(19)
(11) EP 1 420 125 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.05.2004  Patentblatt  2004/21

(21) Anmeldenummer: 03004606.4

(22) Anmeldetag:  01.03.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 15/02, E04F 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 15.11.2002 DE 10253236

(71) Anmelder: KRONOTEC AG
6006 Luzern (CH)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Rehmann, Thorsten, Dipl.-Ing. et al
GRAMM, LINS & PARTNER GbR, Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)

   


(54) Einrichtung zum Verriegeln von Bauplatten, insbesondere Bodenpaneelen


(57) Eine Einrichtung zum Verriegeln von miteinander verbundenen Bauplatten (1, 2; 1 a, 2a), insbesondere Bodenpaneelen mit einem Kern aus Holzwerkstoff, die an einer mindestens einer Kante mit einer Nut (4, 4a) und an der gegenüberliegenden Kante mit einer zu der Nut (4, 4a) korrespondierenden Feder (3, 3a) versehen sind, wobei zwei miteinander verbundene Platten (1, 2; 1a, 2a) durch die Feder-Nut-Verbindung in einer horizontalen oder einer vertikalen Richtung (H, V) verriegelt sind und wobei die Feder (3, 3a) und die Nut (4, 4a) mit mindestens einer Ausnehmung (5, 6) versehen sind, die sich bei miteinander verbundenen Platten (1a, 2a) im Wesentlichen gegenüberliegen, zeichnet sich aus durch einen in die Ausnehmungen (5, 6) eingreifenden Einsatz (7), der mindestens eine federnde Lippe (7 I, 7 II, 7 III, 7 IV) aufweist und mit dem die Platten (1, 2; 1a, 2a) in die andere, entweder vertikale oder horizontale Richtung (V oder H) verriegelbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verriegeln von miteinander verbundenen Bauplatten, insbesondere Bodenpaneelen, mit einem Kern aus Holzwerkstoff, die an mindestens einer Kante mit einer Nut und an der gegenüberliegenden Kante mit einer zu der Nut korrespondieren Feder versehen sind, wobei zwei miteinander verbunden Platten durch die Feder-Nut-Verbindung in einer horizontalen oder einer vertikalen Richtung verriegelt sind und wobei die Feder und die Nut mit mindestens einer Ausnehmung versehen sind, die sich bei miteinander verbundenen Platten im Wesentlichen gegenüber liegen.

[0002] Eine solche Einrichtung ist beispielsweise aus der DE 200 21 779 U1 bekannt. Zunächst wird die Feder der einen Platte in die Nut der anderen Platte eingeführt und dann wird der die Verriegelung bewirkende Einsatz stirnseitig in die sich gegenüberliegenden Ausnehmungen von Feder und Nut, die einen Kanal bilden, eingeschoben. Die Haltbarkeit der Verbindung ist hoch, das Verlegen jedoch recht mühsam und zeitaufwändig. Wenn der Einsatz nicht vollständig in den Kanal eingeschoben wird und heraussteht, lassen sich weitere Paneele an der Stirnseite nicht mehr exakt anlegen und es entsteht an der Oberfläche des verlegten Bodens eine Fuge, die ein unerwünschtes Erscheinungsbild ergibt. Außerdem besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Fuge eindringt und der Kern der Platten aufquillt.

[0003] Von dieser Problemstellung ausgehend, soll die eingangs erläuterte Einrichtung so verbessert werden, dass ihre Handhabung und das Verlegen der Platten einfacher wird.

[0004] Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Einrichtung durch einen in die Ausnehmungen eingreifenden Einsatz aus, der mindestens eine federnde Lippe aufweist und mit dem die Platten in der anderen, entweder vertikalen oder horizontalen Richtung verriegelbar sind.

[0005] Der mit einer federnden Lippe versehene Einsatz bietet den Vorteil, dass er zunächst in eine der Ausnehmungen eingesetzt werden kann und die Platten dann ineinander geschnappt werden können, weil die federnde Lippe ausweichen kann bzw. zusammengedrückt wird und zurückfedert, wenn die korrespondiere Ausnehmung an der Feder bzw. der Nut zur Überdeckung gelangt. Wie ein Widerhaken greift die federnde Lippe in die Ausnehmung ein und verriegelt die Platten.

