[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Sammeln und Bearbeiten von gefalteten
Druckprodukten gemäss den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Um Zeitungen, geheftete Zeitschriften, Werbebroschüren, Kalender oder ähnliche Druckerzeugnisse
herzustellen, können die Druckbogen nach dem Bedrucken noch verschiedene Arbeitsschritte
durchlaufen. Solche Arbeitsschritte können unter anderem sein: Sammeln, Einstecken,
Heften, insbesondere Rückstichheften, Kleben etc. Der steigende Kostendruck und die
gestiegenen Ansprüche an die Flexibilität in der Produktion erfordern immer neue Lösungen,
die Raum-, Zeit-, und Personaleinsparungen ermöglichen. Verschiedene Lösungen, die
solche Einsparungen ermöglichen sollen, sind in den letzen Jahren vorgeschlagen worden.
[0003] So ist beispielsweise in CH-667621 eine Vorrichtung vorgeschlagen worden, die ein
effizientes Sammeln und Heften in einer einzigen Vorrichtung erlaubt. Die Vorrichtung
umfasst eine allgemein als Sammeltrommel bekannte Vorrichtung, die eine rotierend
angetriebene Trommelachse mit einer zylindrischen Nabe aufweist, von der radial nach
aussen Auflagen abstehen, deren Längserstreckungen parallel zur Trommelachse ausgerichtet
sind. Die Auflagen sind gleichmässig über den Umfang verteilt und bilden mehrere parallele
Sammelstrecken. Jeder Sammelstrecke sind Förderelemente für die Förderung der Druckprodukte
entlang der Auflagen in Achsrichtung der Sammeltrommel zugeordnet. Mehrere in Achsrichtung
betrachtet hintereinander angeordnete Anlegestationen entlang der Sammeltrommel dienen
dazu, gefaltete Druckprodukte rittlings übereinander auf den sattelförmigen Auflagen
abzulegen. Damit alle Sammelstrecken von den Anlegestationen bedient werden können,
dreht sich die Sammeltrommel im Gleichtakt mit den Anlegestationen um ihre Trommelachse.
Somit erfahren die Druckprodukte innerhalb der Förderrichtung eine Bewegung in Umfangsrichtung
um die Trommelachse, so dass insgesamt eine schraubenlinienähnliche Bewegungsbahn
für die Druckprodukte resultiert. Für ein effizientes Heften nach dem Sammeln ist
am Ende der Sammeltrommel eine Heftstation vorgesehen, deren Heftköpfe auf einem Kreisbogenabschnitt
konzentrisch mit der Achse der Sammeltrommel bewegbar sind. Zum Heften werden die
Heftköpfe jeweils der Auflage einer Sammelstrecke zugeordnet und mit der Auflage zusammen
auf dem Kreisbogenabschnitt um die Achse der Sammeltrommel herumgeführt. Mit Hilfe
der Heftköpfe werden U-förmig gebogene Drahtabschnitte durch den Falz der Druckprodukte
hindurch gestossen, so dass freie Enden der Drahtabschnitte überstehen. Diese freien
Enden der Drahtabschnitte werden unter Verwendung von Umbiegern zu Klammern gebogen,
womit die Druckprodukte geheftet sind.
[0004] Auf dem gleichen Prinzip basierend ist in CH-645074 eine Vorrichtung für das Sammeln
und Heften von in zickzackförmigen Bahnen vorliegenden Druckprodukten offenbart. Die
Zickzackbahnen werden jeweils nacheinander mit einem entsprechenden Falz rittlings
auf den Auflagen einer Sammeltrommel abgelegt und in schraubenlinienähnlichen Bewegungsbahnen
von einem Sammeltrommelanfang in Achsrichtung zu einem Sammeltrommelende gefördert.
Das Heften der Zickzackbahnen erfolgt wiederum im Endbereich der Sammeltrommel.
[0005] Sollen ausser dem Sammeln und Heften weitere Arbeitsschritte auf der Sammeltrommel
erfolgen, so muss die Sammeltrommel in Achsrichtung verlängert werden, was zu sehr
grossen Baulängen führt und die räumlichen Möglichkeiten an vielen Orten übersteigt.
Auch können an Sammeltrommeln nur Arbeitsschritte ausgeführt werden, die mit einem
Zugriff von aussen auf die gefalteten Druckprodukte durchführbar sind.
[0006] Auf einem völlig anderen Prinzip beruht die Vorrichtung zum Sammeln und Heften von
gefalteten Druckprodukten, die in EP-B1-0566531 offenbart ist. Hier sind die sattelförmigen
Auflagen nicht wie in den bisher beschriebenen Vorrichtungen in ihrer Längserstreckung
in Förderrichtung ausgerichtet sondern die Längserstreckung der Auflagen ist im Wesentlichen
rechtwinklig zur Förderrichtung ausgerichtet. Die Auflagen sind in Förderrichtung
gesehen hintereinander und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Sie sind
Teil einer Umlauffördereinrichtung und werden auf einer geschlossen Förderstrecke
bewegt. Hierzu sind an den Auflagen angreifende Fördermittel, wie z.B. Ketten vorgesehen,
die um zwei Umlenkräder herumgeführt sind. Die Druckprodukte werden in dieser Vorrichtung
auf den Auflagen ruhend, zusammen mit den Auflagen in Förderrichtung bewegt anstatt
unter Verwendung von Förderelementen auf den Auflagen bewegt zu werden. Auf einem
als Beschickungsbereich bezeichneten Abschnitt der Umlauffördereinrichtung sind der
Förderstrecke Anlegestationen zugeordnet, die gefaltete Druckprodukte auf den Auflagen
rittlings übereinander ablegen. Die Auflagen mit den gesammelten Druckprodukten werden
dann dem einen Umlenkrad zugeführt, dem ein Heftapparat zugeordnet ist. Das Umlenkrad
weist gleichmässig über seinen Umfang verteilt Umbieger auf, die radial aussen den
gleichen Abstand zueinander aufweisen wie die zugeführten Auflagen und mit diesen
antriebsverbunden sind. Die Auflagen kämmen mit den Umbiegern und werden gemeinsam
mit den gesammelten Druckprodukten und den Umbiegern an dem zugeordneten Heftapparat
vorbei geführt. Vom Heftapparat werden dann in bekannter Weise U-förmig gebogene Drahtabschnitte
durch die Druckprodukte hindurch gestossen, die unter Verwendung der angetriebenen
Umbieger zu Klammern gebogen werden. Das Kämmen der Auflagen mit den Umbiegern erfordert
eine komplizierte Mechanik und macht die Vorrichtung teuer und aufwendig in der Wartung.
