[0001] Die Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung.
[0002] Schraubwerkzeuge dieser Art können insbesondere für Kreuzschlitzschrauben oder TORX®-Schrauben,
aber auch für Schrauben mit anderen Innenprofilen ausgebildet und an Schraubendreher-Einsätzen
oder auch an Schraubendreher-Klingen realisiert sein.
[0003] Bei einem bekannten, als Schraubendreher-Einsatz ausgebildeten Schraubwerkzeug dieser
Art (PCT-WO 01/66312 A1) besteht das Vorderteil aus einem durch Pressen oder Spritzgießen
und anschließendes Sintern aus Metallpulver hergestellten Hartmetallkörper, der an
einem aus Stahl hergestellten Antriebsteil befestigt ist. Die Länge des aus Hartmetall
bestehenden Vorderteils ist höchstens gleich dem 2,2-fachen der Länge eines in eine
Schraube einzusetzenden Eindringabschnitts. Bei einem derartigen Schraubendreher-Einsatz
hat der Profilabschnitt des Vorderteils eine relativ kurze Länge. Die Nuten des Eindringabschnittes
gehen über einen radial nach außen gewölbten Auslauf- bzw. Übergangsabschnitt in einen
Basisabschnitt über, der mit dem Antriebsteil des Schraubendreher-Einsatzes verbunden
ist. Dabei wird angestrebt, die Länge des Eindringabschnittes und auch die Länge des
Vorderteils insgesamt möglichst kurz auszubilden, um beim Pressen des Rohlings aus
Metallpulver eine hohe Verdichtung und ein homogenes Gefüge bis in die Spitze des
Profilabschnittes und dessen Profilstege zu erreichen. Außerdem wird die Oberfläche
des Rohlings klein gehalten werden, damit der Reibungswiderstand beim Ausstoßen aus
der Formmatrize klein ist und die Bildung von Haarrissen vermieden wird, die auftreten
können, wenn der auf den Rohling wirkende Auswerferdruck zu hoch wird, und die Belastbarkeit
des Vorderteiles aus Hartmetall stark vermindern. Dennoch ist die Reproduzierbarkeit
derartiger Einsätze noch nicht voll befriedigend.
[0004] Daneben ist ein Schraubendreher-Einsatz bekannt (FR 2 469 250 A), bei dem ein Basisabschnitt
eine rechtwinklig zur Längsachse verlaufende Stirnfläche aufweist, von der ein konischer,
kreuzförmiger Profilabschnitt absteht. Die Übergänge vom Profilabschnitt in den Basisabschnitt
sind weitgehend scharfkantig ausgebildet und weisen keine definierten Radien, sondern
nur Radien auf, wie sie sich üblicherweise als Folge des Pressens der Profilspitze
in einer Form ergeben. Bei Belastung durch ein Drehmoment treten an den Übergangskanten
hohe Spannungen auf, was eine hohe Bruchgefahr insbesondere bei plötzlich ansteigender
Torsionsbelastung zur Folge hat.
[0005] Die Herstellung von Schraubendreher-Einsätzen aus Werkzeugstahl erfolgt demgegenüber
in der Regel durch formgebende Bearbeitung von aus Werkzeugstahl bestehenden Rohlingen,
indem diese z. B. vorgedreht und durch radiales Pressen oder durch spanende Bearbeitung
mit Profilen versehen werden. Daher treten hier die beschriebenen, durch Pressen oder
Spritzgießen von Hartmetallpulvern verursachten Probleme nicht auf. Stattdessen wird
bei solchen Einsätzen z.B. bemängelt, daß ihre Hals- bzw. Basisabschnitte herstellungsbedingt
zu lang und daher bei gegebener Gesamtlänge die Antriebs- bzw. Einspannabschnitte
zu kurz ausfallen. Daher ist es bei solchen Einsätzen bekannt (DE 296 21 782 U1),
die Nutenböden des Eindringabschnitts über kurze Zwischenabschnitte mit dem Einspannabschnitt
zu verbinden und die Zwischenabschnitte dabei je einer in der Mitte angeordneten,
schrägen und ebenen Fläche sowie zwei seitlich davon angeordneten, im wesentlichen
dreieckförmigen Flächen (Facetten) zu versehen. Der axiale Abstand der Mündungslinie
der mittleren, ebenen Flächen in die Mantelfläche des Zwischenabschnitts von der Grundfläche
des aus dem Eindringabschnitt und dem Zwischenabschnitt gebildeten Kegels ist dabei
maximal halb so groß wie der Abstand der Mündungslinie von der Spitze des Kegels.
