[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für Vorgarnspulen an mindestens einer
Ringspinnmaschine, bei dem jeder Ringspinnmaschine eine geschlossene Gatter-Umlaufbahn
zugeordnet ist, auf der mit vollen Vorgarnspulen oder leeren Vorgarnhülsen bestückte
Hängehalter umlaufen, das eine geschlossene Lade-Umlaufbahn aufweist, in die die Hängehalter
aus der Gatter-Umlaufbahn über Weichen ausleitbar sind und die durch eine Ladestation
verläuft, die leere Vorgarnhülsen gegen volle Vorgarnspulen auswechselt, wobei an
der Gatter-Umlaufbahn eine volle Vorgarnspulen und leere Vorgarnhülsen erfassende
Fühlvorrichtung angeordnet ist. Dabei ist vorgesehen, daß aus den in der Gatter-Umlaufbahn
bewegten Hängehaltern volle Spulen durch die Bedienperson von Hand in das Gatter der
Ringspinnmaschine eingewechselt und leere Vorgarnhülsen in die Hängehalter zurück
gehängt werden.
[0002] Ein derartiges Transportsystem ist aus der DE 36 01 832 C2 bekannt. Bei ihm ist jeder
Hängehalter an einem gesonderten Hängewagen angeordnet, der individuell mittels eines
in ihm eingebauten Antriebsmotors verfahrbar ist. Diese mit eigenen Antrieben ausgestatteten
Hängewagen erfordern Stromzuführungsschienen und ein sehr aufwendig gebautes Laufwerk.
[0003] Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, dieses Transportsystem zu vereinfachen
und eine vorteilhafte Bedienweise eines solchen Transportsystems zu ermöglichen. Sie
löst diese Aufgabe mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches genannten Merkmalen.
[0004] Dadurch, daß die Hängehalter an einem gemeinsamen Hängewagenzug angeordnet sind,
ergibt sich der Vorteil, daß ihr Umlauf in der Gatter-Umlaufbahn mit geringstem konstruktivem
Aufwand durch in der Regel nur zwei Reibradantriebe an dieser Umlaufbahn bewerkstelligt
werden kann und daß der Ersatz aller leerer Vorgarnhülsen gegen volle Vorgarnspulen
an einem Hängewagenzug auf ein Mal erfolgt. Dadurch wird das Bestücken der den verschiedenen
Ringspinnmaschinen zugeordneten Hängewagenzüge mit Vorgarnspulen unterschiedlicher
Qualität wesentlich vereinfacht und vermieden, daß Vermischung von Qualitäten erfolgt.
[0005] Aus der DE 32 40 822 A1 ist bereits ein Transportsystem für Vorgarnspulen an einer
Ringspinnmaschine bekannt, bei dem die Ringspinnmaschine eine geschlossene Umlaufbahn
aufweist, auf der ein mit Hängehaltern bestückter Hängewagenzug umläuft. Dieser Hängewagenzug
ist aber endlos und damit an seine Umlaufbahn gebunden. Der Austausch leerer Vorgarnhülsen
gegen volle Vorganspulen muß daher an einer dieser Hängebahn zugeordneten Ladestation
erfolgen. Daher ist für jede Ringspinnmaschine eine Ladestation erforderlich. Im Gegensatz
dazu kann eine Ladestation in die Ausführungsform gemäß der Erfindung mehrere Ringspinnmaschinen
bedienen, was im Blick auf die Wechselkapazität derartiger Ladestationen ohne weiteres
möglich ist. Ebenso kann die zweite Umlaufbahn mehreren Ringspinnmaschinen gemeinsam
sein.
[0006] Dadurch, daß ein Hängewagenzug etwas kürzer ist als die Gatter-Umlaufbahn, auf der
er stetig umläuft, hat er einen Anfang, mit dem er über Weichen in die Lade-Umlaufbahn
ausleitbar und auch wieder in die Gatter-Umlaufbahn zurückleitbar ist.
