[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Präsenzmelder mit einem Passiv-Infrarotsensor
zur Detektion der Anwesenheit von Personen in einem Raum und mit einem im sichtbaren
Spektralbereich arbeitenden und durch den Passiv-Infrarotsensor aktivierbaren Bildsensor
für die Aufnahme von Bildern des betreffenden Raumes.
[0002] In der EP-A-0 591 585 ist eine Fernüberwachungseinrichtung mit einer eine Kamera,
einen Passiv-Infrarotsensor, eine Infrarotlampe und einen Funksender aufweisenden
Überwachungseinheit beschrieben. Im Fall eines unerwartenden Zustands schaltet der
Passiv-Infrarotsensor die Infrarotlampe und die Kamera ein und löst die Übertragung
der von der Kamera aufgenommenen Bilder an eine Zentrale aus, in der die Bilder ausgewertet
werden. Die Überwachungseinheit enthält ausserdem einen Bild-Prozessor, dessen Funktion
darin besteht, das Kamerabild für die Übertragung auf zu bereiten.
[0003] Es liegt auf der Hand, dass diese Fernüberwachungseinrichtung nicht als Präsenzmelder
geeignet ist, da von einem solchen in erster Linie die automatische Betätigung/Steuerung
von mit der Anwesenheit von Personen in einem Raum zusammen hängenden Parametern erwartet
wird. Und für eine solche automatische Betätigung/Steuerung ist es unzumutbar, dass
die Entscheidung über die Anwesenheit von Personen in dem betreffenden Raum in einer
vom Präsenzmelder abgesetzten und unter Umständen sogar von diesem weit entfernten
Zentrale erfolgt.
[0004] Der Passiv-Infrarotsensor ist mit einem sogenannten Pyrosensor und Mitteln zur Fokussierung
der aus dem zu überwachenden Raum auf den Pyrosensor fallenden Wärmestrahlung ausgerüstet
und detektiert anhand des Signals des Pyrosensors Bewegungen von sich von der Umgebungstemperatur
unterscheidenden Wärmequellen im Überwachungsraum (siehe dazu beispielsweise die EP-A-0
303 913). Solche Passiv-Infrarotsensoren sind heute in vielen Ausführungen und zu
günstigen Preisen erhältlich, sie vermögen aber ruhende, beispielsweise an einem PC
arbeitende, Personen, nur schlecht oder gar nicht zu erkennen, und sind daher für
die Verwendung in Präsenzmeldern in Büroräumen nur sehr bedingt geeignet. Es ist auch
nicht möglich, mit den heute auf dem Markt erhältlichen Passiv-Infrarotsensoren den
Belegungsgrad eines Raumes festzustellen.
[0005] Durch die Erfindung soll nun ein Präsenzmelder angegeben werden, der die genannten
Nachteile nicht aufweist, und der insbesondere auch kleinste Bewegungen detektiert
und die Raumbelegung erkennt und dadurch für die automatische Betätigung/Steuerung
von mit der Anwesenheit von Personen in einem Raum zusammen hängenden Parametern verwendet
werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Präsenzmelder der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass im Präsenzmelder ein Prozessor für die lokale und kombinierte Verarbeitung und
Auswertung der Sensorsignale vorgesehen ist, bei welcher eine Bestimmung von für Bewegungen
im genannten Raum relevanten Daten erfolgt.
[0007] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Präsenzmelders ist dadurch
gekennzeichnet, dass die lokale Verarbeitung der Signale des Bildsensors unter Berücksichtigung
der Signale des Passiv-Infrarotsensors erfolgt.
[0008] Durch die lokale und kombinierte Verarbeitung der Sensorsignale wird ein "high-end"
Präsenzmelder erhalten, der kleinste Bewegungen erkennt und zur Steuerung der Raumbeleuchtung
und anderer Parameter verwendet werden kann.
[0009] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Bildsensor
durch einen CMOS-Bildsensor, vorzugsweise einen Aktiv Pixel Sensor, gebildet ist.