Der Öffnungwinkel zwischen den Nutenböden und den schrägen mittleren Ebenen beträgt
ca. 130°. Die Übergänge von den Nutenböden in die ebenen Auslaufflächen und der Stegflanken
in die dreieckförmigen Facetten sind nicht näher definiert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schraubwerkezug der eingangs bezeichneten
Gattung so auszubilden, daß trotz seiner Herstellung aus Metallpulver und auch bei
vergleichsweise kurzer Länge seinen Profilabschnitts eine hohe Bruch- und Torsionsfestigkeit
erzielt wird.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0008] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß eine hohe Bruch- und Torsionsfestigkeit
erzielt wird und die Metall-Schraubwerkzeuge reproduzierbar hergestellt werden können,
da sowohl die Nutenböden als auch die Flanken der Kreuzstege mittels gekrümmt ausgebildeter
Übergangsflächen in die Stirnfläche des Basisabschnitts auslaufen. Dagegen führen
kantige Übergangsstellen in diesen Bereichen offenbar aufgrund der Sprödigkeit der
verwendbaren Materialien unter Belastung zu Spannungsspitzen, die zu einem Bruch der
Profilspitze bei Belastungswerten führen, welche unter den nach den Normen verlangten
und in der Praxis auftretenden Werten liegen. Wie langwierige Untersuchungen bei der
Entwicklung insbesondere von Hartmetall-Vorderteilen ergeben haben, ist es erforderlich,
die Einzelbereiche des Auslaufs im Detail zu gestalten, um durch Wahl der Rundungsradien,
deren Verlauf in Radial- und Umfangsrichtung, der Übergänge ineinander und der Auslaufwinkel
einerseits zu erreichen, daß der Materialfluß beim Pressen eines Rohlings aus Metallpulver
oder beim Spritzgießen eines Rohlings mit einem zusätzlichen Kunststoffbindemittel
in der Metallpulvermasse von dem Basisabschnitt in die Profilspitzen und -stege gleichmäßig
und ungestört verläuft, andererseits die bei Belastung auftretenden Spannungen unter
Vermeidung von Spannungsspitzen vom Eindringabschnitt so in den Basisabschnitt einzuleiten,
daß die Belastbarkeit den Anforderungen in der Praxis des Einsatzes derartiger Schraubendreher-Einsätze
entspricht.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung ist insbesondere bei Schraubendreher-Einsätzen mit einer Kreuzspitze
so wie beim dem Phillips®- oder Pozidriv®-System vorteilhaft.
[0011] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert, ohne daß hierdurch der Schutzbereich der Erfindung eingeschränkt
werden soll. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schraubwerkzeugs in Form eines Schraubendreher-Einsatzes
in schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Schraubwerkzeugs nach Fig. 1, jedoch unter
Weglassung eines Antriebteils;
Fig. 3 einen Längsschnitt in der Ebene III-III der Fig. 2;
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs aus Richtung eines Pfeils IV in Fig. 3;
Fig. 5 und 6 perspektivische Darstellungen von zwei weiteren Ausführungsbeispielen
des erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs in Form von für das Pozidriv®-System bestimmten
Schraubendreher-Einsätzen;
Fig. 7 bis 9 ein Schraubwerkzeug in Form eines für das TORX®-System bestimmten Schraubendreher-Einsatzes
in je einem Längsschnitts, einer Stirnansicht und einer perspektivischen Darstellung;
Fig. 10 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs in Form eines
mit einem verkürzten Eindringabschnitt versehenen Schraubendreher-Einsatzes;
Fig. 11 das Schraubwerkzeug nach Fig. 10 beim Eindringen in das Innenprofil einer
zugehörigen Schraube;
Fig. 12 einen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Profilabschnitts
eines erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs etwa in Höhe einer Schnittlinie XII-XII der
Fig. 10;
Fig. 13 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schraubwerkzeugs in Form eines für das Pozidriv®-System geeigneten Schraubendreher-Einsatzes;
Fig. 14 eine der Fig. 2 entsprechende, perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Schraubwerkzeugs; und
Fig. 15 einen der Fig. 3 entsprechenden Längsschnitt durch das Schraubwerkzeug nach
Fig. 14.
[0012] Gemäß Fig. 1 bis 3 besteht ein erfindungsgemäßes Schraubwerkzeug in Form eines Schraubendreher-Einsatzes
aus einem langgestreckten, einstückigen Körper 1, der an einem Ende ein Antriebsteil
2 mit einem Mehrkantprofil 3 aufweist, das in eine entsprechende Aufnahme oder in
ein Futter eines Drehwerkzeugs, z. B. eines Motorschraubers, eingesetzt werden kann.
Ein Vorderende des Antriebsteils 2 geht in ein profiliertes Vorderteil 4 des Schraubwerkzeugs
über. Das Vorderteil 4 enthält einen an das Antriebsteil 2 ansetzenden, schaftförmigen
Basisabschnitt 5, der hier zylindrisch ausgebildet ist. An dessen vom Antriebsteil
2 abgewandte Stirnseite schließt sich ein Profilabschnitt 6 an, der wie der Basisabschnitt
5 und das Antriebsteil 2 koaxial zu einer gemeinsamen Längsachse 7 ist.
[0013] Der Profilabschnitt 6 enthält an einem Vorderende eine übliche, konische Kreuzspitze
mit vier kreuzförmig angeordneten Stegen 8, die radial zur Längsachse 7 stehen. Die
Außenkanten der Stege 8 konvergieren zu einer Spitze 9 hin. Die rückwärtigen Enden
der Stege 8 gehen in die Stirnseite des Basisabschnitts 5 über. Zwischen je 2 benachbarten
Stegen 8 liegen V-förmige Ausnehmungen bzw. Nuten 10 mit Nutenböden 11 (Fig. 3), die
in einem an die Spitze 9 grenzenden Eindringabschnitt 12, der zum Eindringen der Kreuzspitze
in das entsprechende Kreuzschlitzprofil einer zugeordneten Schraube dient, geradlinig
ausgebildet sind. Das bedeutet, daß die Nutenböden 11 z. B. wie beim System Phillips®
einen dreieckförmigen Querschnitt besitzen bzw. konkav dachförmig ausgebildet sind
und eine linear verlaufende Firstlinie haben, wie Fig. 2 und 4 zeigen.
[0014] An den Eindringabschnitt 12 schließt sich ein zwischen diesem und dem Basisabschnitt
5 angeordneter und das Hinterende des Profilabschnitt 6 bildender Übergangsabschnitt
14 (Fig. 1 und 3) an. In diesem laufen die Nutenböden 11 mit längs und quer gekrümmten
Übergangsflächen 15 radial nach außen bis zum Umfangsmantel des Basisabschnitts 5
aus. Im Ausführungsbeispiel gehen die Übergangsflächen 15 nach außen hin in je einen
Flächenabschnitt 16 über, der gemäß Fig. 2 insbesondere quer gewölbt ausgebildet ist.
