(19)
(11) EP 1 428 764 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.2004  Patentblatt  2004/25

(21) Anmeldenummer: 03405832.1

(22) Anmeldetag:  21.11.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 21/06, B65D 21/02, B65D 43/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 13.12.2002 CH 20022131
05.06.2003 CH 20030987

(71) Anmelder: Georg Utz Holding AG
5620 Bremgarten (CH)

(72) Erfinder:
  • Dubois, Jean-Marc
    5620 Bremgarten (CH)
  • Schwab, Boris
    5300 Vogelsang bei Turgi (CH)

(74) Vertreter: Spierenburg, Pieter 
Spierenburg & Partner AG Patent- und Markenanwälte Mellingerstrasse 12
5443 Niederrohrdorf
5443 Niederrohrdorf (CH)

   


(54) Stapelbehälter


(57) Es wird ein neuer Stapelbehälter (1) mit einer Bodenplatte, mit schrägen, nach oben ausgestellten Längs- und Querseitenwänden (2, 3), sowie mit nach aussen um Scharniere wegklappbaren Deckeln(4, 5) und einem oberen umlaufenden Randbereich (6) beschrieben. Die Abdeckungen besteht aus zwei symmetrisch komplementären Deckeln (4, 5), die gegeneinander austauschbar sind, derart, dass die beiden Deckel (4, 5) in zugeklapptem Zustand rippenverstärkt verzahnt ineinander greifen und annähernd nahtlos gegeneinander liegen. Die Deckel (4, 5) weisen an den längsseitigen Aussenrändern Stege (22) mit Aussparungen (24) auf, die im zugeklappten Zustand der Deckel (4, 5) mit an der Oberkante der Behälterwand (2) ausgeformten Nasen (23) in Eingriff bringbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Stapelbehälter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige aus Kunststoff hergestellte stapelbare Lager- und Transportbehälter sind bekannt und eignen sich zur Aufbewahrung oder Beförderung verschiedenster Artikel. Die Abdeckung der Stapelbehälter besteht aus zwei Deckeln, die je an den Längsseitenwänden der Stapelbehälter fest anscharniert sind. Die befüllten, mit den beiden Deckeln verschlossenen Behälter lassen sich zum Transport übereinander stapeln. Beim Transport des Leerguts können die Behälter nach dem seitlichen Wegklappen der Deckel aufgrund ihrer konischen Bauweise platzsparend ineinander gestapelt werden.

[0002] Beim Stapeln der mit den Deckeln verschlossenen Behälter werden die Abdeckungen der Stapelbehälter je nach Art der Befüllung oft mit grossem Gewicht belastet. Jede Abdeckung trägt ja die gesamte Last der darüber gestapelten Behälter und überträgt diese auf die Seitenwände des Behälters. Dabei liegt die Abdeckung mit ihren kürzren Seiten plan auf den entsprechenden Querseitenwänden des Behälters auf. An den Längsseitenrändern wird die Belastung der Abdeckung von den Scharnieren aufgenommen und über die Scharnierbolzen auf die Seitenwände übertragen. Ausserdem wird die Abdeckung durch die Belastung der darüber gestapelten Behälter leicht deformiert, was zu einer Zugbelastung an den Scharnieren führt. Bei häufiger, zu grosser Belastung der Abdeckungen kommt es in der Folge zur Beschädigung der Scharniere, das heisst, dass die Scharnierbolzen oder die Scharnierhülsen zu schwach sind, um der ständigen Belastung Stand zu halten. Bei den bekannten Stapelbehältern mit anscharnierten Deckeln sind die Scharniere mehrteilig und bestehen aus am Deckel angeformten Scharnierhülsen und am Behälter angespritzten Scharnierbolzenhalterungen, sowie aus den aus Kunststoff oder aus Metall gefertigten Scharnierbolzen. Beim Zusammenbau der Behälter werden die Scharnierbolzen in die Scharnierhülsen eingeschoben und in die Scharnierbolzenhalterungen eingesteckt. Der Nachteil dieser Behälter ist, dass durch die Belastung beim Stapeln einerseits die Deckel deformiert und beschädigt werden und dass andererseits durch die Belastung und die Deformation der Deckel die Scharniere Schaden nehmen.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Stapelbehälter der vorgenannten Art anzugeben, dessen Abdeckung belastbar ist, ohne die Scharniere übermässig zu beanspruchen und der einfach und kostengünstig zu fertigen ist.

