[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Anpassung elektrischer Lasten
an eine Stromquelle mit gegebenenfalls wechselnder Stromquellen-Leistung, die es ermöglichen,
der Stromquelle maximale Last-Leistung über die Last zu entnehmen.
[0002] Photovoltaische Zellen (Solarzellen) wandeln einfallendes Sonnenlicht durch die Freisetzung
von positiven und negativen Ladungsträgern in einem dotierten Halbleitermaterial in
elektrische Energie. Während die an Solarzellen abgreifbare Spannung relativ unabhängig
von der Lichteinstrahlung ist, besteht für die Stromstärke eine ausgeprägte Abhängigkeit
des über eine Last entnehmbaren Stroms von der Intensität der einfallenden Lichtstrahlung.
[0003] Die Fig. 1 zeigt schematisch den Zusammenhang zwischen Strom und Spannung bei einer
typischen Photovaltaikanalge (z.B. mit Siemens-Modulen SM 110) für zwei unterschiedliche
Beleuchtungsstärken der Sonneneinstrahlung (100 % (1000 W/m
2) und 50 % (500 W/m
2)). In Abhängigkeit von dem Lastwiderstand R
L, mit dem die Solarzelle beschaltet ist, stellt sich für eine gegebene Beleuchtungsstärke
ein Arbeitspunkt auf der Strom-Spannungs-Kennlinie der Solarzelle ein. In Fig. 1 sind
ferner die Kennlinien für Lastwiderstände R
L von 1,5 Ω, 2,8 Ω und von 3,3 Ω dargestellt. Für eine Sonneneinstrahlung von 100 %
ergibt sich bei einem Lastwiderstand von 1,5 Ω ein Arbeitspunkt der Solarzelle bei
ca. 10,5 V und ca. 6,9 A, also eine Leistung P
1 von etwa 72,5 W. Der Arbeitspunkt für die Sonneneinstrahlung von 100 % liegt andererseits
für einen Lastwiderstand R
L von 2,8 Ω bei ca. 17,5 V und ca. 6,3 A und entspricht dem Leistungsoptimum (Maximum
Power Point - MPP). Die dem Photovoltaiksystem bei diesem Arbeitspunkt entnehmbare
maximale Leistung P
MAX1 beträgt somit etwa 110 W.
[0004] Bei einer Sonneneinstrahlung von nur 50 % liegt der Arbeitspunkt des Systems für
den Lastwiderstand R
L von 2,8 Ω bei ca.9,0 V und ca. 3,3 A, woraus sich nur eine Leistung P
2 von etwa 30 W ergibt. Das Leistungsmaximum P
MAX2 liegt für diese Kennlinie bei ca. 16,0 V und ca. 3,0 A und beträgt damit etwa 48
W. Hierfür wäre ein Lastwiderstand R
L von etwa 5,3 Ω erforderlich. In Fig. 2 sind die entsprechenden Leistungs-Kennlinien
des betrachteten Photovoltaiksystems mit den Leistungsmaxima P
MAX1 und P
MAX2 in Abhängigkeit von der Solarzellenspannung schematisch dargestellt.
[0005] Man erkennt aus den Fig. 1 und 2 unmittelbar, daß durch Fehlanpassung des Lastwiderstands
ein mehr oder weniger erheblicher Teil der für eine gegebene Sonneneinstrahlung zur
Verfügung stehenden elektrischen Leistung nicht genutzt wird.
[0006] Um unter Praxisbedingungen die maximal mögliche Leistungsabgabe des Photovoltaiksystems
durchgehend zu erzielen, ist folglich eine andauernde Anpassung des Lastwiderstands
an die aktuelle Beleuchtungsstärke nötig. In dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel
muß die Impedanz des Lastwiderstands für eine 50%ige Sonneneinstrahlung auf ca. 5,3
Ω erhöht werden, damit unter diesen Beleuchtungsbedingungen dem System maximale Leistung
entnommen werden kann. In der Regel werden Solaranlagen jedoch für eine einzige Beleuchtungsstärke
ausgelegt, so daß die Lastimpedanz für andere Beleuchtungsbedingungen nicht richtig
angepaßt ist. Aufgrund dieser Fehlanpassung wird der Anlage die meiste Zeit über nicht
die gesamte zur Verfügung stehende Leistung entnommen.
[0007] Außer von der Bestrahlungsstärke, die auf das Halbleitermaterial der Solarzelle trifft
und die von der Bewölkung und der Verschmutzung der Zellenoberfläche beeinflußt wird,
hängt die Solarzellenkennlinie auch von der Zellentemperatur ab. Eine höhere Solarzellentemperatur
führt zu einer niedrigeren Leistung und damit zu einem schlechteren Wirkungsgrad.
Der Wirkungsgrad gibt an, wieviel der eingestrahlten Lichtmenge in nutzbare elektrische
Energie umgewandelt wird. Kommerzielle Solarzellen haben je nach Zellentyp einen Wirkungsgrad
von 8 bis 14 %.
[0008] Fig. 3 zeigt an einem Beispiel die Beleuchtungsstärke und ihre Schwankungen aufgrund
von wechselnder Bewölkung im Verlauf eines Tages. Man kann deutlich die starken Schwankungen
der Bestrahlungsstärke erkennen, die eine laufende Anpassung des Solarzellenarbeitspunktes
erfordern, um der Solarzelle maximale Leistung entnehmen zu können.
[0009] Ein weiteres Problem beim Betrieb einer photovoltaischen Solaranlage kann durch wechselnde
Verbraucherlasten entstehen. Insbesondere bei "Insellösungen", bei denen ein oder
mehrere Verbraucher (z.B. Elektromotoren) direkt von einer Solaranlage betrieben werden,
ändert sich bei einer wechselnden Last unmittelbar der Arbeitspunkt der Solaranlage.
Auch beim direkten Laden eines Akkumulators beeinflußt der Akkumulatorinnenwiderstand,
der vom Ladezustand abhängig ist, die von der Solarzelle erzeugte elektrische Leistung
während des Ladevorgangs.
[0010] Um Solarzellen jeweils ihre aktuell maximal mögliche Leistung zu entnehmen und sie
so optimal nutzen zu können, ist es bekannt, zwischen Solargenerator und Verbraucher
eine Anpassungsvorrichtung zu schalten, welche die Impedanz des Verbrauchers adaptiv
an den zeitlich wechselnden Innenwiderstand des Solargenerators anpaßt.
[0011] In DE 3 245 866 A1 ist eine MPP-Regelung angegeben, bei der zwischen Solargenerator
und Lastwiderstand ein steuerbarer Gleichspannungswandler vorgesehen ist, der die
Solarzellenspannung in eine am Lastwiderstand anliegende Ausgangsspannung wandelt.
Strom- und Spannungsschwankungen auf der Eingangsseite der Anpassungsvorrichtung werden
zur Ermittlung des Punktes maximaler Leistung (MPP) genutzt, indem jeweils bei der
höchsten und bei der niedrigsten Spannung der Momentanwert der abgegebenen Leistung
ermittelt und gespeichert wird. Eine Steuervorrichtung vergleicht die gespeicherten
Leistungswerte und gibt die zu dem Leistungsmaximum gehörige Spannung als Sollwert
an einen herkömmlichen Regler für den Gleichspannungswandler vor. Da keine gezielte
Suche nach dem Leistungsmaximum erfolgt, wird der Arbeitspunkt der Solarzelle lediglich
auf den besten, zufällig gefundenen Wert eingestellt. Es kann deshalb relativ lange
dauern, bis nach einer Änderung der Umgebungsbedingungen ein entsprechender "optimaler"
Arbeitspunkt gefunden wird.
[0012] DE 198 37 862 A1 betrifft ein Solarmodul mit einem MPP-Regler, bei dem ein Gleichspannungswandler
durch einen Spannungsdetektor mit zwei Schaltschwellen gesteuert wird, wobei die Schaltschwellen
derart festgelegt sind, daß der optimale Arbeitspunkt der Solarzellenanordnung zwischen
den beiden Schaltschwellen liegt. Der Spannungsdetektor vergleicht die Solarzellenspannung
mit den beiden Schaltschwellen und steuert den Gleichspannungswandler so, daß die
Quellenspannung fortlaufend zwischen der Einschaltschwelle und der Ausschaltschwelle
hin- und herpendelt, wobei jeweils der optimale Arbeitspunkt durchlaufen wird. Problematisch
ist jedoch bei diesem Vorschlag das Festlegen der Schaltschwellen, die, um einen weiten
Bereich der Bestrahlungsintensität abzudecken, weit auseinander liegen müssen, wodurch
eine stark schwankende Quellenspannung bzw. Quellenleistung auftritt. Der optimale
Arbeitspunkt wird zwar durchlaufen, die Solarzelle wird aber nicht kontinuierlich
in diesem optimalen Arbeitspunkt betrieben.
[0013] In US 4 794 272 ist ein Leistungsregler für Solarsysteme mit Batterieladegerät angegeben,
mit dem das Leistungsmaximum in Abhängigkeit von Spannungs- und Stromänderungen auf
der Quellenseite oder der Lastseite eines Gleichspannungswandlers ermittelt wird.
Die Ansteuerung des Gleichspannungswandlers erfolgt dabei über eine Pulsweitensteuerung,
die den Arbeitspunkt der Solarzelle ausschließlich in Abhängigkeit vom über den Ladestrom
erfaßten Ladezustand der Batterie einstellt.
[0014] US 6 281 485 B 1 offenbart einen MPP-Regler für Solarzellen. Der MPP-Regler erfaßt
dazu periodisch die Quellenspannung und den Laststrom und ermittelt daraus durch Vergleich
eine Quellenspannungsänderung und eine Leistungsänderung. In Abhängigkeit vom Vorzeichen
der Quellenspannungsänderung, dem Vorzeichen der Leistungsänderung und dem Absolutwert
der Leistungsänderung wird die Steuerspannung eines Gleichspannungswandlers verändert.
Dabei wird von der MPP-Schaltung anhand des Vorzeichens von Quellenspannungsänderung
und Leistungsänderung die Richtung festgelegt, in der der Arbeitspunkt zu verschieben
ist, um eine höhere Leistung zu erzielen. Das Ziel dieses iterativen Vorgehens ist
es, die Solarzelle bei der jeweils vorliegenden Zellenspannung mit maximaler Leistung
zu betreiben. Anhand des Absolutwerts der Leistungsänderung wird ermittelt, ob bereits
der optimale Arbeitspunkt erreicht wurde und keine weiteren Arbeitspunktverschiebungen
mehr erfolgen sollen.
