[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte und befaßt sich
somit mit dem Überlauf von Wasser.
[0002] Wasser wird in Kanalisationssystemen gesammelt, um dann seiner Aufbereitung zugeführt
zu werden. So wird etwa in Mischwasseranlagen Abwasser aus Haushalten zusammen mit
Regenwasser gesammelt und an Kläranlagen geleitet. Dies ist aber nur möglich, so lange
die Kapazitäten der dafür vorgesehenen Anlagen ausreichen. Besonders bei Regenfällen
treten nun Überschreitungen der Klärkapazität auf. Da es aus Kostengründen nicht möglich
ist, Kläranlagen für Regenereignisse beliebiger Stärke auszulegen, werden Regenüberlaufbecken
vorgesehen, in welchen das Mischwasser bei starken Regenfällen rückgestaut werden
kann. Reicht auch hier die Kapazität nicht mehr aus, so wird das Mischwasser nur noch
mechanisch gereinigt in das als Vorfluter dienende Gewässer abgegeben.
[0003] In einem solchen Fall überschreitet das Mischwasser in dafür vorgesehenen Überläufen
eine Überlaufschwelle und wird von dort dem Vorfluter zugeleitet. Die Gefährdung des
Vorfluters durch Verschmutzung des überfallenden Wassers ist dabei in der Regel allenfalls
gering, da bei den sehr starken Niederschlägen, die typisch solche Ereignisse auslösen,
nur wenig Fremdstoffe mitgeführt werden und die Konzentration an Verschmutzungen entsprechend
gering ist. Es ist jedoch wünschenswert, Schwimm- und Schwebstoffe und dergl. wie
Hygiene-Papier, Flaschen etc. zurückhalten zu können. Dies geschieht beim Stand der
Technik bereits mit Rechensieben, durch die das Wasser strömt, wobei die Feststoffe
zurückbleiben.
[0004] Nun werden mit den bekannten Wasserüberlaufanordnungen zwar zumindest zum Teil brauchbare
Ergebnisse erzielt, es besteht aber ein massiver Kostendruck, der es wünschenswert
macht, die überwiegend kommunalen Ausgaben für die Wasserbehandlung bei dennoch hoher
Qualität derselben zu senken oder zumindest auf Dauer konstant halten zu können.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für die gewerbliche Anwendung
bereitzustellen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe wird in unabhängiger Form beansprucht. Bevorzugte Ausführungsformen
finden sich in den Unteransprüchen.
[0007] Es wird somit vorgeschlagen, dass bei einer Wasserüberlaufanordnung mit einer Überströmschwelle
und einem Rechen vorgesehen ist, dass diese in einem Heber angeordnet sind. Ein erster
wesentlicher Aspekt der Erfindung ist somit in der Erkenntnis zu sehen, dass ein Rechen
in einem Heber realisiert werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Abwasserflüssigkeitssäule
im Heber abreißt oder der Fluidfluß durch den Heber wesentlich beeinträchtigt wird.
Die Anordnung von Rechen bzw. Sieb, das hier gleichfalls als Rechen verstanden wird,
und Überströmschwelle im Heber hat zunächst zur Folge, dass die Gesamtanordnung wesentlich
kleiner gebildet werden kann. Bei der Neukonzeption von Anlagen sind so für gleiche
Wasserdurchlässe nur kleinere Querschnitte als bisher üblich erforderlich, was die
Anlagekosten aufgrund der geringeren Schwellenlänge senkt bzw. überhaupt erst ermöglicht,
an bestimmten, sinnvollen und gewünschten Stellen Wasserbehandlungsanlagen zu bauen.
