[0001] Die Erfindung betrifft einen Leicht-Hochlochziegel, insbesondere Wärmedämmziegel
aus tonigem oder lehmigem, gebranntem Material zur Erstellung von einsteinstarken
Wänden, wobei der Ziegel entlang seines Umfanges durchgehend verlaufende Außenwände
und Stoßwände, im übrigen eine regelmäßig über seinen im wesentlichen rechteckigen
horizontalen Querschnitt gleichmäßig verteilte Lochung in Form von Kanälen aufweist,
die vertikal durch den Ziegel hindurchlaufen und über vertikale Verbindungsstege voneinander
getrennt sind.
[0002] Aus der EP-A-0 909 857 ist bereits ein solcher Leicht-Hochlochziegel bekannt, der
zur Erhöhung der Druckfestigkeit einen vertikalen, die Außenwände verbindenden Aussteifungslängssteg
aufweist, welcher in einer von der Parallelen zu den Stoßwänden abweichenden schrägen
Richtung angeordnet und insbesondere in Form einer Raute ausgebildet ist. Dieser Ziegel
hat bei 36er Wandstärken bis zu 35 Lochreihen, ist also demgemäss sehr filigran aufgebaut
und besitzt dadurch eine sehr gute Wärmedämmung in der Größenordnung eines λ-Wertes
von 0,11. Die hohe Lochreihenanzahl bedingt auf der anderen Seite auch, dass die Breite
der Kanäle auf ca. 5 mm reduziert ist.
[0003] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den beschriebenen Ziegel des Standes der Technik hinsichtlich seiner Schalldämm-
und Tragfähigkeitseigenschaften weiter zu verbessern, wobei bezüglich der Tragfähigkeit
insbesondere ein Interesse an einer besonderen Erdbebentauglichkeit besteht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Ziegel zumindest einen
vertikalen Aussteifungslängssteg aufweist, der im wesentlichen parallel zu den Außenwänden
durch den Ziegel hindurch verläuft, der die Stoßwände verbindet und hierdurch die
Schubtragfähigkeit des Ziegels erhöht und dessen Stegbreite zumindest doppelt so groß
ist wie die Stegbreite der Verbindungsstege. Durch diesen in Wandlängsrichtung verlaufenden
Steg ergibt sich eine kastenförmige Aussteifung der Außen- und Stoßwände, die für
die erhöhte Schubtragfähigkeit und hiermit die angestrebte Erdbebentauglichkeit verantwortlich
ist. Der Aussteifungslängssteg sorgt aufgrund seiner Erstreckung in Wandlängsrichtung
außerdem für eine besondere Schallschutzbarriere, indem er dem sich von einer Außenwand
ausbreitenden Schall entlang der gesamten Ziegelbreite zwischen den beiden Stoßwänden
einen gleichmäßigen dicken Steg entgegensetzt.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang hinsichtlich Schallschutz wie
auch Tragfähigkeit natürlich, nicht nur einen, sondern zumindest zwei oder gar vier
parallel zueinander und zu den Außenwänden verlaufende Aussteifungslängsstege vorzusehen,
wobei diese erhöhte Ziegelmasse auf der anderen Seite natürlich eine Reduzierung der
Lochreihenanzahl und somit auch eine leichte Beeinträchtigung der Wärmedämmung bedeutet.
Gleichwohl ist dieser in den restlichen Bereichen des Lochbildes sehr filigran ausgebildet
und somit den üblichen Leicht-Hochlochziegeln des Standes der Technik nicht nur hinsichtlich
Schallschutz und Tragfähigkeit, sondern auch hinsichtlich der Wärmedämmung überlegen.
[0006] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Breite des Aussteifungslängsstegs,
also das ist die parallel zu den Stoßwänden gemessene Breite, so auszubilden, dass
sie zumindest in etwa der Breite einer bzw. der Außenwände entspricht, wodurch sich
die angestrebte homogene Kastenaussteifung ergibt.
[0007] Ein weiterer Vorteil hinsichtlich Stabilität ergibt sich dann, wenn der oder die
Aussteifungslängsstege seitlich an dem benachbarten Aussteifungslängssteg oder an
der benachbarten Außenwand abgestützt ist bzw. sind über zumindest einen im wesentlichen
senkrecht zum Aussteifungslängssteg und parallel zu den Stoßwänden verlaufenden Aussteifungsquersteg
mit einer gegenüber den parallel zu den Stoßwänden angeordneten Verbindungsstegen
größeren Stegbreite. Alternativ kann der zumindest eine Aussteifungsquersteg auch
in einer zur Parallelen zu den Stoßwänden abweichenden Richtung relativ zum Längssteg
schräg verlaufen. Hierdurch ist es möglich, den Aussteifungslängssteg in einer oder
in insbesondere auch in beiden Richtungen der Außenwände über zumindest einen Aussteifungsquersteg
abzustützen, die angesprochene Kastenaussteifung also noch durch zusätzliche Streben
zu verbessern.
