[0001] Die Erfindung betrifft einen Absaugesifon für eine Abflussinstallation, mit einem
Gehäuse, mit einem in diesem Gehäuse angeordneten schneckenförmigen Strömungskanal
für die abzuleitende Flüssigkeit, der in einer Ebene verläuft, die sich im Wesentlichen
rechtwinklig zu einem Eintrittsstutzen erstreckt und der die Eintrittsöffnung dieses
Stutzens mit einer Austrittsöffnung verbindet.
[0002] Absaugesifons für Abflussinstallationen und insbesondere für Spüleinrichtungen sind
seit langem bekannt. Beispielsweise zeigt die EP 1 170 426 A1 des Anmelders ein Absaugesifon
für ein Urinal. Der Sifon besitzt einen S-förmigen Strömungskanal, der in einer Ebene
verläuft, die parallel zur Einströmungsrichtung ist. Die Dimensionen und insbesondere
die Tiefe solcher Absaugesifons ist vergleichsweise gross. Für die Unterputz-Installationen
werden deshalb bevorzugt Absaugesifons verwendet, die einen schneckenförmigen Strömungskanal
aufweisen, der in einer Ebene verläuft, die sich im Wesentlichen rechtwinklig zu einem
Eintrittsstutzen erstreckt. Ein Beispiel für einen solchen Absaugesifon zeigt die
DE 195 45 907 A1. Dieser Absaugesifon ist vergleichsweise sperrig und benötigt vergleichsweise
viel Spülwasser.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Absaugesifon der genannten Gattung
zu schaffen, der kompakter ausgebildet und hydraulisch optimiert ist. Der Absaugesifon
soll insbesondere eine geringere Spülwassermenge benötigen.
[0004] Die Erfindung ist bei einem gattungsgemässen Absaugesifon dadurch gelöst, dass der
Strömungskanal wenigstens bereichsweise rohrförmig ausgebildet und einen annähernd
kreisrunden Querschnitt aufweist. Beim erfindungsgemässen Absaugesifon ist der Strömungskanal
im Querschnitt nicht wie bisher rechteckig, sondern im Querschnitt annähernd kreisrund.
Unter annähernd kreisrund wird hier auch leicht oval verstanden. Mit der Erfindung
wird ein seit langem bestehendes Vorurteil überwunden, gemäss dem beim gattungsgemässen
Absaugesifon der Querschnitt des Strömungskanals rechtwinklig auszubilden ist. Es
hat sich gezeigt, dass mit einem im Querschnitt im Wesentlichen kreisrunden Strömungskanal
eine verbesserte Saugkraft bei kleinerer Querschnittsfläche des Strömungskanals erreicht
wird. Die benötigte Spülmenge liegt im Bereich von 0,8 bis 1,5 1 und das Schluckvermögen
liegt über 0,7 1/sek. Mit dem erfindungsgemässen Absaugesifon ist eine wesentliche
hydraulische Optimierung möglich. Der im Querschnitt kreisförmige Strömungskanal ermöglicht
zudem eine kompaktere Ausbildung des Gehäuses.
[0005] Der Eintrittsstutzen verläuft beim montierten Absaugesifon vorzugsweise horizontal,
während der Austrittsstutzen horizontal oder vertikal verlaufen kann. Der im Querschnitt
im Wesentlichen kreisrunde Strömungskanal ermöglicht zudem die Herstellung eines Absaugesifons
mit einer ästhetisch besonders ansprechenden harmonischen Aussenform. Von der bisher
üblichen kastenförmigen Ausbildung kann damit Abstand gewonnen werden.
[0006] Ein besonders einfacher und kostengünstiger Aufbau des Absaugesifons ergibt sich
dann, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung das Gehäuse aus wenigstens zwei
Schalenhälften besteht, wobei die Trennfläche der beiden Schalen im Wesentlichen rechtwinklig
zum Eintrittsstutzen verläuft. An die eine der Schalen ist vorzugsweise der Eintrittsstutzen
und an die andere Schale der Austrittsstutzen angeformt.
[0007] Hydraulisch besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung
der Übergang vom Eintrittsstutzen zum schneckenförmigen Strömungskanal und der Übergang
zum Strömungskanal zum Ausgangsstutzen abgerundet sind.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen Absaugesifons,
- Figur 2
- eine Ansicht eines Teils des Gehäuses,
- Figur 3
- ein Schnitt durch den Absaugesifon entlang der Linie III-III der Figur 1 und
- Figur 4
- ein Schnitt durch den Absaugesifon entlang der Linie IV-IV der Figur 2.
