[0001] Die Erfindung betrifft ein Halteprofil gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein
Membran-Bauwerk gemäß Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0002] Beispielsweise für Schwimmbäder, Arkadenhöfe, Tankstellen, oder Fassaden ist eine
neue Technologie bekannt, die architektonische Membran-Bauweise genannt wird. Solche
Bauwerke in Form von Überdachungen oder Fassaden weisen an einer Tragstruktur mit
einem vorbestimmten Raster montierte Halteschienen auf, in denen die Felder zwischen
den Halteschienen überspannende Membranen mit ihren Rändern verankert sind. Die Membranen
können ein- oder mehrlagig sein und aus Kunststofffolien oder Textilien bestehen und
entweder durch Träger oder Seilkonstruktionen unter- oder oberseitig gespannt bzw.
abgedeckt oder auch ohne oder mit Spannelementen als sogenannte Pneukissen unter Innendruck
stehen. Die Membranen können lichtdurchlässig oder bedruckt oder beschichtet sein
und erfüllen häufig nicht nur eine Abdeckfunktion, sondem auch eine Isolierfunktion.
Üblich ist es, den Rand der Membrane mit einer längsverlaufenden, verschweißten Tasche
zu formen, in die der Keder eingelegt ist und den Rand mit dem Keder in ein Metall-Halteprofil
in einen dort geformten Kederkanal einzufädeln, und dann das Halteprofil in die Halteschiene
einzusetzen. Zusätzlich werden dann noch Dichtelemente eingebaut. Da solche Membranen
durchaus eines Länge von 100 m oder mehr haben können, gestaltet sich das Einfädeln
außerordentlich mühsam und zeitaufwendig, insbesondere falls die Membrane unter ihrem
Eigengewicht oder aus anderen Gründen von der Halteschiene weg vorgespannt ist, da
der Reibungswiderstand im Kederkanal und im Austrittsspalt hoch ist. Dazu kommt, dass
bei der Montage der Membranen-Rand, insbesondere von den Enden des Halteprofils her
gespannt werden muss, um Querfalten beseitigen bzw. die erforderliche Vorspannung
der Membrane in Längsrichtung des Halteprofils zu erzeugen. Aufgrund des Reibungswiderstandes
im Kederkanal und im Austrittsspalt lassen sich in der Praxis jedoch nur mehr die
letzten Meter des Membranen-Randes einigermaßen spannen, weil die Spannkräfte bereits
in relativ geringem Abstand von den Enden des Halteprofils von den Reibungskräften
aufgezehrt werden. Deshalb muss beim Einfädeln fortlaufend gleichzeitig auch gespannt
werden, was mühsam und zeitaufwendig ist. Ein weiterer Nachteil sind die teuren Halteschienen
und teuren Halteprofile und die Tatsache, dass der Membranen-Rand zu einem späteren
Zeitpunkt kaum mehr ohne Beschädigung der Membrane ausgefädelt werden kann.
[0003] Bei einem aus DE 43 27 471 bekannten Dachsystem wird in einer Haltenut eines Basisprofils
ein Metall- und Hohlprofil festgelegt, das einen längs durchgehenden Kederkanal und
einen verengten Austrittsspalt besitzt. In dem Kederkanal wird ein flexibles Textil-
oder Folienmaterial mit seinem Rand verankert, der als Kedertasche mit eingesetztem
Keder ausgebildet ist. Die Kedertasche mit dem eingesetzten Keder wird von einer Stirnseite
des Hohlprofils in Längsrichtung des Kederkanals eingefädelt.
[0004] Gemäß WO 96/21072 wird der Längsrand eines Pneu-Kissens mittels einer Verdickung
in einem Längskanal eines metallischen Halteprofils verankert. Die Verdickung ist
ein eingelegter Keder, der zusammen mit dem Rand in Längsrichtung des Kederkanals
eingefädelt wird.
[0005] Aus DE 41 05 449 A ist ein aus elastischem Material bekanntes Kederprofil zum Festlegen
des Randes eines Faltenbalgs eines Gelenkfahrzeugs bekannt. In den Rand des Faltenbalgs
ist ein zugfestes Spannkabel eingeschweißt, das den Faltenbalg-Rand im Kederprofil
festlegt, und dessen Enden über ein Spannschloss verbunden werden. Das Kederprofil
wird in einem metallischen Stützprofil montiert, das den Austrittsspalt aus dem Kederkanal
kraftschlüssig geschlossen hält.
