[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung, im Speziellen um die Druckeinheit zum
Drucken mit Tintenstrahltechnik auf Anforderung ("Drop on demand") und der dann mit
dem Licht einer Ultraviolett-Lichtquelle ausgehärtet wird, nachdem diese Tinte auf
einem geeigneten Substrat gedruckt wurde. Gemäss einem zweiten Aspekt betrifft die
Erfindung ein entsprechendes Verfahren.
[0002] Hauptsächliches Anwendungsgebiet ist die Druckindustrie, wo sogenanntes digitales
Drucken, insbesondere auf grossen Flächen, eine gewichtige Rolle einnimmt. Digitales
Drucken hat dabei den Vorteil gegenüber z.B. dem herkömmlichen Siebdruck, dass Flächen
nahezu beliebiger Ausdehnung einfach bedruckt werden können und keine Druckform benötigt
wird (Pre Press). Dabei wird die UV-ausgehärtete Tinte, nachdem sie vom Tintenstrahldrucker
auf die zu bedruckende Oberfläche aufgebracht wurde, mit Hilfe einer UV-Lichtquelle
gehärtet, fixiert, damit weitere aufzubringende Tintentropfen mit diesem zuvor aufgebrachten
nicht verlaufen können. Dieses wohlbekannte Verfahren steht im Gegensatz zu den Lösungsmitteltinten,
bei denen ein organisches Lösungsmittel oder auch einfach ein wasserhaltiges Lösungsmittel
entsprechend austrocknen muss und auch im Gegensatz zu sogenannten Hotmelttinten,
bei denen die Tinte durch erhöhte Temperatur flüssig gehalten wird, wenn sie durch
den Tintenstrahldrucker auf die zu bedruckende Oberfläche aufgebracht wird und dann
durch Abkühlung aushärtet.
[0003] Grundsätzlich sind drei verschiedene Arten von digitalen Druckern für den Einsatz
mit UV-aushärtbarer Tinte bekannt, nämlich Flachbettdrucker (X-Y) und in einer Richtung
kontinuierliche Trommeldrucker und Rolle zu Rolle. Dabei weisen die Flachbettdrucker
die besondere Eigenschaft auf, dass mit ihnen auch nicht aufrollbare Materialien,
also z.B. Glas, Acrylglas etc., leicht bedruckt werden können. Die vorliegende Erfindung
soll aber so ausgestaltet werden, dass sie gleich für beliebige solcher Druckerarten
eingesetzt werden kann.
[0004] Typische Tinten dieser Art - sehr schnell austrocknende Farben - sind Crystal UGE
UV-curing Jet Ink von Sun Jet mit guter Haftung auf diversen Materialien, speziell
auf Plastik und mit sehr kleiner Schrumpfung beim Aushärten.
[0005] Aus dem Stand der Technik bekannte digitale Druckvorrichtungen weisen zumeist, jedenfalls
wenn es sich um Druckvorrichtungen handelt, bei denen farbige Drucke mit Hilfe von
mehreren übereinander aufgebrachter verschiedenfarbiger Tinten hergestellt werden,
eine Vielzahl von jeweils in einer Reihe angeordneter Druckköpfe auf - Inca-Eagle
Maschine hat 2x4 Matrix, die jeweils mit einer bestimmten Farbtinte beschickt werden.
Dabei wird die Anordnung mit den Druckköpfen jeweils in einer Richtung (hier als X-Richtung
bezeichnet) über das zu bedruckende Material bewegt, während in der anderen, hier
mit Y bezeichneten Richtung - hier beschrieben an dem zuvor angeführten Endlosdrucker
- nach dem Bedrucken mit einer Druckzeile das Material weitergeschoben wird. Um aber
hohe Leistung m
2 zu erreichen (möglichst viele Düsen, alle gleichzeitig) dabei - gemäss Figur la bis
1d - sowohl in der X-, als auch in der Y-Richtung nach dem sogenannten "Interlaceverfahren"
gedruckt, bei dem zunächst die Tröpfchen so aufgebracht werden, dass sie nicht ineinander
laufen, aber auch noch kein vollständiges Druckbild ergeben, und dann - nach dem Fixieren,
wodurch ein das Ineinanderlaufen verhindert wird - Zwischentröpfchen gesetzt werden.