[0009] Der Absaugesifon 1 dient insbesondere für den Abfluss eines Urinals und insbesondere
für eine Unterputz-Installation, bei welcher der Absaugesifon 1 zwischen einer Gebäudewand
und einer Abdeckung beispielsweise einer Gipskartonabdeckung an einem Gestell montiert
wird. Er weist ein Gehäuse 2 auf, das aus zwei schalenförmigen Hälften 3 und 4 zusammengebaut
ist. Diese beiden schalenförmigen Hälften 3 und 4 sind vorzugsweise aus Kunststoff
hergestellt. Die vordere Hälfte 3 weist einen Eintrittsstutzen 5 auf, der sich im
montierten Zustand horizontal erstreckt. Er besitzt gemäss Figur 4 eine Eintrittsöffnung
7 und wird an einen Sanitärkörper, insbesondere ein Urinal, angeschlossen. Die abzuleitende
Flüssigkeit strömt gemäss Figur 1 in Richtung des Pfeiles 17 in die Öffnung 7 des
Eintrittsstutzens 5. Der Eintrittsstutzen 5 könnte aber auch zur Horizontalen leicht
geneigt sein.
[0010] Die hintere Gehäusehälfte 4 besitzt einen angeformten Austrittsstutzen 6, der sich
gemäss Figur 1 horizontal erstreckt und der eine kreisrunde Austrittsöffnung 8 besitzt.
Die abzuleitende Flüssigkeit strömt in Richtung des Pfeiles 18 vom Absaugesifon 1
weg und in eine hier nicht gezeigte angeschlossene Entsorgungsleitung. Der Austrittsstutzen
6 kann sich aber auch senkrecht nach unten oder in einem an sich beliebigen Winkel
zur Horizontalen erstrecken. Möglich wäre auch eine Ausbildung, bei welcher der Austrittsstutzen
6 beweglich oder elastisch ausgebildet ist. Zur Befestigung des Absaugesifons 1 ist
am hinteren Gehäuseteil 4 eine Lasche 9 angeformt.
[0011] Die beiden Gehäusehälften 3 und 4 sind vorzugsweise durch Verschweissen dicht miteinander
verbunden. Grundsätzlich sind auch andere verbindungsmittel möglich, beispielsweise
können die beiden Gehäusehälften 3 und 4 miteinander verschraubt oder verrastet sein.
Die Trennfläche E der beiden Gehäusehälften 3 und 4 verläuft gemäss Figur 4 rechtwinklig
zur Einströmrichtung gemäss Pfeil 17.
[0012] Der Absaugesifon 1 besitzt einen schneckenförmigen Strömungskanal K, der die Eintrittsöffnung
7 mit der Austrittsöffnung 8 verbindet. Nach einem Spülvorgang verbleibt in einer
unteren Biegung 14 des Strömungskanals K gemäss Figur 3 Flüssigkeit F, die einen Geruchsverschluss
bildet und verhindert, dass aus der Entsorgungsleitung Gas zur Eintrittsöffnung 7
gelangen kann. Der Strömungskanal K besitzt einen kreisrunden und zumindest leicht
ovalen Querschnitt, wie insbesondere die Figur 4 erkennen lässt. Die kreisrunde bzw.
leicht ovale Ausbildung des Strömungskanals K erstreckt sich vorzugsweise wenigstens
von einer abgerundeten Übergangskante 13 des Eintrittsstutzens 5 bis zu einem Übergang
21, der zum Austrittsstutzen 6 führt. Die Kante 13 als auch der Übergang 21 sind strömungstechnisch
optimal gerundet. Der Strömungskanal K ist rohrförmig mit dem genannten Querschnitt
und besitzt die erwähnte untere Biegung 14, einen aufsteigenden Bereich 15, eine obere
Biegung 16, einen absteigenden Bereich 17 sowie den genannten Übergang 21. Der Strömungskanal
K wird durch zwei im Querschnitt halbkreisförmige Kanalwände K' und K" der Gehäusehälften
3 und 4 gebildet, wie insbesondere Figur 4 erkennen lässt. Der Querschnitt des Strömungskanals
K kann überall im Wesentlichen gleich sein oder in Strömungsrichtung gesehen kontinuierlich
abnehmen, was eine Beschleunigung bewirkt. Die Querschnittfläche des Strömungskanals
K liegt vorzugsweise im Bereich von 550 bis 750 mm
2.
