[0001] Die Erdindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen Verkers-Leit-Einrichtung, insbesondere
eines Halte-Pfostens eines Rückhaltesystems, an einer Fahrbahndecke aus Asphalt.
[0002] Fahrbahndecken aus Asphalt weisen üblicherweise eine in der Regel aus Schotter bestehende
Frost-Schutz-Schicht, darüber eine Asphalt-Trag-Schicht, darüber eine Asphalt-Binder-Schicht
und darauf eine Asphalt-Deck-Schicht auf. Die Asphalt-Trag-Schicht enthält Schotter
mit relativ kleiner Körnung. Die Asphalt-Binder-Schicht enthält feinen Schotter als
Füllstoff. Die Asphalt-Deck-Schicht enthält überwiegend Sand als Füllstoff. Es wird
allgemein davon ausgegangen, dass im Asphalt oberhalb der aus Schotter bestehenden
Frost-Schutz-Schicht Schrauben nicht mit ausreichend hoher Auszugsfestigkeit gesetzt
werden können. Dies gilt insbesondere für die Befestigung der Halte-Pfosten von Rückhaltesystemen,
in der Regel also sogenannte Leitplanken, die extrem hohe Belastungskräfte aufnehmen
können müssen. Es ist daher üblich, derartige Halte-Pfosten in den Boden zu rammen,
und zwar zwischen 1,2 bis 1,5 m tief. Die Festigkeit der Verankerung der Pfosten im
Boden ist zwar zufriedenstellend; der Aufwand beim Einrammen ist naturgemäß außerordentlich
hoch. Unter Verkehrs-Leit-Einrichtungen werden auch schienenartige Gegenstände verstanden,
die üblicherweise mittels Teer auf eine Fahrbahndecke geklebt werden, und zwar insbesondere
auf Fahrbahnbaustellen und dergleichen. Die Verbindung mittels Teer hält einem Anprall
eines Fahrzeuges nicht stand.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren der gattungsgemäßen
Art anzugeben, das besonders einfach und zuverlässig ausführbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die flüssige
Verbundmasse tief in die Poren und Kapillaren des Asphalts hineingedrückt wird. Hierdurch
erfolgt in einem verhältnismäßig großen Bereich um das Bohrloch herum eine Verfestigung
des Asphalts, so dass eine Schraube ausreichend fest gehalten wird. Durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen ist sichergestellt, dass das Gewinde der Schraube auf jeden Fall in den
das Bohrloch umgebenden Asphalt eindringt und dort ein Gewinde schneidet, so dass
auch wiederum sichergestellt ist, dass die Verbundmasse nicht lediglich nach oben
ausweicht, sondern unter ausreichend hohen Druck gesetzt wird, so dass sie in die
Poren und Kapillaren des Asphalts gedrückt wird. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen
wird gleichzeitig erreicht, dass die Schraube nach dem Setzen korrosionsgeschützt
ist. Weiterhin kann die Schraube aus dem Bohrloch herausgedreht und anschließend in
das dort vorhandene Gewinde wieder eingeschraubt werden. Überraschenderweise hat sich
gezeigt, dass bei Nenn-Durchmessern von 10, 12, 14 und 16 mm und Einschraubtiefen
von 120 mm der Schrauben Auszugswerte für die Schrauben von über 40 kN erreicht werden.
[0005] Bevorzugt wird als Verbundmasse styrolfreier Phenylesther mit Härter oder dergleichen
eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Verbundmassen weist styrolfreier Phenylesther
mit Härter den Vorteil auf, Asphalt nicht zu lösen.
[0006] Nach der weiteren Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 ist es von Vorteil, wenn das beim
Bohren des Bohrloches anfallende Bohrmehl nicht vollständig aus dem Bohrloch entfernt
wird, sondern zum Teil dort verbleibt. Es vermischt sich mit der Verbundmasse und
wirkt insoweit als Füllstoff.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0008] Das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung betrifft die Befestigung von Halte-Pfosten
von Rückhaltesystemen auf Fahrbahndecken. Es ist aber auch bei allen anderen Einsatzgebieten
anwendbar, wo Gegenstände ausreichend fest an Asphalt-Schichten befestigt werden sollen,
wie zum Beispiel auf Hallen-Tennisplätzen und dergleichen.