[0006] Vorzugsweise weist der Einsatz mehrere federnde Lippen auf, die zueinander V-förmig oder X-förmig angeordnet sein können.

[0007] Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die federnde Lippe an einem massiven Kern ausgebildet ist. Der massive Kern kann werkseitig in eine der Ausnehmungen eingesetzt und darin befestigt werden. Die Verbindung der Platten ist dann genauso einfach möglich, wie bei den sogenannten Klick- oder Schnappprofilen, bei denen die Verriegelungsmittel einteilig mit der Feder bzw. der Nut ausgebildet sind.

[0008] Der Einsatz ist vorzugsweise als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet, so dass eine kostengünstige und einfache Herstellung möglich ist. Es kann auch extrudiert werden. Durch eine entsprechende Materialauswahl wird sichergestellt, dass Kräfte, wie sie auf die Platten bei normaler Nutzung einwirken, nicht zu einer Deformation der Federlippe und damit zum Lösen der Verbindung führen.

[0009] Mit Hilfe einer Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt:
Figur 1
zwei miteinander verbundene Bodenpaneele im Querschnitt nach einer ersten Ausführungsform;
Figur 2
zwei miteinander verbundene Bodenpaneele im Querschnitt nach einer zweiten Ausführungsform;
Figur 3
die Paneele nach Figur 1 in nicht verbundenem Zustand;
Figur 4
den Einsatz nach Figur 2;
Figur 5
zwei miteinander verbundene Bodenpaneele nach einer dritten Ausführungsform.


[0010] Figur 1 zeigt zwei miteinander verbundene Bodenpaneele 1, 2, die über die in der Nut 4 des einen Paneels 2 sitzende Feder 3 des anderen Paneels 1 in vertikaler Richtung V miteinander verriegelt sind. In der Oberlippe 8 der Nut 4 ist eine Ausnehmung 5 vorgesehen, die zu einer in der Feder 3 vorgesehenen Ausnehmung 6 korrespondiert. Die Verriegelung in horizontaler Richtung erfolgt durch den im Querschnitt X-förmigen Einsatz 7 mit 4 federnden Lippen 7 I, 7 II, 7 III, 7 IV. Der Einsatz 7 ist werkseitig in die Ausnehmung 6 oder die Ausnehmung 5 eingesetzt und darin vorzugsweise verklebt. Werden die Paneele 1, 2 in horizontaler Richtung H aufeinander zugeschoben, federn die Lippen 7 I, 7 II, oder 7 III, 7 IV aufeinander zu, biegen dann seitlich aus und wenn die entsprechende Ausnehmung in der Oberlippe 8 oder der Feder 3 zur Überdeckung mit den federnden Lippen 7 I, 7 II, 7 III, 7 IV kommt, federn diese wieder zurück.

[0011] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in die Oberlippe 8 und die Feder 3 Ausnehmungen 5, 6 eingefräst, die bei miteinander verbundenen Paneelen 1, 2 einen im Querschnitt dreieckigen Kanal ausbilden. Der Einsatz 7 ist im Querschnitt V-förmig mit zwei federnden Lippen 7 ', 7 " ausgebildet. Der Einsatz 7 wird werkseitig in die Ausnehmung 6 in der Feder 3 eingesetzt und hierin verklebt. Werden die Paneele 1, 2 horizontal ineinander geschoben, biegen die federnden Lippen 7 ', 7 " so weit aus, bis sie in die Nut 5 der Oberlippe 8 eintauchen können.

