[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Backofen mit einer Backofenmuffel, deren Beschickungsöffnung
durch eine winkelsteif an Schiebezügen befestigte, schubladenartig und im wesentlichen
horizontal verschiebbare Backofentür verschließbar ist, welche Schiebezüge auf stationären
Laufschienen gelagert sind und in der Schließstellung die Backofentür durch eine zwischen
den Schiebezügen und den Laufschienen wirkende Schließkraft gegen einen Muffelflansch
der Backofenmuffel gedrückt wird.
[0002] Bei einer bekannten Ausgestaltung eines Backofens (EP 0 443 329 B1) ist eine am rückwärtigen
Ende der stationären Laufschienen angeordnete Federrasteinrichtung vorgesehen in Form
einer dachförmigen, stationären Kulissenführung mit zwei in entgegengesetzten Richtungen
geneigten Führungsabschnitten, auf welche Kulissenführung bei der Bewegung der Schiebezüge
in die Schließstellung der Backofentür eine an einer Rastfeder gelagerte Rolle aufläuft
und nach Überwindung des Firstbereiches der Kulissenführung durch die Kraft der nunmehr
vorgespannten Rastfeder entlang des nach hinten abwärts geneigten Führungsabschnittes
bewegt wird, womit auch die Schiebezüge, an denen die vorgenannte Rastfeder befestigt
ist, zusammen mit der Backofentür selbsttätig in die Schließstellung gedrückt wird.
Die aus den Schiebezügen und aus den Laufschienen gebildete Verschiebebahn verläuft
hierbei horizontal. Beim Öffnen der Backofenmuffel, also beim Bewegen der Backofentür
aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung läuft umgekehrt die vorgenannte Rolle
der Rastfeder auf der hinteren, geneigten Kulissenführung auf und gleitet hernach
nach Überwindung des Kulissenfirstes entlang der benachbarten Kulissenführung in Richtung
der Öffnungsstellung der Schiebezüge.
[0003] Bei einem anderen bekannten Backofen (DE-OS 2036827) ist bei einem Ausführungsbeispiel
die wiederum aus stationären Laufschienen und beweglichen Schiebezügen gebildete Verschiebebahn
gegenüber der Horizontalen geneigt angeordnet in dem Sinne, dass mit der Bewegung
der winkelsteif mit den Schiebezügen verbundenen Backofentür in die Öffnungsstellung
eine aufgrund der nach hinten abwärts geneigten Stellung der Verschiebebahn auf die
Schiebezüge einwirkende Hangabtriebskraft überwunden werden muß. Auch in der Öffnungsstellung
wirkt diese Hangabtriebskraft auf die Einheit Schiebezüge/Backofentür, so dass in
der Öffnungsstellung eine besondere Rastvorrichtung vorgesehen sein muß, um die vorgenannte
Einheit in dieser Öffnungsstellung zu halten, während eine Schließkraft selbsttätig
durch diese Hangabtriebskräfte bewirkt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der eingangs genannten Bauweise
so auszugestalten, dass hinsichtlich der Schließkraft, mit welcher die Backofentür
in der Schließstellung an dem Muffelflansch der Backofenmuffel anliegen soll, keine
besonderen konstruktiven oder montagetechnischen Aufwendungen erbracht werden müssen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei dem Backofen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 im Bereich der Schließstellung in der Verschiebebahn
wenigstens eine Gefällstrecke für die durch Hangabtriebskraft in die Schließstellung
gedrückten Schiebezüge vorgesehen ist.
[0006] Beim erfindungsgemäß ausgestalteten Backofen sind weder für die Schließstellung noch
für die Öffnungsstellung der Backofentür besondere Halte- oder Rasteinrichtungen erforderlich,
wie dies beim zuletzt genannten Stand der Technik der Fall ist. Vielmehr wird die
Backofentür in der Schließstellung durch die selbsttätig wirksame Hangabtriebskraft
am Ende der Gefällstrecke fixiert und hält sich in der Öffnungsstellung hält sich
aufgrund der horizontalen Verschiebebahn die Backofentür von selbst. Es erübrigen
sich damit auch aufwendige Montage- und Justierarbeiten für Halte- oder Rasteinrichtungen.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist beidenends der Verschiebebahn
jeweils eine Gefällstrecke vorgesehen, die eine Parallelverschiebung der in den Gefällstrecken
befindlichen Schiebezügen relativ zu den Laufschienen ermöglichen. Auf diese Weise
ist gewährleistet, dass während der gesamten Verschiebebewegung des sog. Backwagens
die Backofentür immer in derselben vertikalen Stellung verbleibt, so dass das an der
Innenseite der senkrechten Backofentür gelagerte Gargut keinerlei Schwenk- oder Kippbewegung
ausgesetzt ist. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Gefällstrecken in Form von schrägen
Laufbahnen an entgegengesetzten Enden von Laufschienen einerseits und Schiebezügen
andererseits ausgebildet sind für die Führung von im Bereich der genannten Enden an
den Schiebezügen und an den Laufschienen gelagerten Laufrollen.
