(19)
(11) EP 1 422 355 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.2004  Patentblatt  2004/22

(21) Anmeldenummer: 03025904.8

(22) Anmeldetag:  12.11.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 5/32, E04G 11/08, E04G 11/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 21.11.2002 CH 19582002

(71) Anmelder: Ankaba AG
8306 Brüttisellen (CH)

(72) Erfinder:
  • Portmann, Stefan
    8122 Binz (CH)
  • Krüger, Harald
    6331 Hünenberg (CH)

(74) Vertreter: Lauer, Joachim 
Stapferstrasse 5 Postfach 2651
8033 Zürich
8033 Zürich (CH)

   


(54) Abschalungsplatte sowie Schalung und Verfahren zu ihrer Herstellung und Befestigung


(57) Bei einer Abschalungsplatte (10) aus Beton mit netzförmiger Armierungseinlage (12) und mit Aussparungen (11), im Bereich von welchen Öffnungen zum Durchstecken von Armierungseisen und/oder von Befestigungsmitteln vereinfacht herstellbar sind, wird vorgeschlagen, als Betonmaterial einen sich selbst verdichtenden, hoch-fliessfähigen Beton zu verwenden. Dies ermöglicht es, die Abschalungsplatten (10) vergleichsweise dünn auszubilden und dadurch auch vergleichsweise leicht. Herstellen lassen sich mit dem speziellen Betonmaterial eine grosse Anzahl von Abschalungsplatten (10) gleichzeitig in einem Arbeitsgang in einer kompakten Schalung ohne Einrütteln, wobei zur Formgebung in die Schalung eingesetzte Formplatten aus einem dünnen Kunsstoffmaterial genügen. Bevorzugt weisen die Abschalungsplatten (10) im Bereich der Aussparungen (11) noch eine gewisse Reststärke (d) auf und sind dadurch vollständig geschlossen. Auch Erzielung dieser Reststärke (d) ist das eingesetzte Betonmaterial von Vorteil. Die Befestigung der Abschalungsplatten kann einfach durch Annageln durch die Aussparungen (11) hindurch erfolgen.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abschalungsplatte aus Beton mit netzförmiger Armierungseinlage und mit Ausparungen, im Bereich von welchen Öffnungen zum Durchstecken von Armierungseisen und/oder von Befestigungsmitteln vereinfacht herstellbar sind. Desweiteren betrifft die Erfindung eine Schalung zur Herstellung solcher Abschalungsplatten, ein entsprechendes Herstellungsverfahren unter Verwendung einer solchen Schalung und ein Verfahren zur Befestigung solcher Abschalungsplatten bei der Herstellung einer Abschalung.

[0002] Abschalungsplatten der betrachteten Art können überall dort zum Einsatz kommen, wo Betonbauteile wie Bodenplatten, Decken aber auch Wände rand- bzw. stirnseitig abgeschalt werden müssen, sei es am eigentlichen Rand der Betonbauteile oder, bei abschnittsweise ausgeführten Anschlussbetonierungen, auch zwischen den einzelnen Abschnitten. Auf Grund ihres Beton-Materials können die Abschalungsplatten als sogenannt verlorene Schalungselemente im Betonbauteil belassen werden, sollten aus diesem Grund aber eher kostengünstige Teile sein.

[0003] Die Abschalungsplatten müssen befestigt werden, um dem Betondruck standhalten zu können. Bei Deckenrandabschalungen ist eine Befestigung auf der Mauerkrone erforderlich, wozu u.a. zusätzliche Elemente wie Haltewinkel oder dergleichen eingesetzt werden. Natürlich muss auch eine Verbindung zwischen den Abschalungsplatten und den zusätzlichen Elementen hergestellt werden. Auch sollte bei Deckenrandabschalungen ein äusserer Putz oder eine äussere Isolierung gut an den Abschalungsplatten anbringbar sein.