[0008] Die Anordnung hat darüber hinaus einen weiteren Vorteil dahingehend, dass der Rechen
bzw. das Sieb besser als vergleichbare herkömmlich Rechenanlagen gegen Verschmutzung,
Verzopfung und Zulagerung geschützt ist. Bei herkömmlichen Anlagen fließt Wasser nämlich
dauerhaft in eine Richtung, solange es entsprechend hoch steht. Fällt der Wasserpegel
bei herkömmlichen Anlagen ab, endet auch die Fließbewegung. Eventuell gegen den Rechen
geschwemmte Grobstoffe verbleiben dagegen dann im Wesentlichen dort. Bei der erfindungsgemäßen
Anlage reißt hingegen bei Abfallen des Wasserpegels die Flüssigkeitssäule im Heber
ab. Dann fließt das Wasser im oberen Heberbereich nicht nur zum stromabwärtigen Heberausgang
weiter, sondern wenigstes zum Teil auch zum stromaufwärtigen Hebereingang. Bei dieser
Rückflußbewegung kann ein Teil der gegen den Rechen geschwemmten Grobstoffe mitgenommen
und so wieder vom Rechen entfernt werden. Damit verlängern sich die Reinigungs-Intervalle
und/oder die Reinigungsdauer und somit sinken insgesamt die Betriebskosten.
[0009] In einer bevorzugten Variante verläuft der Rechen im gebogenen Heber gebogen. Dadurch
ist er länger als bei einer Stellung unmittelbar senkrecht zur Fließrichtung; dies
führt dazu, dass sich angeschwemmte Stoffe über eine größere Fläche verteilen können
und demnach der Rechen nicht so schnell verstopft. Weiter werden Stoffe von langsamerer
Strömung im Rechen abgelagert, also weniger fest gegen oder zwischen die Rechenstäbe
oder Siebmaschen gedrückt. Dies erleichtert das Herausschwemmen bei Abreißen des Hebers
und überdies die Reinigung.
[0010] Die Rechenstäbe sind bevorzugt einseitig angebracht bzw. fixiert umfaßt. Dies ist
vorteilhaft, weil es erlaubt, dass der Rechen nach oben klappbar angelenkt ist und/oder
dass der Rechen relativ zueinander bewegliche, insbesondere federnde Rechenstäbe aufweist.
Die Klappbarkeit verbessert die Reinigung, weil nach Hochklappen sehr leicht die typisch
von unten gegen den Rechen geschwemmten Grobstoffe entfernt werden können. Auch wenn
die Rechenstäbe federnd sind, erleichtert dies die Reinigung weiter. Der Rechen kann
zugleich Rundstäbe umfassen und/oder ausschließlich mit solchen aufgebaut sein. Eine
weitere bevorzugte Ausführungsart weist sichelförmige Bleche auf, die im Abstand von
z. B. 4 mm nebeneinander angeordnet sein können.
[0011] In einer besonders bevorzugten Variante ist durch die Schwelle der untere Heberbogen
realisiert. Dies hat den Vorteil, dass für den Heber im Wesentlichen lediglich eine
obere Heberhaube erforderlich ist, was die Konzeption vereinfacht. Die Schwelle kann
mit einem massiven Schwellenblech gebildet sein, so dass ein dauerhaft ordnungsgemäßer
Strömungsverlauf gewährleistet ist. Insbesondere kann die Schwelle auf einer Trennwand
angeordnet sein.
[0012] In einer bevorzugten Variante ist der Heber als Kompaktelement mit Seitenwänden versehen.
Die Herstellung mit solchen Seitenwänden erleichtert den Einbau dieser Heber vor Ort
wesentlich.
[0013] Stromabwärts der Schwelle und vor dem Rechen, also bezogen auf den Rechen auf der
Einströmseite, wird bevorzugt ein Grobstoffsammelbereich angegliedert. Der Rechen
wird damit quasi um die Schwelle herum und bis in den Grobstoffsammelbereich hinein
gezogen. Dies hat den Vorteil, dass zumindest beachtliche Teile der Grobstoffe entlang
des Rechens geführt werden und sich dann in einem nicht mehr durchströmten Bereich
für die spätere Entfernung sammeln. Besonders vorteilhaft ist hier eine einseitige
Anlenkung an der vom Grobstoffsammeibereich abgewandten Stelle und eine Nachgiebigkeit
der Rechenstäbe durch federnde Ausbildung derselben, da dann der Rechen von oben in
den Grobstoffsammelbereich hinein geführt werden kann. Es sei erwähnt, dass diese
Anlenkung typisch bei Ansprechen des Hebers überflutet sein wird. Die Ausrüstung mit
abwasserresistenten Materialien ist daher besonders erwünscht. So kann Edelstahl oder
dergl. eingesetzt werden. Weiter wird der Anlenkungsbereich typisch so ausgebildet
sein, dass er selbstentwässernd ist.
