TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abschalungsplatte aus Beton mit netzförmiger
Armierungseinlage und mit Ausparungen, im Bereich von welchen Öffnungen zum Durchstecken
von Armierungseisen und/oder von Befestigungsmitteln vereinfacht herstellbar sind.
Desweiteren betrifft die Erfindung eine Schalung zur Herstellung solcher Abschalungsplatten,
ein entsprechendes Herstellungsverfahren unter Verwendung einer solchen Schalung und
ein Verfahren zur Befestigung solcher Abschalungsplatten bei der Herstellung einer
Abschalung.
[0002] Abschalungsplatten der betrachteten Art können überall dort zum Einsatz kommen, wo
Betonbauteile wie Bodenplatten, Decken aber auch Wände rand- bzw. stirnseitig abgeschalt
werden müssen, sei es am eigentlichen Rand der Betonbauteile oder, bei abschnittsweise
ausgeführten Anschlussbetonierungen, auch zwischen den einzelnen Abschnitten. Auf
Grund ihres Beton-Materials können die Abschalungsplatten als sogenannt verlorene
Schalungselemente im Betonbauteil belassen werden, sollten aus diesem Grund aber eher
kostengünstige Teile sein.
[0003] Die Abschalungsplatten müssen befestigt werden, um dem Betondruck standhalten zu
können. Bei Deckenrandabschalungen ist eine Befestigung auf der Mauerkrone erforderlich,
wozu u.a. zusätzliche Elemente wie Haltewinkel oder dergleichen eingesetzt werden.
Natürlich muss auch eine Verbindung zwischen den Abschalungsplatten und den zusätzlichen
Elementen hergestellt werden. Auch sollte bei Deckenrandabschalungen ein äusserer
Putz oder eine äussere Isolierung gut an den Abschalungsplatten anbringbar sein.
[0004] Bei Anschlussbetonierungen müssen zur Verbindung der aneinandergrenzenden Abschnitte
die Armierungseisen zwischen den Abschnitten durchgezogen und damit auch durch die
Abschalungsplatten durchgeführt werden können. Gleiches gilt für Leitungen oder Rohre,
die zwischen den Abschnitten durchlaufen. In den Abschalungsplatten müssen dafür jeweils
geeignete Öffnungen vorhanden oder anbringbar sein. Die Öffnungen müssen die durchgeführten
Teile aber auch eng umschliessen, damit es nicht zu einem Austritt des Frischbetons
kommen kann. Zusätzlich ist eine Schubverzahnung zwischen den aneinandergrenzenden
Abschnitten erwünscht sowie, vor allem bei Bodenplatten, auch noch eine grösstmögliche
Dichtigkeit gegen eindringendes Wasser.
STAND DER TECHNIK
[0005] Aus der EP 0 519 146 A1 sind Abschalungsplatten der eingangs genannten Art für Anschlusbetonierungen
bekannt, die jedoch eine erhebliche Dicke aufweisen und von daher recht schwer und
unhandlich sind. Wegen ihrer erheblichen Dicke sind ihre Längsseiten bezüglich der
Oberflächen beiseitig unter Ausbildung rechtwinklig begrenzter Rillen etwas abgesetzt,
um zu erreichen, dass die am fertigen Bauteil sichtbaren Aussenkanten der Längsseiten
weniger breit sind und weniger auffällig erscheinen. Sichtbare Aussenkanten mit der
Breite der bekannten Abschalungsplatten würden zumindest im Sichtbetonbereich nicht
akzeptiert. Vorraussetzung für den angestrebten Effekt ist natürlich, dass die durch
das Absetzen entstehenden Rillen mit Frischbeton vollständig aufgefüllt werden, was
zumindest kritisch ist. Wo dies nicht der Fall ist besteht z.B. die Gefahr, dass es
zu Abplatzungen von Betonmaterial kommt.
[0006] Bei den bekannten Abschalungsplatten bilden die Aussparungen Fenster, die nur durch
die Armierungseinlage überdeckt werden. Da diese gewebeförmig ausgebildet ist, kommt
es zum Austritt zumindest von Betonmilch aus dem Frischbeton. Die bekannten Abschalungsplatten
sind deshalb z.B. als Deckenrandabschalungen so gut wie nicht einsetzbar.
[0007] Hergestellt werden die bekannten Abschalungsplatten in zumindest annährend liegenden
Einzelformen aus Stahl, wobei ein Betonmaterial mit Schnellbinder eingesetzt wird.
Während des Befüllens müssen die Formen gerüttelt werden, damit der Frischbeton alle
Hohlräume erreichen und vollständig ausfüllen kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Die Erfindung stellt sich unter anderem die Aufgabe, die vorbekannten Abschalungsplatten
zu verbessern und weiterzubilden.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich eines ersten Aspektes der Erfindung durch
die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Danach ist eine erfindungsgemässe Abschalungsplatte
dadurch gekennzeichnet, dass als Betonmaterial ein sich selbst verdichtender, hoch-fliessfähiger
Beton verwendet ist. Dieser mechanisch auch hoch belastbare Beton wird als "SCC-Beton"
nach dem englischen "self contracting concrete" bezeichnet und ist seit noch nicht
sehr langer Zeit auf dem Markt erhältlich. Er ist zumindest derzeit noch verhältnismässig
teuer.
[0010] Die durch die Erfindung vorgeschlagene Verwendung des neuartigen Materials rechnet
sich dennoch unter anderem dadurch, dass die Abschalungsplatten wesentlich dünner
als bisher möglich ausgeführt werden können, wodurch Material eingespart werden kann.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Dicke der erfindungsgemässen
Abschalungsplatten ausserhalb der Aussparungen lediglich zwischen 10 mm und 20 mm,
vorzugsweise 15 mm. Durch diese vergleichsweise geringe Dicke werden die Abschalungsplatten
natürlich auch leichter und handlicher. Ihr Transportgewicht und -volumen wird vermindert.
[0011] Ein weiterer, kostenreduzierender Faktor ergibt sich aus den besonderen Fliesseigenschaften
des neuen Betonmaterials, das sich unter seinem eigenen Gewicht bereits ausreichend
verdichten kann und beispielsweise nicht gerüttelt werden muss. Dies ermöglicht eine
äusserst rationelle Art der Herstellung von gleichzeitig einer Vielzahl von Abschalungsplatten
in einer neuartigen Form, was nachstehend noch Gegenstand der Erläuterung ist.
[0012] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Abschalungsplatten
im Bereich der Aussparungen eine Beton-Reststärke um die Armierungseinlage herum auf,
sodass es beim Betonieren nicht zu einem Austritt von Frischbeton oder Betonmilch
kommen kann. Auch für diese Ausbildung ist die hohe Fliessfähigkeit des eingesetzten
Betonmaterials von Vorteil.
[0013] Zur Abdichtung der bei Anschlussbetonierungen entstehenden Fugen beidseitig der Abschalungsplatten
zum angrenzenden Beton hin gegen eindringendes Wasser kann gemäss noch einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform die erfindungsgemässe Abschalungsplatte mit einer sich
über Länge erstreckenden, quer zu ihr angeordneten und seitlich jeweils über sie vorstehenden
Dichtungsplatte versehen werden.
[0014] Zur besseren Verankerung der Dichtungsplatte in der Abschalungplatte kann hierbei
mindestens eine Lochplatte vorgesehen sein, welche in der Abschalungsplatte flächig
eingebettet und mit der Dichtungsplatte fest verbunden ist.
[0015] Die inbesondere als Metallblech ausgeführte Dichtungsplatte kann auch noch mit einer
Beschichtung versehen sein, welche sich wasserdicht mit Frischbeton verbindet.
[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist gemäss Patentanspruch 11 eine Schalung zur
gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten, welche einen Schalungstrog
umfasst, in welchen paarweise gegensinnig zueinander Formplatten hineingestellt sind,
wobei die Formplatten Vorsprünge zur Ausbildung der Aussparungen in den Abschalungsplatten
aufweisen und wobei zwischen jedem Formplattenpaar eine Armierungseinlage angeordnet
ist.
[0017] Bevorzugt sind die Formplatten durch Tiefziehen umgeformte Kunststoffplatten oder
Kunststofffolien z.B. aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyvinylchlorid vorzugsweise
mit einer Dicke im Bereich zwischen 0.5 mm und 3 mm. Da tiefziehtechnisch scharfe
Ecken nicht gut realisierbar sind, werden im Bereich der Vorsprünge schräge Winkel
und/oder abgerundete Formen bevorzugt.
[0018] Um die vorerwähnte Reststärke im Bereich der Aussparungen zu realisieren und/oder
definiert einzustellen, können an den Vorsprüngen noch weiter über dieser hinaus vorstehende
Noppen ausgebildet sein, welche die Formplatten im Bereich der Vorsprünge etwas auf
Distanz halten.
[0019] Ein Verfahren nach der Erfindung zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten
unter Verwendung einer erfindungsgemässen Schalung ist Gegenstand von Patentanspruch
14. Danach werden die Hohlräume zwischen den Formplattenpaaren mit dem sich selbst
verdichtendem Beton bzw. Frischbeton ggf. ohne Einrütteln lediglich ausgegossen. In
einem Arbeitsgang lassen sich auf diese Weise mit einer einzigen ruhenden Schalung
mehrere hundert Abschalungsplatten gleichzeitig herstellen.
[0020] Insbesondere bei geschlossener Ausführung, d.h. bei Vorhandensein zumindest einer
gewissen Beton-Reststärke um die Armierungseinlage im Bereich der Aussparungen herum,
sind die erfindungsgemässen Abschalungsplatten sehr universell einsetzbar, z.B. auch
zur Deckenrandabschalung. Durch die aussenseitig hierbei sichtbar bleibenden Aussparungen
ergibt sich der weitere Vorteil, dass sich ein aufgebrachter Putz oder der Kleber
für eine äussere Isolierung in den Aussparungen zusätzlich verankern kann. Selbstverständlich
können die Abschalungsplatten zumindest einseitig auch mit einer rauhen und/oder strukturierten
Oberfläche versehen und dadurch die Putz- oder Kleberhaftung zusätzlich verbessert
sein. Nichtglatte Seitenflächen unterstützen natürlich die Verbindung zum angrenzenden
Beton.
[0021] Das Befestigungsproblem der erfindungsgemässen Abschalungsplatten ist sehr rationell
dadurch zu lösen, dass diese durch die Aussparungen hindurch einfach an geeigneten
Gegenhaltungen wie Abstellwinkel, Keile oder dergleichen angenagelt oder auch angeschraubt
werden können. Zur Verankerung der Nagel- oder Schraubköpfe können hierbei grossfläche,
den Konturen der Aussparungen ggf. sogar angepasste Unterlegscheiben eingesetzt werden.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0022] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Abschalungsplatte nach der Erfindung mit einer Vielzahl von Aussparungen in einer
Seitenansicht;
- Fig. 2
- die Abschalungsplatte von Fig. 1 im Schnitt (A-A)
- Fig. 3
- in einer Ausschnittsvergrösserung den Bereich um eine der Aussparungen herum, wobei
zusätzlich die innen liegende und somit an sich nicht sichtbare Armierungseinlage
dargestellt ist;
- Fig. 4
- in perspektivischer Teilansicht eine erfindungsgemässe Schalung zur Herstellung erfindungsgemässer
Abschalungsplatten;
- Fig. 5
- einen Teil der Schalung von Fig. 4 in Aufsicht mit mehreren darin eingesetzten Formplatten;
- Fig. 6
- eine der Formplatten von der Seite;
- Fig. 7
- im Schnitt eine Abschalungsplatte gemäss Fig. 2 eingesetzt zur Abschalung eines bereits
fertig betonierten Abschnitts einer in mehreren Abschnitten betonierten Deckenplatte;
- Fig. 8
- im Schnitt eine Abschalungsplatte gemäss Fig. 2 eingesetzt zur randseitigen Abschalung
einer Decke;
- Fig. 9
- im Schnitt eine Abschalungsplatte nach der Erfindung, die mit einer quer zu ihr angeordneten
und seitlich jeweils vorstehenden Dichtungsplatte versehen ist im beidseitig fertig
einbetonierten Zustand; und
- Fig. 10
- in einer Darstellung gemäss Fig. 5 eine Schalung zur Herstellung von Abschalungsplatten
mit Dichtungsplatte gemäss Fig. 9.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0023] Die Abschalungsplatte 10 von Fig. 1 - 3 weist eine Höhe H entsprechend der Dicke
des zu erstellenden Betonbauteils, eine grössere Länge L-sowie eine wesentlich geringere
Dicke D auf. Sie besteht im wesentlichen aus einem sich selbst verdichtenden, hochfliessfähigen
Beton. Versehen ist die Abschalungsplatte 10 mit einer Vielzahl von Aussparungen 11
sowie einer flächig in ihr eingebetteten, netzförmigen Armierungseinlage 12. Im Bereich
der Aussparungen 11, die hier oval ausgeführt sind, ist die Dicke der Abschalungsplatte
10 reduziert, doch ist auch dort vorzugsweise noch eine gewisse Reststärke d aus Beton
vorhanden.
[0024] Die Seitenflächen 13 der Abschalungsplate 10 können ein- oder beidseitig, wie dargestellt,
aufgerauht oder auch anderweitig strukturiert sein. Die beiden Schmalseiten 14 sind
hingegen bevorzugt glatt ausgebildet ensprechend den Anforderungen, wie sie an Sichtbeton
gestellt werden.
[0025] In der Schalung 20 von Fig. 4 und 5 kann eine Vielzahl von Abschalungsplatten 10
gleichzeitig hergestellt werden. Die Schalung 20 umfasst einen äusseren Schalungstrog
21, der vorzugsweise mindestens einseitig geöffnet werden kann. Eingesetzt bzw. eingestellt
in diesen Schalungstrog 21 mit ihrer Länge L z.B: in vertikaler Ausrichtung sind paarweise
gegensinnig zueinander Formplatten 22, welche Vorsprünge 23 zur Ausbildung der Aussparungen
11 in den Abschalungsplatten 10 aufweisen. Zwischen jedem Formplattenpaar 22 ist eine
Armierungseinlage 12 angeordnet. In dieser Form kann die Schalung 20 einfach von oben
mit dem erwähnten Betonmaterial ausgegossen werden, wobei dieses die Hohlräume 24
zwischen den Formplatten 22 ausfüllt. Wegen der besonderen Eigenschaften des Betonmaterials
kann hierbei auf ein Einrütteln in der Regel verzichtet werden.
[0026] Fig. 6 zeigt eine der Formplatten 22 von der Seite. Man erkennt die Vorsprünge 23
zur Ausformung der Aussparungen 11. Zusätzlich sind an den Vorsprüngen 23 noch weiter
vorstehende Noppen 25 ausgebildet, durch welche in der Schalung jeweils paarweise
gegensinnig zueinander angeordnete Formplatten 22 in geringem gegenseitigem Abstand
gehalten werden, so dass das Betonmaterial beim Aussgiessen auch in den Bereich zwischen
jeweils zwei einander gegenüberliegenden Vorsprüngen 23 gelangen kann. Dies stellt
die erwähnte Reststärke d im Bereich der Aussparungen 11 sicher bzw. erlaubt eine
gezielte Einstellung dieser Reststärke d.
[0027] Die Formplatten können durch Tiefziehen umgeformte Kunststoffplatten - oder -folien
sein. Da sich beim Tiefziehen nicht gut scharfe eckige Formen herstellen lassen, sind
die Vorsprünge 23 vorzugsweise mit nichtrechten Winkeln α ausgeführt sowie ingesamt
abgerundet ausgeführt. Beim Tiefziehen kann in die Formplatten auch eine Struktur
zur Erzielung der jeweils gewünschten Oberflächenrauhigkeit oder dergleichen der Seitenflächen
13 der Abschalungsplatten 10 direkt mit eingeprägt werden. Glatte Schmalseiten 14
der Abschalungsplatten ergeben sich einfach durch eine genügend glatte Ausbildung
der Seitenwände des Schalungstroges 21.
[0028] Sollten zur Erzielung z.B. einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Beton des
abzuschalenden Betonbauteils und den erfindungsgemässen Abschälungsplatten Hinterschneidung
im Bereich der Aussparungen 11 erforderlich sein, könnten diese beispielsweise durch
Verwendung von elastisch nachgiebigen Formplatten 22 aus einem Kautschukmaterial hergestellt
werden.
[0029] Die Schalung 20 könnte mit Vorteil auch so ausgebildet sein, dass mehrere Reihen
von paarweise gegensinning zueinander angeordneten Formteilen 22 nebeneinander in
ihr Platz haben, wobei natürlich seitliche Zwischenwände zusätzlich in die Schalung
eingesetzt werden müssten. Bei einem Innenmass der Schalung von z.B. 100 auf 150 cm,
einer Höhe H der Formplatten von ca. 20 cm und einem gegenseitigen Abstand D von 15
mm könnten in einem Arbeitsgang gleichzeitig 500 Abschalungsplatten 10 gegossen werden.
[0030] Fig. 7 zeigt eine Abschalungsplatte 10 nach der Erfindung gemäss Fig. 2 eingesetzt
zur Abschalung eines Abschnitts 30 einer in mehreren Abschnitten zu betonierenden
Deckenplatte, wobei in der Darstellung von Fig. 7 der Frischbeton bereits in den Abschnitt
30 eingegossen wurde. Zur Abstützung der Abschalungsplatte 10 gegen den durch den
Frischbeton ausgeübten Druck ist hier ein Holzkeil 31 verwendet, welcher einerseits
durch die Abschalungsplatte 10 im Bereich einer Aussparung 11 von der Seite des Betonierabschnitts
30 her sowie andererseits mit der Deckenschalung 32 einfach vernagelt ist. Wegen der
allenfalls nur geringen Reststärke der Abschalungsplatte 10 im Bereich der Aussparungen
11 ist es ein Leichtes, den Nagel 33 durch das Betonmaterial der Abschalungsplatte
10 in diesem Bereich hindurchzutreiben. Zur besseren Verankerung des Nagelkopfes ist
ein der Kontur der Aussparung 11 angepasstes Passstück 34 nach Art einer grossen Unterlegscheibe
verwendet.
[0031] Gezeigt ist in Fig. 7 ebenfalls, wie ein Betoneisen 35 durch eine obere Aussparung
11 der Abschalungsplatte 10 hindurchgeführt sein könnte. In Wirklichkeit wird dies
jedoch eher in einer gegenüber der Zeichenebene versetzten Ebene der Fall und dann
parallel dazu auch durch die untere Aussparung ein Betoneisen hindurchgeführt sein.
Mit einem auf das Betoneisen 35 aufgesteckten Klemmelement 36, das zu seiner Verdeutlichung
auch noch separat dargestellt ist, ist die Abschalungsplatte 10 auch in ihrem oberen
Bereich gegen den Betondruck gesichert.
[0032] Fig. 8 zeigt eine Abschalungsplatte 10 gemäss Fig. 2 eingesetzt zur randseitigen
Abschalung einer Decke vor dem Betonieren derselben. Hier ist die Abschalungsplatte
10 aussenseitig auf der Krone einer Mauer 40 angeordnet und von aussen her mit einem
schalungsinnenseitig angeordneten Abstellwinkel 41 vernagelt. Der Abstellwinkel 41
ist seinerseits auf der Deckenschalung 42 festgenagelt. Mit 43 ist lediglich schematisch
eine aussen u.a. auf der Abschalungsplatte 10 nach dem Betonieren z.B. durch Ankleben
angebrachte Aussen-Isolierung dargestellt.
[0033] Fig. 9 zeigt noch eine Abschalungsplatte 10 nach der Erfindung die vor allem für
den Bereich von Arbeitsfugen konzipiert ist, welche gegen den Durchtritt von Wasser
abgedichtet werden müssen, wie dies z.B. bei der dargestellten Bodenplatte 50 der
Fall sein könnte. Die Abschalungsplatte 10 ist hierzu mit einer sich über ihre Länge
L erstreckenden, quer zu ihrer Höhe H angeordneten und beidseitig jeweils über sie
vorstehenden Dichtungsplatte 51 z.B. aus einem Metallbech nach Art eines sogenannten
Fugenblechs versehen. Die Dichtungsplatte 51 verlängert ganz wesentlich den Weg, den
vom Erdreich 52 her ggf. aufsteigendes Wasser in den Spalten 53 und/oder 54 beidseits
der Abschalungsplatte 10 bis zur Oberseite der Bodenplatte 50 nehmen müsste.
[0034] Zur besseren Verankerung der Dichtungsplatte 51 in der Abschalungsplatte 10 sind
im Beispiel von Fig. 9 oberhalb und unterhalb von ihr noch Lochplatten vorzugsweise
ebenfalls aus Metall vorgesehen, welche in der Abschalungsplatte flächig eingebettet
und mit der Dichtungsplatte 51 z.B. schweisstechnisch verbunden sind.
[0035] Bevorzugt ist die Dichtungsplatte 51 auch noch mit einer Beschichtung 56 versehen,
welche die Eigenschaft aufweist, sich mit Frischbeton wasserundurchlässig zu verbinden,
wodurch eine absolut dichte Abdichtung ohne weitere Massnahmen erreicht werden kann.
Ein geeignetes Beschichtungs-Material ist z.B. die aus der EP 0 796 951 A1 bekannte
KSK-Masse, welche ein Gemisch aus Weichbitumen, Styrol-Butadien-Styrol (SBS) und synthetischen
Harzen ist.
[0036] Zur Herstellung der Abschalungsplatten mit quer eingebetteter Dichtungsplatte 51
gemäss Fig. 9 in einer Schalung gemäss Fig. 4 müssen ausser Formteilen der beschriebenen
Art noch weitere Elemente zum Auffüllen der sich in der Schalung zwangsläufig ergebenden
Hohlräume eingesetzt werden, so wie dies z.B. in Fig. 10 dargestellt ist. Bei diesen
Elementen, die in Fig. 10 mit 60 bezeichnet sind, kann es sich z.B.einfach um Blöcke
aus einem ausreichend druckstabilem Kunststoffschaum handeln. Unter Einsatz solcher
hohlraumfüllender Elemente könnten die Abschalungsplatten auch noch in anderer Weise
modifiziert werden beispielsweise durch Anformen einer sich an eine ihrer Schmalseiten
anschliessende und diese verbreiternde Fussleiste, unter Ausnutzung von welcher die
Abschalungsplatten auf einer Unterlage wie z.B. der in Fig. 8 gezeigten Mauerkrone
aufgeklebt werden könnten.
[0037] Die Höhe H der erfindungsgemässen Abschalungsplatten richtet sich nach der Dicke
des zu erstellenden Betonbauteils, für welche abgestufte Normmasse die Regel sind.
Typische Werte liegen im Bereich von 16 cm - 40 cm.
[0038] Die Länge L der erfindungsgemässen Abschalungsplatten wird nach praktischen Gesichtspunkten
bezüglich ihrer Herstellung, Handhabung und ihres Transports bemessen. Längenmasse
im Bereich zwischen 100 cm und 300 cm sind bevorzugt.
[0039] Die Dicke D der erfindungsgemässen Abschalungsplatten sollte wegen der Menge des
einzusetzenden Materials und ihres Gewichtes an sich möglichst gering sein und wird
und Berücksichtigung von Stabilitätskriterien und günstiger Herstellbarkeit wie weiter
oben bereits erwähnt bevorzugt im Bereich zwischen 10 mm und 20, vorzugsweise zu etwa
15 mm, gewählt.
[0040] Die Reststärke d des Betonmaterials im Bereich der Ausnehmungen kann zwischen lediglich
0.5 mm und 5 mm betragen mit einem bevorzugten Wert von etwa 2 mm.
[0041] Die Aussparungen werden bevorzugt mit in einem gegenseitigen Rasterabstand von 5
cm angeordnet, entsprechend dem Rasterabstand, in welchem Betoneisen üblicherweise
verlegt werden.
[0042] Um auch die Verwendung von Baustahlmatten bei Anschlussbetonierungen zu ermöglichen,
könnten die Aussparungen 11 auch nach Art von Einkerbungen auch zu einem Rand bzw.
zu einer der Schmalseiten 14 der Abschalungsplatten 10 hin offen ausgebildet werden,
wie dies im rechten Teil von Fig. 1 dargestellt ist.
[0043] Die Aussparungen 11 sollten mindestens eine lichte Weite von 10 mm aufweisen. Anders
als in den Figuren dargestellt, könnten die Abschalungsplatten auch mit mehr als zwei
Reihen von Aussparungen versehen werden, gff. auch nur deshalb, um ihr Gewicht zusätzlich
zu reduzieren.
[0044] Ein geeigneter selbstverdichtender Beton ist beispeilsweise unter der Bezeichnung
"FLOWSTONE" von der Firma Dyckerhoff, D-65203 Wiesbaden, im Handel erhältlich.
[0045] Für die Armierungseinlage 12 kann ein bevorzugt in sich zugfestes Netz bzw. ein Gitter
mit einer Maschenweite in der Grössenordnung von ca. 5 mm oder auch ein grobmaschiges
Vliess verwendet werden. Als Material für kommen Kunststoffmaterialien wie Polypropylen,
aber auch Glasfasern oder "ARAMID" in Frage.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0046]
- 10
- Abschalungsplatte
- 11
- Aussparungen
- 12
- netzförmige Armierungseinlage
- 13
- Seitenflächen
- 14
- Schmalseiten
- 20
- Schalung
- 21
- Schalungstrog
- 22
- Formplatten
- 23
- Vorsprünge an den Formplatten
- 24
- Hohlräume
- 25
- Noppen
- 30
- fertig betonierter Abschnitt einer Deckenplatte
- 31
- Holzkeil 31
- 32
- Deckenschalung
- 33
- Nagel
- 34
- Passstück
- 35
- Betoneisen
- 36
- Klemmelement
- 40
- Aussenmauer
- 41
- Abstellwinkel
- 42
- Deckenschalung
- 43
- Aussen-Isolierung
- 50
- Bodenplatte
- 51
- Dichtungsplatte
- 52
- feuchtes Erdreich
- 53
- Spalt
- 54
- Spalt
- 55
- Lochbleche
- 56
- Beschichtung
- 60
- hohlraumfüllende Elemente
- H
- Höhe der Abschalungsplatte
- L
- Länge der Abschalungsplatte
- D
- Dicke der Abschalungsplatte
- d
- Reststärke
1. Abschalungsplatte (10) aus Beton mit netzförmiger Armierungseinlage (12) und mit Aussparungen
(11), im Bereich von welchen Öffnungen zum Durchstecken von Armierungseisen (35) und/oder
von Befestigungsmitteln (33) vereinfacht herstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Betonmaterial ein sich selbst verdichtender, hoch-fliessfähiger Beton verwendet
ist.
2. Abschalungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Bereich der Aussparungen (11) eine Beton-Reststärke (d) um die Armierungseinlage
(12) herum aufweist, welche vorzugsweise 0.5 mm bis 5 mm, insbesondere jedoch etwa
2 mm, beträgt.
3. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Aussparungen (11) gegen einen Rand der Abschalungsplatte (10)
hin offen ausgebildet ist.
4. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie, von den Aussparungen (11) abgesehen, eine einheitliche Dicke (D) zwischen 10
mm und 20 mm, vorzugsweise von 15 mm aufweist.
5. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine Schmalseite (14) aufweist, welche bezüglich ihrer Glattheit den
Anforderungen an Sichtbeton genügt.
6. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekenzeichnet, dass sie
wenigstens auf einer ihrer Seitenflächen (13) eine rauhe und/oder strukturierte Oberfläche
aufweist.
7. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierungseinlage (12) ein netzförmiges Gewebe, vorzugsweise mit einer Maschenweite
im Bereich um 5 mm, oder ein grobmaschiges Vliess ist.
8. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer sich über Länge (L) erstreckenden, quer zu ihr angeordneten und seitlich
jeweils vorstehenden Dichtungsplatte (51) versehen ist.
9. Abschalungsplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur besseren Verankerung der Dichtungsplatte (51) in der Abschalungplatte (10) mindestens
eine Lochplatte (55) vorgesehen ist, welche in der Abschalungsplatte (10) flächig
eingebettet und mit der Dichtungsplatte (51) fest verbunden ist.
10. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die inbesondere als Metallblech ausgeführte Dichtungsplatte (51) mit einer Beschichtung
(56) versehen ist, welche sich wasserdicht mit Frischbeton verbindet.
11. Schalung (20) zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten nach einem
der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Schalungstrog (21) umfasst, in welchen paarweise gegensinnig zueinander
Formplatten (22) hineingestellt sind, wobei die Formplatten (22) Vorsprünge (23) zur
Ausbildung der Aussparungen (11) in den Abschalungsplatten (10) aufweisen und wobei
zwischen jedem Formplattenpaar (22) eine Armierungseinlage (12) angeordnet ist.
12. Schalung (20) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Formplatten (22) durch Tiefziehen umgeformte Kunststoffplatten - oder -folien,
vorzugsweise mit einer Dicke im Bereich zwischen 0.5 mm und 3 mm sind.
13. Schalung (20) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass an den Vorsprüngen (23) der Formplatten (22) vorstehende Noppen (25) ausgebildet
sind durch welche in der Schalung (20) jeweils paarweise gegensinnig zueinander angeordnete
Formplatten (22) in geringem gegenseitigem Abstand gehalten werden.
14. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten (10) nach einem
der Ansprüche 1 - 10 unter Verwendung einer Schalung (20) nach einem der Ansprüche
11 -14, gekennzeichnet durch Ausgiessen der Hohlräume (24) zwischen den Formplattenpaaren (22) in einem Arbeitsgang
mit sich selbst verdichtendem Beton.
15. Verfahren zur Befestigung von Abschalungsplatten (10) nach einem der Ansprüche 1 -
10 bei der Herstellung einer Abschalung, gekennzeichnet durch Annageln, Anschrauben oder dergleichen der Abschalungsplatten (10) durch ihre Aussparungen (11) hindurch.