I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Müllbehälter, deren topfförmiger, oben offener Korpus, der
meist auf vier Rädern ruht, mittels eines Deckels verschließbar ist.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Bei diesen Müllbehältern, die in Deutschland in der Regel 1100 Liter Volumen fassen,
sind Deckel-Lösungen als Klappdeckel (angelenkt an der Hinterkante) oder als Schiebedeckel
(Aufschieben nach hinten) bekannt. Die Schiebedeckel sind dabei in aller Regel als
Schwingdeckel ausgebildet, in dem der Deckel und auch der Korpus in der Seitenansicht
betrachtet an der Oberkante kreisbogenförmig ausgebildet ist und von dem Schwingdeckel
etwa in der Mitte ein Schwingarm nach unten, meist auf der Außenseite des Korpus nach
unten, reicht und dort am Korpus in als Lagerzapfen ausgebildeten Schwingachsen schwenkbar
gelagert ist.
[0003] Bei derartigen Schiebedeckeln, insbesondere den Schwingdeckeln, wird häufig eine
Kindersicherung gefordert, die verhindern soll, dass ein Kind, welches beispielsweise
seinen Kopf aus Neugier in die Öffnung des Behälters hält, beim sich schließenden
Schwingdeckel zwischen der Vorderkante des Schwingdeckels und der vorderen Oberkante
des Korpus eingeklemmt und gar stranguliert wird.
[0004] Da die Schwingdeckel entweder aufgrund ihres Eigengewichtes, aufgrund Metallkonstruktionen,
oder aufgrund einer Federunterstützung des Schließmechanismus, die jeweils eine zuverlässige
automatische Schließung bewirken sollen, relativ hohe Schließkräfte entwickeln, ist
die sogenannte Kindersicherung von der europäischen Norm EN840 vorgeschrieben.
[0005] Als Kindersicherung sind daher mechanische Lösungen bekannt, die beim Schließen des
Deckels meist formschlüssig ein Anhalten des Deckels vor der endgültigen Schließung
bewirken in einer Position, in der ein Kind noch nicht eingeklemmt werden könnte.
Die endgültige Schließposition erreicht der Deckel erst nach aktiver Betätigung der
Kindersicherung, was in der Regel nur über einen Betätigungsmechanismus möglich ist,
wie er ausschließlich von Erwachsenen betätigt werden kann, beispielsweise aufgrund
eines zu großen Abstandes zweier getrennter Auslöser oder ähnlichem.
[0006] Ein solcher vorbeschriebener Mechanismus, wie er beispielsweise in der EP-A-98115018
beschrieben ist, erfordert einen relativ hohen Aufwand für Herstellung und nachträgliche
Montage am Müllbehälter.
[0007] Eine Kindersicherung kann darin bestehen, dass die Vorderkante des Schiebedeckels,
insbesondere des Schwingdeckels, als separater Sekundärdeckel im Schiebedeckel ausgebildet
ist, wie es die DE 92 05 547 offenbart.
[0008] Problematisch bei dieser Konstruktion ist es, dass bei Regen durch die von den Sekundärdeckeln
zu verschließenden Öffnungen Regenwasser in den Korpus laufen kann.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfachere und kostengünstigere
Lösung für eine Kindersicherung zur Verfügung zu stellen, bei der ein Eindringen von
Regenwasser in den Müllbehälter vermieden wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Bei einer Konstruktion mit Sekundärdeckel muss ein Kind, falls es zwischen der Vorderkante
des Schiebedeckels und der Frontkante des Korpus eingeklemmt wird, nicht die Schließkraft
des gesamten Schiebedeckels überwinden, um sich aus dieser Klemmung zu befreien, sondern
lediglich die Schließkraft dieses Sekundärdeckels überwinden.
[0012] Im folgenden wird von dem Schiebedeckel immer konkret als von einem Schwingdeckel
gesprochen, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken, da der Schwingdeckel bei derartigen
Müllbehältern aufgrund des Platzbedarfs die häufigste Lösung des Schiebedeckels darstellt.
[0013] Da der Sekundärdeckel aufgrund seiner konstruktiven Lösung und vor allem aufgrund
seiner geringeren Größe im Vergleich zum gesamten Schiebedeckel leichter ausgeführt
werden kann und geringere Schließkräfte entwickelt, ist auch ein Kind in der Lage,
diesen Sekundärdeckel selbsttätig zu öffnen und sich aus einer Klemmung zu befreien.
[0014] Um dabei eine zuverlässige Kindersicherung zu bewirken, ist die Frontkante des Schwingdeckels
zurückversetzt und bildet dadurch eine Ausnehmung, die vom Sekundärdeckel in dessen
geschlossener Stellung verschlossen wird, wobei sich diese Ausnehmung im wesentlichen
über die gesamte Frontkante des Schwingdeckels erstreckt, damit keine Restbreite einer
feststehenden Frontkante des Schwingdeckels verbleibt, die ausreichend wäre, um ein
Einklemmen zwischen dieser Restbreite der Frontkante und der Vorderkante des Korpus
zu bewirken.
[0015] Die Ausnehmung ist daher vorzugsweise so breit, dass sie die gesamte Innenbreite
der Öffnung des Korpus überdeckt, an der ausschließlich eine solche Verklemmung erfolgen
könnte.
[0016] Die Frontkante des Schwingdeckels ist in Form der Ausnehmung so weit zurückversetzt,
dass die Ausnehmung eine Tiefe besitzt, die groß genug ist, um ein Einklemmen z.B.
eines Kindes zu verhindern. Die Tiefe der Ausnehmung beträgt deshalb gemäß EN 840-6
vorzugsweise mindestens 181 mm, also den Korpusdurchmesser eines Kindes.
[0017] Gleichzeitig ist der Sekundärdeckel nicht größer als zur Vermeidung einer Klemmung
unbedingt notwendig, um sein Eigengewicht und damit die von ihm bewirkten Schließkräfte
nicht zu hoch werden zu lassen. Zur Minimierung der Schließkräfte kann der Sekundärdeckel
in Öffnungs-Richtung vorzugsweise mittels Federkraft vorgespannt werden.