[0014] Es ist bevorzugt dem Grobstoffsammelbereich eine Entleerungsöffnung zugeordnet, insbesondere
eine Entleerungsöffnung mit insbesondere schwimmergesteuerter Entleerungsklappe. Damit
können die im Grobstoffsammelbereich gesammelten Grobstoffe über die Entleerungsöffnung
ihrer geordneten Weiterbehandlung zugeführt werden. Wenn eine Entleerungsklappe vorgesehen
ist, die sich nur sporadisch oder unter bestimmten Bedingungen öffnet, wird die Entleerung
schwallartig verlaufen, was eine besonders gute Entleerungswirkung bedingt und somit
ein weitgehendes Ausschwemmen der Grobstoffe. Die Entleerungsöffnung wird typisch
dem weiterführenden Abwasserkanal oder über eine Pumpenanordnung bzw. Drosseleinrichtung
dem Rückfluß zu einer Kläranlage zugeführt, so dass die Grobstoffe dort ordnungsgemäß
behandelt werden können. Insbesondere, wenn die Entleerungsöffnung in einen weiterführenden
Kanal führt, wird sie bevorzugt so angeordnet oder ausgebildet, etwa durch Vorsehen
einer Schwimmersteuerung oder dergl., dass die Grobstoffe erst dann in den Kanal fließen,
wenn dieser abgewirtschaftet ist, also das darin gesammelte Wasser bereits weitgehend
zu seiner weiteren Behandlung abgeflossen ist. Es sei erwähnt, dass die Klappensteuerung
insofern bevorzugt ist, als dann die gesamte Wasserüberläufanordnung stromfrei und/oder
ohne elektronische bzw. mikroelektronische Steuerung betrieben werden kann. Dies erhöht
die Betriebssicherheit wesentlich und senkt zugleich die Unterhalts- und Wartungskosten.
[0015] Der obere Heberbogen ist bevorzugt durch einen entfernbaren, insbesondere klappbaren
Deckel gebildet. Dies erlaubt einen sehr schnellen Zugang zu der Wasserüberlaufanordnung.
[0016] Zugleich kann der obere Heberbogen einen Notüberfall realisieren, der dann anspricht,
wenn bei extrem starken Regenfällen die vorgesehene Heberleistung nicht mehr ausreicht,
um das anströmende Wasser abzuleiten.
[0017] Weiter wirkt die Abdeckhaube im Hebereinströmbereich bevorzugt als Tauchwand, die
es nicht erlaubt, dass aufschwimmende Stoffe wie Styroporblöcke oder Ölfilme weitergeleitet
werden.
[0018] In einer besonders bevorzugten Variante ist dem Heber eine Abrißöffnung zugeordnet,
die den Heber nach Abfallen des Wassers unter eine vorgegebene Schwelle sehr schnell
leerlaufen läßt. Dieses schnelle Abreißen ist erwünscht, um die vorerwähnte Selbstreinigung
zu begünstigen. Weiter wird der Heber oberhalb des Rechens bevorzugt eine Wassermenge
umfassen, die ausreicht, um den Rechen bei Abreißen der Heberwirkung zu spülen.
[0019] Die Wasserüberlaufanordnung wird desweiteren insbesondere bei vergleichsweise hoch
liegenden Vorflutern, also Gewässer, in welche die über die Schwelle strömenden Wassermengen
letztlich gelangen sollen, am Ausströmbereich eine insbesondere schwimmergesteuerte
Rückflußverhinderungsklappe aufweisen.