[0015] Da der in US 6 281 485 beschriebene MPP-Regler den Arbeitspunkt der Solarzelle mit
konstanter Schrittweite verschiebt, kann es jedoch eine längere Zeit dauern, bis die
MPP-Steuerung den optimalen Arbeitspunkt erreicht hat. Dies wird zudem dadurch erschwert,
daß die Leistungs-Kennlinien von Solarzellen in Abhängigkeit von der Quellenspannung
bzw. von einem Stellwert - der Steuerspannung des Gleichspannungswandlers - relativ
flach sind. Ein Maximum der Leistungs-Kennlinie ist deshalb schwer zu ermitteln, und
der tatsächliche Arbeitspunkt der Solarzellen pendelt, ähnlich wie gemäß der Lehre
von DE 198 37 862, um den optimalen Arbeitspunkt hin und her. Dieses Problem wird
weiterhin durch unvermeidbare Ungenauigkeiten und stets auftretendes Rauschen bei
der Erfassung von Strom und Spannung verstärkt. Insbesondere eine Laststrommessung
mit ausreichender Genauigkeit für die MPP-Regelung über einen weiten Bereich der zu
erfassenden Ströme von beispielsweise 0 bis 25 A stellt hohe Anforderungen an den
entsprechenden Sensor. Da die Richtung der Verschiebung des Arbeitspunkts vom Vorzeichen
der Leistungsänderung bzw. der Laststromänderung festgelegt wird, können Strommeßfehler
zu falschen Arbeitspunktverschiebungen und deshalb zu Problemen bei der Maximalwertsuche
führen.
[0016] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren und Vorrichtungen zur Anpassung
elektrischer Lasten an eine Stromquelle anzugeben, bei denen ein scharfer Zusammenhang
zwischen einer Steuergröße und der von der Stromquelle abgegebenen Stromquellen-Leistung
bzw. der an der Last wirkenden Last-Leistung herangezogen wird, um der Stromquelle
auf einfache Weise maximale Last-Leistung über die Last zu entnehmen. Insbesondere
sollen ein MPP-Regler sowie ein Solarmodul angegeben werden.
[0017] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungskonzepts.
[0018] Gemäß dem Erfindungskonzept weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anpassung
einer elektrischen Last an eine Stromquelle mit gegebenenfalls wechselnder Stromquellen-Leistung,
um der Stromquelle maximale Last-Leistung über die Last zu entnehmen, auf:
eine Differenziereinrichtung, die ein Ausgangssignal (IQ, UQ) der Stromquelle nach der Zeit (t) differenziert und ein der ersten Ableitung (dUQ/dt, dIQ/dt) oder der zweiten Ableitung (d2UQ/dt2, d2IQ/dt2) entsprechendes Ausgangssignal liefert,
und
einen der Differenziereinrichtung nachgeschalteten Verstärker, an dessen Ausgang die
Last anliegt und der das Ausgangssignal der Differenziereinrichtung verstärkt,
wobei der Verstärker derart mit der Stromquelle verbunden ist, daß die vom Verstärker
aufgenommene Verstärker-Leistung der Stromquelle entnommen wird, und das Ausgangssignal
(U
A, I
A) des Verstärkers Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen, aufweist.
[0019] Das Konzept des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer elektrischen Last
an eine Stromquelle mit gegebenenfalls wechselnder Stromquellen-Leistung, um der Stromquelle
maximale Last-Leistung über die Last zu entnehmen, umfaßt folgende Schritte:
(I) Erfassen eines Ausgangssignals (UQ, IQ) der Stromquelle oder einer damit korrelierten elektrischen Größe,
(II) Erzeugen der ersten Ableitung (dUQ/dt, dIQ/dt) des in (I) erfaßten Signals und gegebenenfalls der zweiten Ableitung (d2UQ/dt2, d2IQ/dt2),
(III) Verstärken des erhaltenen Ableitungssignals unter Erhalt eines verstärkten Ausgangssignals
(UA, IA) und
(IV) Anlegen des erhaltenen verstärkten Ausgangssignals (UA, IA) an die Last,
wobei die zum Verstärken in Schritt (III) beim verwendeten Verstärker erforderliche
elektrische Verstärker-Leistung der Stromquelle entnommen wird, so daß das verstärkte
Ausgangssignal (U
A, I
A) Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen, aufweist.
[0020] Das Erfindungskonzept umfaßt ferner die Anwendung des obigen Verfahrens zur Steuerung
oder Regelung von photovoltaischen Anlagen, insbesondere von Solarzellen und Solarpanels
sowie Anordnungen daraus, wobei die Last insbesondere eine ohmsche Last, eine Batterie
bzw. ein Akkumulator, ein Ladegerät, ein Gleichrichter, ein Wechselrichter, ein Transformator
und/oder ein anderer elektrischer Wandler ist.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anpassung elektrischer Lasten an eine Stromquelle
weist eine Differenziereinrichtung auf, die ein Ausgangssignal (I
Q, U
Q) der Stromquelle nach der Zeit (t) differenziert. Die Differenziereinrichtung liefert
ein der ersten Ableitung (dU
Q/dt, dI
Q/dt) oder der zweiten Ableitung (d
2U
Q/dt
2, d
2I
Q/dt
2) entsprechendes Ausgangssignal. Zur Bildung der zweiten Ableitung können auch zwei
einfache Differenzierglieder 1-ter Ordnung in Serie geschaltet werden. Die Differenziereinrichtung
kann analog und/oder digital realisiert werden. Sie kann ihre Versorgungsspannung
von der Stromquelle beziehen. Durch die Differenzierung wird eine scharfe Relation
zwischen einer Steuergröße und der Stromquellen- oder Last-Leistung erzielt.
[0022] Unter einer Stromquelle im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle elektrischen
Signalquellen zu verstehen, insbesondere solche, die ein Strom- oder Spannungssignal
liefern. Die Stromquelle kann Solarzellen, Brennstoffzellen oder andere elektrische
Energie liefernde Quellen aufweisen. Der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung
der Stromquelle wird meist durch eine entsprechende Strom-Spannungs-Kennlinie beschrieben,
welche die Eigenschaften der Stromquelle kennzeichnet. Abhängig von bestimmten Umgebungsbedingungen,
wie Temperatur und Bestrahlungsstärke bei einer photovoltaischen Stromquelle, wird
von der Stromquelle bei einem optimalen Arbeitspunkt maximale Stromquellen-Leistung
(P
Q) erzeugt.
[0023] Der Differenziereinrichtung ist erfindungsgemäß ein Verstärker nachgeschaltet, an
dessen Ausgang die Last anliegt und der das Ausgangssignal der Differenziereinrichtung
verstärkt. Der Verstärker kann eine lineare oder nichtlineare Verstärkungskennlinie
aufweisen und in einem linearen und/ oder nichtlinearen Kennlinienbereich betrieben
werden. Er kann mit einem konstanten oder einem variablen Verstärkungsgrad (F) betrieben
werden. Es ist möglich, den Verstärker in analoger und/oder digitaler bzw. hybrider
Technik zu realisieren. Verstärker und Differenziereinrichtung können auch gemeinsam,
z.B. auf einem Halbleiterchip, vorgesehen werden. Vorteilhafterweise weist der Verstärker
einen hohen Wirkungsgrad und eine geringe Verlustleistung auf.
[0024] Der Verstärker ist derart mit der Stromquelle verbunden, daß die vom Verstärker aufgenommene
Verstärkerleistung (P
v) der Stromquelle entnommen wird. Es ist zweckmäßig, die Versorgungsleitungen des
Verstärkers mit der Stromquelle zu verbinden, wobei gegebenenfalls eine entsprechende
Anpassung der Quellenspannung an die benötigte Versorgungsspannung des Verstärkers,
z.B. durch einen Spannungswandler, vorgesehen ist. Da eine eventuelle Leistungsaufnahme
der Differenziereinrichtung zu vernachlässigen ist, stellt der Verstärker die hauptsächliche
direkte Last der Stromquelle dar. Durch die vom Verstärker aufgenommene Verstärkerleistung
(P
v) zur Verstärkung des Ausgangssignals der Differenziereinrichtung wird die Stromquelle
belastet. Bedingt durch den in den Kennlinien der Stromquelle ausgedrückten Zusammenhang
zwischen Strom und Spannung verringert sich das Ausgangssignals der Stromquelle bei
Belastung der Stromquelle durch den Verstärker. Aufgrund dieser Rückkopplung zwischen
Verstärker und Stromquelle können Schwingungen des Ausgangssignals (U
A, I
A) des Verstärkers entstehen.
[0025] Bei geeigneter Wahl des Verstärkungsfaktors (F) können Resonanzeffekte auftreten,
und am Ausgang des Verstärkers können sich Resonanzschwingungen bilden. Die aufgrund
des Resonanzeffekts auftreten Resonanzschwingungen können bestimmte charakteristische
Frequenzen aufweisen. Stromquelle, Differenziereinrichtung, Verstärker und Last bilden
einen Oszillator. Im Resonanzfall entnimmt dieses schwingende System der Quelle maximale
Leistung, die an der Last als maximale Last-Leistung (P
A) auftritt. Die Stromquelle wird so immer im optimalen Arbeitspunkt (MPP) betrieben.
[0026] Da das Auftreten von Resonanzschwingungen bei einem schwingungsfähigen System von
der Erfüllung einer relativ scharf abgegrenzten Schwingungsbedingung abhängt, ist
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn das Ausgangssignal des Verstärkers Resonanzschwingungen
aufweist, eine einfache Entnahme maximaler Leistung möglich. Zweckmäßigerweise wird
somit der Verstärkungsgrad des Verstärkers derart eingestellt, daß die Schwingungsbedingung
erfüllt ist und Resonanzschwingungen auftreten. Da die Schwingungen des Verstärkerausgangssignals
in Abhängigkeit vom Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers in einem relativ scharf begrenzten
Bereich des Verstärkungsgrads auftreten, ist es erfindungsgemäß sehr einfach, den
erforderlichen Verstärkungsgrad einzustellen. Im Gegensatz zum Stand der Technik erfordert
die erfindungsgemäße Vorrichtung keine aufwendige Suche eines Leistungsmaximums in
einer relativ flachen Leistungs-Kennlinie.