[0006] Wie Bauwerke allgemein, so sind auch Membran-Bauwerke versichert. In jüngster Zeit
hat die Intensität von Stürmen oder Hagel zugenommen. Obwohl die Membranen solcher
Bauwerke an sich als hagelsicher bzw. sturmsicher angesehen wurden, hat die jüngste
Vergangenheit gezeigt, dass extreme Wetterereignisse unerwartet doch Schäden durch
vom Sturm bewegte Objekte oder übergroße oder ungünstig geformte Hagelkömer hervorrufen
können. Dies kann erhebliche versicherungstechnische Schwierigkeiten bedingen. Es
besteht deshalb Bedarf bei solchen Membran-Bauwerken, diese hagelsicher bzw. sturmsicher
zu gestalten.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Halteprofil der eingangs genannten
Art anzugeben, das zumindest eine erheblich vereinfachte Montage der Membrane ermöglicht.
[0008] Ein Nebenaspekt der Aufgabenstellung ist ferner, solche Membran-Bauwerke auf einfache
Weise gegen Umwelteinflüsse zu sichern.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
während der Nebenaspekt der Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst wird.
[0010] Die Abkehr von einem aus Metall bestehenden Halteprofil zu dem aus Gummi oder Elastomer
bestehenden Halteprofil resultiert in einer Fülle von Vorteilen. Der hauptsächliche
Vorteil besteht darin, dass die Elastizität des Halteprofils zumindest im Bereich
des Austrittsspaltes es zulässt, den Austrittsspalt vorübergehend elastisch so weit
zu öffnen, dass der Membranen-Rand mit dem Keder bequem quer zur Längsrichtung des
Kederkanals eingefädelt werden kann. Da beim Einfädeln die Notwendigkeit einer Längsbewegung
des Membranen-Randes mit dem Keder entfällt, können der Kederkanal und der Austrittsspalt
so eng bemessen sein, dass letztendlich ein sehr starker Klemmsitz mit nahezu idealer
Dichtwirkung für den Rand der Membrane erzielt wird. Dazu kommt, dass das Strecken
der Membrane in Längsrichtung des Randes zum Abschluss der Montage weitaus effizienter
als bisher ausführbar ist, weil sich das Halteprofil zusammen mit dem eingefädelten
Rand in Längsrichtung dehnen lässt, bzw. die Dehnkräfte sich über die Länge des Halteprofils
problemlos zumindest sehr weit fortsetzen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass
das Halteprofil aufgrund seines Materials in Biegungen in jeder Richtung montierbar
ist, was die gestalterischen Möglichkeiten ungemein verbessert. Es lassen sich sozusagen
geschlossene Rahmenstrukturen aus dem Halteprofil ausbilden, so dass die Abdichtprobleme,
die es bisher bei winkeligen Stoßbereichen gab, wegfallen. Das Halteprofil dient gleichzeitig
als Aufnahmeschiene, Befestigungselement und Abdichtung. Da das Halteprofil materialbedingt
auch gebogen oder zusammengefaltet werden kann, kann der Membranenrand schon beispielsweise
beim Hersteller in das Halteprofil eingefädelt und mit der gefalteten Membrane zur
Baustelle transportiert werden. Allein durch das Rückstellen des Halteprofils nach
dem Einfädeln sitzt der Membranen-Rand mit dem Keder so fest, dass diese Verbindung
beim Transport und bei der Montage nicht mehr gelöst wird. Bei der Montage können
zusätzliche Halteelemente, Sperrelement oder Lastverteiler an dem oder im Halteprofil
montiert werden, um diese Verbindung für den späteren Gebrauch zu intensivieren oder
zu stabilisieren. Da solche Membranen meistens etwas zu klein konfektioniert werden,
um im eingebauten Zustand straff zu sein, ist das Einfädeln in das Halteprofil quer
zur Längsrichtung des Kederkanals vor der Montage ein immenser Vorteil, der Mühen
und Zeit spart. Da das Halteprofil eine Dichtfunktion erbringt, sind keine zusätzlichen
Dichtelemente erforderlich. Dank des festen Sitzes des Randes mit dem Keder im Halteprofil
ist es nicht in jedem Fall erforderlich, im Membranen-Rand eine Tasche für den Keder
zu schweißen, sondern der Rand braucht nur um den Keder umgeschlagen und mit diesem
eingefädelt zu werden. Dies kann auch bei mehrlagigen, zu Pneukissen aufgeblasenen
Membranen ausreichen und spart das Taschenschweißen ein. Die Montage des Halteprofils
erfolgt mittels geeigneter Befestigungsmittel, wie z.B. Klemmhaken oder Schrauben
in den statisch erforderlichen Abständen. Zur weiteren Lastverteilung können zusätzlich
geeignete lastverteilende Profile steiferen Materials eingesetzt werden, die form-
und/oder kraftschlüssig an dem entsprechend ausgeformten Halteprofil angebracht werden.