[0008] In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn die genannten senkrecht
zum Aussteifungslängssteg angeordneten Aussteifungsquerstege miteinander fluchten
bzw. direkt ineinander übergehen. Hierdurch wird eine Aussteifung über die gesamte
Ziegeltiefe erreicht, indem die beiden Außenwände über eine oder mehrere durchgehende
Aussteifungsquerstege aneinander abgestützt werden. Diese Aussteifungsquerstege, die
die Außenwände abstützen, verbessern nicht nur die statischen Eigenschaften, sondern
vor allem die Schalldämmung des jeweiligen Ziegels bzw. der aus diesen Ziegeln gemauerten
Wände, indem sie unter anderem die Schwingung der Außenwände deutlich herabsetzen
und dadurch die Dickenresonanz verbessern.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Aussteifungslängs- und -querstegen wird
bei Beibehaltung einer optimalen Wärmedämmung und gemäß DIN 105 einer Rohdichte von
weniger als 1,0 kg/dm
3, der Lochanteil auf unter 50 % reduziert; durch die geeignete Anordnung der Aussteifungsstege
werden die bauphysikalischen und statischen Eigenschaften verbessert, insbesondere
die Schubtragfähigkeit erhöht, die aufnehmbare Wanddruckspannung erhöht, die Schalldämmung
der Wand verbessert und die Dübelfähigkeit verbessert.
[0010] Wie eingangs beschrieben, ist es für die Form der Kanäle in gleicher Weise vorteilhaft,
wenn die Verbindungsstege parallel zu den Außen- und Stoßwänden verlaufen. Wenn die
Kanäle an die Aussteifungsquer- oder -längssteg angrenzen, sind die Verbindungsstege
zweckmäßigerweise teilweise durch diese Aussteifungsstege gebildet.
[0011] In an sich bekannter Weise kann der erfindungsgemäße Ziegel an jeder seiner Stoßwände
Zähne und an der jeweils gegenüberliegenden Stoßwand mit den Zähnen korrespondierende
Ausnehmungen aufweisen.
[0012] Schließlich kann der Ziegel aus porosiertem, tonigem oder lehmigem Material hergestellt
sein, wodurch die Wärmedämmfähigkeit noch zusätzlich gesteigert wird. Es empfiehlt
sich des weiteren, dass der Ziegel genau senkrecht zu seinen Wänden befindliche Lagerflächen
aufweist, die vor dem Brennen des Ziegels planparallel geschliffen sind und über die
der Ziegel mit darüber oder darunterliegenden Ziegeln unter Verwendung von Dünnbettmörtel
vermauert wird. Aber auch ohne die planen Lagerflächen lässt sich der erfindungsgemäße
Ziegel als normaler Mauer- oder Ziegelblock verwenden.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsformen anhand der Zeichnung; hierbei zeigen
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Ziegel mit zwei Aussteifungslängsstegen in Draufsicht;
- Figur 2
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ziegels mit vier Aussteifungslängsstegen
und zusätzlich einem rautenförmigen Aussteifungsquersteg in Draufsicht; und
- Figur 3
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ziegels mit insgesamt vier
Aussteifungslängsstegen und zusätzlich drei Aussteifungsquerstegen in Draufsicht.
[0014] In Figur 1 ist die Grundform eines rechteckigen Ziegels 1 dargestellt, der zwei einander
gegenüberliegende Außenwände 2 und 3 aufweist sowie zwei die beiden Außenwände verbindende
Stoßwände 4 und 5, die sich ebenfalls gegenüberliegen und an die sich innerhalb einer
Mauer Stoßwände entsprechend ausgebildeter weiterer Ziegel anschließen.
[0015] Der Ziegel 1 enthält zu den Außenwänden parallele Reihen länglich rechteckiger Kanäle
6, 7, wobei die Kanäle einer Reihe gegenüber den Kanälen einer benachbarten Reihe
jeweils um die Hälfte ihrer Länge versetzt angeordnet sind. Hierbei sind die einzelnen
Kanäle über Verbindungsstege 8 voneinander getrennt, welche allesamt parallel zu den
Außen- bzw. Stoßwänden verlaufen und so die Rechteckformen der Kanäle bilden.