[0010] Der Bildsensor erfasst den zu überwachenden Raum bildtechnisch, digitalisiert das
Bild, und legt es als Referenzbild in einem Speicher ab. Die Verwendung eines Aktiv
Pixel Sensors, der sich durch einen sehr geringen Stromverbrauch auszeichnet, bietet
die Möglichkeit des Zugriffs auf einzelne Pixel. Wenn der Aktiv Pixel Sensor aus genügend
vielen Pixeln besteht, erhält man eine Rasterung, bei der auch kleine Bewegungen,
wie beispielsweise Handbewegungen, erkannt werden. Im aktiven Zustand des Präsenzmelders
macht der Bildsensor in Abständen von Sekundenbruchteilen jeweils ein Bild des überwachten
Raumes, speichert diese Bilder für eine bestimmte Zeit und vergleicht sie mit dem
Referenzbild und/oder untereinander.
[0011] Bevorzugte Weiterentwicklungen/Ausführungsformen des erfindungsgemässen Präsenzmelders
sind in den abhängigen Ansprüchen 4 bis 9 beansprucht.
[0012] Die Erfindung betrifft weiter eine Verwendung des genannten Präsenzmelders für die
bedarfsgerechte Betätigung und/oder Steuerung von Konditionierungseinrichtungen eines
Raumes.
[0013] Unter Konditionierungseinrichtungen sind Einrichtungen zur Beeinflussung der in dem
jeweiligen Raum herrschenden Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise Raumhelligkeit
oder Raumklima, zu verstehen. Nicht zuletzt aus Gründen der Einsparung von Energie
besteht besonders bei Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Klimatisierung ein Bedarf
nach deren Abschalten oder Drosselung in leeren Räumen und nach deren Einschalten
oder Umstellung auf Normalbetrieb, sobald eine Person den Raum betritt. Bedarfsgerechte
Steuerung bedeutet darüber hinaus die Steuerung von Heizung/Lüftung/Klimatisierung
anhand der Anzahl der sich in einem Raum befindenden Personen.
[0014] Vorzugsweise wird das Signal des Passiv-Infrarotmelders für die Aktivierung des Bildsensors
und, wenn nötig, für das Einschalten der Raumbeleuchtung verwendet und die Signale
beider Sensoren für die Steuerung der Heizung und/oder Lüftung und/ oder Klimatisierung
des Raumes.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschema eines erfindungsgemässen Präsenzmelders,
- Fig. 2
- ein Schema zur Erklärung einer Detailvariante des Präsenzmelders von Fig. 1; und
- Fig. 3
- ein Flussdiagramm einer einfachen Signalauswertung.
[0016] Der in Fig. 1 dargestellte Präsenzmelder besteht im wesentlichen aus einem Bildsensor
1, einem Passiv-Infrarotsensor 2 und einer an diese angeschlossenen Auswerteelektronik
3 zur Steuerung der Sensoren und zur Verarbeitung und Auswertung der Sensorsignale.
Der Bildsensor 1 ist mit einem Helligkeitssensor 4 zur Messung der Umgebungshelligkeit
ausgerüstet, welcher ebenfalls mit der Auswerteelektronik 3 verbunden und beispielsweise
durch eine Fotodiode gebildet ist. Alternativ kann der Bildsensor 1 zur Messung der
Umgebungshelligkeit ausgebildet sein, indem er eine Grösse für die Helligkeit der
Pixel in seinem Sichtbereich anhand der bekannten Integrationszeit misst. Diese Grösse
kann beispielsweise der Mittelwert oder ein Histogramm oder der Maximalwert der Helligkeit
der Pixel sein.