[0018] Auch sollte die Anlenkung des Sekundärdeckels am Schwingdeckel bzw. Schiebedeckel
noch so weit vorne liegen, dass auch bei einem - bei horizontal stehendem Behälter
- vollständig geöffneten Schiebedeckel bzw. Schwingdeckel der Sekundärdeckel sich
noch nicht selbsttätig aufgrund der Schwerkraft von der geschlossenen Lage in die
geöffnete Lage des Sekundärdeckels gegenüber dem Schwingdeckel bewegt.
[0019] Als konstruktive Lösung des Sekundärdeckels stehen mehrere Varianten zur Verfügung:
[0020] Die einfachste und deshalb wohl zu bevorzugende Lösung ist diejenige der Ausbildung
des Sekundärdeckels als Klappdeckel, der auf der Oberseite des Schiebedeckels knapp
hinter dem Ende der Ausnehmung über Scharniere am Schwingdeckel angelenkt ist und
im geschlossenen Zustand auf den Randbereichen des Schwingdeckels neben dessen Ausnehmung
aufliegt.
[0021] Eine weitere Möglichkeit ist die Ausbildung als Klappdeckel, dessen Anlenkung jedoch
nicht am hinteren Ende des Klappdeckels erfolgt, sondern etwa in dessen mittlerem
Bereich, so dass der hinter der Schwenkachse liegende Teil des Klappdeckels im geschlossenen
Zustand an der Unterseite des Schwingdeckels anliegt, während der vordere Teil auf
der Oberseite des Schwingdeckels aufliegt.
[0022] Dabei ist darauf zu achten, daß die Anlenkung des Klapdeckels ausreichend weit nahe
der Vorderkante des Schiebedeckels liegt, um beim Öffnen des Schiebedeckels und demgegenüber
geöffnetem Klappdeckel eine Kollision zwischen dem ins Innere des Korpus ragenden
Teiles des Klappdeckels und der hinteren Wand des Korpus zu vermeiden.
[0023] Dies reduziert die benötigte Öffnungskraft in Relation zum Gesamtgewicht des Sekundärdeckels,
da jedoch die zum Vermeiden der Klemmung notwendige Tiefe der Abstand zwischen der
Vorderkante des Korpus und der Schwenkachse eines solchen Klappdeckels wäre, ist der
Klappdeckel insgesamt bei dieser Lösung annähernd doppelt so groß wie bei der vorbeschriebenen
Ausführungsform, abgesehen von Dichtigkeitsproblemen gegen Eindringen der Niederschläge.
[0024] Möglich ist auch die Ausführung des Sekundärdeckels als Sekundär-Schiebedeckel, der
dann gegenüber dem Schwingdeckel geführt ist in einer Richtung vorzugsweise parallel
zur Schließrichtung des primären Schiebe-Deckels, zum Beispiel des Schwingdeckels.
[0025] Als Sekundärdeckel kommen auch Drehdeckel in Frage, die z.B. auf der Oberseite des
Schwingdeckels von einer geschlossenen in eine geöffnete Stellung verdreht werden
können durch Drehung um eine Drehachse, die im wesentlichen lotrecht zur Oberseite
bzw. Ebene des Schwingdeckels steht. Dabei empfehlen sich vorzugsweise mehrteilige
Ausbildungen des Sekundärdeckels, z.B. zwei Teile, deren Schwenkachsen knapp außerhalb
der hinteren Eckbereiche der Ausnehmung am Schwingdeckel befestigt sind, und die Ausnehmung
je zur Hälfte von dem einen oder dem anderen Teil des Sekundärdeckels verschlossen
werden.
[0026] Eine weitere Variante der Ausführungsform des Sekundärdeckels als Schiebedeckel ist
die Ausführung als Faltdeckel, dessen beide Teile um eine Achse parallel zur Vorderkante
gelenkig miteinander verbunden sind. Der hintere Teil ist wie bei der Klappdeckel-Lösung
gelenkig z. B. auf der Oberseite des Schwingdeckels befestigt, während die Vorderkante
des vorderen Teils entweder entlang der Oberseite des Schwingdeckels entgegen der
Schließrichtung nach hinten verschiebbar ist und/oder auch von dieser komplett nach
oben abgehoben werden kann.
[0027] Der Sekundärdeckel weist dabei die in vielen Ländern vorgeschriebene Gummilippe im
Bereich der Vorderkante auf, die ein Einklemmen von kleinen Gegenständen wie etwa
Fingern zwischen Schwingdeckel und Vorderkante des Korpus vermeidet.
[0028] Zu diesem Zweck ist die Gummilippe an der Unterseite des Deckels, in diesem Fall
des Sekundärdeckels, befestigt und erstreckt sich schräg nach vorne unten bis zur
Anlage auf der Oberfläche der Oberkante des Korpus, wobei sich die Gummilippe über
die gesamte Breite, also die Frontkante, des Schwingdeckels, in diesem Falle also
des Sekundärdeckels, erstreckt.
[0029] Die Gummilippe kann dazu verwendet werden, um z. B. bei der Ausbildung des Sekundärdeckels
als Klappdeckel dessen Öffnung für ein Kind zu erleichtern: Wenn beispielsweise die
Gummilippe unter einem spitzen Winkel von 20° bis 80°, insbesondere von 30° bis 60°
schräg nach vorne unten abfällt, wird ein Kind, welches zwischen Schwingdeckel und
Oberkante des Korpus mit dem Hals eingeklemmt ist, automatisch versuchen, den Kopf
im wesentlichen horizontal durch Wegbewegen vom Müllbehälter zu befreien. Dabei gleitet
der Kopf auf der schrägen Innenseite der Gummilippe ab, die dadurch zusammen mit dem
Sekundärdeckel nach oben gedrückt wird und die Öffnung des Sekundärdeckels bewirkt.
[0030] Ferner kann der Schiebedeckel, vorzugsweise auf der vom Sekundärdeckel abgewandten,
gegenüberliegenden Seite, einen weiteren Sekundärdeckel, den Beladedeckel, aufweisen.