In CH-686078 bzw. der entsprechenden EP-B1-618865 ist ein Heftapparat im Detail vorgestellt,
der einer Umlauffördereinrichtung zugeordnet ist, die im Wesentlichen der in der oben
genannten EP-B 1-0566531 beschriebenen Umlauffördereinrichtung entspricht Anstelle
eines Umlenkrades mit Umbiegern sind in diesen Schriften zwei parallele Umlenkräder
und zusätzlich zwei mit Umbiegern versehene Hefträder beschrieben, was den Aufbau
zusätzlich verkompliziert.
[0007] Auch die EP-B1-0399317 zeigt eine Umlauffördereinrichtung zum Sammeln und Heften
von Druckprodukten. Wie in der oben beschriebenen Umlauffördereinrichtung werden auch
hier die Druckprodukte zusammen mit den Auflagen quer zur Förderrichtung eine geschlossene
Förderstrecke entlang gefördert. Die Auflagen sind senkrecht zur Förderrichtung und
in Förderrichtung betrachtet parallel hintereinander angeordnet. Zum Sammeln werden
die Druckprodukte wiederum unter Verwendung von Zuführstationen rittlings auf den
sattelförmigen Auflagen übereinander abgelegt. Im Unterschied zu den im vorstehenden
Absatz beschriebenen Vorrichtungen sind bei dieser Vorrichtung die Umbieger aber in
den Auflagen integriert. Den Zuführstationen ist in Förderrichtung gesehen eine Heftstation
nachgeschaltet, die mehrere Heftköpfe aufweist. Der Abstand der Heftköpfe ist auf
den Abstand der Auflagen abgestimmt, den diese im Bereich der Heftstation zueinander
haben. Die Heftköpfe bewegen sich beim Heften synchron mit den Auflagen in einer quer
zu den Auflagen verlaufenden Ebene und wirken zum Heften mit in Umbiegern in den Auflagen
zusammen.
[0008] Wie bei den Sammeltrommeln so stellt sich auch bei den Umlauffördereinrichtungen
das Problem, dass für zusätzliche Arbeitsschritte die Baulänge in Förderrichtung verlängert
werden muss, was nicht beliebig möglich ist. Ein weiteres Problem bei den Umlauffördereinrichtungen
ist, dass Kräfte, die bei bestimmten Arbeitsschritten, wie z.B. beim Heften, auftreten,
nur an bestimmten Stellen, in der EP-B1-0566531 beispielsweise nur im Bereich der
Umlenkräder aufgenommen werden können.
[0009] Eine Möglichkeit zur flexibleren Raumnutzung für verschiedene Arbeitsschritte ist
in EP-B1-0681979 offenbart. Bei dieser Vorrichtung zum Sammeln und Bearbeiten von
gefalteten Druckprodukten ist eine Sammeltrommel mit einer Umlauffördereinrichtung
kombiniert. Die Sammeltrommel dient in üblicher Weise dem Sammeln der Druckprodukte.
Die gesammelten Druckprodukte werden an die Umlauffördereinrichtung übergeben und
können hier weiteren Arbeitsschritten, wie z.B. Klebebinden oder Heften unterzogen
werden, wobei das Klebebinden im Detail in EP-A1-0675005 beschrieben ist. Die Achsrichtung
der Sammeltrommel und die Förderrichtung in der Umlauffördereinrichtung stehen bei
dieser Vorrichtung senkrecht aufeinander. Beim Sammeln der Druckprodukte werden diese
auf den Auflagen entlang zu einem ersten Sammeltrommelende bewegt. Das Sammeltrommelende
ist durch das Ende der Auflagen der Sammeltrommel bestimmt. Die Nabe der Sammeltrommel
reicht dagegen über das Ende der Sammeltrommel hinaus. Benachbart zum Sammeltrommelende
ist die Umlauffördereinrichtung angeordnet. Ketten, die in der Umlauffördereinrichtung
als Fördermittel dienen und radial innen an deren Auflagen angreifen, sind um den
über das Sammeltrommelende hinausragenden Teil der Nabe herumgeführt. Somit dient
dieser Teil der Nabe als Umlenkeinrichtung in der Umlauffördereinrichtung und wird
so ein Bestandteil derselben. Ein gemeinsamer Antrieb sorgt so gleichzeitig für die
Rotationsbewegung der Sammeltrommel und für die Förderbewegung der Auflagen in der
Umlauffördereinrichtung. Der Abstand zwischen den in der Umlaufstrecke bewegten Auflagen
ist derart bemessen, dass diese, wenn sie in den Bereich der Sammeltrommel gefördert
werden mit den Auflagen der Sammeltrommel fluchten, wodurch eine einfache Übergabe
der Druckprodukte von der Sammeltrommel auf die Umlauffördereinrichtung möglich ist.
Die in der Umlauffördereinrichtung bearbeiteten Druckprodukte können, basierend auf
der gleichen Konstruktion an eine weitere, versetzt zur ersten Sammeltrommel angeordneten
Sammeltrommel weitergegeben werden oder aber auch auf einem unteren Trum der Umlauffördereinrichtung
zu der ersten Sammeltrommel zurück geführt und an einen weiteren Sammelabschnitt der
ersten Sammeltrommel übergeben werden.
[0010] Obwohl diese Konstruktion eine höhere Flexibilität der Raumnutzung ermöglicht, so
ist doch auch bei dieser Vorrichtung die Nutzung des Raumes eingeschränkt, da die
gefalteten Druckprodukte jeweils nur im Umlenkbereich der Umlauffördereinrichtung
von der Sammeltrommel auf die Fördereinrichtung und von der Fördereinrichtung auf
die Sammeltrommel übergeben werden können.
[0011] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Sammeln und Bearbeiten
von gefalteten Druckprodukten anzugeben, mit der eine noch flexiblere Nutzung des
Raumes möglich ist.
[0012] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
I.
