[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum fernbetätigten Öffnen bzw. Schließen
einer heckseitigen Klappe, insbesondere einer Kofferraumklappe oder einer Hecktür,
eines Kraftfahrzeuges mit einer Anhängerkupplung mittels mindestens eines Fahrzeuginnenraumschalters,
Funkschlüssels und/oder eines im Bereich der Klappe angeordneten Schalters und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die DE 38 15 065 A1 offenbart eine Schließeinrichtung zum automatischen Schließen
einer mit einer Verriegelung versehenen und damit in ihrer Schließstellung festlegbaren
und zum Öffnen entriegelbaren Haube, insbesondere eines Kofferraumdeckels bei einem
Kraftfahrzeug. Die Schließeinrichtung umfasst einen Antriebsmechanismus, der mit der
Haube verbunden und derart betätigbar ist, dass die Haube durch ihn nach unten nahezu
in ihre Schließstellung bewegbar ist. Im Weiteren ist eine Anschlaganordnung mit einem
beweglichen Anschlagelement vorgesehen, das bei nahezu in einer Schließstellung befindlicher
Haube mit der daran vorgesehenen Verriegelung in Eingriff bringbar und betätigbar
ist, um die Haube nach unten vollständig in ihre Schließstellung zu ziehen.
[0003] Des Weiteren zeigt die EP 0 191 738 A2 eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen
eines Kofferraumdeckels bzw. einer Hecktür eines Kraftfahrzeuges mit einem Schließmechanismus,
in dem ein einen Schließzylinder tragender Druckknopf gleitbar aufgenommen ist, und
einem Entsperrglied für den Schließmechanismus, das zusammen mit dem Druckknopf gleiten
kann und relativ zu diesem zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung
bewegbar ist. Im Weiteren ist ein Servomechanismus zum Bewegen des Entsperrgliedes
vorgesehen, der durch ein elektrisches Zentralverriegelungssystem zu betätigen ist.
[0004] Darüber hinaus ist es aus der Praxis bekannt, die zuvor beschriebenen Schließeinrichtungen
mittels kraftfahrzeugseitiger Schalter bzw. einem Funkschlüssel zu betätigen. Hierbei
können sowohl ein oder mehrere Fahrzeuginnenraumschalter als auch im Bereich der Klappe
angeordnete Schalter vorgesehen sein. Als problematisch erweist sich die Möglichkeit
der Beschädigung der Klappe, falls ein mit einer über die Klappe ragenden Last beladener
Anhänger oder Lastenträger eine Anhängerkupplung des Kraftfahrzeuges beaufschlagt
und der Benutzer des Kraftfahrzeuges dies beim fernbetätigten Öffnen bzw. Schließen
der Klappe nicht wahrnimmt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, das bzw. die eine Beschädigung der Klappe beim fernbetätigten Öffnen
bzw. Schließen derselben verhindert und dabei einen größtmöglichen Komfort für den
Benutzer des Kraftfahrzeuges bietet.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren zum fernbetätigten Öffnen bzw.
Schließen einer heckseitigen Klappe, insbesondere einer Kofferraumklappe oder einer
Hecktür, eines Kraftfahrzeuges mit einer Anhängerkupplung mittels mindestens eines
Fahrzeuginnenraumschalters, Funkschlüssels und/oder eines im Bereich der Heckklappe
angeordneten Schalters dadurch gelöst, dass vor dem Öffnen und/oder Schließen der
Klappe durch eine Einrichtung erkannt wird, ob die Anhängerkupplung beaufschlagt ist.
[0007] Aufgrund dieser Maßnahme ist eine Beschädigung der Klappe durch eine über die Klappe
ragende Last eines an der Anhängerkupplung befestigten Anhängers oder Lastenträgers
ausgeschlossen. In Abhängigkeit von der Beaufschlagung der Anhängerkupplung können
unterschiedliche Szenarien ablaufen, wobei es möglich ist, beispielsweise das fernbetätigte
Öffnen bzw. Schließen der Klappe bei einer belasteten Anhängerkupplung vollständig
zu unterbinden oder die Klappe nur geringfügig zu öffnen. Zum Öffnen bzw. vollständigen
Öffnen oder Schließen der Klappe ist es dann erforderlich, dass sich der Benutzer
des Kraftfahrzeuges in den Bereich der Klappe begibt und dort ihr Verschwenken beobachtet.
Befindet sich eine Last im Schwenkbereich der Klappe, kann der Benutzer korrigierend
eingreifen, um eine Beschädigung der Klappe aufgrund dieser Last auszuschließen.
[0008] Bevorzugt wird bei einer beaufschlagten Anhängerkupplung das Öffnen und/oder Schließen
der Klappe mittels des Fahrzeuginnenraumschalters verhindert. Dem Benutzer steht weiterhin
die Möglichkeit der Ansteuerung der Klappe mittels des Funkschlüssels oder des im
Bereich der Klappe angeordneten Schalters zur Verfügung.
