[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein aus einer Scheibe aus flexiblem Material herstellbares
Schöpfwerkzeug, die Herstellung des Schöpfwerkzeugs aus der Scheibe und die entsprechend
gestaltete Scheibe.
[0002] Viele Substanzen, beispielsweise halbfeste, fließfähige oder streubare Nahrungsmittel
aber auch chemische Substanzen in flüssiger Form oder als Granulat und anderes, lassen
sich mit einem Schöpfwerkzeug schöpfen. Ein einfaches Beispiel für ein Schöpfwerkzeug
ist ein Löffel. Die Erfindung richtet sich jedoch auch auf andere Schöpfwerkzeuge,
die hinsichtlich ihrer äußeren Form oder ihres Anwendungsbereichs nicht unbedingt
als Löffel zu bezeichnen sind.
[0003] Schöpfwerkzeuge und insbesondere Löffel sind als fertige Erzeugnisse aus Metall,
Kunststoff, Holz und anderen Materialien bekannt. Sie können materialabhängig etwa
durch Gießen, Schmieden, Spritzen, Schneiden oder in anderer Weise hergestellt werden.
In der Regel haben sie eine vergleichsweise komplexe dreidimensionale Form und sind
ein weitgehend starrer und in seiner Form nicht wesentlich veränderlicher Gegenstand.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zu Grunde, eine neue und vorteilhafte
Möglichkeit zur Herstellung eines Schöpfwerkzeugs anzugeben.
[0005] Hierzu richtet sich die Erfindung auf eine Scheibe aus flexiblem Material mit einem
auftrennbaren langgestrecktem Schlitz, der von einem Rand der Scheibe ausgeht und
auf den entgegengesetzten Rand der Scheibe zuläuft, jedoch vor diesem entgegengesetzten
Rand spitz endet, wobei der Rand der Scheibe von dem Schlitz einschließlich des Endes
des Schlitzes in der Scheibe einen relativ zu der Länge des Schlitzes kleineren Abstand
aufweist, wobei die Scheibe dazu ausgelegt ist, durch Überkreuzen der durch den Schlitz
getrennten Teile der Scheibe eine Aufwölbung der Scheibe um das Ende des Schlitzes
in der Scheibe herum zu bewirken, so dass die Scheibe als Schöpfwerkzeug verwendbar
ist.
[0006] Die Erfindung richtet sich ferner auf eine mit der erfindungsgemäßen Scheibe ausgestattete
Nahrungsmittelpackung sowie auf ein Verfahren zum Herstellen des Schöpfwerkzeugs mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Scheibe und schließlich auf ein Verfahren zum Schöpfen
von schöpfbaren Substanzen mit Hilfe dieses Schöpfwerkzeugs.
[0007] Bevorzugte Ausgestaltungen der verschiedenen Aspekte der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben und ergeben sich des weiteren aus der folgenden Beschreibung.
Dabei wird nicht im Einzelnen zwischen Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmalen der Erfindung
unterschieden, so dass die folgende Offenbarung im Hinblick auf beide Kategorien zu
verstehen ist.
[0008] Die Erfindung geht von der Grundidee aus, dass sich ein Schöpfwerkzeug und insbesondere
ein im Rahmen dieser Erfindung bevorzugter Löffel für Nahrungsmittel durch eine geeignet
geformte Scheibe in sehr einfacher Weise mit minimalem Materialaufwand herstellen
lässt. Dazu hat die Scheibe zunächst ein gewisse Flexibilität, so dass sie sich verbiegen
lässt. Das Material der Scheibe ist außerdem auf die zu schöpfende Substanz abzustimmen
und kann im Fall von Nahrungsmitteln vorzugsweise eine gegebenenfalls wasserbeständig
beschichtete Pappe sein. Es kommen jedoch auch andere Materialien wie ausreichend
festes Papier, dünne Kunststoffe, Metallfolie, Blech und dergleichen in Betracht.
Die Scheibe ist vorzugsweise im Allgemeinen flach, kann jedoch auch an bestimmten
Stellen verdickt sein, wie beim Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Beispielsweise
kann eine Verdickung im Bereich der zu greifenden Teile eine Verbesserung der Handhabung
nach sich ziehen oder können die flexiblen Eigenschaften durch gezielt eingesetzte
Verdickungen so gesteuert werden, dass beispielsweise zu greifende Teile des fertigen
Schöpfwerkzeugs eine gewisse Steifheit aufweisen.
