[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schallabsorption mit einem Überzug für
schallabsorbierendes Material. Derartige Vorrichtungen werden zur Schallabsorption,
beispielsweise in Werkshallen, Speiseräumen, Schwimmbäder, öffentlichen Gebäuden etc.
zur Absenkung der Schallpegel eingesetzt. Sie werden dabei an den Wand- oder Deckenbereichen
derartiger Räume angeordnet. Auch in reflextionsarmen Räumen werden derartige Vorrichtungen
eingesetzt.
[0002] Eine aus der Praxis bekannte Vorrichtung weist ein schallabsorbierendes Material
in Form eines Zylinders auf und ist mit einem Überzug überzogen. Der Überzug dient
dazu, eine Verschmutzung (Verstauben, Verkleben, etc.) des schallabsorbierenden Materials
zu verhindern, da dadurch die Schallabsorptionsfähigkeit vermindert würde. Der Überzug
dient auch dazu ein Austreten von Fasern des schallabsorbierenden Materials zu verhindern.
Der Überzug besteht aus einem Textilgewebe aus Polyethylenterephthalat. Dieser Überzug
hat den Vorteil, dass er schwer entflammbar (im Sinne der DIN 4102) ist, so dass durch
die Vorrichtung zur Schallabsorption kaum eine Feuergefahr ausgeht bzw. erhöht wird.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Schallabsorption
zu schaffen, die ein evtl. noch vorhandenes Risiko in Bezug auf Feuergefahr gänzlich
vermeiden soll.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Schallabsorption mit den Merkmalen von
Anspruch 1 und einen Überzug mit den Merkmalen von Anspruch 11 gelöst.
[0005] Die Vorrichtung und der Überzug zeichnen sich dadurch aus, dass der Überzug Glasfasern
umfasst. Derartige Glasfasern sind nicht brennbar. Als schallabsorbierendes Material
kommen Mineralfasern, beispielsweise in Form von Mineralfaserschalen, in Betracht,
die ebenfalls nicht brennbar sind. Der Begriff "nicht brennbar" bezieht sich auf die
DIN 4102.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Überzug im Wesentlichen aus Glasfasern
bzw. gänzlich aus Glasfasern.
[0007] Vorteilhafterweise sind die Glasfasern (auch Filamente genannt) zu einem Textil verarbeitet,
beispielsweise in Form einer Kettenwirkerei, die bevorzugterweise auf einer doppelfonturigen
Kettenwirkmaschine hergestellt ist. Die Kettenwirkerei (die bei Glas eine im Vergleich
zu üblichen Spannungen recht niedrige Fadenspannung benötigt) erlaubt eine nahtlose
Herstellung eine Schlauchs. Dazu werden vorzugsweise etwa 50 bis 200 Glasfasern zu
einem vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,7 vorzugsweise 0,5 mm dicken Faden zusammengefasst,
aus dem dann das Textil hergestellt wird. Der Überzug hat vorteilhafterweise die Form
eines Schlauchs, der um einen zylinderförmigen schallabsorbierenden Körper an dessen
Enden eingeschlagen wird. An den Enden des Zylinders können Deckel vorgesehen sein,
die das schallabsorbierende Material und vorzugsweise auch den Überzug halten.
[0008] Die Glasfasern sind vorzugsweise aus E-Glas hergestellt. Dieses E-Glas ist für die
Anwendung geeignet und dabei recht kostengünstig. Sie haben bevorzugterweise einen
Faserdurchmesser zwischen 1 und 15 µm, vorzugsweise jedoch größer als 3 µm und bevorzugterweise
etwa um 10 µm. Fasern, die einen Durchmesser von größer als 3 µm haben, werden im
Allgemeinen als nicht lungengängig bezeichnet, so dass vom Abrieb des Überzugs keine
gesundheitlichen Gefahren ausgehen.
[0009] Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird anhand der beiliegenden
Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Kettengewirks,
- Figur 3
- eine dreidimensionale schematische Darstellung eines Schlauchs aus der Textilie.
[0010] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Schallabsorption, die an ihrer Vorderseite aufgeschnitten
dargestellt ist, um so die Struktur der Vorrichtung besser erläutern zu können.