[0007] Hängewagenzüge für die Gatter-Umlaufbahn, die im folgenden als Gatter-Hängewagenzüge
bezeichnet werden, weisen vorteilhaft etwa halb so viele Hängehalter auf wie die Ringspinnmaschine,
der die Gatter-Umlaufbahn und der Gatter-Hängewagenzug zugeordnet sind, Ablaufpositionen
für Vorgarnspulen aufweist. Bei langen Ringspinnmaschinen können die bis zu 800 Hängehalter
sein. In dem Transportbereich, in dem die der Ladestation zuzuführenden Hängewagenzüge
laufen, ist die Handhabung derartig langer Hängewagenzüge jedoch nicht praktikabel.
Diese Hängewagenzüge kommen in aller Regel von den Vorspinnmaschinen und weisen demgemäß
so viele Hängehalter auf, wie die Vorspinnmaschine, von der sie kommen, Spindeln besitzt.
Diese Spindelzahl liegt meist zwischen 48 und 144.
[0008] Es ist zweckmäßig, wenn diese volle Vorgarnzüge zuführenden Hängewagenzüge - im folgenden
als Zuführ-Hängewagenzüge bezeichnet - beim Bestücken der Gatter-Hängewagenzüge in
der Ladestation vollständig entleert werden, so daß diese Zuführ- Hängewagenzüge wieder
zum Vorgarnspulenwechsel an der Vorspinnmaschine einsetzbar sind. Es ist daher erfindungsgemäß
vorgesehen, daß ein Bestückungsvorgang dann eingeleitet wird, wenn die Anzahl der
leeren Vorgarnhülsen in einem Gatter-Hängewagenzug die Hängehalteranzahl in einem
Zuführ-Hängewagenzug mindestens erreicht hat. Diese Bedingung ist erfindungsgemäß
in die Steuervorrichtung einzuprogrammieren.
[0009] Es versteht sich, daß der Steuervorrichtung unter bestimmten Umständen auch eine
andere, die Anforderung des Nachladens auslösende Anzahl von leeren Vorgarnhülsen
auf dem Gatter-Hängewagenzug aufgegeben werden kann.
[0010] Ebenso ist es möglich, eine Anforderung zum Nachladen mit Vorrang auszustatten, so
daß sie vor anderen, schon länger vorliegenden Anforderungen ausgeführt wird - es
sei denn, auch für diese liege eine Vorrangnotierung vor.
[0011] Bei der Neubestückung eines noch leeren Gatter-Hängewagenzuges kann mit der begrenzten
Anzahl der in einem Zuführ-Hängewagenzug verfügbaren vollen Spulen nur ein Teilbereich
des Gatter-Hängewagenzuges mit vollen Spulen bestückt werden. Damit der Bedienperson
aber schon von Anfang an auf der ganzen Länge eines solchen Hängewagenzuges volle
Spulen zur Verfügung stehen, kann die Steuervorrichtung erfindungsgemäß so programmiert
werden, daß bis zum vollständigen Bestücken aller Hängehalter eines Gatter-Hängewagenzuges
nur jeder 1/x Hängehalter mit einer vollen Vorgarnspule bestückt wird. x entspricht
dabei der Beziehung a/b = x, wobei a die Hängehalteranzahl in einem Gatter-Hängewagenzug
und b die Hängehalteranzahl in einem Zuführ-Hängewagenzug darstellt. Der Gatter-Hängewagenzug
wird also nur schrittweise aufgefüllt.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Transportsystem kann auf eine Vorspinnmaschine und zwei Ringspinnmaschinen
mit einer Ladestation beschränkt sein. Aus Kapazitätsgründen sind aber in aller Regel
einer Vorspinnmaschine und einer Ladestation mehr als zwei Ringspinnmaschinen zugeordnet.
Meist verfügt eine Spinnerei auch über mehrere Vorspinnmaschinen und eine entsprechend
höhere Anzahl von Ringspinnmaschinen.
[0013] Dabei sind die Ladestationen jeweils mehreren, meist zwei bis fünf Ringspinnmaschinen
zugeordnet.
