[0001] Ein elektromagnetisches Relais mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen ist aus EP-A-0 487 947 bekannt.
[0002] Zur Betätigung der Kontakte dient bei dem bekannten Relais ein im wesentlichen H-förmiger
Anker, der über der Relaisspule liegt und um einen mittigen Lagerzapfen schwenkbar
gelagert ist. Die beiden an jedem Ankerende vorgesehenen, einander zugewandten Polflächen
des Ankers arbeiten mit zwei voneinander abgewandten Polflächen zusammen, die an den
zwischen die Ankerenden hineinragenden Schenkeln eines die Spule durchsetzenden Jochs
ausgebildet sind. Der Anker ist mit Dauermagneten versehen und liegt mit seinen diametral
gegenüberliegenden Enden an den Jochschenkeln an.
[0003] Um den Anker trotz des unvermeidbaren Lagerspiels in einer definierten Stellung zu
positionieren, wird er während der Montage an seinen Enden gegenüber den Jochschenkeln
in einer Stellung geklammert, in der der Lagerzapfen an einer definierten Stelle der
Ankerbohrung anliegt. Nach der Montage wird zur Fixierung der Funktionsteile, die
auch den Lagerzapfen tragen, Klebstoff aufgebracht. Durch die Klammerung werden diese
Teile in der definierten Position gehalten, bis der Klebstoff ausgehärtet ist. Die
Klammern können dann entfernt werden.
[0004] Das Ansetzen und Entfernen der beschriebenen Klammern stellt nicht nur zusätzliche
Montageschritte dar; es erfordert auch eine sorgfältige Handhabung, um das gewünschte
definierte Lagerspiel zu erreichen.
[0005] Aus DE-A-34 10 424 ist ein elektromagnetisches Relais mit einem einen Lagerzapfen
schwenkbaren H-Anker bekannt. Der Lagerzapfen ist über eine Exzentereinrichtung mit
einer auf den Spulenkörper aufgesetzten Lagerplatte verbunden. Diese Anordnung gestattet
es, die Drehachse des Ankers vor der endgültigen Fixierung zu justieren und dadurch
Montagetoleranzen zu kompensieren.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren Relais
nach dem Stand der Technik auftreten, mindestens teilweise zu beseitigen. Eine speziellere
Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, ein elektromagnetisches Relais anzugeben,
das sich mit weniger Aufwand präziser fertigen läßt.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der im Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Relais ist das Lagerelement gegenüber dem Joch mittels
eines Federelementes in einer Querrichtung so vorgespannt, daß es an einer definierten
Stelle der Anker-Lagerbohrung anliegt. Das Federelement sorgt dafür, daß das fertige
Relais das gewünschte definierte Lagerspiel aufweist, und erübrigt die bei der Montage
des bekannten Relais erforderliche Klammerung.
[0009] Mit den in den Ansprüchen 2 bis 5 angegebenen Maßnahmen läßt sich der gewünschte
Federeffekt in baulich einfacher Weise realisieren.
[0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 6 bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais,
bei dem die Erfindung vorzugsweise anwendbar ist.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert, deren Figuren 1 bis 5, 7 und 8 Schrägdarstellungen eines elektromagnetischen
Relais zur Erläuterung der aufeinanderfolgenden Stadien des Montagevorgangs sind,
während Figur 6 eine Draufsicht auf das Relais nach Figur 5 zeigt.
[0012] Figur 1 zeigt den Grundkörper
10 des Relais mit verschiedenen Durchbrüchen
11 und
12 zur Aufnahme der Anschlußteile
32,
33 von Festkontakten
30 und Kontaktfedern
31. Die Kontaktfedern
31 arbeiten mit den Festkontakten
30 jeweils in voneinander getrennten Kammern zusammen, die von an dem Grundkörper
10 nach oben ragenden Wandelementen
13 gebildet werden.
[0013] In Figur 2 ist der Grundkörper
10 mit den bereits montierten Festkontakten
30 und Kontaktfedern
31 um etwa 90° gedreht dargestellt. Wie ersichtlich, ist der von der Kontaktanordnung
30,
31 eingenommene Raum vom übrigen Bereich des vom Grundkörpers
10 durch eine vom Grundkörper
10 nach oben ragende Wand
14 getrennt. Dieser Bereich dient zur Aufnahme von Spulenanordnung
40 und Anker
50.
[0014] Die Spulenanordnung
40 besteht aus einem Sockel
41, einem damit verbundenen Spulenkörper
42 mit Spule
43 und einem insgesamt U-förmigen Joch
44, dessen mittlerer Teil
45 die Spule durchsetzt und dessen seitliche Schenkel
46 in Figur 2 nach oben ragen.
[0015] Zur Lagerung des Ankers
50 dient ein insgesamt brückenartig geformter Lagerträger
60, dessen parallel zum Grundkörper
10 verlaufender Mittelteil
61 einen nach oben ragenden Lagerzapfen
62 trägt und dessen nach unten ragende seitliche Schenkel durch Schlitze
63 in jeweils drei Stege
64 unterteilt sind. An dem in Figur 2 dem Betrachter zugewandten Schenkel des Lagerträgers
60 ist aus dem Material des mittleren Stegs
64 ein Federelement
65 freigeschnitten.