Dieser stellt im geschlossenen Zustand vorzugsweise keinen Bestandteil der Hinterkante
des Schiebedeckels dar, sondern verschließt eine vollständig vom Schiebedeckel umschlossene
Beladeöffnung. Bei Ausbildung des Beladedeckels als Klappdeckel, der auf der Oberseite
des Schiebedeckels neben der Beladeöffnung angelenkt ist, liegt der Beladedeckel im
geschlossenen Zustand auf dem Randbereich um die Beladeöffnung herum auf.
[0031] Der Beladedeckel dient vor allem dem Einwurf von Müll in den Behälter von der Rückseite
des Behälters her, was dann notwendig ist, wenn - wie in einigen Ländern üblich -
die Behälter am Straßenrand aufgestellt verbleiben und dann mit ihrer Vorderkante
zur Fahrbahn hin stehen, was für das automatische Erfassen und Entleeren der Behälter
durch ein Sammelfahrzeug sinnvoll ist, und dann mit der Rückkante zu den Häusern hin
stehen und beladbar sind.
[0032] Durch eine Trennwand im Korpus des Behälters können Sekundärdeckel bzw. durch Öffnen
des gesamten Schiebedeckels oder Öffnen des Beladedeckels andererseits auch zum Einwurf
von verschiedenen Müllfraktionen in die verschiedenen Kammern des Korpus benutzt werden.
[0033] Bei allen Öffnungen oder Ausnehmungen im Schiebedeckel, insbesondere Schwingdeckel,
die durch Sekundärdeckel oder Beladedeckel im geschlossenen Zustand verschlossen werden,
tritt das zusätzliche Problem auf, daß trotz der konvex nach oben gewölbten Oberseite
des Schiebedeckels, insbesondere Schwingdeckels, bei Regen ein Hineinlaufen von Regenwasser
durch die von den Sekundärdeckeln zu verschließenden Öffnungen in den Korpus des Behälters
vermieden werden muß. Dies wird in aller Regel durch eine im Schiebedeckel ausgebildete,
um die jeweilige Öffnung bzw. Ausnehmung herum verlaufende Randerhöhung bewirkt, die
jedoch nur dann zufriedenstellend funktioniert, wenn in Richtung eines freien Ablaufes
des Regenwassers die Randerhöhung bzw. der entsprechende Bereich des Schiebedeckels,
von dem aus sich die Randerhöhung nach oben aufragt, immer bergab bzw. maximal horizontal,
nicht jedoch bergauf, verläuft (bei horizontal stehendem Behälter).
[0034] Bei einem umlaufend geschlossenen Rand wie bei der Beladeöffnung wird dies erreicht,
indem die bei einer etwa rechteckigen Öffnung quer zur Schließrichtung des Schiebedeckels
verlaufende Ober- und Unterkabnten entweder horizontal verlaufen oder bei der Oberkante
diese von einem erhöhten Punkt in der Mitte aus leicht schräg nach außen unten verläuft.
Sofern die Fläche des Schiebedeckels, in der sich der Beladedeckel und die Beladeöffnung
befindet, in Querrichtung horizontal verläuft und keine Absätze aufweist, ist dies
unproblematisch.
[0035] Der Sekundärdeckel dagegen erstreckt sich über eine Ausnehmung, die sich fast über
die gesamte Breite des Schiebedeckels erstreckt. Hierbei tritt das Problem auf, daß
Schiebedeckel, insbesondere bei Ausbildung als Schwingdeckel, aus Gründen der höheren
Steifigkeit und Gewichtsoptimierung in Querrichtung nicht eben ausgebildet sind, sondern
- wenigstens in ihrer nach außen weisenden Oberseite - Absätze aufweisen, und insbesondere
einen mittleren, tiefer liegenden Bereich, vorzugsweise in Form eines gleich breiten,
in Schließrichtung über die gesamte Länge des Schwingdeckels sich erstreckenden Streifens.
Gegenüber diesem tieferen mittleren Bereich sind die äußeren Bereiche höher liegend,
und dementsprechend ist am Übergang ein ebenfalls in Schließrichtung verlaufender
Absatz jeweils vorhanden.
[0036] Würde der Rand der Ausnehmung für den Sekundärdeckel vom mittleren Bereich zum äußeren
Bereich in Querrichtung, also im 90°-Winkel zur Schließrichtung, nach außen verlaufen,
so würde er im Bereich des Absatzes von der Mitte zu den Seitenflächen hin ansteigen,
mit der Folge, daß im mittleren Bereich vom höchsten Punkt des Schiebedeckels bzw.
Schwingdeckels nach unten gegen den Rand strömendes Regenwasser nicht zur Seite hin
frei abfließen könnte.
[0037] Um dies zu vermeiden, verläuft der Rand im Bereich des Absatzes nicht nur in Querrichtung
zu den Seitenflächen hin, sondern gleichzeitig nach unten zur Frontkante des Schiebedeckels
bzw. Schwingdeckels hin mit einer solchen Schrägstellung, daß in Richtung zu den Frontecken
hin nach wie vor ein Gefälle nach unten und damit ein Ablauf des Wassers gewährleistet
ist.
[0038] Aus dem gleichen Grund verläuft auch im mittleren, tiefliegenden Bereich der Rand
nicht exakt horizontal, sondern ist bogenförmig oder giebelförmig leicht gewölbt mit
einem höchsten Punkt etwa in der Mitte.
[0039] Da gleichzeitig sichergestellt sein muß, daß die Breite der Ausnehmung an der Vorderkante
wenigstens die gesamte Innenbreite des Korpus überdeckt, um im Bereich der Frontecken
des Schiebedeckels ein Einklemmen eines Kindes zu vermeiden, muß von dort aus der
Rand der Ausnehmung steil, annähernd parallel zur Schließrichtung, nach hinten ansteigen.
[0040] Dadurch ergibt sich insgesamt für die Ausnehmung in der Aufsicht betrachtet eine
etwa hutförmige Kontur.
