[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Presseneinrichtung mit zentraler Stempelabstützung
zum Pressen maßhaltiger Presslinge aus einem im Wesentlichen pulverförmigen Material
mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Pressen dienen allgemein zum Pressen von Pulver oder Granulat aus Eisen,
Kunststoff, Hartmetall, keramischen Grundbestandteilen oder dergleichen zu Presslingen,
z. B. Zahnrädern oder Formteilen. Durch die hohen spezifischen Pressdrücke von teils
30 - 100 kN/cm
2 und mehr ist eine sehr hohe Stabilität der Presseneinrichtung erforderlich.
[0003] Aus der DE 31 42 126 C2 ist eine modulare Presse bekannt, die aus der eigentlichen
Presse zum Aufbringen der Hauptpresskraft und einer Presseneinrichtung besteht, die
adapterartig in die eigentliche Presse eingesetzt werden kann. Die einsetzbare Presseneinrichtung
besteht aus einem Werkzeuggestell, das über eine obere und eine untere Verbindungseinrichtung
zwischen den beiden Pressenbären der Presse eingekoppelt wird. Im Wesentlichen besteht
die adapterartige Presseneinrichtung dabei aus einem Rahmenwerk aus Zugstangen, die
zum Führen einer Vielzahl von Platten, Stempelträgern und einer Matrizenplatte zwischen
den ebenfalls auf dem Rahmenwerk angeordneten bzw. gelagerten Verbindungseinrichtungen
bestehen. Bei dieser Anordnung ist eine Grundplatte, in der hydraulische Einrichtungen
zum relativen Bewegen einzelner als Stempelträger ausgebildeter Platten angeordnet
sind, mit einem Lagerungsansatz in der eigentlichen Presse gelagert. Die weiteren
Platten sind gegenüber dieser Grundplatte im Rahmenwerk beweglich gelagert. Die Matrizenhalteplatte
ist über das Rahmenwerk mit der unteren Verbindungseinrichtung des Adapters starr
verbunden und gegenüber der oberen Verbindungseinrichtung des Adapters verschiebbar
im Rahmenwerk angeordnet. Die einzelnen Stempelträger sind gegenüber der Grundplatte
hydraulisch bewegbar, so dass sie zwischen einer Füllstellung, in der die Matrizenöffnung
der Matrizenhalteplatte mit Pulver befüllbar ist, und einer Pressendstellung, in der
das Pulver mit Hilfe von Pressenstempeln zu einem Pressling verpresst wird, bewegbar
sind. Die Stempel zum Pressen des Pulvers sitzen auf den jeweiligen Stempelträgern.
In der Pressendstellung sind die einzelnen Stempelträger auf Festanschlägen abgestützt.
Sowohl die Kolben-/Zylindereinrichtungen zum hydraulischen Antreiben der einzelnen
Stempelträger als auch die Festanschläge sind von den jeweiligen zentralen Öffnungen
der einzelnen Stempelträger beabstandet im Randbereich der Stempelträger angeordnet.
Dabei sind die zentralen Öffnungen in den einzelnen Stempelträgern derart ausgebildet,
dass jeweils die Stempel, die auf einem von der Matrizenhalteplatte weiter entfernten
Stempelträger aufsitzen, durch die Öffnungen der näher an der Matrizenhalteplatte
befindlichen Stempelplatten hindurchgeführt werden können.
[0004] Zur Verbesserung der Führung der Stempelträger ist aus der DE 40 00 423 C2 eine Presse
zur Herstellung maßhaltiger Presslinge aus pulverförmigem Material bekannt, die einen
oberen und unteren Pressenbären und ein in die Presse adaptermäßig eingesetztes Werkzeuggestell
aufweist, das über eine untere Kupplungsplatte am Unterbären und über ein oberes Anschlussstück
am Oberbären anschließbar ist. An einer in der Presse fest abgestützten Grundplatte
des Werkzeuggestells ist ein verschieblich gelagertes Rahmenwerk aus Zugstangen vorgesehen,
welche die untere Kupplungsplatte mit einer Matrizenhalteplatte starr verbinden. Weiterhin
sind von der Grundplatte aus durch Kolben-/Zylinder-Antriebe Stempelträger in die
Füll- und Pressstellungen bewegbar. Zur Verbesserung der Führung wird vorgeschlagen,
die Stempelträger als Töpfe auszubilden, welche an zylindrischen Flächen relativ zur
Grundplatte geführt werden. Auch bei dieser Anordnung liegen die Stempelträger in
der Pressendstellung auf Festanschlägen auf.
[0005] Beide Anordnungen machen eine sorgfältige Justierung der einzelnen Stempelträger
relativ zueinander und relativ zu dem Rahmenwerk erforderlich, um ein Verkanten oder
ein ungleichmäßiges Pressen zu vermeiden. Ein besonderes Problem dabei ist die Lage
der Festanschläge, die insbesondere für den von der Grundplatte aus dritten Stempelträger
weit von der zentralen Öffnung entfernt unterhalb von dessen Außenrand angreifen.
In der Pressendstellung hat dies zur Folge, dass die entsprechenden Stempelträger
außenseitig auf einem Festanschlag abgestützt sind, während auf die innenseitig, der
Durchgangsöffnung benachbart abgestützten Stempel eine gegengerichtete Presskraft
wirkt . Dies führt zu einer Durchbiegung des Stempelträgers, die mit einer in der
Praxis Vielzahl von Einzelversuchen zum Einstellen der Presskräfte auszugleichen ist.
Bei hohen Presszyklen muss zudem regelmäßig eine Nachjustierung erfolgen, um z.B.
Einflüsse der schwankenden Pulverqualitäten auszugleichen.
[0006] In der nicht-vorveröffentlichten DE 101 35 523 ist eine Presseneinrichtung beschrieben,
bei welcher Abstützeinrichtungen zum Abstützen von Stempelträgern zwischen einem Grundkörper
und den zugeordneten Stempelträgern derart angeordnet sind, dass auf den Stempelträgern
sitzende Stempel in Pressendstellung über die Abstützeinrichtungen in Kraftlinie zentral
abgestützt sind.
[0007] Allgemein bekannt sind Pressen zur Herstellung maßhaltiger Presskörper auch aus DE
42 27 640 A1.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Presse zum Herstellen maßhaltiger Presslinge
aus im Wesentlichen pulverförmigem Material derart zu verbessern, dass ein Rahmenwerk
mit den diversen Bauelementen zum Einbau in einer Presse für verschiedenartigste Anforderungen
leicht zusammenbaubar ist und zudem mit Blick auf die Abstützeinrichtungen für die
Stempelträger eine verbesserte Anordnung bereitgestellt wird.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Presseneinrichtung zum Herstellen maßhaltiger Presslinge
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Vorteilhaft ist entsprechend eine Presseneinrichtung zum Herstellen maßhaltiger Presslinge
aus im Wesentlichen pulverförmigem oder granulatförmigem Material, insbesondere aus
Eisen, Kunststoff, Hartmetall- oder Keramikbestandteilen, mit einem Rahmenwerk welches
über eine untere Verbindungseinrichtung mit einem unteren Pressengestellteil einer
Presse adapterartig verbindbar ist, einer Matrizenhalteplatte, die im Rahmenwerk angeordnet
ist, einem Grundkörper, der in dem Rahmenwerk angeordnet ist, wobei die Matrizenhalteplatte
und der Grundkörper relativ zueinander verschiebbar in dem Rahmenwerk angeordnet sind,
einer Vielzahl von Stempelträgern von denen zumindest ein Teil am Rahmenwerk relativ
zur Matrizenhalteplatte und relativ zum Grundkörper in Richtung einer in Pressrichtung
verlaufenden zentralen Achse verschiebbar zwischen diesen gelagert ist, und Abstützeinrichtungen,
welche die Stempelträger in Pressendstellung relativ zum Grundkörper abstützen, wenn
die Abstützeinrichtungen zwischen dem Grundkörper und den Stempelträgern derart angeordnet
sind, dass zumindest eine der Abstützeinrichtungen durch eine andere der Abstützeinrichtungen
gegenüber dem Grundkörper abgestützt ist.