[0009] Im Weiteren wird die Aufgabe erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung zum fernbetätigten
Öffnen bzw. Schließen einer heckseitigen Klappe, insbesondere einer Kofferraumklappe
oder einer Hecktür, eines mit einer Anhängerkupplung versehenen Kraftfahrzeuges, die
eine mit mindestens einem Fahrzeuginnenraumschalter, einem Funkschlüssel und/oder
einem im Bereich der Heckklappe in Verbindung stehende Steuereinrichtung für der Klappe
zugeordnete Stellorgane umfasst, dadurch gelöst, dass die Steuereinrichtung mit einer
Einrichtung zur Erkennung einer beaufschlagten Anhängerkupplung gekoppelt ist.
[0010] Die Steuereinrichtung erhält von der Einrichtung Informationen über den Beaufschlagungszustand
der Anhängerkupplung und ist aufgrund dieser Informationen in der Lage, die Stellorgane
derart zu beaufschlagen, dass eine Beschädigung der Klappe aufgrund einer über diese
ragenden Last wirksam verhindert ist. Die Einrichtung kann zur Erkennung des beaufschlagten
Zustandes der Anhängerkupplung beispielsweise eine Wiegezelle, optische oder akustische
Signaleinrichtungen umfassen.
[0011] Vorteilhafterweise verhindert die Steuereinrichtung bei einer beaufschlagten Anhängerkupplung
das Öffnen und/oder Schließen der Klappe durch eine Betätigung des Fahrzeuginnenraumschalters.
Der Benutzer des Kraftfahrzeuges kann sonach die Klappe weiterhin durch den im Bereich
der Heckklappe angeordneten Schalter zum Öffnen bzw. Schließen ansteuern, hierbei
das Verschwenken der Klappe beobachten und gegebenenfalls bei der Gefahr einer Beschädigung
der Klappe eingreifen.
[0012] Zweckmäßigerweise umfasst die Einrichtung eine der Anhängerkupplung zugeordnete Steckdose
und registriert bei einem eingesteckten Stecker eine Beaufschlagung der Anhängerkupplung.
Solche Steckverbindungen finden sowohl bei Anhängern als auch bei als Fahrradträgern
ausgebildeten Lastenträgern zur Ansteuerung von zugeordneten Beleuchtungseinrichtungen
Anwendung.
[0013] Vorzugsweise erkennt die Einrichtung das Vorhandensein eines mit der Steckdose verbundenen
Glühlampenfiliamentes eines Anhängers oder eines Lastenträgers. Dazu umfasst die Einrichtung
diagnosefähige Schaltelemente, die mindestens eine funktionsfähige Glühlampe des Anhängers
oder Lastenträgers detektieren, wonach die Anhängerkupplung als beaufschlagt gilt,
da ein Anhänger oder Lastenträger elektrisch mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist.
[0014] Nach einer alternativen Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist die Einrichtung
ein Bestandteil eines Parkassistenzsystems, wobei in einem Steuergerät eine Information
bezüglich einer angebauten Anhängerkupplung gespeichert ist und das Parkassistenzsystem
eine die Anhängerkupplung beaufschlagenden Anhänger oder Lastenträger diagnostiziert.
Zweckmäßigerweise erkennt das Parkassistenzsystem den an der Anhängerkupplung befestigten
Anhänger bzw. Lastenträger mittels in einer heckseitigen Stoßstange eingebauter Sensoren.
[0015] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweiligen angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch
die Ansprüche definiert.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische
Darstellung eines Kraftfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0017] Das Kraftfahrzeug umfasst eine Vorrichtung zum fernbetätigten Öffnen bzw. Schließen
einer heckseitigen, als Kofferraumklappe 1 ausgebildeten Klappe 2 mittels Stellorganen
3, die auch als Klappenverschlusssystem ausgeführt sein können. Die Stellorgane 3
stehen sowohl mit einer Karosserie 4 des Kraftfahrzeuges als auch mit der Kofferraumklappe
1 in Verbindung und werden über eine Steuereinrichtung 5 beaufschlagt. Die Steuereinrichtung
5 ist mit zwei Fahrzeuginnenraumschaltern 6, zwei im Bereich der Kofferraumklappe
1 angeordneten Schaltern 7 sowie einem Funkschlüssel 8 gekoppelt, wobei sämtliche
Schalter als Tastschalter ausgebildet und zum Öffnen und Schließen der Kofferraumklappe
beaufschlagbar sind. Des Weiteren ist an das Kraftfahrzeug eine Anhängerkupplung 9
mit einer zugeordneten Steckdose 10 angebaut, wobei die Anhängerkupplung 9 durch einen
Lastenträger 11 beaufschlagt ist, dessen Beleuchtung 12 über eine endseitig einen
Stecker 13 aufweisende Verbindungsleitung 14 mit der Steckdose 10 gekoppelt ist. Die
Steckdose 10 ist an eine Einrichtung 15 zur Erkennung der Beaufschlagung der Anhängerkupplung
9 angeschlossen, wobei die Einrichtung 15 mit der Steuereinrichtung 5 gekoppelt ist.