[0017] Der Präsenzmelder ist dazu vorgesehen, die Anwesenheit von Personen in einem Raum
festzustellen und anhand des Ergebnisses dieser Überwachung die Beleuchtung des Raumes
sowie dessen Heizung/Lüftung/Klimatisierung und gegebenenfalls weitere Konditionierungseinrichtungen
zu steuern. Unter Steuern soll dabei sowohl Regeln als auch Ein- und Ausschalten verstanden
werden. Entsprechend dieser doppelten Funktion des Präsenzmelders enthält die Auswerteelektronik
einen Ausgang 5 zur Regelung der Beleuchtung und einen Ausgang 6 zur Regelung der
Heizung/Lüftung/Klimatisierung des betreffenden Raumes.
[0018] Das Ziel einer solchen Steuerung besteht darin, die Raumkonditionierung und -beleuchtung
so zu gestalten, dass mit minimalem Energieaufwand ein maximaler Komfort erzielt wird.
Das bedeutet unter anderem, die Raumbeleuchtung nur dann einzuschalten und eingeschaltet
zu lassen, wenn sich Personen im Raum befinden, und die Heizung/Lüftung/Klimatisierung
des Raums ebenfalls auf die Anwesenheit oder Nichtanwesenheit von Personen im Raum
abzustimmen, wobei für letzteres auch Kenntnis über die Raumbelegung wünschenswert
ist.
[0019] Der Bildsensor 1 ist im Bereich des sichtbaren Lichts empfindlich; er kann auf einem
üblichen bildgebenden Verfahren (CCD [CCD: charge-coupled device], CID [CID: charge
injection device] oder CMOS [CMOS: complementary metal oxide semiconductor = komplementäre
Metall-Oxid-Halbleiter-Struktur]) basieren. Vorzugsweise wird ein spezieller CMOS-Bildsensor,
ein sogenannter APS [APS: Aktiv Pixel Sensor] verwendet, der sich durch einen sehr
geringen Stromverbrauch und durch die Möglichkeit des Zugriffs auf einzelne Pixel
auszeichnet. Ausserdem können in einem solchen APS zusätzliche applikationsspezifische
analoge oder digitale Funktionen, zum Beispiel einfache Bildverarbeitungsalgorithmen
wie Filter oder Belichtungssteuerung, einfach integriert werden. Bezüglich APS wird
auf die Artikel "A 128 x- 128 CMOS Active Pixel Image Sensor for Highly Integrated
Imaging Systems" von Sunetra K. Mendis, Sabrina E. Kennedy und Eric R. Fossum, IEDM
93-538 und "128X128 CMOS Photodiode-Type Active Pixel Sensor With On-Chip Timing,
Control and Signal Chain Electronics" von R. H. Nixon, S. E. Kemeny, C. O. Staller
und E. R. Fossum in SPIE Vol. 2415 / 117, verwiesen.
[0020] Der Bildsensor 1 ist auf den zu überwachenden Raum gerichtet, erfasst diesen bildtechnisch,
digitalisiert das Bild und legt es als Referenzbild in einem Speicher ab. Wenn der
den Bildsensor 1 bildende APS beispielsweise aus 256 mal 256 Pixeln besteht, dann
würde bei Verwendung einer Weitwinkeloptik im Abstand von 15 m vor dem Bildsensor
1 einem Pixel eine Fläche von ungefähr 12 mal 12 cm entsprechen. Eine solche Rasterung
ist geeignet, auch kleine Bewegungen von Körperteilen, beispielsweise einer Hand oder
des Kopfes, zu detektieren.
[0021] Im aktiven Zustand der Einrichtung macht dann der Bildsensor 1 in Abständen von Sekundenbruchteilen
jeweils ein Bild des überwachten Raums, speichert diese Bilder für eine bestimmte
Zeit und vergleicht sie mit dem Referenzbild und/oder untereinander. Bei diesem Vergleich
werden für Bewegungen im Raum relevante Daten, beispielsweise die Anzahl der gegenüber
dem Referenzbild geänderten Pixel oder eine Bewegung der Objekte, usw. bestimmt. Wenn
beispielsweise die Anzahl der veränderten Pixel einen bestimmten Wert erreicht, wird
dies als Bewegung im überwachten Raum interpretiert.