[0011] Abstützeinrichtungen zwischen dem Grundkörper und den Stempelträgern derart anzuordnen,
dass zumindest eine der Abstützeinrichtungen durch eine andere der Abstützeinrichtungen
abgestützt wird, verbessert eine adaptorartige Presseneinrichtung zum Herstellen maßhaltiger
Presslinge aus im Wesentlichen pulverförmigem oder granulatförmigem Material, insbesondere
Eisenpulver oder Keramikpulver, in vorteilhafter Art und Weise. Die Abstützung einer
solchen Anordnung in dem Rahmenwerk, welches in eine Presse eingespannt ist und eine
Matrizenhalteplatte und einen Grundkörper aufnimmt, welche relativ zueinander verschiebbar
sind, ermöglicht einen stabilen und modularen Aufbau. Dabei sind den Abstützeinrichtungen
entsprechende Stempelträger zugeordnet, von denen zumindest ein Teil im Rahmenwerk
relativ zur Matrizenhalteplatte und relativ zum Grundkörper verschiebbar zwischen
diesen gelagert ist, wobei die Abstützeinrichtungen die Stempelträger in Pressendstellung
relativ zum Grundkörper abstützen.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
[0013] Vorteilhaft ist eine Presseneinrichtung, bei der zumindest eine der Abstützeinrichtungen
um die zentrale Achse herum angeordnet ist und um die Achse herum einen Freiraum zum
Durchführen von Stempelträgern und Stempeln belässt, welche dem Grundkörper bzw. unterhalb
der jeweils zugeordneten Abstützeinrichtungen angeordneten Abstützeinrichtungen zugeordnet
sind. Zumindest ein Teil der Abstützeinrichtungen ist daher zweckmäßigerweise um die
zentrale Achse, welche sich in Pressrichtung durch die Presseneinrichtung erstreckt,
angeordnet und weist einen Freiraum für Stempelträger und Stempel auf, welche unterhalb
angeordneten Abstützeinrichtungen zugeordnet sind. Ein solcher Aufbau ermöglicht eine
Anordnung zur zentralen Abstützung der auf Stempelträgern sitzenden Stempel in Pressendstellung
annähernd in Kraftlinie. Dies gilt für die jeweils der zentralen Achse nahe gelegenen
Pressstempel, Stempelträger und Abstützeinrichtungen und außerdem auch für die nach
außen hin angeordneten Stempel, Stempelträger und Abstützeinrichtungen. Bei der gesamten
Anordnung ergibt sich somit eine ebenenweise Abstützung von der Grundplatte aus, wobei
auf einer ersten Abstützeinrichtung aufgesetzte Stempelträger und darauf befindliche
Stempel von dieser getragen werden und die erste Abstützeinrichtung außerdem eine
weitere Abstützeinrichtung trägt.
[0014] Vorteilhaft ist eine Presseneinrichtung, bei der zumindest auf einer der Abstützeinrichtungen
aufgesetzte Stempelträger und darauf befindliche Stempel von dieser Abstützeinrichtung
getragen werden und die Abstützeinrichtung außerdem eine weitere Abstützeinrichtung
trägt, wobei auf der weiteren Abstützeinrichtung ein Stempelträger und Stempel angeordnet
und abgestützt sind, wobei die Abstützeinrichtung die weitere Abstützeinrichtung in
Pressendstellung annähernd in Kraftlinie zentral abstützt.
[0015] Auf der weiteren Abstützeinrichtung sind neben einem Stempelträger und Stempeln vorteilhafterweise
in ähnlich übereinander angeordneter Anordnung weitere Abstützeinrichtungen mit Stempelträgern
und Stempeln angeordnet.
[0016] Dabei sitzen die Stempelträger und Stempel zweckmäßigerweise auf einer innenseitigen
Abstützfläche auf der zugeordneten Abstützeinrichtung, während eine weitere Abstützeinrichtung
auf der außenseitigen Abstützfläche der Abstützeinrichtung platziert werden kann.
Die Kraftlinie führt dadurch sowohl von Stempeln über die Stempelträger mehr oder
weniger geradlinig in die zugeordnete Abstützeinrichtung hinein. Außerdem führt die
Kraftlinie bei übereinander gesetzten Abstützeinrichtungen weiter in eine unterhalb
gelegene Abstützeinrichtung und somit weiterhin geradlinig in Richtung der Presskraft,
so dass Scherkräfte und dergleichen vermieden werden können.
[0017] Durch einen modularen Aufbau sind insbesondere Zwischenebenen oder obere Ebenen weglassbar.
Einfache Maßänderungen der einzelnen Bauelemente ermöglichen eine einfache Anpassung
der gesamten Presseneinrichtung an jeweils zu fertigende Presslinge. Auch Pulverzusammensetzungen
und dergleichen können berücksichtigt werden. Beispielsweise sind Füllhöhenänderungen
durch Auswahl der geeignet dimensionierten Bauelemente aufgrund der Modularität berücksichtigbar.
[0018] Vorteilhafterweise weist zumindest ein Teil der Abstützeinrichtungen ein Abstützeinrichtungselement
auf, welches von der Seite der Abstützeinrichtung her in Richtung zu der zentralen
Achse hin von der Abstützeinrichtung absteht bzw. wegragt und einen zugeordneten Stempelträger
trägt. In der Pressendstellung wird die Kraftlinie vom Stempel über den Stempelträger,
der auf dem Abstützeinrichtungselement sitzt, zwar aus der geraden Kraftlinie in Pressrichtung
durch die Abstützeinrichtung hindurch in Richtung des Innenraums zur zentralen Achse
hin verlagert. Diese Verlagerung ist jedoch derart gering ausführbar, dass eine annähernd
geradlinige Kraftlinie in Pressendstellung trotzdem angenommen werden kann.
[0019] Vorteilhafterweise sind die Stempelträger oder zumindest einer von diesen mit einer
Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung auf der Abstützeinrichtung höhenverstellbar
aufgesetzt oder befestigt. Die Höhenverstellung erfolgt in Richtung der zentralen
Achse relativ zu der Abstützeinrichtung, welche diesen Stempelträger abstützt. Zum
Antreiben dient z.B. eine Handkurbel oder ein Motor. Eine besonders einfach aufgebaute
Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung weist einen im Wesentlichen zylindrischen
Aufbau auf. Ein relativ zur abstützenden Abstützeinrichtung ortsfestes Abstützungseinrichtungs-Einstellelement
und ein relativ zum Stempelträger ortsfestes unteres Stempelträgerelement liegen vorteilhafterweise
zylinderförmig ineinander, wobei die einander zugewandten Wandungen Gewinde aufweisen,
welche ineinander eingreifen. Zur relativen Höhenverstellung von Stempelträger und
Abstützeinrichtung reicht ein Verschrauben des Abstützeinrichtungs-Einstellelements
relativ zu dem Stempelträgerelement um die zentrale Achse herum aus.
[0020] Vorteilhafterweise kann die Abstützeinrichtung, insbesondere in Verbindung mit der
Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung so dimensioniert werden, dass diese als
Festanschlag für die Pressendstellung dimensioniert und ausgebildet sind.
[0021] Die Abstützeinrichtung weist vorteilhafterweise ein Abstützeinrichtungselement, insbesondere
das zur zentralen Achse hin abstehende bzw. wegragende Abstützungseinrichtungselement
als Anschlagselement mit entsprechender Dimensionierung auf, um in Füll- oder Entformungsstellung
einen Gegenanschlag für ein Höhenbegrenzungs-Anschlagselement eines Stempelträgers
einer tiefer angeordneten Abstützeinrichtung auszubilden. In idealer Ausführungsform
übernimmt das Abstützungseinrichtungselement somit verschiedene Funktionen als Festanschlag,
als Trägerelement für den Stempelträger oberhalb der Abstützeinrichtung und zugleich
als Gegenanschlag für das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement eines tieferliegend angeordneten
Stempelträgers. Vorteilhaft dafür ist eine Presseneinrichtung, bei der zumindest eine
der Abstützeinrichtungen, insbesondere mit einem abstehenden Abstützeinrichtungselement,
als Anschlagselement dimensioniert und ausgebildet ist und in Füll- oder Entformungsstellung
einen Gegenanschlag für ein Höhenbegrenzungs-Anschlagselement eines Stempelträgers
des Grundkörpers bzw. einer tiefer angeordneten Abstützeinrichtung ausbildet.
Ein solches Höhenbegrenzungs-Anschlagselement ist am Stempelträger zweckmäßigerweise
in Richtung der zentralen Achse relativ zu dem Stempelträger höhenverstellbar angeordnet,
so dass einfache Anpassungen an veränderte Pulvermengen und dergleichen möglich sind.
Auch für das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement bietet sich in besonders vorteilhafter
Ausführungsform ein zylindrischer Aufbau um die zentrale Achse herum an, wobei das
Höhenbegrenzungs-Anschlagselement einen innenseitigen Zylinderumfang mit einem Innengewinde
aufweist, welches in ein entsprechendes Außengewinde am Außenumfang des zugeordneten
Stempelträgers eingreift. Eine Höhenverstellung wird dadurch durch ein einfaches Verschrauben
des Stempelträgers und des darum angeordneten Höhenbegrenzungs-Anschlagselements relativ
zum Stempelträger in gleicher Richtung wie das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement ermöglicht.