[0013] Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst eine Sammeltrommel, die um ihre Trommelachse
rotierend antreibbar ist. Die Sammeltrommel weist erste Auflagen mit ersten Satteln
auf, auf denen unter Verwendung von Förderelementen gefaltete Druckprodukte in Achsrichtung
zu einem Sammeltrommelende förderbar sind. Weiter umfasst die Vorrichtung eine Fördereinrichtung
mit einer Förderstrecke deren Förderrichtung von der Achsrichtung der Sammeltrommel
abweicht. Die Fördereinrichtung weist in der Förderstrecke bewegbare zweite Auflagen
mit zweiten, quer zur Förderrichtung angeordneten Satteln auf. Die Fördereinrichtung
ist in einem Übergabebereich, in dem die Druckprodukte von der Sammeltrommel auf die
Fördereinrichtung oder auch von der Fördereinrichtung auf die Sammeltrommel übergeben
werden können, dem Sammeltrommelende benachbart angeordnet. Erfindungsgemäss weist
die Vorrichtung für die Förderung der zweiten Auflagen in der Förderstrecke der Fördereinrichtung
eine von der Sammeltrommel losgelöste Fördereinheit auf. Da somit kein Teil der Sammeltrommel
Bestandteil der Fördereinrichtung ist, ist es möglich, die Förderstrecke mehr oder
wenig unabhängig von der Sammeltrommel im Raum zu platzieren und die Druckprodukte
in irgendeinem Bereich der Förderstrecke an die Fördereinrichtung zu übergeben. Die
Bindung an die Umlenkeinrichtung fällt damit weg und die Nutzung des zu Verfügung
stehenden Raumes wird damit flexibler.
[0014] Sind die zweiten Sattel zumindest im Übergabereich parallel zueinander, in einem
vorbestimmten, gleichen Abstand in der Förderstrecke bewegbar, so lassen sich die
Druckprodukte einfacher übergeben. Besonders einfach ist die Übergabe, wenn im Übergabebereich
der vorbestimmte, gleiche Abstand zwischen den zweiten Satteln in der Förderstrecke
dem Abstand zwischen den ersten Satteln in Umfangsrichtung der Sammeltrommel entspricht.
[0015] Am einfachsten ist die Übergabe zu realisieren, wenn die Sammeltrommel und die Fördereinheit
mittels eines gemeinsamen Motors angetrieben werden. Aber auch der Antrieb mit zwei
separaten Motoren ist denkbar. Besonders vorteilhaft ist es die Fördergeschwindigkeit
der Fördereinheit und die Rotationsgeschwindigkeit der Sammeltrommel derart aufeinander
abzustimmen, dass immer je ein erster Sattel und ein zweiter Sattel mit ihren einander
zugewandten Seiten den Übergabebereich im Wesentlichen zeitgleich erreichen und auch
im Wesentlichen gleichschnell durchlaufen.
[0016] Ist in der Fördereinrichtung im Übergabebereich eine Auslenkeinrichtung vorgesehen,
unter deren Verwendung die zweiten Auflagen derart in der Förderstrecke förderbar
sind, dass zumindest die einander zugewandten Seiten der ersten Sattel und der zweiten
Sattel Kreisbogenabschnitte auf einander benachbarten Ebenen durchlaufen, so erleichtert
dies die Übergabe weiter. Besonders günstig ist es, wenn die Kreisbogenabschnitte
konzentrisch zueinander angeordnet sind. Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Kreisbogenabschnitte
auf zueinander parallelen Ebenen angeordnet sind. Haben die Kreisbogenabschnitte den
gleichen Radius wird die Übergabe noch einfacher. Denkbar ist auch, den Radius der
beiden Kreisbogenabschnitte derart abweichend voneinander zu wählen und/oder die Kreisbogenabschnitte
derart versetzt zueinander vorzusehen, dass die Druckprodukte bei der Übergabe von
der Sammeltrommel an die Fördereinrichtung bzw. von der Fördereinrichtung an die Sammeltrommel
eine durch die Schwerkraft begünstigte Bewegungsrichtung erfahren.
[0017] Die zweiten Auflagen können in der Förderstrecke der Fördereinrichtung in einem Winkelbereich
von im Wesentlichen 30° bis 90° quer zur Förderrichtung angeordnet sein, so dass sich
auch hierdurch die benötigte Raumlänge bzw. Raumbreite beeinflussen lässt. Eine solche
Anordnung kann auch vorteilhaft sein, wenn die Förderrichtung der Fördereinrichtung
und die Achsrichtung der Sammeltrommel im Übergabebereich nicht senkrecht aufeinander
stehen.
[0018] Sind die Achsrichtung und die Förderrichtung in der Fördereinrichtung zumindest im
Bereich des Übergabebereichs im Wesentlichen senkrecht aufeinander angeordnet, so
lässt sich die Übergabe der Druckprodukte sehr einfach und kostengünstig realisieren.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind im Endbereich der Sammeltrommel Förderelemente
vorgesehenen, die die Druckprodukte über das Sammeltrommelende hinaus auf die Fördereinrichtung
fördern. Für die umgekehrte Übergabe von Druckprodukten von der Fördereinrichtung
an eine Sammeltrommel können solche Förderelemente den zweiten Auflagen in der Fördereinrichtung
zugeordnet sein.
[0020] Die Nutzbarkeit der Fördereinrichtung für verschiedene zusätzliche Arbeitsschritte
wird besonders verbessert, wenn die zweiten Auflagen auf Schienen abgestützt in der
Förderstrecke der Fördereinrichtung bewegbar sind.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die zweiten Auflagen auf ihrer
den Satteln entgegengesetzten Seite mindestens auf einer Schiene abgestützt bewegbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die zweiten Auflagen zusätzlich
in ihrer sattel nahen Hälfte auf der der Sammeltrommel abgewandten Seite auf oder
in einer Schiene abgestützt bewegbar, was die Stabilität erhöht. Am einfachsten lässt
sich die Abstützung in oder auf den Schienen unter Verwendung von mit den zweiten
Auflagen verbundenen in oder auf den Schienen laufenden Rollen oder Wagen realisieren.
Vorteilhaft greifen in einem solchen Fall die Fördermittel an den Rollen oder Wagen
der Auflagen an. Besonders einfach können bei schienenabgestützten zweiten Auflagen
der Förderstrecke weitere Arbeitsstationen, wie Einsteckstationen, Klebestationen,
weitere Sammelstationen und ähnliches mehr zugeordnet sein. Auf diese Weise kann die
Fördereinrichtung besonders effizient genutzt werden.
