherapie ist ein Geduldsspiel,
Forschung und Praxis 1996, Nr. 220, S. 6 - 9).
[0007] In öffentlichen Schwimmbädern versuchen die Betreiber diesem Problem durch Installation
von Desinfektions-Fussduschen Rechnung zu tragen. Experten haben in der Vergangenheit
darauf hingewiesen, dass solche Sprühanlagen bei unsachgemässer Verwendung ihren Sinn
oft gänzlich verfehlen. Da im Bereich dieser Desinfektions-Fussduschen durch den Pilz
mazerierte Hautschuppen abgespült werden, sind die Pilzkonzentration und die Ansteckungsgefahr
in diesem Bereich sogar besonders hoch.
[0008] Ist es zu einer Mykose der Füsse gekommen, sind diese Massnahmen erst recht aufrecht
zu erhalten. Ausserdem ist eine Lokaltherapie mit einem topischen Antimykotikum durchzuführen.
Sollte dies nicht zum gewünschten Erfolg führen, stehen auch wirksame systemische
Antimykotika zur Verfügung.
[0009] Die Verhinderung von Hauterkrankungen und durch Belastungen verursachte Hautveränderungen
erfolgt daher durch Massnahmen, durch die ungünstige Einwirkungen auf die Füsse vermieden
werden. Die Heilung trotzdem erkrankter Füsse erfolgt durch Behandlungen jeweils nach
Entfernen der Strümpfe. Wie oben beschrieben, sind die Heilungsprozesse von langer
Dauer. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Erkrankte normalerweise weiter aktiv ist
und die Behandlung der Füsse jeweils nur ausserhalb der Zeiten beruflicher oder sportlicher
Aktivitäten erfolgen kann.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Stoff für
Fussbekleidungen und eine verbesserte Fussbekleidung zu schaffen.
[0011] Insbesondere sind ein Stoff für Fussbekleidungen und eine verbesserte Fussbekleidung
zu schaffen, mittels denen Hauterkrankungen und durch Belastungen verursachte Hautveränderungen
wirkungsvoller vermieden und auch geheilt werden können.
[0012] Insbesondere ist eine Stoff für Fussbekleidungen und eine gegebenenfalls aus diesem
Stoff bestehende Fussbekleidung, wie, Strümpfe, Einlagen, Pantoffeln oder Schuhe zu
schaffen, mittels denen eine aktive Behandlung von Hautpartien des Fusses, insbesondere
ausgewählten Hautpartien des Fusses möglich ist, an denen Belastungen und Erkrankungen
besonderes intensiv bzw. häufig auftreten.
[0013] Der Stoff für Fussbekleidungen und die gegebenenfalls aus diesem Stoff bestehende
Fussbekleidung sollen daher eine Behandlung des Fusses erlauben, gleichzeitig aber
auch ein optimales Fussklima gewährleisten.
[0014] Ferner ist ein Verfahren anzugeben, mittels dessen der Stoff für die Fussbekleidungen
in hoher Qualität, besonders einfach und daher kostengünstig herstellbar ist.
[0015] Diese Aufgabe wird mit einem Stoff, einem Verfahren zu dessen Herstellung und einer
Fussbekleidung gelöst, welche die in Anspruch 1, 11 bzw. 17 angegebenen Merkmale aufweisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0016] Der der Fertigung einer Fussbekleidung dienende Stoff und die gegebenenfalls mittels
dieses Stoffes gefertigte Fussbekleidung, Strümpfe, Einlagen, Pantoffeln oder Schuhe,
weisen in einer Basisschicht oder einer mit der Basisschicht verbundenen Deckschicht
oder eingeschlossen zwischen Basisschicht und Deckschicht Kammern auf, die mit einem
Wirkstoff gefüllt sind, welcher während der Nutzung des Stoffes oder Fussbekleidung
aus den Kammern austreten und dadurch mit angrenzenden Hautzonen des Fusses in Berührung
gelangen kann.
[0017] Dadurch ist eine kontinuierliche Behandlung der Füsse während des Tragens der erfindungsgemässen
Fussbekleidung gewährleistet. Die Heilung von Hautverletzungen oder Hauterkrankungen
erfolgt daher innerhalb von kürzerer Zeit. Der Austritt des Wirkstoffes erfolgt vorzugsweise
nur in geringen Mengen, so dass eine Fussbehandlung und gleichzeitig eine Erhöhung
des Laufkomforts gewährleistet sind. Die Verwendung der Fussbekleidung ist daher nicht
beschränkt. Besonders vorteilhaft kann die Fussbekleidung im Pflege- und Heilbereich
verwendet werden. Vorteilhafte Verwendungsmöglichkeiten ergeben sich ferner im Sportbereich.
Zur Prophylaxe gegen Hauterkrankungen, beispielsweise Fuss- und Nagelmykosen, zur
Vermeidung von Blasen- und Spaltenbildungen, oder zur Verbesserung des allgemeinen
Komforts wird die erfindungsgemässe Fussbekleidung vorteilhaft auch beim Fehlen pathologischer
Indikationen verwendet.
[0018] Die Basisschicht besteht vorzugsweise aus einem porösen, Luft und Feuchtigkeit durchlassenden
Material, einem Gestrick oder einer Kunststoffschicht, welche den Durchfluss des Wirkstoffs
verhindert und dazu gegebenenfalls mit einem Behälter versehen ist.