[0011] Das schallabsorbierende Material 2 hat die Form eines Zylinders und ist aus nicht
brennbaren Mineralfasern hergestellt. Der Zylinder kann hierbei aus einem, zwei oder
mehreren Schalenteilen hergestellt bzw. zusammengesetzt oder zusammengesteckt sein.
Das schallabsorbierende Material ist mit einem Überzug 6 überzogen, der die Außenseite
des Zylinders überdeckt. Wie in der unteren Lupendarstellung gezeigt, ist der Überzug
6 um das untere Ende 8 des Zylinders umgeschlagen und bedeckt so das untere Ende 8
des Zylinders als auch einen kleinen Teil der Innenseite des Zylinders. Eine entsprechende
Anordnung kann auch an dem oberen Ende des Zylinders vorgesehen sein.
[0012] In der rechten Lupenvergrößerung ist dargestellt, dass das schallabsorbierende Material
aus Mineralfasern zusammengesetzt ist und wie sich hierauf der Überzug 6 anlegt.
[0013] Am oberen und unteren Ende 7, 8 des Zylinders ist jeweils ein Deckel 3 angeordnet,
der einen Flansch hat, der auf den Enden 7, 8 des Zylinders aufliegt. Wie in der unteren
Lupendarstellung zu erkennen, erfasst er hierbei auch das Gewebe 6 auf dem unteren
Ende 8 des Zylinders. Die beiden Deckel 3 haben jeweils eine gestufte Oberfläche an
ihrer zu dem Zylinder zeigenden Seite, so dass ein Verrutschen des Deckels 3 in Bezug
auf den Zylinder verhindert wird. Die Deckel 3 haben weiterhin in ihrer Mitte jeweils
eine Öffnung 5, durch die eine Stange 6 als zentrale Aufhängung hindurch geht. An
den Enden der Stange 4 oder auch an der gesamten Stange 4 sind Gewinde ausgebildet,
so dass die Deckel 3 mit entsprechenden Muttern, die auf dem Gewinde aufgeschraubt
sind, zusammengezogen werden können. Dadurch werden die Deckel 3 auf den Zylinder
gedrückt und halten so den Zylinder und auch das Gewebe 6. Die Stange 4 steht über
den Deckel 3 etwas hinaus. Dadurch ist es möglich, die Vorrichtung 1 an den überstehenden
Enden aufzuhängen bzw. zu befestigen. Die Stange 4 dient so als zentrale Aufhängung
der Vorrichtung 1.
[0014] Sowohl die Deckel 3 als auch die Stange 4 und die Mutter sind aus nicht brennbaren
Materialien hergestellt. Die Deckel sind beispielsweise aus verzinktem Stahlblech,
das pulverbeschichtet ist, hergestellt. Die Gewindestange 4 und die Mutter ist ebenfalls
aus verzinktem Metall.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Überzug 6 aus E-Glas hergestellt.
E-Glas ist nur schwach alkalihaltig und setzt sich wie folgt zusammen:
| SiO2 |
53 - 57 % |
| Na2O und K2O |
< 1 % |
| CaO und MgO |
22 - 26 % |
| B2O3 |
5 - 8 % |
| Al2O3 |
12-15% |
| TiO2 |
0 - 3 % |
| F2 |
0 - 0,6% |
| Fe2O3 |
0 - 0,5% |
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat das Material folgende Zusammensetzung:
| Al2O3 |
12 - 16 % |
| CaO |
16 - 25 % |
| B2O3 |
5-10% |
| K2O und Na2O |
0 - 2 % |
| MgO |
0 - 5 % |
| SiO2 |
52 - 56 % |
| TiO2 |
0 - 0,8% |
| F2 |
0 - 1 % |
| Fe2O3 |
0,05 - 0,4 % |
[0017] In der Regel weisen die Glasfasern Schlichten aus verschiedenen chemischen Bestandteilen
auf, die in der Regel aus Polymeren mit einem hohem Molekulargewicht bestehen. Derartige
Schlichten machen bei den Glasfasern nicht mehr als 2 Gewichts-% aus. Für die Brennbarkeit
des Materials sind sie in diesen Dosierungen ohne Belang.