[0027] Auch eine wechselnde Last hat erfindungsgemäß keinen direkten Einfluß auf den sich
ergebenden Arbeitspunkt der Stromquelle und die der Stromquelle entnommene Leistung.
Solange die Schwingungsbedingung des Oszillators erfüllt ist, schwingt der Ausgang
des Verstärkers, und maximale Leistung wird der Quelle entnommen und der Last zugeführt.
Gegebenenfalls ist eine Anpassung des Verstärkungsgrades an einen veränderten Lastwiderstand
notwendig, um die Schwingungsbedingung weiter zu erfüllen. Diese Nachführung des Verstärkungsgrades
kann, wie bereits erläutert, relativ einfach durchgeführt werden.
[0028] Die Stromquelle kann zweckmäßigerweise eine oder mehrere photovoltaische Zellen (Solarzellen)
aufweisen oder daraus bestehen. Die Solarzellen können als Solarpanels ausgebildet
sein. Ein Solarpanel weist eine flächige Anordnung von miteinander verschalteten Solarzellen
auf. Bevorzugte Solarpanels wie der Typ SM 110 von Siemens sind für eine Nennspannung
von 12 V ausgelegt, erzeugen eine Leerlaufspannung von 17,5 V und eine Nennleistung
von 110 W (rated power). Um eine höhere Ausgangsspannung und/oder Leistung zu erzielen,
ist es vorteilhaft, mehrere Solarpanels in Serie bzw. parallel zu schalten. Auf diese
Weise können standardmäßige Ausgangsspannungen von beispielsweise 60 bis 220 V und
Nennleistungen von einigen Kilowatt erzielt werden.
[0029] Weiterhin können durch die erfindungsgemäße Vorrichtung auch auftretende periodische
Modulationen des Sonnenlichts zur Erzeugung von elektrischer Leistung genutzt werden.
Diese Modulationen haben ein komplexes Spektrum mit einem Resonanzmaximum. Diese modulierte
Strahlung enthält Energie, die zu einer AC-Komponente des von einer Solarzelle als
Stromquelle erzeugten Signals führt. Diese AC-Komponente trägt zur Anregung der (Resonanz-)Schwingungen
bei und wird von der erfindungsgemäßen Vorrichtung genutzt.
[0030] Vorteilhafterweise weist die Vorrichtung eine Einstelleinrichtung für den Verstärkungsgrad
(F) des Verstärkers auf, die auf den Verstärker wirkt. Die Einstelleinrichtung kann
eine manuelle Einstellung des Verstärkungsgrads, beispielsweise über ein Potentiometer,
ermöglichen. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Einstelleinrichtung eine halbautomatische
oder automatische Einstellung des Verstärkungsgrads durchführt. Sie kann dabei beispielsweise
über ein elektronisches Potentiometer auf den Verstärker wirken und den erforderlichen
Verstärkungsgrad einstellen, der die Schwingungsbedingung zum Erhalt von Resonanzschwingungen
am Verstärkerausgang erfüllt. Der Verstärker kann auch einen steuerbaren Vorverstärker
(VCA ― Voltage Controlled Amplifier) und einen Leitungsverstärker mit hohem Wirkungsgrad
umfassen. Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Einstelleinrichtung sieht Mittel vor,
die den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers so lange ändern, bis Resonanzschwingungen
am Verstärkerausgang auftreten.
[0031] Um Störsignale zu unterdrücken, ist es zweckmäßig, eine Filtereinrichtung zwischen
dem Ausgang der Differenziereinrichtung und dem Eingang des Verstärkers vorzusehen.
Die Filtereinrichtung filtert das Ausgangssignal des Verstärkers nach einer vorgegebenen
Durchlaßcharakteristik, wobei es besonders vorteilhaft ist, ein Bandpaßfilter zum
Filtern des Verstärkereingangssignals heranzuziehen. Durch ein Bandpaßfilter können
niederfrequente Störungen, insbesondere die Netzfrequenz 50 Hz, und hochfrequentes
Rauschen im Anregungssignal unterdrückt werden. Durch das Bandpaßfilter wird es auch
ermöglicht, die Frequenzen der Resonanzschwingungen zu beeinflussen und eine scharfe
Resonanz des schwingenden Systems zu erzielen. Vorteilhafte Bandpaßfilter sind Krohn-Hite-Filter
mit Eckfrequenzen von 20 Hz und 200 kHz. Ein besonders vorteilhafter Durchlaßbereich
liegt zwischen 1,0 und 5,0 kHz.
[0032] Ein besonders geeigneter Verstärker zur Verstärkung des Ausgangssignals der Differenziereinrichtung
ist ein Operationsverstärker. Operationsverstärker sind einfach zu beschalten, weisen
einen großen Verstärkungsbereich auf und haben einen hohen Wirkungsgrad. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann aber auch analoge und/oder digitale Verstärker einer der Klassen
A bis T oder einen adaptiven Power-MOSFET-Verstärker aufweisen. Beispiele für bevorzugte
Verstärker sind die Tripath Audio-Verstärker der Serie TA, insbesondere der TA3020.
Um Resonanzschwingungen über einen breiten Frequenzbereich zu ermöglichen, ist ein
breitbandiger Verstärker von Vorteil. Ein besonders zweckmäßiger Übertragungsbereich
beträgt 10 Hz bis 100 MHz. Es ist erfindungsgemäß aber auch möglich, Verstärker mit
einer Bandbreite im Audiobereich vorzusehen, insbesondere von 20 Hz bis 40 kHz.
[0033] Der Arbeitspunkt des Verstärkers kann auch in einem nichtlinearen Bereich seiner
Verstärkungskennlinie liegen, was für die Einstellung des Verstärkungsgrades vorteilhaft
sein kann. Durch den nichtlinearen Betrieb des Verstärkers können auch quasi-rechteckige
Schwingungsformen erzielt werden.
[0034] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Einstelleinrichtung
eine Erfassungseinrichtung auf, welche die von der Stromquelle abgegebene Stromquellen-Leistung
(P
Q) und/ oder die von der Last aufgenommene Last-Leistung (P
A) und/oder eine mit diesen Leistungen korrelierte elektrische Größe (U
A, I
A; U
Q, I
Q) erfaßt.
[0035] Die Erfassungseinrichtung kann insbesondere den Strom und/oder die Spannung der Stromquelle
bzw. der Last erfassen, um die stromquellen- bzw. lastseitige Leistung zu ermitteln.
Die Meßgrößen können von einem entsprechenden Sensor erfaßt und vor der Bestimmung
der Leistung vorverarbeitet werden. Zweckmäßigerweise werden die erfaßten Meßgrößen
gefiltert, geglättet und/ oder gewandelt. Insbesondere ist es von Vorteil, den erfaßten
Strom und/ oder die erfaßte Spannung in entsprechende Gleichspannungsgrößen (Effektivwerte)
zu wandeln. Hierzu kann u.a. ein RMS-Wandler eingesetzt werden. Die äquivalenten Gleichspannungsgrößen
können einfacher weiterverarbeitet werden, insbesondere, um den Verstärkungsgrad des
Verstärkers einzustellen.
[0036] Anhand der von der Erfassungseinrichtung erfaßten Größe kann die Einstelleinrichtung
den erforderlichen Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers einstellen. Die Einstelleinrichtung
wertet zweckmäßigerweise die erfaßte Größe aus und bestimmt das Maximum der erfaßten
Größe bzw. der Leistung in Abhängigkeit vom Verstärkungsgrad. Aufgrund der scharfen
Resonanzbedingung, die für ein schwingungsfähiges System erfüllt sein muß, tritt ein
ausgeprägtes Maximum der stromquellen- oder lastseitigen Leistung auf, das einfach
zu ermitteln ist. Der entsprechende Verstärkungsgrad kann so auf einfache Weise bestimmt
werden.
[0037] Zweckmäßigerweise weist die Einstelleinrichtung einen Regler auf, der die Ausgangssignale
der Erfassungseinrichtung als solche oder nach Signalverarbeitung als Istwerte erfaßt
und den Verstärkungsgrad des Verstärkers regelt. In diesem Fall stellt die Vorrichtung
einen MPP-Regler dar.
[0038] Der Regler der Einstelleinrichtung kann ein beliebiger analoger und/oder digitaler
Regler sein. Die Regelcharakteristik des Reglers kann vorteilhafterweise den Eigenschaften
der übrigen Komponenten der Vorrichtung, insbesondere den Eigenschaften des Verstärkers,
der Stromquelle und/ oder der Last, angepaßt werden. Bevorzugte Regelcharakteristiken
sind P-, I-, PI-, PD-, Log- und Exp-Regler. Der Regler kann auch adaptiv sein und
seine Kennlinie und/oder Parameter den Arbeitsbedingungen anpassen. Auch eine digitale
Regelung des Verstärkungsfaktors, beispielsweise durch einen Mikrokontroller, kann
zweckmäßigerweise vorgesehen sein.
[0039] Der Regler ist zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß er den Verstärkungsgrad (F)
des Verstärkers so regelt, daß die Last-Leistung (P
A) maximiert wird. Auf diese Weise wird der Stromquelle maximale Leistung über den
Lastwiderstand entnommen, wobei die Einstellung des Verstärkungsgrads bedingt durch
die Schwingungsfähigkeit des Systems besonders vorteilhaft erfolgen kann.
[0040] Der Regler kann vorteilhafterweise als Maximumregler ausgebildet sein, der einen
Sollwertgenerator aufweist, welcher in Abhängigkeit von einem Stellwert des Reglers,
insbesondere dem Verstärkungsgrad (F), einen Sollwert für die Regelung erzeugt. Der
Sollwertgenerator kann anhand des Reglerstellwerts einen dynamischen Sollwert für
den Regler erzeugen, um das Maximum der zu regelnden Größe zu ermitteln. Es ist beispielsweise
möglich, den dynamischen Sollwert anhand des Reglerstellwertes - Verstärkungsgrad
(F) des Verstärkers - zu erzeugen. Der dynamische Sollwert kann zweckmäßigerweise
mit fortlaufender Zeit ansteigen, solange der Stellwert eine bestimmte vorgegebene
Bedingung erfüllt. Die vorgegebene Bedingung ist vorzugsweise ein Grenzwert für den
Stellwert, der vom Regler überwacht wird. Durch das Ansteigen des Regelungssollwerts
werden auch - soweit durch das gegebene Regelungssystem möglich - der Stellwert und
der Istwert der Regelstrecke ansteigen. Überschreitet der Stellwert den vorgegebenen
Grenzwert, so wird vom Maximumregler ein mit der Zeit abfallender Sollwert erzeugt.