[0013] Bei einem Spülvorgang wird der Kanal K vergleichsweise schnell und vollständig mit
Flüssigkeit gefüllt. Bei der Entleerung des Strömungskanals K entsteht durch einen
Unterdruck eine Absaugwirkung, durch welche der Strömungskanal K weitgehend entleert
wird. Durch nachströmendes Spülwasser wird dann der Geruchsverschluss wieder gebildet.
Diese an sich bekannte Absaugwirkung hat den Vorteil, dass mit vergleichsweise wenig
Wasser gespült werden kann. Versuche haben nun überraschend gezeigt, dass durch die
genannte rohrförmige Ausbildung des Strömungskanals K und insbesondere durch den kreisrunden
bzw. leicht ovalen Querschnitt dieses Strömungskanals K der Spülvorgang hydraulisch
optimaler erfolgt. Eine aus hygienischer Sicht befriedigende Spülung bei einem Urinal
kann mit einer Spülwassermenge von 0,8 bis 1,5 1 erreicht werden. Insbesondere ist
eine Spülung mit lediglich einem Liter oder sogar weniger möglich. Das Schluckvermögen
des Absaugesifons 1 beträgt hierbei mehr als etwa 0,7 1/sek und der Strömungskanal
K ist an keiner Stelle schmaler als 20 mm. Ein kugelförmiger Gegenstand mit einem
Durchmesser von 20 mm kann somit den Strömungskanal von der Eintrittsöffnung 7 bis
zur Austrittsöffnung 8 durchlaufen.
[0014] Die Innenfläche 10 des Strömungskanals K ist von der Eintrittsöffnung 7 bis zur Austrittsöffnung
überall gerundet. Die Aussenfläche 11 des Gehäuses 2 korrespondiert zur Innenfläche
10 und ist somit ebenfalls weitgehend gerundet. Dies hat den Vorteil, dass die Aussenseite
des Gehäuses 2 sehr kompakt ausgebildet werden kann, was insbesondere für die Unterputzmontage,
bei welcher in der Regel wenig Raum zur Verfügung steht, vorteilhaft ist. In der Ansicht
gemäss Figur 2 oder 3 ist die Silhouette des Sifons 1 im Wesentlichen oval und damit
besonders kompakt.
1. Absaugesifon für eine Abflussinstallation, mit einem Gehäuse (2), mit einem in diesem
Gehäuse (2) angeordneten schneckenförmigen Strömungskanal (K) für die abzuleitende
Flüssigkeit F, der in einer Ebene verläuft, die sich im Wesentlichen rechtwinklig
zu einem Eintrittsstutzen (5) erstreckt und der die Eintrittsöffnung (7) dieses Eintrittsstutzens
(5) mit einer Austrittsöffnung (8) verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (K) wenigstens bereichsweise rohrförmig ausgebildet und einen
annähernd kreisrunden Querschnitt aufweist.
2. Absaugesifon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (K) von der Eintrittsöffnung (7) bis zur Austrittsöffnung (8)
rohrförmig und mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt ausgebildet ist.
3. Absaugesifon nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Strömungskanals (K) von der Eintrittsöffnung (7) bis zur
Austrittsöffnung (8) gleich oder abnehmend ist.
4. Absaugesifon nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche kontinuierlich abnehmend ist.
5. Absaugesifon nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang (13) vom Eintrittsstutzen(5) zum schneckenförmigen Strömungskanal (K)
und der Übergang (21) vom Strömungskanal (K) zum Ausgangsstutzen (6) abgerundet sind.
6. Absaugesifon nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) aus wenigstens zwei schalenförmigen Hälften (3, 4) besteht, wobei
die Berührungsebene (E) der beiden Hälften (3, 4) im Wesentlichen rechtwinklig zum
Eintrittsstutzen (5) verläuft.
7. Absaugesifon nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Hälfte (3, 4) im Querschnitt halbkreisförmige Kanalteile (K', K'') bildet.
8. Absaugesifon nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) eine Aussenfläche (11) aufweist, die im Wesentlichen einer Innenfläche
(10) entspricht.
9. Absaugesifon nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Strömungskanals (K) 550 bis 750 mm2 beträgt.
10. Absaugesifon nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die engste Stelle des Strömungskanals (K) breiter als 25 mm ist.
11. Absaugesifon nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass er eine im Wesentlichen ovale Silhouette aufweist (Fig. 2, 3).