[0041] Durch das Hineinreichen der Ausnehmung für den Sekundärdeckel in die Vorderkante
des Schwingdeckels, und zwar über den wesentlichen Bereich dessen Breite, wird die
Stabilität des Schiebedeckels drastisch reduziert. Im Grunde gilt dies auch für die
Beladeöffnung auf der gegenüberliegenden Seite des Schiebedeckels, wegen dessen umlaufend
geschlossener Kontur ist dort jedoch eine Kompensation dieses Stabilitätsverlustes
durch eine ausreichend stark dimensionierte umlaufende Randerhöhung möglich.
[0042] Da die Ausnehmung für den Sekundärdeckel nicht umlaufend geschlossen, also allseitig
vom Schiebedeckel umgeben ist, ist hier eine Kompensation des Stabilitätsverlustes
durch die Randerhöhung, die primär der Regenwasserableitung dient, nicht oder mit
nur so großer Materialstärke möglich, so daß eine unerwünscht starke Gewichtszunahme
die Folge wäre.
[0043] Deshalb wird die Randerhöhung als wenigstens hinsichtlich des Querschnittes allseitig
geschlossener Hohlraum ausgebildet, was bei Spritzgußherstellung des Schiebedeckels
mittels Blasformtechnik oder Wasserinjektionstechnik möglich ist.
[0044] Die rohrförmige Ausbildung der Randerhöhung an der Ausnehmung des Sekundärdeckels,
die sich insbesondere über die gesamte Länge des Randes erstreckt, reduziert nicht
nur das Gewicht, sondern wegen der geschlossenen Querschnittsform auch die Verwindungssteifigkeit
nicht nur des Randbereiches der Ausnehmung, sondern des gesamten Schiebedeckels.
[0045] Ein zusätzlicher Vorteil wird erzielt, wenn auch die Stirnflächen dieses rohrförmigen
Hohlraumes und nicht nur deren Querschnitt verschlossen sind, weil dadurch einerseits
das Eindringen von Verschmutzungen und dadurch eine unerwünschte Gewichtszunahme vermieden
wird.
c) Ausführungsbeispiele
[0046] Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht des Müllbehälters mit geschlossenen Deckeln,
- Fig. 2:
- denselben Behälter mit geöffnetem Schwingdeckel, jedoch geschlossenem Sekundärdeckel,
- Fig. 3a:
- denselben Behälter gemäß Fig. 1 und 2 mit geschlossenem Schwingdeckel, jedoch geöffnetem
Sekundärdeckel,
- Fig. 3b:
- eine Darstellung ähnlich Fig. 3a,
- Fig. 4:
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie IV-IV der Fig. 1,
- Fig. 5:
- eine Aufsicht auf den Schiebedeckel 3 direkt von oben,
- Fig. 6:
- einen Teilschnitt durch den Schiebedeckel der Fig. 5 entlang der Linie VI-VI, und
- Fig. 7:
- einen Teilschnitt durch den Schiebedeckel 3 der Fig. 5 entlang der Linie VII-VII.
[0047] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen vollständig geschlossenen Müllbehälter
1, der einen topfförmigen, in der Aufsicht etwa rechteckigen, oben offenen Korpus
2 umfasst, der jeweils in den Eckbereichen auf vier Rädern 19 steht, und dessen obere
Öffnung 22, die in der offenen Stellung der Fig. 2 erkennbar ist, von einem Schwingdeckel
3 verschlossen ist.
[0048] Der Schwingdeckel 3 ist in bekannter Art und Weise über Schwingarme 17, die seitlich
außen am Korpus 2 nach unten führen, über zapfenförmig ausgebildete Schwingachsen
18 an den Außenseiten des Korpus 2 gelagert.
[0049] Da derartige Schwingdeckel 3 in aller Regel nur in eine Richtung geöffnet werden
können, wird hierüber eine Vorderseite 27 des Müllbehälters 1 definiert, nahe der
sich beim Aufschieben des Schwingdeckels 3 die Öffnung 22 des Korpus zu öffnen beginnt,
sowie eine demgegenüber abgewandte Rückseite 28.
[0050] Im Schwingdeckel 3 der ausgeführten Bauform ist nahe der Rückseite 28 ein Beladedeckel
29 im Schwingdeckel 3 als Klappdeckel angeordnet, was im Rahmen der vorliegenden Erfindung
jedoch unerheblich ist.
[0051] Das wesentliche für die vorliegende Erfindung ist die - vor allem in Fig. 3 im geschlossenen
Zustand des Schwingdeckels 3 zu erkennende - Ausnehmung 6 im vorderen Bereich des
Schwingdeckels 3, die in dessen Frontkante 5 hineinreicht.
[0052] Die Frontkante 5 des Schwingdeckels 3 ist also in Form einer Ausnehmung 6 über den
gesamten Bereich der Frontkante 5 zurückversetzt und wird durch einen Sekundärdeckel
7, der als Klappdeckel ausgebildet ist, im geschlossenen Zustand verschlossen. Die
Vorderkante 4 des Sekundärdeckels 7 bildet dann die Frontkante 5 des Schwingdeckels
3. Der Sekundärdeckel 7, welcher in Fig. 3 ebenso wie der rückseitige Beladedeckel
29 im geöffneten Zustand dargestellt ist, sind funktional unabhängig voneinander,
können jedoch theoretisch identisch ausgebildet werden.
[0053] Auch die Öffnungen, die durch diese beiden Deckel verschlossen werden, können identisch
ausgebildet sein, also Ausnehmungen darstellen, die die Frontkante des Schwingdeckels
durchbrechen, oder sie können dergestalt unterschiedlich ausgebildet sein - trotz
identischer Bauform der Deckel 7 und 29 - dass diese Frontkante bei der rückseitigen
Öffnung im Schwingdeckel 3 vorhanden ist und die Stabilität des Schwingdeckels 3 verbessert.
[0054] Der Sekundärdeckel 7 ist - wie am besten in Fig. 1 und 3a erkennbar - mittels Scharnieren
15 hinter dem hinteren Ende der Aussparung 6 auf der Oberseite des Schwingdeckels
3 schwenkbar befestigt, und kann nach oben aufgeklappt werden. Die Öffnungsrichtung
30 des Sekundärdeckels 7 verläuft daher - wie vor allem die Schnittdarstellung der
Fig. 4 gut zeigt - steil, fast senkrecht nach oben und damit etwa im rechten Winkel
zur Schließrichtung 10 des Schwingdeckels 3, die entlang der Bogenkontur der Seitenwangen
25, also der über die horizontale, durch Vorderkante 20 und Rückkante des Korpus gebildete,
Öffnungsebene überstehenden Bereiche der Seitenflächen.
[0055] Das Zurückversetzen der Frontkante 5 des Schwingdeckels 3 in Form der Ausnehmung
6 soll das Einklemmen zwischen Schwingdeckel 3 und Oberkante 20 des Korpus 2 im vorderen
Bereich verhindern.
[0056] Die Breite 8, also die Erstreckung der Ausnehmung 6 im Schwingdeckel 3 entlang dessen
Frontkante 5, ist deshalb mindestens so groß wie die Innenbreite 21 der Öffnung 22
des Korpus 2.
[0057] Die verbleibende Restbreite 13 des Schwingdeckels 3 beidseits neben der Breite 8
der Ausnehmung 6 befindet sich somit außerhalb der Innenbreite 21 der Öffnung 22 des
Korpus in der Aufsicht betrachtet, und dient einerseits als Auflagefläche für den
Randbereich des geschlossenen Sekundärdeckels 7 und andererseits der Führung des Schwingdeckels
3 gegenüber den Seitenwangen 25 des Korpus 2:
[0058] Zu diesem Zweck ragen von der Unterseite dieser Restbreite 13 des Schwingdekkels
3 Führungsfortsätze 24 nach unten, die damit eine formschlüssige Führung des Schwingdeckels
3 in Querrichtung, also quer zur Schließrichtung 10, gegenüber dem Korpus 2 bewirken,
indem diese Führungsfortsätze 24 auf der Innenseite der Seitenwangen 25 bis unterhalb
deren Oberkante nach unten ragen mit geringem Seitenabstand zur Innenfläche dieser
Seitenwangen 25.
[0059] Die Ränder 11 der Ausnehmung 6 verlaufen nicht parallel, sondern leicht schräg zu
den Seitenflächen des Schwingdeckels 3 nach hinten aufeinander zu, und bilden zusätzlich
mittels in die Ausnehmung 6 hineinragender Kröpfungen eckförmige Vorsprünge 31 in
der Ebene des Schwingdeckels 3 nahe der rückwärtigen Kante der Ausnehmung 6, auf welcher
der Sekundärdeckel 7 im geschlossenen Zustand aufliegen kann.
[0060] An der Vorderkante 4 des Sekundärdeckels 7 ist die an sich von Schwingdeckeln bereits
bekannte Gummilippe 16 vorhanden, die ein Einklemmen von Fingern und anderen kleinen
Gegenständen verhindern soll:
[0061] Die Vorderkante des Sekundärdeckels 7 reicht nicht ganz, sondern nur bis auf wenige
Zentimeter von oben gegen die Oberkante 20 des Korpus 2 im Frontbereich herab.
[0062] Die verbleibende Differenz wird überdeckt durch die Gummilippe 16, die an der Unterseite
im Frontbereich des Sekundärdeckels 7 befestigt, beispielsweise verschraubt, ist und
von dort schräg nach unten vorne bis auf die Oberkante 20 des Korpus 2 herabreicht.
Dabei soll die etwa plattenförmige Gummilippe 16 unter einem spitzen Winkel 26 von
etwa 30° bis 60° nach vorne unten verlaufen, die ein Herausziehen z. B. eines eingeklemmten
Körperteiles eines Kindes durch Hochdrücken des Sekundärdeckels 7 in deren Öffnungsrichtung
30 aufgrund der Schrägstellung der Gummilippe 16 erleichtert.
[0063] Die Tiefe 9 der Aussparung 6 ist - auch im Bereich der seitlichen hinteren Vorsprünge
31 - noch groß genug, um ein Einklemmen eines Kindes zu verhindern, also größer als
wenigstens 181 mm.
[0064] Die Figuren 1 - 3 zeigen ferner einen Beladedeckel 29, der im geschlossenen Zustand
eine Beladeöffnung 29' verschließt, die sich auf der von der Vorderkante 4 des Schwingdeckels
3 gegenüberliegenden Hälfte befindet und eine vom Schwingdeckel 3 vollständig umschlossene
Öffnung darstellt, wie vor allem die Aufsicht auf den Schwingdeckel in Fig. 5 zeigt.
Der Beladedeckel 29 ist als Klappdeckel ausgebildet, der auf der Oberseite des Schwingdeckels
3 oberhalb der Beladeöffnung 29' durch zwei Scharniere angelenkt ist, und im geschlossenen
Zustand auf dem Rand des Schiebedeckels 3 um die Beladeöffnung 29' herum aufliegt.
Zum Ausgleich des Stabilitätsverlustes des Schiebedeckels 3 durch die Beladeöffnung
29' weist der Schiebedeckel umlaufend um die Beladeöffnung 29' eine Randerhöhung 11"
auf, die aus einer einfachen, einstückigen Aufwölbung des Materials des Schiebedeckels
3 nach oben besteht, und daneben auch der Ableitung des Regenwassers dient.
[0065] Die Figuren, insbesondere Fig. 3a, zeigen ferner, daß die nach außen weisende Oberseite
des Schwingdeckels 3 in Querrichtung 40 nicht horizontal verläuft, sondern zur Optimierung
der Steifigkeit des Schwingdeckels 3 bei geringst möglichem Materialverbrauch wenigstens
auf der Oberseite, insbesondere auch auf der Unterseite, zwei Absätze 32 aufweist.
Dadurch entsteht ein bandförmig in Schließrichtung 10 verlaufender mittlerer, tiefer
liegender Bereich 33 in der Oberseite des Schwingdeckels 3, der insbesondere eine
gleich bleibende Breite aufweist, und demgegenüber sich außen, zu den Stirnflächen
des Behälters hin, anschließende höher liegende, äußere Bereiche 34, zwischen welchen
die Absätze 32 ausgebildet sind.
[0066] Aus Gründen der Regenwasserableitung und Versteifung des Schwingdeckels 3 muß auch
bei der Ausnehmung 6 für den Sekundärdeckel 7 eine entlang des Randes 11 verlaufende
Randerhöhung 11' (deren Vorhandensein Fig. 3b von Fig. 3a unterscheidet) am Schiebedeckel
3 entlang des Randes 11 nach oben aufragend ausgebildet sein. Da sich die Ausnehmung
6 jedoch über den Absatz 32 hinweg erstrecken muß, da sie bis nahe an die Frontecken
12a,b heranreichen muß, muß der Absatz 32 überwunden werden, ohne daß der Rand 11
bzw. dessen Randerhöhung 11' dort von der Mitte zu den Frontecken 12a,b hin einen
ansteigenden Abschnitt aufweist, der das Abfließen des Regenwassers zu den Frontecken
12a,b hin verhindern würde.
[0067] Zu diesem Zweck verläuft wenigstens die Randerhöhung 11', insbesondere auch der Rand
11 selbst, vom mittleren, tiefer liegenden Bereich 33 aus so schräg nach außen unten
in Richtung auf die Frontecken 12a,b des Schwingdeckels 3 hin, daß trotz des in Querrichtung
40 verlaufenden Absatzes 32 nach oben sich insgesamt ein Abfallen derjenigen Fläche
in der Oberseite des Schwingdeckels 3 ergibt, von dem aus sich die Randerhöhung 11'
nach oben erstreckt. Aus dem gleichen Grund ist der mittlere, im tiefer liegenden
Bereich 33 befindliche, Bereich der Randerhöhung nicht horizontal ausgeführt, sondern
leicht ballig oder dachförmig mit einem höchsten Punkt vorzugsweise in der Mitte.
[0068] Da gleichzeitig der Rand 11 sich von den Frontecken 12a,b aus steil nach hinten,
also vollständig oder annähernd parallel zur Schließrichtung 10, nach hinten erstrecken
muß, um ein Einklemmen eines Kindes zu vermeiden, ergibt sich die in Fig. 5 ersichtliche
Hutform der Ausnehmung 6 mit der größten Tiefe 9 im mittleren Bereich 33 und einer
demgegenüber geringeren Tiefe 9' in den äußeren Bereichen 34, wobei - aus den oben
beschriebenen Gründen - sowohl im mittleren Bereich 33 als auch in den äußeren Bereichen
34 die Tiefe 9 bzw. 9' von der Längsmitte 39, also der Mitte durch den Behälter und
damit den Schwingdeckel 3 verlaufend in Schließrichtung 10, aus - nach außen, also
zu den Stirnflächen 37 hin, ständig abnimmt.
[0069] Wie die Figuren 1 und 3 zeigen, besitzt der Sekundärdeckel 7 dagegen keine solche
Hutform, sondern ist in etwa rechteckig mit vorzugsweise relativ stark gerundeten
oberen Ecken ausgebildet, sowie einem vor allem in Fig. 3 erkennbaren, an der Oberkante
und den Seitenkanten und damit auch den oberen Ecken durchgängig vorhandenen, nach
unten umgebogenen Rand, den Deckelrand 41, der etwa die Höhe der Randerhöhung 11'
besitzt. Aufgrund der Hutform der Ausnehmung 6 ist die Anlenkung des Sekundärdeckels
7 im Bereich des mittleren, tiefer liegenden Bereiches 33 am Schwingdeckel 3 vorgesehen,
wie die dort vorhandenen zwei Paare von Befestigungsbohrungen für die Scharniere zeigen.
Der Deckelrand 41 einerseits und die Randerhöhung 11' andererseits weisen zwar in
etwa die gleiche Höhe auf, sind jedoch im Detail so dimensioniert bzw. ist die Höhe
der gelenkigen Anordnung des Sekundärdeckels 7 am Schiebedeckel bzw. Schwingdeckel
3 so gewählt, daß der Schiebedeckel 7 im Bereich der in die Ausnehmung 6 hineinragenden
Ecken 31 des Schiebedeckels 3 mit seiner Unterseite dort auf der Oberseite der Randerhöhung
11' aufliegt, während der Rest des Sekundärdeckels 7 einerseits mit seiner als Gummilippe
16 ausgebildeten Vorderkante 4 auf der Frontkante 5 des Korpus 2 aufliegt und/oder
mit seinem Deckelrand 41 auf der Oberseite des Schiebedeckels 3.
[0070] Ein Handgriff 35 ist in der Mitte der oberen Vorderkante des Sekundärdeckels 7 so
angeordnet, daß mittels dieses Handgriffes 35 einerseits der Sekundärdeckel 7 nach
oben aufgeklappt werden kann, andererseits aber auch bei geschlossenem Sekundärdeckel
7 der gesamte Schwingdeckel 3 nach hinten aufgeschoben werden kann.
[0071] Fig. 7 zeigt in einem Längsschnitt durch die Beladeöffnung 29', dessen Randerhöhung
11" aus einer einstückigen, einfachen Aufwölbung des Materials des Schwingdeckels
3 nach oben besteht, durchgängig umlaufend über den gesamten Umfang der Beladeöffnung
29' und vorzugsweise nicht von deren Rand zurückversetzt.
[0072] Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch die Ausnehmung 6 im Schwingdeckel 3 entlang
der Linie VI-VI, also im tiefer liegenden Bereich 33.
[0073] Dabei ist ersichtlich, daß die Randerhöhung 11' ebenfalls einstückig mit dem Schwingdeckel
3 zusammen ausgebildet ist und von diesem nach oben ragt, jedoch als Hohlkammerquerschnitt
mit etwa rechteckigem bzw. rautenförmigem Querschnitt, der als einziger Hohlraum 36
sich entlang des gesamten Randes 11, also von der einen Frontecke 12a entlang der
gesamten Seiten- und Oberkanten bis zur anderen Frontecke 12b, erstreckt, wie in Fig.
