[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ablösen einer Papierbahn von einem Sieb,
wobei die Faserstoffsuspension durch einen Stoffauflauf zwischen ein Sieb und einen
Filz eingebracht wird, Sieb und Filz gemeinsam über eine Formierwalze geführt und
nach der Bahnbildung voneinander getrennt werden.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist z.B. beschrieben in der US 5,908,534. Bei Verlassen
der Walze werden Sieb und Filz auseinandergeführt, wobei die Papierbahn am Filz bleibt
und weiter zur Trocknungsanlage geführt wird. Der Nachteil der Anordnung ist, dass
insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten oder großen Bahnbreiten der Filz
nach der Trennung durchhängt und es so zu Schäden an der Papierbahn kommt. Auch wird
die Papierbahn nicht immer vollständig vom Sieb gelöst. Dadurch kommt es einerseits
zur Verschmutzung des Siebes und andererseits auch zu wiederholten Abrissen der Papierbahn.
[0003] Die Erfindung will nun den Nachteil der Anlagen nach dem Stand der Technik verbessern
und eine exakte Trennung auch bei relativ geringer Filzspannung und großen Maschinenbreiten
und/oder hohen Maschinengeschwindigkeiten erreichen, wobei die Qualität der Papierbahn
hoch bleiben soll.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Trennstelle von Sieb und Filz
im Abstand von der Formierwalze angeordnet ist. Dadurch kann immer eine optimale Filzspannung
bei gleichzeitig exakter Trennung erreicht werden.
[0005] Vorteilhaft ist es, wenn die Trennstelle als Saugwalze mit Vakuumkammer ausgeführt
ist, wobei sie auch als Saugschuh ausgeführt sein kann.
[0006] Bei einer Ausführung als Saugschuh hat es sich als günstig erwiesen, wenn der Saugschuh
einen, vorteilhaft mehrerer, insbesondere zwei Saugschlitze aufweist.
[0007] Wenn zusätzlich bei der Trennstelle von Sieb und Filz zumindest eine, insbesondere
verfahrbare, Bahnschneideinrichtung, insbesondere Randspritzdüse(n) oder Gautschknechtdüse(n),
vorgesehen ist (sind), kann gleichzeitig ein exakter Schnitt ohne Beeinflussung der
Formation der Bahn erzielt werden. Die Bahnschneideinrichtung kann auch zwischen der
Formierwalze und der Trennstelle von Sieb und Filz an der Bahn vorgesehen sein. Die
Bahnschneideinrichtung kann dabei in Maschinenlängsund/oder -querrichtung verfahrbar
ausgeführt sein.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben, wobei Fig.
1 eine Anlage nach dem Stand der Technik, Fig. 2 eine Anlage mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2, Fig. 4 eine Detail aus Fig. 3
und Fig. 5 eine alternative Ausgestaltung der Erfindung darstellt.
[0009] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Nassteil einer Papiermaschine beispielsweise
zur Erzeugung von Tissuepapier. Die Nasspartie besteht aus einem Doppelsiebformer
1 und einem Stoffauflauf 2. Der Doppelsiebformer 1 ist als Crescentformer mit einer
Formierwalze 3, einem Sieb 4 und einem Filz 5 dargestellt. Sieb 4 und Filz 5 laufen
gemeinsam über die Formierwalze 3. Sieb 4 ist über eine Brustwalze 6 und nach der
Trennung über eine Leitwalze 7 geführt, die in geringer Entfernung von der Formierwalze
3 angeordnet ist. Der Filz 5 wird nach Trennung vom Sieb 4 gemeinsam mit der gebildeten
Papierbahn 9 über eine Walze 8 geführt. Bei derartigen Anlagen besteht die Gefahr,
dass es bei geringer Filzspannung oder bei großen Geschwindigkeiten bzw. großen Maschinenbreiten
immer wieder zum Durchhängen des Filzes 5 und damit zu ungleichmäßigem Kontakt zum
Sieb 4 kommt, was zu Schäden an der Papierbahn bzw. auch zu Papierbahnrissen führt.
[0010] In Fig. 2 ist eine Anlage mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, wobei
analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet sind. Im Gegensatz
zum Stand der Technik werden hier das Sieb 4, der Filz 5 und die dazwischenliegende
Papierbahn 9 noch gemeinsam von der Formierwalze abgenommen und eine Strecke gemeinsam
geführt. Erst bei der Trennstelle 10 erfolgt die Auftrennung. Dadurch kann der Umfang
der Formierwalze länger genutzt werden bzw. bei höheren Maschinengeschwindigkeiten
können gleiche Formierzeiten erreicht werden, wodurch auch bei den größeren Maschinengeschwindigkeiten
die Qualität der Papierbahn erhalten bleibt. An der Trennstelle 10 ist hier ein Saugschuh
11 vorgesehen. Weiters sind Spritzrohre 12 für Hochdruckwasser zum Schneiden der Randstreifen
und des Aufführstreifens erkennbar.
[0011] Fig. 3 zeigt den Ausschnitt im Kreis III in Fig. 2. Hier ist die Trennstelle 10 gut
erkennbar. Das Sieb 4 läuft über eine Umlenkwalze 7 weiter, während Filz 5 und Papierbahn
9 über eine Umlenkwalze 8 weitergeführt werden. Der Saugschuh 11 ist mit einem Saugrohr
13 verbunden und mit Öffnungen 14, insbesondere einem quer zur Bahnlaufrichtung verlaufenden
Schlitz, ausgestattet. Soll der Randstreifen oder der Aufführstreifen hier abgeschnitten
werden, werden Düsen 12 eingesetzt, deren Strahl in den Schlitz 14 gerichtet ist,
so dass jegliche Befeuchtung der Papierbahn 9 vermieden werden und das Wasser gezielt
abgeführt werden kann. Der Strahl kann auch vor den Schlitz 14 gerichtet sein. Es
können natürlich auch zwei hintereinander angeordnete Saugschlitze 14 vorgesehen sein,
wobei dadurch besonders gut eine Aufteilung des Spritzwassers und der Ansaugung der
Papierbahn an den Filz erreicht werden kann.
[0012] Fig. 4 zeigt nochmals die Trennstelle 10 im Detail. Hier ist besonders gut der Schlitz
14 im Saugschuh 11 erkennbar.
[0013] In Fig. 5 ist eine alternative Ausgestaltung der Erfindung dargestellt. Anstelle
des Saugschuhs wird hier eine Saugwalze 15 mit einer Vakuumkammer 16 eingesetzt. Vorteil
dieser Variante ist die Möglichkeit, länger ein Vakuum auf den Filz und somit auch
die Papierbahn einwirken zu lassen. Dadurch kann die Sicherheit der Papierübernahme
auf den Filz noch gesteigert werden.
[0014] Die Erfindung ist nicht durch die dargestellten Ausführungen beschränkt. So kann
die Hochdruckdüse auch verfahrbar als sogenannter Gautschknecht angeordnet werden,
um beim Aufführen der Papierbahn erst einen Streifen zu erzeugen, der dann auf die
gesamte Papierbahnbreite erweitert wird. Auch sind der Saugwalze bzw. dem Saugschuh
analoge Einrichtungen zur Trennung denkbar.
1. Vorrichtung zum Ablösen einer Papierbahn von einem Sieb, wobei die Faserstoffsuspension
durch einen Stoffauflauf zwischen ein Sieb und einen Filz eingebracht wird, Sieb und
Filz gemeinsam über eine Formierwalze geführt und nach der Bahnbildung voneinander
getrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstelle (10) von Sieb (4) und Filz (5) im Abstand von der Formierwalze (3)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstelle (10) als Saugwalze (15) mit Vakuumkammer (16) ausgeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennstelle (10) als Saugschuh (11) ausgeführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugschuh (11) einen, vorteilhaft mehrere, insbesondere zwei Saugschlitze (14)
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Trennstelle (10) von Sieb (4) und Filz (5) zumindest eine, insbesondere verfahrbare,
Bahnschneideinrichtung (12), insbesondere Randspritzdüse(n) oder Gautschknechtdüse(n),
vorgesehen ist (sind).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Formierwalze (3) und der Trennstelle (10) von Sieb (4) und Filz (5)
an der Bahn zumindest eine, insbesondere verfahrbare, Bahnschneideinrichtung (12),
insbesondere Randspritzdüse(n) oder Gautschknechtdüse(n), vorgesehen ist (sind).
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Abtrennung des Aufführstreifens vorgesehen ist, die eine oder
mehrere Spritzdüsen aufweist.