[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verriegeln von miteinander verbundenen
Bauplatten, insbesondere Bodenpaneelen, mit einem Kern aus Holzwerkstoff, die an mindestens
einer Kante mit einer Nut und an der gegenüberliegenden Kante mit einer zu der Nut
korrespondieren Feder versehen sind, wobei zwei miteinander verbunden Platten durch
die Feder-Nut-Verbindung in einer horizontalen oder einer vertikalen Richtung verriegelt
sind und wobei die Feder und die Nut mit mindestens einer Ausnehmung versehen sind,
die sich bei miteinander verbundenen Platten im Wesentlichen gegenüber liegen.
[0002] Eine solche Einrichtung ist beispielsweise aus der DE 200 21 779 U1 bekannt. Zunächst
wird die Feder der einen Platte in die Nut der anderen Platte eingeführt und dann
wird der die Verriegelung bewirkende Einsatz stirnseitig in die sich gegenüberliegenden
Ausnehmungen von Feder und Nut, die einen Kanal bilden, eingeschoben. Die Haltbarkeit
der Verbindung ist hoch, das Verlegen jedoch recht mühsam und zeitaufwändig. Wenn
der Einsatz nicht vollständig in den Kanal eingeschoben wird und heraussteht, lassen
sich weitere Paneele an der Stirnseite nicht mehr exakt anlegen und es entsteht an
der Oberfläche des verlegten Bodens eine Fuge, die ein unerwünschtes Erscheinungsbild
ergibt. Außerdem besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Fuge eindringt und der
Kern der Platten aufquillt.
[0003] Von dieser Problemstellung ausgehend, soll die eingangs erläuterte Einrichtung so
verbessert werden, dass ihre Handhabung und das Verlegen der Platten einfacher wird.
[0004] Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Einrichtung durch einen in die
Ausnehmungen eingreifenden Einsatz aus, der mindestens eine federnde Lippe aufweist
und mit dem die Platten in der anderen, entweder vertikalen oder horizontalen Richtung
verriegelbar sind.
[0005] Der mit einer federnden Lippe versehene Einsatz bietet den Vorteil, dass er zunächst
in eine der Ausnehmungen eingesetzt werden kann und die Platten dann ineinander geschnappt
werden können, weil die federnde Lippe ausweichen kann bzw. zusammengedrückt wird
und zurückfedert, wenn die korrespondiere Ausnehmung an der Feder bzw. der Nut zur
Überdeckung gelangt. Wie ein Widerhaken greift die federnde Lippe in die Ausnehmung
ein und verriegelt die Platten.
[0006] Vorzugsweise weist der Einsatz mehrere federnde Lippen auf, die zueinander V-förmig
oder X-förmig angeordnet sein können.
[0007] Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die federnde Lippe an einem massiven Kern ausgebildet
ist. Der massive Kern kann werkseitig in eine der Ausnehmungen eingesetzt und darin
befestigt werden. Die Verbindung der Platten ist dann genauso einfach möglich, wie
bei den sogenannten Klick- oder Schnappprofilen, bei denen die Verriegelungsmittel
einteilig mit der Feder bzw. der Nut ausgebildet sind.
[0008] Der Einsatz ist vorzugsweise als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet, so dass eine
kostengünstige und einfache Herstellung möglich ist. Es kann auch extrudiert werden.
Durch eine entsprechende Materialauswahl wird sichergestellt, dass Kräfte, wie sie
auf die Platten bei normaler Nutzung einwirken, nicht zu einer Deformation der Federlippe
und damit zum Lösen der Verbindung führen.
[0009] Mit Hilfe einer Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend näher
erläutert werden. Es zeigt:
- Figur 1
- zwei miteinander verbundene Bodenpaneele im Querschnitt nach einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2
- zwei miteinander verbundene Bodenpaneele im Querschnitt nach einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 3
- die Paneele nach Figur 1 in nicht verbundenem Zustand;
- Figur 4
- den Einsatz nach Figur 2;
- Figur 5
- zwei miteinander verbundene Bodenpaneele nach einer dritten Ausführungsform.
[0010] Figur 1 zeigt zwei miteinander verbundene Bodenpaneele 1, 2, die über die in der
Nut 4 des einen Paneels 2 sitzende Feder 3 des anderen Paneels 1 in vertikaler Richtung
V miteinander verriegelt sind. In der Oberlippe 8 der Nut 4 ist eine Ausnehmung 5
vorgesehen, die zu einer in der Feder 3 vorgesehenen Ausnehmung 6 korrespondiert.
Die Verriegelung in horizontaler Richtung erfolgt durch den im Querschnitt X-förmigen
Einsatz 7 mit 4 federnden Lippen 7
I, 7
II, 7
III, 7
IV. Der Einsatz 7 ist werkseitig in die Ausnehmung 6 oder die Ausnehmung 5 eingesetzt
und darin vorzugsweise verklebt. Werden die Paneele 1, 2 in horizontaler Richtung
H aufeinander zugeschoben, federn die Lippen 7
I, 7
II, oder 7
III, 7
IV aufeinander zu, biegen dann seitlich aus und wenn die entsprechende Ausnehmung in
der Oberlippe 8 oder der Feder 3 zur Überdeckung mit den federnden Lippen 7
I, 7
II, 7
III, 7
IV kommt, federn diese wieder zurück.