[0019] Der Austritt des Wirkstoffs aus den Kammern gegen die angrenzenden Hautzonen des
Fusses wird entweder durch die Deckschicht und/oder durch ein in den Kammern vorgesehenes
Speichermaterial gehemmt. Sofern ein Speichermaterial in den Kammern vorgesehen ist,
kann gegebenenfalls auf die Verwendung einer Deckschicht verzichtet werden. das Speichermaterial
besteht vorzugsweise aus Textilballen oder Textilzotteln.
[0020] Die Deckschicht besteht vorzugsweise aus Luft und Feuchtigkeit durchlassenden Textilwaren,
welche den Durchtritt des Wirkstoffs hemmen und gegebenenfalls in Abhängigkeit der
Temperatur regulieren. Beispielsweise wird ein Material verwendet, das sich bei erhöhter
Temperatur ausdehnt und dadurch Kanäle für den Durchfluss des Wirkstoffs öffnet. Zudem
wird vorzugsweise ein Wirkstoff verwendet, der bei erhöhter Temperatur eine erhöhte
Viskosität aufweist. Bei Körpertemperatur kann daher Wirkstoff aus den Kammern austreten,
die bei tieferen Temperaturen den Wirkstoff einschliessen. Bei tieferen Temperaturen
kann daher die Fussbekleidung gewaschen werden, ohne dass der Wirkstoff austritt.
[0021] Die Kammern sind vorzugsweise mit einem Farbstoff versehen, der sichtbar wird, sobald
der Wirkstoff vollständig aus den Kammern ausgetreten ist. Dadurch wird erkennbar,
dass die Fussbekleidung ersetzt oder die Kammern gegebenenfalls mittels einer Spritze
wieder gefüllt werden sollten.
[0022] Die Fussbekleidung weist in einer vorzugsweisen Ausgestaltung Kanäle auf, welche
einen Luftaustausch und/oder einen Transport des Wirkstoffs in Behandlungszonen erlauben.
Da die Kammern gegebenenfalls nicht im Bereich der Auftrittsflächen der Füsse vorgesehen
werden, kann ein Transport des Wirkstoffs durch die Kanäle hindurch in diese Zonen
erfolgen. Durch die Verwendung von Luftkanälen wird ein verbessertes Fussklima geschaffen
und dadurch verhindert, dass Nässezonen entstehen, die Hautmazerierungen verursachen
können. Aufgrund der kontinuierlichen Anwendung des Wirkstoffs, kann dieser zudem
sehr spärlich verwendet werden, so dass das Fussklima durch dessen Anwendung nur wenig
beeinträchtigt wird. Auch die Anzahl und Grösse der Kammern kann derart gewählt werden,
dass der notwendige Transport von Luft- und Feuchtigkeit nicht wesentlich beeinträchtigt
wird.
[0023] Unter Berücksichtigung insbesondere der mechanischen Eigenschaften der verwendeten
Materialien können praktisch beliebige Wirkstoffe verwendet werden. Beispielsweise
besteht der Wirkstoff aus einer rückfettenden, zumindest annähernd pH-neutralen gegebenenfalls
alkoholhaltigen Pflegesubstanz, oder aus einer zur Behandlungen von Hauterkrankungen
dienenden, insbesondere anti-mykotisch wirkenden Substanz.
[0024] Die Wirkstoffe weisen vorzugsweise eine kühlende Wirkung auf, welche das Fussklima
günstig beeinflusst. Pflegende und heilende Substanzen werden vorzugsweise in Kombination
verwendet.
[0025] Möglich ist ferner die Verwendung von den Wirkstoff enthaltenden Mikropartikeln,
wie sie in der Beschreibungseinleitung der WO 95/07072 beschrieben sind. Demgemäss
existiert eine Vielzahl an Hüllsubstanzen, die durch Diffusions- oder Erosionsprozesse
zersetzt werden und dadurch die darin eingeschlossenen Wirkstoffe freisetzen. Erfindungsgemäss
werden diese Diffusions- oder Erosionsprozesse durch das entstehende Fussklima, d.h.
durch erhöhte Temperaturen oder Feuchtigkeit in gang gesetzt. Die Freisetzung der
Wirkstoffe in erforderlichem Mass erfolgt dabei vorzugsweise im Bereich der Körpertemperatur.
[0026] Möglich ist ferner die mechanische Bearbeitung des Stoffs, um die erforderliche Durchlässigkeit
für den Wirkstoff zu erzielen.
[0027] Die erfindungsgemässen Stoffe sind nach dem erfindungsgemässen Verfahren besonders
einfach und kostengünstig herstellbar. Dabei werden in die aus einem porösen, Luft
und Feuchtigkeit durchlassenden Material bestehende Basisschicht mittels eines ersten
Werkzeugs Kammern eingeprägt, die mit dem Wirkstoff gefüllt werden, der entweder durch
ein vorgängig in die Kammern eingefügtes Speichermaterial und/oder durch eine anschliessend
auf die Basisschicht aufgetragene Deckschicht in den Kammern gehalten wird.
[0028] Die Basisschicht wird vorzugsweise unter Temperaturzufuhr derart komprimiert, dass
ein gegebenenfalls mit einem Flansch versehener, nach oben geöffneter Behälter gebildet
wird, der das Austreten des Wirkstoffs durch die Basisschicht hindurch verhindert.