[0009] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung, die einen Halte-Pfosten
für ein Rückhaltesystem zeigt, der mittels Schrauben auf einer Fahrbahndecke aus Asphalt
befestigt ist.
[0010] Wie die Zeichnung erkennen lässt, weist die Farbahndecke eine Asphalt-Trag-Schicht
auf, die aus mittelgrobem Schotter 2 und Asphalt 3, also einem Teerprodukt, als Bindemittel
besteht. Auf der Asphalt-Trag-Schicht 1 ist eine Asphalt-Binder-Schicht 4 angebracht,
die aus feinem Schotter 5 und im Übrigen wiederum aus Asphalt 3 als Bindemittel besteht.
Auf dieser Binder-Schicht 4 ist wiederum eine Asphalt-Deck-Schicht 6 angebracht, die
außer Asphalt 3 Sand oder vergleichbar feine Füllstoffe enthält. Im Übrigen ist der
Aufbau einer solchen Fahrbahn-Decke normiert und kann unterschiedlich sein. Gemeinsam
ist allen Ausführungen, dass sie verhältnismäßig elastisch, also nachgiebig sind und
über ein verhältnismäßig hohes Poren-Kapillar-Volumen verfügen. Das Volumen der Poren
und Kapillaren liegt je nach Aufbau und Verdichtung der Fahrbahndecke zwischen 6 und
12 Volumenprozent.
[0011] In die Fahrbahndecke ist ein im Wesentlichen zylindrisches Bohrloch 7 eingebracht.
Das Bohren kann mittels eines Elektro-Bohr-Hammers oder eines Pneumatik-Bohr-Hammers
oder mittels eines Kern-Bohrers erfolgen. Die Steine des Schotters 3 beziehungsweise
des Schotters 5 werden beim Bohren im Wesentlichen nicht zerschnitten, sondern aufgrund
der Nachgiebigkeit des Asphalts zur Seite gedrückt. Das Bohrloch hat einen Durchmesser
D
B. Das beim Bohren des Bohrlochs 7 entstehende Bohrmehl wird zum Teil durch den Bohrer
selbst aus dem Bohrloch herausgefördert. Ein weiterer Teil kann durch Ausblasen entfernt
werden. Ein Teil des nicht dargestellten Bohrmehls verbleibt aber im Bohrloch 7. Danach
wird in das Bohrloch eine flüssige Verbundmasse 8, die in der Regel aus styrolfreiem
Phenylesther oder dergleichen und Härter besteht, eingefüllt. Es weist weiterhin eine
Bohrungstiefe L
B auf.
[0012] Auf die Fahrbahndecke wird ein Halte-Pfosten 9 aufgesetzt, und zwar derart, dass
ein in seiner Fußplatte 10 befindliches Befestigungs-Loch 11 mit dem Bohrloch 7 fluchtet.
Danach wird auf die Fußplatte 10 eine BeilagScheibe 12 aufgelegt und eine Schraube
13 durch das Loch 11 in das Bohrloch 7 eingeführt. Die Schraube 13 weist einen zylindrischen
Kern 14 mit einem Kern-Durchmesser D
K auf. Auf dem Kern 14 ist einstückig mit diesem ein Gewinde 15 mit einem Gewinde-Durchmesser
D
G ausgebildet. Das Gewinde 15 kann ― wie in der Zeichnung angedeutet ist ― einen etwa
dreieckförmigen Querschnitt aufweisen. Die Schraube 13 ist an einem Ende mit einem
Schraubenkopf 16, beispielsweise einem Sechskant-Kopf, versehen. An ihrem dem Schraubenkopf
16 entgegengesetzten Ende weist sie ein Einführende 17 auf, an dem der Kern 14 abgefast
sein kann. Die Schraube 13 weist eine Gesamtlänge L
G auf, die vom Schraubenkopf 16 bis zum Einführende 17 gemessen wird, die also nicht
die Länge des Schraubenkopfes 16 umfasst. Die Einschraubtiefe L
E der Schraube 13 erstreckt sich von der Unterseite der Fußplatte 10, also von der
Oberseite 18 der Fahrbahndecke bis zum Einführende 17 der Schraube.