[0004] Bei Anschlussbetonierungen müssen zur Verbindung der aneinandergrenzenden Abschnitte die Armierungseisen zwischen den Abschnitten durchgezogen und damit auch durch die Abschalungsplatten durchgeführt werden können. Gleiches gilt für Leitungen oder Rohre, die zwischen den Abschnitten durchlaufen. In den Abschalungsplatten müssen dafür jeweils geeignete Öffnungen vorhanden oder anbringbar sein. Die Öffnungen müssen die durchgeführten Teile aber auch eng umschliessen, damit es nicht zu einem Austritt des Frischbetons kommen kann. Zusätzlich ist eine Schubverzahnung zwischen den aneinandergrenzenden Abschnitten erwünscht sowie, vor allem bei Bodenplatten, auch noch eine grösstmögliche Dichtigkeit gegen eindringendes Wasser.

STAND DER TECHNIK



[0005] Aus der EP 0 519 146 A1 sind Abschalungsplatten der eingangs genannten Art für Anschlusbetonierungen bekannt, die jedoch eine erhebliche Dicke aufweisen und von daher recht schwer und unhandlich sind. Wegen ihrer erheblichen Dicke sind ihre Längsseiten bezüglich der Oberflächen beiseitig unter Ausbildung rechtwinklig begrenzter Rillen etwas abgesetzt, um zu erreichen, dass die am fertigen Bauteil sichtbaren Aussenkanten der Längsseiten weniger breit sind und weniger auffällig erscheinen. Sichtbare Aussenkanten mit der Breite der bekannten Abschalungsplatten würden zumindest im Sichtbetonbereich nicht akzeptiert. Vorraussetzung für den angestrebten Effekt ist natürlich, dass die durch das Absetzen entstehenden Rillen mit Frischbeton vollständig aufgefüllt werden, was zumindest kritisch ist. Wo dies nicht der Fall ist besteht z.B. die Gefahr, dass es zu Abplatzungen von Betonmaterial kommt.

[0006] Bei den bekannten Abschalungsplatten bilden die Aussparungen Fenster, die nur durch die Armierungseinlage überdeckt werden. Da diese gewebeförmig ausgebildet ist, kommt es zum Austritt zumindest von Betonmilch aus dem Frischbeton. Die bekannten Abschalungsplatten sind deshalb z.B. als Deckenrandabschalungen so gut wie nicht einsetzbar.

[0007] Hergestellt werden die bekannten Abschalungsplatten in zumindest annährend liegenden Einzelformen aus Stahl, wobei ein Betonmaterial mit Schnellbinder eingesetzt wird. Während des Befüllens müssen die Formen gerüttelt werden, damit der Frischbeton alle Hohlräume erreichen und vollständig ausfüllen kann.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0008] Die Erfindung stellt sich unter anderem die Aufgabe, die vorbekannten Abschalungsplatten zu verbessern und weiterzubilden.

[0009] Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich eines ersten Aspektes der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Danach ist eine erfindungsgemässe Abschalungsplatte dadurch gekennzeichnet, dass als Betonmaterial ein sich selbst verdichtender, hoch-fliessfähiger Beton verwendet ist. Dieser mechanisch auch hoch belastbare Beton wird als "SCC-Beton" nach dem englischen "self contracting concrete" bezeichnet und ist seit noch nicht sehr langer Zeit auf dem Markt erhältlich. Er ist zumindest derzeit noch verhältnismässig teuer.

[0010] Die durch die Erfindung vorgeschlagene Verwendung des neuartigen Materials rechnet sich dennoch unter anderem dadurch, dass die Abschalungsplatten wesentlich dünner als bisher möglich ausgeführt werden können, wodurch Material eingespart werden kann. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Dicke der erfindungsgemässen Abschalungsplatten ausserhalb der Aussparungen lediglich zwischen 10 mm und 20 mm, vorzugsweise 15 mm. Durch diese vergleichsweise geringe Dicke werden die Abschalungsplatten natürlich auch leichter und handlicher. Ihr Transportgewicht und -volumen wird vermindert.