[0022] Da der Bildsensor 1 im Bereich des sichtbaren Lichts empfindlich ist, benötigt er
eine ausreichende Raumbeleuchtung, um seine Funktion erfüllen zu können. Diese ausreichende
Beleuchtung wird durch den Passiv-Infrarotsensor 2 gewährleistet, indem dieser, falls
erforderlich, unmittelbar nach dem Betreten des Raums durch eine Person die Beleuchtung
einschaltet. Da das Betreten des Raums immer mit grossen Bewegungen verbunden ist,
kann der Passiv-Infrarotsensor 2 darauf sicher und schnell reagieren. Auf diese Weise
findet der Bildsensor 1 immer einen genügend beleuchteten Raum vor. Der Bildsensor
1 ist mit Vorteil in den Zeiten, wo sich niemand im Raum befindet, ausgeschaltet und
wird durch den Passiv-Infrarotsensor 2 aktiviert. Damit die Beleuchtung nur dann eingeschaltet
wird, wann eine solche benötigt wird, erfolgt durch den Helligkeitssensor 4 eine zyklische
Messung der Raumhelligkeit. Ausserdem kann anhand des Signals des Helligkeitssensors
4 die Beleuchtung abgeschaltet werden, sobald sie aus Helligkeitsgründen nicht mehr
benötigt wird.
[0023] Ein zweites Kriterium für das Abschalten der Beleuchtung ist die Nichtanwesenheit
von Personen in dem betreffenden Raum. Dieses Abschalten erfolgt anhand des Signals
des Bildsensors 1, indem dieser, sobald er keine Bewegung mehr registriert, einen
in der Verarbeitungsstufe 3 vorgesehenen Zähler startet, der bei Auftreten eines neuerlichen
Bewegungssignals, sei es vom Bildsensor 1 oder vom Passiv-Infrarotsensor 2, auf null
gesetzt wird. Tritt kein Bewegungssignal auf, dann läuft der Zähler weiter und bei
einem bestimmten Zählerstand wird die Beleuchtung ausgeschaltet. Zur Verhinderung
von unnötiger Beleuchtung kann man auch vorsehen, dass eine eingeschaltete Beleuchtung
nur dann eingeschaltet bleibt, wenn mit einer ausreichend grossen Zeitkonstante ein
genügend grosses Signal des Passiv-Infrarotmelders 2 auftritt. Man kann die Zeitkonstante
beispielsweise bei 45 bis 60 Minuten fixieren, weil man annehmen kann, dass auch eine
an einem PC arbeitende Person zumindest alle 45 Minuten eine vom Passiv-Infrarotsensor
2 erkennbare Bewegung macht.
[0024] Eine weitere Möglichkeit, die Robustheit des Präsenzmelders zu erhöhen, besteht darin,
in definierten Raumbereichen wiederholt auftretende Bewegungen, die durch oszillierende
Objekte, wie beispielsweise Vorhänge, Ventilatoren oder Pflanzenblätter, verursacht
sind, auszufiltern oder auszumaskieren.
[0025] Während für das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung (Ausgang 5) eine integrale Bewegungsüberwachung
über den gesamten Raum ausreichend ist, kann die für eine bedarfsgerechte Steuerung
von Lüftung/Heizung/Klimatisierung (Ausgang 6) erforderliche Raumbelegung erst durch
eine weitergehend Auswertung des Bildsignals gewonnen werden. Diese weitergehende
Auswertung erfolgt beispielsweise dadurch, dass man den Sichtbereich des Bildsensors
1 in mehrere Teilbereiche unterteilt und das Sensorsignal für jeden Teilbereich separat
auswertet. Dann kann man für jeden Teilbereich feststellen, ob sich eine Person in
diesem aufhält. Auf diese Weise kann man die Belegung eines Raums zumindest abschätzen
und die Lüftung/Heizung/Klimatisierung entsprechend steuern.