5 ersichtlich, und vorzugsweise auch an seinen stirnseitigen Enden, also den Frontecken
12a,b, ebenfalls dicht verschlossen ist, und damit einen allseitig umschlossenen Hohlraum
36 bildet. Durch dieses im Querschnitt geschlossene Profil wird bei geringem Materialbedarf
eine hohe Aussteifung der von der Randerhöhung umschlossenen Ausnehmung 6 und damit
des gesamten Schwingdeckels 3 erreicht.
[0074] Fig. 6 zeigt ferner den Verlauf der Randerhöhung 11' im Bereich des Absatzes 32 zwischen
dem tiefer liegenden mittleren Bereich 33 und dem höher liegenden Bereich 34 des Schwingdeckels
3, indem sowohl die Oberkante der überall gleichmäßig hohen Randerhöhung 11' als auch
deren Fußpunkt, also Übergang zum Material des normalen Schwingdeckels 3, auch im
Verlauf durch den Absatz 32 hindurch in Richtung zur jeweiligen Frontecke, z. B. 12b,
ständig abfällt und damit den Abfluß des Regenwassers ermöglicht. Dem gleichen Zweck
dient auch die in Fig. 5b ersichtliche leicht ballige Wölbung der Randerhöhung 11
im mittleren Bereich 33 mit einem höchsten Punkt in der Mitte.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0075]
- 1
- Müllbehälter
- 2
- Korpus
- 3
- Schwingdeckel
- 4
- Vorderkante
- 5
- Frontkante
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Sekundärdeckel
- 8
- Breite
- 9
- Tiefe
- 10
- Schließrichtung
- 11
- Rand
- 11'
- Randerhöhung
- 12a,b
- Frontecke
- 13
- Restbreite
- 14
- Oberseite
- 15
- Scharnier
- 16
- Gummilippe
- 17
- Schwingarm
- 18
- Schwingachse
- 19
- Rad
- 20
- Oberkante
- 21
- Innenbreite
- 22
- Öffnung
- 23
- Längsversteifung
- 24
- Führungsfortsatz
- 25
- Seitenwange
- 26
- Winkel
- 27
- Vorderseite
- 28
- Rückseite
- 29
- Beladedeckel
- 29'
- Beladeöffnung
- 30
- Öffnungsrichtung Sekundärdekkel
- 31
- Vorsprünge
- 32
- Absatz
- 33
- mittlerer tiefer liegender Bereich
- 34
- äußerer höher liegender Bereich
- 35
- Handgriff
- 36
- Hohlraum
- 37
- Stirnfläche
- 39
- Längsmitte
- 40
- Querrichtung
- 41
- Deckelrand
- 44
- Hinterkante
1. Müllbehälter (1) mit
- einem topfförmigen Korpus (2) und
- einem diesen verschließenden Schiebedeckel, insbesondere Schwingdeckel (3), wobei
der Schiebedeckel eine Ausnehmung (6) aufweist und am bzw. im Schiebedeckel ein Sekundärdeckel
(7) angeordnet ist, dessen in Schließrichtung (10) vorne liegende Vorderkante (4)
im geschlossenen Zustand des Schiebedeckels dessen Frontkante (5) darstellt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebedeckel entlang des Randes (11) der Ausnehmung (6) eine nach oben vorstehende
Randerhöhung (11') aufweist.
2. Müllbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Randerhöhung (11') als im Querschnitt vollständig umschlossener Hohlraum (36)
ausgebildet ist, der insbesondere auch an seinen stirnseitigen Enden verschlossen
und damit ein insgesamt geschlossener Hohlraum ist.
3. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (36) durch Wasserinjektionstechnik beim Kunststoffspritzgießen erzeugt
ist, insbesondere unter zunächst vollständiger Anfüllung des Forminnenraumes mit flüssigem
Kunststoff und anschließendem Auspressen des Kunststoffvolumens des gewünschten Hohlraumes
(36) mittels unter Druck stehendem Fluid, insbesondere Wasser.
4. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens hinsichtlich des Querschnittes vollständig geschlossene Randerhöhung
(11') so dimensioniert ist, dass sie einen Beitrag zur Versteifung des Schiebedeckels,
insbesondere Schwingdeckels (3), leistet.
5. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebedeckel, insbesondere Schwingdeckel (3), wenigstens auf seiner Oberseite
einen in Schließrichtung (10) verlaufenden, mittleren, tieferen Bereich (33) und demgegenüber
äußere höher liegende Bereiche (34) mit dazwischen ebenfalls vorzugsweise in Schließrichtung
(10) verlaufenden Absätzen (32) aufweist und die Ausnehmung (6) so gestaltet ist,
dass der Rand (11) bzw. die Randerhöhung (11') der Ausnehmung bei geschlossenem Schiebedeckel
und horizontal stehendem Behälter (1) auch im Bereich des Absatzes (32) sich in Richtung
des Verlaufs zur Frontkante (5), also zur Frontecke (12 a, b), hin ständig bergab
verläuft.
6. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (11) und/oder die Randerhöhung (11') im mittleren, tiefer liegenden Bereich
(33) von einem mittigen höchsten Punkt aus in beide Richtungen schräg nach unten verläuft.
7. Müllbehälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den Sekundärdeckel (7) verschließbare Ausnehmung (6) im Schiebedeckel eine
quer zur Schließrichtung (10) gemessene Breite (8) aufweist, dass zwischen dem seitlichen
Rand (11) der Ausnehmung (6) und den Frontecken (12a, b) des Schiebedeckels eine so
geringe Restbreite (13) verbleibt, dass ein Festklemmen einer Person zwischen der
Restbreite (13) und der Oberkante (20) des Korpus (2) des Müllbehälters (1) nicht
möglich ist.
8. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (8) der Ausnehmung (6) sich über die gesamte Innenbreite (21) der Öffnung
(20) des Korpus (2) erstreckt.
9. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (6) eine in Schließrichtung (10) gemessene Tiefe (9) aufweist, die
größer ist als 181 mm.
10. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel (7) ein Klappdeckel ist, der insbesondere auf der Oberseite (14)
des Schiebedeckels mittels wenigstens einem, insbesondere zwei, Scharnieren (15) angelenkt
ist und im geschlossenen Zustand wenigstens teilweise auf der Oberseite (14) des Schiebedeckels
aufliegt.
11. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel ein Sekundär-Schiebedeckel ist, der am Schiebedeckel des Korpus
(2) geführt ist.
12. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel ein Drehdeckel ist, insbesondere ein mehrteiliger Drehdeckel,
der um eine Drehachse, welche lotrecht zur Oberfläche des Schiebedeckels steht, von
einer offenen in eine geschlossene Stellung drehbar ist.
13. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Sekundärdeckel (7) an seiner Vorderkante (4) eine über die Vorderkante nach
unten vorstehende Gummilippe (16) aufweist, die in geschlossenem Zustand von Schiebedeckel
(3) und Sekundärdeckel (7) an der Oberkante (20) der Frontseite des Korpus (2) anliegt
und an der Unterseite des Sekundärdeckels (7) in dessen vorderem Bereich befestigt
ist,
- wobei die Gummilippe (16) schräg nach unten vorne ragt mit einem Winkel (26) zwischen
der Gummilippe (16) und der Horizontalebene der Öffnung (22) des Korpus (2), der zwischen
10° und 70°, insbesondere zwischen 20° und 40° beträgt.
14. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der als Klappdeckel ausgebildete Sekundärdeckel (7) an seinem hinteren, von der Frontseite
des Korpus (2) abgewandten Ende mittels Scharnieren (15) am Schiebedeckel angelenkt
ist.
15. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der als Klappdeckel ausgebildete Sekundärdeckel (7) über die Scharniere (15) nach
hinten vorsteht und sich mit seinem hinteren Bereich unterhalb des Schiebedeckels
und mit seinem vorderen Bereich oberhalb des Schiebedeckels befindet.
16. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der seitliche Rand (11) der Ausnehmung (6) im Schiebedeckel von der Vorderkante aus
schräg nach innen verläuft und insbesondere wenigstens einfach nach innen in die Ausnehmung
(6) hinein gekröpft ist, so dass auf den dadurch gebildeten eckigen Vorsprüngen (31)
des Schiebedeckels der Sekundärdeckel (7) aufliegt.
17. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel (7) an seiner Unterseite in Schließrichtung (10) verlaufend wenigstens
eine Längsversteifung (23) aufweist, die insbesondere integral zusammen mit dem Sekundärdeckel
(7) ausgebildet ist.
18. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (9) der Ausnehmung so gering, insbesondere nicht mehr als 30% der in Öffnungsrichtung
gemessenen Erstreckung des Schiebedeckels ist, und insbesondere die Anordnung des
Schwerpunktes des Sekundärdeckels (7) gegenüber dem Schiebedeckel so nahe an der Frontkante
(5) des Schiebedeckels liegt, dass auch im vollständig geöffneten Zustand des Schiebedeckels
bei einem horizontal stehenden Müllbehälter (1) der Sekundärdeckel (7) sich noch allein
aufgrund der Schwerkraft in seine geschlossene Stellung bewegt.
19. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel (7) ein Gewicht von weniger als 5 kg, insbesondere von weniger
als 3 kg, besitzt und insbesondere als Rotations-Gussteil oder als Kunststoff-Sprizgussteil,
insbesondere mit vollständig umschlossenen Hohlräumen in seinem Inneren, hergestellt,
insbesondere durch Blasformtechnik, hergestellt ist.
20. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel (7) ein Faltdeckel ist, dessen wenigstens zwei gelenkig miteinander
entlang einer parallel zur Vorderkante verlaufenden Linie verbundenen Teile mit dem
Verbindungsbereich nach oben aufschiebbar sind, während die Hinterkante des hinteren
Teiles gelenkig mit dem Schiebedeckel verbunden ist und die Vorderkante des vorderen
Teiles entlang des Schiebedeckels geführt ist.
21. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundärdeckel (7) in Richtung seiner Öffnung mittels Federkraft vorgespannt
ist.
22. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schiebedeckel neben dem in Schließrichtung (10) vorne liegenden Sekundärdeckel
(7), der im geschlossenen Zustand des Schiebedeckels teilweise dessen Vorderkante
(5) darstellt, nahe der der Vorderkante (4) gegenüberliegenden Hinterkante (44) ein
Beladedeckel (29) im Schwingdeckel (3) angeordnet ist, der insbesondere als aufliegender
Klappdeckel ausgeführt ist.
23. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beladedeckel (29) selbsttätig im geöffneten Zustand verbleibt, jedoch bei Öffnen
des Schiebedeckels über einen definierten Punkt hinaus sich selbsttätig in den geschlossenen
Zustand bewegt.
24. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beladedeckel (29) auf einem erhöhten umlaufenden Rand der diesbezüglichen Beladeöffnung
(29') im Schiebedeckel aufliegt.
25. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sekundärdeckel (7) und Beladedeckel (29) separat und unabhängig voneinander zu öffnen
und zu schließen sind und insbesondere keine mechanische Wirkverbindung zwischen den
beiden besteht.
26. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Sekundärdeckel (7) wenigstens ein Handgriff (35) so angeordnet ist, dass mittels
des Handgriffes (35) einerseits bei geschlossenem Sekundärdeckel (7) der Schiebedeckel
in die geöffnete Stellung geschoben werden kann und andererseits auch der Sekundärdeckel
(7) gegenüber dem Schiebedeckel geöffnet werden kann.
27. Müllbehälter nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (35) nahe der Vorderkante des Sekundärdeckels (7) angeordnet ist.
28. Müllbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebedeckel, insbesondere Schwingdeckel (3), als Rotations-Gussteil oder als
Kunststoff-Spritzgussteil, insbesondere mit vollständig umschlossenen Hohlräumen in
seinem Inneren, hergestellt, insbesondere durch Blasformtechnik oder durch Water-Injection-Technik
hergestellt ist.