[0011] Ein weiterer, kostenreduzierender Faktor ergibt sich aus den besonderen Fliesseigenschaften des neuen Betonmaterials, das sich unter seinem eigenen Gewicht bereits ausreichend verdichten kann und beispielsweise nicht gerüttelt werden muss. Dies ermöglicht eine äusserst rationelle Art der Herstellung von gleichzeitig einer Vielzahl von Abschalungsplatten in einer neuartigen Form, was nachstehend noch Gegenstand der Erläuterung ist.

[0012] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Abschalungsplatten im Bereich der Aussparungen eine Beton-Reststärke um die Armierungseinlage herum auf, sodass es beim Betonieren nicht zu einem Austritt von Frischbeton oder Betonmilch kommen kann. Auch für diese Ausbildung ist die hohe Fliessfähigkeit des eingesetzten Betonmaterials von Vorteil.

[0013] Zur Abdichtung der bei Anschlussbetonierungen entstehenden Fugen beidseitig der Abschalungsplatten zum angrenzenden Beton hin gegen eindringendes Wasser kann gemäss noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die erfindungsgemässe Abschalungsplatte mit einer sich über Länge erstreckenden, quer zu ihr angeordneten und seitlich jeweils über sie vorstehenden Dichtungsplatte versehen werden.

[0014] Zur besseren Verankerung der Dichtungsplatte in der Abschalungplatte kann hierbei mindestens eine Lochplatte vorgesehen sein, welche in der Abschalungsplatte flächig eingebettet und mit der Dichtungsplatte fest verbunden ist.

[0015] Die inbesondere als Metallblech ausgeführte Dichtungsplatte kann auch noch mit einer Beschichtung versehen sein, welche sich wasserdicht mit Frischbeton verbindet.

[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist gemäss Patentanspruch 11 eine Schalung zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten, welche einen Schalungstrog umfasst, in welchen paarweise gegensinnig zueinander Formplatten hineingestellt sind, wobei die Formplatten Vorsprünge zur Ausbildung der Aussparungen in den Abschalungsplatten aufweisen und wobei zwischen jedem Formplattenpaar eine Armierungseinlage angeordnet ist.

[0017] Bevorzugt sind die Formplatten durch Tiefziehen umgeformte Kunststoffplatten oder Kunststofffolien z.B. aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyvinylchlorid vorzugsweise mit einer Dicke im Bereich zwischen 0.5 mm und 3 mm. Da tiefziehtechnisch scharfe Ecken nicht gut realisierbar sind, werden im Bereich der Vorsprünge schräge Winkel und/oder abgerundete Formen bevorzugt.

[0018] Um die vorerwähnte Reststärke im Bereich der Aussparungen zu realisieren und/oder definiert einzustellen, können an den Vorsprüngen noch weiter über dieser hinaus vorstehende Noppen ausgebildet sein, welche die Formplatten im Bereich der Vorsprünge etwas auf Distanz halten.

[0019] Ein Verfahren nach der Erfindung zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten unter Verwendung einer erfindungsgemässen Schalung ist Gegenstand von Patentanspruch 14. Danach werden die Hohlräume zwischen den Formplattenpaaren mit dem sich selbst verdichtendem Beton bzw. Frischbeton ggf. ohne Einrütteln lediglich ausgegossen. In einem Arbeitsgang lassen sich auf diese Weise mit einer einzigen ruhenden Schalung mehrere hundert Abschalungsplatten gleichzeitig herstellen.

[0020] Insbesondere bei geschlossener Ausführung, d.h. bei Vorhandensein zumindest einer gewissen Beton-Reststärke um die Armierungseinlage im Bereich der Aussparungen herum, sind die erfindungsgemässen Abschalungsplatten sehr universell einsetzbar, z.B. auch zur Deckenrandabschalung. Durch die aussenseitig hierbei sichtbar bleibenden Aussparungen ergibt sich der weitere Vorteil, dass sich ein aufgebrachter Putz oder der Kleber für eine äussere Isolierung in den Aussparungen zusätzlich verankern kann. Selbstverständlich können die Abschalungsplatten zumindest einseitig auch mit einer rauhen und/oder strukturierten Oberfläche versehen und dadurch die Putz- oder Kleberhaftung zusätzlich verbessert sein. Nichtglatte Seitenflächen unterstützen natürlich die Verbindung zum angrenzenden Beton.

