[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Gasentladungslampe nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2 sowie ein Vorschaltgerät
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Gasentladungslampen wie z. B. Leuchtstofflampen können entweder mit Gleichspannung
oder mit Wechselspannung betrieben werden. Meist werden hochfrequente Wechselspannungen
mit Frequenzen zwischen 20 und 50 kHz, in Flugzeug-Bordnetzen zwischen 360 und 800
Hz verwendet.
[0003] Wird eine Gasentladungslampe nicht mit voller Helligkeit betrieben, sondern vielmehr
stark gedimmt, wird sie sehr hochohmig. Dies führt dazu, dass ein Betrieb mit hochfrequenter
Wechselspannung bei starken Dimmgraden nicht mehr möglich ist, da der Strom wegen
des hohen Innenwiderstandes der Gasentladungslampe eher über parasitäre Kapazitäten
fließt als über die Entladungstrecke der Lampe.
[0004] Bei einem Betrieb mit Gleichspannung sind zwar starke Dimmgrade möglich, es entstehen
aber Anodenschwingungen, die ein unerwünschtes Flackern der Lampe verursachen.
[0005] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zum
Betreiben einer Gasentladungslampe sowie ein Vorschaltgerät zur Durchführung dieses
Verfahrens vorzuschlagen, mit dem die Gasentladungslampe flackerfrei betrieben werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw.
des Patentanspruchs 2 und ein Vorschaltgerät gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
[0007] Die Überlagerung des Gleichspannungsanteils mit Spannungsimpulsen bzw. der Betrieb
allein mit Spannungsimpulsen bewirkt, dass sich um die Anode keine Raumladungszonen
bilden können und somit die oben genannten Anodenschwingungen verhindert werden.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lampe im unteren Helligkeitsbereich
mit Gleichspannung und dieser überlagerten Spannungsimpulsen oder auch nur mit Spannungsimpulsen
(d. h. mit auf Null abgesenktem Gleichspannungsanteil) betrieben wird, während sie
im oberen Helligkeitsbereich wahlweise mit Gleichspannung, mit Gleichspannung und
überlagerten Spannungsimpulsen oder aber auch mit (vorzugsweise hochfrequenter) Wechselspannung
betrieben werden kann.
[0009] Die Spannungsimpulse haben eine abklingende Sinusform. Die Folgefrequenz der Spannungsimpulse
liegt oberhalb von ca. 100 Hz, die Eigenfrequenz der Spannungsimpulse liegt wiederum
oberhalb der Folgefrequenz.
[0010] Um die Helligkeit der Lampe zu erniedrigen, kann wahlweise oder auch kombiniert der
Lampengleichspannungsanteil (vorzugsweise bis auf Null) abgesenkt werden, die Folgefrequenz
der Spannungsimpulse erniedrigt werden, die Spannung bzw. die Energie der Impulse
erniedrigt werden oder die Eigenfrequenz der Impulse erhöht und damit ihre Breite
verringert werden.
[0011] Um ein Entmischen der Lampengase (Kataphorese) zu vermeiden, kann die Lampe wiederholt
umgepolt werden.
[0012] In Weiterbildung kann überdies vorgesehen sein, dass die Katode der Lampe beheizt
wird. Dabei wird die Heizleistung nur soweit erhöht, bis sich die an der Lampe anliegende
Brennspannung nicht mehr weiter erniedrigt.
[0013] Ein Vorschaltgerät zur Durchführung des obigen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine Brennspannungsquelle zur Lieferung der Gleichspannung und eine Impulsquelle
zur Lieferung der Spannungsimpulse in dem Vorschaltgerät vorhanden oder an dieses
anschließbar sind. Weiterhin können Mittel zur Beheizung der Lampenelektroden, zur
Umpolung der Lampe und/oder zur Messung der Lampenbrennspannung vorgesehen bzw. anschließbar
sein.
[0014] Anhand der Figuren wird die Erfindung im folgenden weiter erläutert. Es zeigen:
- Figur 1a
- den zeitlichen Spannungsverlauf an der Lampe bei starker Dämpfung,
- Figur 1b
- den zeitlichen Spannungsverlauf bei mittlerer Dämpfung,
- Figur 1c
- den zeitlichen Spannungsverlauf bei schwacher Dämpfung und
- Figur 2
- ein Strukturschaltbild der Lampenbetriebselektronik.
[0015] Eine Leuchtstofflampe 10 wird mit Gleichspannung und mit dieser überlagerten, sinusförmigen
Spannungsimpulsen betrieben. Die Spannungsimpulse (siehe Linien 1 in Figur 1a - c)
haben die Form eines - sehr stark abklingenden - Sinus.