Durch den abnehmenden Sollwert wird auch der Stellwert kleiner und nach einer gewissen
Zeit die vorgegebene Bedingung wieder erfüllen, worauf der Maximumregler erneut einen
ansteigenden Sollwert erzeugt. Ein derartiger Maximumregler findet automatisch das
Maximum der zu regelnden Größe bzw. des Istwerts des Regelsystems. Die zu regelnde
Größe, hier die stromquellen- oder lastseitige Leistung, nähert sich in ansteigenden
und abfallenden Rampen ihrem maximal möglichen Wert an. Diese Annäherung erfolgt besonders
vorteilhaft, wenn die Abnahme des Sollwerts schneller bzw. steiler erfolgt als die
Zunahme des Sollwerts. Ein solcher Maximumregler ist per se, jedoch nicht in Verbindung
mit dem erfindungsgemäß angewandten Oszillationsprinzip, bekannt (DE 198 46 818 A1).
[0041] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Einstelleinrichtung
einen Vergleicher auf, der zu vorgegebenen Zeitpunkten den Wert einer oder mehrerer
der von der Erfassungseinrichtung erfaßten Größen (P
Q, P
A; U
Q, I
Q; U
A, I
A) mit dem Wert der betreffenden Größe zum vorhergehenden Zeitpunkt vergleicht und
den jeweiligen Differenzwert bildet. Der Differenzwert der betreffenden Größe gibt
die Änderung der Größe in bezug auf den vorhergehenden Zeitpunkt an. Er zeigt an,
ob sich beispielsweise die entsprechende Größe infolge einer Änderung des Verstärkungsgrads
(F) vergrößert oder verringert hat. Der Differenzwert kann dem Regler zugeführt werden,
der, je nach Art der erfaßten Größe, den Verstärkungsgrad des Verstärkers anhand des
Differenzwerts so steuert, daß die Last-Leistung (P
A) bzw. die Stromquellen-Leistung (P
Q) maximiert wird. Steigt beispielsweise die Leistung infolge einer Änderung des Verstärkungsgrads
an, ist es zweckmäßig, den Verstärkungsgrad weiter zu erhöhen, um das Leistungsmaximum
und den zugehörigen Verstärkungsgrad zu ermitteln. Umgekehrt kann der Regler, wenn
der Wert der von der Erfassungseinrichtung erfaßten Größe oder das Ausgangssignal
des Vergleichers abfällt, den Verstärkungsgrad verringern.
[0042] Der Regler kann den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers vorzugsweise in Abhängigkeit
einer Änderung des Verstärkungsgrads (F) zu einem vorhergehenden Zeitpunkt und dem
Betrag der daraus resultierenden Änderung der Stromquellen-Leistung (P
Q) und/ oder der Last-Leistung (P
A) ändern. Um das Maximum der Leistung zu finden, ist es zweckmäßig, daß der Regler
den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers erhöht, wenn der Verstärkungsgrad (F) bei
der vorhergehenden Änderung erhöht wurde und vom Vergleicher eine positive Änderung
der Stromquellen-Leistung (P
Q) und/ oder der Last-Leistung (P
A) ermittelt wird oder wenn der Verstärkungsgrad (F) bei der vorhergehenden Änderung
verringert wurde und vom Vergleicher eine negative Änderung der Stromquellen-Leistung
(P
Q) und/oder der Last-Leistung (P
A) ermittelt wird. Der Regler verringert zweckmäßigerweise den Verstärkungsgrad (F)
des Verstärkers, wenn der Verstärkungsgrad (F) bei der vorhergehenden Änderung erhöht
wurde und vom Vergleicher eine negative Änderung der Stromquellen-Leistung (P
Q) und/oder der Last-Leistung (P
A) ermittelt wird oder wenn der Verstärkungsgrad (F) bei der vorhergehenden Änderung
verringert wurde und vom Vergleicher eine positive Änderung der Stromquellen-Leistung
(P
Q) und/ oder der Last-Leistung (P
A) ermittelt wird.
[0043] Eine besonders schnelle Einstellung des Verstärkungsgrades des Verstärkers kann erzielt
werden, wenn die Einstelleinrichtung eine Optimierungseinrichtung aufweist, die ein
Optimierungsverfahren ausführt. Das Optimierungsverfahren ermittelt das Maximum der
von der Stromquelle abgegebenen Stromquellen-Leistung (P
Q) und/oder der von der Last aufgenommenen Last-Leistung (P
A) in Abhängigkeit vom Verstärkungsgrad (F). Zur Ermittlung des Maximums der Leistungs-Kennlinie
sind eine Reihe bekannter Optimierungsverfahren geeignet. Aufgrund des komplexen Zusammenhangs
zwischen Verstärkungsgrad und stromquellen- bzw. lastseitiger Leistung sind besonders
iterative Optimierungsverfahren geeignet, die verschiedene Arbeitspunkte bzw. Verstärkungsfaktoren
prüfen, um sich dem Maximum iterativ zu nähern.
[0044] Ein besonders bevorzugtes iteratives Optimierungsverfahren ist das Gradientenverfahren
(Newton-Verfahren), das die Steigung der Leistungs-Kennlinie auswertet, um das Leistungsmaximum
zu bestimmen. Anhand der Steigerung der Leistungs-Kennlinie im aktuellen Arbeitspunkt
werden Schrittweite und Richtung für die nächste Änderung des Arbeitspunkts festgelegt.
Dabei wertet das Gradientenverfahren den Zusammenhang zwischen Stellgröße (Verstärkungsgrad)
und Zielgröße (Leistung) in Form der entsprechenden partiellen Ableitung aus.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Einstelleinrichtung eine
Korrektureinrichtung auf, die eine parametrische Größe der Stromquelle erfaßt und
in Form eines elektrischen Korrektursignals an den Regler liefert. Der Regler kann
ein entsprechend korrigiertes Ausgangssignal bzw. Stellsignal zur Steuerung des Verstärkungsgrads
abgeben, um eine Korrektur des Verstärkungsgrades unter Berücksichtigung des erfaßten
Stromquellenparameters auszuführen. Auf diese Weise kann beispielsweise die Stromquellen-Temperatur
(T
Q) bei der Einstellung des Verstärkungsgrades berücksichtigt werden. Dies ist besonders
bei der Verwendung von Solarzellen als Stromquelle von Vorteil, da die Strom-Spannungs-Kennlinien
von Solarzellen stark temperaturabhängig sind. Zur Erfassung der Stromquellenparameter
können entsprechende Sensoren, beispielsweise ein Temperatursensor zur Erfassung der
Solarzellentemperatur, vorgesehen sein.
[0046] Um einen Verbraucher mit Gleichstrom bzw. Gleichspannung zu betreiben, kann zwischen
dem Ausgang des Verstärkers und der Last eine Gleichrichteinrichtung vorgesehen sein,
die das Ausgangssignal des Verstärkers gleichrichtet. Durch das Vorsehen einer Wechselrichteinrichtung
kann aus dem schwingenden Verstärkerausgangssignal ein sinusförmiger Wechselstrom
zum Betreiben von entsprechenden Lasten erzeugt werden. Es ist weiterhin möglich,
den Wechselstrom über einen Lasttrafo in ein lokales und/ oder öffentliches (Leitungs-)Netz
einzuspeisen. Als Last kann insbesondere eine ohmsche Last, eine Batterie bzw. ein
Akkumulator, ein Ladegerät, ein Gleichrichter, ein Wechselrichter, ein Transformator
oder ein anderer elektrischer Wandler vorgesehen sein.
[0047] Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht eine symmetrische,
bipolare Anordnung von Solarpanel, Differenziereinrichtung, gegebenenfalls Filtereinrichtung
und Verstärker vor. Durch eine Zweidrahtverkabelung werden der positive und der negative
Anschluß eines Solarpanels mit der Differenziereinrichtung verbunden. Auch die anderen
Komponenten der Vorrichtung können durch die symmetrische bipolare Zweidrahtverkabelung
verbunden werden. Durch die symmetrische Einspeisung können Verstärker (Gegentakt-Verstärker)
mit höherem Wirkungsgrad und größerem Ein- und Ausgangswiderstand verwendet werden.
[0048] Eine Solarzelle oder mehrere Solarzellen als Stromquelle zur Erzeugung von elektrischer
Leistung sowie eine erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere ein MPP-Regler, können
vorzugsweise auch als Solarmodul ausgebildet sein. Insbesondere ist es möglich, daß
Differenziereinrichtung, gegebenenfalls Filtereinrichtung, Verstärker und Einstelleinrichtung
als eine Einheit, insbesondere als ein analoger und/oder digitaler Halbleiterchip,
ausgebildet sind. Die Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung können auch ganz
und/oder teilweise durch einen Mikrocomputer realisiert werden.
[0049] Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren erläutert, das die nachstehenden
Schritte umfaßt:
(I) Erfassen eines Ausgangssignals (UQ, IQ) der Stromquelle oder einer damit korrelierten elektrischen Größe;
(II) Erzeugen der ersten Ableitung (dUQ/dt, dIQ/dt) des in (I) erfaßten Signals und gegebenenfalls der zweiten Ableitung (d2UQ/dt2, d2IQ/dt2);
(III) Verstärken des erhaltenen Ableitungssignals unter Erhalt eines verstärkten Ausgangssignals
(UA, IA) und
(IV) Anlegen des erhaltenen verstärkten Ausgangssignals (UA, IA) an die Last.
[0050] Da die zum Verstärken in Schritt (III) beim verwendeten Verstärker erforderliche
elektrische Verstärkerleistung (P
v) der Stromquelle entnommen wird, entsteht eine Rückkopplung des Verstärkers auf die
Stromquelle, so daß das verstärkte Ausgangssignal Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen,
aufweist.
[0051] Vorzugsweise wird zum Verstärken in Schritt (III) ein Verstärker verwendet, dessen
aufgenommene elektrische Verstärkerleistung (P
V) nicht konstant, sondern von der Größe des verstärkten Ausgangssignals (U
A, I
A) und/oder von der in Schritt (IV) von der Last aufgenommenen Last-Leistung (P
A) abhängig ist, so daß eine zeitlich wechselnde Belastung der Stromquelle auftritt.