[0026] Der den Bildsensor bildende APS kann beispielsweise ein Aktiv Pixel Sensor mit zusätzlicher
Signalauswertung in den Pixeln sein. Diese Signalauswertung kann vorzugsweise in einer
Verstärkung zeitlicher Änderungen und einer hemmenden Wechselwirkung benachbarter
Pixel bestehen, so dass sich bewegende Konturen hervorgehoben werden (sogenannte neuromorphische
Sensoren oder artificial retina). Auf diese Weise wird direkt auf dem Chip eine Bewegungsdetektion
durchgeführt, und eine interne Logik kann beispielsweise die Anzahl aktivierter Pixel
zählen oder die Grösse von Pixelanhäufungen (clusters) messen, wodurch ebenfalls die
Anzahl der Personen im Raum abgeschätzt und bei Überschreiten entsprechender Schwellen
ein Signal ausgegeben werden kann.
[0027] Es wurde schon erwähnt, dass der Sichtbereich des Bildsensors 1 in mehrere Teilbereiche
unterteilt werden kann. Anstatt diese Teilbereiche separat auszuwerten, kann man die
Optik (nicht dargestellt) des Bildsensors 1 so ausbilden, dass gemäss Fig. 2 mehrere
Teilbereiche T
1 bis T
4 auf denselben Bildbereich BB abgebildet werden. Man gewinnt durch diese mehrfache
Ausnutzung des Bildsensors 1 an (virtueller) Auflösung, so dass für eine gleichbleibende
Ortsauflösung ein Bildsensor geringerer Auflösung eingesetzt werden kann. Dass die
eineindeutige Ortsauflösung verloren geht, spielt keine Rolle, so lange der Sensor
nur Bewegungen erkennen soll.
[0028] Um ein längeres Anschalten der Beleuchtung aufgrund eines Fehlsignals des Passiv-Infrarotmelders
2 zu verhindern, kann man kurz nach dem Einschalten der Beleuchtung das Signal des
Bildsensors 2 auf sich eindeutig bewegende Objekte hin analysieren oder auch ein Objekttracking
(Verfolgung des Wegs der betreffenden Person) durchführen. Dies ist deswegen sinnvoll,
weil sich eine Person erfahrungsgemäss kurz nach dem Betreten eines Raumes noch relativ
stark bewegt und somit vom Bildsensor 1 sehr gut erkennbar ist.
[0029] Dem in Fig. 3 dargestellten Flussdiagramm ist zu entnehmen, dass bei Auftreten eines
Signals des Passiv-Infrarotmelders 2 der Bildsensor 1 mit der Bildanalyse aktiviert
wird. Falls die Beleuchtungsverhältnisse es erfordern, wird durch das Signal des Passiv-Infrarotmelders
2 auch die Raumbeleuchtung eingeschaltet. Bei der Bildanalyse erfolgt eine Untersuchung
der vom Bildsensor 1 aufgenommenen Bilder auf Bewegungen. Wenn keine Bewegung festgestellt
wird, wird der Stand eines Zählers erhöht, bei jeder festgestellten Bewegung wird
der Zählerstand auf null zurückgesetzt. Im aktiven Zustand des Bildsensors 1 ist selbstverständlich
auch der Passiv-Infrarotsensor 2 weiter aktiv und gibt ebenfalls bei Detektion einer
Bewegung einen Rückstellbefehl an den Zähler ab. Anschliessend wird der Zählerstand
mit einer Schwelle verglichen und bei Überschreiten dieser Schwelle wird die Beleuchtung
abgeschaltet.
[0030] Wenn beispielsweise der Bildsensor jede Sekunde ein Bild aufnimmt und dieses untersucht,
und wenn die Zeitkonstante des Präsenzmelders so eingestellt ist, dass 20 Minuten
nach der letzten Bewegung die Beleuchtung des Raums abgeschaltet wird, dann muss der
Zählerstand den Wert 1'200 überschreiten, damit das Licht abgeschaltet wird.