Die entsprechenden Flächenabschnitte 16 aller vier Nuten 10 bilden zugleich die zwischen
den Stegen 8 frei bleibenden Teile einer Stirnfläche des angrenzenden Basisabschnitts
5, die jeweils durch die an sie anstoßenden Grundflächen der Stege 8 unterbrochen
ist. Wie Fig. 3 zeigt, sind die Flächenabschnitte 16 zur Längsachse 7 unter Winkeln
α geneigt, die - gemessen in die Mittelachsen der Flächenabschnitte 16 einschließenden
Radialebenen - vorzugsweise zwischen 75° und 85° und mit besonderem Vorteil bei ca.
85° liegen.
[0015] Weiterhin zeigt vor allem Fig. 3, daß die Nutenböden 11 mittels der Übergangsflächen
15 stetig in die Flächenabschnitte 16 übergehen. Die Übergangsflächen 15 sind vorzugsweise
mit Radien von 0,15 mm bis 2,0 mm gekrümmt, wobei Krümmungsradien von 0,5 mm bis 1,5
mm bevorzugt werden. Außerdem ist der Krümmungsradius natürlich in Abhängigkeit von
den Größen der Profilspitzen, die durch Normen vorgegeben und bei Schraubwerkzeugen
für Kreuzschlitzschrauben in die Größen 00 bis 4 eingeteilt sind, unterschiedlich
groß zu wählen bzw. an die Profilspitzen anzupassen. Entsprechendes gilt bei Schraubwerkzeugen
für das TORX®-System.
[0016] Alternativ zu Fig. 1 bis 3 wäre es möglich, die Übergangsflächen 15 und die an sie
anschließenden Flächenabschnitte 16 bis zum Erreichen der Mantelfläche des Basisabschnitts
5 radial durchgehend gekrümmt auszubilden (z. B. PCT-WO 01/66312 A1), wobei durchweg
dieselben, aber auch unterschiedliche Krümmungsradien verwendet werden können, die
z. B. im Bereich der Übergangsflächen 15 kleiner als im Bereich der Flächenabschnitte
16 sind.
[0017] Erfindungsgemäß sind die Flächenabschnitte 16 in seitlicher Richtung und auf beiden
Seiten durch zweite Übergangsflächen 17a, 17b mit den rückwärtigen Enden seitlicher
Flanken 8a der jeweils benachbarten Stege 8 verbunden. Auch die zweiten Übergangsflächen
17a, 17b haben in Querrichtung, ausgehend von den Flanken 8a, vorzugsweise Krümmungsradien
von 0,15 mm bis 2,0 mm, mit besonderem Vorteil von 0,4 mm bis 1,5 mm. Die Krümmungsradien
vergrößern sich zweckmäßigerweise von einer den Nutenböden 11 nahen Stelle radial
nach außen zum Umfangsmantel des Basisabschnitts 5 hin stetig, so daß insgesamt ein
dreidimensional gewölbter Auslauf ausgebildet wird. Dabei kann die Anordnung nach
Fig. 2 z. B. so gewählt, daß die Flächenabschnitte 16 dreieckförmige, in den Verlängerungen
der Nutenböden 11 und der ersten Übergangsflächen 15 liegende Flächen sind, an deren
seitlichen, radial verlaufenden Rändern die zweiten Übergangsflächen 17a, 17b beginnen,
die dann allmählich tangential in die Stegflanken 8a münden.
[0018] Die Übergangsflächen 17a, 17b sind, wie in Fig. 2 angedeutet ist, in Querrichtung
mit einem einheitlichen Radius gekrümmt. Der jeweilige Radius kann dann auch von der
ersten Übergangsfläche 15 aus nach außen gleich sein.
[0019] Die Krümmungsradien der Übergangsflächen 17a, 17b können sich in Querrichtung aber
auch ändern. Dies ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 dadurch angedeutet, daß die
Übergangsflächen 17a, 17b aus Teilflächen 17a1, 17a2 bzw. 17b1, 17b2 zusammengesetzt
sind, wobei die Teilfächen 17a1, 17b1 an den Stegflanken 8a beginnen und größere Krümmungsradien
als die sich an sie anschließenden Teilflächen 17a2, 17b2 aufweisen, die hier zu einem
eben dargestellten Flächenabschnitt 16' hin auslaufen. Im übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 dem nach Fig. 1 bis 3, weshalb gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen sind.
[0020] Die in Fig. 1 bis 3 gerundet dargestellten Nutenböden 11 können auch anders geformt
sein. Anstelle eines dachförmigen Querschnitts könnten andere und insbesondere solche
Querschnitte vorgesehen sein, wie sie bei Schrauben der verschiedneen Systeme allgemein
üblich sind.
[0021] Die Längenmaße der verschiedenen Teile bzw. Abschnitte entsprechen vorzugsweise im
wesentlichen denen, die aus der Schrift PCT-WO 01/66 312 A1 bekannt sind. Insbesondere
die Verhältnisse der Längen LP der Profilabschnitte 6 zu den Längen L0 der Eindringabschnitte
12 sind vorzugsweise kleiner als 1,5 und betragen vorzugsweise 1,25 bis 1,85. In absoluten
Werten beträgt z. B. die Länge L0 des Eindringabschnitts 12 zwischen 1,50 mm und 4,00
mm je nach Größe und Schraubensystem. Der Durchmesser d0 (Fig. 1 und 3) des Eindringabschnitts
12 beträgt im Abstand L0 von der Spitze 9 zwischen 2,3 mm und 8,0 mm.