[0052] Um störende Signalkomponenten zu unterdrücken, ist es vorteilhaft, das Ableitungssignal
nach Schritt (II) und vor Schritt (III) zu filtern. Eine besonders günstige Anregung
des oszillierenden Systems kann durch eine Filterung des zu verstärkenden Signals
nach einer vorgegebenen Bandpaß-Durchlaßcharakteristik erzielt werden.
[0053] Zweckmäßigerweise wird das Verstärken in Schritt (III) bei einstellbarem Verstärkungsgrad
(F) des Verstärkers vorgenommen, um das rückgekoppelte System zu Schwingungen anzuregen
und die Oszillationsbedingung zu erfüllen. Durch das Verändern des Verstärkungsgrades
kann das schwingungsfähige System, besonders ein Solarsystem, an die aktuellen Arbeitsbedingungen,
wie Beleuchtungsstärke und Lastwiderstand, angepaßt werden. Der Verstärkungsgrad wird
vorteilhafterweise so eingestellt, daß die Schwingungsbedingung für die aktuellen
Arbeitsbedingungen erfüllt ist.
[0054] Der Verstärkungsgrad (F) wird vorzugsweise so eingestellt, daß die von der Last aufgenommene
Last-Leistung (P
A) maximiert wird. Die Einstellung des Verstärkungsgrads erfolgt zweckmäßigerweise
durch einen analogen und/oder digitalen Regler, insbesondere einen Maximalwertregler,
der automatisch einen maximalen Wert der zu steuernden Größe ermittelt.
[0055] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß in Abhängigkeit von
einem Stellwert der Regelung, insbesondere dem Verstärkungsgrad (F), ein Sollwert
für die Regelung erzeugt wird. Dabei ist es zweckmäßig, einen ansteigenden Sollwert
zu erzeugen, solange der Stellwert eine vorgegebene Bedingung erfüllt, und im anderen
Falle einen zeitlich abfallenden Sollwert zu erzeugen.
[0056] Zur Steuerung des Verstärkungsgrades (F) des Verstärkers kann zu vorgegebenen Zeitpunkten
der Wert einer oder mehrerer der Größen P
Q, P
A, U
Q, I
Q, U
A, I
A mit dem Wert der betreffenden Größe zum vorhergehenden Zeitpunkt verglichen und der
jeweilige Differenzwert gebildet werden. Die Steuerung des Verstärkungsgrades erfolgt
zweckmäßigerweise unter Berücksichtigung dieses Differenzwerts, der die Änderung der
entsprechenden Größe im Vergleich zum vorhergehenden Zeitpunkt angibt.
[0057] In Schritt (III) kann ein Optimierungsverfahren angewandt werden, um durch (iterative)
Einstellung des Verstärkungsgrades (F) die von der Last aufgenommene Last-Leistung
(P
A) bzw. die Stromquellen-Leistung (P
Q) zu maximieren. Besonders geeignet zur Optimierung der Leistung sind Gradientenverfahren,
die die Ableitung der Leistung bezüglich der einzustellenden Größe (Verstärkungsgrad)
berücksichtigen.
[0058] Um parametrische Werte der Stromquelle, insbesondere die Temperatur der Stromquelle,
bei der Einstellung des Verstärkungsgrades des Verstärkers zu berücksichtigen, können
die Parameterwerte der Stromquelle durch entsprechende Sensoren erfaßt und für eine
Korrektur des Verstärkungsgrades herangezogen werden.
[0059] Vorzugsweise wird der Verstärkungsgrad (F) so eingestellt, daß der Arbeitspunkt des
Verstärkers in einem nichtlinearen Bereich seiner Verstärkungskennlinie liegt.
[0060] Das verstärkte Ausgangssignal (U
A, I
A) wird zweckmäßigerweise an eine ohmsche Last, eine Batterie bzw. einen Akkumulator,
ein Ladegerät, einen Gleichrichter, einen Wechselrichter, einen Transformator oder
einen anderen elektrischen Wandler angelegt.
[0061] Das dargestellte Konzept der Erfindung beschränkt sich nicht auf die erläuterten
Ausführungsformen, sondern erfaßt das grundsätzliche Prinzip, einer Strom- bzw. Signalquelle
über einen Verstärker mit oszillierendem Ausgangssignal maximale Leistung zu entnehmen,
wobei der Verstärker als Last auf die Quelle zurückwirkt.
[0062] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für eine Strom-Spannungs-Kennlinie einer Solarzellenanordnung;
Fig. 2 ein Beispiel für eine Leistungs-Kennlinie einer Solarzellenanordnung;
Fig. 3 ein Diagramm der Strahlungsintensität während des Verlaufs eines Tages;
Fig. 4 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 5 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 6a ein Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen Solarmoduls für eine Lastbetrachtung
zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 6b ein Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen Solarmoduls für eine Signalbetrachtung
zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 7 ein Frequenzdiagramm einer am Verstärkerausgang auftretenden Schwingung;
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer Regelung des Verstärkungsgrades F;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Versuchsaufbaus;
Fig. 10 graphische Darstellungen zum Verlauf von Strom, Spannung und Temperatur eines
Meßwiderstands und
Fig. 11 graphische Darstellungen einer experimentellen Auswertung.
[0063] Fig. 4 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 zur Anpassung einer elektrischen Last 2 an eine Stromquelle 3. Die Anpassung der
elektrischen Last 2 erfolgt nach dem beanspruchten Oszillationsprinzip, um der Stromquelle
3 maximale Last-Leistung P
A über die Last 2 zu entnehmen. Die Anpassung kann im Hinblick auf eine wechselnde
Lastimpedanz R
L und/ oder einen veränderlichen Innenwiderstand R
Q der Stromquelle 3 erfolgen.
[0064] Die Stromquelle 3, beispielsweise eine Solarzellenanordnung (Solarpanel), kann in
Abhängigkeit von unterschiedlichen Bedingungen, z.B. Umgebungsbedingungen, eine wechselnde
Stromquellen-Leistung P
Q erzeugen. So sind beispielsweise Strom I
Q und Spannung U
Q einer Solarzelle von der Beleuchtungsstärke und der Solarzellentemperatur T
Q abhängig.
[0065] Die Vorrichtung 1 weist eine Differenziereinrichtung 4 auf, welche die Ausgangsspannung
U
Q der Stromquelle 3 nach der Zeit t differenziert und ein der ersten Ableitung

oder der zweiten Ableitung

entsprechendes Ausgangssignal liefert. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bildet
die Differenziereinrichtung 4 die zweite Ableitung

der Spannung U
Q der Stromquelle. Die Differenziereinrichtung 4 kann beispielsweise durch einen entsprechend
beschalteten Operationsverstärker realisiert werden. Ein typischer Operationsverstärker
ist beispielsweise ein LN357N-Baustein.
[0066] Der Differenziereinrichtung 4 ist ein Bandpaßfilter 7 nachgeschaltet, welches das
Ausgangssignal der Differenziereinrichtung 4 nach einer vorgegebenen Bandpaßcharakteristik
filtert, um Störsignale zu entfernen und eine scharfe Resonanz des schwingenden Systems
zu erzielen. Das Bandpaßfilter 7 kann beispielsweise einen Durchlaßbereich von bis
zu 5 kHz aufweisen. Der geeignete Durchlaßbereich ist, gegebenenfalls durch einfache
Versuche, leicht zu ermitteln.
[0067] Der Ausgang der Filtereinrichtung 7 ist mit dem Signaleingang eines Verstärkers 5
verbunden. Die Versorgungsspannung des Verstärkers 5 bzw. die Verstärker-Leistung
P
v wird der Stromquelle 3 entnommen. Vorzugsweise wird ein digitaler Audioverstärker
der T-Klasse mit hohem Wirkungsgrad verwendet. Derartige Verstärker weisen eine geringe
Verzerrung, geringes Rauschen, einen großen Dynamikbereich und eine hohe Störfestigkeit
gegenüber Störungen oder Rauschen der Versorgungsspannung auf. Verstärker der T-Klasse
bestehen aus einem CMOS-Signalverarbeitungsteil und einem DMOS-Leistungstransistor.
Ein bevorzugter Verstärker mit hohem Wirkungsgrad ist der Baustein TA3020 von Tripath.
Zur Einstellung des Verstärkungsgrades kann beispielsweise der spannungsgesteuerte
Vorverstärker ST-VCA2 von Radio Design Labs eingesetzt werden.
[0068] Der Verstärkungsgrad F des Verstärkers 5 wird von einer Einstelleinrichtung 8 derart
geregelt, daß die Last-Leistung P
A, die dem Verbraucher 2 zugeführt wird, maximiert wird. Um die von der Last 2 aufgenommene
Last-Leistung P
A zu erfassen, weist die Einstelleinrichtung 8 eine Erfassungseinrichtung 10 auf, die
den durch die Last fließenden Strom I
A und die an der Last abfallende Ausgangsspannung U
A des Verstärkers 5 erfaßt. Die Erfassungseinrichtung 10 kann durch Multiplikation
des Stroms I
A und der Spannung U
A die von der Last aufgenommene Last-Leistung P
A ermitteln. Es ist selbstverständlich auch möglich, nur den Strom I
A oder die Spannung U
A zu erfassen und die Last-Leistung P
A nur anhand der erfaßten Größe zu bestimmen. Dies ist insbesondere bei bekannter und
konstanter Lastimpedanz R
L vorteilhaft, da nur ein Sensor zur Ermittlung der Last-Leistung P
A benötigt wird. Auch bei variabler Lastimpedanz R
L kann die Last-Leistung P
A geeignet abgeschätzt werden. Anstatt die Last-Leistung P
A zu maximieren, ist es weiterhin möglich, eine der mit der Leistung korrelierten elektrischen
Größen (U
A, I
A) zu optimieren.
[0069] Die in Fig. 1 gezeigte Einstelleinrichtung 8 weist weiter einen Vergleicher 6 auf,
der zu vorgegebenen Zeitpunkten t
i, beispielsweise alle 100 ms, den Wert der von der Erfassungseinrichtung 10 ermittelten
Last-Leistung P
A (t
i) mit dem Wert der betreffenden Größe zum vorhergehenden Zeitpunkt P
A (t
i-1) vergleicht und einen Differenzwert ΔP
A (t
i) bildet. Der Differenzwert ΔP
A (t
i) gibt die Änderung der Last-Leistung P
A in bezug auf den vorhergehenden Auswertezeitpunkt t
i-1 an. Ein positiver Differenzwert ΔP
A (t
i) zeigt an, daß die Last-Leistung P
A zugenommen hat, beispielsweise infolge einer Änderung des Verstärkungsgrades F, und
umgekehrt.