[0022] Ein weiteres Sammeln im Bereich der Förderstrecke, also ein weiteres Ablegen von
Druckprodukten auf den zweiten Auflagen unter Verwendung von Anlegestationen oder
Zuförderern kann sinnvoll sein, wenn z.B. auf bereits geheftete Druckprodukte weitere
Druckprodukte abgelegt werden und dann beispielsweise ein weiteres Heften erfolgen
soll. Auch alle anderen Arbeitsstationen können im Bereich der Förderstrecke in sinnvoller
Reihenfolge kombiniert und wiederholt angeordnet sein.
[0023] Werden zum Bearbeiten der Druckprodukte Arbeitsstationen mit mehreren Arbeitsköpfen
verwendet, deren Abstand an den Abstand der Auflagen angepasst ist, so ist es besonders
vorteilhaft, wenn die zweiten Sattel der zweiten Auflagen in der gesamten Förderstrecke
parallel mit einem vorbestimmten, gleichen Abstand zueinander bewegbar sind. Auf diese
Weise können diese Arbeitsstationen nämlich ohne Anpassungen verschiedenen Orten der
Förderstrecke zugeordnet werden. Sind in den zweiten Auflagen Umbiegeeinrichtungen
integriert, so kann der Förderstrecke auch problemlos an verschiedenen Orten ein Heftapparat
zugeordnet werden.
[0024] Vorbestimmte, gleiche Abstände der zweiten Sattel zueinander auf der gesamten Förderstrecke
lassen sich besonders einfach verwirklichen, wenn in der Fördereinrichtung Fördermittel
vorgesehen sind, die mit den zweiten Auflagen in deren sattelnahen Hälfte zusammenwirken.
[0025] Ebenfalls vorteilhaft wirkt es sich aus, wenn die zweiten Auflagen aus zwei im Sattelbereich
gelenkig miteinander verbundenen Schenkeln bestehen und jeder Schenkel an seinem dem
zweiten Sattel gegenüberliegenden Ende mit dem Schenkel der benachbarten zweiten Auflage
gelenkig verbunden ist.
[0026] Die Fördereinrichtung kann als Umlauffördereinrichtung mit einem oberen und einem
unteren Trum ausgestaltet sein, sie kann aber auch in Form einer Fördevorrichtung
mit im Wesentlichen horizontaler Förderstrecke ausgestaltet sein, wobei Förderstrecke
so ausgestaltet ist, dass die in ihr geförderten Auflagen auch gewisse Niveauunterschiede
bewältigen können.
[0027] Ist die Fördereinrichtung als Umlauffördereinrichtung mit oberem und unterem Trum
ausgeführt, so ist es sehr vorteilhaft, wenn im Bereich des unteren Trums und im Bereich
der vom oberen auf das untere Trum überführenden Umlenkeinrichtung ein Sicherungssystem
vorgesehen ist, das die Druckprodukte gegen ein Herabfallen von den zweiten Auflagen
sichert. Auf diese Weise, lassen sich der obere und der untere Trum der Umlauffördereinrichtung
zum Bearbeiten der Druckprodukte nutzen. Im Bereich des unteren Trums können zum Beispiel
Einsteckstationen und/oder Stationen zum Einkleben von Karten oder von Probepackungen
vorgesehen sein. Besonders günstige Orte für diese Stationen sind die Bereiche der
Förderstrecke in denen die zweiten Auflagen im Wesentlichen horizontal nach unten
oder bis zu 35° aus der Horizontalen geneigt nach unten ausgerichtet sind.
[0028] Soll dagegen auf den äusseren Druckprodukten ein Produkt angeklebt werden, so ist
es am einfachsten, eine Anklebestation in einem Bereich der Förderstrecke anzuordnen,
in dem die zweiten Auflagen nach oben oder schräg nach oben ausgerichtet sind. Weitere
bevorzugte Verfahrensschritte bzw. Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung
sind in weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0029] Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
die in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen rein
schematisch:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit einer als Umlauffördereinrichtung ausgebildeten
Fördereinrichtung in Seitenansicht;
- Fig. 2
- die erfindungsgemässe Vorrichtung aus Fig. 1 in Draufsicht;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt der in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemässen Vorrichtung mit einer
zugeordneten Einsteckstation;
- Fig. 4
- in analoger Darstellung zur Darstellung in Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der
erfindungsgemässen Vorrichtung mit einer Fördereinrichtung, in der zweite Auflagen
in einer Förderstrecke der Fördereinrichtung in einem von 90° abweichenden Winkel
zur Förderrichtung angeordnet sind;
- Fig. 5
- einen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung;
- Fig. 6
- eine Ausführungsform von zweiten Auflagen, deren Schenkel gelenkig miteinander verbunden
sind; und
- Fig. 7
- eine Ausführungsform einer Auflage mit einer integrierten Umbiegeeinrichtung.
[0030] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die beschriebenen Ausführungsformen stehen beispielhaft für den Erfindungsgegenstand
und haben keine beschränkende Wirkung.
[0031] Die Figuren I und 2 zeigen eine erfindungsgemässe Vorrichtung 10 zum Sammeln und
Bearbeiten von gefalteten Druckprodukten 12. In Figur I ist die Vorrichtung 10 in
Seitenansicht mit Druckprodukten 12, in Figur 2 in Draufsicht ohne Druckprodukte 12
gezeigt. Eine an sich bekannte Sammeltrommel 14, die mit gestrichelten Linien angedeutet
ist, weist auf ihrer Nabe 16 über ihren Umfang gleichmässig verteilte und radial nach
aussen abstehende erste Auflagen 18 mit ersten Satteln 20 auf. Die Auflagen 18 sind
in ihrer Längserstreckung, deren Richtung in Fig. 2 durch den mit L1 gekennzeichneten
Doppelpfeil angedeutet ist, parallel zur Trommelachse 22 der Sammeltrommel 14 ausgerichtet.