[0022] Das Maß L0 ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung mindestens gleich der größten
Tiefe des Innenprofils in einem Schraubenkopf bestimmter Profilgröße, z. B. Pozidriv®
2. Zweckmäßigerweise wird für L0 ein Maß gewählt, das sich aus der größten Eindringtiefe
zuzüglich eines geringen Zuschlages ergibt. Das Maß LP ist im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung das Maß von der Spitze 9 des Vorderteils 4 bis zum Auslauf des Übergangsabschnitts
14 in den Basisabschnitt 5, wobei als Grenze dieses Auslaufes die Verschneidungslinie
der Flächenabschnitte 16 mit der Umfangsfläche des Basisabschnitts 5 definiert wird.
Beide Maße werden von der Spitze 9 des Vorderteils 4 ausgehend gemessen, und zwar
von der Kante aus, an der eine eventuelle flachkegelig geformte Spitzenfläche in die
seitliche Profilkontur übergeht, oder von der Spitzenfläche selbst aus, wenn sie eine
Planfläche darstellt, die senkrecht zur Längsachse 7 des Vorderteiles 4 steht. Der
Basisabschnitt 5 kann eine zylindrische, sechseckige oder anders geformte Querschnittskontur
haben.
[0023] Durch die angegebene Formgebung des Übergangsabschnitts 14 zwischen dem Eindringabschnitt
12 und Basisabschnitt 5, d. h. die Kombination von kleinen Radien und gewölbten Flächen,
wird ein guter Kraftfluß erreicht und dadurch die Bruchfestigkeit bei Torsionsbelastung
der Spitze weiter erhöht.
[0024] Fig. 5 und 6 betreffen ein Ausführungsbeispiel für ein Schraubwerkzeug in Form eines
Schraubendreher-Einsatzes für das Pozidriv®-System. Dieses unterscheidet sich von
den für das Phillips®-System nach Fig. 1 bis 4 bestimmten Ausführungsbeispielen einerseits
durch Stege 19 mit nahezu planparallel angeordneten Flanken 19a, während die Flanken
8a der Stege 8 gemäß Fig. 4 leicht keilförmig auseinander laufen. Andererseits sind
Böden 20 von V-förmigen Nuten 21 in ihren mittleren Bereichen mit kammartigen Erhebungen
22 versehen, die dreieckförmige Querschnitte aufweisen. In Analogie dazu können auch
die Flächenabschnitte 16 in ihren mitteleren Bereichen mit je einer kammartigen, radial
verlaufenden Erhebung 23 versehen sein, wie Fig. 5 zeigt. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 6 fehlen diese Erhebungen 23. Außerdem sind dort die Flächenabschnitte 16
durch Flächenabschnitte 24 ersetzt, die in der Ansicht nach Fig. 6 konkav gewölbt
sind und die Übergangsflächen 17a, 17b stetig miteinander verbinden. In diesem Fall
ist die Stirnfläche des Basisabschnitts 5 daher von den konkaven Flächenabschnitten
24 gebildet.
[0025] Im übrigen sind in Fig. 5 und 6 gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in
Fig. 1 bis 4 versehen.
[0026] Fig. 7 bis 9 zeigen in Analogie zu Fig. 1 bis 6 ein erfindungsgemäßes Schraubwerkzeug
in Form eines für das TORX®-System geeigneten Schraubendreher-Einsatzes. Das Schraubwerkzeug
enthält ein nur teilweise dargestelltes Vorderteil 26 mit einem Basisabschnitt 27
und einem daran anschließenden Profilabschnitt der Länge LP, der aus einen Eindringabschnitt
29 der Länge L0 und einem Übergangsabschnitt 30 zusammengesetzt ist. Stege 31 und
Nuten 32 haben am Anfang einen wellenförmigen, für das TORX®-System charakteristischen
Verlauf. Die Nuten 32 besitzen im Eindringabschnitt 29 parallel zu einer Längsachse
33 verlaufende Böden 34 mit geradlinigen Mittellinien 35. Am unteren Ende des Eindringabschnitts
29 laufen die Nutenböden 34 längs gewölbter Übergangsflächen 36 radial nach außen
in zur Längsachse 33 geneigte und ebenfalls schwach gewölbte Flächenabschnitten 37
aus, so daß insgesamt gewölbte Ausläufe gebildet sind. Die Neigungswinkel zur Längsachse
33 können hier 60° bis 90° betragen. Diese Flächenabschnitte 37 gehen analog zu Fig.
1 bis 6 in seitlicher Richtung tangential in die hier gerundeten Flanken der Stege
31 über, so daß sich insoweit dieselben Verhältnisse wie bei Kreuzschlitz-Schraubwerkzeugen
ergeben. Dasselbe gilt im Hinblick auf die Größen LP und L0, die beide von einer Spitze
38 an gemessen werden, die hier eine senkrecht zur Längsachse 33 angeordnete Planfläche
ist.
[0027] Fig. 11 und 12 zeigen ein im wesentlichen den Fig. 1 bis 4 entsprechendes Ausführungsbeispiel,
weshalb hier gleiche Teile wiederum mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Ein
wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, daß der Eindringabschnitt 12 im Vergleich
zu Fig. 1 bis 4 um ein Maß
K verkürzt ist, wobei vorzugsweise
K = 0,05 · L0 bis
K = 0,2 · L0 gilt. Das bedeutet, daß die Längen L0, ermittelt nach den maximalen Eindringtiefen
T (Fig. 11) in entsprechenden Innenprofilen 40 von Schraubenköpfen 41 zugeordneter
Größen und Typen, um ca. 5 % bis 20 % im Vergleich zu üblichen, nach Fig. 1 bis 4
hergestellten Schraubendreher-Einsätzen verkürzt werden. In Fig. 10 und 11 ist das
aufgrund der Kürzung wegfallende Teil 42 des Eindringabschnitts 12 mit gepunkteten
Linien angedeutet.