Anschliessend wird der flüssige oder granulatförmige Wirkstoff mittels des ersten
oder eines zweiten Werkzeugs in die Kammern eingefüllt.
[0029] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung werden vor oder nach dem Einprägen der Kammern
Klebstoffe und/oder Farbstoffe gegebenenfalls sektoriell auf die Basisschicht aufgetragen.
[0030] Die Basisschicht und die Deckschicht können daher mittels des Klebstoffs oder mittels
Schweissverbindungen miteinander verbunden werden, die anhand eines dritten Werkzeugs
bewirkt werden.
[0031] Die Kammern werden entweder gleichmässig verteilt oder vorzugsweise derart angeordnet,
dass sie nach dem Schneiden des Stoffs und der Fertigung der Fussbekleidungen nur
an den dafür vorgesehenen Zonen, vorzugsweise ausserhalb der Auftrittsflächen des
Fusses angeordnet sind.
[0032] Der erfindungsgemässe Stoff, der mit geringem Aufwand herstellbar ist, erlaubt daher
die einfache Fertigung von Fussbekleidungen. Erfindungsgemässe wie, Strümpfe, Einlagen,
Pantoffeln oder Schuhe, werden daher vorzugsweise mittels des erfindungsgemässen Stoffes
gefertigt. Beispielsweise werden auch nur an bestimmten Zonen, die zu den behandelnden
Fusspartien korrespondieren, Stücke des erfindungsgemässen Stoffes in die Fussbekleidung
eingefügt. Vorteilhaft kann mittels des erfindungsgemässen Stoffes eine Sohle gebildet
werden, die mit einem Oberteil verbunden, beispielsweise vernäht oder verschweisst
wird.
[0033] Die erfindungsgemässe Fussbekleidung kann natürlich auch ohne den erfindungsgemässen
Stoff gefertigt werden. Vorzugsweise weist die erfindungsgemässe Fussbekleidung jedoch
alle wesentlichen Merkmale des erfindungsgemässen Stoffs auf. Beispielsweise werden
auch die Kanäle vorgesehen, die den Transport von Luft und/oder Wirkstoff erlauben.
[0034] Dazu weist die erfindungsgemässe Fussbekleidung insbesondere an druckfreien Stellen
an der Innenseite wenigstens eine der Aufnahme von Wirkstoffen oder Wirkstoffträgern
dienende Kammer oder Tasche auf.
[0035] Beispielsweise sind eine Basisschicht und/oder eine Deckschicht vorgesehen, die je
Kammern oder Taschen aufweisen oder in Verbindung miteinander Kammern oder Taschen
bilden, die der Aufnahme eines Wirkstoffs oder eines Wirkstoffträgers dienen.
[0036] Sofern die erfindungsgemässe Fussbekleidung mit wenigstens einer Tasche versehen
ist, kann darin ein Speichermaterial für den Wirkstoff oder ein Wirkstoffträger, beispielsweise
der oben beschriebene Stoff, vorgesehen sein oder bei Bedarf eingelegt werden. Nach
Benutzung der Fussbekleidung kann diese daher gewaschen und durch Einfügen des Wirkstoffs
oder des Wirkstoffträgers vollständig regeneriert werden. Beispielsweise wird der
Wirkstoff in die Kammern eingesprüht oder injiziert.
[0037] Die Kammern oder Taschen werden vorzugsweise im Bereich zu behandelnder Fusszonen,
jedoch ausserhalb der Auftrittsflächen des Fusses angeordnet.
[0038] Der gegebenenfalls segmentweise Aufbau der erfindungsgemässen Fussbekleidung basiert
wie beim erfindungsgemässen Stoff ebenfalls auf einer Basisschicht aus einem porösen,
Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Material, einem Gestrick oder einer Kunststoffschicht,
die mit einer Deckschicht aus Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Textilwaren verbunden
ist, welche den Durchtritt des Wirkstoffs hemmt und gegebenenfalls in Abhängigkeit
der Temperatur reguliert. Als Wirkstoffe werden beispielsweise die auch für den Stoff
vorgesehenen Wirkstoffe verwendet.
[0039] Die Fertigung der Fussbekleidung mit oder ohne die Verwendung des erfindungsgemässen
Stoffs erlaubt natürlich auch die fachmännische Realisierung weiterer aus dem Stand
der Technik bekannter Merkmale.