[0018] Um eine Beschädigung der Kofferraumklappe 1 beim fernbetätigten Öffnen bzw. Schließen
durch den die Anhängerkupplung 9 beaufschlagenden Lastenträger 11 zu verhindern, liefert
die Einrichtung 15 der Steuereinrichtung 5 die Information, dass die Anhängerkupplung
9 beaufschlagt ist. Beim Vorliegen dieser Information unterbindet die Steuereinrichtung
5 das Öffnen und Schließen der Kofferraumklappe 1 bei einer Beaufschlagung der Fahrzeuginnenraumschalter
6. Der Benutzer des Kraftfahrzeuges hat nunmehr die Möglichkeit die der Kofferraumklappe
1 zugeordneten Stellorgane 3 mittels der heckseitigen Schalter 7 oder dem Funkschlüssel
8 zum Öffnen bzw. Schließen der Kofferraumklappe 1 anzusteuern, wozu er sich in den
heckseitigen Bereich des Kraftfahrzeuges begeben muss bzw. kann, um einen manuellen
korrigierenden Eingriff auf das Verschwenken der Kofferraumklappe 1 durchzuführen.
[0019] Erkennt die Einrichtung 15, dass die Anhängerkupplung 9 nicht beaufschlagt ist, liefert
sie eine dementsprechende Information an die Steuereinrichtung 5 und der Benutzer
des Kraftfahrzeuges kann die Kofferraumklappe 1 wahlweise durch eine Beaufschlagung
der Fahrzeuginnenraumschalter 6, der heckseitigen Schalter 7 oder des Funkschlüssels
8 öffnen bzw. schließen, da die Gefahr einer Beschädigung der Kofferraumklappe 1 beim
Verschwenken nicht gegeben ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1.
- Kofferraumklappe
- 2.
- Klappe
- 3.
- Stellorgan
- 4.
- Karosserie
- 5.
- Steuereinrichtung
- 6.
- Fahrzeuginnenraumschalter
- 7.
- Schalter
- 8.
- Funkschlüssel
- 9.
- Anhängerkupplung
- 10.
- Steckdose
- 11.
- Lastenträger
- 12.
- Beleuchtung
- 13.
- Stecker
- 14.
- Verbindungsleitung
- 15.
- Einrichtung
1. Verfahren zum fernbetätigten Öffnen bzw. Schließen einer heckseitigen Klappe (2),
insbesondere einer Kofferraumklappe (1) oder einer Hecktür, eines Kraftfahrzeuges
mit einer Anhängerkupplung (9) mittels mindestens eines Fahrzeuginnenraumschalters
(6), Funkschlüssels (8) und/oder eines im Bereich der Klappe (2) angeordneten Schalters
(7), dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Öffnen und/oder Schließen der Klappe (2) durch eine Einrichtung (15) erkannt
wird, ob die Anhängerkupplung (9) beaufschlagt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer beaufschlagten Anhängerkupplung (9) das Öffnen und/oder Schließen der Klappe
(2) mittels des Fahrzeuginnenraumschalters (6) verhindert wird.
3. Vorrichtung zum fernbetätigten Öffnen bzw. Schließen einer heckseitigen Klappe (2),
insbesondere einer Kofferraumklappe (1) oder einer Hecktür, eines mit einer Anhängerkupplung
(9) versehenen Kraftfahrzeuges, die eine mit mindestens einem Fahrzeuginnenraumschalter
(6), einem Funkschlüssel (8) und/oder einem im Bereich der Klappe (2) angeordneten
Schalter (7) in Verbindung stehende Steuereinrichtung (5) für der Klappe (2) zugeordnete
Stellorgane (3) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) mit einer Einrichtung (15) zur Erkennung einer beaufschlagten
Anhängerkupplung (9) gekoppelt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) bei einer beaufschlagten Anhängerkupplung (9) das Öffnen
und/oder Schließen der Klappe (2) durch eine Betätigung des Fahrzeuginnenraumschalters
(6) verhindert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (15) eine der Anhängerkupplung (9) zugeordnete Steckdose (10) umfasst
und bei einem eingesteckten Stecker (13) eine Beaufschlagung der Anhängerkupplung
(9) registriert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (15) das Vorhandensein eines mit der Steckdose (10) verbundenen Glühlampenfiliamentes
eines Anhängers oder eines Lastenträgers (11) erkennt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (15) ein Bestandteil eines Parkassistenzsystems ist, wobei in einem
Steuergerät eine Information bezüglich einer angebauten Anhängerkupplung (9) gespeichert
ist und das Parkassistenzsystem einen die Anhängerkupplung (9) beaufschlagenden Anhänger
oder Lastenträger (11) diagnostiziert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Parkassistenzsystem den an der Anhängerkupplung (9) befestigten Anhänger bzw.
Lastenträger (11) mittels in eine heckseitige Stoßstange eingebauter Sensoren erkennt.