Die Funktion der Lastverteiler kann auch durch die jeweiligen Befestigungsmittel übernommen
werden, z.B. durch Haken mit breiten Auflage-Enden oder durchlaufenden Metallprofilen.
Ecken können ohne Stoß abgerundet durchlaufen, d.h. das bekannte Dichtungsproblem
am Stop aller herkömmlichen Systeme mit Pressdichtungen tritt nicht auf. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass luftdichte Pneukissen aus zwei verschiedenen Membranmaterialien
ohne Schweißen gebildet und festgelegt werden können, wenn diese Materialien sich
nicht miteinander verschweißen lassen. Der Querschnitt des Halteprofils kann Zusatzaufgaben
erfüllen, wie Halte-/Abpolsterungsfunktionen beim Aufsetzen auf das Tragwerk, z.B.
bei einem vertikalen Rinnenrand, oder beim Anschließen angrenzender Abdichtungen,
oder eine thermische Trennfunktion.
[0011] Das Membran-Bauwerk mit der zusätzlichen Umweltschutz-Membrane bietet eine wesentlich
höhere Sicherheit gegen umweltbedingte Schäden, als dies bisher möglich ist. So lassen
sich beispielsweise durch die Umweltschutz-Membrane einfach die Anforderungen in versicherungstechnischer
Hinsicht erfüllen. Die Umweltschutz-Membrane hält den direkten Einfluss von vom Sturm
mitgetragenen Objekten oder großen Hagelkörner von der eigentlichen Membrane des Bauwerks
fern, kann einen zusätzlichen Isolierungseffekt erbringen, und bietet vor allem den
Vorteil, selbst bei einer Beschädigung die vorbestimmte Funktion des Bauwerks zu erhalten.
Die Umweltschutz-Membrane wird direkt anliegen oder mit einem Zwischenabstand zur
eigentlichen Membrane an der Halteschiene der Membrane montiert, beispielsweise mittels
eines eigenen Halteprofils. Besonders zweckmäßig ist hierbei das Halteprofil aus Elastomer
oder Gummi, dessen Austrittsspalt zum Einfädeln des Membranen-Randes mit dem Keder
quer zur Längsrichtung des Kederkanals im Eintrittsspalt vorübergehend elastisch aufweitbar
ist. Dies ermöglicht eine zügige und problemlose Montage der Umweltschutz-Membrane,
die beispielsweise schon vor der Montage in das Halteprofil eingefädelt ist, und lässt
es auch zu, im späteren Fall von Beschädigungen die Umweltschutz-Membrane zumindest
lokal aus dem Halteprofil zu lösen, zu reparieren, oder zu ersetzen. Femer ist die
Möglichkeit, die Umweltschutz-Membrane quer zur Längsrichtung des Kederkanals einzufädeln
und auch wieder herauszulösen, zweckmäßig, wenn Reparaturen an der eigentlichen Membrane
vorzunehmen sind, oder das Halteprofil lokal zu lösen und anzuheben.
[0012] Vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0013] Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines Teils eines Membran-Bauwerks mit einem Halteprofil,
- Fig. 2
- einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform des Halteprofils,
- Fig. 3
- einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform des Halteprofils,
- Fig. 4
- einen einfache Anbringungsart eines Halteprofils,
- Fig. 5
- eine anderen Art eines Halteprofils,
- Fig. 6
- schematisch die Ausbildung eines Membranen-Randes ohne Tasche,
- Fig. 7
- eine andere Ausführungsform in einem Schnitt, und
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch einen Teil eines Membran-Bauwerks.