[0009] Die Form der Scheibe weist einen Schlitz auf, der von einem Rand der Scheibe in Richtung
auf den entgegengesetzten Rand zuläuft, diesen jedoch nicht erreicht, die Scheibe
also nicht ganz teilt. Das entsprechende Ende des Schlitzes in der Scheibe soll dabei
in einem ausreichenden Maß spitz sein, so dass sich nach dem Herstellen des Schöpfwerkzeugs
keine zu große Öffnung ergibt, aus der die zu schöpfende Substanz auslaufen könnte.
Die Anforderung an die Spitzheit des Schlitzendes hängt also mit der Korngröße oder
Viskosität der zu schöpfenden Substanz zusammen.
[0010] Der Rand der Scheibe hält von dem Schlitz einen im Verhältnis zu der Länge des Schlitzes
kleineren Abstand, der jedoch nicht notwendigerweise konstant sein muss. Die beiden
durch den Schlitz getrennten Teile der Scheibe, also die Teile der Scheibe zwischen
dem Schlitz und dem soeben erwähnten Rand mit dem vergleichsweise kleineren Abstand
von dem Schlitz, lassen sich in einer zu der Ebene der Scheibe im wesentlichen senkrechten
Richtung auftrennen, also voneinander in der erwähnten Richtung entfernen und danach
übereinander überkreuzen. Durch dieses Überkreuzen wird der das Ende des Schlitzes
in der Scheibe umgebende Teil der Scheibe aufgewölbt und bildet eine Hohlform. Wenn
nun die beiden überkreuzten Teile aneinander angenähert und zusammengehalten werden,
ist ein Schöpfwerkzeug entstanden.
[0011] Das Schöpfwerkzeug ist bereits dann gegeben, wenn die beiden überkreuzten Teile beispielsweise
mit den Fingern einer das Werkzeug benutzenden Person aneinander festgehalten werden.
In diesem Sinn ist der hier gebrauchte Begriff des "Festlegens" zu verstehen. Bevorzugt
ist jedoch, dass die Scheibe eine Befestigungseinrichtung aufweist, mit der die durch
den Schlitz getrennten Teile in dem überkreuzten Zustand aneinander befestigbar sind.
Dabei kann es sich beispielsweise um eine Klebstoffschicht auf einem der Teile oder
beiden Teilen handeln. Besonders bevorzugt ist eine Befestigungseinrichtung, die im
wesentlichen aus zwei jeweils an den Rändern der Scheibe angebrachten Einkerbungen
steht, die in dem überkreuzten Zustand miteinander verrastet werden können, also ineinander
gebracht werden können und dadurch die Teile aneinander fixieren. Bei diesen Einkerbungen
kann es sich entweder um einfache Einschnitte oder auftrennbare Linien, etwa vorgestanzte
oder in anderer Weise ähnlich einer Sollbruchstelle verdünnte Linien handeln. Es kann
sich natürlich auch um Einkerbungen handeln, die nicht nur linienförmig sind, sondern
eine zweidimensionale Ausdehnung haben, beispielsweise V-förmige Schlitzeinkerbungen,
wie sie das Ausführungsbeispiel zeigt.
[0012] Die gesamte Scheibe kann ihrerseits Bestandteil einer größeren Scheibe sein und in
ihrer Form, dass heißt durch ihren Rand und den Schlitz in dieser größeren Scheibe
auftrennbar definiert sein. Auch dabei kann es sich wieder um vorgestanzte oder in
anderer Weise auftrennbare Linien handeln.
[0013] Der die beiden zu überkreuzenden Teile trennende Schlitz in der erfindungsgemäßen
Scheibe kann eine Linie sein, wobei die beiden getrennten Teile im vollständig flachen
Zustand der Scheibe also unmittelbar aneinander grenzen, oder auch ein Schlitz mit
einer zweidimensionalen Ausdehnung sein, also etwa ein V-förmiger Schlitz, der die
beiden Teile auch im flachen Zustand der Scheibe voneinander trennt. Eine V-Form oder
andere zweidimensionale Ausdehnung des Schlitzes verstärkt den Wölbungseffekt beim
Überkreuzen. Vorzugsweise sind die Kanten des Schlitzes im Falle einer Linie oder
auch im Falle eines zweidimensional ausgedehnten Schlitzes im wesentlichen gerade.