[0013] Das bereits erwähnte Einfüllen der flüssigen Verbundmasse 8 in das Bohrloch erfolgt
bis zu einer von der Oberseite 18 der Fahrbahndecke aus gemessenen Füllhöhe L
F, für die gilt 0,2 L
E ≤ L
F ≤ 0,8 L
E. Dies bedeutet, dass das Bohrloch 7 zu 20 bis 80 Prozent der Einschraubtiefe L
E der Schraube 13 mit Verbundmasse 8 gefüllt wird. Der bei eingeschraubter Schraube
13 unterhalb des Einführendes befindliche Hohlraum 19 des Bohrlochs 7 wird hierbei
zusätzlich mit Verbundmasse 8 gefüllt. Das in dem Bohrloch 7 beim Einfüllen der Verbundmasse
8 vorhandene Bohrmehl wird in die Verbundmasse 8 eingemischt und führt dazu, dass
insgesamt weniger Verbundmasse 8 benötigt wird, um die erwähnten Füllhöhen zu erreichen.
[0014] Beim Eindrehen der Schraube 13 in das Bohrloch 7 schneidet sich das Gewinde 15 ein
Innengewinde 20 in die verschiedenen Schichten 1, 4, 6 der Fahrbahndecke. Der ringförmige
Spalt 21 zwischen dem Kern 14 und der Bohrloch-Wand 22 wird mit der Verbundmasse 8
gefüllt. Außerdem wird dadurch, dass das Gewinde 15 in die Bohrloch-Wand 22 eingreift,
eine Drosselstelle geschaffen, so dass auf die im Bohrloch 7 befindliche Verbundmasse
8 beim weiteren Einschrauben der Schraube 13 in das Bohrloch 7 ein relativ hoher Druck
ausgeübt wird. Dies führt dazu, dass die Verbundmasse 8 tief in die Poren und Kapillaren
der einzelnen Schichten 1, 4, 6 eingepresst wird, so dass ein Kunstharz getränkter
Pfropfen 23 in der Fahrbahndecke gebildet wird, der nach dem Aushärten der Verbundmasse
8 eine hohe Festigkeit aufweist.
1. Verfahren zum Befestigen einer Verkehrs-Leit-Einrichtung, insbesondere eines Halte-Pfostens
eines Rückhaltesystems, an einer Fahrbahndecke aus Asphalt, mit folgenden Arbeitsschritten:
- Zurverfügungstellen einer Schraube (13), deren Kern (14) einen Kern-Durchmesser
(DK), deren Gewinde (15) einen Gewinde-Durchmesser (DG) und die eine Einschraubtiefe (LE) aufweist,
- Einbringen eines zylindrischen Loches (7) mit einem vorgegebenen Durchmesser (DB) und einer Tiefe (LB) in die Schicht aus Asphalt,
- Einfüllen einer flüssigen Verbundmasse (8) in das Loch (7) bis zu einer Fülltiefe
(LF) und
- Einschrauben der Schraube (13) unter Verpressen eines Teils der Verbundmasse (8)
in Poren und Kapillaren des Asphalts, wobei folgende Beziehungen gelten:



und

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass styrolfreier Phenylesther mit Härter als Verbundmasse (8) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bohrloch (7) gebohrt wird und
dass höchstens ein Teil des Bohrmehls aus dem Bohrloch (7) entfernt wird.