[0016] Der Anker
50 ist insgesamt etwa H-förmig und umfaßt zwei von einem gemeinsamen Kunststoffteil
51 ummantelte Ankerstäbe
52, die in Figur 2 durch Fenster des Kunststoffteils hindurch bzw. am Ankerende zu sehen
sind. Zwischen den Ankerstäben
52 befindet sich ein nur durch ein Fenster im Kunststoffteil
51 sichtbarer Dauermagnet
53. Zentrisch in dem Kunststoffteil
51 ist eine Lagerbohrung
54 vorgesehen.
[0017] In der Darstellung nach Figur 3 ist die Spulenanordnung
40 in eine in Figur 2 gezeigte Vertiefung
15 des Grundkörpers
10 eingesetzt, wobei die Spulenanschlüsse
47, von denen in Figur 2 und 3 nur einer zu sehen ist, durch im Grundkörper
10 vorgesehene Durchbrüche
16 hindurchgeführt sind.
[0018] In der teilweise geschnittenen Darstellung nach Figur 4 ist der Lagerträger
60 so eingebaut, daß er die Spulenanordnung
40 übergreift und mit seinen Stegen
64 die in Figur 2 gezeigten, im Grundkörper
10 ausgebildeten Durchbrüche
17,
18 durchsetzt. In diesem Zustand kommt das aus dem mittleren Steg
64 ausgeklinkte Federelement
65 in Anlage mit einem nach oben ragenden Wandteil
19 des Grundkörpers
10, so daß der Lagerträger
60 in Richtung der die Kontaktkammer begrenzenden Wand
14 auszuweichen sucht.
[0019] In Figur 5 ist ferner der Anker
50 mit seiner Lagerbohrung
54 auf den Lagerzapfen
62 des Lagerträgers
60 derart aufgesteckt, daß sich die nach oben ragenden Schenkel
46 des Jochs
44 jeweils zwischen den von den Enden der beiden Ankerstäbe
52 gebildeten Polflächen befinden. Aufgrund der von den Dauermagneten
53 erzeugten Magnetkräfte und die dafür vorgesehenen Polflächen der Ankerstäbe
52 nimmt der Anker
50 die in Figur 5 gezeigte, gegenüber der Achse der Spule
43 definierte Stellung ein.
[0020] In dieser Stellung führt die von dem Federelement
65 bewirkte Kraft, daß der Anker
50 außer an den beiden Polflächen des Jochs
44 auch an einer Stelle des Lagerzapfens
62 anliegt und somit eine definierte Positionierung des Ankers
50 relativ zu dem Joch
44 gewährleistet ist. Die Kraft des Federelements
65 ist so bemessen, daß sie den Anker
50 an keinem Ende vom Joch
44 trennt.
[0021] Die im Grundkörper
10 vorgesehenen Ausnehmungen und Anformungen einerseits und die einzubauenden Relaisteile
sind derart toleriert, daß sich - mit Ausnahme der Ankerlagerung - ein Preßsitz ergibt.
[0022] In diesem Zustand nehmen der Anker
50 und der Lagerzapfen
62 die in Figur 6 gezeigte, für die Funktion des Relais bestmögliche Position ein. Diese
ist dadurch bestimmt, daß einerseits die Polflächen der Ankerstäbe
52 beidseitig an den Polflächen der Jochschenkel
46 anliegen und andererseits der Lagerzapfen
62 innerhalb des vorhandenen Spiels in der Lagerbohrung
54 des Ankers
50 die optimale Position einnimmt.
[0023] Für den Fall des dargestellten zylindrischen Lagerzapfens
62 ist das Spiel gegenüber der Lagerbohrung
54 aus Gründen einer reibungsarmen Lagerung des Ankers
50 vorgesehen. Anstelle eines zylindrischen Lagerzapfens
62 kann aber auch eine andere Lagerung, etwa eine Schneidenlagerung, vorgesehen sein.
[0024] Nun wird die so montierte Anordnung in die in Figur 7 gezeigte Stellung auf den Kopf
gedreht, und alle montierten Einzelteile werden verklebt, wobei auch die durch den
Grundkörper
10 hindurchragenden Kontaktanschlüsse
32,
33 und Spulenanschlüsse
47 im Grundkörper
10 fixiert werden. Danach wird die Anordnung in eine in Figur 8 gezeigte Gehäusekappe
20 eingelegt, die am gesamten Umfang mit dem Grundkörper
10 verklebt wird.
[0025] Wie in Figur 7 und 8 gezeigt, sind die zwei Reihen von je drei Durchbrüchen
17, 18 zu jeweils einem durchgehenden sich nach außen erweiternden Schlitz
21 bzw.