[0014] Im Blick auf flexible Betriebsweise der Spinnanlage ist dabei eine alle Vorspinnmaschinen
mit allen Ladestationen und gegebenenfalls einem Hängewagenzug-Speicher verbindende
Zuführbahn vorgesehen. Um diese Zuführbahn nicht durch einen eine Ladestation nur
schrittweise durchlaufenden Zuführ-Hängewagenzug zu blockieren, sind die Ladestationen
über Stichbahnen mit der allgemeinen Zuführbahn verbunden, die durch Schleifenführung
so lang gestaltet sind, daß sie einen Zuführ-Hängewagenzug in voller Länge aufnehmen
können.
Baubeschreibung
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Sie zeigt den Grundriß einer Spinnanlage mit Vorspinnmaschinen und Ringspinnmaschinen.
[0016] Die Spinnanlage der Zeichnung, an der die Erfindung erläutert wird, umfaßt zwei Vorspinnmaschinen
1 und acht Ringspinnmaschinen
2 sowie einen Speicher
3 für Hängewagenzüge. Die sehr langen Ringspinnmaschinen sind hier verkürzt dargestellt.
Jeweils vier Ringspinnmaschinen
2 ist eine Ladestation
4 zugeordnet. Diese Anlagenteile sind durch Hängewagenbahnen
5 miteinander verbunden. In diesen sind gelenkige Hängewagenzüge mit jeweils einer
Vielzahl von Hängewagen selbsttätig verfahrbar, die mit Hängehaltern bestückt sind,
an die volle Vorgarnspulen und leere Vorgarnhülsen einhängbar sind. Es versteht sich,
daß die Spinnanlage weitere Vorspinnmaschinen und/oder Ringspinnmaschinen umfassen
kann, die Pfeile an den Hängewagenbahnen
5 deuten dies an.
[0017] Zur Spinnanlage gehört ferner eine Steuervorrichtung
6, die mit Aktoren und Sensoren verbunden ist, die in der Spinnanlage vorhanden sind.
Die Steuervorrichtung enthält einen programmierbaren Prozessor und weist ein Eingabetableau
und einen Display auf, mittels dessen der Prozessor programmierbar ist. Der Prozessor
umfaßt einen logischen Teil, der nach ihm eingegebenen Algorithmen und ihm zugeleiteter
Sensorsignale funktionsgerechte Aktoren-Steuersignale generiert. Ferner enthält der
Prozessor ein Memory, in dem die jeweilige Stellung der Aktoren, der jeweilige Ort
der Hängewagenzüge im Netz der Hängewagenbahnen
5, die Qualität des Vorgarnes auf den in die einzelnen Hängewagenzüge eingestellten
Vorgarnspulen und sonstige Daten speicherbar sind.
[0018] Der Prozessor der Steuervorrichtung
6 enthält unter anderem auch einen Algorithmus, der das kollisionsfreie Bewegen der
Hängewagenzüge im Netz der Hängewagenbahnen
5 gewährleistet.
[0019] Die Vorspinnmaschinen
1 weisen nicht näher dargestellte Vorrichtungen zum Auswechseln voller Vorgarnspulen
gegen leere Vorgarnhülsen auf, die von beliebiger, bekannter Bauart sein können. Sie
liefern die vollen Spulen an Umsetzern
7 an, in denen sie in die Hängehalter von Hängewagenzügen eingehängt werden, aus denen
gleichzeitig leere Vorgarnhülsen in die Wechselvorrichtungen der Vorspinnmaschinen
eingespeist werden.
[0020] Durch die Umsetzer
7 verlaufen Hängewagenbahnen
8, die in eine Sammelbahn
9 einmünden, die über Weichenstraßen
10 in die Hängewagenbahnen des Speichers
3 oder zu einer an den Stirnseiten der Ringspinnmaschinen
2 entlang verlaufenden Zuführbahn
11 führen. Die in diesen Bahnen laufenden Hängewagenzüge werden durch geläufige, hier
weder in ihren Einzelheiten noch alle dargestellte Reibradantriebe
12 bewegt - es ist beispielhaft nur ein Reibradantrieb an der Sammelbahn
9 eingezeichnet. Diese Reibradantriebe
12 bestehen im wesentlichen aus einer durch einen Motor angetriebenen ortsfesten Treibrolle
und einer federnd in Richtung auf die Treibrolle gedrückten Gegenrolle. Die Rollen
liegen an den Seitenflächen der Hängewagen der Hängewagenzüge an und verschieben diese
in den Hängebahnen
5. Stillstand, Lauf und Laufrichtung dieser Reibradantriebe
12 werden durch die Steuervorrichtung
6 funktionsgerecht bestimmt.