[0021] Das Befestigungsproblem der erfindungsgemässen Abschalungsplatten ist sehr rationell dadurch zu lösen, dass diese durch die Aussparungen hindurch einfach an geeigneten Gegenhaltungen wie Abstellwinkel, Keile oder dergleichen angenagelt oder auch angeschraubt werden können. Zur Verankerung der Nagel- oder Schraubköpfe können hierbei grossfläche, den Konturen der Aussparungen ggf. sogar angepasste Unterlegscheiben eingesetzt werden.

KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN



[0022] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1
eine Abschalungsplatte nach der Erfindung mit einer Vielzahl von Aussparungen in einer Seitenansicht;
Fig. 2
die Abschalungsplatte von Fig. 1 im Schnitt (A-A)
Fig. 3
in einer Ausschnittsvergrösserung den Bereich um eine der Aussparungen herum, wobei zusätzlich die innen liegende und somit an sich nicht sichtbare Armierungseinlage dargestellt ist;
Fig. 4
in perspektivischer Teilansicht eine erfindungsgemässe Schalung zur Herstellung erfindungsgemässer Abschalungsplatten;
Fig. 5
einen Teil der Schalung von Fig. 4 in Aufsicht mit mehreren darin eingesetzten Formplatten;
Fig. 6
eine der Formplatten von der Seite;
Fig. 7
im Schnitt eine Abschalungsplatte gemäss Fig. 2 eingesetzt zur Abschalung eines bereits fertig betonierten Abschnitts einer in mehreren Abschnitten betonierten Deckenplatte;
Fig. 8
im Schnitt eine Abschalungsplatte gemäss Fig. 2 eingesetzt zur randseitigen Abschalung einer Decke;
Fig. 9
im Schnitt eine Abschalungsplatte nach der Erfindung, die mit einer quer zu ihr angeordneten und seitlich jeweils vorstehenden Dichtungsplatte versehen ist im beidseitig fertig einbetonierten Zustand; und
Fig. 10
in einer Darstellung gemäss Fig. 5 eine Schalung zur Herstellung von Abschalungsplatten mit Dichtungsplatte gemäss Fig. 9.

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



[0023] Die Abschalungsplatte 10 von Fig. 1 - 3 weist eine Höhe H entsprechend der Dicke des zu erstellenden Betonbauteils, eine grössere Länge L-sowie eine wesentlich geringere Dicke D auf. Sie besteht im wesentlichen aus einem sich selbst verdichtenden, hochfliessfähigen Beton. Versehen ist die Abschalungsplatte 10 mit einer Vielzahl von Aussparungen 11 sowie einer flächig in ihr eingebetteten, netzförmigen Armierungseinlage 12. Im Bereich der Aussparungen 11, die hier oval ausgeführt sind, ist die Dicke der Abschalungsplatte 10 reduziert, doch ist auch dort vorzugsweise noch eine gewisse Reststärke d aus Beton vorhanden.

[0024] Die Seitenflächen 13 der Abschalungsplate 10 können ein- oder beidseitig, wie dargestellt, aufgerauht oder auch anderweitig strukturiert sein. Die beiden Schmalseiten 14 sind hingegen bevorzugt glatt ausgebildet ensprechend den Anforderungen, wie sie an Sichtbeton gestellt werden.

[0025] In der Schalung 20 von Fig. 4 und 5 kann eine Vielzahl von Abschalungsplatten 10 gleichzeitig hergestellt werden. Die Schalung 20 umfasst einen äusseren Schalungstrog 21, der vorzugsweise mindestens einseitig geöffnet werden kann. Eingesetzt bzw. eingestellt in diesen Schalungstrog 21 mit ihrer Länge L z.B: in vertikaler Ausrichtung sind paarweise gegensinnig zueinander Formplatten 22, welche Vorsprünge 23 zur Ausbildung der Aussparungen 11 in den Abschalungsplatten 10 aufweisen. Zwischen jedem Formplattenpaar 22 ist eine Armierungseinlage 12 angeordnet. In dieser Form kann die Schalung 20 einfach von oben mit dem erwähnten Betonmaterial ausgegossen werden, wobei dieses die Hohlräume 24 zwischen den Formplatten 22 ausfüllt. Wegen der besonderen Eigenschaften des Betonmaterials kann hierbei auf ein Einrütteln in der Regel verzichtet werden.