Typisch ist eine Drucktröpfchendichte von 90 bis 1200 dpi (Tropfen pro Zoll bzw. pro
25.4 mm, Tropfenvolumen von 5 bis 150 pl), was einem metrischen Wert von 70 µm pro
Drucktröpfchen entspricht. Dabei ist es denkbar und auch üblich, dass die Druckkopfreihen
jeweils seitlich mit UV-Lichtquellen benachbart werden, die dann, nachdem die Tinte
aufgebracht wird, diese fixiert.
[0006] Grundsätzlich ist der zuvor beschriebene Vorgang und die dazu gehörende Vorrichtung
geeignet, ein digitales Druckverfahren durchzuführen. Es hat sich aber herausgestellt,
dass die Druckgeschwindigkeit bei grossflächigen Druckvorgängen eine wesentliche Rolle
spielt. Erste Ansätze zur Erhöhung der Druckgeschwindigkeit gibt es z.B. durch eine
Erhöhung der Zahl der Druckköpfe respektive Düsen pro Druckkopf, wobei versuchsweise
schon z.B. 8192 Düsen pro Druckkopf eingesetzt wurden. Es hat sich jedoch herausgestellt,
dass es wirtschaftlich und logistisch günstiger ist, Druckköpfe in Zeilen von 128
oder 256 Düsen anzuordnen, da dann einerseits weiterhin die Druckköpfe bei einem allfälligen
Austausch nicht einen so hohen wirtschaftlichen Schaden verursachen und weiterhin
die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers in einem einzelnen Druckkopf geringer ist, als
beispielsweise bei 8192 Düsen pro Druckkopf. Eine weitere Möglichkeit zur Lösung des
zuvor beschriebenen Problems ist grundsätzlich durch die Erhöhung der Ablaufgeschwindigkeit
gegeben. Diese ist allerdings durch den Fixiervorgang zwischen den einzelnen Drucktröpfchen
begrenzt, da ein Ineinanderlaufen von Tröpfchen in jeden Falle vermieden werden soll.
Die Plotleistung ist abhängig von der Anzahl der Düsen, der Plotfrequenz und einer
Minimierung der Standzeit, die durch die Zeit definiert ist, dass die Düsen nicht
spritzen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es also, eine Vorrichtung und ein entsprechendes
Druckverfahren vorzuschlagen, welche bzw. welches mit Druckköpfen mit einer relativ
geringen Anzahl von Düsen auskommt, andererseits aber eine schnelle Abfolge von Tröpfchenabgaben.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gemäss einem ersten Aspekt gelöst, indem eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 vorgeschlagen wird. Dabei
haben die Massnahmen der Erfindung zunächst einmal zur Folge, dass mit einer kleinen
UV-Leistung die Tröpfchen beim Fixieren nicht ausgehärtet werden, sondern in geringem
aber zum Verhindern eines Zusammenlaufens notwendigen Ausmasse anhärten, um dann später
das gesamte Druckbild auszuhärten.
[0009] Wenn im folgenden von Anhärten die Rede ist, so ist damit grundsätzlich das Stoppen
des Prozesses des Verfliessens des Tropfens gemeint, je nach Oberflächenspannung des
zu bedruckenden Materials verschieden. Durch "digitales" Anhärten wird daher eine
kleine Lichtmenge aufgebracht und die Oberfläche des Tropfens lässt man damit erstarren,
daher ein Stoppen dieses Prozesses. Nach dem Anhärten ist man somit unabhängig der
Oberflächenspannung, was einen Vorteil ergibt, dass verschiedenste Materialien gleich
behandelt werden können. Das Tropfeninnere bleibt zumindest teilweise flüssig und
man hat genügend Zeit zum Benetzen mit der Materialoberfläche.
[0010] Wenn dagegen vom Aushärten oder Durchhärten die Rede ist, so wird dabei die in Tröpfchenform
aufgebrachte durchgehärtet. Alle Photoindikatoren reagieren und aus der Flüssigkeit
(Tinte) wird typischerweise durch Polymerisation ein Festkörper. Dazu wird die grössere
UV Intensität der Durchhärte-Lichtquelle benötigt.