[0070] Der Differenzwert ΔP
A wird einem Regler 9 zugeführt, der den Verstärkungsgrad F des Verstärkers 5 anhand
des Differenzwerts derart steuert, daß die Last-Leistung P
A maximiert wird. Der Regler 9 kann beispielsweise den Verstärkungsgrad F (t
i) in Abhängigkeit einer Änderung des Verstärkungsgrads ΔF (t
i-1) zu einem vorhergehenden Zeitpunkt t
i-1 und dem Betrag der daraus resultierenden Last-Leistungsänderung |ΔP
A (t
i)| einstellen.
[0071] Um den Einfluß der Zellentemperatur T
Q auf die Kennlinie der Stromquelle 3 zu berücksichtigen, ist eine Korrektureinrichtung
11 vorgesehen, welche die Temperatur T
Q erfaßt und ein elektrisches Korrektursignal an den Regler 9 liefert. Durch die Korrektureinrichtung
11 ist es beispielsweise möglich, bei der Einstellung des Verstärkungsgrades F den
Einfluß der Solarzellentemperatur T
Q auf die Strom-Spannungs-Kennlinie von Solarzellen zu berücksichtigen. Bekanntermaßen
fällt mit ansteigender Solarzellentemperatur T
Q die von der Solarzelle 13 erzeugte Stromquellen-Leistung P
Q. Dies kann durch eine entsprechende Erhöhung des Verstärkungsgrads F kompensiert
werden.
[0072] Da der Verstärker 5 seine Versorgungsspannung von der Stromquelle 3 bezieht, wird
die vom Verstärker 5 aufgenommene Verstärker-Leistung P
v der Stromquelle 3 entnommen. Die Stromquelle 3 wird in Abhängigkeit vom Verstärkerausgangssignal
U
A bzw. der Last-Leistung P
A belastet, und es entsteht eine Rückkopplung zwischen Last 2 bzw. Verstärker 5 und
Stromquelle 3, die bei geeigneter Wahl des Verstärkungsfaktors F zu Schwingungen des
Ausgangssignals U
A des Verstärkers 5 führt. Durch auftretende Resonanzeffekte entstehen am Verstärkerausgang
Resonanzschwingungen, die bestimmte charakteristische Frequenzen aufweisen.
[0073] Die Fig. 7 zeigt ein Frequenzdiagramm einer typischen am Verstärkerausgang auftretenden
Resonanzschwingung. Man erkennt deutlich das ausgeprägte Frequenzmaximum bei 4,7 kHz.
Im Resonanzfall entnimmt dieses schwingende System der Quelle maximale Leistung, die
als Last-Leistung P
A am Verbraucher 2 zur Verfügung steht. Ein weiteres Maximum der Schwingung am Verstärkerausgang
liegt bei 12,3 kHz.
[0074] Da das Auftreten von Resonanzschwingungen am Verstärkerausgang einfach zu erfassen
ist, kann die Maximierung der an der Last 2 auftretenden Last-Leistung P
A durch das Auswerten einer "scharfen" Kennlinie erfolgen. Eine aufwendige Ermittlung
des Leistungsmaximums einer relativ flachen Leistungs-Kennlinie, wie sie nach dem
Stand der Technik erfolgt, ist nicht erforderlich. Der Verstärkungsgrad F des Verstärkers
5 muß nur bei veränderten Stromquellenbedingungen oder einer wechselnden Last 2 nachgeführt
werden, damit die Schwingungsbedingung des Oszillators weiter erfüllt ist.
[0075] Die Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die eine symmetrische, bipolare Anordnung aufweist, wie sie in der Solartechnik oftmals
verwendet wird.
[0076] Die Stromquelle 3 weist mehrere in Serie geschaltete Solarpanels 13 auf. Aufgrund
der symmetrischen Anordnung der Solarpanels 13 steht eine positive/negative Ausgangsspannung
von beispielsweise ± 6 V oder ± 12 V zur Verfügung. Um eine höhere Nennleistung zu
erzielen, können weitere Solarpanels 13 parallel geschaltet werden.
[0077] Die Differenziereinrichtung 4 und der Verstärker 5 sind über eine entsprechende symmetrische
Verkabelung mit der Stromquelle 3 verbunden und zur Verarbeitung von bipolaren Signalen
geeignet. Durch die in der Solartechnik übliche symmetrische Anordnung der Komponenten
kann ein hoher Wirkungsgrad mit hoher Ausbeute für das gesamte Photovoltaik-System
erzielt werden.
[0078] Zwischen dem Ausgang des Verstärkers 5 und der Last 2 ist eine Gleichrichteinrichtung
12 vorgesehen, die den Ausgangsstrom I
A bzw. die Ausgangsspannung U
A des Verstärkers 5 gleichrichtet. Auf diese Weise kann die Last 2 mit Gleichstrom
bzw. Gleichspannung betrieben werden, was besonders zum Laden von Akkumulatoren bzw.
Batterien vorteilhaft ist. Um sinusförmige Wechselströme zu erzeugen, kann auch eine
Wechselrichteinrichtung vorgesehen sein. Diese kann direkt mit dem Ausgang des Verstärkers
5 oder mit dem Ausgang der Gleichrichteinrichtung 12 verbunden sein. Der erzeugte
Wechselstrom kann auch über einen Lasttrafo in ein lokales und/oder öffentliches Netz
eingespeist werden. Besonders vorteilhaft ist es, dazu einen dreiphasigen Wechselrichter
vorzusehen.
[0079] In dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel regelt der Regler 9 den Verstärkungsgrad
F des Verstärkers 5. Dem Regler 9 wird dazu die von der Erfassungseinrichtung 10 ermittelte
Stromquellen-Leistung P
Q oder eine andere damit korrelierte Größe zugeführt. Der Regler 9 kann beispielsweise
als Maximalwertregler ausgebildet sein, der in Abhängigkeit von dem Verstärkungsgrad
F einen Sollwert für die Regelung erzeugt. Ein Sollwertgenerator generiert anhand
des Verstärkungsfaktors einen mit fortlaufender Zeit ansteigenden Sollwert, bis das
Maximum der von der Stromquelle entnommenen Leistung P
Q erzielt wird.
[0080] Die Fig. 6a zeigt ein Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen Solarmoduls für eine
Lastbetrachtung zur Erläuterung des Funktionsprinzips. Die Stromquelle 3 wird dazu
durch eine ideale Stromquelle mit eingeprägtem Strom I
Q und einem Innenwiderstand R
Q dargestellt. Am Ausgang der Stromquelle 3 tritt die Spannung U
Q = I
Q · R
Q auf.
[0081] Da die Leistungsaufnahme der Differenziereinrichtung 4 gegenüber der vom Verstärker
aufgenommenen Leistung P
v zu vernachlässigen ist, wird die Stromquelle 3 ausschließlich durch den Verstärker
5 belastet. Für die Stromquelle 3 stellt der Verstärker 5 in Abhängigkeit von der
von ihm aufgenommenen Leistung P
v eine variable Last Rv dar. Auf der Ausgangsseite des Verstärkers 5 treten die Spannung
U
A und der Strom I
A auf. Der Verstärker 5 wird durch die Last 2 mit einer Impedanz R
L belastet.
[0082] Da der Innenwiderstand R
Q der Stromquelle 3 in der Regel sehr viel größer als der Widerstand R
v des Verstärkers ist, gilt näherungsweise:

Auf der Verstärkerausgangsseite ergibt sich

für die Last-Leistung. Unter der Annahme eines verlustlos arbeitenden Verstärkers
mit 100 % Wirkungsgrad gilt:

[0083] Somit kann der Widerstand R
V des Verstärkers bestimmt werden:

[0084] Die Fig. 6b zeigt ein Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen Solarmoduls für eine
Signalbetrachtung. Zum Zwecke einer einfachen Erläuterung wird der Verstärker 5 als
beschalteter Operationsverstärker (U-U-Wandler) dargestellt. Der Verstärkungsfaktor
des Verstärkers 5 gemäß dieser Beschaltung zu F ist

[0085] Die am Eingang der Vorrichtung anliegende Stromquellen-Spannung U
Q wird von der Differenziereinrichtung 4 zweimal nach der Zeit t differenziert. Am
Eingang des Verstärkers 5 liegt demnach die Spannung

an. Am Verstärkerausgang ergibt sich die Spannung U
A = F · U
V.
[0086] Unter Berücksichtigung des durch die Leistungsbetrachtung gewonnenen Ausdrucks für
R
v gilt:

[0087] Für die Spannung am Verstärkereingang ergibt sich:

[0088] Unter Berücksichtigung des Zusammenhangs zwischen Verstärkereingangsspannung U
v und Verstärkerausgangsspannung U
A wird folgende Differentialgleichung zweiter Ordnung erhalten:

[0089] Diese nichtlineare Differentialgleichung zweiter Ordnung für die Spannung U
A (t) am Ausgang des Verstärkers beschreibt ein schwingungsfähiges System bestehend
aus Stromquelle 3, Differenziereinrichtung 4, Verstärker 5 und Last 2. Die Lösungen
der Differentialgleichung entsprechen komplexen Schwingungen. Mit Eintritt der Schwingungsbedingung
treten Resonanzeffekte auf, die zu Resonanzschwingungen der Verstärkerausgangsspannung
U
A führen. Im Resonanzfall wird der Stromquelle 3 maximale Leistung P
Q entnommen und der Last zugeführt.
[0090] Die Resonanzfrequenzen der Schwingung der Ausgangsspannung U
A des Verstärkers sind in dem Frequenzdiagramm der Fig. 7 dargestellt. Man kann deutlich
das ausgeprägte Maximum der Ausgangsspannung U
A bei einer Frequenz von ca. 4,7 kHz erkennen.
[0091] Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung einer Verstärkungsregelung, die automatisch
eine derartige Einstellung des Verstärkungsgrades F ermöglicht, um eine Oszillation
am Verstärkerausgang zu erzielen.
[0092] Zur Anpassung des Arbeitsbereichs kann der erfaßte Istwert X, beispielsweise die
Spannung U
A bzw. die Leistung P
A, gegebenenfalls nach einer Glättung bzw. Mittelung, fakultativ von einer Normierungseinrichtung
14 normiert bzw. skaliert werden.