[0008] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem in der Zeichnung
dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
[0009] Es zeigt:
- Figur 1
- die schematische Darstellung des Backofens, der im Bereich der Verschiebebahn für
die Backofentür aufgeschnitten dargestellt ist,
- Figur 2
- die die Verschiebebahn der Backofentür definierenden Schiebezüge und Laufschienen
als Einzelheit in vergrößerter Darstellung,
- Figur 3
- eine Explosionsdarstellung der vorgenannten Laufschienen und Schiebezüge mit Backofentür
in Seitenansicht,
- Figur 4
- die Frontansicht auf die Verschiebebahn mit Schiebezügen, Laufschienen und Laufrollen
gemäß der Schnittlinie IV-IV in Figur 2,
- Figur 5
- eine Frontansicht analog zu Figur 4 gemäß der Schnittlinie V-V in Figur 2.
[0010] Der Backofen gemäß Figur 1 ist in Seitenansicht dargestellt. Man erkennt ein quaderförmiges
Ofengehäuse 1, in welchem eine ebenfalls quaderförmige Backofenmuffel 2 angeordnet
ist. Diese Backofenmuffel 2 ist zur Frontseite des Backofens 1 hin offen und durch
einen, eine nicht weiter dargestellte Dichtung tragenden Muffelflansch 3 begrenzt.
Mit 4 ist eine senkrecht stehende Backofentür bezeichnet, die in nachstehend näher
erläuterter Weise in Pfeilrichtung 5 in die dargestellte Öffnungsstellung und in Gegenrichtung
entsprechend dem Pfeil 6 in die Schließstellung horizontal verschiebbar ist, in welcher
Schließstellung die Backofentür 4 dicht gegen den Muffelflansch 3 in nachstehend beschriebener
Weise gedrückt wird. An hakenartigen Ansätzen 7 an der Innenseite der Backofentür
4 können Gargutträger 8 in der dargestellten Weise befestigt werden, die mit dem Verschieben
der Backofentür 4 in die Schließstellung gemäß Pfeil 6 in das Innere der Backofenmuffel
2 gelangen. Mit 9 und 10 sind Bedien- und Anzeigeorgane für den Betrieb des Backofens
bezeichnet. Die senkrecht stehende Backofentür 4 ist winkelsteif verbunden mit einem
Paar von Schiebezügen 11, die mit Ausnahme einer frontseitigen Gefällstrecke 12 horizontal
verlaufen. Am rückwärtigen Ende der Schiebezüge 11 sind paarweise Laufrollen 13 gelagert.
Die Schiebezüge 11 sind horizontal geführt in wiederum paarweise vorgesehenen Laufschienen
14, die stationär im Ofengehäuse 1 befestigt sind. Diese kanalförmigen Laufschienen
14 besitzen am rückwärtigen Ende eine Gefällstrecke 15, die in dieselbe Richtung schräg
geneigt verläuft wie die Gefällstrecke 12 der Schiebezüge 11 und dasselbe Gefälle
von etwa 12° gegenüber der Horizontalen aufweist. Für die frontseitige Abstützung
der Schiebezüge 11 sorgen Laufrollen 16, die im frontseitigen Bereich der Laufschienen
14 gelagert sind.
[0011] Die Schiebezüge 11 mit Backofentür 4 sowie die Laufschienen 14 sind in Figur 3 auseinandergezogen,
d.h. in Explosionsdarstellung verdeutlicht. Die Schiebezüge 11 nd die Laufschienen
14 bilden eine horizontale Verschiebebahn 11, 14.
[0012] Anhand der Figuren 4 und 5 ist gezeigt, in welcher Weise die Schiebezüge 11 und die
Laufschienen 14 zusammenwirken und paarweise angeordnet sind. Hierbei sind die Laufschienen
14 beidseitig der Backofenmuffel 2 stationär am Backofengehäuse 1 angeordnet und sind
im wesentlichen U-förmig ausgestaltet. Am frontseitigen Ende der Laufschienen sind
mittels Achsen 17 die Laufrollen 16 gelagert, auf welchen Laufrollen 16 sich aufgebogene
Ränder 18 der Schiebezüge 11 abstützen, welche aufgebogenen Ränder 18 durch eine horizontale
Traverse 19 miteinander verbunden sind. Die aufgebogenen Ränder 18 besitzen Abkantungen
zum Beispiel 20 zur lagemäßigen Fixierung derselben auf den stationär gelagerten Laufrollen
16.