Vorteilhafterweise werden Druckköpfe mit z.B. 128 oder 256 Düsen eingesetzt, ohne
dass erhebliche Einschränkungen der Druckgeschwindigkeit in Kauf genommen werden müssten.
[0011] Gemäss einem zweiten Aspekt wird die Aufgabe gelöst, indem ein Verfahren mit den
Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs vorgeschlagen wird.
[0012] Weitere Aspekte der Erfindung werden in den weiteren Ansprüche angegeben.
[0013] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse,
Formgestaltung, Materialverwendung und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt
Anwendung finden können.
[0014] Wenn im folgenden von einer UV-Lichtquelle die Rede ist, so kann das neben einer
UV-Lampe, z.B. also einer Quecksilberdampflampe auch eine LED-Lichtquelle oder eine
andere Lichtquelle sein, ohne dass dies einen wesentlichen Einfluss auf die Erfindung
oder ihre Durchführbarkeit hat.
[0015] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazugehörigen Zeichnungen, in denen -
beispielhaft - eine Druckvorrichtung und ein dazugehöriger Verfahrensablauf zur vorliegenden
Erfindung erläutert wird.
[0016] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht der Anordnung gemäss der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- mit den Figurenteilen A, B, C und D ein mögliches schematisches Ablaufbild mit einigen
Zwischenschritten für ein typisches "Interlaced"-Verfahren beim digitalen Druck mit
zwischenzeitlichem Anhärten;
- Fig. 3
- eine Detailzeichnung einer Druckkopfanordnung als Ausschnitt von Figur 1;
- Fig. 4
- eine Darstellung eines Druckkopfes;
- Fig. 5
- eine Gesamtansicht der digitalen Druckmaschine; und
- Fig. 6
- eine 3-D Ansicht der Druckmaschine nach Figur 5.
[0017] In Figur 1 ist eine bevorzugte Anordnung von Druckkopfblöcken und UV-Lichtquellen
gemäss der vorliegenden Erfindung gezeigt. Dabei sind jeweils 4 Druckköpfe 102, 104,
106, 108 mit jeweils 128 oder 256 Düsen in X-Richtung nebeneinander angeordnet - in
Figur 1 mit 100 bezeichnet - wobei die Druckköpfe dieser Zeilen exakt ausgerichtet
sind und - im vorliegenden Ausführungsbeispiel (Auflösung 4x50 dpi = 200 dpi) - einen
Abstand von 15 mm voneinander aufweisen. Vier solcher Reihen 100 sind in Y-Richtung
hintereinander angeordnet, wobei der Abstand der letzten Druckköpfe der vorhergehenden
Zeile von dem ersten Druckkopf der neuen Zeile der Länge einer Druckkopfzeile entspricht.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bilden diese 16 Druckköpfe einen ersten Druckkopfblock
110. Neben diesem ersten Druckkopfblock 110 ist in X-Richtung ein zweiter Druckkopfblock
120 angeordnet, der in Y-Richtung um die Länge einer Druckkopfzeile versetzt ist.
[0018] Links und rechts des ersten und zweiten Druckkopfblockes sind UV Lichtquellenzeilen
130 und 132 angeordnet, wobei die Länge der Zeilen in Y-Richtung über die Druckköpfe
etwas - im Ausführungsbeispiel um ca. 15 mm - hinausragt.
[0019] Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die zuvor beschriebene Anordnung um eine gleichgestaltete
weitere Anordnung ergänzt, wobei eine der UV-Lichtquellenzeilen 132 die rechte Zeile
der ersten und die linke Zeile der zweiten Anordnung ausbildet. Die Vorrichtung gemäss
diesem Ausführungsbeispiel ist also mit drei UV-Lichtquellenreihen 130, 132 und 134
zum Anhärten ausgebildet. Die nunmehr mittlere UV-Lichtquelle - also für den einen
Block die rechte und für den anderen Block die linke UV-Lichtquelle - ist selbstverständlich
nur einmal ausgebildet.
