(19)
(11) EP 1 422 339 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.2004  Patentblatt  2004/22

(21) Anmeldenummer: 03102415.1

(22) Anmeldetag:  04.08.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D21F 2/00, D21F 3/04, D21G 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 22.10.2002 DE 10249040

(71) Anmelder: Voith Paper Patent GmbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Grabscheid, Joachim, Dr.
    89547 Gerstetten (DE)
  • Rühl, Thomas
    73249 Wernau (DE)
  • Satzger, Oswald
    89537 Giengen (DE)
  • Kleiser, Georg, Dr.
    73529 Schwäbisch Gmünd (DE)
  • Lidar, Per-Ola
    64010 Högsjö (SE)
  • Augscheller, Thomas
    89429 Bachhagel (DE)

   


(54) Anordnung zur Übergabe einer Faserstoffbahn


(57) Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übergabe einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn (1) von einem endlos umlaufenden, permeablen Band (3) an ein endlos umlaufendes, impermeables Band (2) in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung einer Faserstoffbahn (1).
Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Bänder (2,3) mit der dazwischen liegenden Faserstoffbahn (1) im Bereich der Übergabe gegeneinander gepresst werden, wobei das impermeable Band (2) zumindest auf der, mit der Faserstoffbahn (1) in Kontakt kommenden Seite eine glatte Oberfläche besitzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Übergabe einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn von einem endlos umlaufenden, permeablen Band an ein endlos umlaufendes, impermeables Band in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung einer Faserstoffbahn.

[0002] Impermeable Bänder werden zunehmend in Pressenpartien von Papiermaschinen eingesetzt, um so die Bahnführung zu verbessern.

[0003] Dabei bereitet jedoch die sichere Übergabe der Faserstoffbahn an das impermeable Band, insbesondere von einem permeablen Band aus, erhebliche Probleme.

[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher diese Übergabe mit relativ einfachen Mitteln sicherer zu gestalten.

[0005] Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Bänder mit der dazwischen liegenden Faserstoffbahn im Bereich der Übergabe gegeneinander gepresst werden, wobei das impermeable Band zumindest auf der, mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommenden Seite eine glatte Oberfläche besitzt.

[0006] Die glatte Oberfläche des impermeablen Bandes bildet die Grundlage für das Haften der Faserstoffbahn an diesem, wobei die Anpressung im Übergabebereich die Herausbildung ausreichend großer Haftkräfte noch verstärkt.

[0007] Die glatte Oberfläche verhindert außerdem eine Beeinträchtigung der Oberfläche der Faserstoffbahn während der Pressung.

[0008] Besonders einfach kann die Pressung dadurch realisiert werden, dass die Bänder von zwei, einen Übergabespalt bildenden Walzen gegeneinander gepresst werden.

[0009] Um dabei den Aufwand für diese Walzenanordnung zu minimieren, sollte der Pressdruck während der Übergabe relativ klein sein. Vorzugsweise sollte die Linienkraft im Übergabespalt maximal 20 KN/m betragen, so dass es nicht zur Entwässerung der Faserstoffbahn kommt.

[0010] Zur Herausbildung ausreichender Haftkräfte sollte die Linienkraft im Übergabespalt jedoch mindestens 5 KN/m betragen.

[0011] Die Sicherheit der Übergabe der Faserstoffbahn kann noch dadurch verbessert werden, dass das permeable Band die mit dem impermeablen Band in Kontakt stehende Walze nach dem Übergabespalt mit mindestens 4 ° oder zumindest 25 mm umschlingt. Diese Nachumschlingung verlängert die Kontaktzeit zwischen dem impermeablen Band und der Faserstoffbahn bis zur Wegführung des permeablen Bandes. Auch diese verlängerte Kontaktzeit unterstützt die Herausbildung der Haftkräfte.

[0012] Eine einfache und kompakte Pressanordnung ergibt sich, wenn die Faserstoffbahn vor der Übergabe, vorzugsweise gemeinsam mit dem permeablen Band durch einen Pressspalt zur Entwässerung läuft.

[0013] Außerdem ist es auch vorteilhaft, wenn die Faserstoffbahn nach der Übergabe gemeinsam mit dem impermeablen Band durch einen von zwei Presswalzen gebildeten Press- oder Glättspalt läuft.

[0014] Hierbei ist es möglich, dass die Faserstoffbahn im, auf die Übergabe folgenden Glättspalt mit einer glatten Presswalze in Kontakt kommt. Diese glatte Presswalze sowie das gegenüberliegende, glatte Band führen so zu einer zweiseitigen Glättung.

[0015] Es ist jedoch auch möglich, dass die Faserstoffbahn nach der Übergabe gemeinsam mit dem impermeablen Band und einem gegenüberliegenden, vorzugsweise wasseraufnehmenden Band durch den folgenden Pressspalt läuft. In diesem Pressspalt kommt es dann zu einer einseitigen Entwässerung zum wasseraufnehmenden Band hin.

[0016] Nachfolgend soll die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der beigefügten Zeichnung zeigt:
Figur 1:
eine schematische Darstellung einer Übergabeanordnung mit folgendem Glättspalt und
Figur 2:
eine Übergabeanordnung mit folgendem Pressspalt.