[0014] Der Rand der Scheibe verläuft in der Umgebung des Endes des Schlitzes vorzugsweise
rundlich und besonders bevorzugter Weise im wesentlichen halbkreisförmig, wie das
Ausführungsbeispiel zeigt. Die Form kann jedoch nach Einsatzzweck des Schöpfwerkzeugs
auch variiert werden. Beidseits des Schlitzes ist der Rand vorzugsweise im wesentlichen
gerade, wobei jedoch die erwähnten Einkerbungen zur Verrastung der überkreuzten Teile
der Scheibe, sofern vorhanden, eine Ausnahme von der geraden Form des Randes bilden.
[0015] Im übrigen verlaufen diese geraden Teile des Randes vorzugsweise ungefähr parallel
zueinander, wobei Abweichungen von etwa +/- 20° noch ausreichend parallel sein können.
Bevorzugt ist ferner, dass die Ränder zu dem Ende des Schlitzes hin divergent sind.
Dies gilt für den Fall einer Parallelität etwa im Rahmen von 20°, jedoch auch im Fall
nicht paralleler Ränder. Es können natürlich auch insgesamt taillierte Formen der
beiden Ränder vorliegen, d.h. die Ränder müssen jeweils nicht notwendiger Weise gerade
verlaufen. Insgesamt ist jedoch auch bei nicht geraden Rändern bevorzugt, dass sie
gewissermaßen im Mittelwert einen Winkel von nicht mehr als +/- 20° miteinander bilden.
[0016] Die Erfindung richtet sich, wie bereits erwähnt, neben der Scheibe und dem durch
die Scheibe hergestellten Schöpfwerkzeug auch auf eine entsprechend ausgestattete
Nahrungsmittelpackung. Diese muss für eine löffelbaren Inhalt ausgelegt sein, kann
jedoch in der beanspruchten Form auch ohne diesen Inhalt vorliegen (also erst noch
zu befüllen sein). Beansprucht ist natürlich auch die Nahrungsmittelpackung mit dem
löffelbaren Nahrungsmittelinhalt. Die erfindungsgemäße Scheibe, gegebenenfalls in
der erwähnten größeren Scheibe, ist mit der Nahrungsmittelpackung kombiniert.
[0017] Besonders kommen becherförmige Nahrungsmittelpackungen in Betracht, die insbesondere
kreisförmige, elliptische oder rechteckige (auch mit abgerundeten Ecken) Öffnungsformen
aufweisen können. Bei solchen Becherpackungen kann die Scheibe entweder Bestandteil
des Deckels oder auch zwischen dem Deckel und dem Becher oder auch auf der Oberseite
des Deckels oder überhaupt in oder an der Nahrungsmittelpackung festgelegt oder dieser
beigelegt sein. Sie kann beispielsweise durch lösbare Klebstoffe angeheftet oder auch
verklemmt sein.
[0018] Insgesamt hat diese Nahrungsmittelpackung den Vorteil, dass dem Konsumenten bereits
mit dem verpackten Nahrungsmittel ein Esswerkzeug geliefert wird, so dass sich das
Nahrungsmittel völlig unabhängig von den weiteren Umständen in nahezu beliebigen Situationen
konsumieren läßt. Insbesondere können halbfeste, fließfähige oder streufähige Nahrungsmittel
im Sinne eines "Snacks" unterwegs genossen werden, ohne dass deswegen ein Löffel oder
ein anderes Esswerkzeug mitgeführt werden muss. Die Erfindung erlaubt damit eine sehr
einfache und wenig material- und kostenaufwendige Lösung, die die Erweiterung klassischer
Snackerzeugnisse auf solche Nahrungsmittel erlaubt, die sich nicht als festes Produkt
beißen oder lutschen lassen und auch nicht günstig beispielsweise durch einen Strohhalm
getrunken werden können. Als Beispiel wird Joghurt oder Quark genannt. Es kommen jedoch
auch andere halbfeste Erzeugnisse in Betracht. Bevorzugt betrifft die Erfindung dabei
Erzeugnisse mit einer gewissen Viskosität oder Steifheit (wobei hier zwischen halbfesten
und fließfähigen Erzeugnissen nicht unterschieden wird, der Begriff der Viskosität
also beispielsweise auch steifere Joghurtprodukte beinhaltet). Bei dünnflüssigen Erzeugnissen
besteht eine größere Tendenz, zwischen den beiden durch den Schlitz getrennten Teilen
auszulaufen. Dem kann jedoch entweder durch präzises Zusammenbauen des Schöpfwerkzeugs
und/oder durch eine linienhafte Verbindung zwischen den Teilen, etwa in Form einer
Klebstofflinie mit Dichtwirkung, entgegen gewirkt werden.