Entsprechend wird ein Höhenverstellungsantrieb für den Stempelträger bei entsprechend
erforderlichen Hubhöhen vorteilhafterweise beim Verstellen relativ zur Abstützeinrichtung
in gleicher Richtung wie der Stempelträger bewegt. Zum Betätigen des Höhenverstellungsantriebs
dient z.B. eine Handkurbel oder ein Motor. Das Höhenverstellen des Höhenverstellungsantriebs
zusammen mit der Höhenverstellung des Stempelträgers bzw, des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements
erfolgt dabei durch entsprechende Steigungswahl und ggfs. umgekehrte Steigungsverläufe
verschiedener Getriebeelemente derart, dass der Höhenverstellungsantrieb in gleichem
Maße angehoben wird wie der Stempelträger bzw. das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement.
[0022] Vorteilhaft ist eine Presseneinrichtüng, bei der
der Höhenverstellungsantrieb ein erstes Gewindeelement, insbesondere eine Gewindespindel,
antreibt, welches den Höhenverstellungsantrieb relativ zur Abstützeinrichtung bzw.
relativ zum Stempelträger bewegt, und ein am Gewindeelement befestigtes und sich um
die Längsachse des Gewindeelements mitrotierendes verzahntes Rad aufweist, wobei das
verzahnte Rad oder eines oder mehrere zwischengeschaltete verzahnte Getriebe in eine
Zahnung am Außenumfang des Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung bzw. am Außenumfang
des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements mitdrehend eingreift.
[0023] Den Höhenverstellungsantrieb mit verschiedenen Gewindeelementen und ineinander eingreifenden
Zahnrädern aufzubauen, ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement
bzw. die Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung an ihrem Außenumfang eine Zahnung
aufweisen, in welche ein rotierendes verzahntes Rad des Höhenverstellungsantriebs
eingreift. In Pressendstellung, aber auch Füll- oder Entformungsstellungen findet
dadurch eine Kraftentkopplung zwischen den in Kraftlinie eingespannten Elementen,
insbesondere der Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung aber auch des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements,
statt, da die ineinander eingreifenden Zähne in Presskraftrichtung keinerlei Kraftkopplung
aufweisen.
[0024] Vorteilhaft ist eine Presseneinrichtung, bei der der Höhenverstellungsantrieb über
zumindest eine Gewindebohrung und/oder Aufnahmebohrung ohne Gewinde darin modular
ineinander einsetzbar ausgebildet ist.Um den Höhenverstellungsantrieb modular aufbauen
zu können, werden in den entsprechenden Stempelträgern oder seitlich davon wegragenden
Stempelträgerplatten entsprechende Aufnahmevorrichtungen, insbesondere Gewindebohrungen
und dergleichen, ausgebildet. Gewindebohrungen dienen dabei insbesondere zum Einsetzen
eines Gewindeschafts, welcher mit der Höhenverstellbewegung zusammen gedreht wird
und die einzelnen Elemente des Höhenverstellungsantriebs bei einer Drehung anhebt
bzw. absenkt.
[0025] Die Montage eines Istpositionssensors zum Bestimmen einer relativen Istposition zwischen
zumindest einer der Abstützeinrichtungen und einem davon abgestützten Stempelträger
und dem Grundkörper ermöglicht einen besonders einfachen modularen Aufbau. Ein Istpositionssensor
kann bei einfachen Ausführungsformen verwendet werden, um einen Betriebsingenieur
im Falle von Fehlstellungen zu warnen. Insbesondere ermöglicht der Einsatz eines solchen
Istpositionssensors aber auch eine geregelte Steuerung, um Bewegungen verschiedener
Stempelträger relativ zueinander und/oder relativ zum Grundkörper nach Bedarf an eine
Sollkurve anzupassen. Dabei ist insbesondere auch eine hydraulische Ansteuerung anstelle
der Verstellung von modular weglassbaren Höhenverstellungsantrieben möglich. Auch
eine Übertragung des Grundprinzips auf Pressen mit hydraulischer Regelung des Pressablaufs
ist durchführbar.
[0026] Vorteilhafterweise kann eine Spanneinrichtung, insbesondere Spannplatte bereitgestellt
werden, welche zwischen einer oberen Abstützeinrichtung und der Matrizenhalteplatte
angeordnet wird. Die Spanneinrichtung dient zum Verspannen der sich untereinander
abstützenden Abstützeinrichtungen gegen den Grundkörper.
[0027] Vorteilhaft ist auch eine Presseneinrichtung, bei der zumindest eine der Abstützeinrichtungen
einen Abstützungseinrichtungs-Auflageabschnitt zum Abstützen einer höheren Abstützeinrichtung
oder eines dazwischen gesetzten Abstützungseinrichtungs-Zwischenstücks aufweist, wobei
die Auflage-Oberfläche des Abstützeinrichtungs-Auflageabschnitts tiefer als eine Stempelträger-Auflage-Oberfläche
angeordnet ist.
[0028] Vorteilhaft ist eine Presseneinrichtung, bei der zwei teilweise ineinander eingreifend
übereinander angeordnete Abstützeinrichtungen derart ineinander angeordnet sind, dass
zwischen den seitlich benachbarten Oberflächen ein Spalt ausgebildet ist, über den
Restpulver nach unten und seitlich zugleich abgeführt wird. Besonders vorteilhaft
ist das Dimensionieren der seitlichen Wandungen der Abstützeinrichtungen derart, dass
zwischen weiteren Abstützungswandungseinrichtungen, Stempelträgern oder Stempeln ein
Spalt verbleibt, welcher zur Abführung überschüssigen Pulvers verwendet werden kann.
In dem Spalt bildet sich vorteilhafterweise bei geeigneter Dimensionierung ein Pulverkegel,
so dass später nachfallendes Pulver schräg seitlich nach unten hin abgeführt wird.
[0029] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform werden die einzelnen Stempelträger
auch mit Blick auf Synchronisierungsstangen modular aufgebaut.
[0030] Vorteilhaft ist eine Presseneinrichtung mit zumindest einer Synchronisierungsstange
zum Synchronisieren einer gleichgerichteten und gleichbeabstandeten Bewegung eines
oberen Pressenblockelements gegenüber zumindest einem der Stempelträger, wobei die
Synchronisierungsstange durch Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnungen in modular
aufgebauten Stempelträgerplatten, die seitlich aus den dazu oberhalb angeordneten
Stempelträgern herausragen, hindurchführt, und ein Synchronisierungsstangen-Anschlagselement
aufweist, um die Synchronisierungsstange an einer ausgewählten Stempelträgerplatte
im Bereich um die Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnung herum abzustützen.
[0031] Synchronisierungsstangen dienen dazu, eine Bewegung eines oberen Pressenblocks mit
der Bewegung eines oder mehrerer Stempelträger zu synchronisieren, um bei Pulverkontakt
der oberen Platte mit dem in die Matrizenöffnung eingefüllten Pulver die gebildete
Pulverkammer mit dem Pulver synchron abzusenken, was allgemein auch als Pulvertransport
bezeichnet wird. Mit Blick auf einen modularen Aufbau werden in den Stempelträgern
bzw. in seitlich aus den Stempelträgern herausragenden Stempelträgerplatten Synchronisationsstangen-Durchführungsöffnungen
ausgebildet, so dass eine von dem oberen Pressenblock herunterführende Synchronisierungsstange
prinzipiell von oben her durch alle Stempelträgerplatten hindurchgeführt werden kann.
Die Synchronisierungsstangen werden mit einem Synchronisierungsstangen-Anschlagselement
versehen, welches einen größeren Umfang aufweist, als die entsprechenden Synchronisierungsstangen-Durchgangsöffnungen
darunter. Vorteilhafterweise wird ein solches Synchronisierungsstangen-Anschlagselement
flanschartig oder schuhartig ausgebildet, so dass es die Synchronisierungsstange auf
der Oberfläche um die Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnung einer ausgewählten
Stempelträgerplatte herum abstützt und dadurch synchronisiert.
[0032] Vorteilhafterweise ist zumindest ein Teil der Abstützeinrichtungen, Abstützungseinrichtungs-Zwischenstücke,
Stempelträger, Stempelträgerplatten, Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtungen
und/oder Höhenbegrenzungs-Anschlagselemente modular zusammensetzbar ausgebildet. Die
Stempelträger sind üblicherweise mittels Kolben-/Zylinder-Anordnungen relativ zum
Grundkörper in Füll- und Pressstellungen bewegbar.