[0020] Die Anordnung kann bevorzugt in bzw. mit einem Regenüberlaufbauwerk eingesetzt bzw.
mit diesem konstruiert werden. Es sei hier erwähnt, dass bereits die Möglichkeit,
ein solches Bauwerk überhaupt an einer gegebenen Stelle vorsehen zu können, etwa aus
Platzgründen fundamental von den strömungstechnischen Verbesserungen und dem geringeren
Grundflächenbedarf der offenbarten Anordnung abhängen kann. Es sei weiter erwähnt,
dass es möglich ist, mehrere der Wasserüberlaufanordnungen nebeneinander einzusetzen.
Nebeneinander bedeutet dabei nicht zwingend linear und unmittelbar nebeneinander;
so können Wege auf einer Trennwand zwischen den Wasserüberlaufanordnungen vorgesehen
werden oder es werden runde oder anders geformte Überlaufbauwerke vorgesehen, die
entlang ihres Randes wiederholt mit Überlaufanordnungen der Erfindung versehen sind.
[0021] Dies ist auch vorteilhaft, weil so ein modularer Aufbau besonders leicht möglich
ist. Da die Anordnungen autark arbeiten und keine gemeinsame Steuerung erforderlich
ist, entstehen durch das Vorsehen mehrerer, an sich autarker Einheiten keine signifikanten
Zusatzkosten etwa für Steuer- oder Motoreinheiten. Vielmehr wird der Transport und
die Handhabung vereinfacht.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben.
In dieser ist dargestellt durch
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Wasserüberlaufanordnung;
- Fig. 2
- eine alternative Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- Einzelheiten der Anordnung;
- Fig. 4 u. 5
- weitere Ausführungsformen.
[0023] Nach Fig.1 umfaßt eine allgemein mit 1 bezeichnete Wasserüberlaufanordnung 1 eine
Überströmschwelle 2 und einen Rechen 3, die in einem Heber 4 angeordnet sind.
[0024] Die Wasserüberlaufanordnung 1 der Erfindung ist vorliegend an der Schwelle eines
Regenüberlaufbauwerkes 5 wie einem Kanal angeordnet. Sie ist dafür dimensioniert,
die im Regenüberlaufbauwerk nicht mehr zu speichernden Wassermassen ordnungsgemäß
abfließen zu lassen. Dazu ist die Wasserüberlaufanordnung 1 aus mehreren, einander
identischen Modulaufbauten einer gegebenen, noch gut bei der Erstellung handzuhabenden
Größe zusammengesetzt. Eine Wand 5a des Regenüberlaufbauwerkes 5 bildet zugleich eine
Trennwand, die die über die Überströmschwelle 2 fließenden Wassermassen von den zurückgehaltenen
Wassermassen trennt. Die Überströmschwelle 2 ist fest auf der Trennwand 5a angebracht
und durch ein hinreichend stabiles gebogenes Überströmblech 2a aus Edelstahl realisiert.
Das Überströmblech ragt über einen Grobstoffsammelbereich 6 über, der stromabwärts
der Trennwand auf einer Höhe im Heber angeordnet ist, die deutlich unterhalb der Überströmschwelle
2, aber beim bzw. oberhalb des Heberausganges 4a liegt. Der Grobstoffsammelbereich
6 ist hier, wie bevorzugt möglich, mit einem Lochblech im oberen Bereich ausgestattet.
Die Größe des Grobstoffsammelbereiches ist so bemessen, dass während typischer Überlaufereignisse
anfallende Grobstoffmengen sicher darin aufgenommen werden können; die Sieblochung
ist so bemessen, dass die Grobstoffe zumindest ohne wesentliche Verstopfung der Löcher
zurückgehalten werden. Vom Grobstoffsammelbereich 6 führt ein Entleerungskanal 7 zu
einer Entleeröffnung 8 in der Trennwand 5a, die von einer schwimmergesteuerten Klappe
8a geschlossen gehalten wird, solange das Wasser im Regenüberlaufbauwerk 5 hinreichend
hoch steht.