[0021] Die Reibradantriebe
12 sind an allen Hängebahnen
5, 8, 9, 11 usw. auch im Speicher
3 in Abständen angeordnet, die geringer sind als die Länge des kürzesten in einer der
Bahnen umlaufenden Hängewagenzüge. Damit ist sichergestellt, daß alle Hängewagenzüge
in allen Bereichen der Hängebahnen beliebig verfahrbar sind.
[0022] Um jede der Ringspinnmaschinen
2 verläuft eine geschlossene Gatter-Umlaufhängebahn
13, in der jeweils ein Hängewagenzug
14 durch zwei Reibradantriebe in ständigem Umlauf gehalten wird. Die Hängehalter dieses
Hängewagenzuges
14 sind mit vollen Vorgarnspulen bestückt. Kurz vor Ablauf einer Vorlagespule im Gatter
einer Ringspinnmaschine entnimmt die Bedienperson eine volle Vorgarnspule aus dem
Hängewagenzug und die ablaufende Vorlagespule aus dem Gatter, hängt die volle Vorgarnspule
in das Gatter und die leere Vorgarnhülse in den Hängewagenzug
14. Sie verbindet dann die Vorgarnenden im Gatter, so daß der Spinnprozeß ab der neuen
vollen Vorgarnspule fortgesetzt werden kann.
[0023] Der Hängewagenzug
14 ist nicht endlos, sondern etwas kürzer als die Länge der Gatter-Umlaufbahn
13. Er hat daher einen Anfang, mit dem er über Weichen in eine durch die Ladestation
4 verlaufende Lade-Umlaufbahn
15 ausgeleitet und auch wieder in die Gatter-Umlaufbahn
13 zurück geleitet werden kann. Diese Lade-Umlaufbahn
15 ist der Gruppe von - im dargestellten Beispiel vier - Ringspinnmaschinen
2 zugeordnet, denen auch die Ladestation
4 zugeordnet ist.
[0024] Die Ladestation
4 kann von geläufiger Bauart sein und Einrichtungen aufweisen, durch die Positionen
mit leeren Vorgarnhülsen in einem durchlaufenden Gatter-Hängewagenzug
14 erkannt und gegen volle, aus einem Zuführ-Hängewagenzug
18 entnommene volle Vorgarnspulen ausgewechselt werden.
[0025] An jeder der Gatter-Umlaufbahnen
13 ist eine Fühlvorrichtung
16 bspw. in Form einer Lichtschranke angeordnet, die die leeren Vorgarnhülsen im Hängewagenzug
der jeweiligen Gatter-Umlaufbahn erfaßt und an die Steuervorrichtung
6 meldet. Der Übersichtlichkeit halber ist diese Fühlvorrichtung
16 nur an der ganz rechts stehenden Ringspinnmaschine eingezeichnet.
[0026] Durch die Ladestation
4 verläuft ferner eine Stichbahn
17, die von der Zuführbahn
11 abzweigt. Sie bildet eine Schleife und ist so lang ausgeführt, daß sie einen von
einer Vorspinnmaschine
1 oder aus dem Speicher
3 zugeleiteten Zuführ-Hängewagenzug
18 in voller Länge aufnehmen kann, ohne daß dieser das Verschieben anderer Zuführ-Hängewagenzüge
in der Zuführbahn
11 behindern würde.