[0033] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Presseneinrichtung zum Herstellen maßhaltiger Presslinge aus pulverförmigem Material
in seitlicher perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung von zentralen Bauelementen dieser Presseneinrichtung aus seitlicher
Richtung;
- Fig. 3
- eine zentrale Anordnung aus einem Grundkörper mit ebenenweise aufeinander aufgesetzten
Abstützeinrichtungen und einer Spanneinrichtung zum Verspannen dieser Anordnung;
- Fig. 4
- eine Ausschnittsdarstellung dazu; und
- Fig. 5
- eine Teilschnittansicht durch eine Höhenverstellungseinrichtung mit einem Handkurbel-Höhenverstellungsantrieb
für einen
Höhenbegrenzungsanschlag am Stempelträger.
[0034] Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, besteht eine Presseneinrichtung
zum Pressen maßhaltiger Presslinge aus pulverförmigem oder granulatförmigem Material,
insbesondere aus Eisenpulver, Keramikpulver oder dergleichen, aus einer Vielzahl von
Baugruppen. Dies sind im Wesentlichen ein unterer Pressenblock, der durch eine Grundplatte
0, Stempelträger 1, 2, 3 und 4, eine Matrizenhalteplatte 5 und eine untere Verbindungseinrichtung
71 ausgebildet wird, und ein oberer Pressenblock 6, die übereinander in einem Rahmenwerk
aus Zugstangen 70, 73 und dergleichen angeordnet sind. Dabei kann der obere Pressenblock
6 vorzugsweise spiegelbildlich angeordnet vergleichbare Baugruppen aufweisen wie der
untere Pressenblock. Der obere Pressenblock 6 kann z.B. durch eine obere Verbindungseinrichtung,
eine obere Grundplatte und Stempelträger ausgebildet werden.
[0035] Die Grundplatte 0 kann allgemeiner auch als Grundkörper bezeichnet werden und dient
zur Aufnahme von unter anderem Hydraulikkolben-Zylinderanordnungen 72, die dazu dienen,
die oberhalb angeordneten Stempelträger 1 - 4 relativ zu der Grundplatte 0 zu verstellen.
Die Stempelträger 1 - 4 bestehen im Wesentlichen aus zwei Bauelementen, jeweils einem
eigentlichen Stempelträger 1 - 4 und einer seitlich von diesem abstehenden Stempelträgerplatte
1a - 4a. Die Stempelträgerplatten weisen Zugstangen-Durchgangsöffnungen 70c auf, durch
welche die Zugstangen 70 hindurchgeführt sind, so dass die einzelnen Stempelträgerplatten
1a - 4a zusammen mit den Stempelträgern 1 - 4 in Pressrichtung längs der Zugstangen
70 verschoben werden können. Außerdem weisen die Stempelträgerplatten 1a - 4a Kolbenstangen-Durchgangsöffnungen
72b zum Durchführen der Zylinder-Kolben-Stangen 72a auf, welche von den Hydraulikkolben-/Zylinder-Anordnungen
72 aus der Grundplatte 0 durch die Zylinder-Kolben-Stangen-Durchführungsöffnungen
72b bis zu der Stempelträgerplatte 2a, 3a, 4a hingeführt werden, welche mit Hilfe
der entsprechenden Zylinder-Kolben-Anordnung relativ zur Grundplatte 0 verstellt werden
soll. An der entsprechenden Stempelträgerplatte 2a, 4a sind die Zylinder-Kolben-Stangen
72a derart befestigt oder unterstützend angelegt, dass die entsprechende Stempelträgerplatte
2a, 4a mit Hilfe der zugeordneten Zylinder-Kolben-Stange 72a nach oben angehoben werden
kann.
[0036] Um ein besonders modulares System mit einer Vielzahl identisch aufgebauter Stempelträgerplatten
2a, 3a, 4a zu ermöglichen, in welchen jeweils Zylinderkolbenstangen-Durchführungsöffnungen
72b einheitlich, für eine beliebige Anordnung der Stempelträgerplatten 2a - 4a innerhalb
des Adapters vorgesehen sind, wird eine Ausführungsform bevorzugt, bei der an der
Zylinder-Kolben-Stange 72a oberseitig ein Zylinder-Kolben-Stangenanschlag 72c angeordnet
ist, dessen seitlicher Umfang größer als der Durchmesser der Zylinder-Kolben-Stangen-Durchführungsöffnung
72b ist, so dass er die zugeordnete Stempelträgerplatte 4a im Bereich um die zugeordnete
Zylinder-Kolben-Stangen-Durchführungsöffnung 72b herum von unten her befestigt. In
üblicher Art und Weise weisen die Stempelträgerplatten zentrale Öffnungen 1e, 2e zum
Hindurchführen der zentral um die Achse 74 angeordneten Baugruppen auf, insbesondere
Stempel, Stempelträger und Abstützeinrichtungen.
[0037] Die untere Verbindungseinrichtung 71 weist eine Kopplungseinrichtung zum Ankoppeln
an einen unteren Pressenbären einer hydraulischen Presse oder dergleichen auf. Der
obere Pressenblock 6 weist eine entsprechende obere Verbindungseinrichtung mit einer
Kopplungseinrichtung zum Ankoppeln an einen oberen Pressenbären auf. In vorteilhafter
Weise wird durch eine solche Anordnung mit den Verbindungseinrichtungen 71 ein Adapter
7 ausgebildet, der als Werkzeugträger außerhalb einer Presse für entsprechende Zwecke
vorbereitet und eingerichtet werden kann, bevor er mit wenigen Arbeitsschritten in
eine Presse eingesetzt wird. Dies bedingt entsprechend kurze Stillstandzeiten für
die eigentliche Presse.
[0038] Zur Verbindung des unteren Pressenblocks und des oberen Pressenblocks 6 sind Führungsstangen
73 dargestellt, die in Verlängerung der Zugstangen 70 des Rahmenwerkes angeordnet
sind. Das Rahmenwerk hält somit die gesamten einzelnen Komponenten des Adapters 7
zusammen. Dabei sind Führungsstangen 73 zwischen den beiden Pressenblöcken nicht zwingend
erforderlich.
[0039] Nach dem Einbau der Presseneinrichtung bzw. des Adapters 7 in eine Presse ist die
untere Verbindungseinrichtung 71 mit dem unteren Pressenbären der Presse gekoppelt.
Über die Zugstangen 70, von denen vorzugsweise vier durch die vier Eckbereiche der
unteren Verbindungseinrichtung 71 führen, ist oberhalb der unteren Verbindungseinrichtung
71 die Grundplatte 0 angeordnet. Möglich ist natürlich alternativ auch der Einsatz
von mehr oder weniger, also z.B. nur einer oder zwei Zugstangen.
[0040] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Grundplatte 0 einen rechteckigen
Außenumfang auf, wobei die vier Zugstangen 70 durch entsprechende Öffnungen in deren
Eckbereichen führen. Die Grundplatte 0 weist an zwei Seiten jeweils einen Lagerungsansatz
51 auf, mit dem die Grundplatte 0 nach dem Einbau des Adapters 7 mit dem Hauptpresszylinder
der Presse so verbunden wird, dass die Grundplatte 0 mit Hilfe des Hauptpresszylinders
in Pressrichtung längs der zentralen Pressenachse 74 nach oben gepresst bzw. nach
unten abgesenkt werden kann. Natürlich sind auch alternative Ausführungsformen möglich,
bei denen die Grundplatte 0 fest im Pressengestell eingespannt wird und die Verbindungseinrichtung
71 mit dem Hauptpresszylinder gekoppelt ist.
[0041] Die Grundplatte 0 dient als Abstützeinrichtung für die einzelnen Stempelträger 1
- 4 in der Pressendstellung, d. h. wenn die einzelnen Stempelträger mit Hilfe der
Relativbewegung der Grundplatte 0 und der Matrizenplatte 5 aufeinander zu bis zum
Anschlag gepresst werden. Zwischen den einzelnen Stempelträgern 1 - 4 und der Grundplatte
0 sind dazu Abstützungseinrichtungen 12 - 14 angeordnet. Die unterste der Abstützeinrichtungen
12 dient als Abstützeinrichtung für den zweiten Stempelträger 2, die darüber angeordnete
Abstützeinrichtung 13 dient zum Abstützen des dritten Stempelträgers 3 und die darüber
dargestellte Abstützeinrichtung 14 dient zum Abstützen des vierten Stempelträgers
4.