[0019] Schließlich betrifft die Erfindung auch die Herstellung der Verpackung mit der erfindungsgemäßen
Scheibe, also das entsprechende Verfahren, bei dem die Verpackung, beispielsweise
der Becher mit dem Deckel, hergestellt und danach mit der erfindungsgemäßen Scheibe
versehen wird.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
wobei die dabei offenbarten Merkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich
sein können und weiterhin nicht zwischen Verfahrens- und Vorrichtungsaspekten der
Erfindung unterschieden wird.
[0021] Im Einzelnen zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schöpfwerkzeug,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Schöpfwerkzeugs aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Scheibe zur Herstellung eines Schöpfwerkzeugs
gemäß den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Scheibe aus Fig. 3,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Scheibe entsprechend Fig. 3, jedoch nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Anwendungsmöglichkeit der Scheibe aus Fig.
5.
[0022] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schöpfwerkzeug 1, nämlich
einen Löffel. Fig. 2 zeigt denselben Löffel 1 in einer Seitenansicht. Der Löffel 1
hat in dem in den Figuren oberen Bereich einen im wesentlichen halbkreisförmigen Außenrand
2, der in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten fertigen Form in zwei von dem halbkreisförmigen
Außenrand 2 ausgehend konvergierende gerade Randabschnitte 3, 4 übergeht. Die konvergierenden
geraden Randabschnitte 3, 4 begrenzen einen Teil des Löffels 1, der als Stiel bzw.
Griff dienen kann, wohingegen der durch den halbkreisförmigen Randabschnitt 2 begrenzte
Teil sowie der unmittelbar anschließende Teil am Beginn der geraden Randabschnitte
3, 4, wie aus Fig. 2 ersichtlich, aufgewölbt ist und eine flache Hohlform bildet.
Mit dieser flachen Hohlform kann gelöffelt werden. Die gestrichelten Linien in Fig.
1 sind durch andere Teile des Löffels überdeckt, also in der Draufsicht eigentlich
nicht zu sehen.
[0023] Die Fig. 3 und 4 zeigen den Fig. 1 und 2 entsprechende Ansichten einer flachen Scheibe
1, die zur Herstellung dieses Löffels dient. Fig. 3 zeigt die flache Scheibe 1, die
aus einer wasserfest beschichteten Pappe besteht, in Draufsicht und insbesondere den
bereits erwähnten halbkreisförmigen Randabschnitt 2. Daran schließen sich die geraden
Randabschnitte 3 und 4 an, die in dem nicht fertiggestellten Zustand gemäß Fig. 3
nur mit einem kleinen Winkel konvergieren. Sie laufen auf ein im wesentlichen rechtwinklig
gerades, hier jedoch mit abgerundeten Ecken, ausgebildetes Randstück 5 der Scheibe
zu. Kurz vor diesem Randstück 5 weisen die geraden Randstücke 3 und 4 jeweils eine
V-förmige Einkerbung 6 bzw. 7 auf, die ungefähr rechtwinklig von dem jeweiligen geraden
Randstück 3 bzw. 4 für ungefähr ein Viertel der dort vorliegenden Breite der Scheibe
1 nach innen laufen. Sie sind mit einem spitzen Scheitelwinkel von beispielsweise
10° - 30° ausgebildet.
[0024] Fig. 4 verdeutlicht in der Seitenansicht, dass die in Fig. 3 dargestellte Pappscheibe
1 in diesem Zustand völlig flach ist. Allerdings könnte die Scheibe 1 beispielsweise
in der Umgebung des Randstücks 5 auch verdickt sein, etwa wenn sie aus Kunststofffolie
besteht. Das Schöpfwerkzeug wäre dann leichter zu greifen. Auch könnten Verdickungen
parallel zu den Rändern 3 und 4 bzw. parallel zu dem Schlitz 8 auftreten, um die dazwischenliegenden
Teile der Scheibe 1 biegesteifer zu machen.