[0040] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
bzw. zeigen:
- Figur 1a-e
- die Herstellung eines erfindungsgemäss mit Kammern 11 versehenen Stoffs 100 in mehreren
Verfahrensschritten;
- Figur 2
- die Herstellung des erfindungsgemässen Stoffs 100 mit Kammern 11, in die der Aufnahme
von Wirkstoff 5 dienendes Speichermaterial 4 eingesetzt wird;
- Figur 3
- das Verbinden der Basisschicht 1 und der Deckschicht 2 mit gleichzeitiger seitlicher
Isolation der Kammern 11;
- Figur 4
- in Schnittdarstellung den gefertigten Stoff 100;
- Figur 5
- die Basisschicht 1 mit dem Transport von Luft oder Wirkstoff dienenden Kanälen 101;
- Figur 6
- die Basisschicht 1 mit feinmaschigem Gewebe 1a und daran anschliessendem grobmaschigem
Gewebe 1b, welches Kammern 11 zur Aufnahme des Wirkstoffs 5 aufweist;
- Figur 7
- einen mittels des Stoffs 100 gefertigten Strumpf 1000, bei dem bei Belastung auftretende
Druckstellen mit schwarzen sowie weitgehend druckfreie Stellen mit weissen Pfeilen
bezeichnet sind;
- Figur 8
- einen Strumpf 1000 mit einer aus dem Stoff 100 von Figur 4 gefertigten Sohle;
- Figur 9
- einen Strumpf 1000 versehen mit der Aufnahme eines Wirkstoffs 5 dienenden Kammern
11 oder mit der Aufnahme von Wirkstoffträgern 100 dienenden Taschen 1100, die bei
den weitgehend druckfreien Stellen angeordnet sind; und
- Figur 9a
- eine Kammer 11 oder einen Wirkstoffträger 100 mit einer Basisschicht 1 und einer Deckschicht
2, zwischen denen ein der Aufnahme des Wirkstoffs 5 dienendes Speichermaterial 4 vorgesehen
ist.
[0041] Figur 1a bis Figur 1e zeigen in mehreren Verfahrens- oder Prozessschritten die Herstellung
eines erfindungsgemäss mit der Aufnahme von Wirkstoff 5 dienenden Kammern 11 versehenen
Stoffs 100, der der Fertigung von Fussbekleidungen 1000, wie Strümpfe, Einlagen, Pantoffeln
oder Schuhe, dient. Weitere Protzesschritte (Schritte C und F) sind in Figur 2 und
Figur 3 gezeigt
[0042] Figur 1a zeigt eine Basisschicht 1, die aus einem mit Poren bzw. Öffnungen versehenen,
Luft und Feuchtigkeit durchlassenden Material, einem Gestrick oder einer Kunststoffschicht,
besteht. Die Basisschicht 1 liegt in Form einer Bahn vor, die beispielsweise von einer
Rolle abgezogen und den der Durchführung von nachstehend beschriebenen Prozessschritten
A, B, C, D, E dienenden Werkzeugen 7, 8, 9 zugeführt werden.
[0043] Zur Fertigung eines Stoffs 100 werden von den beschriebenen Prozessschritten A, B,
C, D, E zumindest die Prozessschritte A und D angewendet. Beispielsweise werden die
Prozessschritte A, D, E oder die Prozessschritte A, C, D oder die Prozessschritte
A, C, D, E angewendet.
[0044] Von den verwendeten Werkzeugen 7, 8, 9 ist jeweils nur eines gezeigt. Vorzugsweise
ist jedoch quer zur Bahn der Basisschicht 1 je eine Serie gleichartiger Werkzeuge
ausgerichtet.
[0045] Figur 1b zeigt in Schnittdarstellung ein die Form eines Stempels aufweisendes erstes
Werkzeug 7, mittels dessen in einem Prozessschritt A Kammern 11 in die Basisschicht
1 eingeprägt werden. Das erste Werkzeug 7 ist vorzugsweise derart erwärmt, dass sich
die Struktur des komprimierten Materials der Basisschicht 1 während des Prägevorgangs
irreversibel verändert. Durch das komprimierte Material werden daher U- oder V-förmige
Behälter 110 gebildet, die für Flüssigkeiten nicht oder kaum mehr durchlässig sind.
[0046] Das in vorzugsweise Ausgestaltung gezeigte erste Werkzeug 7 ist mit einem Kragen
77 versehen, mittels dessen, am oberen Rand jedes Behälters 110 ein Flansch 111 gebildet
wird, der das dichte Abschliessen des Behälters 110 in dem in Figur 1e gezeigten Prozessschritt
E erlaubt.
[0047] In einem anschliessenden, in Figur 1c gezeigten Prozessschritt D wird die Kammer
11 mit einem Wirkstoff 5 gefüllt, der durch einen Zufuhrkanal 81 eines zweiten Werkzeugs
8 zugeführt wird.
[0048] In Figur 1d ist gezeigt, dass die beiden Prozessschritte A und D auch mittels nur
eines Werkzeugs 7 durchführbar sind. Dazu wird das erste Werkzeug 7 mit einem Zufuhrkanal
71 versehen. Mit dem ersten Werkzeug 7 kann daher der Prägevorgang und anschliessend
der Füllvorgang durchgeführt werden.
[0049] Figur 1e zeigt den Prozessschritt E, durch den die nach Abschluss vorgängiger Prozessschritte
die Basisschicht 1 mittels einer Deckschicht 2 abgedeckt wird, welche ebenfalls als
Bahn von einer Rolle 200 abgezogen wird.
[0050] In dem in Figur 1c und in Figur 2 gezeigten, fakultativ angewendeten Zwischenschritt
B wird vor dem Prozessschritt D oder vor dem Prozessschritt E, mittels des zweiten
oder eines weiteren Werkzeugs 8, Farbe 3 oder Haftmittel 30 (siehe Figur 2) in die
Kammern 11 oder auf dazwischen liegende Bereiche der Basisschicht 1 eingesprüht. Das
Einsprühen von Farbe 3 in die Kammern 11 dient zur Kontrolle des Füllstandes derselben.