[0026] Fig. 6 zeigt eine der Formplatten 22 von der Seite. Man erkennt die Vorsprünge 23 zur Ausformung der Aussparungen 11. Zusätzlich sind an den Vorsprüngen 23 noch weiter vorstehende Noppen 25 ausgebildet, durch welche in der Schalung jeweils paarweise gegensinnig zueinander angeordnete Formplatten 22 in geringem gegenseitigem Abstand gehalten werden, so dass das Betonmaterial beim Aussgiessen auch in den Bereich zwischen jeweils zwei einander gegenüberliegenden Vorsprüngen 23 gelangen kann. Dies stellt die erwähnte Reststärke d im Bereich der Aussparungen 11 sicher bzw. erlaubt eine gezielte Einstellung dieser Reststärke d.

[0027] Die Formplatten können durch Tiefziehen umgeformte Kunststoffplatten - oder -folien sein. Da sich beim Tiefziehen nicht gut scharfe eckige Formen herstellen lassen, sind die Vorsprünge 23 vorzugsweise mit nichtrechten Winkeln α ausgeführt sowie ingesamt abgerundet ausgeführt. Beim Tiefziehen kann in die Formplatten auch eine Struktur zur Erzielung der jeweils gewünschten Oberflächenrauhigkeit oder dergleichen der Seitenflächen 13 der Abschalungsplatten 10 direkt mit eingeprägt werden. Glatte Schmalseiten 14 der Abschalungsplatten ergeben sich einfach durch eine genügend glatte Ausbildung der Seitenwände des Schalungstroges 21.

[0028] Sollten zur Erzielung z.B. einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Beton des abzuschalenden Betonbauteils und den erfindungsgemässen Abschälungsplatten Hinterschneidung im Bereich der Aussparungen 11 erforderlich sein, könnten diese beispielsweise durch Verwendung von elastisch nachgiebigen Formplatten 22 aus einem Kautschukmaterial hergestellt werden.

[0029] Die Schalung 20 könnte mit Vorteil auch so ausgebildet sein, dass mehrere Reihen von paarweise gegensinning zueinander angeordneten Formteilen 22 nebeneinander in ihr Platz haben, wobei natürlich seitliche Zwischenwände zusätzlich in die Schalung eingesetzt werden müssten. Bei einem Innenmass der Schalung von z.B. 100 auf 150 cm, einer Höhe H der Formplatten von ca. 20 cm und einem gegenseitigen Abstand D von 15 mm könnten in einem Arbeitsgang gleichzeitig 500 Abschalungsplatten 10 gegossen werden.

[0030] Fig. 7 zeigt eine Abschalungsplatte 10 nach der Erfindung gemäss Fig. 2 eingesetzt zur Abschalung eines Abschnitts 30 einer in mehreren Abschnitten zu betonierenden Deckenplatte, wobei in der Darstellung von Fig. 7 der Frischbeton bereits in den Abschnitt 30 eingegossen wurde. Zur Abstützung der Abschalungsplatte 10 gegen den durch den Frischbeton ausgeübten Druck ist hier ein Holzkeil 31 verwendet, welcher einerseits durch die Abschalungsplatte 10 im Bereich einer Aussparung 11 von der Seite des Betonierabschnitts 30 her sowie andererseits mit der Deckenschalung 32 einfach vernagelt ist. Wegen der allenfalls nur geringen Reststärke der Abschalungsplatte 10 im Bereich der Aussparungen 11 ist es ein Leichtes, den Nagel 33 durch das Betonmaterial der Abschalungsplatte 10 in diesem Bereich hindurchzutreiben. Zur besseren Verankerung des Nagelkopfes ist ein der Kontur der Aussparung 11 angepasstes Passstück 34 nach Art einer grossen Unterlegscheibe verwendet.