[0042] Die dargestellten Abstützeinrichtungen bestehen aus zwei gegenüberliegend angeordneten
seitlichen Stützelementen 12a, 13a, 14a, welche teil-zylinderförmig um die zentrale
Pressenachse 74 herum angeordnet sind. Im oberen Abschnittsbereich weisen die seitlichen
Stützelemente 12a, 13a, 14a jeweils zumindest eine Auflagefläche 12b, 13b, 14b auf,
auf welchen die Stempelträger 2, 3 bzw. 4 abgestützt sind. Außerdem sind auf dieser
oder einer weiteren Auflagefläche 12c oberhalb angeordnete Abstützeinrichtungen 13
abgestützt. Dabei ist die Auflagefläche 12b für den Stempelträger 2 der zentralen
Pressenachse 74 zugewandt und die Auflagefläche 12c für eine oberhalb angeordnete
Abstützeinrichtung 13 der zentralen Pressenachse 74 abgewandt angeordnet. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Auflageflächen 12b, 13b, 14b für die
Stempelträger 2, 3 bzw. 4 im wesentlichen ringförmig ausgebildet und verbinden die
jeweils einander gegenüber stehend angeordneten seitlichen Stützelemente 12a, 13a
bzw. 14a der Abstützeinrichtungen 2, 3 bzw. 4.
[0043] Der freie Innenraum zwischen den jeweils einander gegenüber stehend angeordneten
seitlichen Stützelementen 12a, 13a, 14a ist derart dimensioniert, dass durch diesen
ein zentraler Mittenstift sowie jeweils die Stempelträger 1 - 3 von unterhalb angeordneten
Abstützeinrichtungen 0, 1, 2, 3 zur Matrize 5 hin durchgeführt werden können. So weist
die unterste derartige Abstützeinrichtung 12 eine zentrale Durchtrittsöffnung zum
Hindurchführen des Mittenstifts 75 und des ersten Stempelträgers 1 auf. Die darüber
angeordnete zweite Abstützeinrichtung 13 weist eine demgegenüber breitere zentrale
Durchführungsöffnung zum Hindurchführen des Mittenstifts 75, des ersten Stempelträgers
1 und des zweiten Stempelträgers 2 auf, wobei der zweite Stempelträger 2 wie auch
die zweite Abstützeinrichtung 13 beide auf der unteren Abstützeinrichtung 12 abgestützt
sind. Die auf der zweiten Abstützeinrichtung 13 oberseitig abgestützte dritte Abstützeinrichtung
14 weist eine noch weiter verbreiterte zentrale Durchführungsöffnung zum Hindurchführen
des Mittenstifts 75, des ersten Stempelträgers 1, des zweiten Stempelträgers 2 und
des dritten Stempelträgers 3 auf.
[0044] Um die einzelnen Abstützeinrichtungen 12 - 14 übereinander insbesondere bei den Verstellbewegungen
beim Pressvorgang stabil anzuordnen, ist eine Spannplatte 8 oberhalb von diesen angeordnet.
Die Spannplatte 8 ist mit Hilfe von Spannplatten-Auflageelementen 81 von der obersten
Abstützeinrichtung 14 beabstandet zu dieser auf der Auflagefläche 14c angeordnet.
Die Spannplatte 8 ist mit Hilfe einer Zugankerverbindung gegen die Grundplatte 0 verspannbar.
Bei der dargestellten Ausführungsform besteht eine Zugankerverspannung aus einer Spannschraube
82, welche in einer Spannschrauben-Aufnahmebohrung 82c in der Grundplatte 0 verschraubt
ist und nach oben hin durch Spannschrauben-Durchführungsöffnungen 82b in den seitlichen
Stützelementen 12a, 13a, 14a der Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 geführt ist. Zum
Verspannen führt die Spannschraube 82 in ein Zuganker-Spannelement 83, welches mit
seinem unteren stirnseitigen Umfang auf der Auflagefläche 14c der oberen Abstützeinrichtung
14 als Spannwiderlager zum Verspannen der Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 gegen die
Grundplatte 0 aufliegt. Die Spannschraube 82 führt in eine zentrale stirnseitige Gewindebohrung
des Zuganker-Spannelements 83 hinein, so dass durch eine Verdrehung des Zuganker-Spannelements
83 dessen auf der Auflagefläche 14c der oberen Abstützeinrichtung 14 liegende Stirnseite
die übereinander angeordneten Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 gegen die Grundplatte
0 verspannt. Zur Befestigung der Spannplatte 8 weist das Zuganker-Spannelement 83
in der oberen Stirnseite eine Gewindebohrung zur Aufnahme einer Schraube 84 auf, deren
Schaft durch eine entsprechende Bohrung in der Spannplatte 8 hindurchgeführt ist.
[0045] Auch die Spannplatte 8 weist eine zentrale Durchführungsöffnung 86 auf, welche gegenüber
der zentralen Durchführungsöffnung durch die oberste Abstützeinrichtung 14 größer
ausgebildet ist, um neben dem Mittenstift 75 und den Stempelträgern 1, 2 und 3 auch
den auf der obersten Abstützeinrichtung 14 abgestützten Stempelträger 4 in Richtung
der Matrize 5 hindurchzuführen. Für diese hindurchgeführten Elemente wird so außerdem
eine Führungsfunktion bereitgestellt.
[0046] Die Verspannung der in einzelnen Ebenen übereinander angeordneten Abstützeinrichtungen
12, 13 und 14 gegen die Grundplatte 0 spannt somit einen zentralen Turm vor, wie dies
in Fig. 3 dargestellt ist. Der derart vorgespannte Turm bietet durch die kompakte
Verspannung bei den Pressvorgängen eine stabile Führungsfunktion für die einzelnen
Stempelträger und darauf angeordneten Stempel. Außerdem wird durch die Ausbildung
der Spannplatte 8 mit einem derart großen Durchmesser ermöglicht, dass die Zugstangen
70 für das Pressgestell zwischen Matrizenhalteplatte 5 und Verbindungseinrichtung
71 durch Zugstangen-Durchführungsöffnungen 70a hindurchgeführt werden. Dies ist im
Vergleich zu herkömmlichen Anordnungen vorteilhaft, da die Zugstangen 70 auf der Abstandsstrecke
zwischen der Matrizenhalteplatte 5 und der Verbindungseinrichtung 71 durch entsprechend
eng anliegende Zugstangen-Durchführungsöffnungen 70a eine stabile Zwischenführung
erhalten.
[0047] Wie dies insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die seitlichen Stützelemente
12a, 13a, 14a der Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 auf der von der zentralen Pressenachse
74 abgewandten Seite niedriger ausgebildet als auf der zur zentralen Pressenachse
74 hin zugewandten Seite.
Dadurch befindet sich die jeweilige Auflagefläche 12b, 13b, 14b für die Stempelträger
2, 3 bzw. 4 auf einem höheren Niveau als die entsprechende Auflagefläche 12c, 13c,
14c für die oberhalb angeordneten Abstützeinrichtungen 3, 4 bzw. Zuganker-Spannelemente
83 und Spannplatten-Auflageelemente 81. Bei der dargestellten Ausführungsform sind
zwischen der Auflagefläche 12c, 13c und der Unterseite des entsprechenden seitlichen
Stützelements 13a, 14a Abstützeinrichtungs-Zwischenstücke 12d bzw. 13d eingesetzt.
Durch eine Variation verschieden hoher derartiger Abstützeinrichtungs-Zwischenstücke
12d, 13d oder Ausführungen ohne solche Abstützungseinrichtungs-Zwischenstücke kann
die Höhe der oberhalb angeordneten Abstützeinrichtungen 3, 4 und somit auch deren
Auflagefläche 13b, 14b für die Stempelträger 3, 4 auf einfache Art und Weise variiert
werden. Wie dies insbesondere der Schnittdarstellung aus Fig. 2 entnehmbar ist, verjüngt
sich die Breite der seitlichen Stützelemente 12a, 13a, 14a von Ebene zu Ebene nach
oben hin, um eine entsprechend größere zentrale Durchführungsöffnung für die Stempelträger
zu ermöglichen.
[0048] Wie dies aus Fig. 4 mit einer Ausschnittsvergrößerung zu Fig. 3 ersichtlich ist,
wird zwischen den Außenumfangswandungen der durch die Abstufung zur zentralen Achse
74 hin hochragenden Wandungsabschnitte 13e und dem benachbarten Abstützungseinrichtungs-Zwischenstück
13d ein Spalt 13f belassen. Dieser Spalt 13f dient zur Abführung von Pulver 85, welches
als überschüssiges oder fehlgeleitetes Pulver 85 neben dem Stempelträger 3 auf der
Auflagefläche 13b für diesen Stempelträger 3 herunter fällt. Derartiges Pulver 85
kann insbesondere bei Verstellbewegungen in den Spalt 13f eintreten und wird nach
Ausbildung eines Schüttkegels 85a automatisch seitlich unten aus dem Spalt 13f abgeführt,
so dass dieses fehlgeleitete Pulver 85 von dem turmartigen Aufbau bis mindestens zur
Grundplatte 0 hin weggeführt wird, wodurch Verschleiß oder sogar Verklemmungen beim
Betrieb reduziert werden.