Sobald sich nämlich der Wirkstoff 5 aus den Kammern 11 verflüchtigt hat, wird die
Farbe sichtbar. Möglich ist stattdessen auch die Wahl einer entsprechenden Farbe für
die Basisschicht 1 selbst. Das Sprühen von Haftmittel 30 in die Kammern 11 dient der
Befestigung von Speichermaterial 4, das durch den in Figur 2 gezeigten Prozessschritt
C in die Kammern 11 eingeführt wird.
[0051] Der Austritt des Wirkstoffs 5 aus den Kammern 11 wird daher einerseits durch die
Behälter 110 und andererseits durch die Deckschicht 2 oder durch das Speichermaterial
4 gehemmt. Sofern das Speichermaterial 4 in den Kammern 11 vorgesehen ist, kann auf
die Verwendung der Deckschicht 2 verzichtet werden. Eine Verwendung von Speichermaterial
4 und Deckschicht 2 ergibt jedoch weitere Vorteile. Beispielsweise erfolgt durch den
mittels des Speichermaterials bewirkten Kappilareffekt eine gleichmässige Förderung
und Verteilung des Wirkstoffs hin zur Deckschicht 2, welche den Wirkstoff 5 bei der
Nutzung des Stoffs 100 an angrenzende Haupartien abgibt.
[0052] Die Deckschicht 2 besteht vorzugsweise aus Luft und Feuchtigkeit durchlassenden Textilwaren,
welche den Durchtritt des Wirkstoffs 5 hemmen und gegebenenfalls in Abhängigkeit der
Temperatur regulieren. Beispielsweise wird ein Material verwendet, das sich bei erhöhter
Temperatur ausdehnt und dadurch Kanäle für den Durchfluss des Wirkstoffs 5 öffnet
(siehe Figur 1e. Zudem wird vorzugsweise ein Wirkstoff 5 verwendet, der bei erhöhter
Temperatur eine erhöhte Viskosität aufweist. Bei Körpertemperatur kann daher Wirkstoff
5 aus den Kammern 11 austreten, die bei tieferen Temperaturen den Wirkstoff 5 einschliessen.
Bei tieferen Temperaturen kann daher der Stoff 100 gewaschen werden, ohne dass der
Wirkstoff 5 austritt.
[0053] Das Auftragen von Haftstoff 30 auf zwischen den Kammern 11 liegende Bereiche dient
der Verbindung der Basisschicht 1 und der Deckschicht 2. Durch die Verwendung des
Haftmittels 30 werden jedoch Poren geschlossen, die dem Transfer von Luft und Feuchtigkeit
dienen (Regulierung des Fussklimas).
[0054] Anstelle des Aufsprühens von Haftmittel 30, wird daher vorzugsweise der in Figur
3 gezeigte Prozessschritt 3 angewendet, mittels dessen die Basisschicht 1 und die
Deckschicht 2 thermisch oder mechanisch miteinander verbunden werden. In Figur 3 ist
ein drittes Werkzeug 9 gezeigt, mittels dessen die Basisschicht 1 und die Deckschicht
2 miteinander verschweisst werden. In Figur 3 ist gezeigt, dass die Schweissverbindungen
91, 92 vorzugsweise konzentrisch zu den Kammern 11 vorgesehen sind, wodurch diese
von weiteren Bereichen des Stoffs 100, in denen ein optimaler Transfer von Luft und
Feuchtigkeit gewährleistet sein soll.
[0055] Die mechanische Verbindung zwischen der Basisschicht 1 und der Deckschicht 2 erfolgt
beispielsweise durch Nähen oder Einfügen von Klammern.
[0056] Unter Berücksichtigung insbesondere der mechanischen Eigenschaften der verwendeten
Materialien können praktisch beliebige Wirkstoffe 5, Feststoffe, Flüssigkeiten oder
Pulver verwendet werden. Beispielsweise besteht der Wirkstoff aus einer rückfettenden,
zumindest annähernd pH-neutralen gegebenenfalls alkoholhaltigen Pflegesubstanz, oder
aus einer zur Behandlungen von Hauterkrankungen dienenden, insbesondere anti-mykotisch
wirkenden Substanz.
[0057] Die Wirkstoffe 5 weisen vorzugsweise eine kühlende Wirkung auf, welche das Fussklima
günstig beeinflusst. Pflegende und heilende Substanzen werden vorzugsweise in Kombination
verwendet.
[0058] Möglich ist ferner die Verwendung von den Wirkstoff enthaltenden Mikropartikeln,
wie sie in der Beschreibungseinleitung der WO 95/07072 beschrieben sind. Demgemäss
existiert eine Vielzahl an Hüllsubstanzen, die durch Diffusions- oder Erosionsprozesse
zersetzt werden und dadurch die darin eingeschlossenen Wirkstoffe freisetzen. Erfindungsgemäss
werden diese Diffusions- oder Erosionsprozesse durch das entstehende Fussklima, d.h.
durch erhöhte Temperaturen oder Feuchtigkeit oder mechanisch durch Reibungseffekte
in gang gesetzt. Die Freisetzung der Wirkstoffe 5 in erforderlichem Mass erfolgt dabei
vorzugsweise im Bereich der Körpertemperatur.