[0016] Die Stoßwand 4 ist mit Zähnen 9 versehen, zu denen die gegenüberliegende Stoßwand
3 korrespondierende Ausnehmungen 10 aufweist. Über diese Zähne bzw. Ausnehmungen lassen
sich benachbart Ziegel formschlüssig aneinander verankern.
[0017] Die Verbindungsstege 8 sind sowohl in zu den Außenwänden paralleler Richtung als
auch in zu den Stoßwänden paralleler Richtung im Ausführungsbeispiel der Figur 1 jeweils
3,1 mm stark ausgeführt, während die Außenwände 2, 3 eine Breite von 9,2 mm, die Stoßwand
5 eine Breite von 5 mm bzw. im Bereich der Zähne 9 eine Breite von 13 mm und die Stoßwand
4 eine Breite von 13 mm bzw. im Bereich der Ausnehmungen 10 eine Breite von 5 mm aufweisen.
[0018] Schließlich sind die Kanäle 6, 7 jeweils 4,4 mm breit ausgebildet.
[0019] Figur 1 zeigt nun zusätzlich zu den Verbindungsstegen 8 zwei Aussteifungslängsstege
11, 12, die parallel zu den Außenwänden 2, 3 verlaufen und die Stoßwände 4, 5 miteinander
verbinden. Durch diese Aussteifungslängsstege 11, 12 wird das Lochbild des Ziegels
1 ungefähr in drei gleich große Bereiche aufgeteilt, der Ziegel also hierdurch aus
drei in Dickenrichtung benachbart zueinander angeordneten Ebenen modular aufgebaut.
Die Aussteifungslängsstege 11, 12 weisen im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ebenso
wie die Außenwände 2, 3 eine Dicke von 9,2 mm auf, wodurch die Homogenität der durch
die Aussteifungslängsstege 11, 12 erfolgten Ziegelaufteilung und insbesondere auch
die Tragfähigkeit des Ziegels hinsichtlich Schubbelastungen weiter optimiert wird.
[0020] Zusätzlich zu den Verbindungsstegen 8 und den Aussteifungslängsstegen 11, 12 sind
schließlich noch Aussteifungsquerstege 13, 14, 15, 16, 17 vorgesehen, die parallel
zu den Stoßwänden 4, 5 jeweils zwischen den Außenwänden 2, 3 und den Aussteifungslängsstegen
11, 12 verlaufen und zur Abstützung der Aussteifungslängsstege untereinander bzw.
an den Außenwänden dienen.
[0021] Die Aussteifungsquerstege 13 bis 17 sind im Ausführungsbeispiel der Figur 1 lediglich
6 mm breit ausgebildet und damit nicht so breit wie die Aussteifungslängsstege, jedoch
breiter als die dazu parallel angeordneten Verbindungsstege 8 und die Stoßwände 4,
5 im Bereich der Ausnehmungen 10 bzw. in demjenigen Bereich, in dem die Zähne 9 fehlen.
[0022] Insgesamt weist der Ziegel 1 aufgrund der großen Lochreihenanzahl und der dünnen
Breite der Verbindungsstege einen sehr filigranen und damit sehr gute Wärmedämmeigenschaften
bedeutenden Aufbau auf. Durch die Aussteifungslängsstege 11, 12 und die Aussteifungsquerstege
13 bis 17 schließlich ergibt sich zusammen mit den Außenwänden 2, 3 und den Stoßwänden
4, 5 eine Kastenaussteifung, die die Schubtragfähigkeit deutlich verbessert. Schließlich
sorgen auch die Aussteifungslängsstege 11, 12 und der versetzte Verlauf der Aussteifungsquerstege
13 bis 17 für einen entsprechend optimierten Schallschutz.