[0049] Wie dies insbesondere aus der Schnittdarstellung in Fig. 2 ersichtlich ist, sind
die Auflageflächen 12b, 13b, 14b für die Stempelträger 2, 3 bzw. 4 derart ausgebildet,
dass diese in Richtung zur zentralen Achse 74 hin in den Durchführungsraum hineinragen,
welcher durch die unterhalb der derart ausgebildeten Auflageflächen 12b, 13b, 14b
befindlichen Innenumfangswandung der Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 belassen wird.
Die Größe der Durchführungsöffnung wird somit durch die hineinragenden Abschnitte
12g, 13g, 14g bestimmt. Unterhalb dieser hineinragenden Abschnitte 12g, 13g, 14g wird
zwischen einem hindurchgeführten Stempelträger 1, 2 bzw. 3 und der innenseitigen Wandung
der Stempelträger-Abstützeinrichtung 12, 13, 14 ein freier Raum zum Führen eines Höhenbegrenzungs-Anschlagselements
1b, 2b bzw. 3b belassen. Zugleich dient die Unterseite des in den Raum hineinragenden
Abschnitts 12g, 13g, 14g mit seiner Unterseite als ein Abstützeinrichtungs-Anschlagselement.
Das Abstützungseinrichtungs-Anschlagselement 12g, 13g, 14g dient somit mit seiner
Unterseite als Gegenanschlag für die Oberseite des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements
1b, 2b bzw. 3b des Stempelträgers 1, 2 bzw. 3, der zur zentralen Achse 74 hin in der
Durchführungsöffnung zum Abstützeinrichtungs-Anschlagselement hin direkt benachbart
ist.
[0050] Die Höhenbegrenzungs-Anschlagselemente 1b, 2b, 3b sind vorteilhafterweise zylindrisch
und mit einem Innengewinde ausgebildet, wobei das Innengewinde in ein entsprechendes
Außengewinde am Außenumfang der Stempelträger 1, 2 bzw. 3 eingreift. Dadurch kann
die Höhe der Höhenbegrenzungs-Anschlagselemente 1b, 2b, 3b an dem Außenumfang der
Stempelträger 1, 2 bzw. 3 durch einfaches Verschrauben dieser gegeneinander um die
zentrale Achse 74 herum variiert werden.
[0051] Vorteilhafterweise dienen die Abstützeinrichtungs-Anschlagselemente 12g, 13g, 14g
zugleich mit ihrer Oberseite als Auflagefläche 12b, 13b bzw. 14b für die oberhalb
angeordneten und abgestützten Stempelträger 2, 3 bzw. 4. Dadurch dienen die Abstützungseinrichtungen
12, 13, 14 zugleich als Festanschläge für die aufgesetzten Stempelträger 2, 3 bzw.
4 in der Pressendstellung. Um die Festanschlagshöhe zu variieren, ist in dem Übergangsbereich
zwischen der Auflagefläche 12b, 13b, 14b für die Stempelträger 2, 3 bzw. 4 und den
Stempelträgern 2, 3 bzw. 4 eine Festanschlags-Einstelleinrichtung angeordnet. Eine
solche Höhenverstelleinrichtung kann in bekannter Art und Weise, beispielsweise wie
aus der DE 40 00 423 C2 für sich genommen bekannt, aus übereinander angeordneten Ringelementen
mit einer einander zugewandten schiefen Ebene ausgebildet werden.
[0052] Bevorzugt wird jedoch eine Festanschlags-Einstelleinrichtung bzw. Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung
2c, welche aus einem zylindrischen Element 2c mit einem Innengewinde aufgebaut ist,
welches in ein entsprechendes Außengewinde an der außenseitigen Oberfläche des Stempelträgers
2 eingreift. Dies stellt eine Anordnung bereit, die ein relativ zur abstützenden Abstützeinrichtung
12 ortsfestes Abstützeinrichtungs-Einstellelement 2c und ein relativ zum Stempelträger
2 ortsfestes Stempelträgerelement 2d aufweist, welche insbesondere zylinderförmig
ineinander liegen und ineinander eingreifende Gewinde aufweisen. Durch ein Verdrehen
der Festanschlags-Einstelleinrichtung 2c und des Stempelträgers 2 zueinander um die
zentrale Pressenachse 74 herum wird automatisch die Festanschlagshöhe verstellt.
[0053] Zur Betätigung der Festanschlags-Einstelleinrichtung 2c und der Höhenbegrenzungs-Verstellung,
d. h. der Höhenbegrenzungs-Anschlagselemente 1b, 2b, 3b, dienen Höhenverstellungsantriebe
90 bzw. 91. Prinzipiell können diese Höhenverstellungsantriebe 90, 91 in für sich
bekannter Art und Weise aufgebaut sein.
[0054] Während zur Höhenverstellung des Festanschlags für die Stempelträger 1 - 4 üblicherweise
nur eine kurze Hubstrecke zur Justierung erforderlich ist, ist es für das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement
1b zweckmäßig, dies über eine größere Höhenstrecke des zugeordneten Stempelträgers
1 hinweg verstellen zu können. Um dies zu ermöglichen, wird ein Höhenverstellungsantrieb
91 bevorzugt, der in Fig. 5 abgebildet ist. Dabei sollten die Steigungsverhältnisse
und Steigungsrichtungen der einzelnen beteiligten Gewindeeinrichtungen derart abgestimmt
sein, dass der Höhenverstellungsantrieb 91 vorzugsweise in gleichem Maß wie das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement
1b relativ zu dem Stempelträger 1 nach oben bzw. unten verfahren wird.
[0055] Der dargestellte Höhenverstellungsantrieb 91 weist zur Betätigung eine Handkurbel
92 auf, wobei alternativ aber auch ein Motorantrieb einsetzbar ist. Zusammen mit der
Handkurbel 92 wird eine Welle 93 gedreht, welche in ein Schneckengehäuse 93a führt.
In dem Schneckengehäuse 93a wird die Rotationsbewegung der Welle 93 in eine Rotationsbewegung
einer Gewindespindel 94 umgesetzt, welche von unten her in das Schneckengehäuse 93a
hineinragt. Die Gewindespindel 94 führt nach unten hin durch die Stempelträgerplatte
1a des Stempelträgers 1 und weist in ihrem unteren Außenumfang ein Außengewinde auf,
welches in ein Innengewinde einer Gewindespindel-Aufnahmebohrung 94a in der Stempelträgerplatte
1a eingreift. Durch die Drehung der Handkurbel 92 und der Welle 93 wird somit die
Gewindespindel 94 in eine Drehung versetzt, welche ein Herausdrehen bzw. Hereindrehen
der Gewindespindel aus der Gewindespindel-Aufnahmebohrung 94a nach oben hinaus oder
nach unten hinein bewirkt. Dadurch bewegen sich auch die Handkurbel 92, die Welle
93 und das Schneckengehäuse 93a nach oben bzw. nach unten.
[0056] Unterhalb des Schneckengehäuses 93a weist die Gewindespindel 94 ein verzahntes Rad
95 auf, welches sich zusammen mit der Gewindespindel 94 um deren Rotationsachse dreht.
Das verzahnte Rad 95 greift mit seinen Zähnen in Zähne ein, welche am Außenumfang
des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements 1b ausgebildet sind. Durch die Rotation der
Gewindespindel 94 und des damit verbundenen verzahnten Rades 95 wird somit das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement
1b in eine Rotation um die zentrale Achse 74 herum versetzt. Durch den Eingriff des
innenseitigen Gewindes des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements 1b in das Außengewinde
am Außenumfang des Stempelträgers 1 wird das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement 1b
durch die Rotation um den Stempelträger 1 nach oben bzw, nach unten bewegt. Durch
die Abstimmung der ineinander eingreifenden Gewinde zwischen einerseits dem Höhenbegrenzungs-Anschlagselements
1b und dem Stempelträger 1 sowie andererseits der Gewindespindel 94 und der Gewindespindel-Aufnahmebohrung
94a wird zusammen mit der Bewegung des Höhenbegrenzungs-Anschlagselementes 1b nach
oben oder unten auch der gesamte Höhenverstellungsantrieb 91 nach oben bzw. unten
bewegt. Das verzahnte Rad 95 bleibt somit stets im Eingriff mit den Umfangszähnen
des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements 1b, so dass auch letzteres als Bauelement mit
relativ geringer Höhe ausgebildet werden kann.