[0059] Figur 4 zeigt den gefertigten Stoff 100 mit einer darin vorgesehen Kammer 11, in
der flüssiger Wirkstoff 5 oder mit Hüllen oder Schalen 55 versehene Wirkstoffträger
50 vorgesehen sind.
[0060] Figur 5 zeigt die Basisschicht 1 mit dem Transport von Luft oder Wirkstoff 5 dienenden
Kanälen 101, die an der der Deckschicht 2 zugewandten Oberseite der Basisschicht 1
angeordnet sind. Die Kanäle 101 sind dabei zur Realisierung eines vorteilhaften Fussklimas
oder auch für den Transport des Wirkstoffs 5 in Bereiche geeignet, in denen die Anordnung
von Kammern 11 aufgrund der auftretenden Drücke weniger geeignet ist.
[0061] Der Erfindungsgemässe Stoff 100 kann auch in anderer Weise aufgebaut sein. Figur
6 zeigt eine Basisschicht 1 mit feinmaschigem Gewebe 1a und daran anschliessendem
grobmaschigem Gewebe 1b, welches Kammern 11 zur Aufnahme des Wirkstoffs 5 aufweist.
Dieser Aufbau des Stoffs 100 ist für Intensivbehandlungen vorgesehen, bei denen die
Behandlung der Füsse und keine weiteren Aktivitäten des Anwenders im Vordergrund stehen.
[0062] Figur 7 zeigt einen mittels des Stoffes 100 gefertigten Strumpf 1000, bei dem bei
Belastung auftretende Druckstellen mit schwarzen sowie weitgehend druckfreie Stellen
mit weissen Pfeilen bezeichnet sind. Die Kammern 11 des Stoffs 100 sind dabei gleichmässig
verteilt oder vorzugsweise derart angeordnet, dass sie nach dem Schneiden des Stoffs
100 und der Fertigung der Fussbekleidungen 1000 nur an den dafür vorgesehenen Zonen,
vorzugsweise ausserhalb der Auftrittsflächen des Fusses angeordnet sind.
[0063] Figur 8 zeigt einen Strumpf 1000 mit einer aus dem Stoff 100 gefertigten Sohle 1300,
die mittels einer geschweissten oder genähten Verbindung mit einem Strumpfoberteil
1200 verbunden ist. In derselben Weise können Stoffteile 100 in Schuhen oder Pantoffeln
angeordnet werden. In Schuhen oder Pantoffeln werden Sohlen 1300 vorzugsweise lösbar
montiert, so dass sie bei Bedarf ersetzt werden können.
[0064] Die erfindungsgemässe Fussbekleidung 1000 kann natürlich auch ohne den erfindungsgemässen
Stoff 100 gefertigt werden. Vorzugsweise weist die erfindungsgemässe Fussbekleidung
1000 im Bereich der zu behandelnden Zonen des Fuss jedoch alle wesentlichen Merkmale
des erfindungsgemässen Stoffs 100 auf. Beispielsweise werden auch die Kanäle 101 vorgesehen,
die den Transport von Luft und/oder Wirkstoff 5 erlauben.
[0065] Figur 9 zeigt einen Strumpf 1000 versehen mit der Aufnahme eines Wirkstoffs 5 dienenden
Kammern 11 oder mit der Aufnahme von Wirkstoffträgern 100 dienenden Taschen 1100,
die an Stellen vorzugsweise an der Innenseite des Strumpfs 1000 angeordnet sind, die
nicht als Auftrittsfläche dienen.
[0066] Beispielsweise sind wiederum eine Basisschicht 1 und/oder eine Deckschicht 2 vorgesehen,
die je Kammern 11 oder Taschen 1100 aufweisen oder in Verbindung miteinander Kammern
11 oder Taschen 1100 bilden, die der Aufnahme eines Wirkstoffs 5 oder von Wirkstoffträgern
50, 100 dienen.
[0067] Sofern die erfindungsgemässe Fussbekleidung 1000 mit wenigstens einer Tasche 1100
versehen ist, kann darin ein Speichermaterial 4 für den Wirkstoff 5 oder ein Wirkstoffträger
50, 100, beispielsweise der oben beschriebene Stoff 100, vorgesehen sein oder bei
Bedarf eingelegt werden. Nach Benutzung der Fussbekleidung 1000 kann diese daher gewaschen
und durch anschliessendes Einfügen des Wirkstoffs 5 oder des Wirkstoffträgers 50,
100 vollständig regeneriert werden. Beispielsweise wird der Wirkstoff 5 in die Kammern
11 eingesprüht oder mittels einer Flasche oder Spritze 1050 injiziert.
[0068] Figur 9a zeigt eine Kammer 11 oder einen Wirkstoffträger 100 mit einer Basisschicht
1 und einer Deckschicht 2, zwischen denen ein der Aufnahme des Wirkstoffs 5 dienendes
Speichermaterial 4 vorgesehen ist. Dieser Wirkstoffträger 100 kann in die Taschen
1100 eingelegt oder an den betreffenden Zonen in den Strumpf 1000 eingenäht werden.