[0025] Ferner weist die flache Pappscheibe 1 aus Fig. 3 einen von dem Randstück 5 ausgehenden
und ungefähr parallel zu den Randstücken 3 und 4 verlaufenden geraden Schlitz 8 auf,
der etwa auf der Höhe des Beginns des halbkreisförmigen Randabschnitts 2, also in
einem ungefähr dem Radius dieses Randabschnitts 2 entsprechenden Abstand von dem dem
Randstück 5 gegenüber liegenden Rand 2 der Pappscheibe 1, endet. Das Ende ist mit
der Ziffer 9 bezeichnet. Dieser Schlitz 8 ist bei diesem Ausführungsbeispiel linienförmig
und besteht zunächst lediglich in einer perforierten und damit leicht mit der Hand
auftrennbaren Prägung der Pappscheibe1. Entlang dieser Linie 8 kann die Pappscheibe
1 also aufgetrennt werden, wodurch die beiden durch den Schlitz 8 getrennten Teile,
also die Teile zwischen dem Randabschnitt 3 und dem Schlitz 8 bzw. dem Randabschnitt
4 und dem Schlitz 8, voneinander getrennt werden. Nach einem erstmaligen Auftrennen
ist der Schlitz 8 natürlich ein tatsächlich durchgehender Schlitz. Er kann auch von
vornherein ein durchgehend geschnittener Schlitz oder auch ein ähnlich den Einkerbungen
6 und 7 ausgebildeter spitzer V-förmiger Schlitz sein.
[0026] Der verbleibende Abstand zwischen den Einkerbungen 6 und 7 und dem Randstück 5 in
Richtung des Schlitzes 8 beträgt vorzugsweise weniger als 40%, besonders bevorzugterweise
weniger als 30% und im günstigsten Fall weniger als 20% der Gesamtlänge des Schlitzes
8. Die Breite der durch den Schlitz 8 getrennten Teile, also der Abstand zwischen
den Randbereichen 3 und 4 und dem Schlitz 8, beträgt vorzugsweise weniger als 30%,
besonders bevorzugterweise weniger als 25% der Gesamtlänge des Schlitzes 8.
[0027] Die Herstellung des Löffels 1 aus den Fig. 1 und 2 aus der Pappscheibe 1 gemäß den
Fig. 3 und 4 erfolgt folgendermaßen: Zunächst wird die Pappscheibe 1 entlang dem Schlitz
8 aufgetrennt, in dem einer der beiden durch den Schlitz 8 getrennten Teile der Scheibe
1 nach oben (im Sinn der Fig. 3 über die Zeichenebene) und der andere der beiden Teile
nach unten geführt wird. In diesem Beispiel wurde der Teil zwischen dem Außenrand
4 und dem Schlitz 8 nach oben geführt. Daraufhin werden die beiden Teile der Scheibe
überkreuzt und dann in der zu der Zeichenebene der Fig. 3 senkrechten Richtung wieder
angenähert, so dass die Einkerbungen 6 und 7, die durch das Überkreuzen nun nicht
mehr entgegengesetzt sondern einander zugewandt sind, ineinander geführt und miteinander
verrastet werden können. Dadurch ergibt sich die in den Fig. 1 und 2 dargestellte
Form des Löffels, weil es durch das Überkreuzen zu einer Aufwölbung der Scheibe 1
insbesondere in dem Bereich um das Ende 9 des Schlitzes 8 herum kommt. Die Aufwölbung
entsteht durch den zwischen den Kanten des Schlitzes 8 nun mehr vorliegenden Winkel,
der in Fig. 1 erkennbar ist.
[0028] Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen ein zweites Ausführungsbeispiel und eine bevorzugte
Anwendungsmöglichkeit für den Löffel. Das zweite Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5
in einer Fig. 3 entsprechenden Weise dargestellt, wobei im Grunde die gleiche flache
Pappscheibe 1 wie in Fig. 3 vorliegt, jedoch auch entlang des Außenrandes 2 - 7 in
Form von perforierten Linien in einer größeren kreisförmigen Pappscheibe 10 definiert
ist. Die flache Scheibe 1 aus Fig. 3 kann also durch einfaches Herausdrücken von den
übrigen Teilen der kreisrunden Scheibe 10 getrennt werden. Nach dem Abtrennen dieser
übrigen Teile, die in Fig. 5 mit den Bezugsziffern 11 und 12 bezeichnet sind, erhält
man die Scheibe 1 aus Fig. 3 und kann daraus in der beschriebenen Weise den in den
Fig. 1 und 2 dargestellten Löffel bilden.
