[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungstilger für ein Werkzeug wie beispielsweise
einen Bohrhammer, einen Meißelhammer oder dergleichen.
[0002] Aus der DE 34 05 922 C2 ist es bekannt, das Schlagwerk eines Werkzeugs gegenüber
dem Gehäuse des Werkzeugs gedämpft zu lagern. Dadurch sollen auftretende Stöße und
Vibrationen gedämpft auf den Handgriff und auf den Bediener übertragen werden. Eine
derartige Ausbildung erfordert einen hohen konstruktiven Aufwand. Die gefederte Lagerung
des Schlagwerks muß bereits bei der Konstruktion des Werkzeugs berücksichtigt werden.
Eine Nachrüstung bei bestehenden Werkzeugen ist nicht möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungstilger zu schaffen, der
die auf den Bediener übertragenen Vibrationen vermindert.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Schwingungstilger mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Der gefedert angeordnete Massekörper erlaubt eine gute Dämpfung auftretender Schwingungen.
Als Massekörper wird insbesondere ein vorhandenes Bauteil des Werkzeugs verwendet.
Hierdurch kann ein zusätzlicher Massekörper, der eine Gewichtserhöhung des Werkzeugs
bedingen würde, vermieden werden.
[0006] Es kann jedoch zweckmäßig sein, einen zusätzlichen Massekörper zur Schwingungstilgung
zu nutzen. Dieser ist in einem separaten Gehäuse federnd gelagert. Die Anordnung des
Schwingungstilgers in einem separaten Gehäuse ermöglicht eine einfache Nachrüstung
an bestehenden Werkzeugen. Gleichzeitig kann durch die federnde Aufhängung eines Massekörpers
in dem Gehäuse des Schwingungstilgers eine gute Dämpfung auftretender Schwingungen
des Werkzeugs erreicht werden.
[0007] Zweckmäßig weist der Schwingungstilger eine Einrichtung zur Fixierung am Gehäuse
eines Werkzeugs auf. Insbesondere ist das Gehäuse des Schwingungstilgers formschlüssig
oder kraftschlüssig an dem Werkzeug fixierbar. Hierdurch läßt sich eine einfache Nachrüstbarkeit
an bestehenden Werkzeugen realisieren, ohne daß Umbauten am Werkzeug an sich notwendig
werden.
[0008] Für eine gute Schwingungstilgung ist der Schwingungstilger in einer Lage an dem Werkzeug
fixierbar, in der die Bewegungsrichtung des Massekörpers parallel zur Längsachse eines
im Werkzeug angeordneten Werkzeugeinsatzes liegt. Bei Bohr- und Meißelhämmern liegt
die Hauptschwingungsrichtung in Richtung der Längsachse des Werkzeugeinsatzes. Durch
die Fixierung des Schwingungstilgers derart an dem Werkzeug, daß der Massekörper parallel
zur Längsachse des Werkzeugeinsatzes beweglich ist, kann die Hauptschwingung gedämpft
werden. Um auch Schwingungen in anderen Richtungen dämpfen zu können, ist vorgesehen,
daß ein Massekörper in zwei oder drei Bewegungsrichtungen beweglich und gegenüber
dem Gehäuse des Schwingungstilgers gefedert gelagert ist. Der Massekörper kann somit
mehrachsige überlagerte Schwingungen dämpfen. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein,
zwei oder drei Massekörper in unterschiedlichen Bewegungsrichtungen beweglich zu lagern.
Um eine ausreichende Schwingungsdämpfung zu erreichen, ist vorgesehen, daß die Federung
des Massekörpers in jeder Bewegungsrichtung des Massekörpers auf die Schwingungen
des Werkzeugs in dieser Richtung abgestimmt ist. Um eine kleine Baugröße des Schwingungstilgers
zu erreichen, ist vorgesehen, daß mindestens ein Massekörper aus Hartmetall ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Werkzeug mit einem daran angeordneten Schwingungstilger
in schematischer Darstellung.
[0010] Das Werkzeug 1 ist insbesondere ein Bohr- und Meißelhammer. Das Werkzeug 1 besitzt
ein Gehäuse 2, an dem ein Griff 3 angeformt ist. In den Griff 3 mündet eine Leitung
7 zur Versorgung des elektrischen Werkzeugs 1 mit Strom. Im Bereich des Griffs 3 weist
das Werkzeug 1 einen Bedienhebel 4 auf. Weiterhin ist eine Werkzeugaufnahme 5 vorgesehen,
in der ein Werkzeugeinsatz 13 angeordnet werden kann. Am Gehäuse 2 ist ein Wählhebel
6 vorgesehen, mit dem die Betriebsart des Werkzeugs 1 umgeschaltet werden kann. Je
nach Stellung des Wählhebels 6 wird der Werkzeugeinsatz 13 rotierend um die Längsachse
14 oder schlagend in Richtung der Längsachse 14 oder mit einer kombinierten rotierenden
und schlagenden Bewegung angetrieben.
[0011] Am Gehäuse 2 des Werkzeugs 1 ist ein Schwingungstilger 8 angeordnet. Dieser besteht
aus einem Gehäuse 9, in dem ein Massekörper 10 angeordnet ist. Der Massekörper 10
ist in Bewegungsrichtung 12 beweglich gelagert. Der Massekörper 10 stützt sich in
Bewegungsrichtung 12 über eine Feder 11 gegenüber dem Gehäuse 9 des Schwingungstilgers
8 ab. Der Massekörper 10 besteht insbesondere aus Hartmetall. Es können jedoch auch
andere Materialien, insbesondere schwere Werkstoffe, zweckmäßig sein. Der Massekörper
10 kann aus mehreren einzelnen Bauteilen gebildet sein. Die schematisch dargestellte
Feder 11 kann ebenfalls aus mehreren Einzelfedern zusammengesetzt sein.