[0031] Gezeigt ist in Fig. 7 ebenfalls, wie ein Betoneisen 35 durch eine obere Aussparung 11 der Abschalungsplatte 10 hindurchgeführt sein könnte. In Wirklichkeit wird dies jedoch eher in einer gegenüber der Zeichenebene versetzten Ebene der Fall und dann parallel dazu auch durch die untere Aussparung ein Betoneisen hindurchgeführt sein. Mit einem auf das Betoneisen 35 aufgesteckten Klemmelement 36, das zu seiner Verdeutlichung auch noch separat dargestellt ist, ist die Abschalungsplatte 10 auch in ihrem oberen Bereich gegen den Betondruck gesichert.

[0032] Fig. 8 zeigt eine Abschalungsplatte 10 gemäss Fig. 2 eingesetzt zur randseitigen Abschalung einer Decke vor dem Betonieren derselben. Hier ist die Abschalungsplatte 10 aussenseitig auf der Krone einer Mauer 40 angeordnet und von aussen her mit einem schalungsinnenseitig angeordneten Abstellwinkel 41 vernagelt. Der Abstellwinkel 41 ist seinerseits auf der Deckenschalung 42 festgenagelt. Mit 43 ist lediglich schematisch eine aussen u.a. auf der Abschalungsplatte 10 nach dem Betonieren z.B. durch Ankleben angebrachte Aussen-Isolierung dargestellt.

[0033] Fig. 9 zeigt noch eine Abschalungsplatte 10 nach der Erfindung die vor allem für den Bereich von Arbeitsfugen konzipiert ist, welche gegen den Durchtritt von Wasser abgedichtet werden müssen, wie dies z.B. bei der dargestellten Bodenplatte 50 der Fall sein könnte. Die Abschalungsplatte 10 ist hierzu mit einer sich über ihre Länge L erstreckenden, quer zu ihrer Höhe H angeordneten und beidseitig jeweils über sie vorstehenden Dichtungsplatte 51 z.B. aus einem Metallbech nach Art eines sogenannten Fugenblechs versehen. Die Dichtungsplatte 51 verlängert ganz wesentlich den Weg, den vom Erdreich 52 her ggf. aufsteigendes Wasser in den Spalten 53 und/oder 54 beidseits der Abschalungsplatte 10 bis zur Oberseite der Bodenplatte 50 nehmen müsste.

[0034] Zur besseren Verankerung der Dichtungsplatte 51 in der Abschalungsplatte 10 sind im Beispiel von Fig. 9 oberhalb und unterhalb von ihr noch Lochplatten vorzugsweise ebenfalls aus Metall vorgesehen, welche in der Abschalungsplatte flächig eingebettet und mit der Dichtungsplatte 51 z.B. schweisstechnisch verbunden sind.

[0035] Bevorzugt ist die Dichtungsplatte 51 auch noch mit einer Beschichtung 56 versehen, welche die Eigenschaft aufweist, sich mit Frischbeton wasserundurchlässig zu verbinden, wodurch eine absolut dichte Abdichtung ohne weitere Massnahmen erreicht werden kann. Ein geeignetes Beschichtungs-Material ist z.B. die aus der EP 0 796 951 A1 bekannte KSK-Masse, welche ein Gemisch aus Weichbitumen, Styrol-Butadien-Styrol (SBS) und synthetischen Harzen ist.

[0036] Zur Herstellung der Abschalungsplatten mit quer eingebetteter Dichtungsplatte 51 gemäss Fig. 9 in einer Schalung gemäss Fig. 4 müssen ausser Formteilen der beschriebenen Art noch weitere Elemente zum Auffüllen der sich in der Schalung zwangsläufig ergebenden Hohlräume eingesetzt werden, so wie dies z.B. in Fig. 10 dargestellt ist. Bei diesen Elementen, die in Fig. 10 mit 60 bezeichnet sind, kann es sich z.B.einfach um Blöcke aus einem ausreichend druckstabilem Kunststoffschaum handeln. Unter Einsatz solcher hohlraumfüllender Elemente könnten die Abschalungsplatten auch noch in anderer Weise modifiziert werden beispielsweise durch Anformen einer sich an eine ihrer Schmalseiten anschliessende und diese verbreiternde Fussleiste, unter Ausnutzung von welcher die Abschalungsplatten auf einer Unterlage wie z.B. der in Fig. 8 gezeigten Mauerkrone aufgeklebt werden könnten.