[0057] Um in der Pressendstellung eine Kollision von beispielsweise der Gewindespindel 94
mit unterhalb angeordneten Elementen, in der Darstellung der Grundplatte 0 zu verhindern,
werden in möglicherweise kollidierenden Bauelementen entsprechende Gewindespindel-Aufnahmebohrungen
94b mit ausreichendem Spiel vorgesehen. Derartige Gewindespindel-Aufnahmebohrungen
94b können zugleich zur verbesserten Führung der Höhenverstellungs-Einrichtung dienen.
Ebenfalls zu Zwecken einer verbesserten Führung und des Vermeidens eines Verkippens
kann die Welle 93 durch eine Führungseinrichtung 93b führen, welche ein nach oben
und/oder unten herausragendes Element aufweist, welches an einer Außenwandung benachbarter
Bauelemente, z. B. der Grundplatte 0, gleitend und somit führend anliegt.
[0058] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, besteht der Stempelträger 1 vorzugsweise aus mehreren
Einzelelementen, die an der Stempelträgerplatte 1a angeordnet sind. Oberhalb der Stempelträgerplatte
1a sitzt ein oberer Stempelträgeräbschnitt 1g, welcher die eigentliche Funktion als
Stempelträger übernimmt. Unterhalb der Stempelträgerplatte 1a befindet sich die Festanschlags-Einstelleinrichtung
zur Höhenjustierung des Festanschlags. Diese besteht vorzugsweise aus einem unteren
Stempelträgerabschnitt 1d, welcher mit dem oberen Stempelträgerabschnitt 1g mittels
beispielsweise einer Schraube 1f, welche durch eine entsprechende Bohrung in der Stempelträgerplatte
1a hindurchführt, verschraubt wird. Der obere Stempelträgerabschnitt 1g weist ein
Außenumfangsgewinde auf, welches mit dem Höhenbegrenzungs-Anschlagselement 1b in Eingriff
steht. Der untere Stempelträgerabschnitt 1d weist ebenfalls ein Außengewinde auf,
welches mit der Festanschlags-Einstelleinrichtung 1c in Eingriff steht, so dass durch
eine gegenseitige Rotation der letztgenannten Bauelemente 1d, 1c eine Höhenjustierung
des Stempelträgers 1 und der Stempelträgerplatte 1a gegenüber der Grundplatte 0 bzw.
in höheren Ebenen gegenüber den Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 ermöglicht wird.
[0059] Bei der beschriebenen Anordnung der Abstützeinrichtungen 12, 13, 14 mit einem zur
zentralen Achse 74 hin in die Durchtrittsöffnung etwas hineinragenden Abstützeinrichtungselement
12g, 13g, 14g wird vorteilhafterweise eine Doppelfunktion als Anschlagselement ermöglicht.
Einerseits dient die obere Auflagefläche 12c, 13c, 14c der Abstützeinrichtungselemente
12g, 13g, 14g als Festanschlag für die darauf abgestützten Stempelträger 2, 3 bzw.
4. Andererseits dient die untere Seite der Abstützeinrichtungselemente 12g, 13g, 14g
als Gegenanschlag für die Oberkante der entsprechenden Höhenbegrenzungs-Anschlagselemente
1b, 2b bzw. 3b am Außenumfang von unterhalb der Abstützeinrichtung 12, 13, 14 abgestützten
Stempelträgern 1, 2 bzw. 3. Dies ermöglicht eine raumsparende und zugleich modulare
Anordnung bei trotzdem hoher Stabilität bei Pressbewegungen und in der Pressendstellung.
[0060] Wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die modulare Anordnung der einzelnen Elemente
auch mit Blick auf eine Synchronisierungsanordnung für die Phase des Pulvertransportes
ausstattbar. Beim Pulvertransport wird nach dem Befüllen der Matrizenöffnung 5a in
der Matrize mit Pulver und dem Herabfahren des Oberstempels aus dem oberen Pressenblock
6 bis zu einem Pulverkontakt die gebildete Pulverkammer synchron nach unten abgesenkt,
wobei der oder die oberen Stempel synchron zu einem oder mehreren Stempeln des unteren
Pressenblocks abgesenkt werden. Zur Ermöglichung der Synchronität führen Synchronisierungsstangen
55, welche im oberen Pressenblock 6 aufgenommen sind, nach unten hin durch Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnungen
56 in der Matrizenplatte 5 und den Stempelträgerplatten 2a, 3a, 4a hindurch bis zu
einer Stempelträgerplatte 4a, welche synchron mit der Bewegung des oberen Pressenblocks
bewegt werden soll. Um einen modularen Aufbau zu ermöglichen, werden in allen Stempelträgerplatten
2a, 3a, 4a die Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnungen 56 ausgebildet. Zur
Befestigung der Synchronisierungsstange 55 an der ausgewählten Stempelträgerplatte
4a kann beispielsweise eine Verschraubung vorgenommen werden. In besonders einfacher
Ausführungsform kann die Synchronisierungsstange auch einen Flansch 57 aufgesetzt
bekommen oder auf einen Schuh 57 aufgesteckt werden, dessen Außenumfang größer als
der Durchmesser der Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnung 56 ist, so dass
die Synchronisierungsstange mit dem Flansch bzw. Schuh 57 gegen die Oberseite der
ausgewählten Stempelträgerplatte 4a drückt. Zweckmäßigerweise werden zur Vermeidung
von Verkippungsbewegungen je zwei Synchronisierungsstangen 55 diagonal gegenüberliegend
zu einer ausgewählten Stempelträgerplatte 4a geführt. Prinzipiell möglich ist aber
auch der Einsatz noch weiterer oder weniger Synchronisierungsstangen, wie dies auch
für die Zugstangen 70 und dergleichen gilt.
[0061] Zweckmäßig ist gemäß einer weiteren Ausführungsform mit eigenständiger erfinderischer
Bedeutung auch das Anordnen von Dehnungs- bzw. Stauchungsmesseinrichtungen 80 an den
Festanschlägen und/oder den Stempelträgern. Mit solchen Messeinrichtungen können die
tatsächlichen Stauchungen beim Pressen festgestellt werden, womit eine Korrektur der
Presskraft und/oder der Justierung von Höhenverstelleinrichtungen der einzelnen Stempelträger
gesteuert oder geregelt werden kann. Möglich ist damit auch eine Überprüfung der konstanten
Pulverqualität hinsichtlich z.B. Änderungen der verwendeten Pulvercharge. Gerade durch
eine Abstützung der Stempel in Kraftlinie wird ein derartiges Messverfahren im Vergleich
zu früheren Anordnungen sinnvoll, da bisherige die Messungen verfälschende Biegungseffekte
der Stempelträger bei dem vorstehenden Konzept vernachlässigbar sind.
1. Presseneinrichtung zum Herstellen maßhaltiger Presslinge aus im Wesentlichen pulverförmigem
oder granulatförmigem Material, insbesondere aus Eisen, Kunststoff, Hartmetalloder
Keramikbestandteilen, mit
- einem Rahmenwerk (70, 73), welches über eine untere Verbindungseinrichtung (71)
mit einem unteren Pressengestellteil einer Presse adapterartig verbindbar ist,
- einer Matrizenhalteplatte (5), die im Rahmenwerk (70, 73) angeordnet ist,
- einem Grundkörper (0), der in dem Rahmenwerk (70, 73) angeordnet ist, wobei die
Matrizenhalteplatte (5) und der Grundkörper (0) relativ zueinander verschiebbar in
dem Rahmenwerk (70) angeordnet sind,
- einer Vielzahl von Stempelträgern (75, 1, 2, 3, 4), von denen zumindest ein Teil
am Rahmenwerk (70) relativ zur Matrizenhalteplatte (5) und relativ zum Grundkörper
(0) in Richtung einer in Pressrichtung verlaufenden zentralen Achse (74) verschiebbar
zwischen diesen gelagert ist, und
- Abstützeinrichtungen (12, 13, 14), welche die Stempelträger (2 - 4) in Pressendstellung
relativ zum Grundkörper (0) abstützen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Abstützeinrichtungen (12, 13, 14) zwischen dem Grundkörper (0) und den Stempelträgern
(2, 3 bzw. 4) derart angeordnet sind, dass zumindest eine der Abstützeinrichtungen
(13, 14) durch eine andere der Abstützeinrichtungen (12 bzw. 13) gegenüber dem Grundkörper
(0) abgestützt ist.