[0025] Der Rechen 3 ist durch eine Vielzahl paralleler Edelstahlstäbe 3a gebildet, die einseitig
an einem Gelenk 9 angelenkt sind, das an einem senkrecht von der Trennwandoberkante
weg zum Regenüberlaufbauwerk geführten Arm 10 und stromaufwärts der Überströmschwelle
angeordnet ist. Die Stäbe sind dabei nur einseitig fixiert und auf der stromabwärtigen
Seite frei beweglich. Ihr Abstand zueinander ist so gewählt, dass die zurückzuhaltenden
Grobstoffe nicht zwischen den Stäben hindurch dringen können. Dies wird bei typischer
Verschmutzung für einen Abstand von um etwa 4mm gegeben sein. Die hier aus Federstahl
ausgeführten Rechenstäbe sind um die Überströmschwelle 2 herum gebogen, aber beabstandet
von dieser geführt. Der Abstand zwischen Überströmschwelle 2 und Rechen 3 ist dabei
so gewählt, dass er ein Mehrfaches der erwarteten Dicke typischer, im Rechen zurückgehaltener
Substanzmengen beträgt. Die freien Enden 3a der Federstahlrechenstäbe ragen in den
Grobstoffsammelbereich hinein. Die Nachgiebigkeit der Federstahlrechenstäbe ist derart,
dass sie bei heruntergeschwenkten Rechen an der Kante des Grobstoffsammelbereiches
anliegen und zum Schwenken an dieser vorbei geführt werden können.
[0026] Der Heber ist bogenförmig ausgebildet und unten durch die Überströmschwelle 2 in
seinem Verlauf definiert, während er oben durch eine Abdeckhaube 11 festgelegt ist,
die dicht unterhalb der Anlenkung 9 des Rechens am von der Trennwand wegstehenden
Armen 10 angelenkt ist. Die Abdeckhaube 11 ist aus einem gebogenen Blechstück geeigneter
Dicke gebildet und auf der Außenseite so geformt, dass ein Notüberfall realisiert
ist. Die Anlenkung 9 des Rechens und die Anlenkung der Haube ist im Überströmfall
unterhalb der Wasseroberfläche angeordnet. Es sind Entwässerungsöffnungen vorgesehen,
um den Anlenkungsbereich im Trockenfall zu entwässern.
[0027] Nahe des Einströmbereiches des Hebers 4 ist eine Tauchwand 13 realisiert.
[0028] Dicht oberhalb der Anlenkung 9 ist in der Haube eine Öffnung 12 vorgesehen, die so
groß gewählt ist, dass nach Heberansprechen schnell eine große Luftmenge bei abfallenden
Wasserpegeln in den Heber eingelassen wird, so daß die Strömung schnell abreißt.
[0029] Am Heberausgang 4a ist eine schwimmergesteuerte Klappe zur Verhinderung eines Wasserrückflusses
vorgesehen, die in ihren beiden Endstellungen dargestellt ist. Sie liegt so hoch,
dass sie bei typischen Ereignissen offen ist und nur schließt, wenn vom Vorfluter
her Wasser bis zum klappensteuernden Schwimmer gelangt. An der Heberausgangskante
ist ein Griff 14 vorgesehen, um bei der Wartung das Schwenken der Haube in Öffnungsstellung
zu erleichtern.
[0030] Fig. 3 zeigt Einzelheiten der Anlenkung von Haube und Rechen.
[0031] Die Anordnung wird verwendet wie folgt:
[0032] Wasser wird in üblicher Weise durch das hier als Kanal dienende Regenüberlaufbauwerk
zur Kläranlage geführt. Steigt nun aufgrund eines Regenereignisses der Pegel im Regenüberlaufbauwerk
5 an, so wird das Wasser zunächst in gewohnter Weise über die Schwelle strömen. Dabei
wird die Schwelle von unter der Tauchwand zuströmendem Wasser zunächst nur so wenig
überströmt, dass noch nicht die gesamte Haube des Hebers wassergefüllt ist. Die Wasserüberlaufanordnung
1 der vorliegenden Erfindung arbeitet somit zunächst ohne Ansprechen einer Heberwirkung
als Freistromanlage.