[0018] Der Durchmesser der Glasfaser ist üblicherweise zwischen 1 und 15 µm und ist vorzugsweise
größer als 3 µm, so dass die Glasfasern nicht lungengängig sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform haben die Glasfasern einen Durchmesser von 10 µm. Dadurch ist eine
gute Stabilität bei gleichzeitig guter Verarbeitbarkeit, d.h. Biegsamkeit der Glasfasern,
ohne dass sie brechen, gegeben.
[0019] Die Glasfasern sind bevorzugterweise zu einem Kettengewirke verarbeitet, wie dies
beispielsweise in Figur 2 schematisch dargestellt ist. Mehrere Glasfasern (ca. 50
bis 200) bilden hier einen Faden 10. Beliebige andere Kettengewirke als das in Figur
2 dargestellte sind möglich. Hierbei sind beispielsweise Fransen oder Unterlegungen
möglich, um die Zugstabilität in verschiedenen Richtungen zu verbessern.
[0020] Die Maschen 9, wie sie in Figur 2 dargestellt sind, haben bevorzugterweise eine Größenordnung
von einigen Millimetern, d.h., die Abmessungen a und b liegt etwa zwischen 2 und 5,
bevorzugterweise bei etwa 4 mm. Die Fadenstärke liegt bevorzugterweise zwischen 0,1
und 0,7 mm. Bevorzugt ist eine Fadenstärke von 0,5 mm.
[0021] Die Textilie ist vorzugsweise kreuzspulgefärbt. Dadurch kann sie den verschiedenen
optischen Farbanforderungen je nach geplantem Einsatz angepasst werden.
[0022] In Figur 3 ist ein Überzug 6 dargestellt, so wie er zur Herstellung der Vorrichtung
zur Schallabsorption 1 verwendet wird. Der Schlauch hat eine Länge l
2 und einen Durchmesser d
2. Der Schlauch ist nahtlos.
[0023] Die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung ist in ihrer Länge l
1 stark verkürzt dargestellt. Die Länge l
1 kann im Bereich von Metern liegen und ist bevorzugterweise um 1,5 m. Der Durchmesser
d
1 beträgt üblicherweise etwa mehrere Dezimeter und liegt bevorzugterweise bei etwa
2 bis 3 dm.
[0024] Durch die Verwendung von insgesamt nur nicht brennbaren Materialien ist es möglich
eine insgesamt nicht brennbare Vorrichtung zur Schallabsorption zur Verfügung zu stellen.
1. Vorrichtung zur Schallabsorption mit einem Überzug für schallabsorbierendes Material
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überzug (6) Glasfasern umfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überzug (6) im Wesentlichen oder gänzlich aus Glasfasern besteht
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Glasfasern zu einem Textil verarbeitet, beispielsweise gewirkt oder gewebt, sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, dass
Maschen (9) des Textils eine Größe von etwa 2 mm bis 5 mm haben, vorzugsweise etwa
4 mm.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überzug (6) die Form eines Schlauchs hat.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet, dass
die Glasfasern aus E-Glas hergestellt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet, dass
der Faserdurchmesser zwischen 1 µm und 15 µm, vorzugsweise größer als 3 µm und besonders
bevorzugt um etwa 10 µm, liegt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet, dass
das schallabsorbierende Material (2) die Form eines Zylinders hat und der Überzug
(6) die Außenseite des Zylinders überdeckt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überzug (6) um die Enden (7, 8) des Zylinders zur Innenseite des Zylinders umgeschlagen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8
dadurch gekennzeichnet, dass
an den Enden (7, 8) des Zylinders Deckel (3) zur Halterung des Zylinders und vorzugsweise
des Überzugs (6) vorgesehen sind, die vorzugsweise in ihrer jeweiligen Mitte Öffnungen
(5) für eine zentrale Aufhängung (4) aufweisen, so dass die zentrale Aufhängung (4)
die Deckel (3) gegen die Enden des Zylinders (7,8) zieht.
11. Überzug für schallabsorbierendes Material
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überzug (6) Glasfasern umfasst.