[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Stapelbehälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0005] Die Erfindung hat den grossen Vorteil, dass die Abdeckung einer grösseren Belastung Stand hält, ohne dass die Deckel übermässig deformiert werden oder die Scharniere ausreissen, und dass der Zusammenbau des Stapelbehälters einfach und unproblematisch ist. Dies vereinfacht die Endmontage und reduziert die Herstellungskosten.

[0006] Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten beispielsweisen Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Stapelbehälters näher erläutert wird.

[0007] Es zeigt:
Figur 1
eine Teilansicht eines Stapelbehälters in perspektivischer Darstellung;
Figur 2
ein Detail des Stapelbehälter-Deckels mit Scharnier, Zentrierrippe und Zentriernocken;
Figur 3
ein Detail des aufgeklappten Deckels im Bereich eines Scharniers und einer längsseitigen Zentrierrippe von unten;
Figur 4
eine weitere Ausführungsvariante eines Stapelbehälters in perspektivischer Darstellung;
Figur 5
ein Detail eines oberen Eckbereichs eines Stapelbehälters mit einer Scharnierhülse und eingesetztem Scharnierstab;
Figur 6
ein Detail des Stapelbehälter-Deckels mit Scharnierhülse und eingesetztem Scharnierstab;
Figur 7
ein Detail eines oberen Eckbereichs eines Stapelbehälters mit Deckel, einer Scharnierhülse und eingesetztem aber noch nicht eingerasteten Scharnierstab;
Figur 8a
ein Detail eines oberen Eckbereichs wie in Figur 7 dargestellt, in einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Figur 8b
ein Detail eines oberen Eckbereichs wie in Figur 8a dargestellt, jedoch mit eingestecktem und eingerastetem Scharnierstab;
Figur 9
eine Detailansicht des Stapelbehälters mit aufgeklapptem Deckel im Bereich des Einschnappteils an der Behälterwand;
Figur 10
drei aufeinander gestapelte Stapelbehälter in perspektivischer Darstellung, wobei der mittlere Stapelbehälter teilweise aufgeschnitten abgebildet ist.


[0008] In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet worden und erstmalige Erklärungen betreffen alle Figuren, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt.