Unter Verwendung von Förderelementen (nicht dargestellt) sind auf den Auflagen 18
abgelte Druckprodukte 12 in Achsrichtung S der Sammeltrommel 14 von einem Sammeltrommelanfang
(nicht dargestellt) der Sammeltrommel 14 zu einem in Achsrichtung S liegenden Sammeltrommelende
24 der Sammeltrommel 14 transportierbar. Die Sammeltrommel 14 ist unter Verwendung
eines Motors 17, drehend um ihre Trommelachse 22 in Drehrichtung D antreibbar, so
dass auf den ersten Auflagen 18 abgelegte und unter Verwendung der Förderelemente
in Achsrichtung S transportierte Druckprodukte 12 eine schraubenlinienähnliche Bewegungsbahn
beschreiben. Die für das Sammeln notwendigen Anlegestationen oder Zuförderer, die
entlang der Sammeltrommel 14 in Achsrichtung S gesehen hintereinander angeordnet sind
und in bekannter Weise die Druckprodukte 12 übereinander auf den Auflagen 18 ablegen,
sind nicht dargestellt.
[0032] Benachbart zum Trommelende 24 ist ein Rahmen 26 platziert, der eine Fördereinrichtung
30 in Form einer Umlauffördereinrichtung 30' trägt. Die Umlauffördereinrichtung 30'
umfasst einoder mehrteilige, jeweils einen geschlossenen Ring bildende Schienen 28,
28', die am Rahmen 26 befestigt sind. In dem hier gezeigten Beispiel sind zwei einander
diagonal gegenüberliegende Schienen 28, 28' vorgesehen, wobei die radial äussere Schiene
28' auf der der Sammeltrommel 14 abgewandten Seite der Fördereinrichtung 30 angeordnet
ist. Es können aber auch drei oder auch nur eine Schiene vorgesehen sein. Auch kann,
wo es nötig ist Abschnittsweise ein zusätzliches Schienenstück zur Abstützung vorgesehen
sein, das dann mit extra dafür vorgesehenen Stützelementen an den zweiten Auflagen
32 zusammenwirken kann. Die Schienen 28, 28' definieren eine ringförmige Fördestrecke
31, die in Fig. 1 radial aussen durch eine Strichpunktierte Linie veranschaulicht
ist Auf dieser Förderstrecke 31 sind zweite Auflagen 32 in Förderrichtung F gesehen
hintereinander und zueinander parallel angeordnet. Mit Hilfe einer mit dem Motor 17
verbundenen Fördereinheit 35, die am Rahmen 26 befestigt ist, sind die zweiten Auflagen
32 in der Förderstrecke 31 der Fördereinrichtung 30 förderbar. Die zweiten Auflagen
32 sind in ihrer Längserstreckung, deren Richtung durch den mit L2 gekennzeichneten
Doppelpfeil in Fig. 2 angedeutet ist, quer zur Förderrichtung F ausgerichtet und weisen
radial aussen zweite Sattel 34 auf. In dem hier gezeigten Beispiel beträgt der Winkel
zwischen Längserstreckung L2 und Förderrichtung F im Wesentlichen 90°. Wie dies aber
in Fig. 4 gezeigt ist, ist es auch möglich, dass die zweiten Auflagen 32 mit einem
Winkel a im Bereich von im Wesentlichen 90° ± 30° quer zur Förderrichtung F in der
Förderstrecke 31 bewegbar sind. Die zweiten Auflagen 32 sind in dem hier gezeigten
Beispiel derart in den Schienen 28, 28' geführt, dass ihre Sattel 34 auf der gesamten
Förderstrecke 31 radial aussen einen vorbestimmten gleichen Abstand a einhalten, der
gleich dem Abstand a' der ersten Auflagen 18 in Umfangrichtung der Sammeltrommel 14
sind.
[0033] Die hier beispielhaft gezeigte Umlauffördereinrichtung 30' ist mit zwei Achsen 36,
36' ausgestaltet, die im Wesentlichen parallel zueinander und in der hier gezeigten
Ausführungsform in einer horizontalen Ebene angeordnet sind. Die erste Achse 36 ist
hier fluchtend mit der Trommelachse 22 der Sammeltrommel 14 angeordnet, so dass die
Achsrichtung S und die Förderrichtung F im Wesentlichen senkrecht aufeinander stehen,
wobei die Förderrichtung F den gleichen Drehsinn D aufweist wie die Sammeltrommel
14. Denkbar ist aber beispielsweise auch bei gleichem Drehsinn D ein leicht stumpfer
Winkel bis etwa 100° zwischen den beiden Förderrichtungen S und F.
[0034] Die zweiten Auflagen 32 sind in dem hier gezeigten Beispiel auf ihrer radial inneren,
den zweiten Satteln 34 abgewandten Seite unter Verwendung von kleinen Wagen 38, in
zwei parallel zueinander angeordneten Schienen 28 geführt, von denen in den Figuren
jeweils nur eine erkennbar ist. Die Schienen 28 bestehen im Wesentlichen aus einem
Hohlprofil 40 mit rechteckigem Querschnitt, das radial aussen mit einer Führungsnut
versehen ist, durch die hindurch die Wagen 38 über ein Gestell 42 mit den Auflagen
32 verbunden sind. Der Abstand der beiden Schienen 28 zueinander entspricht im Wesentlichen
der Längserstreckung der zweiten Auflagen 32. In der sattelnahen Hälfte der Auflagen
ist an der der Sammeltrommel entgegengesetzten Seite der Auflagen 32 eine weitere
Schiene 28' angeordnet, mit deren Hilfe die zweiten Auflagen 32 in der Förderstrecke
31 seitlich geführt sind. Die Schiene 28' ist ebenfalls als Hohlprofil 40' mit rechteckigem
Querschnitt ausgebildet, wobei für die seitliche Führung der zweiten Auflagen 32 eine
Führungsnut auf der den zweiten Auflagen 32 zugewandten Seite angeordnet ist. Auch
hier erfolgt die Führung unter Verwendung von kleinen Wagen 38' deren Gestelle 42'
durch die seitliche Führungsnut hindurch mit den zweiten Auflagen 32 verbunden sind.
Natürlich sind auch alle anderen bekannten und für diesen Zweck geeigneten Schienenprofile
mit entsprechenden Wagen oder Rollen einsetzbar.
[0035] Für die Bewegung der Auflagen in Förderrichtung F ist in dem hier gezeigten Beispiel
eine Fördereinheit 35 an dem Rahmen 26 befestigt, der mit einem in der sattelnahen
Schiene 28' geführten Fördermittel wirkverbunden ist (nicht dargestellt), das mit
den Wagen 38' der zweiten Auflagen 32 in Eingriff steht. Die Fördereinheit ist, zum
Beispiel mittels eines Getriebes, mit dem Motor 17 verbunden, der die Sammeltrommel
14 antreibt, was die Abstimmung der Fördergeschwindigkeit in der Förderstrecke 31
mit der Rotationsgeschwindigkeit der Sammeltrommel 14 vereinfacht. Denkbar ist aber
auch ein separater Motor 17' für die Fördereinheit 35 der Fördereinrichtung 30. In
dem hier gezeigten Beispiel, in dem als Fördermittel in der Fördereinrichtung 30 eine
Kette vorgesehen ist, umfasst die Fördereinheit 35 ein die Kette förderndes Kettenrad.
Die Anordnung der radial äusseren Schiene 28' in Kombination mit der darin geführten
Antriebskette ermöglicht, dass die Abstände a zwischen den zweiten Satteln 34 in der
Umlauffördereinrichtung 30' auf einfache Weise im Wesentlichen gleich gehalten werden
können.
[0036] Die Schienen 28, 28' bilden um die Achsen 36, 36' Umlenkeinrichtungen 44, 44' und
verbinden so den unteren Trum mit dem oberen Trum der Umlauffördereinrichtung 30'.
Im Bereich des unteren Trums sind die Druckprodukte 12 durch ein Sicherungssystem
46 gegen ein Herabfallen von den zweiten Auflagen 32 gesichert. In dem hier gezeigten
Beispiel besteht das Sicherungssystem 46 aus einem parallel zum unteren Trum der Umlauffördereinrichtung
30' geführten Stützband 47 mit im Abstand a der zweiten Sattel 34 zueinander angeordneten
Stützrillen 48. Im Endbereich des unteren Trums ist in diesem Beispiel eine Wegführeinrichtung
82 mit Greifern 84 vorgesehen.
[0037] Im Bereich der ersten Achse 36 ist die erste Umlenkeinrichtung 44 in dem hier gezeigten
Beispiel derart ausgestaltet, dass die dem Sammeltrommelende 24 benachbarten Seiten
der zweiten Sattel 34 in einem Übergabebereich 50 der Umlauffördereinrichtung 30'
parallel mit den Satteln 20 der ersten Auflagen 18 der Sammeltrommel 14 auf konzentrischen
Kreisbogenabschnitten geführt sind, die aufeinander benachbarten, im Wesentlichen
parallelen Ebenen liegen und den gleichen Radius aufweisen. Denkbar ist auch, dass
die Kreisbogenabschnitte auf geneigt zueinander ausgerichteten Ebenen liegen, dies
insbesondere dann, wenn die zweiten Auflagen 32 mit ihrer Längserstreckung in einem
von 90° abweichenden Winkel quer zur Förderrichtung F ausgerichtet sind. Die Kreisbogenabschnitte
können auch leicht versetzt zueinander statt konzentrisch sein oder auch unterschiedliche
Radien aufweisen. Bei all diesen Variationen kommt es nur darauf an, dass eine Übergabe
der Druckprodukte von der Sammeltrommel 14 auf die Umlauffördereinrichtung 30' z.B.
unter Verwendung der Förderelemente der Sammeltrommel 14 problemlos durchgeführt werden
kann. Statt die zweite Umlenkeinrichtung 44' mit einer parallel zur ersten Achse 36
auf gleicher Höhe angeordneten zweiten Achse 36' auszustatten, wie in Fig. 1 gezeigt,
kann die zweite Achse 36' der zweiten Umlenkeinrichtung 44' auch in der Höhe versetzt
oder z.B. bei einer S-förmigen Schienenführung zwischen den Umlenkeinrichtungen 44,
44' seitlich versetzt zur ersten Achse 36 angeordnet sein. Der Schienenradius der
zweiten Umlenkeinrichtung 44' kann von dem der ersten Umlenkeinrichtung 44 abweichen
und sowohl grösser als auch kleiner sein. Diese Möglichkeiten die Umlauffördereinrichtung
30' auszugestalten eröffnen ein grosses Potential an Raumnutzungsmöglichkeiten.
[0038] In dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel ist im Bereich des oberen Trums ein Heftapparart
52 mit Heftköpfen 54 angeordnet, wie sie z.B. in EP-A1-0546326, EP-B1-0399317 oder
EP-B1-0606555 beschrieben sind. Der Heftapparart 52 ist entlang von parallel zum oberen
Trum der Umlauffördereinrichtung 30' geführten Schienen 56 verschiebbar gelagert,
so dass er an einem beliebigen Punkt des oberen Trums platziert werden kann. Die Heftköpfe
54 des Heftapparates 52 sind so zueinander angeordnet, dass sie beim Arbeiten den
gleichen Abstand a zueinander aufweisen wie die Sattel 34 der zweiten Auflagen 32.
Die zweiten Auflagen 32 weisen in dem hier gezeigten Beispiel integrierte Umbiegeeinrichtungen
57 auf, wie sie in Fig. 7 dargestellt oder beispielsweise auch aus EP-B-0399317 bekannt
sind. Denkbar ist aber auch, dass der Heftapparat 50 eine Umbiegeeinrichtung aufweist,
die beispielsweise an einem schwenkbar am Heftapparat 50 angeordneten Tragarm befestigt
ist, dessen Schwenkposition steuerbar ist. Die Schwenkpositionen sind so gesteuert,
dass die Umbiegeeinrichtung jeweils seitlich unter den Sattel 34, der gerade zu heftenden
Druckprodukte 12 eingeführt wird und zum Heften mit den Heftköpfen 54 des Heftapparates
52 zusammenwirkt. Auf Grund der in der gesamten Umlauffördereinrichtung 30' verfügbaren
Umbiegeeinrichtung, des konstanten Abstandes a der Sattel 34 zueinander und der guten
Abstützung der zweiten Auflagen 32 in bzw. auf den Schienen 28, 28', welche die auftretende
Kräfte in den Rahmen 26 einleiten, kann der Heftapparat 52 problemlos und ohne Umrüsten
in dem hier gezeigten Beispiel im Bereich des gesamten oberen Trums der Umlauffördereinrichtung
30' eingesetzt werden.
[0039] Die rahmengestützte Schienenkonstruktion der Umlauffördereinrichtung 30' eröffnet
eine grosse Zugänglichkeit sowohl radial innen wie auch radial aussen und von der
Seite, so dass es ohne Probleme möglich ist, weitere Arbeitsstationen entlang der
Umlaufsrecke 31 vorzusehen. In Figur 3 ist als ein Beispiel für eine solche Arbeitsstation
eine radial innen angeordnete Einsteckstation 58 gezeigt. Die Einsteckstation 58 ist
als Einführtrommel 59 mit Klemmfächern 60 ausgebildet, und wird seitlich im Bereich
62 der Einführtrommel 59 mit den einzusteckenden Druckprodukten 12' beschickt Kulissengesteuert
schlissen die Klemmfächer 60 und transportieren die Druckprodukte 12' bis in den unteren
Bereich der Einführtrommel 59, wo sie ebenfalls kulissengesteuert öffnen und die einzusteckenden
Druckprodukte 12' in die gesammelten Druckprodukte fallen lassen. Vorteilhaft ist
die Einsteckstation 58 in dem Bereich der Umlauffördereinrichtung 30' angeordnet,
in dem die Sattel 34 der zweiten Auflagen 32 im Wesentlichen vertikal nach unten oder
bis zu 35° aus der Vertikalen geneigt nach unten ausgerichtet sind. Statt einer Einsteckstation
58 oder auch zusätzlich, können weitere Arbeitsstationen wie z.B. eine Klebestation
zum Einkleben von Karten oder Probepackungen oder ähnliches vorgesehen sein. Auch
radial aussen können entlang der Umlauffördereinrichtung 30' solche Klebestationen,
Zuförderer zum Auflegen von weiteren Druckprodukten, eine weitere Heftstation in Form
eines weiteren Heftapparates oder Kombinationen von diesen Arbeitsstationen vorgesehen
sein. Anzahl, Art und Reihenfolge der Arbeitsstationen können entlang der Umlauffördereinrichtung
30' miteinander in sinnvoller Weise kombiniert werden.
[0040] In Fig. 4 ist in analoger Darstellung zur Darstellung in Fig. 2 eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Die Vorrichtung ist im Prinzip gleich
aufgebaut, wie die in den Fig. 1 und 2 beschriebene Vorrichtung. Achsrichtung S und
Förderrichtung F stehen wiederum senkrecht aufeinander. Unterschiedlich ist aber die
Ausrichtung der Längserstreckung L2 der zweiten Auflagen in der Förderstrecke 31.
Im Gegensatz zu dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel schliessen hier die zweiten
Auflagen 32 mit der Förderrichtung F Winkel a von etwa 70° ein.
[0041] In Fig. 5 ist eine weiter Ausführungsform der erfindungsgemässe Vorrichtung 10 dargestellt,
bei der die Fördereinrichtung 30 als Fördervorrichtung 30" mit im Wesentlichen horizontaler
Förderstrecke 31 ausgebildet ist. Es ist also kein oberes und unteres Trum vorhanden.
Die Förderstrecke 31 ist allerdings so ausgestaltet, dass die in ihr bewegten zweiten
Auflagen 32 Niveauunterschiede problemlos überwinden können. In dem gezeigten Beispiel
sind die zweiten Auflagen 32 der Fördereinrichtung 30 auf ihrer den zweiten Satteln
34 abgewandten Seite in Schienen 28 abgestützt in Förderrichtung F bewegbar. In einem
Übergabebereich 50 ist eine Auslenkeinrichtung 45 in der Fördereinrichtung 30 angeordnet,
auf der die Auflagen 32 derart geführt werden, dass zumindest die einander zugewandten
Seiten der ersten Sattel 20 und der zweiten Sattel 34 konzentrische Kreisbogenabschnitte
auf einander benachbarten Ebenen durchlaufen. In dem hier gezeigten Beispiel weisen
die Kreisbogenabschnitte einen gleichen Radius auf. Die zweiten Sattel 34 haben beim
Durchlaufen des Übergabereiches 50 einen vorbestimmten gleichen Abstand a der gleich
dem Abstand a' der Auflagen in Umfangsrichtung der Sammeltrommel ist. Die zweiten
Auflagen 34 der Fördereinrichtung 30 treffen jeweils gleichzeitig mit den ersten Auflagen
18 der Sammeltrommel 14 im Übergabebereich 50 ein und durchlaufen diesen gleichschnell
wie diese. Dies ist möglich durch eine Abstimmung der über die Fördereinheit 35 in
die Fördereinrichtung 30 eingebrachte Fördergeschwindigkeit mit der Rotationsgeschwindigkeit
der Sammeltrommel 14. Denkbar ist auch ein Übergabebereich 50 ohne Auslenkeinrichtung
45 in der Förderstrecke 31, wobei dies mit einer langsameren Übergabe der Druckprodukte
12 verbunden wäre.
[0042] Es ist leicht zu erkennen, dass auch in einer Umlauffördereinrichtung 30', wie sie
in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, eine Übergabe statt im Bereich einer Umlenkeinrichtung
44, 44' auch analog zu dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel mit oder ohne Auslenkeinrichtung
45 im Bereich eines Trums erfolgen kann.
[0043] Fig. 6 zeigt schematisch, eine spezielle Ausführungsform von zweiten Auflagen 32,
die in Schienen geführt bewegbar sind. Die zweiten Auflagen 32 weisen je einen ersten
Schenkel 90 und einen zweiten Schenkel 91 auf, die im Sattelbereich 92 mittels eines
Gelenkes 94 gelenkig miteinander verbunden sind. Der jeweils erste Schenkel 90 ist
ausserdem mit dem jeweils zweiten Schenkel 91 der benachbarten zweiten Auflage 32
über ein Gelenk 94 verbunden, so dass die Auflagen eine Kette bilden ähnlich einer
Ziehharmonika.
[0044] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform einer zweiten Auflage 32 dargestellt.
In dem hier gezeigten Beispiel ist in die zweite Auflage 32 eine Umbiegeeinrichtung
57 integriert. Die Umbiegeeinrichtung 57 ist auf der den Druckprodukten 12 gegenüberliegenden
Seite der zweiten Auflagen 32 angeordnet. Sie umfasst zwei in den seitlichen Endbereichen
64 der Auflagen 32 um Drehachsen 66 schwenkbare Hebeleinrichtungen 68 mit je zwei
einander gegenüberliegenden Hebelarmen 70, 70'. Auf den einander zugewandten Hebalarmen
70 ist ein sich parallel zur Längserstreckung L2 der zweiten Auflage 32 erstreckendes
Tragelement 72 gelagert, auf dem zwei voneinander beabstandete Stempel 74 mit dazugehörigen
Umbiegern 76 abgestützt sind. Die Stempel 74 mit den Umbiegern 76 sind so auf dem
Tragelement 72 angeordnet, dass sie mit den Heftköpfen 54 des an der Umlauffördereinrichtung
30' angeordneten Heftapparates 52 zusammenwirken können. Druckelemente 78, die kulissengesteuert
(Pfeil 80) betätigbar sind, sind mit den jeweils zweiten Hebelarmen 70' der Hebeleinrichtung
68 wirkverbunden. Die Heftköpfe 54 stossen U-förmige Drahtabschnitte durch die gesammelten
Druckprodukte 12, deren Drahtenden überstehen. Drücken die Druckelemente 78 den zweiten
Hebelarm 70' vom Sattel 34 der Auflage 32 weg, so wird das Tragelement 72 durch den
zweiten Hebelarm 70' in Richtung Sattel 34 gedrückt und die Stempel 74 betätigen die
Umbieger 76, welche die überstehenden Drahtenden umbiegen.
[0045] Wie diese Beispiele gezeigt haben, lässt sich durch die Trennung der Antriebe von
Sammeltrommel und Fördereinrichtung eine grosse gestalterische Freiheit der Vorrichtungsausgestaltung
und damit auch eine höhere Raumeffizienz erreichen.
1. Vorrichtung zum Sammeln und Bearbeiten von gefalteten Druckprodukten (12) umfassend
a) eine Sammeltrommel (14), die um ihre Trommelachse (22) rotierend antreibbar ist
und gleichmässig über den Umfang verteilte, sich in ihrer Längserstreckung (L1) parallel
zur Trommelachse (22) erstreckende erste Auflagen (18) mit ersten Satteln (20) aufweist
sowie Förderelemente zum Fördern der Druckprodukte (12) auf den ersten Satteln (20)
in Achsrichtung (S) entlang der ersten Auflagen (18),
b) und umfassend eine Fördereinrichtung (30), die eine Förderstrecke (31 ) mit einer
zumindest in einem Übergabebereich (50) von der Achsrichtung (S) abweichenden Förderrichtung
(F) sowie in der Förderstrecke (31 ) bewegbare zweite Auflagen (32) mit zweiten, beabstandet
voneinander und quer zur Förderrichtung (F) angeordneten Satteln (34) aufweist,
c) wobei die Fördereinrichtung (30) in dem Übergabebereich (50) derart benachbart
zu einem Sammeltrommelende (24) der Sammeltrommel (14) angeordnet ist, dass die Druckprodukte
(12) vom Sammeltrommelende (24) auf die Fördereinrichtung (30) oder umgekehrt übergeben
werden können,
dadurch gekennzeichnet dass
d) für die in der Förderstrecke (31) bewegbaren zweiten Auflagen (32) eine von der
Sammeltrommel (14) losgelöste Fördereinheit (35) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Sattel (34) zumindest im Übergabereich (50) parallel zueinander, in einem
vorbestimmten, gleichen Abstand in der Förderstrecke (31 ) bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergabebereich (50) der vorbestimmte, gleiche Abstand (a) der Sattel (34) in
der Förderstrecke (31 ) dem Abstand (a1) zwischen den ersten Satteln (20) in Umfangsrichtung der Sammeltrommel (14) entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Sammeltrommel und die mittels der Fördereinheit
(35) in die Fördereinrichtung eingebrachte Fördergeschwindigkeit aufeinander derart
abstimmbar sind, dass immer je ein erster Sattel (20) und ein zweiter Sattel (34)
mit ihren einander zugewandten Seiten den Übergabebereich (50) im Wesentlichen zeitgleich
erreichen und auch im wesentlichen gleichschnell durchlaufen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4, dass die Fördereinrichtung (30) im Übergabebereich
(50) eine Auslenkeinrichtung (45) oder eine Umlenkeinrichtung (44, 44') aufweist,
auf der die zweiten Auflagen (32) derart bewegbar sind, dass zumindest die einander
zugewandten Seiten der ersten Sattel (20) und der zweiten Sattel (34) Kreisbogenabschnitte
auf einander benachbarten Ebenen durchlaufen, wobei die Kreisbogenabschnitte vorzugsweise
konzentrisch sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsrichtung (S) und die Förderrichtung (F) zumindest im Bereich des Sammeltrommlendes
(24) im Wesentlichen senkrecht aufeinander stehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Auflagen (32) aufschienen (28, 28') abgestützt bewegbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Auflagen (32) auf ihrer den zweiten Satteln gegenüberliegenden Seite
auf wenigstens einer Schiene (28) abgestützt und/oder in ihrer sattelnahen Hälfte
wenigstens auf einer die Längsausdehnung der zweiten Auflagen (32) begrenzende Seite
auf einer Schiene (28') abgestützt bewegbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördereinrichtung (30) Arbeitsstationen, wie Einsteckstationen, Heftstationen,
insbesondere Drahtrückstichheftstationen, Klebestationen, weitere Sammelstationen
und so weiter zuordenbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Sattel (34) der zweiten Auflagen (32) in der gesamten Förderstrecke (31)
parallel mit einem vorbestimmten, gleichen Abstand (a) zueinander bewegbar sind, wofür
in der Fördereinrichtung (30) vorzugsweise Fördermittel vorgesehen sind, die mit den
zweiten Auflagen (32) in deren sattel nahen Hälfte zusammenwirken.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstationen in vertausch barer Reihenfolge der Fördereinrichtung (30) zuordenbar
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den zweiten Auflagen (32) vorzugsweise integriert Umbiegeeinrichtungen (57) angeordnet
sind und der Fördereinrichtung (30) als Arbeitsstation wenigstens ein Heftapparat
(52) zuordenbar ist, der vorzugsweise an einer parallel zur Förderstrecke (31 ) geführten
Schiene (56) bewegbar gelagert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung als Umlauffördereinrichtung (30') mit einem oberen und einem
unteren Trum oder in Form einer Fördervorrichtung (30") mit einer im Wesentlichen
horizontalen Förderstrecke (31 ) ausgestaltet ist.