[0028] Ein vorteilhafter Bereich der Kürzung
K liegt zwischen 7 % und 12 % der Länge L0. Bei einer Kürzung um 10 % ergeben sich
beispielweise folgende Maße L0K für die verkürzte Länge:
[0029] Bei Kreuzschrauben PZ (Z) 2 EN-ISO 7045-7047 ist die maximale Eindringtiefe 3,35
mm, dementsprechend ist L0K z. B. gleich 0,9 · 3,35 = 3,01 mm. Analog gilt für PZ
(Z) 1 eine maximale Eindringtiefe von 2,08 mm, dementsprechend ist L0K gleich 0,9
· 2,08 = 1,87 mm. Für PZ (Z) 3 beträgt die maximale Eindringtiefe 3,85 mm, dementsprechend
ist L0K z. B. gleich 0,9 · 3,85 = 3,47 mm. Für PH (H) 1 beträgt die maximale Eindringtiefe
2,20 mm, dementsprechend ist L0K z. B. gleich 0,9 · 2,20 = 1,98 mm. Schließlich beträgt
für PH (H) 2 die maximale Eindringtiefe 3,40 mm, weshalb L0K z. B. zu 0,9 · 3,40 =
3,06 mm bestimmt wird.
[0030] Um mit Sicherheit zu vermeiden, daß der Eindringabschnitt 12 an der Übergangsfläche
15 auf der Oberfläche des Schraubenkopfes 41 aufsitzt, wird außerdem vorgeschlagen,
die Ausgangslänge L0 des Eindringabschnittes 12 ca. 3 bis 5 % länger zu wählen, als
die jeweilige maximale Eindringtiefe
T. Dadurch wird sich die Profilkontur außerhalb des Schraubenkopfes 41 noch etwas fortsetzen.
[0031] Die Profilkontur selbst ist durch die ISO- und Werksnormen, ausgehend von der Profilspitze,
festgelegt. Die Verkürzung der Maße L0 und L0K hat natürlich auch eine entsprechende
Verkürzung der Maße LP auf LPK zur Folge, wobei die Konturen der Übergangsflächen
15 und Flächenabschnitte 16 wie bei ungekürztem L0 unverändert auch bei verkürztem
L0K erhalten bleiben.
[0032] Die Verkürzung des Eindringabschnitts 12 um das Maß
K wirkt sich wegen der Formgebung aus Hartmetallpulver (z. B. nach PCT-WO 01/66312
A1) insbesondere bei Einsätzen mit Kreuzschlitzprofilen vorteilhaft aus. Diese Maßnahme
hat nämlich einerseits zur Folge, daß beim axialen Ausstoßen des Vorderteils 4 aus
der Formmatrize die Reibung infolge der kleineren Gesamtoberfläche geringer wird.
Andereseits führt die Verkürzung an der Spitze des Eindringabschnittes 12 - zumindest
bei konischen Kreuzspitzen - zu einer Vergrößerung der Querschnittsfläche einer Spitze
43, damit zu einer geringeren Flächenpressung beim Ausstoßen und dadurch zur Verringerung
der Gefahr der Bildung von Haarrissen. Weiterhin hat sich gezeigt, daß an den Spitzen
der Hartmetall-Rohlinge beim Entformen leicht Formveränderungen auftreten können,
die die Paßgenauigkeit im Innenprofil 40 des Schraubenkopfs 41 beeinträchtigen. Derartige
Ungenauigkeiten können dazu führen, daß der Eindringabschnitt 12 nur im vorderen Bereich
im Innenprofil 40 des Schraubenkopfs 41 anliegt, statt vollflächig in ganzer Länge
anzuliegen. Dieses Problem wird durch die Kürzung des Eindringabschnitts 12 in vorteilhafter
Weise automatisch ebenfalls vermieden. Wie Fig. 11 zeigt, taucht der Eindringabschnitt
12 nicht so weit in das Innenprofil 40 des Schraubenkopfs 41 ein, daß die Spitze an
einer möglichen Verengung 44 (Fig. 11) aufsitzt, sondern nur so weit, bis das Profil
des Eindringabschnittes 12 vollflächig im Innenprofil 40 des Schraubenkopfs 41 anliegt.
Das bei normaler Länge vorhandene, gepunktet dargestellte Teil 42 würde dagegen, wenn
es nicht präzise ausgebildet wäre, an der Verengung 44 aufsitzen und damit eine vollflächige
Anlage verhindern. Solche Verengungen 44 können auftreten, wenn die Preßstempel für
das Innenprofil der Schrauben an der Spitze abgenutzt sind.
[0033] Das Verhältnis der Länge LPK des gekürzten Profilabschnitts zur Länge L0 des entsprechend
gekürzten Eindringabschnittes 12 beträgt bei dieser Ausführungsform 1,20 bis 1,90
und ist vorzugsweise größer als 1,5.
[0034] Versuche mit Hartmetall-Einsätzen der beschriebenen Art haben weiter gezeigt, daß
an den Außenkanten der Stege, die sich an der Verschneidung der Flankenflächen mit
der äußeren Kegelmantelfläche des Eindringabschnittes ergeben, leicht Haarrisse auftreten.
Dies wird darauf zurückgeführt, daß die sich aus der Verschneidung ergebenden Kanten
scharfkantig sind. Bei einer Fertigung der Profilspitzen aus Stahl durch spanende
oder spanlose Formgebung macht sich diese Scharfkantigkeit nicht bemerkbar, d. h.
sie ist dort nicht nachteilig. Beim Pressen der Rohlinge aus Metallpulver wird dagegen
eine glatte Ausformung der Außenkanten nicht zuverlässig erreicht. Vielmehr können
insbesondere beim Entformen kleinere Ausbrüche auftreten, die Ansätze für Haarrisse
bilden. Diese Erscheinung tritt auch beim Spritzgießen der Rohlinge auf.