22 zusammengefaßt. Auch in diese Schlitze
21, 22, wird Klebstoff eingefüllt, um die Stege
64 des Anker-Lagerträgers
60 im Grundkörper
10 zu fixieren. Die Stege
64 durchsetzen den Grundkörper nicht vollständig und sind daher in Figur 7 und 8 nicht
zu sehen.
[0026] Der Klebstoff wird schließlich auch in zwei weitere im Grundkörper
10 vorgesehene Durchbrüche
23 eingefüllt und dient dazu, den Sockel
41 der Spulenanordnung
40 dauerhaft mit dem Grundkörper
10 zu verkleben. Auch dies ist für die gegenseitige Fixierung der Funktionsteile des
Relais einschließlich des Jochs
44 von Bedeutung. Durch die somit erzielte endgültige Fixierung sowohl des Teil der
Spulenanordnung
40 bildenden Jochs
44 als auch des Anker-Lagerträgers
60 relativ zum Grundkörper
10 wird das Federelement 65 beim fertigen Relais wirkungslos.
[0027] Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, werden sämtliche Relaisteile von der
Oberseite des Grundkörpers
10 her in diesen eingebaut, und erst nach dem vollständigen Zusammenbau wird die Anordnung
umgedreht, wobei als letzter Schritt ein Klebevorgang durchgeführt wird. Im Gegensatz
zu dem eingangs erläuterten Stand der Technik ist also weder ein mehrfaches Umdrehen
der Anordnung erforderlich, noch finden abwechselnd Montage- und Klebevorgänge statt.
Das erfindungsgemäße Relais läßt sich daher mit verhältnismäßig geringem Zeitaufwand
sauber und präzis zusammenbauen.
Bezugszeichenliste
[0028]
| 10 |
Grundkörper |
| 11, 12 |
Durchbrüche |
| 13 |
Wandelemente |
| 14 |
Wand |
| 15 |
Vertiefung |
| 16, 17, 18 |
Durchbrüche |
| 19 |
Wandteil |
| 20 |
Gehäusekappe |
| 21, 22 |
Schlitze |
| 23 |
Durchbrüche |
| 30 |
Festkontakte |
| 31 |
Kontaktfedern |
| 32, 33 |
Kontaktanschlüsse |
| 40 |
Spulenanordnung |
| 41 |
Sockel |
| 42 |
Spulenkörper |
| 43 |
Spule |
| 44 |
Joch |
| 45 |
mittlerer Jochteil |
| 46 |
Jochschenkel |
| 47 |
Spulenanschlüsse |
| 50 |
Anker |
| 51 |
Kunststoffteil |
| 52 |
Ankerstäbe |
| 53 |
Dauermagnete |
| 54 |
Lagerbohrung |
| 60 |
Lagerträger |
| 61 |
Mittelteil |
| 62 |
Lagerzapfen |
| 63 |
Schlitze |
| 64 |
Stege |
| 65 |
Federelement |
1. Elektromagnetisches Relais mit
einer Spule (43),
einem von der Spule (43) umschlossenen Joch (44), das an jedem seiner Enden eine Polfläche bildet,
einem im Anker (50), der an einem zentrischen Lagerelement (62) derart schwenkbar gelagert ist, daß er in einer Endstellung mit entgegengesetzten
Enden an den Polflächen des Jochs (44) durch Dauermagnetkraft anliegt, und
einer vom Anker (50) betätigbaren Kontaktanordnung (30, 31),
dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerelement (62) gegenüber dem Joch (44) in einer zu seiner Achse und zur Längserstreckung des Ankers (50) quer verlaufenden Richtung durch ein Federelement (65) so vorgespannt ist, daß das Lagerelement (62) an einer definierten Stelle des Ankers (50) anliegt und das Federelement (65) so ausgelegt ist, daß die beidseitige Anlage des Ankers (50) an den Polflächen des Jochs (44) erhalten bleibt.
2. Relais nach Anspruch 1, wobei das Lagerelement ein Lagerzapfen (62) ist, der an einen an einem Grundkörper (10) positionierten Lagerträger (60) angeformt ist und das Federelement (65) den Lagerträger (60) während der Relaismontage gegenüber dem Grundkörper (10) federnd vorspannt.
3. Relais nach Anspruch 2, wobei der Lagerträger (60) eine das Joch (44) übergreifende Brückenform hat und mit seitlichen Stegen (64) in Öffnungen des Grundkörpers (10) eingreift, und daß das Federelement (65) zwischen einem Steg (64) und dem Grundkörper (10) angeordnet ist.
4. Relais nach Anspruch 3, wobei das Federelement (65) aus dem Material eines Steges (64) ausgeklinkt ist.
5. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die dauermagnetische Stellkraft
des Ankers (50) größer ist als die Stellkraft des Federelements (65).
6. Relais nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Anker (50) im wesentlichen H-förmig gestaltet ist, zwei Ankerstäbe (52) und Dauermagnete (53) zu beiden Seiten der Lagerachse aufweist und an jedem seiner Enden ein Paar von einander
zugewandten Polflächen bildet, die mit Polflächen an den voneinander abgewandten Flächen
des betreffenden Jochschenkels (46) zusammenarbeiten.