[0020] In diesem Ausführungsbeispiel ist eine Aushärte-Lichtquelle 136 für das UV-Licht
zum Aushärten in X-Richtung beweglich hinter der Druckanordnung an dieser angeordnet,
so dass das UV-Licht zum Aushärten quasi zeilenmässig über die insoweit fertiggestellte
Druckfläche geführt werden kann.
[0021] In dem hier vorgestellten Ausführungsbeispiel wird zum Anhärten eine Intensität im
Bereich von 15 -25 Watt/cm, vorzugsweise von 20 Watt/cm (Strahler-Lampen Energie)
mit einer Dosis von 50 bis 100 mJ/cm2 bei einer Layerstärke von 12 µm vorgesehen.
Dabei sind Tinten wie vom Hersteller SunJet, Crystall UDG vorgesehen, die reaktiv
sind zwischen ca. 250 bis 420 nm. Das Spektrum der Quecksilberdampflampe, die hier
vorgesehen ist, liegt zwischen 280 und 410 nm.
[0022] Zum Aushärten wird in dem hier beschriebenen Anwendungsbeispiel eine Intensität von
80 bis 160 Watt/cm (Strahler-Lampen Energie) eingesetzt, wobei die Dosis ca. 200 bis
1000 mJ/cm2 betragen soll. Die spektralen Werte der Lichtquellen sind in dem hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel bei der Aushärte-Lichtquelle 136 gleich wie bei
den Anhärte-Lichtquellen 130, 132 und 134.
[0023] Selbstverständlich müssen diese Werte angepasst werden, wenn andere Tinten mit zu
dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel unterschiedlichen Tinten eingesetzt werden.
[0024] Das Verfahren zum Betreiben einer solchen Einrichtung stellt sich - gemäss Figur
2 - wie folgt dar:
[0025] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die physikalische Auflösung des Druckkopfes
- 50 dpi. Durch vier Reihen (4x50 dpi = 200 dpi durch Versatz wird eine erste Matrix
von Punkten in einer ersten Farbe gedruckt, die einen Abstand haben, der grösser ist
als die Punktgrösse, im vorliegenden Fall gemäss der Teilansicht a von Figur 2 eine
Punktdichte von 200 dpi. Der Druck wird dadurch ausgeführt, in dem die Druckvorrichtung
gemäss der vorliegenden Erfindung in X-Richtung über das zu bedruckende Material geführt
wird. Die nebeneinander liegenden Druckkopfzeilen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit Tinte gleicher Farbe gefüllt sind, drucken also jeweils vier nebeneinander liegende
Punkte. Anschliessend wird mit der mittleren UV-Lichtquelle 132 der jeweilige Tropfen
angehärtet, so dass ein Verlaufen nicht mehr befürchtet werden muss. Anschliessend
drucken die parallelen Druckköpfe der anderen Druckhälfte jeweils mit der gleichen
Farbe einen zwischen den beiden bisherig aufgebrachten Tropfen einen Zwischentropfen
("Interlaced") und dieser wird mit der linken UV-Lichtquelle 130 ebenfalls angehärtet.
Das zu bedruckende Material wird um die halbe Länge der Abstände der Düsen innerhalb
des Druckkopfes weitergeschoben. Der zuvor beschriebene Vorgang wird für die Zwischenzeile
wiederholt, indem zuerst eine Zeile mit Punkten in einem weiten Abstand gedruckt,
dann die Punkte mit der UV-Lichtquelle 132 angehärtet, dann die Zwischenpunkte dieser
Zwischenzeile gedruckt und mit der UV-Lichtquelle 134 angehärtet werden.
[0026] Die Düsen der Druckköpfe werden selbstverständlich nur dann aktiviert, wenn an der
entsprechenden Stelle auf dem Material ein Bedrucken geplant ist (Digitales Drucken).