[0035] Erfindungsgemäß werden daher beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 12, das einen Querschnitt
durch eine für Kreuzschlitzschrauben des Pozidriv®-Systems bestimmte Profilspitze
zeigt, an den radialen Außenkanten der im übrigen wie in Fig. 5 ausgebildeten Stege
8 entweder Abrundungen 45 oder Abschrägungen 46 vorgesehen. Der Radius
r der Abrundungen beträgt ca. 10 % bis 12 % der Stärke
b der Stege 8. Die Stärke
b ist beim System Pozidriv® über die Länge L0 des Profils konstant, weshalb der Radius
der Abrundungen 45 im wesentlichen auch konstant gewählt werden kann. Beim System
Phillips® wird die Stärke
b von der Spitze 9 her zur Übergangsfläche 15 hin größer, weshalb der Radius
r von der Spitze bis zur Übergangsfläche 15 hin etwas größer werden kann. Er kann aber
auch konstant sein und entsprechend einer mittleren Stärke der Stege 8 auf ihrer Längserstreckung
gewählt werden. Die Breite
a der Abschrägungen 46 wird vorzugsweise in einem Verhältnis von 6 % bis 10 % zur Stärke
b der Stege 8 gewählt.
[0036] Wie Versuche mit Hartmetall-Einsätzen weiter zeigten, ergibt sich insbesondere bei
Pozidriv®-Profilen (PZ, Z) eine Erschwernis für das Entformen dadurch, daß die beim
Eindrehen von Schrauben zur Anlage kommenden Flanken der Kreuzstege 8 in Richtung
der Längsachse 7 des Vorderteils 4 nahezu achsparallel verlaufen, also keine Entformungsschräge
aufweisen. Zur Erleichterung der Entformung ist deshalb erfindungsgemäß vorgesehen,
diese Flanken im vorderen Bereich auf etwa ein Drittel ihrer Länge unter einem Winkel
von ca. 2,5° bis 5° konisch bis zur Spitze 9 hin anzuschrägen. Dadurch wird zwar der
drehmonentübertragende Querschnitt verringert und auch keine vollflächige Anlage im
Innenprofil der Schraube mehr erreicht, jedoch taucht selbst bei den kleinsten Schrauben,
die einer Kreuzschlitzgröße zugeordnet sind, die Profilspitze tiefer in das Innenprofil
der Schraube ein, als der Länge der Anschrägung entspricht, so daß die Profilspitze
auch im hinteren Teil zur flächigen Anlage kommt, wo das Drehmoment auf Grund des
größeren Hebels bzw. der radialen Erstreckung der Flanke hauptsächlich übertragen
wird.
[0037] Fig. 13 zeigt eine solche Variante anhand eines entsprechend Fig. 1 ausgebildeten,
im Bereich der Profilspitze vergrößert dargestellten Schraubwerkzeugs, bei dem gleiche
Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen sind.
[0038] In Fig. 13 ist das Vorderteil 4 des Schraubendreher-Einsatzes mit einer Profilspitze
des Systems Pozidriv® dargestellt. Bei diesem System verlaufen die Seitenflanken 8a
der Stege 8 auf ihrer Längserstreckung im wesentlichen parallel. Um die Entformung
der Stege 8 aus der Preß- und Spritzgießform zu erleichtern, ist jeweils eine Flanke
der vier kreuzförmig angeordneten Stege 8 im vorderen Bereich etwas angeschrägt. Der
Winkel einer dadurch gebildeten Entformungsschräge liegt zwischen 1° und 5° bezogen
auf eine Radialebene, die die Längsachse 7 und eine gedachte Mittelebene der Stege
8 einschließt. Zweckmäßigerweise erfolgt die Anbringung einer die Entformungsschräge
bildenden Anschrägung 47 an derjenigen Flanke, die beim Ausdrehen von Schrauben belastet
wird und in Fig. 13 mit 8b bezeichnet ist, weil diese Seite in der Regel weniger oft
oder geringer belastet wird als andere Flanken, die beim Eindrehen von Schrauben zur
Anlage im Innenprofil der Schraube kommen. Um die Entformbarkeit weiter zu erleichtern,
werden zweckmäßig aber auch die anderen Flanken aller vier Stege 8 leicht angeschrägt.
Dabei werden die Anschrägungen 47 zweckmäßigerweise mit einem kleinen Winkel von ca.
1° bis 2° vorgenommen, jedoch über die ganze Länge der Flanke erstreckt. Trotz dieser
leichten Anschrägung 47 ist noch eine relativ gute Anlage der Flanken 8b bzw. 8a im
Innenprofil der Schraube gegeben. Beide Anschrägungen 47 gehen von der größten in
den Normen vorgegebenen Stärke des Eindringabschnittes 12 aus.
[0039] Weitere Untersuchungen haben schließlich gezeigt, daß der Materialfluß beim Füllen
der Preßmatrize oder Spritzgießform auch dadurch verbessert werden kann, daß in einem
radial außen liegenden Bereich der die Stirnfläche des Basisabschnitts 5 bildenden,
auslaufenden Flächenabschnitte 16 jeweils eine vorzugsweise sattelförmige (konkave)
Ausnehmung 49 angebracht wird. Derartige Ausnehmungen 49 sind in Fig. 14 und 15 schematisch
dargestellt, die im übrigen den Fig. 2 und 3 entsprechen. Die Ausnehmungen 49 können
auch als ebene, in die Flächenabschnitte 16 eingearbeitete Flächen realisiert sein.