[0031] Wie schon erwähnt wurde, kann die in Figur 3 dargestellte einfache Signalauswertung
nahezu beliebig verfeinert werden. So kann man beispielsweise vorsehen, dass die Beleuchtung
abgeschaltet wird, wenn der Passiv-Infrarotmelder 2 nicht in bestimmten Abständen
ein Signal liefert, und/oder man kann als Voraussetzung für das eingeschaltet Lassen
einer soeben eingeschalteten Beleuchtung verlangen, dass der Bildsensor 1 kurz nach
Einschalten der Beleuchtung durch den Passiv-Infrarotsensor 2 eine Bewegung detektiert.
[0032] Für die Regelung von Heizung/Lüftung/Steuerung (Ausgang 6 der Auswerteelektronik
3) wird die in Fig. 3 dargestellte Signalsauswertung sinngemäss erweitert.
1. Präsenzmelder mit einem Passiv-Infrarotsensor (2) zur Detektion der Anwesenheit von
Personen in einem Raum und mit einem im sichtbaren Spektralbereich arbeitenden und
durch den Passiv-Infrarotsensor (2) aktivierbaren Bildsensor (1) für die Erzeugung
von Bildern des betreffenden Raumes, dadurch gekennzeichnet, dass im Präsenzmelder ein Prozessor (3) für die lokale und kombinierte Verarbeitung und
Auswertung der Sensorsignale vorgesehen ist, bei welcher eine Bestimmung von für Bewegungen
im genannten Raum relevanten Daten erfolgt.
2. Präsenzmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lokale Verarbeitung der Signale des Bildsensors (1) unter Berücksichtigung der
Signale des Passiv-Infrarotsensors (2) erfolgt.
3. Präsenzmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildsensor (1) durch einen CMOS-Bildsensor, vorzugsweise einen Aktiv Pixel Sensor,
gebildet ist.
4. Präsenzmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem genannten Raum eine durch den Passiv-Infrarotsensor (2) einschaltbare Beleuchtung
vorgesehen ist, und dass das Ausschalten dieser Beleuchtung anhand des Ergebnisses
der kombinierten Auswertung der Signale des Bildsensors (1) und der Signale des Passiv-Infrarot-Sensors
(2) erfolgt.
5. Präsenzmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildsensor (1) in periodischen Abständen ein Bild des betreffenden Raumes macht
und dieses für eine bestimmte Zeit speichert und mit einem Referenzbild vergleicht.
6. Präsenzmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildsensor (1) für die Messung der Umgebungshelligkeit ausgebildet oder mit Mitteln
(4) zur Messung der Umgebungshelligkeit ausgerüstet ist.
7. Präsenzmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung der Signale des Bildsensors (1) eine Unterteilung des Sichtbereichs
des Bildsensors (1) in mehrere Teilbereiche und eine separate Auswertung der Signale
des Bildsensors (1) für jeden Teilbereich erfolgt.
8. Präsenzmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die für Bewegungen im Raum relevanten Daten auf einzelne Pixel oder auf das
gesamte Signal des Bildsensors (1) oder Teile von diesem beziehen können.
9. Präsenzmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Bildsensor (1) eine Optik zur Abbildung mehrerer Teilbereiche (T1 - T4) auf denselben Bildbereich (BB) aufweist.
10. Verwendung des Präsenzmelders nach einem der Ansprüche 1 bis 9 für die bedarfsgerechte
Betätigung und/oder Steuerung von Konditionierungseinrichtungen eines Raumes.
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal des Passiv-Infrarotsensors (2) für die Aktivierung des Bildsensors (1)
und, falls erforderlich, für das Einschalten der Raumbeleuchtung verwendet wird, und
dass die Signale beider Sensoren (1 und 2) (1) für die Steuerung der Heizung und/oder
Lüftung und/oder Klimatisierung des Raumes verwendet werden.