[0009] Die Figur 1 zeigt eine Teilansicht eines Stapelbehälters in perspektivischer Darstellung. Der Stapelbehälter 1 besteht aus einer Bodenplatte und leicht schrägen, nach oben ausgestellten Längs- und Querseitenwänden 2, 3, sowie nach aussen um Scharniere wegklappbare Deckel 4, 5. An seinem oberen Abschluss bildet der Behälter einen umlaufenden Randbereich 6. Dieser Randbereich 6 ist doppelwandig ausgeführt und umfasst als Innenwand die Seitenwand 2 des Behälters und als Aussenwand eine Verstärkungswand 11. Zwischen der Seitenwand 2 und der Verstärkungswand 11 erstrecken sich Rippen. Diese Rippen stehen senkrecht und verstärken den Randbereich 6. Die Deckel 4, 5 weisen entlang ihrer Längsseite mehrere einseitig offene Scharnierhülsen 7 auf, die auf einstückig an der Behälterlängswand 2 ausgeformte Scharnierbolzen 8 aufschnappbar sind. Zwischen den Scharnieren 9 erstrecken sich längs der Deckelränder einstückige, nach unten hohle Zentrierrippen 10. Sowohl die Scharnierhülsen 7 wie auch die Zentrierrippen 10 sind gegenüber den Längsseitenwänden 2 nach oben hervorkragend an den Längsseiten der Deckel 4, 5 angeformt. Ferner weisen die Deckel 4, 5 im Bereich der kürzeren Seitenwand 3 Nocken 12 auf. Dieser Nocken 12 dient mit den längsseitig angeordneten Zentrierrippen 10 der Zentrierung eines auf dem Behälter 1 gestapelten weiteren Behälters. Die Behälter 1 sind nach unten leicht konisch ausgebildet, so dass der Boden eines auf der Abdeckung 4, 5 aufliegenden Behälters 1 zwischen den in Längsrichtung angeordneten Zentrierrippen 10 und den in Querrichtung angeordneten Nocken 12 zentriert und rutschsicher gehalten wird. Zur Befestigung der aufgeklappten Deckel 4, 5 an den Seitenwänden 2 ist an den Nocken 12 ein Schnappelement 13 vorgesehen, das bei vollständig aufgeklappten Deckeln 4, 5 am Einrastelement 16 an der Verstärkungswand 11 einrastet. Dieses Schnappelement 13 ist in Figur 8 im Detail dargestellt. Die Deckel 4, 5 weisen im Randbereich der Querseiten Ausnehmungen 14 auf, die bei zugeklappten Deckeln 4, 5 über einer Ausnehmung 15 in der Seitenwand 3 zu liegen kommen. Durch diese Ausnehmungen 14, 15 lässt sich der Behälter an den beiden Querseiten verplomben. Die Ausnehmungen sind derart gestaltet, dass der Behälter sowohl mit einem Plombenband, einer Plombenschnur oder einer Steckplombe versiegelbar ist, und dass beim Abreissen einer Steckplombe der untere Teil der Plombe in das Innere des Behälters fällt.

[0010] Die beiden Deckel 4, 5 sind in der Figur 1 in leicht geöffnetem Zustand dargestellt. An ihren inneren Längsseiten sind die komplementär trapezförmig gezackten Ränder 18 zu erkennen. Diese trapezförmig überlappenden Flächenteile der Deckel 4, 5 weisen an ihren zugewandten Flächen Rippen 17 auf, die im zugeklappten Zustand verzahnt ineinander greifen und so der Abdeckung eine erhöhte Stabilität verleihen. Die beiden Deckel 4, 5 müssen gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden, damit sie richtig ineinander greifen. Aufgrund ihrer Symmetrie und komplementären Bauweise sind die beiden Deckel 4, 5 gegeneinander austauschbar. Das bedeutet, dass für die Herstellung der Abdeckungshälften nur ein Werkzeug benötigt wird.

[0011] In Figur 2 ist ein Teilbereich eines Deckels 4 mit einem Scharnier 9, einer Zentrierrippe 10 und einem Zentriernocken 12 gezeigt. Die Anzahl der Scharniere 9 richtet sich nach der Grösse des Stapelbehälters. Der beispielsweise Behälter 1 weist pro Längsseite fünf Scharniere auf, von denen jedoch nur eines in der Figur 2 vollständig dargestellt ist. Das Scharnier 9 kann aus einem oder mehreren Abschnitten bestehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Scharnier 9 zwei längsseitig verlaufenden Scharnierbolzenabschnitte auf. Der Scharnierbolzen 8 ist mittels senkrecht dazu stehenden Scharnierbolzenstegen 20 einstückig im Spritzgussverfahren mit der Seitenwand 2 des Behälters 1 hergestellt. Die einseitig offenen Scharnierhülsen 7 sind an der Deckeloberseite 19 angespritzt und ebenfalls einstückig im Spritzgussverfahren mit den Deckeln 4, 5 hergestellt. Die Scharnierhülsen 7 lassen sich mit ihren Längsöffnungen (hier nicht ersichtlich) auf die Scharnierbolzen 8 aufschnappen. An der Oberseite der Scharnierhülsen 7 ist eine Öffnung 21 ausgespart, die zum Einsetzen eines Montagewerkzeuges vorgesehen ist.

[0012] Die Figur 3 zeigt eine Detailansicht eines aufgeklappten Deckels 4, 5 von unten im Bereich eines Scharniers 9 mit den Scharnierbolzen 8, den dazu senkrecht stehenden Scharnierbolzenstegen 20 und den einseitig offenen Scharnierhülsen 7, die am Deckel 4, 5 angeformt sind. Zwischen den beiden Scharnieren 9 ist eine Zentrierrippe 10 zu sehen. Im Hohlraum dieser Zentrierrippe ist etwa in der Mitte parallel zu den Querseitenwänden ein Steg 22 angeordnet, der am oberen vorderen Ende eine Aussparung 24 aufweist. Im darunter liegendem Bereich der Oberkante der Behälterseitenwand 2 ist eine Nase 23 angespritzt, die längs der Seitenwand 2 verläuft. Im zugeklappten Zustand der Deckel 4, 5 greift die Nase 23 in die Aussparung 24 des Steges 22 ein. Dadurch liegt der Deckel 4, 5 mit dem Steg 22 auf der Nase 23 und somit auf der Seitenwand 2 auf, und andererseits wird der Deckel 4, 5 von der Nase 23 seitlich stabilisiert. Das bedeutet, dass bei einer Belastung des Deckels 4, 5 die Last an den Längsseiten nicht nur von den Scharnieren 9 aufgenommen wird, sondern auch von den Zentrierrippen 10 mit den Stegen 22 und den Nasen 23.

[0013] In einer anderen Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Stapelbehälters 1 dienen die Zentrierrippen 10 an den Deckel-Längsseiten und stegförmige nach oben ausragende Ausformungen an den Längsseitenwänden des Behälters 1 als Scharnierhülsen. Diese Scharnierhülsen am Deckel 4,5 und an den Seitenwänden 2 bilden mit einem Scharnierstab 32 die Scharniere. Ein derart gebildetes Scharnier kann sich über einen Abschnitt oder über die gesamte Seitenlänge 2 des Behälters 1 erstrecken.

[0014] Die Figur 4 zeigt einen Stapelbehälter 1 mit je zwei Scharnieren längs der Längsseitenwände 2. In diesem Beispiel bilden jeweils drei Scharnierhülsen 31 am oberen Rand der Behälterwand 2 und zwei Scharnierhülsen 33 am Deckel 4,5 mit einem Scharnierstab 32, der sich in diesem Fall über weniger als die halbe Länge der Seitenwand 2 des Behälters 1 erstreckt, die Scharniere. Die beiden in der Mitte des Behälters angeordneten Scharnierhülsen 35 sind voneinander beabstandet, so dass dadurch eine U-förmige Ausnehmung 34 gebildet ist. Die Stapelbehälter 1 können so mit einer Umreifung verschlossen werden, die dann flach auf den Deckeln 4, 5 aufliegt, und beim Stapeln der Behälter 1 nicht hinderlich ist.

[0015] In Figur 5 ist ein Ausschnitt eines oberen Eckbereichs eines Stapelbehälters 1 mit einer Scharnierhülse 31 gezeigt. Die Scharnierhülse ist am oberen Behälterrand ausgeformt und der Scharnierstab 32 ist in der Hülse 31 gelagert. Die Figur 6 zeigt eine Teilansicht eines Stapelbehälter-Deckels 4, 5 mit einer Scharnierhülse 33 und einem eingesetzten Scharnierstab 32. Die Scharnierhülse 33 wird im Wesentlichen durch die Zentrierrippe 10 gebildet, deren Seitenwände je eine lochförmige Öffnung aufweist, durch welche der Scharnierstab verläuft. Die im Inneren dieser Zentrierrippen 10 angeordneten Stege 22 weisen eine längs der Scharnierachse verlaufende zylindrische Verstärkungen auf, welche die eigentlichen Scharnierhülsen 33 am Deckel 4, 5 bilden. Weiter ist in dieser Darstellung eine Ausformung 36 an der äusseren Längsseite der Deckel 4, 5 zu erkennen. Diese Ausformung 36 liegt im geschlossenen Zustand der Deckel 4, 5 im Eckbereich auf dem umlaufenden Randbereich 6 des Behälters auf. Dieser Eckbereich ist in Figur 7 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Der Scharnierstab 32 ist in die an der Behälterwand 2 angeformte Scharnierhülse 31 teilweise eingeschoben. Am Ende des Scharnierstabes 32 ist ein Schnapper 37 angeformt, der beim vollständigen Einführen des Scharnierstabes 32 in die Scharnierhülse 31 in eine Ausnehmung 38 in der Scharnierhülse 31 einrastet. Der Deckel 4 ist um etwa 270° nach aussen aufgeklappt und die Ausformung 36 ragt nach oben. Sobald die Deckel 4, 5 zugeschwenkt sind verdeckt die Ausformung 36 des Deckels 4, 5 die Ausnehmung 38 in der Scharnierhülse 31 und somit auch den Schnapper 37. Der Schnapper 37 ist in dieser Position von der Ausformung 36 vom Deckel 4, 5 verdeckt und der Scharnierstab 32 kann nicht aus der Scharnierhülse 31 herausgezogen werden. Jeder der vier Scharniere weist am äusseren Ende einen derartigen Schnappverschluss auf. Keiner der Scharnierstäbe 32 kann bei zugeklappten Deckeln 4, 5 aus den Scharnierhülsen gezogen werden. Diese Scharnierstab-Sicherung bildet zusammen mit der beschriebenen Behälterplombierung eine Originalitätssicherung für den Stapelbehälter 1.

[0016] Die Figuren 8A und 8B zeigen einen Ausschnitt des oberen Eckbereichs - wie in der Figur 7 dargestellt - in einem weiteren Ausführungsbeispiel des Stapelbehälters 1. In der Figur 8A ist der Scharnierstab 32 in die am Deckel 4 angeformte Scharnierhülse 43 und in die Scharnierhülse 31 des Behälters teilweise eingeschoben. Zwei kegelförmige Verdickungen 41, 42 im Endbereich des Scharnierstabes 32 bilden einen Schnapper, der dazu bestimmt ist, dass bei vollständig eingeführtem Scharnierstab 32 die beiden kegelförmigen Verdickungen 41, 42 in die Ausnehmungen 39, 40 in der Scharnierhülse einrasten und den Scharnierstab 32 in dieser Endposition halten und ein Herausziehen aus den Scharnierhülsen verunmöglichen. Die Verdickungen 41, 42 am Scharnierstab 32 wirken ähnlich wie Widerhaken, die in die Ausnehmungen 39, 40 eingesteckt und nicht mehr zurückgezogen werden können. Dieser Endzustand des eingeschobenen Scharnierstabes 32 ist in der Figur 8B gezeigt. Die Ausnehmungen 39, 40 sind in der Scharnierhülse derart angeordnet, dass das Ende des Scharnierstabes 32 innerhalb der Scharnierhülse 43 zu liegen kommt. Dadurch ist das Scharnier gesichert und der Deckel 4,5 des Stapelbehälters 1 kann nicht durch Herausziehen des Scharnierstabes 32 geöffnet werden. Die beschriebene Scharnierstabsicherung ist sowohl bei einem Scharnier mit nur einem Scharnierstab wie auch bei Scharnieren mit zwei Scharnierstäben längs einer Deckelseite anwendbar.

[0017] In Figur 9 ist ein Detail des Stapelbehälters 1 mit aufgeklappten Deckel 4 im Bereich des Nockens 12 und dem oberen Randbereich 6 mit der äusseren Verstärkungswand 11 gezeigt. Sobald die Deckel 4, 5 ganz aufgeklappt sind, rasten die Stifte oder Zungen 13 an den Nocken 12 an den Einrastteilen 16 im Randbereich 6 ein, die im gezeigten Beispiel vom unteren Rand des äusseren Verstärkungsrandes 11 gebildet sind. Damit sind die Deckel 4, 5 im geöffneten Zustand fixiert, so dass die Deckel 4, 5 nicht nach unten fallen, wenn der Behälter 1 beispielsweise in einer Waschanlage zum Reinigen umgekehrt werden muss. Ausserdem spart man Platz auf dem Förderband einer Waschanlage, so dass die Auslastung der Anlage verbessert wird.

[0018] In Figur 10 sind drei aufeinander gestapelte Stapelbehälter in perspektivischer Darstellung abgebildet. Der unterste und der oberste Stapelbehälter 30 sind gleich ausgebildet und der mittlere zeigt einen erfindungsgemässen Stapelbehälter 1 mit zugeklappten Deckeln, wobei der mittlere Stapelbehälter 1 teilweise aufgeschnitten ist. Die an sich bekannten Stapelbehälter 30 sind mit zwei in die freie Öffnung hineinragenden Stützstreben 25 versehen. Der mittlere, erfindungsgemässe Stapelbehälter 1 weist nun einen Boden 26 auf, in dem zwei Längsnuten 27 parallel zu den kürzeren Seiten 3 vorgesehen sind. Der Boden 26 ist innen im Behälter mit Rippen 28 versehen, die in einem viereckigem Raster 29 angeordnet sind. Die Rippen 28 sind dabei mindestens gleich hoch wie der durch die Nute 27 erhöhte Bereich des Bodens 26. Durch die Rippen 28 entsteht somit eine ebene Tragfläche, auf welche ebene Gegenstände wie Kartonschachteln oder dergleichen problemlos und in optimaler Packungsdichte gestapelt werden können.

[0019] Selbstverständlich kann auch eine Bodenplatte mit der obenbeschriebenen Verrippung für einen Stapelbehälter 1 auch für Stapelbehälter 30 mit Stützstreben 25 vorgesehen sein. Auch können die Rippen 28 in einem rautenförmigen statt einem viereckigen Raster angeordnet sein.

Ziffernverzeichnis:



[0020] 
1.
Stapelbehälter
2.
Längs-Seitenwand
3.
Quer-Seitenwand
4.
Abdeckung 1
5.
Abdeckung 2
6.
oben umlaufender Randbereich
7.
Scharnierhülse
8.
Scharnierbolzen
9.
Scharnier
10.
Zentrierrippe
11.
äussere Verstärkungswand
12.
Nocken am Deckel
13.
Stift = Einschnappelement
14.
Ausnehmung in den Deckeln
15.
Ausnehmung im Behälter
16.
Einrastteil in der Verstärkung 11
17.
Rippen im Deckel
18.
trapezförmige Zahnung des überlappenden Bereichs der Deckel
19.
Scharnierhülse am Deckel angeformt
20.
Scharnierbolzensteg
21.
Öffnung in Scharnierhülse
22.
Steg in Zentrierrippe
23.
Nase an der Längsseitenwand
24.
Aussparung
25.
Stützstreben
26.
Boden
27.
Nuten im Boden
28.
Rippen im Boden
29.
Raster
30.
Offener Stapelbehälter
31.
Ausformung am Behälter (Scharnierhülse)
32.
Scharnierstab
33.
Scharnierhülse am Deckel (im Bereich Zentrierrippe 10)
34.
U-förmiger Abstand in der Mitte des Behälters
35.
Scharnierhülsen in der Mitte
36.
Ausformung am Deckel
37.
Schnapper
38.
Ausnehmung für Schnapper
39.
erste Ausnehmung in der Ausformung am Deckel
40.
zweite Ausnehmung in der Ausformung am Deckel
41.
konisch nach aussen verlaufendes Stabende
42.
konische (kegelförmige) Verdickung im Scharnierstab
43.
Ausformung am Deckel (Scharnierhülse)
44.
Loch zum Einstecken des Scharnierstabes in die Scharnierhülse
45.
46.


Ansprüche

1. Stapelbehälter (1) mit einer Bodenplatte, mit schrägen, nach oben ausgestellten Längs- und Querseitenwänden (2, 3), sowie mit nach aussen um Scharniere wegklappbaren Abdeckungen (4, 5) und einem oberen umlaufenden Randbereich (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckungen aus zwei symmetrisch komplementären Deckeln (4, 5) bestehen, derart, dass die beiden Deckel (4, 5) gegeneinander austauschbar sind und dass die beiden Deckel (4, 5) in zugeklapptem Zustand rippenverstärkt verzahnt ineinander greifen und annähernd nahtlos gegeneinander liegen, und dass weiter die Deckel (4, 5) an den längsseitigen Aussenrändern Stege (22) mit Aussparungen (24) aufweisen, die im zugeklappten Zustand der Deckel (4, 5) mit an der Oberkante der Behälterwand (2) ausgeformten Nasen (23) in Eingriff bringbar sind.
 
2. Stapelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckel (4, 5) einseitig offene Scharnierhülsen (7) aufweisen, die auf einstückig an der Behälterlängswand (2) ausgeformte Scharnierbolzen (8) aufsteckbar sind.
 
3. Stapelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckel (4, 5) und Seitenwände (2) Scharnierhülsen (31, 33; 43) aufweisen die mit einem Scharnierstab (32) ein Scharnier bilden, wobei der Scharnierstab (32) sich über die ganze Länge der Seitenwand (2) des Behälters (1) erstreckt, und der Scharnierstab (32) an einem Ende einen Schnapper (37; 41, 42) aufweist, der dazu bestimmt ist, in eine Ausnehmung (38; 39, 40)) einer Scharnierhülse (31; 43) des Behälters (1) beziehungsweise des Deckels (4, 5) einzuschnappen.
 
4. Stapelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckel (4, 5) und Seitenwände (2) Scharnierhülsen (31, 33; 43 ) aufweisen die mit je zwei Scharnierstäben (32) pro Längsseite Scharniere bilden, wobei jeder der Scharnierstäbe (32) sich weniger als die halbe Länge der Seitenwand (2) des Behälters (1) erstreckt, und dass jeder der Scharnierstäbe (32) an einem Ende einen Schnapper (37; 41, 42) aufweist, der dazu bestimmt ist, in eine Ausnehmung (38; 39, 40) einer Scharnierhülse (31; 43) des Behälters beziehungsweise des Deckels (4, 5) einzuschnappen.
 
5. Stapelbehälter nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter-Deckel (4, 5) an ihren äusseren Längsseiten Ausformungen (36) aufweisen, welche im geschlossenen Zustand der Deckel (4, 5) auf dem umlaufenden Randbereich im Eckbereich aufliegen, und die den Schnapper (37) des Scharnierstabes (32) abdecken, derart, dass der Scharnierstab (32) nicht aus den Scharnierhülsen (31, 33) ziehbar ist.
 
6. Stapelbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckel (4, 5) an ihren zugewandten Enden komplementär mit einem trapezförmig gezackten Rand (18) versehen sind.
 
7. Stapelbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Deckeln (4, 5) Nocken (12) vorgesehen sind, die beim aufgeklappten Zustand der Deckel (4, 5) mit einem Einrastteil (16) an der Verstärkungswand (11) der Behälterwand (2) in Eingriff bringbar sind.
 
8. Stapelbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnappteil (16) von der Wandverstärkung 11 des Randes (6) des Behälters (1) gebildet ist.
 
9. Stapelbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckel (4, 5) Ausnehmungen (14) aufweisen, die bei zugeklappten Deckeln (4, 5) über einer Ausnehmung (15) in der Seitenwand (3) zu liegen kommen, und dass diese Ausnehmungen (14, 15) dazu bestimmt sind, eine Steckplombe, eine Plombenschnur oder ein Plombenband aufzunehmen.
 
10. Stapelbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bodenplatte eine aussenliegende Nut (27) vorgesehen ist, die dazu bestimmt ist, eine Stützstrebe (25) eines offenen Stapelbehälters (30) aufzunehmen, und dass die Bodenplatte (26) innerhalb des Behälters mit Rippen (28) versehen ist, die mindestens gleich hoch sind wie die in den Behälter hineinragende Nut (27).
 




Zeichnung































Recherchenbericht