[0037] Die Höhe H der erfindungsgemässen Abschalungsplatten richtet sich nach der Dicke des zu erstellenden Betonbauteils, für welche abgestufte Normmasse die Regel sind. Typische Werte liegen im Bereich von 16 cm - 40 cm.

[0038] Die Länge L der erfindungsgemässen Abschalungsplatten wird nach praktischen Gesichtspunkten bezüglich ihrer Herstellung, Handhabung und ihres Transports bemessen. Längenmasse im Bereich zwischen 100 cm und 300 cm sind bevorzugt.

[0039] Die Dicke D der erfindungsgemässen Abschalungsplatten sollte wegen der Menge des einzusetzenden Materials und ihres Gewichtes an sich möglichst gering sein und wird und Berücksichtigung von Stabilitätskriterien und günstiger Herstellbarkeit wie weiter oben bereits erwähnt bevorzugt im Bereich zwischen 10 mm und 20, vorzugsweise zu etwa 15 mm, gewählt.

[0040] Die Reststärke d des Betonmaterials im Bereich der Ausnehmungen kann zwischen lediglich 0.5 mm und 5 mm betragen mit einem bevorzugten Wert von etwa 2 mm.

[0041] Die Aussparungen werden bevorzugt mit in einem gegenseitigen Rasterabstand von 5 cm angeordnet, entsprechend dem Rasterabstand, in welchem Betoneisen üblicherweise verlegt werden.

[0042] Um auch die Verwendung von Baustahlmatten bei Anschlussbetonierungen zu ermöglichen, könnten die Aussparungen 11 auch nach Art von Einkerbungen auch zu einem Rand bzw. zu einer der Schmalseiten 14 der Abschalungsplatten 10 hin offen ausgebildet werden, wie dies im rechten Teil von Fig. 1 dargestellt ist.

[0043] Die Aussparungen 11 sollten mindestens eine lichte Weite von 10 mm aufweisen. Anders als in den Figuren dargestellt, könnten die Abschalungsplatten auch mit mehr als zwei Reihen von Aussparungen versehen werden, gff. auch nur deshalb, um ihr Gewicht zusätzlich zu reduzieren.

[0044] Ein geeigneter selbstverdichtender Beton ist beispeilsweise unter der Bezeichnung "FLOWSTONE" von der Firma Dyckerhoff, D-65203 Wiesbaden, im Handel erhältlich.

[0045] Für die Armierungseinlage 12 kann ein bevorzugt in sich zugfestes Netz bzw. ein Gitter mit einer Maschenweite in der Grössenordnung von ca. 5 mm oder auch ein grobmaschiges Vliess verwendet werden. Als Material für kommen Kunststoffmaterialien wie Polypropylen, aber auch Glasfasern oder "ARAMID" in Frage.

BEZEICHNUNGSLISTE



[0046] 
10
Abschalungsplatte
11
Aussparungen
12
netzförmige Armierungseinlage
13
Seitenflächen
14
Schmalseiten
20
Schalung
21
Schalungstrog
22
Formplatten
23
Vorsprünge an den Formplatten
24
Hohlräume
25
Noppen
30
fertig betonierter Abschnitt einer Deckenplatte
31
Holzkeil 31
32
Deckenschalung
33
Nagel
34
Passstück
35
Betoneisen
36
Klemmelement
40
Aussenmauer
41
Abstellwinkel
42
Deckenschalung
43
Aussen-Isolierung
50
Bodenplatte
51
Dichtungsplatte
52
feuchtes Erdreich
53
Spalt
54
Spalt
55
Lochbleche
56
Beschichtung
60
hohlraumfüllende Elemente
H
Höhe der Abschalungsplatte
L
Länge der Abschalungsplatte
D
Dicke der Abschalungsplatte
d
Reststärke