[0069] Der gegebenenfalls segmentweise Aufbau der erfindungsgemässen Fussbekleidung 1000
basiert daher vorzugsweise, wie beim erfindungsgemässen Stoff 100, ebenfalls auf einer
Basisschicht 1 aus einem porösen, Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Material, einem
Gestrick oder einer Kunststoffschicht, die mit einer Deckschicht 2 aus Luft und Feuchtigkeit
durchlässigen Textilwaren verbunden ist, welche den Durchtritt des Wirkstoffs hemmt
und gegebenenfalls in Abhängigkeit der Temperatur reguliert. Als Wirkstoffe 5 werden
beispielsweise die auch für den Stoff vorgesehenen Wirkstoffe 5 verwendet.
[0070] Die erfindungsgemässen Stoffe und Fussbekleidungen wurden in bevorzugte Ausgestaltung
beschrieben und dargestellt. Anhand der erfindungsgemässen Lehre sind jedoch weitere
fachmännische Ausgestaltungen realisierbar. Die Fertigung der Fussbekleidung mit oder
ohne die Verwendung des erfindungsgemässen Stoffs erlaubt insbesondere auch die fachmännische
Realisierung weiterer aus dem Stand der Technik bekannter Merkmale von Fussbekleidungen.
Die Verwendung von Materialien für die Bildung der Kammern, sofern sie die oben beschriebenen
Anforderungen erfüllen, ist nicht eingeschränkt. Für Regenerierbare Fussbekleidungen
werden natürlich hochwertigere Materialien verwendet, als für Fussbekleidungen, die
nach kurzem Gebrauch entsorgt werden. Die Zusammensetzung des Wirkstoffs erfolgt unter
Berücksichtigung der medizinischen Indikation. Erfindungsgemässe Stoffe sind ferner
auch zur Behandlung weiterer Körperteile geeignet. Beispielsweise kann der Stoff für
Betttücher oder zur Herstellung von Binden verwendet werden.
[0071] Die in die Kammern 11 eingefüllten Wirkstoffe 5 oder Wirkstoffträger 50 können ferner
der Erzeugung von Wärme dienen, die durch Reibung und/oder chemische Prozesse erzeugt
werden. Die Wärmeerzeugung kann beispielsweise auch durch eine schnelle Oxydation
eines Metalls, vorzugsweise Eisen, erfolgen. Vorzugsweise dient eine Salzlösung als
Elektrolyt und Luftsauerstoff als Oxydationsmittel.
1. Stoff (100) mit einer Basisschicht (1) insbesondere zur Fertigung einer Fussbekleidung
(1000), dadurch gekennzeichnet, dass Kammern (11; 21) in der Basisschicht (1) oder einer mit der Basisschicht (1) verbundenen
Deckschicht (2) vorgesehen sind, die mit einem Wirkstoff (5) gefüllt sind, welcher
während der Nutzung des Stoffes (100) aus den Kammern (11; 21) austreten kann.
2. Stoff (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in die Basisschicht (1) eingearbeiteten Kammern (11) mit einem Farbstoff (3)
und/oder mit einem der Aufnahme des Wirkstoffs (5) dienenden Speichermaterial (4),
wie Textilballen oder Textilzotteln, versehen sind.
3. Stoff (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (1) und die Deckschicht (2) mittels eines Klebstoffs (40), mechanisch
oder mittels Schweissverbindungen (91, 92) miteinander verbunden sind.
4. Stoff (100) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (1) aus einem porösen, Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Material,
einem Gestrick oder einer Kunststoffschicht besteht und/oder dass die Deckschicht
(2) aus Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Textilwaren besteht, welche den Durchtritt
des Wirkstoffs (5) hemmen und gegebenenfalls in Abhängigkeit der Temperatur regulieren.
5. Stoff (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (11) die Form eines Behälters aufweisen, der durch komprimiertes, gegebenenfalls
geschmolzenes Material der Basisschicht (1) gebildet wird.
6. Stoff (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (1) und/oder die Deckschicht (2) an den einander zugewandten Aussenflächen
mit Kanälen (111) versehen sind, welche dem Transport von Luft oder Wirkstoff (5)
dienen.
7. Stoff (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Kammern (11 bzw. 21) unter Berücksichtigung der Anwendungsbereiche
und der zur Fertigung der Fussbekleidungen vorgesehenen Schnittlinien gewählt ist.
8. Stoff (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (5) aus einer rückfettenden, zumindest annähernd pH-neutralen gegebenenfalls
alkoholhaltigen Pflegesubstanz und/oder aus einer zur Behandlungen von Hauterkrankungen
dienenden, insbesondere anti-mykotisch und/oder antibakteriell wirkenden Substanz;
einem Feststoff, einer Flüssigkeit oder einem Pulver; und/oder einer der Wärmeerzeugung
dienenden Substanz besteht.
9. Stoff (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (5) in Hüllen oder Schalen (55) von Wirkstoffträgern (50) eingeschlossen
sind, die sich unter Zufuhr von Wärme und/oder Feuchtigkeit langsam auflösen.
10. Stoff (100) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Wirkstoffs (5) und/oder die Durchlässigkeit der Deckschicht (2)
und/oder die Beschaffenheit der Hüllen oder Schalen (55) derart gewählt ist, dass
der Wirkstoff etwa im Bereich der Körpertemperatur in für die Anwendung erforderlichen
Mengen aus den Kammern (11 bzw. 21) aus- und durch die Deckschicht (2) hindurch treten
kann.