[0012] Das Gehäuse 9 des Schwingungstilgers 8 ist am Gehäuse 2 des Werkzeugs 1 lösbar fixiert.
Die Fixierung kann kraftschlüssig oder formschlüssig sein. Insbesondere weist der
Schwingungstilger 8 Mittel zur Fixierung am Gehäuse 2 des Werkzeugs 1 auf.
[0013] Bei schlagendem Antrieb des Werkzeugeinsatzes 13 entstehen Schwingungen in Richtung
der Längsachse 14 des Werkzeugeinsatzes 13. Die Bewegungsrichtung 12 des Massekörpers
10 verläuft parallel zur Längsachse 14. Durch die Schwingungen des Werkzeugs 1 wird
der Massekörper 10 ebenfalls zu Schwingungen angeregt. Dadurch können die Schwingungen
insgesamt gedämpft werden, so daß auf den Bediener geringere Schwingungen einwirken.
[0014] Es kann zweckmäßig sein, daß der Massekörper 10 in zwei oder drei Bewegungsrichtungen
beweglich ist. Insbesondere liegen die Bewegungsrichtungen dabei senkrecht zueinander,
so daß Schwingungen in jeder Richtung gedämpft werden können. Um eine gute Schwingungsdämpfung
zu erzielen, ist die Masse des Massekörpers 10 sowie die Federkonstante der Feder
11 auf die Schwingungen des Werkzeugs 1 abgestimmt. Es kann vorteilhaft sein, mehrere
Massekörper im Gehäuse 9 des Schwingungstilgers 8 anzuordnen, die jeweils in anderen
Bewegungsrichtungen beweglich gelagert sind. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein,
für jede Bewegungsrichtung einen separaten Schwingungstilger mit jeweils einem beweglich
gelagerten Massekörper sowie einer Feder vorzusehen. Um eine Anpassung des Schwingungstilgers
8 an die erzeugten Schwingungen zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, daß die Federkonstante
der Feder 11 angepaßt werden kann.
[0015] Zweckmäßig werden als Massekörper vorhandene geeignete Bauteile des Werkzeugs, wie
beispielsweise der Ölkühler, verwendet und federnd gegenüber dem Gehäuse des Werkzeugs
gelagert. Der Massekörper sollte dabei vorteilhaft ein Gewicht von 5% bis 10% des
Gewichts des Werkzeugs besitzen. Durch die Verwendung vorhandener Bauteile werden
lediglich die Federn als zusätzliche Masse benötigt. Der Massekörper besteht vorteilhaft
aus einem schweren Werkstoff, wie beispielsweise Hartmetall. Hierdurch kann eine kompakte
Bauart erreicht werden.
[0016] Zweckmäßig ist der Schwingungstilger als mehrachsiger Tilger ausgebildet. Insbesondere
bei pneumatischen Hämmern mit Taumeltrieb bzw. Kurbeltrieb treten Vibrationen in mehreren
Achsen auf. Durch einen zwei- oder dreiachsigen Schwingungstilger kann eine erhöhte
Vibrationsreduzierung erreicht werden.
[0017] Vorteilhaft ist der Tilger als nachrüstbarer Tilger ausgebildet. Hierdurch kann bei
vorhandenen Werkzeugen eine Vibrationsreduzierung um bis zu 50% erzielt werden.
1. Schwingungstilger für ein Werkzeug (1) wie beispielsweise einen Bohrhammer, einen
Meißelhammer oder dgl., der mindestens einen Massekörper (10) umfaßt, der in mindestens
einer Richtung (12) beweglich und in dieser Bewegungsrichtung (12) gefedert angeordnet
ist.
2. Schwingungstilger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungstilger ein Gehäuse (9) umfaßt, das an einem Werkzeug (1) fixierbar
ist und der Massekörper (10) gegenüber dem Gehäuse (9) gefedert angeordnet ist.
3. Schwingungstilger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungstilger (8) eine Einrichtung zur Fixierung am Gehäuse (2) eines Werkzeugs
(1) aufweist.
4. Schwingungstilger nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (9) des Schwingungstilgers (8) formschlüssig an dem Werkzeug (1) fixierbar
ist.
5. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (9) des Schwingungstilgers (8) kraftschlüssig an dem Werkzeug (1) fixierbar
ist.
6. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungstilger (8) in einer Lage an dem Werkzeug (1) fixierbar ist, in der
die Bewegungsrichtung (12) eines Massekörpers (10) parallel zur Längsachse (14) eines
in dem Werkzeug (1) angeordneten Werkzeugeinsatzes (13) liegt.
7. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Massekörper (10) in zwei oder drei Bewegungsrichtungen beweglich und gegenüber
dem Gehäuse (9) gefedert gelagert ist.
8. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder drei Massekörper in unterschiedlichen Bewegungsrichtungen beweglich gelagert
sind.
9. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federung des Massekörpers (10) in jeder Bewegungsrichtung (12) des Massekörpers
(10) auf die Schwingungen des Werkzeugs (1) in dieser Richtung abgestimmt ist.
10. Schwingungstilger nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Massekörper (10) aus Hartmetall ist.