[0033] Mit dem Wasser über die Überlaufschwelle 2 strömende Grobstoffe werden im Rechen
3 zurückgehalten und von den Wassermengen in den Grobstoffsammelbereich 6 gespült.
Das Wasser fließt dabei bei geringen Pegeln und/oder Strömungen zunächst weitgehend
durch die grobstoffsammelbereichsnahen Abschnitte des Rechens 3. In den Grobstoffsammelbereich
6 gelangende Grobstoffe sammeln sich dort zunächst, ohne weiterbewegt werden zu können,
da die schwimmergesteuerte Klappe 8a an der Entleerungsöffnung 8 bei entsprechend
hohen Wasserständen im Kanal, bei denen die Überströmschwelle anspricht, schließt.
Durch die Biegung des Rechens 3 um die Kante 6a des Grobstoffsammelbereich 6 wird
hier der Rechen weitgehend frei gehalten von Grobstoffen, da diese in den Sammmelbereich
fallen können.
[0034] Wenn das Wasser weiter ansteigt, wird Wasser in größerem Maß und weiter oben durch
die Rechenstäbe gedrückt. Dabei erfolgt eine nahezu tangentiale Anströmung, was dazu
beiträgt, dass die Grobstoffe nicht so fest zwischen die Stäbe gedrückt werden wie
im Stand der Technik, wobei sie mit dem durchströmenden Mischwasser entlang der Rechenstäbe
in den Grobstoffsammelbereich gelangen können.
[0035] Steigt nun der Wasserpegel noch weiter, so spricht ab einem bestimmten Punkt der
Heber an und es fallen größere Mengen an Wasser durch diesen. Wiederum verbleiben
die Grobstoffe an den Stäben bzw. werden in den Grobstoffsammelbereich geführt.
[0036] Bei extrem ansteigenden Wassermassen wird auch noch die Abdeckhaube überströmt.
[0037] Fällt nun das Wasser, so ist irgendwann ein Punkt erreicht, bei welchem das Wasser
wieder auf die Höhe der Lufteinlaßöffnung 12 abgesunken ist. Zu diesem Zeitpunkt reißt
durch die einströmende Luft die Heberwirkung schlagartig ab und die angehobenen Wassermassen
fallen durch Heberein- und ausgang heraus. Dabei werden durch die Schwallwirkung Grobstoffe
aus dem Rechen entfernt und können nun in den Grobstoffsammmelbereich bzw. zurück
in das Regenüberlaufbauerk gelangen.
[0038] Fällt das Wasser weiter ab, wird das Regenüberlaufbauwerk irgendwann soweit abgewirtschaftet
sein, dass sich die schwimmergesteuerte Entleerungsklappe öffnet und die im Grobstoffsammelbereich
gesammelten Grobstoffe in das Regenüberlaufbauwerk abströmen.
[0039] Die Wasserüberlaufanordnung der vorliegenden Erfindung ist, wie dargestellt, so gebildet,
dass nur eine geringe Gefahr der Verschmutzung besteht. Auf Verschmutzung kann zur
Wartung kontrolliert werden, indem die Abdeckhaube am Griff 14 aufgeklappt wird; zugleich
ist es dann möglich, durch Hochklappen des Rechens diesen auch von der Anstromseite
her zu reinigen.
[0040] Fig. 2 zeigt eine Variante, bei der die Grobstoffe nicht mit einem Grobstoffsammelkasten
zurückgehalten werden und überdies die Entleerung nicht durch eine schwimmergesteuerte
Entleeröffnung zu einem Regenüberlaufbauwerk hin erfolgt, sondern über eine Grobstoffsammelrinne
einer Grobstoffpumpe oder einem Drosselorgan zugeführt werden.
[0041] Fig. 4 zeigt eine Variante, die jener von Fig. 1 weitgehend entspricht. Wiederum
ist ein Rechensieb innerhalb des Hebers anlenkbar angeordnet. Der Anlenkpunkt 9 ist
jedoch bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform wesentlich weiter oben angeordnet,
nämlich, wie bevorzugt möglich, bei bzw. nahe zum Scheitelpunkt der Abdeckhaube. Diese
Anordnung ist deshalb von Vorteil, weil so auch bei aufschwimmenden Grobstoffen wie
Styropor u. dgl. ein Anheben der Rechenstäbe bzw. -bleche sicherer vermieden werden
kann.
[0042] Fig. 5 zeigt eine Variante, bei der mehrere Rechenstabreihen hintereinander angeordnet
sind. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Abstände der Rechenstäbe zueinander
innerhalb einer Reihe dann variiert werden und insbesondere die stromaufwärtigen,
also eingangsseitigen Rechenstäbe einen größeren Abstand zueinander haben als die
stromabwärtigen und somit ausgangsseitigen Rechenstäbe. Diese Anordnung führt dazu,
dass Grobstoffe unterschiedlicher Ausdehnung an unterschiedlichen Rechenreihen hängen
bleiben. So kann eine Gesamtblockade der Rechenanordnung bzw. Wasserüberlaufanordnung
besser vermieden werden.
[0043] Es sei erwähnt, dass Rechenstäbe mit unterschiedlichem Querschnitt für die verschiedenen
Ausführungsformen verwendet werden können. So ist es möglich, Rundstäbe, Vierkantstäbe
oder Trapezstäbe, letztere insbesondere mit zur Anströmseite breitester Querschnittsfläche
vorzusehen. Alternativ können auch Sichelbleche vorgesehen werden, um die Rechenstäbe
zu bilden.
1. Wasserüberlaufanordnung mit einer Überströmschwelle und einem Rechen, dadurch gekennzeichnet, dass diese in einem Heber angeordnet sind.
2. Wasserüberlaufanordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechen im Heber gebogen verläuft.
3. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechen einseitig angebrachte bzw. fixierte Rechenstäbe umfaßt.
4. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechen nach oben klappbar angelenkt ist.
5. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechen relativ zueinander bewegliche, insbesondere federnde Rechenstäbe umfaßt.
6. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechen Rundstäbe umfaßt.
7. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle den unteren Heberbogen realisiert.
8. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle mit einem massiven Schwellenblech gebildet ist.
9. Wasserüberlaufänordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle auf einer Trennwand angeordnet ist.
10. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts der Schwelle und nahe dem Rechen ein Grobstoffsammelbereich vorgesehen
ist.
11. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Heberbogen durch einen klappbaren Deckel gebildet ist.
12. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Heberbogen einen Notüberfall realisiert.
13. Wasserüberlaufanordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dem Grobstoffsammelbereich eine zu eine Entleerungsöffnung zugeordnet ist, insbesondere
eine Entleerungsöffnung mit schwimmergesteuerter Entleerungsklappe.
14. Wasserüberlaufanordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Entleerungsöffnung in einen zur Kläranlage führenden Abwasserkanal, eine Pumpenanordnung
und/oder ein Drosselorgan führt.
15. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Hebereinströmbereich eine Tauchwand vorgesehen ist, insbesondere an und/oder mit
der Abdeckhaube.
16. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Heber eine Abrißöffnung zugeordnet ist.
17. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Heber oberhalb des Rechens eine Wassermenge umfaßt, die ausreicht, um diesen
bei Abreißen der Heberwirkung zu spülen.
18. Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Ausströmbereich eine insbesondere schwimmergesteuerte Rückflußverhinderungsklappe
vorgesehen ist.
19. Regenüberlaufbecken mit einer Wasserüberlaufanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
20. Wassertechnisches Bauwerk mit einer Vielzahl nebeneinandergesetzter Anordnungen nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.