[0014] In Fig. 1 ist von einem Membran-Bauwerk B eine Auflage 1 eines nicht näher gezeigten
Tragwerks erkennbar, das zum Verankern wenigstens einer Membrane M (in Form einer
Kunststofffolie oder einer Textilie dient. Die Membrane M ist mindestens einlagig
(gestrichelt angedeutet zweilagig oder sogar dreilagig). Der Rand R der Membrane M
ist mit Hilfe eines Keders K in einem Kederkanal KK eines Halteprofils H festgelegt,
wobei sich der Rand R durch einen Austrittsspalt S des Halteprofils H nach außen erstreckt,
beispielsweise ausgehend von eine beim Kederkanal KK liegenden Verengung V. Das Halteprofil
H besteht zumindest im Bereich des Kederkanals KK oder des Austrittsspalts S, vorzugsweise
zur Gänze, aus Gummi oder Elastomer G, beispielsweise aus vulkanisiertem EPDM oder
Silikonkautschuk oder ähnliches und ist als weichelastisch zu bezeichnen, d.h., ist
in Längsrichtung dehnbar und quer zur Längsrichtung des Kederkanals KK praktisch in
allen Richtungen biegbar.
[0015] Das Halteprofil H ist auf der Auflage 1 mit Halteklammern 3 und Befestigungselementen
2 festgelegt. Ferner kann eine Blende 4 vorgesehen sein.
[0016] Das Halteprofil H hat in der gezeigten Ausführungsform einen dickwandigen Profilhauptteil
5 mit hier konvex gerundeter Außenkontur 6 und einer Dichtlippenstruktur 7 zur Zusammenarbeit
mit der Auflage 1. Angrenzend an den Kederkanal KK erstreckt sich vom Profilhauptteil
5 eine dünnwandige Klemmlippe 8 weg, die den Austrittsspalt S an einer Seite begrenzt,
mit dem Profilhauptteil 5 einen Einlegekanal für ein z.B. durchgehendes, Kraftverteilelement
10, das auch einen UV-Schutz für das Halteprofil bildet, und in einer Dichtlippe 9
ausläuft, die abdichtend auf die Membrane M gedrückt wird. An der anderen Seite des
Austrittsspalts S wird dieser von einer dickwandigen Auflagelippe 13 begrenzt, die
z.B. kürzer ist als die Klemmlippe 8 und beispielsweise eine geriffelte Unterseite
14 besitzt. Im Übergang vom Profilhauptteil 5 zur Klemmlippe 8 kann eine Auskehlung
11 geformt sein, in die entweder ein nicht gezeigtes Füllprofil eingeknüpft werden
kann, oder die das elastische Aufweiten des Austrittsspalts aus nachfolgend erläuterten
Gründen erleichtert. Auch im Austrittsspalt S kann eine Strukturierung 12 vorgesehen
sein, beispielsweise in Form von Längsrippen mit dazwischen stehenden Dichtkämmen.
Der Kederkanal KK ist im Querschnitt auf den Querschnitt des Keders K mit dem Rand
R engpassend abgestimmt, um eine intensive Dichtfunktion zu erzeugen, sobald der Austrittsspalt
S, wie gezeigt, wieder geschlossen ist. Auch im Austrittsspalt S selbst wird eine
beidseitige Dichtfunktion am Rand R erzielt. Der Rand R kann im übrigen als geschweißte
Tasche zum Einfädeln des Keders ausgebildet sein, oder nur durch einen Umschlag ohne
Verschweißung gebildet werden. Es können mit nur einem Keder K mehrere Membranen M
gleichzeitig festgelegt werden.
[0017] Der Rand R mit dem Keder K kann auf verschiedene Weisen in den Kederkanal K des Halteprofils
H eingefädelt werden. So kann der Rand R mit dem Keder K bereits beim Konfektionär
der Membrane M eingefädelt werden und beim Transport und der Montage bereits an der
Membrane M angebracht sein. Andererseits kann natürlich der Rand R mit dem Keder K
auch erst am Montageort eingefädelt werden. In jedem Fall erfolgt das Einfädeln quer
zur Längsrichtung des Kederkanals KK durch vorübergehendes elastisches Aufweiten des
Austrittsspalts S, beispielsweise mit Hilfe einer nicht näher erläuterten Hilfsvorrichtung.