11. Verfahren zur Herstellung des Stoff (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in eine aus einem porösen, Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Material bestehende
Basisschicht (1) mittels eines ersten Werkzeugs (7) Kammern (11) eingeprägt werden,
die mit einem Wirkstoff (5) gefüllt werden, der entweder durch ein vorgängig in die
Kammern (11) eingefügtes Speichermaterial (4) und/oder durch eine anschliessend auf
die Basisschicht (1) aufgetragene Deckschicht (2) in den Kammern (11) gehalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (1) gegebenenfalls unter Temperaturzufuhr derart komprimiert wird,
dass ein gegebenenfalls mit einem Flansch (111) versehener, nach oben geöffneter Behälter
(110) gebildet wird, der das Austreten des Wirkstoffs (5) durch die Basisschicht (1)
hindurch verhindert.
13. Verfahren nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige oder granulatförmige Wirkstoff (5) mittels des ersten oder eines zweiten
Werkzeugs (7; 8) in die Kammern (11) eingefüllt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder nach dem Einprägen der Kammern (11) gegebenenfalls sektoriell Klebstoffe
und/oder Farbstoffe (3; 30) auf die Basisschicht (1) aufgetragen werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (1) und die Deckschicht (2) mittels des Klebstoffs (3) oder mittels
Schweissverbindungen (91, 92) miteinander verbunden werden, die anhand eines dritten
Werkzeugs (9) bewirkt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (11) derart angeordnet werden und der Stoff (100) derart geschnitten
wird, dass nach der Fertigung der Fussbekleidungen (1000) die Kammern (11) an den
dafür vorgesehenen Zonen vorhanden sind.
17. Fussbekleidung (1000), insbesondere Strümpfe, Einlagen, Pantoffeln oder Schuhe, dadurch gekennzeichnet, dass eine Basisschicht (1) und/oder eine Deckschicht (2) vorgesehen ist, die je Kammern
(11; 21) oder Taschen (1100) aufweisen oder in Verbindung miteinander Kammern (11;
21) oder Taschen (1100) bilden, die der Aufnahme eines Wirkstoffs (5) oder eines Wirkstoffträgers
(50; 100) dienen.
18. Fussbekleidung (1000) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (5), der durch ein in den Kammern (11; 21) oder Taschen (1100) vorgesehenes
Speichermaterial (4) und/oder durch die auf die Basisschicht (1) aufgetragene Deckschicht
(2) derart in den Kammern (11) oder Taschen (1100) gehalten ist, dass der Wirkstoff
(5) vorzugsweise nur während der Nutzung der Fussbekleidung (1000) aus den Kammern
(11; 21) in den Innenraum der Fussbekleidung (1000) austreten kann.
19. Fussbekleidung (1000) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Fussbekleidung (1000) aus einem Stoff (100) gemäss einem der Ansprüche 1 bis
10 gefertigt ist, oder dass die Fussbekleidung (1000) insbesondere an druckfreien
Stellen an der Innenseite wenigstens eine der Aufnahme von Wirkstoffen (5) oder Wirkstoffträgern
(100, 50) dienende Kammer (11) oder Tasche (1100) aufweist.
20. Fussbekleidung (1000) nach Anspruch 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisschicht (1) aus einem porösen, Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Material,
einem Gestrick oder einer Kunststoffschicht besteht und/oder dass die Deckschicht
(2) aus Luft und Feuchtigkeit durchlässigen Textilwaren besteht, welche den Durchtritt
des Wirkstoffs (5) hemmt und gegebenenfalls in Abhängigkeit der Temperatur reguliert.
21. Fussbekleidung (1000) nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (11) oder Taschen (1100) im Bereich zu behandelnder Fusszonen angeordnet
sind und/oder dass die Kammern (11) oder Taschen (1100) ausserhalb der Auftrittsflächen
des Fusses angeordnet sind.
22. Fussbekleidung (1000) nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der als Wirkstoffträger dienende Stoff (100) stückweise in die Fussbekleidung (1000)
eingearbeitet ist.
23. Fussbekleidung (1000) nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (5) aus einer rückfettenden, zumindest annähernd pH-neutralen gegebenenfalls
alkoholhaltigen Pflegesubstanz und/oder aus einer zur Behandlungen von Hauterkrankungen
dienenden, insbesondere anti-mykotisch und/oder antibakteriell wirkenden Substanz;
einem Feststoff, einer Flüssigkeit oder einem Pulver; ; und/oder einer der Wärmeerzeugung
dienenden Substanz besteht.
24. Fussbekleidung (1000) nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff (5) in Hüllen oder Schalen (55) von Wirkstoffträgern (50) eingeschlossen
sind, die sich unter Zufuhr von Wärme und/oder Feuchtigkeit langsam auflösen.
25. Fussbekleidung (1000) nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Wirkstoffs (5) und/oder die Durchlässigkeit der Deckschicht (2)
und/oder die Beschaffenheit der Hüllen oder Schalen (55) derart gewählt ist, dass
der Wirkstoff etwa im Bereich der Körpertemperatur in für die Anwendung erforderlichen
Mengen aus den Kammern (11 bzw. 21) aus- und durch die Deckschicht (2) hindurch treten
kann.
26. Fussbekleidung (1000) nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass Kanäle (101) vorgesehen sind, die dem Luftaustausch und/oder dem Transport des Wirkstoffs
dienen.