[0027] Nachdem der Druck mit der ersten Farbkomponente ausgeführt ist, wird das Material
um die Länge eines Druckkopfes weitergeschoben und der Druckvorgang wird an der vorbenannten
Stelle mit einer zweiten Farbkomponente gleichartig durchgeführt, während die Vorrichtung
für die Länge eines Druckkopfes weiter damit beginnt, das Druckbild für die erste
Farbe zu drucken. Dieser sequentielle Vorgang wiederholt sich, bis alle Druckköpfe
im Einsatz sind. Danach ist für den ersten, eine Druckkopflänge breiten Streifen,
das Material bis maximal acht Farben (1 ... 8) fertig bedruckt, während für die letzte
vorgesehene Farbe erst der erste Streifen gedruckt ist. Dieser Vorgang kann als ein
sequentielles Aktivieren der Druckfarben bezeichnet werden. Um Druckqualitätsverbesserungen
zu erhalten, ist auch eine andere Schreibstrategie möglich, Druck nach dem Interlacing-Verfahren
mit Anhärten und anschliessendem Aushärten ist dabei immer das Grundprinzip.
[0028] Weiterhin wird das Material nacheinander streifenweise bedruckt, bis der erste Druckkopf
das Materialende erreicht. In diesem Fall wird eine sequentielles Deaktivieren der
Druckfarben durchgeführt, indem die Druckköpfe jeweils für eine Farbe nicht mehr benutz
werden. Das Druckbild ist fertig, wenn der letzte Druckkopf die letzte Farbe auf das
Material gedruckt hat.
[0029] In diesem Ausführungsbeispiel wird die Aushärte-Lichtquelle für das UV-Licht zum
Aushärten in X-Richtung quasi zeilenmässig über die insoweit fertiggestellte Druckfläche
geführt und stellt damit jeweils eine Zeile fertig. Dabei ist zu betonen, dass eine
Zeile eine andere Breite haben kann und wird als im obigen Sinne, also eine Vielzahl
von Punkten umfasst.
[0030] An dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird deutlich, dass die gewählte Anordnung
von Druckköpfen einen optimalen Kompromiss darstellt zwischen der Forderung, möglichst
viele Druckvorgänge parallel ablaufen zu lassen und den Nachteilen, die sich durch
das dadurch notwendige - in diesem Falle sequentielle - Aktivieren und Deaktivieren
der Druckköpfe ergibt, wenn im Einzelfall nur ein kurzes Stück (in Y-Richtung bemessen)
bedruckt werden soll.
1. Druckvorrichtung mit einer Vielzahl von in eine erste Richtung (X) über das zu bedruckende
Material verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen (Cluster) jeweils mit einer Vielzahl
von nebeneinander angeordneten Anordnungen von piezotechnischen Druckelementen in
einer Zeile (Jetting assembly) und zumindest einer UV-Lichtquellenanordnung (130,
132, 134) seitlich der verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen (Cluster) zum Beaufschlagen
von mit UV-Licht härtender Tinte mit UV-Licht, wobei
- die Ausrichtung (Y) jeder Anordnung im Wesentlichen in senkrechter Richtung steht,
in der die Druckkopfeinrichtungen verschiebbar sind (X),
- in jeder der Druckkopfeinrichtungen (Cluster) die nebeneinander angeordneten Anordnungen
von Druckelementen in einer Zeile (Jetting assembly) jeweils um einen Mikroschritt
in Zeilenrichtung (Y) versetzt sind,
- die zumindest eine UV-Lichtquellenanordnung (130, 132, 134) zusammen mit den Druckkopfeinrichtungen
verschiebbar ist,
- die zumindest eine UV-Lichtquellenanordnung (130, 132, 134) so ausgebildet sind,
dass sie geeignet ist, die Tinte anzuhärten ohne sie auszuhärten und
- die Druckvorrichtung weiterhin eine weitere UV-Aushärte-Lichtquellenanordnung (136)
zum Aushärten der Tinte aufweist.
2. Druckvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung eine Vielzahl in die erste Richtung (X) über das zu bedruckende
Material verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen (Cluster) jeweils mit einer Vielzahl
von nebeneinander angeordneten Anordnungen von piezotechnischen Druckelementen in
einer Zeile (Jetting assembly) aufweist.
3. Druckvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorrichtung eine erste Serie von in Zeilenrichtung (Y) hintereinander angeordneten
Druckkopfeinrichtungen (Cluster) und eine zweite Serie von in Zeilenrichtung (Y) hintereinander
angeordneten Druckkopfeinrichtungen (Cluster) neben der ersten Serie aufweist, wobei
die beiden Serien in Zeilenrichtung versetzt angeordnet sind.
4. Druckvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- jeweils eine UV-Lichtquellenanordnung zum Anhärten der Tinte auf jeder Seite der
genannten Druckkopfeinrichtungen angeordnet ist, wobei jede UV-Lichtquellenanordnung
zum Anhärten der Tinte ein Lichtband zumindest in der Länge aller hintereinander angeordneten
Druckkopfzeilen abgeben kann.
5. Druckvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass neben einer der UV-Lichtquellenanordnungen zum Anhärten der Tinte eine weitere Vielzahl
von in die erste Richtung (X) über das zu bedruckende Material verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen
(Cluster) jeweils mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Anordnungen von
piezotechnischen Druckelementen in einer Zeile (Jetting assembly) und eine weitere
UV-Lichtquellenanordnung (130, 132, 134) seitlich der verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen
(Cluster) zum Beaufschlagen von mit UV-Licht härtender Tinte mit UV-Licht aufweist.
6. Druckvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vielfalt und die weitere Vielfalt von in die erste Richtung (X) über das
zu bedruckende Material verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen (Cluster) jeweils mit
einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Anordnungen von piezotechnischen Druckelementen
in einer Zeile (Jetting assembly) und die zweite Vielfalt und die weitere Vielfalt
von in die erste Richtung (X) über das zu bedruckende Material verschiebbaren Druckkopfeinrichtungen
(Cluster) jeweils mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Anordnungen von
piezotechnischen Druckelementen in einer Zeile (Jetting assembly) gleichartig sind.
7. Verfahren zum digitalen Drucken, insbesondere mit einer Druckvorrichtung nach einem
der vorstehenden Ansprüche in mehreren Farben, wobei dass Drucken in jeder gewählten
Farbe mit den Schritten durchgeführt wird:
- (A) Selektives Drucken von ausgewählten Punkten einer ersten Matrix von Punkten
in der gewählten Farbe, die einen Abstand haben, der grösser ist als die Punktgrösse,
durch die zwischen zwei UV-Lichtquellen nebeneinanderliegenden Druckkopfzeilen der
ersten Druckhälfte,
- (B) Anhärten der Drucktröpfchen mit einer mittleren UV-Lichtquelle (132),
- (C) Selektives Drucken von ausgewählten Punkten einer zweiten Matrix von Zwischenpunkten
in X-Richtung mit den parallelen Druckköpfen der anderen Druckhälfte jeweils mit der
gleichen Farbe,
- (D) Anhärten dieser Zwischenpunkte mit einer ersten äusseren UV-Lichtquelle (130),
- (E) Vorschieben des zu bedruckenden Material in Y-Richtung um die halbe Länge der
Abstände der Düsen innerhalb einer Düsenkopfzeile,
- (F) Selektives Drucken von ausgewählten Punkten einer dritten Matrix von Zwischenpunkten,
bezogen auf die erste oder zweite Matrix, in Y-Richtung in der gewählten Farbe, mit
den Druckköpfen der zweiten Druckhälfte,
- (G) Anhärten der Drucktröpfchen mit der mittleren UV-Lichtquelle (132),
- (H) Selektives Drucken von ausgewählten Punkten einer vierten Matrix von Zwischenpunkten
in X-Richtung, bezogen auf die dritte Matrix, in der gewählten Farbe, mit den Druckköpfen
der ersten Druckhälfte,
- (I) Anhärten dieser Zwischenpunkte mit einer zweiten äusseren UV-Lichtquelle (134),
- (J) Vorschieben des Materials um die Länge einer Druckkopfzeile,
- (K) Wiederholen der Schritte (A) bis (I), bis das Druckbild auf dem Material mit
der gewählten Farbe erzeugt ist, und
- (L) Aushärten aller Punkte mit einer Aushärte-UV-Lichtquelle (136),
wobei zunächst in einer ersten Farbe entsprechend den Schritten (A) bis (I) gedruckt,
dann bei jedem Wiederholungsschritt (K) das Drucken in einer weiteren Farbe hinzugefügt
wird, bis der Druck in allen Farben aufgenommen ist.
8. Verfahren zum Drucken nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende des zu bedruckenden Materials zunächst der Druck in der ersten Farbe und
dann der Reihe nach beendet wird.