[0027] Es versteht sich, daß die Steuervorrichtung
6 über Verbindungsleitungen mit allen Sensoren wie der Fühlvorrichtung
16 und allen Aktoren wie den Reibradantrieben
12 und den Weichen
10 verbunden ist. Diese Verbindungsleitungen sind der Übersichtlichkeit hier nicht im
Einzelnen dargestellt, sondern nur durch Pfeile angedeutet. Alle von Sensoren ausgehenden
Leitungen laufen in die Steuervorrichtung
6, alle von der Steuervorrichtung ausgehenden Leitungen laufen in Aktoren. Dabei sind
die in Weichen laufenden Leitungen der Übersichtlichkeit halber nicht mit Pfeilen
eingezeichnet. Die Steuervorrichtung
6 weist demnach eine Vielzahl von Eingängen
6' und eine Vielzahl von Ausgängen
6" auf, von denen nur ein Teil angedeutet ist.
Funktionsbeschreibung
[0028] Der Steuervorrichtung
6 ist die Anzahl der Hängehalter in einem der Zuführ-Hängewagenzüge
18, die von den Vorspinnmaschinen
1 kommen und in den Speicher
3 eingestellt werden, aufgegeben worden. Wenn ihr durch eine der Fühlvorrichtungen
16 eine dieser Anzahl entsprechende oder sie übersteigende Anzahl leerer Vorgarnhülsen
in einem Gatter-Hängewagenzug
14 gemeldet wird, veranlaßt sie durch Stellung von Weichen und Steuerung von Reibradantrieben,
daß - in aller Regel aus dem Speicher
3 - ein Zuführ-Hängewagenzug
18 mit vollen Vorgarnspulen über die Zuführbahn
11 zu der Stichbahn
17 geleitet wird, die zu der Ladestation
4 führt, in deren Gruppe von ihr bedienter Ringspinnmaschinen der aufzuladende Gatter-Hängewagenzug
umläuft. Gleichzeitig veranlaßt die Steuervorrichtung
6, daß dieser Gatter-Hängewagenzug
14 in die Lade-Umlaufbahn
15 ausgeleitet wird, in der er die Ladestation
4 durchläuft. Dabei ist die Weichenstellung so, daß der Gatter-Hängewagenzug
14, wenn er die Ladestation
4 passiert hat, sofort wieder in seine Gatter-Umlaufbahn
13 zurückgleitet wird, da die Lade-Umlaufbahn
15 zu kurz ist, um ihn in voller Länge aufzunehmen.
[0029] An der rechten Ringspinnmaschine der in der Zeichnung linken Gruppe von Ringspinnmaschinen
ist ein derartiger Wechselvorgang dargestellt. Beide Hängewagenzüge
14 und
18 sind bereits in die Ladestation
4 eingelaufen und deren Umsetzvorrichtung hat bereits begonnen, gesteuert durch eine
in ihr angeordnete Fühlvorrichtung, leere Vorgarnhülsen im Gatter-Hängewagenzug
14 gegen volle Vorgarnspulen aus dem Zuführ-Hängewagenzug
18 auszuwechseln, wobei die leeren Vorgarnhülsen in den Zuführ-Hängewagenzug eingehängt
werden. Wenn dieses Umsetzen beendet ist, veranlaßt die Steuervorrichtung durch entsprechendes
Umstellen der hierfür relevanten Weichen, daß der Zuführ-Hängewagenzug
18 aus der Lade-Umlaufbahn
15 über die Zuführbahn
11 wieder in den Speicher
3 zurückgeleitet wird. Das Umsetzen ist beendet, wenn der Gatter-Hängewagenzug
14 die Ladestation durchlaufen hat.