[0029] Fig. 6 zeigt eine Nahrungsmittelpackung, nämlich einen Joghurt- oder Quarkbecher
13 mit einem zugehörigen Deckel 14. Es kann sich beispielsweise um eine wasserfest
beschichteten Pappbecher 13 handeln mit einer kreisrunden oberen Öffnung, die nach
dem Befüllen mit dem Nahrungsmittel in an sich bekannterweise mit einer Deckelfolie
verschlossen wird. Diese Deckelfolie ist in Fig. 6 nicht im Einzelnen dargestellt.
Man kann sich vorstellen, dass sie bereits auf den Becher 13 aufgebracht ist. Zwischen
den somit verschlossenen Becher 13 und den eigentlichen Deckel 14 kann die Scheibe
10 aus Fig. 5 zwischengelegt werden. Der Deckel 14 weist ebenso wie der Becher 13
tatsächlich eine kompliziertere dreidimensionale Form auf, als in Fig. 6 dargestellt.
Es handelt sich jedoch um bekannte und übliche Randkonturen, die ein Verrasten des
Deckels 14 auf dem Becher 13 erlauben. Dabei greifen die Randkonturen des Deckels
14 über die Scheibe 10 hinaus und können an dem Becher 13 selbst verrastet werden.
[0030] Damit ist die Scheibe 10 und somit auch die Scheibe 1 in sehr einfacher Weise in
einer im übrigen konventionellen Joghurtverpackung gehalten. Der Konsument kann die
Verpackung durch Abheben des Deckels 14 von dem Becher 13 öffnen, durch Herausdrücken
der Scheibe 1 aus der Scheibe 10 und Verrasten der Einkerbungen 6 und 7 den Löffel
herstellen und mit diesem Löffel den Inhalt des Bechers 13 konsumieren. Er ist damit
auch unterwegs ohne weiteres in der Lage, ein Nahrungsmittel zu konsumieren, das am
günstigsten gelöffelt wird, und muss zu diesem Zweck keinen eigentlichen konventionellen
Löffel mitführen. Da die Scheibe 10 bzw. die Scheibe 1 ebenso wie der Becher 13 aus
beschichteter Pappe oder einem anderen verpackungsüblichen Material bestehen können,
ergeben sich durch den erfindungsgemäßen Löffel keine zusätzlichen Müllprobleme. Er
kann entweder weggeworfen oder in einer durch die Verpackung ohnehin vorgegebenen
Weise wiederverwertet werden. Die Scheibe 10 stellt auch keinen nennenswerten zusätzlichen
Kosten- und Materialaufwand dar, verleiht jedoch der Verpackung des Nahrungsmittels
insgesamt einen ganz neuen und wesentlichen Gebrauchsnutzen.
[0031] Natürlich kann die Verbindung zwischen der Scheibe 10 oder der Scheibe 1 und der
Nahrungsmittelverpackung auch in ganz anderer Weise erfolgen. Beispielsweise könnte
die Scheibe 10 von oben auf einem Deckel aufgeklemmt oder angeklebt sein. Die Scheibe
kann dabei als Verpackungsteil mit Informationen und dekorativen Aufdrucken bedruckt
sein. Sie kann auch als Werbeträger einen von dem Nahrungsmittelinhalt unabhängigen
zusätzlichen Aufdruck ermöglichen, so dass sich auch unabhängig von der Verwendung
als Löffel ein zusätzlicher Nutzen als besonders auffälliger und einprägsamer Werbeträger
ergibt. Dazu könnte eine erfindungsgemäße Scheibe 1 oder 10 auch unabhängig von der
Lebensmittelverpackung als Werbeträger verteilt werden. Dabei ist eine Anpassung an
handelsübliche Verpackungen denkbar, so dass der Konsument die Scheibe mit einer Verpackung
eines unabhängig gekauften Nahrungsmittels verbinden kann.
[0032] Die Erfindung zielt also in bevorzugter Weise auf die Anwendung bei typischen Snack-,
Tankstellen- oder Cateringprodukten sowie auf die Anwendung als Werbeträger.