[0016] Wird die Leuchtstofflampe 10 im oberen Helligkeitsbereich (100 % bis 10 % der möglichen
Helligkeit bzw. des möglichen Lampenstromes) betrieben, ist der Lampengleichspannungsanteil,
dem die Spannungsimpulse überlagert werden, hoch (siehe Einhüllende, gestrichelte
Linie 2 in Figur 1a). Da die Lampe bei Betrieb mit einem hohen Strom (bei hoher Helligkeit)
sehr niederohmig ist, fällt die Spannung mit Abklingen des überlagerten Spannungsimpulses
sofort wieder bis auf den Gleichspannungsanteil ab (starke Dämpung).
[0017] Wird die Leuchtstofflampe 10 im mittleren Helligkeitsbereich (10 % bis 1 % der maximalen
Helligkeit bzw. des maximalen Lampenstromes) betrieben, ist der Gleichspannungsanteil
geringer (siehe Einhüllende, strichpunktierte Linie 3 in Figur 1b). Mit abnehmender
Helligkeit, d. h. mit abnehmendem Lampenstrom steigt der Innenwiderstand der Lampe
an, so dass die Spannung nach Abklingen der Spannungsimpulse langsamer bis auf den
Gleichspannungsanteil abfällt (mittlere Dämpfung).
[0018] Wird die Leuchtstofflampe 10 in einem noch niedrigerem Helligkeitsbereich (unterhalb
von 1 % der maximalen Helligkeit bzw. des maximalen Lampenstroms) betrieben, so wird
der Gleichspannungsanteil weiter erniedrigt, bis er schließlich ganz auf Null zurückgefahren
wird. Da bei weiter sinkendem Lampenstrom der Innenwiderstand der Lampe weiter ansteigt,
verläuft der Abfall der Spannung nach dem Abklingen der Spannungsimpulse nochmals
langsamer (siehe Einhüllende, punktierte Linie 4 in Figur 1c; schwache Dämpfung).
[0019] Um die Helligkeit der Leuchtstofflampe 10 weiter zu erniedrigen, kann die Folgefrequenz
der Spannungsimpulse erniedrigt, d. h. die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden
Impulsen erhöht werden. Eine weitere Erniedrigung der Helligkeit der Lampe ist auch
noch durch eine Erniedrigung der Spannung bzw. der Energie der Impulse möglich. Darüber
hinaus kann zu einer weiteren Helligkeitsverringerung noch die Eigenfrequenz der Impulse
erhöht, d. h. ihre zeitliche Breite verringert werden.
[0020] Um ein Entmischen der Lampengase (Kataphorese) durch den Gleichspannungsbetrieb der
Lampe zu verhindern, kann die Lampe wiederholt umgepolt werden. Dieses Umpolen ist
jedoch lediglich im oberen und mittleren Helligkeitsbereich (d. h. von 100 % bis ca.
1 %) notwendig, da darunter wegen des kleinen Lampenstromes keine Kataphorese mehr
eintritt.
[0021] Im mittleren und oberen Helligkeitsbereich kann statt des Gleichspannungsbetriebs
auch ein Betrieb mit Wechselspannung möglich sein. Ab einem bestimmten Dimmgrad (etwa
1 % der maximal möglichen Helligkeit) wechselt die Betriebsart auf mit Spannungsimpulsen
überlagerte Gleichspannung, wobei auch ein Betrieb lediglich mit Spannungsimpulsen
(d. h. mit auf Null reduzierten Gleichspannungsanteil) möglich ist.
[0022] Bei Gleichspannungsbetrieb ist nur die Beheizung der Katode notwendig, während die
Anode nicht beheizt werden muss. In jedem Helligkeitsbereich wird gemessen, ob die
Heizleistung ausreicht. Dabei wird die Heizleistung langsam erhöht und gleichzeitig
die an der Leuchtstofflampe 10 anliegende, sogenannte Lampenbrennspannung gemessen.
Solange die Heizleistung noch nicht ausreicht, vermindert sich die Lampenbrennspannung
mit ansteigender Heizleistung. Ist eine ausreichende Heizleistung erreicht, führt
eine weitere Erhöhung der Heizleistung zu keiner Änderung der Lampenbrennspannung
mehr. Somit ist die optimal eingestellte Heizleistung der Wert, dessen Erhöhung gerade
keinen Abfall der Lampenbrennspannung mehr bewirkt. Die Variation der Heizleistung
erfolgt dabei im zulässigen Rahmen für die jeweilige Leuchtstofflampe. Dieses Verfahren
erfordert zwar die Messung der Lampenbrennspannung; diese wird aber meist sowieso
ermittelt. Die optimale Einstellung der Heizleistung hat die Vorteile, dass die Lebensdauer
der Elektroden und damit der Lampe maximal wird, dass der Leistungsverbrauch des Vorschaltgeräts
und der Lampe minimal ist und dass ein Leuchten von überheizten Elektroden vermieden
wird.
[0023] Das obige Verfahren zur optimalen Einstellung der Heizleistung ist auch unabhängig
von einem Betrieb mit Gleichspannung und dieser überlagerten Spannungsimpulsen möglich.