2. Presseneinrichtung nach Anspruch 1, bei der
zumindest eine der Abstützeinrichtungen (12, 13, 14) um die zentrale Achse (74) herum
angeordnet ist und um die Achse (74) herum einen Freiraum zum Durchführen von Stempelträgern
(1, 2 bzw. 3) und Stempeln belässt, welche dem Grundkörper (0) bzw. unterhalb der
jeweils zugeordneten Abstützeinrichtungen (13; 14) angeordneten Abstützeinrichtungen
(12 bzw. 13) zugeordnet sind.
3. Presseneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der zumindest auf einer der Abstützeinrichtungen
(12) aufgesetzte Stempelträger (2) und darauf befindliche Stempel von dieser Abstützeinrichtung
(12) getragen werden und die Abstützeinrichtung (12) außerdem eine weitere Abstützeinrichtung
(13) trägt, wobei auf der weiteren Abstützeinrichtung (13) ein Stempelträger (3) und
Stempel angeordnet und abgestützt sind, wobei die Abstützeinrichtung (12) die weitere
Abstützeinrichtung in Pressendstellung annähernd in Kraftlinie zentral abstützt.
4. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei der zumindest eine der Abstützeinrichtungen
(12, 13, 14) ein Abstützeinrichtungselement (12g, 13g bzw. 14g) aufweist, welches
von der Seite her in Richtung zu der zentralen Achse (74) hin von der Abstützeinrichtung
(12, 13, 14) absteht oder wegragt und einen zugeordneten Stempelträger (2, 3 bzw.
4) trägt.
5. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei der zumindest einer der Stempelträger
(2) mittels einer Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung (2c) in Richtung der
zentralen Achse (74) relativ zu der diesen Stempelträger (2) abstützenden Abstützeinrichtung
(12) verstellbar ist.
6. Presseneinrichtung nach Anspruch 5, bei der
die Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung (2c) ein relativ zur abstützenden Abstützeinrichtung
(12) ortsfestes Abstützeinrichtungs-Einstellelement (2c) und ein relativ zum Stempelträger
(2) ortsfestes Stempelträgerelement (2d) aufweist, welche insbesondere zylinderförmig
ineinander liegen und ineinander eingreifende Gewinde aufweisen, wobei die zueinander
relative Höhenverstellung durch gegeneinander Verschrauben des Stempelträgerelements
(2d) und des Abstützeinrichtungs-Einstellelements (2c) um die zentrale Achse (74)
herum erfolgt.
7. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei der die Abstützeinrichtung
(12, 13, 14), insbesondere in Verbindung mit der Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung
(2c, 2d), als Festanschlag für die Pressendstellung dimensioniert und ausgebildet
ist.
8. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei der zumindest eine der Abstützeinrichtungen
(12, 13, 14), insbesondere mit einem abstehenden Abstützeinrichtungselement (12g,
13g bzw. 14g), als Anschlagselement dimensioniert und ausgebildet ist und in Füll-
oder Entformungsstellung einen Gegenanschlag für ein Höhenbegrenzungs-Anschlagselement
(1b, 2b bzw. 3b) eines Stempelträgers (1, 2, 3) des Grundkörpers (0) bzw. einer tiefer
angeordneten Abstützeinrichtung (12, 13) ausbildet.
9. Presseneinrichtung nach Anspruch 8, bei der
das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement (1b, 2b, 3b) am Stempelträger (1, 2 bzw. 3)
in Richtung der zentralen Achse 74 relativ zum Stempelträger (1, 2 bzw. 3) höhenverstellbar
angeordnet ist.
10. Presseneinrichtung nach Anspruch 9, bei der der Stempelträger (1, 2, 3) einen zumindest
teilweise zylindrischen Außenumfang mit Außengewinde und das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement
(1b, 2b bzw. 3b) einen innenseitig zumindest teilweise zylindrischen Innenumfang mit
Innengewinde aufweist, wobei das Außengewinde und das Innengewinde zum Bewirken der
zueinander relativen Höhenverstellung durch gegeneinander Verschrauben des Stempelträgers
und des Höhenbegrenzungs-Anschlagselement um die zentrale Achse (74) herum ineinander
eingreifend angeordnet sind.
11. Presseneinrichtung nach einem der Ansprüche 5 - 7 vorstehenden Anspruch mit zumindest
einem Höhenverstellungsantrieb, insbesondere einem Handkurbelmechanismus (90, 91)
oder einem Motor, zum Verstellen der Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung, wobei
der Höhenverstellungsantrieb beim Verstellen relativ in gleicher Richtung wie der
Stempelträger (2, 3 bzw. 4) bewegt wird.
12. Presseneinrichtung nach einem der Ansprüche 8 -10 vorstehenden Anspruch mit zumindest
einem Höhenverstellungsantrieb, insbesondere einem Handkurbelmechanismus (90, 91)
oder einem Motor, zum Verstellen der Höhe des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements,
wobei der Höhenverstellungsantrieb beim Verstellen relativ in gleicher Richtung wie
das Höhenbegrenzungs-Anschlagselement bewegt wird.
13. Presseneinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, bei der der Höhenverstellungsantrieb
(91) ein erstes Gewindeelement (94), insbesondere eine Gewindespindel, antreibt, welches
den Höhenverstellungsantrieb (91) relativ zur Abstützeinrichtung bzw. relativ zum
Stempelträger (1) bewegt, und
- ein am Gewindeelement (94) befestigtes und sich um die Längsachse des Gewindeelements
(94) mitrotierendes verzahntes Rad (95) aufweist, wobei das verzahnte Rad (95) oder
eines oder mehrere zwischengeschaltete verzahnte Getriebe in eine Zahnung am Außenumfang
des Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtung bzw. am Außenumfang des Höhenbegrenzungs-Anschlagselements
(1b) mitdrehend eingreift.
14. Presseneinrichtung nach einem der Ansprüche 11 - 13, bei der der Höhenverstellungsantrieb
(91) über zumindest eine Gewindebohrung (94a) und/oder Aufnahmebohrung (94b) ohne
Gewinde darin modular ineinander einsetzbar ausgebildet ist.
15. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch mit zumindest einem insbesondere
modularen Istpositionssensor zum Bestimmen einer relativen Istposition zwischen zumindest
einem der Stempelträger (1 - 4) und dem Grundkörper (0).
16. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch mit einer Spanneinrichtung (82,
83) zum Verspannen der sich untereinander abstützenden Abstützeinrichtungen (12 -
14) gegen den Grundkörper (0).
17. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei der zumindest eine der Abstützeinrichtungen
(12, 13, 14) einen Abstützungseinrichtungs-Auflageabschnitt (12c, 13c bzw. 14c) zum
Abstützen einer höheren Abstützeinrichtung (13 bzw. 14) oder eines dazwischen gesetzten
Abstützungseinrichtungs-Zwischenstücks (12d, 13d) aufweist, wobei die Auflage-Oberfläche
des Abstützeinrichtungs-Auflageabschnitts (12c, 13c, 14c) tiefer als eine Stempelträger-Auflage-Oberfläche
(12b, 13b, 14b) angeordnet ist.
18. Presseneinrichtung nach Anspruch 17, bei der zwei teilweise ineinander eingreifend
übereinander angeordnete Abstützeinrichtungen (12, 13; 13, 14) derart ineinander angeordnet
sind, dass zwischen den seitlich benachbarten Oberflächen ein Spalt (13f) ausgebildet
ist, über den Restpulver (85) nach unten und seitlich zugleich abgeführt wird.
19. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch mit
- zumindest einer Synchronisierungsstange (55) zum Synchronisieren einer gleichgerichteten
und gleichbeabstandeten Bewegung eines oberen Pressenblockelements gegenüber zumindest
einem der Stempelträger (1, 4), wobei die Synchronisierungsstange (55)
- durch Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnungen (56) in modular aufgebauten
Stempelträgerplatten (2a, 3a, 4a), die seitlich aus den dazu oberhalb angeordneten
Stempelträgern (2, 3, 4) herausragen, hindurchführt, und
- ein Synchronisierungsstangen-Anschlagselement (57) aufweist, um die Synchronisierungsstange
(55) an einer ausgewählten Stempelträgerplatte (4a) im Bereich um die Synchronisierungsstangen-Durchführungsöffnung
(56) herum abzustützen.
20. Presseneinrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei der zumindest ein Teil der
Abstützeinrichtungen (12, 13, 14), Abstützungseinrichtungs-Zwischenstücke (12d, 13d),
Stempelträger (2, 3, 4), Stempelträgerplatten (1a, 2a, 3a, 4a), Stempelträger-Höhenverstellungseinrichtungen
(90) und/oder Höhenbegrenzungs-Anschlagselemente (1b, 2b, 3b) modular zusammensetzbar
ausgebildet sind.