Durch diese Ausnehmungen 49 wird insbesondere die trichterartige Form des geschnittenen
Kerns (Fig.15) verbessert. Wie ein Vergleich der Fig. 15 mit der Fig. 3 zeigt, bei
der sich der Flächenabschnitt 16 mit einem kleinen Winkel im wesentlichen radial erstreckt,
wird nämlich die Befüllung der Profilspitze beim Verformen des Rohlings durch Pressen
oder Spritzgießen begünstigt, weil der Massestrom besser in die Profiltaschen in der
Matrize geleitet wird. In der dreidimensionalen Darstellung der Profilspitze in Fig.
14 sind die Flächen 49 noch besser zu erkennen. Ihre konkave Wölbung in Umfangsrichtung
leitet den Massestrom auch nach der Seite zu den Profiltaschen in der Matrize. Über
die gerundeten, zweiten Übergangsflächen 17a, 17b werden die auf die Stege 8 wirkenden
Torsionskräfte in den Basisabschnitt 5 geleitet. Dabei sollte allerdings die Wirkung
der zweiten Übergangsflächen 17a, 17b, deren Radien von den Nutenböden 11 nach außen
hin größer werden, nicht gestört werden. Daher sind die Ausnehmungen 49 zweckmäßig
nur im radial äußeren Bereich angeordnet und in Umfangsrichtung nur über einen solchen
Bereich erstreckt, daß sie seitlich vor den zweiten Übergangsflächen 17a, 17b enden.
Dadurch bleiben die durch diese gebildeten, gewölbten Übergangszonen erhalten, mittels
derer die bei Belastung der Stege 8 auftretenden Spannungen klein gehalten werden.
Insgesamt läßt sich mit den Ausnehmungen 49 eine sehr dichte, homogene Füllung der
Taschen des Formwerkzeugs beim Pressen oder Spritzgießen der Rohlinge erreichen.
[0040] Der Winkel, den die Ausnehmungen bzw. Flächen 49 mit der Längsachse 7 in einer diese
enthaltenden und durch die Fläche 49 gelegten Radialebenen einschließen, sollte deutlich
kleiner als der Winkel α (Fig. 15) sein und ist zweckmäßig kleiner als 85°. Dabei
zeigt außerdem insbesondere Fig. 15, daß das Maß LP durch die Ausbildung der Ausnehmung
49 vergrößert wird, so daß das Verhältnis LP zu LO beim Vorhandensein der Ausnehmungen
49 größer als beim Fehlen dieser Ausnehmungen 49 ausfällt. Insbesondere bei diesem
Ausführungsbeispiel werden daher auch mit Verhältnissen LP/L0 > 1,5 gute Ergebnisse
erzielt.
[0041] Die erfindungsgemäße Gestaltung des Profilabschnittes 6 bzw. 29, 30 bringt Vorteile
nicht nur für Vorderteile aus Hartmetall, die durch Pressen aus Metallpulver vorgeformt
sind, sondern auch für solche, die im Spritzgießverfahren vorgeformt sind. Das gilt
auch für Schraubendreher-Einsätze, bei denen das Vorderteil 4, 26 Bestandteil eines
einstückigen Körpers ist, dessen Rohling vorzugsweise im Spritzgießverfahren vorgeformt
ist. Außerdem gilt dies entsprechend auch für aus Hartmetall hergestellte, die erfindungsgemäßen
Profilabschnitte 6 bzw. 29, 30 aufweisende Vorderteile, die an ihren Rückseiten, z.
B. mit Hilfe geeigneter Verankerungselemente, an den im übrigen aus Stahl bestehenden
Schäften der Klingen von Handschraubendrehern befestigt werden.
[0042] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
auf vielfache Weise abgewandelt werden können. So können die Krümmungsradien der Übergangsflächen
auch im wesentlichen gleich sein. Außerdem kann es Fälle geben, in denen es ausreichend
ist, die auslaufenden Flächenabschnitte 16, 37 in eine senkrecht zur Längsachse 7,
33 verlaufende Ebene zu verlegen, insbesondere wenn die Radien für die Übergangsflächen
17a, 17b so groß bemessen werden, daß allein durch sie ausreichend niedrige Spannungen
in den Übergangsbereichen erhalten werden. Weiter können die Übergangsflächen 17a,
17b und/oder die Flächenabschnitte 16, 37 auch aus in Umfangsrichtung oder in radialer
Richtung nebeneinander liegenden, unterschiedliche Krümmungsradien aufweisenden Flächen
zusammengesetzt sein. Dasselbe gilt für die ersten Übergangsflächen 15 bzw. 36. Außerdem
können die beschriebenen Schraubwerkzeuge auch aus anderen Metallpulvern als den beschriebenen
Hartmetallpulvern hergestellt werden. Insbesondere sind für die Zwecke der Erfindung
z.B. auch solche Pulvermischungen geeignet, die zu Schraubwerkzeugen aus Schnellstahl
führen. Die im Einzelfall zu wählende Metallpulver-Zusammensetzung oder -Legierung
hängt weitgehend von den Bedürfnissen des Einzelfalls ab. Schließlich versteht sich,
daß die verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und dargestellten
Kombinationen angewendet werden können.
1. Schraubwerkzeug mit einem durch Formung und nachfolgendes Sintern eines Metallpulvers
hergestellten, profilierten Vorderteil (4, 26), das einen eine Stirnfläche aufweisenden
Basisabschnitt (5, 27) und einen Profilabschnitt aufweist, der einen Eindringabschnitt
(12, 29) und einen zwischen diesem und dem Basisabschnitt (5, 27) angeordneten Übergangsabschnitt
(14, 30) aufweist, wobei der Eindringabschnitt (12, 29) mit seitlichen Flanken (8a,
19a) versehene Stege (8, 19, 31) und zwischen diesen angeordnete, mit geradlinigen
Böden (11, 20, 34) versehene Nuten (10, 21, 32) und der Übergangsabschnitt (14, 30)
radial auslaufende, die Stirnfläche des Basisabschnitts (5, 27) bildende Flächenabschnitte
(16, 16', 24, 37) sowie erste, gewölbt ausgebildete Übergangsflächen (15, 36) aufweist,
die die Nutenböden (11, 20, 34) in radialer Richtung mit den Flächenabschnitten (16,
16', 24, 37) verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsabschnitt (14, 30) zweite, ebenfalls gewölbt ausgebildete Übergangsflächen
(17a, 17b) enthält, die die Flächenabschnitte (16, 16', 24, 37) in seitlicher Richtung
mit den Stegflanken (8a, 19a) verbinden.
2. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Übergangsflächen (17a, 17b) tangential in die Stegflanken (8a, 19a) münden.
3. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Übergangsflächen ( 15, 36; 17a, 17b) mit Radien von 0,15 mm
bis 2,0 mm gekrümmt sind.
4. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsflächen (15, 36; 17a, 17b) durch radial oder seitlich nebeneinander
liegende, unterschiedliche Krümmungsradien aufweisende Teilflächen (17a1, 17a2; 17b1,
17b2) gebildet sind.
5. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenabschnitte (16, 16', 24, 37) radial bis an einen Umfangsmantel des Basisabschnitts
(5, 27) heranreichen.
6. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenabschnitte (16, 24, 37) in seitlicher Richtung räumlich gewölbt sind,
wobei die Wölbungsradien von den ersten Übergangsflächen (15) aus zum Umfangsmantel
des Basisabschnitts (5) hin größer werden.
7. Schraubwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenabschnitte (24) eine durch die Wölbung gebildete, tiefste Zone mit einer
Scheitellinie aufweisen, die sich in radialer Richtung an die betreffende erste Übergangsfläche
(15) anschließt und im wesentlichen in einer Radialebene verläuft, die eine Längsachse
(7) des Vorderteils (14) und eine Mittelachse des zugehörigen Nutenbodens (11) einschließt.
8. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenabschnitte (16') eben ausgebildet sind.
9. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenabschnitte (16, 16', 37) zu einer Längsachse (7, 33) des Vorderteils (4,
26) geneigt verlaufen.
10. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenabschnitte durch kammartige Erhebungen (23) unterbrochen sind, deren Rücken
in einer die Längsachse (7) des Vorderteils (4) einschließenden Radialebene verlaufen.
11. Schraubwerkzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Flächenabschnitte (16, 16', 24, 37) einen Winkel von 75° bis
90° mit der Längsachse (7, 33) des Vorderteils (4, 26) einschließt.
12. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigsten einer der Flächenabschnitte (16) eine Ausnehmung (49) aufweist, die in
einer radial außen liegenden Zone des Flächenabschnitts (16) angeordnet und bis zu
einem Umfangsmantel des Basisabschnitts (5, 27) erstreckt ist.
13. Schraubwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (49) sattelförmig ausgebildet ist.
14. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (49) einen Winkel von weniger als 85° mit der Längsachse (7) des Vorderteils
(14) bildet.
15. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (49) in seitlicher Richtung schmaler als der Flächenabschnitt (16)
ist.
16. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (8) mit in einer quer zur Längsachse (7) des Vorderteils (4) verlaufenden
Richtung abgeschrägten oder abgerundeten Außenkanten (45, 46) versehen sind.
17. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken (8a) der Stege (8) zumindest an ihren Vorderseiten mit Entformungsschrägen
versehen sind.
18. Schraubwerkzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Entformungsschrägen durch Flächen (47) gebildet sind, die mit zugehörigen, durch
die Längsachse (7) des Vorderteils (4) gelegten Mittelebenen der Stege (8) Winkel
von 1° bis 5° einschließen.
19. Schraubwerkzeug nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführungsschrägen an denjenigen Flanken (8b) der Stege (8) vorgesehen sind,
die beim Ausdrehen einer Schraube belastet werden.
20. Schraubwerkzeug nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (47) über die ganze Länge der Flanken (8b) erstreckt sind.
21. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge (LP) des Profilabschnitts (6) zur Länge (L0) des Eindringabschnitts
(19, 29) 1,25 bis 1,85 beträgt.
22. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 12 bis 15 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge (LPK) des Profilabschnitts (6) zur Länge (LOK) des Eindringabschnitts
(12) größer als 1,5 ist.
23. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Eindringabschnitts (12) um bis zu 25 % kürzer als die maximale Eindringtiefe
(T) des Innenprofils (40) zugeordneter Schrauben ist.
24. Schraubwerkzeug nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Kürzung zwischen 5 % und 20 % der Länge des Eindringabschnitts (12) beträgt.
25. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge (LP) des Profilabschnitts zur Länge (LO) des Eindringabschnitts
(12) 1,20 bis 1,90 beträgt.
26. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß es als Schraubendreher-Einsatz (1) ausgebildet ist.
27. Schraubwerkzeug nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Basisteil (5, 27) auf der vom Vorderteil (4, 26) abgewandten Seite mit einem
Antriebsteil (2) fest verbunden ist.
28. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß es als Schraubendreher-Klinge ausgebildet ist.
29. Schraubwerkzeug nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß Basisteil (5, 27) auf der vom Vorderteil (4, 26) abgewandeten Seite mit einem Schaft
eines Schraubendrehers fest verbunden ist.
30. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Übergangsflächen (17a, 17b) in Querrichtung und in ihrem radialen Verlauf
mit gleichen Radien gewölbt bzw. gekrümmt sind.
31. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderteil (4, 26) durch Pressen oder Spritzgießen geformt ist.
32. Vorderteil für ein Schraubwerkzeug, insbesondere einen Schraubendreher-Einsatz oder
eine Schraubendreher-Klinge, dadurch gekennzeichnet, daß es nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 31 ausgebildet ist.