[0012] Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Paneele 1a, 2a mit vertikaler Nut 4a und Feder 3a versehen. Eine solche Profilausgestaltung wird vielfach als Legeprofil bezeichnet, weil die Paneele 1a, 2a nicht durch horizontales Verschieben, sondern durch vertikales Einlegen miteinander verbunden werden. Bei dieser Profilart werden die Paneele 1a, 2a über die Feder-Nut-Verbindung in horizontaler Richtung H verriegelt. In der Feder 3a ist an der Stirnseite über die volle Länge eine im Querschnitt rechteckige Nut eingefräst. In der Stirnwand der Nut 4a ist gegenüberliegend hierzu eine Ausnehmung 5 über die volle Länge des Paneels 1a eingefräst. Der Einsatz 7 ist mit einem im Querschnitt rechteckigen Kern 7a versehen, der in die Nut in der Feder 3 werkseitig eingesetzt ist. An den Kern schließt sich eine V-förmige Lippe an, die in einer federnden Lippe 7 I endet. Werden die beiden Paneele 1a, 2a ineinander gelegt, wird die federnde Lippe 1a an den Kern 7a des Einsatzes 7 angelegt und federt in horizontaler Richtung H zurück, wenn die Feder 3a so weit in die Nut 4a eingetaucht ist, dass die Ausnehmung 5 zur Überdeckung mit dem Satz 7 gelangt. In vertikaler Richtung V sind die Paneele 1a, 2a dann verriegelt.

[0013] Durch die L-förmige Ausbildung der Kanten der Paneele 1a, 2a kann an dem unteren Schenkel 10a des Paneels 1a eine weitere im Querschnitt rechteckige Nut eingefräst sein, in die ein zweiter Einsatz 7 eingelegt werden kann. Durch eine entsprechende Ausnehmung 9 in der Stirnseite des vertikalen Schenkels 11a des Paneels 2a kann eine weitere Verriegelungsmöglichkeit für die federnde Lippe 7a des zweiten Einsatzes 7 geschaffen werden, wodurch die notwendigen Auszugskräfte in vertikaler Richtung V in der Verbindung erhöht werden.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Bauplatte/Bodenpaneel
1a
Bauplatte/Bodenpaneel
2
Bauplatte/Bodenpaneel
2a
Bauplatte/Bodenpaneel
3
Feder
3a
Feder
4
Nut
4a
Nut
5
Ausnehmung
6
Ausnehmung
7
Einsatz
7a
Einsatz
7Ibis 7 II, 7 III, 7 IV
Kern
8
Oberlippe
9
Ausnehmung
10a
Schenkel
11a
Schenkel
H
horizontale Richtung
V
vertikale Richtung



Ansprüche

1. Einrichtung zum Verriegeln von miteinander verbundenen Bauplatten (1, 2; 1a, 2a), insbesondere Bodenpaneelen mit einem Kern aus Holzwerkstoff, die an einer mindestens einer Kante mit einer Nut (4, 4a) und an der gegenüberliegenden Kante mit einer zu der Nut (4, 4a) korrespondierenden Feder (3, 3a) versehen sind, wobei zwei miteinander verbundene Platten (1, 2; 1a, 2a) durch die Feder-Nut-Verbindung in einer horizontalen oder einer vertikalen Richtung (H, V) verriegelt sind und wobei die Feder (3, 3a) und die Nut (4, 4a) mit mindestens einer Ausnehmung (5, 6) versehen sind, die sich bei miteinander verbundenen Platten (1a, 2a) im Wesentlichen gegenüberliegen, gekennzeichnet durch einen in die Ausnehmungen (5, 6) eingreifenden Einsatz (7), der mindestens eine federnde Lippe (7 I, 7 II, 7 III, 7 IV) aufweist und mit dem die Platten (1, 2; 1a, 2a) in die andere, entweder vertikale oder horizontale Richtung (V oder H) verriegelbar sind.
 
2. Einrichtung nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) mehrere federnde Lippen aufweist.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) zwei federnde Lippen aufweist.
 
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Lippen (7 ', 7 ") zueinander V-förmig angeordnet sind.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die federnden Lippen (7 I, 7 II, 7 III, 7 IV) zueinander X-förmig angeordnet sind.
 
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Lippe (7 ') an einem massiven Kern (7a) ausgebildet ist.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) werkseitig in eine der Ausnehmungen (5, 6) eingesetzt und darin befestigt ist.
 
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (7a) des Einsatz (7) in die Ausnehmung der Feder (3a) eingesetzt ist.
 
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz ein Kunststoff-Spritzgussteil ist.
 




Zeichnung