1. Scheibe (1)
aus flexiblem Material
mit einem auftrennbaren langgestreckten Schlitz (8), der von einem Rand (5) der Scheibe
(1) ausgeht und auf den entgegengesetzten Rand (2) der Scheibe (1) zuläuft, jedoch
vor diesem entgegengesetzten Rand (2) spitz endet,
wobei der Rand (2,3,4) der Scheibe (1) von dem Schlitz (8) einschließlich des Endes
(9) des Schlitzes (8) in der Scheibe (1) einen relativ zu der Länge des Schlitzes
(8) kleineren Abstand aufweist,
wobei die Scheibe (1) dazu ausgelegt ist, durch Überkreuzen der durch den Schlitz
(8) getrennten Teile der Scheibe (1) eine Aufwölbung der Scheibe (1) um das Ende (9)
des Schlitzes (8) in der Scheibe (1) herum zu bewirken,
so dass die Scheibe (1) als Schöpfwerkzeug verwendbar ist.
2. Scheibe (1) nach Anspruch 1 mit einer Befestigungseinrichtung (6,7) an zumindest einem
der durch den Schlitz (8) getrennten Teile der Scheibe (1), mit welcher Befestigungseinrichtung
(6,7) die durch den Schlitz (8) getrennten Teile der Scheibe (1) in überkreuztem Zustand
aneinander befestigbar sind.
3. Scheibe (1) nach Anspruch 2, bei der die Befestigungseinrichtung zwei Einkerbungen
(6,7) aufweist, die in einem relativ zu der halben Länge des Schlitzes (8) größeren
Abstand zu dem Ende (9) des Schlitzes (8) in der Scheibe (1) jeweils beidseits des
Schlitzes (8) an dem Rand (3,4) der Scheibe (1) angebracht sind und die nach dem Überkreuzen
der durch den Schlitz (8) getrennten Teile der Scheibe (1) ineinander gebracht werden
können, um die durch den Schlitz (8) getrennten Teile der Scheibe (1) in dem überkreuzten
Zustand aneinander zu befestigen.
4. Scheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der das flexible Material zumindest
im wesentlichen aus Papier, Pappe oder Kunststofffolie besteht.
5. Scheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die durch eine auftrennbare Linie
entlang ihres Randes (2-7) in einer größeren Scheibe (10) definiert ist.
6. Scheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Kanten des Schlitzes
(8) gerade sind.
7. Scheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Schlitz (8) eine Linie
ist.
8. Scheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Rand (2) in der Umgebung
des Endes (9) des Schlitzes (8) in einer runden Form verläuft.
9. Scheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Rand (3,4) beidseits
des Schlitzes (8), gegebenenfalls mit Ausnahme der Einkerbungen (6,7), gerade verläuft.
10. Scheibe (1) nach Anspruch 9, bei der die jeweiligen Ränder (3,4) beidseits des Schlitzes
(8) Winkel von nicht über 20° miteinander bilden.
11. Scheibe (1) nach Anspruch 9 oder 10, bei der die jeweiligen Ränder (3,4) beidseits
des Schlitzes (8) zu dem Ende (9) des Schlitzes (8) in der Scheibe (1) hin divergent
verlaufen.
12. Nahrungsmittelpackung (10,13,14),
die für einen löffelbaren Inhalt ausgelegt ist
und eine an ihr festgelegte Scheibe (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche aufweist.
13. Nahrungsmittelpackung (10,13,14) nach Anspruch 12, die einen Becher (13) aufweist.
14. Nahrungsmittelpackung (10,13,14) nach Anspruch 13 mit einem Deckel (14) für den Becher
(13), wobei die Scheibe (10) ein Bestandteil des Deckels (14) oder zwischen Deckel
(14) und Becher (13) festgelegt oder auf der becherabgewandten Oberseite des Deckels
(14) festgelegt ist.
15. Verfahren zum Herstellen eines Schöpfwerkzeugs mit einer Scheibe (1,10) nach einem
der Ansprüche 1 - 11, bei dem die Scheibe (1,10) entlang dem Schlitz (8) aufgetrennt
wird, die durch den Schlitz (8) getrennten Teile der Scheibe (1) überkreuzt werden
und die überkreuzten Teile aneinander festgelegt werden, so dass sich die Scheibe
(1) als Schöpfwerkzeug verwenden lässt.
16. Verfahren zum Schöpfen von schöpfbaren Substanzen mit Hilfe eines durch das Verfahren
nach Anspruch 15 hergestellten Schöpfwerkzeugs (1).