Der Austrittsspalt S wird so weit aufgeweitet, dass der Keder K mit dem Rand R problemlos
quer zur Längsrichtung des Kederkanals KK bis in diesen eingefädelt werden kann, ehe
sich der Austrittsspalt S dank des elastischen Rückstellvermögens des Materials des
Halteprofils 5 wieder selbsttätig schließt und die intensive Dichtfunktion erzeugt.
Dies kann auch an der Baustelle erfolgen, indem die Halteklammern 3 mit dem Kraftverteilelement
10 zunächst nur lose angeordnet sind. Das Halteprofil H ist in Längsrichtung dehnbar,
und zwar zusammen mit dem Rand R und dem Keder K, so dass die Membrane problemlos
glatt gespannt werden kann. Femer ist das Halteprofil H in jeder Richtung biegbar
und auch in einem Verlauf montierbar, der von einer geraden Linie abweicht, falls
dies aus architektonischen oder anderen Gründen erforderlich ist. Schließlich lässt
sich das Halteprofil H auch in gerundete Ecken bringen, in denen kein die Dichtfunktion
unterbrechender Stoß entsteht. Sogar ein geschlossener Rahmen aus dem Halteprofil
H ist möglich, so dass alle Ränder der Membrane gleichmäßig gespannt und abgedichtet
werden.
[0018] In Fig. 2 ist der Keder K Teil eines Füllprofils F, das mit dem darum umgeschlagenen
Rand R der Membrane M in den Kederkanal KK unter Aufweitung des Austrittsspalts S
eingeknüpft wird, und zwar quer zur Längsrichtung des Kederkanals KK. Alternativ könnte
das Füllprofil F auch in eine verschweißte Tasche des Randes R eingefädelt sein. Das
Halteprofil H kann verschiedene Querschnittsbereiche a, b mit verschiedenen Shorehärten
und/oder verschiedenen Gummi- oder Elastomermaterialien umfassen, oder Armierungen
A, oder auch ein weiteres Füllprofil P, das den Zuhalteeffekt des Austrittsspalts
S verstärkt und nach dem Einfädeln eingebracht wird. Die Membrane M kann ein- oder
mehrlagig sein.
[0019] In Fig. 3 sind zwei Membranen M, z.B. aus Materialien, die nicht miteinander verschweißbar
sind, in demselben Halteprofil H verankert, und zwar mittels zweier Keder K, die gemeinsam
in dem Kederkanal KK und dem Austrittsspalt S festgelegt sind. Die Ränder R sind entweder
nur um den Keder K umgeschlagen, oder geschweißten Taschen versehen, in die die Keder
K eingefädelt sind.
[0020] In Fig. 4 ist das Halteprofil H an der Auflage 1, z.B. einem Teil eines U-Profils,
montiert, und zwar mit einem Halte- und Dichtschenkel 15. Die Membrane M kann zweilagig
oder mehrlagig sein. Die Halteklammer 3 oder ein hier durchgehendes Halteklammerprofil
ist ein UV-Schutz für das Halteprofil H.
[0021] In Fig. 5 ist eine dreilagige Membrane M mit einer Tasche T am Rand gezeigt, in die
der Keder K eingefädelt ist.
[0022] In Fig. 6 ist verdeutlicht, dass der Rand R der Membrane M nur um den Keder K umgeschlagen
ist, ohne Verschweißung, und dass der Rand R durch die Dicht- und Klemmwirkung des
hier nicht gezeigten Halteprofils dicht und ausziehfest verankert wird (angedeutet
durch Pfeile 16).
[0023] In Fig. 7 sind zwei Membranen M jeweils mit einem eigenen Halteprofil H an der Auflage
1 verankert. Die beiden Halteprofile H besitzen Verbindungsstrukturen 17, um dicht
aneinander festgelegt bzw. kombiniert zu werden, so dass auch der Verbindungsbereich
luftdicht ist. Hier kann beispielsweise das obere Halteprofil H mit der oberen Membrane
abgenommen werden, während die untere Membrane M mit ihrem Halteprofil H in der Einbaulage
verbleibt. Jedes Halteprofil H könnte für das andere die Klemmkraft erhöhen, und zwar
speziell beim Transport und bei der Montage.