Ansprüche

1. Abschalungsplatte (10) aus Beton mit netzförmiger Armierungseinlage (12) und mit Aussparungen (11), im Bereich von welchen Öffnungen zum Durchstecken von Armierungseisen (35) und/oder von Befestigungsmitteln (33) vereinfacht herstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Betonmaterial ein sich selbst verdichtender, hoch-fliessfähiger Beton verwendet ist.
 
2. Abschalungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Bereich der Aussparungen (11) eine Beton-Reststärke (d) um die Armierungseinlage (12) herum aufweist, welche vorzugsweise 0.5 mm bis 5 mm, insbesondere jedoch etwa 2 mm, beträgt.
 
3. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Aussparungen (11) gegen einen Rand der Abschalungsplatte (10) hin offen ausgebildet ist.
 
4. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie, von den Aussparungen (11) abgesehen, eine einheitliche Dicke (D) zwischen 10 mm und 20 mm, vorzugsweise von 15 mm aufweist.
 
5. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens eine Schmalseite (14) aufweist, welche bezüglich ihrer Glattheit den Anforderungen an Sichtbeton genügt.
 
6. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekenzeichnet, dass sie wenigstens auf einer ihrer Seitenflächen (13) eine rauhe und/oder strukturierte Oberfläche aufweist.
 
7. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierungseinlage (12) ein netzförmiges Gewebe, vorzugsweise mit einer Maschenweite im Bereich um 5 mm, oder ein grobmaschiges Vliess ist.
 
8. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer sich über Länge (L) erstreckenden, quer zu ihr angeordneten und seitlich jeweils vorstehenden Dichtungsplatte (51) versehen ist.
 
9. Abschalungsplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur besseren Verankerung der Dichtungsplatte (51) in der Abschalungplatte (10) mindestens eine Lochplatte (55) vorgesehen ist, welche in der Abschalungsplatte (10) flächig eingebettet und mit der Dichtungsplatte (51) fest verbunden ist.
 
10. Abschalungsplatte nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die inbesondere als Metallblech ausgeführte Dichtungsplatte (51) mit einer Beschichtung (56) versehen ist, welche sich wasserdicht mit Frischbeton verbindet.
 
11. Schalung (20) zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Schalungstrog (21) umfasst, in welchen paarweise gegensinnig zueinander Formplatten (22) hineingestellt sind, wobei die Formplatten (22) Vorsprünge (23) zur Ausbildung der Aussparungen (11) in den Abschalungsplatten (10) aufweisen und wobei zwischen jedem Formplattenpaar (22) eine Armierungseinlage (12) angeordnet ist.
 
12. Schalung (20) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Formplatten (22) durch Tiefziehen umgeformte Kunststoffplatten - oder -folien, vorzugsweise mit einer Dicke im Bereich zwischen 0.5 mm und 3 mm sind.
 
13. Schalung (20) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass an den Vorsprüngen (23) der Formplatten (22) vorstehende Noppen (25) ausgebildet sind durch welche in der Schalung (20) jeweils paarweise gegensinnig zueinander angeordnete Formplatten (22) in geringem gegenseitigem Abstand gehalten werden.
 
14. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Abschalungsplatten (10) nach einem der Ansprüche 1 - 10 unter Verwendung einer Schalung (20) nach einem der Ansprüche 11 -14, gekennzeichnet durch Ausgiessen der Hohlräume (24) zwischen den Formplattenpaaren (22) in einem Arbeitsgang mit sich selbst verdichtendem Beton.
 
15. Verfahren zur Befestigung von Abschalungsplatten (10) nach einem der Ansprüche 1 - 10 bei der Herstellung einer Abschalung, gekennzeichnet durch Annageln, Anschrauben oder dergleichen der Abschalungsplatten (10) durch ihre Aussparungen (11) hindurch.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht