[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Magnesiumlegierung. Magnesiumlegierungen, die
Aluminium enthalten, werden zum Gießen unterschiedlichster Bauteile verwendet. Um
ihre Kriech- und Warmzugfestigkeit zu erhöhen, werden als weitere Legierungsbestandteile
Calcium, Strontium und Selten-Erdelemente zugesetzt.
[0002] So ist aus
US 6,322,644 eine Magnesiumlegierung bekannt, die 2 - 9 % Aluminium und 0,5 - 7 % Strontium enthält,
ferner gegebenenfalls bis 0,60 % Mangan und bis 0,35 % Zink.
[0003] Allerdings sind die Gusseigenschaften der bekannten Legierung noch nicht zufriedenstellend,
d.h. sie besitzt eine zu hohe Warmrissneigung und ein zu hohes Volumendefizit. Auch
lässt die Kriech- und Warmzugfestigkeit der bekannten Legierung noch zu wünschen übrig.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine hinsichtlich ihrer Kriech-, Warmzug- und Gießeigenschaften
verbesserte Magnesiumlegierung bereitzustellen.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die Legierung nach dem Anspruch 1 erreicht. Der Aluminiumgehalt
der erfindungsgemäßen Legierung beträgt vorzugsweise 5 - 8, insbesondere 5,6 - 6,4
Gewichts-%, der Strontiumgehalt vorzugsweise 1,5 - 3,5, insbesondere 2,0 - 2,6 Gewichts-%,
und der Bariumgehalt vorzugsweise 0,1 - 1,5, insbesondere 0,2 - 1 Gewichts-%.
[0006] Al erhöht die Festigkeit und Härte von Mg. Während bei einem Aluminiumgehalt von
weniger als 4 % sich durch die hohe Viskosität die Gießbarkeit der Legierung verschlechtert,
treten bei einem Aluminiumgehalt von über 9 % Phasen auf, die zu einer Versprödung
führen.
[0007] Die Kombination der Legierungselemente Aluminium, Strontium und Barium in den o.
a. Mengen führt zu einer deutlichen Verbesserung der Kriech-, Warmzug- und Gießeigenschaften
der Legierung. Bei einem Strontiumgehalt von weniger als 0,5 % und einem Bariumgehalt
von weniger als 0,03 % ist jedoch keine spürbare Erhöhung dieser Eigenschaften mehr
festzustellen. Demgegenüber führt ein Strontiumgehalt von mehr als 4 % und ein Bariumgehalt
von mehr als 2,5 % zu einer deutlichen Verschlechterung der Gießbarkeit.
[0008] Eisen, Kupfer und Nickel führen zu einer deutlichen Herabsetzung der Korrosionsfestigkeit.
Andererseits sind geringe Fe-, Cu- und Ni-Gehalte in Magnesiumlegierungen meist als
unvermeidbare Verunreinigungen enthalten. Vorzugsweise liegt der Fe-Gehalt jedoch
bei maximal 0,004 %, der Cu-Gehalt bei maximal 0,01 % und der Ni-Gehalt bei maximal
0,001 %.
[0009] Zudem kann die erfindungsgemäße Legierung 0 - 0,3 % Zink und 0 - 0,60 % Mangan enthalten.
Zink führt in Kombination mit A1 zur Erhöhung der Festigkeit. Zudem kann die Legierung
maximal 0,05 % Silizium enthalten.
[0010] Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Legierung also folgende Zusammensetzung in
Gewichts-% auf:
| Al |
4 - 9 |
| Sr |
0,5 - 4 |
| Ba |
0,03 - 2,5 |
| Zn |
max. 0,30 |
| Mn |
max. 0,60 |
| Si |
max. 0,05 |
| Fe |
> 0,004 |
| Cu |
> 0,01 |
| Ni |
> 0,001 |
Rest Mg und herstellungsbedingte Verunreinigungen.
[0011] Die erfindungsgemäße Legierung weist eine hohe Kriechfestigkeit und Warmzugfestigkeit
auf. Zudem besitzt sie hervorragende Gießeigenschaften. So wurde mit Computertomographie
ein sehr geringes Volumendefizit in den gegossenen Bauteilen festgestellt. Auch besitzt
sie eine deutliche reduzierte Warmrissneigung.
[0012] Die erfindungsgemäße Legierung ist insbesondere für den Druckguss geeignet. Sie kann
jedoch auch in anderen Gießverfahren eingesetzt werden, insbesondere auch im Sandguss
oder Kokillenguss.
[0013] Die erfindungsgemäße Legierung ist vor allem für Kraftfahrzeugkomponenten geeignet,
insbesondere im Antriebsstrang, beispielsweise für das Zylinderkurbelgehäuse einer
flüssig gekühlten Brennkraftmaschine oder für das Getriebegehäuse.
[0014] Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel:
[0015] Einer handelsüblichen AM60-Legierung (4,6 - 5,4 % A1; 0,26 - 0,50 % Mn; max. 0,20
% Zn; max. 0,05 % Si; max. 0,008 % Cu; max. 0,001 % Ni; max. 0,004 % Fe; Rest Mg)
wurden mit einer Ba/Al-Vorlegierung (50 % Ba; 50 % Al) und mit Strontium-Metall (99,99
%) die übrigen Legierungsbestandteile so zulegiert, dass eine Legierung mit der nachstehenden
Zusammensetzung erhalten wurde:
| Al |
5,6 - 6,4 Gewichts-% |
| Sr |
2,1 - 2,5 Gewichts-% |
| Ba |
0,2 - 1,0 Gewichts-% |
| Mn |
0,3 - 0,4 Gewichts-% |
Rest Magnesium
[0016] Zur Durchführung der Warmzugfestigkeitsversuche wurden aus der Legierung Zugproben
nach DIN 50125-B6x30 hergestellt. Die Warmzugfestigkeit wurde bei der Prüftemperatur
100°C und 150°C mit jeweils drei Proben bestimmt. Bei 100°C beträgt die Zugfestigkeit
290 MPa, bei 150°C 163 MPa, die 0,2 % Dehn-Grenze beträgt bei 100°C 131 MPa und bei
150°C 108 Mpa.
[0017] Demgegenüber weist die handelsübliche Magnesiumlegierung AM60 mit 4,6 - 5,4 % Al
und den angegebenen weiteren Bestandteilen in den angegebenen Mengen (jedoch ohne
Barium und ohne Strontium) eine Zugfestigkeit von 200 MPa bei 100°C und 150 MPa bei
150°C und eine 0,2 % Dehn-Grenze bei 100°C von 120 MPa und bei 150°C von 70 MPa auf.
[0018] Die Kriechdehnungsmessung wurde nach DIN EN10291 an Zeitstandproben ohne Wärmebehandlung
mit einem Durchmesser von 6 mm und einer parallelen Messlänge von 25 mm durchgeführt.
Das Spannungsniveau liegt bei 50 MPa, die Prüftemperatur bei 150°C. Bei einer Prüfdauer
von 120 Stunden wurde eine Kriechdehnung von 0,14 % gemessen. Demgegenüber beträgt
die Kriechdehnung bei der erwähnten handelsüblichen Magnesiumlegierung ohne Barium
und ohne Strontium unter den gleichen Bedingungen nach einer Prüfdauer von 120 Std.
2,2 %.
1. Legierung auf Magnesiumbasis, enthaltend in Gewichts-%:
| Aluminum |
4 - 9 % |
| Strontium |
0,5 - 4 % |
| Barium |
0,03 - 2,5 %, |
| sowie fakultativ |
| Zink |
0 - 0,30 % |
| Mangan |
0 - 0,60 % |
| Silizium |
0 - 0,05 %, |
Rest Magnesium und herstellungsbedingte Verunreinigungen.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alumiumgehalt 5 - 8 Gewichts-% beträgt.
3. Legierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Strontiumgehalt 1,5 - 3,5 Gewichts-% beträgt.
4. Legierung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bariumgehalt 0,2 - 1,5 Gewichts-% beträgt.
5. Legierung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Verunreinigungen die Elemente Fe ≤ 0,004 %, CU ≤ 0,01 % und Ni ≤ 0,001 % begrenzt
werden.
6. Verwendung der Legierung nach einem der vorstehenden Ansprüche zum Druckgießen des
Kurbelgehäuses oder Getriebegehäuses eines Kraftfahrzeuges.
1. A magnesium-based alloy containing the following in percentages by weight:
aluminium 4 - 9%
strontium 0.5 - 4 %
barium 0.03 - 2.5%
and optionally
zinc 0 - 0.30%
manganese 0 - 0.60%
silicon 0 - 0.05%
remainder magnesium and impurities due to production.
2. An alloy according to claim 1, characterised in that the aluminium content is 5 - 8 wt.%.
3. An alloy according to claim 1 or claim 2, characterised in that the strontium content is 1.5 - 3.5 wt.%.
4. An alloy according to any of the preceding claims, characterised in that the barium content is 0.2 - 1.5 wt.%.
5. An alloy according to any of the preceding claims, characterised in that the impurities are limited to the elements Fe 0.004%, Cu 0.01 % and Ni 0.001 %.
6. Use of the alloy according to any of the preceding claims for die-casting the crankcase
or gearbox of a motor vehicle.
1. Alliage à base de magnésium, contenant en % en poids :
| de l'aluminium |
4 à 9 % |
| du strontium |
0,5 à 4 % |
| du baryum |
0,03 à 2,5 % |
| ainsi que de façon facultative |
| du zinc |
0 à 0,30 % |
| du manganèse |
0 à 0,60 % |
| du silicium |
0 à 0,05 % |
le reste étant du magnésium et des impuretés liées à la fabrication.
2. Alliage selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la teneur en aluminium est de 5 à 8 % en poids.
3. Alliage selon la revendication 1 ou la revendication 2,
caractérisé en ce que
la teneur en strontium est de 1,5 à 3,5 % en poids.
4. Alliage selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la teneur en baryum est de 0,2 à 1,5 % en poids.
5. Alliage selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'
en tant qu'impuretés, on limite les éléments Fe à ≤ 0,004 %, Cu ≤ 0,01 % et Ni ≤ 0,001
%.
6. Utilisation de l'alliage selon l'une quelconque des revendications précédentes, pour
la coulée sous pression du carter de vilebrequin ou du carter de boîte de vitesses
d'un véhicule automobile.