[0030] Normalerweise werden die von der Steuervorrichtung
6 anhand der ihr aufgeschalteten Steuersignale ermittelten Fahraufträge selbsttätig
der Reihe nach abgearbeitet. In manchen Fällen ergibt sich aber auch die Notwendigkeit
eines andersartigen Ablaufes, der dann von der Bedienperson der Steuervorrichtung
eingegeben oder von dieser selbst ermittelt wird. Ein solcher andersartiger Ablauf
kann darin bestehen, daß ein Fahrauftrag als vordringlich gekennzeichnet oder erkannt
wird und vorab eingeleitet werden muß. Dies kann der Fall sein, wenn an einem noch
nicht vollständig bestückten Gatter-Hängewagenzug
14 der Steuervorrichtung
6 über die Fühlvorrichtung
16 gemeldet wird, daß im Hängewagenzug eine festgelegte Höchstzahl von leeren Vorgarnhülsen
von bspw. 300 überschritten ist. In diesem Falle ergeht der vordringliche Auftrag,
diesen Gatter-Hängewagenzug vorrangig mit vollen Spulen zu versorgen. Ein solcher
vordringlicher Auftrag müßte natürlich dann unbeachtet bleiben, wenn keine vollen
Vorgarnspulen der benötigten Qualität verfügbar wären.
[0031] Wenn andererseits an einer der Ringspinnmaschinen ein Partiewechsel bevorsteht, kann
der Steuervorrichtung
6 die Anweisung erteilt werden, am Gatter-Hängewagenzug dieser Ringspinnmaschine keinen
Ersatz abgelaufener leerer Vorgarnhülsen gegen volle Vorgarnspulen mehr vornehmen
zu lassen.
[0032] Wenn umgekehrt nach einem Partiewechsel an einer der Ringspinnmaschine ein leerer
Gatter-Hängewagenzug mit bspw. 500 Hängehaltern aus einem Zuführ-Hängewagenzug mit
bspw. 108 Hängehaltern gespeist würde, würden diese 108 vollen Vorgarnspulen in die
ersten 108 Hängehalter des Gatter-Hängewagenzuges eingehängt werden. Der Bedienperson
würden dann an dessen übrigen 392 Hängehaltern keine vollen Vorgarnspulen zum Wechseln
zur Verfügung stehen. In diesem Falle kann der Steuervorrichtung
6 aufgegeben werden, aus den ersten Zuführ-Hängewagenzügen die Bestückung nur jedes
500 : 108 ≈ 4ten Hängehalters im Gatter-Hängewagenzug zu veranlassen. Auf diese Weise
wird erreicht, daß der Gatter-Hängewagenzug sogleich auf seiner ganzen Länge wenn
auch lückenhaft und dann zunehmend mit vollen Vorgarnspulen bestückt wird.
Bezugszahlenliste
[0033]
- 1
- Vorspinnmaschinen
- 2
- Ringspinnmaschinen
- 3
- Speicher für Hängewagenzüge
- 4
- Ladestationen
- 5
- Hängewagenbahnen
- 6
- Steuervorrichtung
- 7
- Umsetzer
- 8
- Hängewagenbahnen
- 9
- Sammelbahn
- 10
- Weichenstraßen
- 11
- Zuführbahn
- 12
- Reibradantriebe
- 13
- Gatter-Umlaufbahn
- 14
- Gatter-Hängewagenzug in Gatter-Umlaufbahn
- 15
- Lade-Umlaufbahn
- 16
- Fühlvorrichtung
- 17
- Stichbahn
- 18
- Zuführ-Hängewagenzug
1. Transportsystem für Vorgarnspulen an mindestens einer Ringspinnmaschine, bei dem jeder
Ringspinnmaschine eine geschlossene Gatter-Umlaufbahn zugeordnet ist, auf der mit
vollen Vorgarnspulen und leeren Vorgarnhülsen bestückte Hängehalter umlaufen, das
eine geschlossene Lade-Umlaufbahn aufweist, in die die Hängehalter aus der Gatter-Umlaufbahn
über Weichen ausleitbar sind und die durch eine Ladestation verläuft, die leere Vorgarnhülsen
gegen volle Vorgarnspulen auswechselt, wobei an der Gatter-Umlaufbahn eine volle Vorgarnspulen
und leere Vorgarnhülsen erfassende Fühlvorrichtung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hängehalter in einem Gatter-Hängewagenzug (14) sitzen, dessen Länge nur wenig geringer ist als die Länge der Gatter-Umlaufbahn
(13) und in dieser über ortsfeste Reibradantriebe (12) in ständigem Umlauf gehalten ist und daß eine Steuervorrichtung (6) vorgesehen ist, über die nach Maßgabe der Fühlvorrichtung (16) die Funktion der Weichen an der Gatter-Umlaufbahn (13) und der Lade-Umlaufbahn (15), der Ladestation (4) und der Reibradantriebe an den beiden Umlaufbahnen (13 und 15) steuerbar ist.