[0093] Ein Maximum-Regler 15 ermittelt einen Stellwert Y für die Einstellung des Verstärkungsgrades
F des Verstärkers 5, wobei eine mit dem Istwert korrelierte Zielgröße, z.B. die Lastleistung
P
A, maximiert werden soll. Der Maximum-Regler 15 speichert dazu zum Zeitpunkt t den
aktuellen Istwert X und den Stellwert Y. Zum Zeitpunkt t+1 wird der Stellwert Y um
den Wert dY erhöht. Durch diese Änderung des Stellwerts wird der Verstärkungsgrad
um dF verändert, wodurch sich auch die Spannung U
A bzw. die Leistung P
A ändert.
[0094] Falls der Istwert X' zum Zeitpunkt t+1 kleiner als der Istwert X zum vorangegangenen
Zeitpunkt t ist, wurde der Stellwert in die falsche Richtung verändert. Zum nächsten
Zeitpunkt t+2 wird der Stellwert dann um den Wert 2 dY verringert.
[0095] Falls der Istwert X' zum Zeitpunkt t+ 1 größer wird oder gleich bleibt, kann die
Änderung wiederholt werden. Zum nächsten Zeitpunkt t+2 wird der Stellwert ein weiteres
Mal um den Wert dY erhöht.
[0096] Diese Verfahrensweise wird vom Maximum-Regler 15 ständig wiederholt. Auf diese Weise
kann die Ausgangsspannung U
A bzw. die Leistung P
A laufend maximiert werden.
[0097] Über eine fakultative Kennlinienanpassungseinrichtung 16 kann der berechnete Stellwert
Y an die Verstärkungskennlinie des Verstärkers 5 (Verstärkungen Vi) angepaßt werden.
Dies geschieht zweckmäßigerweise durch eine stückweise lineare Anpassungskennlinie,
die z.B. durch Stützpunktpaare (Yi,Vi) beschrieben wird.
Beispiel 1
[0098] Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Versuchsaufbaus zur Untersuchung
des Leistungsverhaltens einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Ziel der Versuche war
es, einen Gewinn in der von einem Lastwiderstand 2 aufgenommenen Last-Leistung P
A durch die Impedanzanpassung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 nachzuweisen.
[0099] Dazu wurden insgesamt sechs identische Solarpanels 13 gleich zur Sonne ausgerichtet.
Jeweils zwei Panels wurden zusammengefaßt, so daß drei Panelpaare zur Messung zur
Verfügung standen. Die ersten beiden Panelpaare (Kanäle a und b) wurden über die Schalter
17a, 17b mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 verbunden. Die Vorrichtung 1 wies
zwei unabhängige Kanäle auf, an deren jeweiligen Ausgängen sich Lastwiderstände 2a,
2b befanden. Als Referenz für die qualitative Vergleichsmessung wurde das dritte Solarpanelpaar
über einen Schalter 17c mit einem Lastwiderstand 2c verbunden (Kanal c).
[0100] Um Fehler durch fertigungsbedingte Bauteilunterschiede auszuschließen, wurden in
Vorversuchen alle Paarungen der Bauteile untersucht. Durch diese Messungen wurde festgestellt,
daß der maximale Fehler durch Bauteilunterschiede weniger als 1 % beträgt.
[0101] Zur Messung der Lastleistung P
A, die von den jeweiligen Lastwiderständen 2a, 2b, 2c aufgenommen wurde, erfolgte eine
kalorimetrische Messung durch Aufzeichnen des Temperaturverlaufs der auf jeweils einem
Aluminiumblock als Kühlkörper angeordneten Lastwiderständen 2a, 2b, 2c durchgeführt.
In jedem Kühlkörper war dazu in einer zentralen Bohrung jeweils ein Temperatursensor
18a, b, c angeordnet, der die Temperatur Ta, Tb, Tc des Lastwiderstands 2a, b, c erfaßte.
Die Daten der Temperatursensoren 18a, 18b, 18c wurden von einer Meßvorrichtung 19
aufgezeichnet. Zusätzlich wurden die Spannungen und Ströme der Lastwiderstände 2a,
2b, 2c erfaßt und aufgezeichnet.
[0102] Bei Beginn der Messung wurden die Schalter 17a, 17b, 17c gleichzeitig eingeschaltet.
Für jeden Kanal a, b, c wurden Strom und Spannung sowie die Temperatur des Kühlkörpers
für die einzelnen Meßintervalle erfaßt und aufgezeichnet.
[0103] Die Fig. 10 zeigt den Verlauf der Stromstärke, der Spannung und der Temperatur für
die Kanäle a, b, c. Strom und Spannung der Kanäle a, b, deren Lasten 2a, 2b über die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 an die zeitlich wechselnden Quellen-Leistungen P
Q ihrer Solarpanels angepaßt wurden, waren deutlich größer als Strom und Spannung des
Referenzkanals c. Die größere Last-Leistung der Kanäle a, b zeigt sich auch im Temperaturverlauf
der Kühlkörper der Lastwiderstände 2a, 2b. Die Temperaturen dieser Kühlkörper stiegen
im Verlauf der Messung gegenüber der Temperatur des Kühlkörpers des Lastwiderstands
2c deutlich an.
Beispiel 2
[0104] In Fig. 11 sind weitere experimentelle Ergebnisse graphisch dargestellt. Die obere
Grafik zeigt den Verlauf der erfaßten Last-Leistung mit und ohne erfindungsgemäße
Vorrichtung (MPP-Regler) für vier Zeitbereiche (Bereiche 1, 2, 3 und 4). Die untere
Grafik zeigt das Verhältnis der Last-Leistung mit Vorrichtung zur Last-Leistung des
Referenzkanals. Dieses Leistungsverhältnis ist für weite Bereiche der Messung größer
eins, was einen Leistungsgewinn durch die erfindungsgemäße Vorrichtung bedeutet.
[0105] Der größte Gewinn wurde in Bereich 1 der Messung erzielt. In diesem Zeitabschnitt
wurde die Sonne von einer Wolke verdeckt, wodurch nur eine geringe Quellen-Leistung
zur Verfügung stand. In diesem Bereich wurde die Last durch die Vorrichtung an den
gestiegenen Innenwiderstand der Quelle angepaßt und so die Leistungsentnahme optimiert.
Die Last-Leistung mit Vorrichtung 1 ist deutlich größer als ohne.
[0106] Im Bereich 2 änderte sich die Bestrahlungsstärke der Solarpanels. Durch die Einstelleinrichtung
8 wurde der Verstärkungsgrad F des Verstärkers 5 geregelt, um die Schwingungsbedingung
des Oszillationssystems den veränderten Beleuchtungsbedingungen anzupassen. Beide
Leistungen schwankten in diesem Bereich stark.
[0107] Im Bereich 3 wurde die Sonne wiederum von einer Wolke verdeckt. Die Leistung am direkt
an die Solarpanels angeschlossenen Lastwiderstand brach aufgrund der Fehlanpassung
an die veränderte Quellenimpedanz zusammen, während die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Anpassung an die veränderten Quellenparameter vornahm.
[0108] Im Bereich 4 mit direkter Sonneneinstrahlung schwankte die Quellenleistung relativ
stark. Die Leistungen mit und ohne erfindungsgemäße Vorrichtung sind in diesem Bereich
ungefähr gleich. Am Ende der Meßdauer wurde die Sonne wieder von Wolken verdeckt,
und die erfindungsgemäße Impedanzanpassung führte zu einem erneuten Leistungsgewinn,
wie die untere Grafik im Bereich 4 zeigt.
[0109] Die Experimente der Beispiele 1 und 2 zeigen einen deutlichen Leistungsgewinn durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung. Besonders in Bereichen, in denen die Bestrahlung
der Solarpanels von den optimalen Bedingungen, für welche die Solaranlage ausgelegt
wurde, abweicht, kann die Vorrichtung trotz Fehlanpassung der Quelle maximale Leistung
entnehmen und dem Lastwiderstand zuführen. Dies entspricht einer laufenden adaptiven
Anpassung der Last an die Quelle unter Leistungsgewinn.
Bezugszeichenliste
[0110]
- 1
- Vorrichtung bzw. MPP-Regler
- 2
- Last (elektrische)
- 3
- Stromquelle
- 4
- Differenziereinrichtung
- 5
- Verstärker
- 6
- Vergleicher
- 7
- Filtereinrichtung
- 8
- Einstelleinrichtung
- 9
- Regler
- 10
- Erfassungseinrichtung
- 11
- Korrektureinrichtung
- 12
- Gleichrichteinrichtung
- 13
- Solarzellen (photovoltaische Zellen)
- 14
- Normierungseinrichtung
- 15
- Maximum-Regler
- 16
- Kennlinienanpassungseinrichtung
- UQ
- Spannung der Stromquelle 3
- IQ
- im Stromquellenkreis fließender Strom
- PQ
- Stromquellen-Leistung
- UA
- Ausgangsspannung des Verstärkers 5
- IA
- durch die Last 2 fließender Strom
- PA
- von der Last 2 aufgenommene Last-Leistung
- PV
- Verstärker-Leistung
- F
- Verstärkungsgrad des Verstärkers 5
- TQ
- Stromquellen-Temperatur
1. Vorrichtung (1) zur Anpassung einer elektrischen Last (2) an eine Stromquelle (3)
mit gegebenenfalls wechselnder Stromquellen-Leistung (P
Q), um der Stromquelle (3) maximale Last-Leistung (P
A) über die Last (2) zu entnehmen, die aufweist:
eine Differenziereinrichtung (4), die ein Ausgangssignal (IQ, UQ) der Stromquelle (3) nach der Zeit (t) differenziert und ein der ersten Ableitung
(dUQ/dt, dIQ/dt) oder der zweiten Ableitung (d2UQ/dt2, d2IQ/dt2) entsprechendes Ausgangssignal liefert,
und
einen der Differenziereinrichtung (4) nachgeschalteten Verstärker (5), an dessen Ausgang
die Last (2) anliegt und der das Ausgangssignal der Differenziereinrichtung (4) verstärkt,
wobei der Verstärker (5) derart mit der Stromquelle (3) verbunden ist, daß die vom
Verstärker (5) aufgenommene Verstärker-Leistung (P
v) der Stromquelle (3) entnommen wird, und das Ausgangssignal (U
A, I
A) des Verstärkers (5) Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen, aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Filtereinrichtung (7), insbesondere ein Bandpaßfilter, zwischen dem Ausgang
der Differenziereinrichtung (4) und dem Eingang des Verstärkers (5) vorgesehen ist,
die das Ausgangssignal des Verstärkers (5) nach einer vorgegebenen Durchlaßcharakteristik
filtert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Einstelleinrichtung (8) für den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5)
aufweist, die auf den Verstärker (5) wirkt.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker (5) ein Operationsverstärker ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstelleinrichtung (8) eine Erfassungseinrichtung (10) aufweist, welche die
von der Stromquelle (3) abgegebene Stromquellen-Leistung (PQ) und/oder die von der Last (2) aufgenommene Last-Leistung (PA) und/oder eine mit diesen Leistungen korrelierte elektrische Größe (UA, IA; UQ, IQ) erfaßt.