Allerdings ist diese Methode gerade bei den niedrigen Dimmgraden, die mit dem Gleichspannungs-Impuls-Betrieb
möglich sind, wichtig, da so ein zu starkes Elektrodenheizen und ein eventuell damit
verbundenes Leuchten der Elektroden vermieden werden kann, was bei kleineren Helligkeiten
der Lampe sehr stören würde. Bei mittleren und hohen Helligkeiten ist die Optimierung
der Heizleistung weniger wichtig.
[0024] Figur 2 zeigt eine an ein Vorschaltgerät 11 angeschlossene Leuchtstofflampe 10. An
das Vorschaltgerät 11 sind weiterhin eine Impulsquelle 12, eine Brennspannungsquelle
13 sowie ein Brennspannungsmessgerät 14 angeschlossen, welche (nicht gezeichnet) mit
einer Steuerelektronik wirkverbunden sind und über diese gesteuert werden. Das Vorschaltgerät
11 umfasst zwei Heizquellen 15.1 und 15.2 zur Beheizung der Elektroden 16.1 und 16.2
der Leuchtstofflampe 10 sowie eine Umpoleinheit 17 und Stromregeleinrichtungen 18.1,
18.2 und 18.3. Ein Umschalten der Schalter 19.1 bis 19.4 bewirkt ein Umpolen der Leuchtstofflampe
10 sowohl bezüglich der Spannung der Brennspannungsquelle 13 als auch bezüglich der
Beheizung durch die Heizquellen 15.1 und 15.2. Die Stromregler 18.1 und 18.3 stellen
den gewünschten Heizstrom durch die Elektroden 16.1 und 16.2 der Leuchtstofflampe
10 ein, während der Stromregler 18.2 den gewünschten Strom durch die Leuchtstofflampe
10 einstellt. Mit dem Stromregler 18.2 zusammen bildet die Brennspannungsquelle 13
eine Stromquelle, die den für den Betrieb der Leuchtstofflampe 10 notwendigen Strom
liefert. Dieser bewirkt an der Leuchtstofflampe 10 einen Spannungsabfall, die Lampenbetriebsspannung.
[0025] Die genannten Bauteile werden natürlich ebenfalls über die (nicht gezeichnete) Steuerelektronik
angesteuert.
[0026] Die Heizquellen 5.1 und 5.2 können alternativ auch direkt an den Elektroden 6.1 und
6.2 der Lampe angeordnet sein. Zum Umpolen der Lampe werden dann nur zwei Umschalter
benötigt.
[0027] Die Spannungsimpulsquelle 12 kann sich auch in Serie zur Leuchtstofflampe 10 befinden.
1. Verfahren zum Betreiben einer Gasentladungslampe, vorzugsweise einer Leuchtstofflampe
(10), wobei die Lampe zumindest teilweise mit einem Gleichspannungsanteil betrieben
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Lampengleichspannungsanteil Spannungsimpulse überlagert werden.
2. Verfahren zum Betreiben einer Gasentladungslampe, vorzugsweise einer Leuchtstofflampe
(10),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lampe im oberen Helligkeitsbereich mit Gleichspannung, mit Gleichspannung und
überlagerten Spannungsimpulsen oder mit vorzugsweise hochfrequenter Wechselspannung
betrieben wird, während sie im unteren Helligkeitsbereich mit Gleichspannung und überlagerten
Spannungsimpulsen oder nur mit Spannungsimpulsen betrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannungsimpulse sinusförmig und abklingend sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannungsimpulse eine Folgefrequenz von mindestens 100 Hz und eine Eigenfrequenz
haben, die höher ist als die Folgefrequenz..
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erniedrigung der Helligkeit der Lampe der Gleichspannungsanteil abgesenkt wird,
vorzugsweise bis auf Null.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erniedrigung der Helligkeit der Lampe die Folgefrequenz der Impulse erniedrigt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erniedrigung der Helligkeit der Lampe die Spannung bzw. die Energie der Impulse
erniedrigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erniedrigung der Helligkeit der Lampe die Eigenfrequenz der Impulse erhöht wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lampe wiederholt umgepolt wird.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kathode der Lampe beheizt wird, wobei die Heizleistung lediglich so groß gewählt
wird, dass eine Erhöhung der Heizleistung keine weitere Erniedrigung der Brennspannung
der Lampe bewirkt.
11. Vorschaltgerät (11) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Brennspannungsquelle (13) zur Lieferung der Gleichspannung und eine Impulsquelle
(12) zur Lieferung der Spannungsimpulse vorgesehen oder anschließbar sind.
12. Vorschaltgerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (15.1, 15.2) zur Beheizung der Lampenelektroden (16.1, 16.2), Mittel (17)
zur Umpolung der Lampe und/oder Mittel (14) zur Messung der Lampenbrennspannung vorgesehen
bzw. anschließbar sind.