2. Transportsystem für Vorgarnspulen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühlvorrichtung (16) dazu eingerichtet ist, die Anzahl leerer Vorgarnhülsen auf einem Gatter- Hängewagenzug
(14) zu erfassen und an die Steuervorrichtung (6) zu melden.
3. Transportsystem für Vorgarnspulen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (6) dazu eingerichtet ist, beim Erreichen einer Mindestzahl leerer Vorgarnhülsen auf
einem Gatter-Hängewagenzug (14) die Zufuhr eines volle Vorgarnspulen enthaltenden Zuführ-Hängewagenzuges (18) zur Ladestation (4) und das Ausleiten des Gatter-Hängewagenzuges (14) in die Lade-Umlaufbahn (15) zu veranlassen.
4. Transportsystem für Vorgarnspulen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (6) dazu eingerichtet ist, das Ausleiten eines Gatter-Hängewagenzuges (14) in die Lade-Umlaufbahn (15) dann zu veranlassen, wenn die Anzahl der leerer Vorgarnhülsen auf diesem der Anzahl
der Spulen auf einem Zuführ-Hängewagenzug (18) entspricht.
5. Transportsystem für Vorgarnspulen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ladestation (4) eine Fühlvorrichtung zum Unterscheiden voller Vorgarnspulen von leeren Vorgarnhülsen
an Hängehaltern in einem Gatter- Hängewagenzug (14) aufweist und die Steuervorrichtung (6) einen Wechselvorgang der Ladestation nur auslöst, wenn die Fühlvorrichtung der Ladestation
eine leere Vorgarnhülse in ihrer Wechselposition fühlt.
6. Transportsystem für Vorgarnspulen nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine alle Vorspinnmaschinen (1) mit allen Ladestationen (4) und gegebenenfalls einem Hängewagenzug-Speicher (3) verbindendes System von Hängewagenbahnen (5, 8, 9, 11) vorgesehen ist und die Ladestationen über Stichbahnen (17) mit der Zuführbahn (11) verbunden sind, die durch Schleifenführung so lang gestaltet sind, daß sie einen
Zuführ-Hängewagenzug (18) in voller Länge aufnehmen können.
7. Verfahren zum Betreiben eines Transportsystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Gatter-Hängewagenzug Vorgarnspulen in das Gatter der Ringspinnmaschine
und leere Vorgarnhülsen in den Gatter-Hängewagenzug eingewechselt werden, bis die
Anzahl mit ausgewechselten leeren Vorgarnhülsen bestückten Hängehalter im Gatter-Hängewagenzug
der Anzahl von Hängehaltern in einem Zuführ-Hängewagenzug entspricht oder sie übersteigt
und dann ein Zuführ-Hängewagenzug und der Gatter-Hängewagenzug zur Ladestation beordert
werden, um den Gatter-Hängewagenzug wieder mit vollen Vorgarnspulen zu bestücken.
8. Verfahren zum Betreiben eines Transportsystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein leerer Gatter-Hängewagenzug anfangs über seine ganze Länge in dem Sinne annähernd
gleichmäßig mit vollen Vorgarnspulen aus einem ersten Zufuhr-Hängewagenzug bestückt
wird, daß - in Abhängigkeit vom Verhältnis der Anzahl von Hängehaltern auf dem Gatter-Hängewagenzug
und auf dem Zufuhr-Hängewagenzug - zunächst nicht alle, sondern nur etliche, nicht
aufeinander folgende, annähernd gleichmäßig über die Länge des Gatter-Hängewagenzuges
verteilte Hängehalter bestückt werden und die Bestückung dann fortschreitend in Abhängigkeit
von der Anzahl der ermittelten leeren Vorgarnhülsen aus weiteren Zufuhr-Hängewagenzügen
vervollständigt wird.