[0011] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind in die Oberlippe 8 und
die Feder 3 Ausnehmungen 5, 6 eingefräst, die bei miteinander verbundenen Paneelen
1, 2 einen im Querschnitt dreieckigen Kanal ausbilden. Der Einsatz 7 ist im Querschnitt
V-förmig mit zwei federnden Lippen 7 ', 7 " ausgebildet. Der Einsatz 7 wird werkseitig
in die Ausnehmung 6 in der Feder 3 eingesetzt und hierin verklebt. Werden die Paneele
1, 2 horizontal ineinander geschoben, biegen die federnden Lippen 7 ', 7 " so weit
aus, bis sie in die Nut 5 der Oberlippe 8 eintauchen können.
[0012] Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Paneele 1a, 2a mit
vertikaler Nut 4a und Feder 3a versehen. Eine solche Profilausgestaltung wird vielfach
als Legeprofil bezeichnet, weil die Paneele 1a, 2a nicht durch horizontales Verschieben,
sondern durch vertikales Einlegen miteinander verbunden werden. Bei dieser Profilart
werden die Paneele 1a, 2a über die Feder-Nut-Verbindung in horizontaler Richtung H
verriegelt. In der Feder 3a ist an der Stirnseite über die volle Länge eine im Querschnitt
rechteckige Nut eingefräst. In der Stirnwand der Nut 4a ist gegenüberliegend hierzu
eine Ausnehmung 5 über die volle Länge des Paneels 1a eingefräst. Der Einsatz 7 ist
mit einem im Querschnitt rechteckigen Kern 7a versehen, der in die Nut in der Feder
3 werkseitig eingesetzt ist. An den Kern schließt sich eine V-förmige Lippe an, die
in einer federnden Lippe 7
I endet. Werden die beiden Paneele 1a, 2a ineinander gelegt, wird die federnde Lippe
1a an den Kern 7a des Einsatzes 7 angelegt und federt in horizontaler Richtung H zurück,
wenn die Feder 3a so weit in die Nut 4a eingetaucht ist, dass die Ausnehmung 5 zur
Überdeckung mit dem Satz 7 gelangt. In vertikaler Richtung V sind die Paneele 1a,
2a dann verriegelt.
[0013] Durch die L-förmige Ausbildung der Kanten der Paneele 1a, 2a kann an dem unteren
Schenkel 10a des Paneels 1a eine weitere im Querschnitt rechteckige Nut eingefräst
sein, in die ein zweiter Einsatz 7 eingelegt werden kann. Durch eine entsprechende
Ausnehmung 9 in der Stirnseite des vertikalen Schenkels 11a des Paneels 2a kann eine
weitere Verriegelungsmöglichkeit für die federnde Lippe 7a des zweiten Einsatzes 7
geschaffen werden, wodurch die notwendigen Auszugskräfte in vertikaler Richtung V
in der Verbindung erhöht werden.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Bauplatte/Bodenpaneel
- 1a
- Bauplatte/Bodenpaneel
- 2
- Bauplatte/Bodenpaneel
- 2a
- Bauplatte/Bodenpaneel
- 3
- Feder
- 3a
- Feder
- 4
- Nut
- 4a
- Nut
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Einsatz
- 7a
- Einsatz
- 7Ibis 7 II, 7 III, 7 IV
- Kern
- 8
- Oberlippe
- 9
- Ausnehmung
- 10a
- Schenkel
- 11a
- Schenkel
- H
- horizontale Richtung
- V
- vertikale Richtung
1. Einrichtung zum Verriegeln von miteinander verbundenen Bauplatten (1, 2; 1a, 2a),
insbesondere Bodenpaneelen mit einem Kern aus Holzwerkstoff, die an einer mindestens
einer Kante mit einer Nut (4, 4a) und an der gegenüberliegenden Kante mit einer zu
der Nut (4, 4a) korrespondierenden Feder (3, 3a) versehen sind, wobei zwei miteinander
verbundene Platten (1, 2; 1a, 2a) durch die Feder-Nut-Verbindung in einer horizontalen
oder einer vertikalen Richtung (H, V) verriegelt sind und wobei die Feder (3, 3a)
und die Nut (4, 4a) mit mindestens einer Ausnehmung (5, 6) versehen sind, die sich
bei miteinander verbundenen Platten (1a, 2a) im Wesentlichen gegenüberliegen, gekennzeichnet durch einen in die Ausnehmungen (5, 6) eingreifenden Einsatz (7), der mindestens eine federnde
Lippe (7 I, 7 II, 7 III, 7 IV) aufweist und mit dem die Platten (1, 2; 1a, 2a) in die andere, entweder vertikale
oder horizontale Richtung (V oder H) verriegelbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) mehrere federnde Lippen aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) zwei federnde Lippen aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Lippen (7 ', 7 ") zueinander V-förmig angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die federnden Lippen (7 I, 7 II, 7 III, 7 IV) zueinander X-förmig angeordnet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Lippe (7 ') an einem massiven Kern (7a) ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) werkseitig in eine der Ausnehmungen (5, 6) eingesetzt und darin befestigt
ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (7a) des Einsatz (7) in die Ausnehmung der Feder (3a) eingesetzt ist.
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz ein Kunststoff-Spritzgussteil ist.