[0017] In beiden Fällen durchläuft die Faserstoffbahn 1 gemeinsam mit beidseitig je einem wasseraufnehmenden, permeablen Band 3,7 in Form eines endlos umlaufenden Pressfilzes, den von zwei Presswalzen 5 gebildeten, ersten Pressspalt der Pressenpartie zur Entwässerung der Faserstoffbahn 1. Anschließend umschlingt das untere Band 3 eine besaugte Leitwalze 10, deren Unterdruck die Haftung der Faserstoffbahn 1 an diesem permeablen Band 3 soweit verstärkt, dass das obere Band 7 von der Faserstoffbahn 1 problemlos weggeführt werden kann.

[0018] Vom nunmehr die Faserstoffbahn 1 allein führenden, permeablen Band 3 wird die Faserstoffbahn 1 an ein folgendes, endlos umlaufendes, impermeables und glattes Band 2 übergeben.

[0019] Um diese Übergabe sicher zu gestalten, werden die beiden Bänder 2,3 während der Übergabe von zwei Walzen 4 gegeneinander gepresst. In diesem Übergabespalt herrscht eine Linienkraft zwischen 5 und 20 KN/m, was ausreicht, um die Haftung der Faserstoffbahn 1 am glatten, impermeablen Band 2 in genügendem Maß zu entwickeln, wobei jedoch keine Entwässerung herbeigeführt wird.

[0020] Um die Kontaktzeit zwischen dem impermeablen Band 2 und der Faserstoffbahn 1 bis zum Wegführen des permeablen Bandes 3 zu verlängern, umschlingt das permeable Band 3 die mit dem impermeablen Band 2 in Kontakt kommende Walze 4 nach dem Übergabespalt noch um ca. 4 bis 8°. Auch dies fördert die Haftung der Faserstoffbahn 1 am impermeablen Band 2. Unabhängig vom Walzendurchmesser sollte die Nachumschlingung der Walze 4 zwischen 25 und 75 mm betragen.

[0021] Diese Nachumschlingung kann über eine Leitwalze 11 des permeablen Bandes 3 eingestellt und auch verändert werden.

[0022] Nach der Übergabe wird die Faserstoffbahn 1 vom oben liegenden, impermeablen Band 2 allein zu einem, von zwei Presswalzen 6 gebildeten Glätt- oder Pressspalt geführt.

[0023] Wie in Figur 1 dargestellt, läuft die Faserstoffbahn 1 nach der Übergabe gemeinsam mit dem impermeablen, glatten Band 2 durch einen Glättspalt, wobei das Band 2 und die untere Presswalze 6 die Glättflächen bilden. Nach dem Glättspalt wird die Faserstoffbahn 1 von der unteren, glatten Presswalze 6 an ein folgendes Band 9 übergeben.

[0024] Im Unterschied dazu läuft die Faserstoffbahn 1 gemäß Figur 2 gemeinsam mit dem impermeablen Band 2 sowie einem, auf der gegenüberliegenden Seite verlaufenden, endlosen und wasseraufnehmenden Band 8 durch einen Pressspalt zur Entwässerung. Dabei kommt es zu einer einseitigen Entwässerung zum unteren Band 8 hin. Während das untere, luftdurchlässige Band 8 eine besaugte Leitwalze 12 umschlingt, kann das impermeable Band 2 nach dem Pressspalt von der Faserstoffbahn 1 weggeführt werden.


Ansprüche

1. Anordnung zur Übergabe einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn (1) von einem endlos umlaufenden, permeablen Band (3) an ein endlos umlaufendes, impermeables Band (2) in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung einer Faserstoffbahn (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (2,3) mit der dazwischen liegenden Faserstoffbahn (1) im Bereich der Übergabe gegeneinander gepresst werden, wobei das impermeable Band (2) zumindest auf der, mit der Faserstoffbahn (1) in Kontakt kommenden Seite eine glatte Oberfläche besitzt.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (2,3) von zwei, einen Übergabespalt bildenden Walzen (4) gegeneinander gepresst werden.
 
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienkraft im Übergabespalt mindestens 5 KN/m beträgt.
 
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienkraft im Übergabespalt maximal 20 KN/m beträgt.
 
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Band (3) die mit dem impermeablen Band (2) in Kontakt stehende Walze (4) nach dem Übergabespalt mit mindestens 4 ° umschlingt.
 
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das permeable Band (3) die mit dem impermeablen Band (2) in Kontakt stehende Walze (4) nach dem Übergabespalt mit mindestens 25 mm umschlingt.
 
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserstoffbahn (1) vor der Übergabe, vorzugsweise gemeinsam mit dem permeablen Band (3) durch einen Pressspalt zur Entwässerung läuft.
 
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserstoffbahn (1) nach der Übergabe gemeinsam mit dem impermeablen Band (2) durch einen von zwei Presswalzen (6) gebildeten Press- oder Glättspalt läuft.
 
9. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) im, auf die Übergabe folgenden Glättspalt mit einer glatten Presswalze (6) in Kontakt kommt.
 
10. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserstoffbahn (1) nach der Übergabe gemeinsam mit dem impermeablen Band (2) und einem gegenüberliegenden, vorzugsweise wasseraufnehmenden Band (8) durch den folgenden Pressspalt läuft.
 




Zeichnung







Recherchenbericht