[0013] Wie in Figur 5 gezeigt, sind im rückwärtigen Bereich der Verschiebebahn 11, 14 die
beweglichen Laufrollen 13 wiederum über Achsen 21 an den L-förmig hochgebogenen Rändern
18' gelagert, welche Laufrollen in dem U-förmigen Profil der stationären Laufschienen
14 geführt sind. In Figur 5 ist der Einfachheit halber nur eine Seite der beschriebenen
Anordnung dargestellt.
[0014] Die Funktionsweise der mit, als Laufbahnen dienenden, Gefällstrecken 12, 15 ausgerüsteten
Verschiebebahn 11, 14 ist anhand der Figur 2 verdeutlicht. Hierbei befinden sich die
beweglichen Schiebezüge 11 mit Laufrollen 13 kurz vor der Schließstellung der vorbeschriebenen
Backofentür 4; sie werden also in Pfeilrichtung 6 gemäß Figur 1 verschoben. Hierbei
befinden sich die Laufrollen 13 kurz vor der Gefällstrecke 15 der stationären Laufschienen
14. Ebenso befinden sich die stationären Laufrollen 16 der Laufschienen 14 kurz vor
der schrägen Gefällstrecke 12 der Schiebezüge 11. Wenn nun die Schiebezüge 11 und
damit auch die Backofentür 4 in Pfeilrichtung 6 weiter verschoben wird, so gleiten
die Laufrollen 13 und 16 entlang den schrägen Gefällstreckenlaufbahnen 12 und 15,
wobei sich infolge des vertikalen Gewichtes G von Schiebezügen 11 und eventuell darauf
lastendem Gargut eine Hangabtriebskraft F ergibt, durch welche die Schiebezüge 11
und damit auch die Backofentür 4 in die Schließstellung gedrückt wird und die Backofentür
4 mit einer vorbestimmten Schließkraft am Muffelflansch 3 zur Anlage kommt. Es erfolgt
hierbei eine exakte Parallelverschiebung der beweglichen Schiebezüge 11 um ein geringfügiges
aber hinsichtlich der zu erzielenden Schließkraft wirksames Maß nach unten. Dies wird
dadurch gewährleistet, dass die Gefällstrecken 12 und 15 in dieselbe Richtung und
im selben Winkel schräg geneigt verlaufen.
1. Backofen mit einer Backofenmuffel (2), deren Beschickungsöffnung durch eine winkelsteif
an Schiebezügen (11) befestigte, schubladenartig und im wesentlichen horizontal verschiebbare
Backofentür (4) verschließbar ist, welche Schiebezüge (11) auf stationären Laufschienen
(14) gelagert sind und in der Schließstellung die Backofentür (4) durch eine zwischen
den Schiebezügen und den Laufschienen wirkende Schließkraft (F) gegen einen Muffelflansch
(3) der Backofenmuffel (2) gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Schließstellung in der Verschiebebahn (11, 14) wenigstens eine Gefällstrecke
(12, 15) für die durch Hangabtriebskraft (F) in die Schließstellung gedrückten Schiebezüge
(11) vorgesehen ist.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beidenends der Verschiebebahn (11, 14) jeweils eine Gefällstrecke (12, 15) vorgesehen
ist, die eine Parallelverschiebung der in den Gefällstrecken befindlichen Schiebezüge
(11) relativ zu den Laufschienen (14) ermöglichen.
3. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefällstrecken (12, 15) in Form von schrägen Laufbahnen an entgegengesetzten
Enden von Laufschienen (14) einerseits und Schiebezügen (11) andererseits ausgebildet
sind für die Führung von im Bereich der genannten Enden an den Schiebezügen (11) und
an den Laufschienen (14) gelagerten Laufrollen (13, 16).
4. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahnen (Gefällstrecken 12, 15) ein Gefälle von etwa 12° gegenüber der Horizontalen
aufweisen.
5. Backofen nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschienen (14) die Laufbahnen (Gefällstrecken 15) an deren rückwärtigen Enden
und die Schiebezügen (11) die Laufbahnen (Gefällstrecken 12) an deren frontseitigen
Enden besitzen und dass alle Laufbahnen in dieselbe Richtung schräg geneigt verlaufen.