6. MPP-Regler, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Einstelleinrichtung (8) einen Regler
(9) aufweist, der die Ausgangssignale der Erfassungseinrichtung (10) als solche oder
nach Signalverarbeitung als Istwerte erfaßt und den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers
(5) regelt.
7. MPP-Regler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (9) so ausgebildet ist, daß er den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers
(5) so regelt, daß die Last-Leistung (PA) maximiert wird.
8. MPP-Regler nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (9) einen Sollwertgenerator aufweist, der in Abhängigkeit von einem Stellwert
des Reglers (9), insbesondere dem Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5), einen
Sollwert für die Regelung erzeugt.
9. MPP-Regler Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwertgenerator, solange der Stellwert eine vorgegebene Bedingung erfüllt,
einen zeitlich ansteigenden Sollwert erzeugt und anderenfalls, wenn'der Stellwert
die Bedingung nicht erfüllt, einen zeitlich abfallenden Sollwert erzeugt.
10. MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstelleinrichtung (8) einen Vergleicher (6) aufweist, der zu vorgegebenen Zeitpunkten
den Wert einer oder mehrerer der von der Erfassungseinrichtung (10) erfaßten Größen
(PQ, PA; UQ, IQ; UA, IA) mit dem Wert der betreffenden Größe zum vorhergehenden Zeitpunkt vergleicht und
den jeweiligen Differenzwert dem Regler (9) zuführt, der je nach Art der erfaßten
Größe den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) anhand des Differenzwerts so steuert,
daß die Last-Leistung (PA) bzw. die Stromquellen-Leistung (PQ) maximiert wird.
11. MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (9) den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) erhöht, wenn der Wert
der von der Erfassungseinrichtung (10) erfaßten Größe oder das Ausgangssignal des
Vergleichers (6) ansteigt und den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) verringert,
wenn die entsprechende Größe abfällt.
12. MPP-Regler nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (9) den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) in Abhängigkeit einer
Änderung des Verstärkungsgrads (F) zu einem vorhergehenden Zeitpunkt und dem Betrag
der daraus resultierenden Änderung der Stromquellen-Leistung (PQ) und/ oder der Last-Leistung (PA) ändert.
13. MPP-Regler nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (9) den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) erhöht, wenn der Verstärkungsgrad
(F) bei der vorhergehenden Änderung erhöht wurde und vom Vergleicher (6) eine positive
Änderung der Stromquellen-Leistung (PQ) und/ oder der Last-Leistung (PA) ermittelt wird, oder wenn der Verstärkungsgrad (F) bei der vorhergehenden Änderung
verringert wurde und vom Vergleicher (6) eine negative Änderung der Stromquellen-Leistung
(PQ) und/oder der Last-Leistung (PA) ermittelt wird, daß der Regler (9) den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5)
verringert, wenn der Verstärkungsgrad (F) bei der vorhergehenden Änderung erhöht wurde
und vom Vergleicher (6) eine negative Änderung der Stromquellen-Leistung (PQ) und/oder der Last-Leistung (PA) ermittelt wird, oder wenn der Verstärkungsgrad (F) bei der vorhergehenden Änderung
verringert wurde und vom Vergleicher (6) eine positive Änderung der Stromquellen-Leistung
(PQ) und/oder der Last-Leistung (PA) ermittelt wird.
14. MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstelleinrichtung (8) eine Optimierungseinrichtung aufweist, die ein Optimierungsverfahren,
insbesondere ein Gradientenverfahren, ausführt, um das Maximum der von der Stromquelle
(3) abgegebenen Stromquellen-Leistung (PQ) und/ oder der von der Last (2) aufgenommenen Last-Leistung (PA) zu ermitteln und den Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) entsprechend zu steuern.
15. Vorrichtung oder MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitspunkt des Verstärkers (5) in einem nichtlinearen Bereich seiner Verstärkungskennlinie
liegt.
16. Vorrichtung oder MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstelleinrichtung (8) eine Korrektureinrichtung (11) aufweist, die eine parametrische
Größe der Stromquelle (3), insbesondere die Stromquellen-Temperatur (TQ) der Stromquelle (3), erfaßt und in Form eines elektrischen Korrektursignals an den
Regler (9) liefert, der ein entsprechend korrigiertes Ausgangssignal bzw. Stellsignal
zur Steuerung des Verstärkungsgrades (F) des Verstärkers (5) abgibt.
17. Vorrichtung oder MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ausgang des Verstärkers (5) und der Last (2) eine Gleichrichteinrichtung
(12) und/oder eine Wechselrichteinrichtung vorgesehen ist.
18. Vorrichtung oder MPP-Regler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärker (5) ein analoger oder digitaler Verstärker einer der Klassen A bis
T oder ein adaptiver Power-MOSFET-Verstärker ist.
19. Solarmodul, der als Stromquelle (3) eine oder mehrere photovoltaische Zellen (Solarzellen)
(13) zur Erzeugung von elektrischer Leistung sowie eine Vorrichtung oder einen MPP-Regler
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18 aufweist.
20. Verfahren zur Anpassung einer elektrischen Last (2) an eine Stromquelle (3) mit gegebenenfalls
wechselnder Stromquellen-Leistung (P
Q), um der Stromquelle (3) maximale Last-Leistung (P
A) über die Last (2) zu entnehmen, das folgende Schritte umfaßt:
(I) Erfassen eines Ausgangssignals (UQ, IQ) der Stromquelle (3) oder einer damit korrelierten elektrischen Größe,
(II) Erzeugen der ersten Ableitung (dUQ/dt, dIQ/dt) des in (I) erfaßten Signals und gegebenenfalls der zweiten Ableitung (d2UQ/dt2, d2IQ/dt2),
(III) Verstärken des erhaltenen Ableitungssignals unter Erhalt eines verstärkten Ausgangssignals
(UA, IA) und
(IV) Anlegen des erhaltenen verstärkten Ausgangssignals (UA, IA) an die Last (2),
wobei die zum Verstärken in Schritt (III) beim verwendeten Verstärker (5) erforderliche
elektrische Verstärker-Leistung (Pv) der Stromquelle (3) entnommen wird, so daß das
verstärkte Ausgangssignal (U
A, I
A) Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen, aufweist.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstärken in Schritt (III) ein Verstärker (5) verwendet wird, dessen aufgenommene
elektrische Verstärker-Leistung (PV) nicht konstant ist, sondern von der Größe des verstärkten Ausgangssignals (UA, IA) und/ oder von der in Schritt (IV) von der Last (2) aufgenommenen Last-Leistung (PA) abhängt.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß nach Schritt (II) und vor Schritt (III) das Ableitungssignal gefiltert wird, insbesondere
durch ein Bandpaßfilter.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärken in Schritt (III) unter Einstellung des Verstärkungsgrades (F) des
Verstärkers (5) vorgenommen wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungsgrad (F) in Schritt (III) so eingestellt wird, daß die von der Last
(2) aufgenommene Last-Leistung (PA) maximiert wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungsgrad (F) durch einen Regler eingestellt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von einem Stellwert des Reglers, insbesondere dem Verstärkungsgrad
(F), ein Sollwert für die Regelung erzeugt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß, solange der Stellwert eine vorgegebene Bedingung erfüllt, ein zeitlich ansteigender
Sollwert erzeugt wird und anderenfalls, wenn der Stellwert die Bedingung nicht erfüllt,
ein zeitlich abfallender Sollwert erzeugt wird.
28. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 23 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (III) zu vorgegebenen Zeitpunkten der Wert einer oder mehrerer der Größen
PQ, PA, UQ, IQ, UA, IA mit dem Wert der betreffenden Größe zum vorhergehenden Zeitpunkt verglichen und der
jeweilige Differenzwert gebildet wird, mit dem der Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers
(5) so gesteuert wird, daß die Last-Leistung (PA) bzw. die Stromquellen-Leistung (PQ) maximiert wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) in Abhängigkeit von einer Änderung des
Verstärkungsgrads (F) zu einem vorhergehenden Zeitpunkt und dem Betrag der daraus
resultierenden Änderung der Stromquellen-Leistung (PQ) und/oder der Last-Leistung (PA) geändert wird.
30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (III) ein Optimierungsverfahren, insbesondere ein Gradientenverfahren,
angewandt wird, um durch Einstellung des Verstärkungsgrades (F) des Verstärkers (5)
die von der Last (2) aufgenommene Last-Leistung (PA) bzw. die Stromquellen-Leistung (PQ) zu maximieren.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 23 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (III) der Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) in Abhängigkeit von
einem erfaßten Parameterwert der Stromquelle (3), insbesondere der Stromquellen-Temperatur
(TQ), eingestellt wird.
32. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 23 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (III) der Verstärkungsgrad (F) des Verstärkers (5) so eingestellt wird,
daß der Arbeitspunkt in einem nichtlinearen Bereich seiner Verstärkungskennlinie liegt.
33. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt (IV) das verstärkte Ausgangssignal (UA, IA) an eine ohmsche Last, eine Batterie bzw. einen Akkumulator, ein Ladegerät, einen
Gleichrichter, einen Wechselrichter, einen Transformator oder einen anderen elektrischen
Wandler als Last (2) angelegt wird.
34. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 33 zur Steuerung
oder Regelung von photovoltaischen Anlagen, insbesondere von Solarzellen und Solarpanels
sowie Anordnungen daraus.
35. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 33 zur Steuerung
oder Regelung von photovoltaischen Anlagen, insbesondere von Solarzellen und Solarpanels
sowie Anordnungen daraus, deren Last (2) eine ohmsche Last, eine Batterie bzw. ein
Akkumulator, ein Ladegerät, ein Gleichrichter, ein Wechselrichter, ein Transformator
und/ oder ein anderer elektrischer Wandler ist.