[0024] Fig. 8 verdeutlicht einen Teil eines Membran-Bauwerks B, von dem auf dem Tragwerk
T eine Halteschiene 18 für die Ränder zweier Membranen M montiert ist. Die Membranen
M sind beispielsweise mehrlagig und werden mit Kedem K in ihren Randbereichen R innen
in der Halteschiene 8 auf übliche Weise verankert. Die Halteschiene 18 ist durch eine
obere Auflage 1 verschlossen, mit der auch die Abdichtwirkung für die Membranen M
erzeugt wird. Mit den Befestigungselementen 2 für die Auflage 1 sind ferner Klammern
3 festgespannt, die Halteprofile H zum Verankern des Randes einer Umweltschutz-Membrane
M' oberhalb der Membrane M festlegen. Das Wesentliche dieser Lösung besteht darin,
dass die eigentliche Membrane durch die zusätzliche Umweltschutz-Membrane M' gegen
Umwelteinflüsse wie Sturmschäden oder Hagelschäden, geschützt wird, d.h., dass die
Umweltschutz-Membrane M' hier die Funktion einer Opfermembrane erbringt, gegebenenfalls
mit einer zusätzlichen Isolierungswirkung. Die Umweltschutz-Membrane M' kann direkt
auf der obersten Lage der Membrane M aufliegen, oder mit dieser einen Zwischenspalt
bilden, in welchem Überdruck herrscht.
[0025] Die Umweltschutz-Membrane M' wird durch das Halteprofil H aus Gummi oder Elastomer
verankert, das mit seiner Dichtlippenstruktur 7 auf der Auflage 7 abdichtet, ferner
mit der Auflagelippe 13 und der Unterseite 14 die Oberseite der obersten Lage der
Membrane M abdichtet, und auch den Keder K und den Rand der Umweltschutz-Membrane
M' so verankert, wie dies eingangs erläutert wurde. Die dünnwandige Klemmlippe 8 wird
durch ein Kraftverteilelement 10 in der Dichtstellung des Austrittsspalts S festgelegt.
Wesentlich ist ferner, dass der Keder K mit dem Rand R der Umweltschutz-Membrane M'
quer zur Längsrichtung des Kederkanals KK in diesen eingefädelt ist, und zwar unter
elastischem Aufweiten des Austrittsspalts. Die Dichtlippe 9 dichtet auf der Oberseite
der Umweltschutz-Membrane M' ab.
[0026] Das Halteprofil H kann bereits beim Konfektionär oder an anderer Stelle mit der Umweltschutz-Membrane
M' verbunden sein, was die Montage erleichtert. Alternativ kann die Umweltschutz-Membrane
M' auch an der Baustelle auf die beschriebene Weise quer zur Längsrichtung des Kederkanals
KK in diesen eingefädelt werden. Die Umweltschutz-Membrane M' kann eine Folie oder
eine Textilie sein, so wie wenigstens eine der Lagen der anderen Membranen M.
[0027] Für den Fall, dass das Halteprofil bei einer Nachrüstung auf der Halteschiene 18
montiert wird, empfiehlt.sich die in Fig. 8 gezeigte Befestigungsart. Ist hingegen
von vomherein geplant, eine Umweltschutz-Membrane M' zusätzlich anzubringen, dann
kann die Halteschiene 18 von vomherein so konzipiert sein (nicht gezeigt), dass das
Halteprofil H auf andere Weise bequem festgelegt und lastverteilend und abdichtend
verspannt werden kann.
[0028] Das Halteprofil H könnte auch in eine Art Kanal hineingedrückt werden, die das Halteprofil
selbsttätig oder mit lokalen Riegeln in der Einbaulage festlegt, ggfs. unter Nutzen
der Spannung der Membrane. Hier könnte eine Keilform oder Schwalbenschwanzstruktur
benutzt werden.
1. Halteprofil (H) für wenigstens einen Rand (R) einer Membrane (M, M') für Membran-Bauwerke
(B), mit einem längsdurchgehenden Kederkanal (KK) für den einen Keder (K) aufweisenden
Membranen-Rand (R), und mit einem über eine Verengung (V) seitlich vom Kederkanal
(KK) ausgehenden, zum Kederkanal parallelen Membranen-Austrittsspalt (S), dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (H), zumindest im Bereich des Kederkanals (KK) und des Austrittsspalts
(S), aus rückstellfähigem Gummi oder Elastomer (G) und derart ausgebildet ist, dass
der Austrittsspalt (S) zum Einfädeln des Membranen-Rands (R) mit dem Keder (K) in
den Kederkanal (KK) quer zur Achse des Kederkanals elastisch aufweitbar ist.
2. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranen-Rand (R) mit dem Keder (K) zumindest im Kederkanal (KK) des Halteprofils
(H), vorzugsweise auch im Austrittsspalt (S), flächig kraftschlüssig klemmbar ist.
3. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (H) zur Gänze aus Gummi oder Elastomer besteht, vorzugsweise mit
integrierten Querschnittsbereichen (a, b) mit unterschiedlichen Shorehärten und/oder
aus unterschiedlichen Kunststoff- oder Gummimaterialien (a, b) und/oder mit Armierungen
(A) und/oder wenigstens einem Füllprofil (P).
4. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (H) insgesamt in Längsrichtung dehnbar ausgebildet ist.
5. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (H), vorzugsweise mit eingefädeltem Membranen-Rand (R) und Keder
(K), quer zu seiner Längsrichtung biegbar ausgebildet ist.
6. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (H) über die Länge des Kederkanals (KK), vorzugsweise auch im Austrittsspalt
(S), um den mit dem Keder (K) eingefädelten Membranen-Rand (R) in einen Dichtschluss
bringbar ist, vorzugsweise durch eigene Rückstellkräfte und/oder ein Füllprofil und/oder
ein Füllprofil und/oder ein Spannelement (10).
7. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteprofil (H) aus extrudiertem, vulkanisiertem oder vemetztem EPDM besteht.
8. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsspalt (S) an der Außenseite des Halteprofils (H) an zumindest einer
Seite mit einer an die Membrane (M) anlegbaren Dichtlippe (9) endet.
9. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kederkanal (KK) zur gleichzeitigen Aufnahme zweier jeweils einen Keder (K) aufweisender
Membranen-Ränder (R) ausgebildet ist.
10. Halteprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es aus mindestens zwei trennbar zusammengebauten Teil Halteprofilen (H) für je einen
Membranen-Rand (R) mit Keder (K) gebildet ist.
11. Halteprofil nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kederkanal (KK) in einem Profilhauptteil (5), vorzugsweise mit konvex gewölbter
Außenkontur (6) geformt ist, von dem sich eine dünnwandige Klemmlippe (8) weg erstreckt,
welche den Austrittsspalt (S) an einer Seite begrenzt, dass sich vom Profilhauptteil
(5) auch eine dickwandige Auflagelippe (13) wegerstreckt, die den Austrittsspalt (S)
an der gegenüberliegenden Seite begrenzt, dass die dünnwandige Klemmlippe (8) mit
dem Profilhauptteil (5) außenseitig einen Einlegekanal für ein Sperrelement (10) begrenzt,
und dass die dünnwandige Klemmlippe (8) in einer Dichtlippe (9) ausläuft.
12. Halteprofil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmlippe (8) und/oder die Auflagelippe (13) im Austrittsspalt (S) eine Längsstrukturierung
(12) aufweist.
13. Halteprofil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergang von der Klemmlippe (8) in das Profilhauptteil (5) eine Auskehlung (11)
vorgesehen ist.
14. Halteprofil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilhauptteil (5) an der dem Austrittsspalt (S) abgewandten Seite in einer
Dichtlippenstruktur (7) ausläuft.
15. Membran-Bauwerk (B), mit einer an einem Tragwerk (T) montierten Halteschiene (18)
für eine wenigstens einlagige Membrane (M), die mit ihrem Rand (R) und einem Keder
(K) in der Halteschiene (18) festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der der Außenumgebung zugewandten Seite der Membrane (M) eine zusätzliche, zumindest
einlagige Umwelt-Schutzmembrane (M') direkt aufliegend oder mit Zwischenabstand zugeordnet
ist, die mit ihrem Rand (R) und einem Keder (K) in einem an der Halteschiene (18)
montierten Halteprofil (H) verankert ist.
16. Membran-Bauwerk nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein Halteprofil (H) gemäß wenigstens eines der Ansprüche 1 bis 14 für die Umwelt-Schutz-Membrane
(M').