[0023] In Figur 2 ist eine alternative Ausführungsform eines Ziegels 21 in Draufsicht dargestellt,
der ähnlich dem Ziegel aus Figur 1 ausgebildet ist und aber zusätzlich zu in diesem
Fall vier vorgesehenen Aussteifungslängsstegen 22, 23, 24, 25, die entsprechend den
Aussteifungslängsstegen 11, 12 aus Figur 1 ausgebildet sind, und zusätzlich zu Verbindungsstegen
26, die entsprechend den Verbindungsstegen 8 aus Figur 1 ausgebildet sind, schräg
durch den Ziegel verlaufende Aussteifungsquerstege 27, 28, 29, 30 aufweist, die untereinander
die Form einer Raute bilden, wie sie in der genannten EP-A-0 909 857 als Aussteifungsmittel
zur Erhöhung der Druckfestigkeit vorgesehen sind. Schließlich sind weitere Aussteifungsquerstege
31, 32 vorgesehen, die senkrecht zu den Aussteifungslängsstegen 22, 25 angeordnet
sind und über die sich die jeweils äußeren Aussteifungslängsstege 22, 25 an Außenwänden
33, 34 des Ziegels 21 abstützen. Im Gegensatz dazu stützen sich die beiden inneren
Aussteifungslängsstege 23, 24 nicht über senkrecht zu ihnen angeordnete Aussteifungsquerstege,
sondern über die genannten schräg verlaufenden Aussteifungsquerstege 27 bis 30 an
den benachbarten äußeren Aussteifungslängsstegen 22, 25 ab.
[0024] Die querverlaufenden Aussteifungsquerstege 27 bis 30 verlaufen ausgehend von den
Mitten der Stoßwände 35, 36 des Ziegels 21, die ähnlich den Stoßwänden 4, 5 des Ziegels
aus Figur 1 auch mit Zähnen 37 bzw. mit korrespondierenden Ausnehmungen 38 versehen
sind, in einer von der Parallelen zu den Stoßwänden abweichenden Richtung unter Überquerung
der Aussteifungslängsstege 23, 24 in Richtung der Aussteifungslängsstege 22, 25. Dort
treffen sich die zwei Aussteifungsquerstege 27, 28 im Bereich der halben in Wandlängsrichtung
gemessenen Länge des Ziegels im Bereich des Aussteifungslängsstegs 22 und in gleicher
Weise treffen sich die Aussteifungsquerstege 29, 30 auf der anderen Seite auf halber
in Wandlängsrichtung gemessener Ziegellänge im Bereich des Aussteifungslängssteges
25 treffen. So bilden die Aussteifungsquerstege 27 bis 30 eine Raute, über die sich
die Aussteifungslängsstege 22 und 25 an den Aussteifungslängsstegen 23 und 24 bzw.
an den Stoßwänden 35, 36 abstützen. Im genannten Knotenpunkt, in dem sich die Aussteifungsquerstege
27, 28 und der Aussteifungslängssteg 22 treffen, ist auch der weitere parallel zu
den Stoßwänden 35, 36 verlaufende Aussteifungsquersteg 31 an den Aussteifungslängssteg
22 angeschlossen und in gleicher Weise ist der Aussteifungsquersteg 32 an den Knotenpunkt
der Aussteifungsquerstege 29 und 30 sowie des Aussteifungslängssteges 25 angeschlossen.
[0025] Schließlich sei zum Ziegel 21 aus Figur 2 noch erwähnt, dass dieser im Bereich zwischen
den beiden Aussteifungslängsstegen 23, 24 zwei Grifflöcher aufweist, und dass außerdem
die Kanäle 39, 40 des Ziegel, die an sich ähnlich den Kanälen 6, 7 aus Figur 1 ausgebildet
sind, in denjenigen Bereichen, in denen sie an die Aussteifungsquerstege 27 bis 30
grenzen, eine von einem Rechteck abweichende Form, beispielsweise die Form eines Trapezes
oder Dreieckes aufweisen.
[0026] In Figur 3 ist ein Ziegel 41 mit gitterförmig angeordneten Aussteifungsstegen dargestellt,
nämlich mit Aussteifungslängsstegen 42, 43, 44 und 45, die parallel zu den Außenwänden
46, 47 des Ziegels 41 verlaufen und die Stosswände 48, 49 miteinander verbinden, und
mit senkrecht hierzu angeordneten Aussteifungsquerstegen 50, 51, 52, die wiederum
parallel zu den Stoßwänden und senkrecht zu den Außenwänden verlaufen. Beide Arten
von Aussteifungsstegen sind gleichmäßig über den Ziegelquerschnitt verteilt und verbessern
diesen somit sowohl hinsichtlich seiner Schubtragfähigkeit (insbesondere durch die
Aussteifungslängsstege) als auch hinsichtlich seiner Schalldämmung (insbesondere durch
die Aussteifungsquerstege).
[0027] Das Lochbild der Verbindungsstege und Kanäle ist in Figur 3 nicht im Detail dargestellt,
um hiermit anzudeuten, dass das Lochbild an sich beliebig ausgeführt sein kann, solange
die Aussteifungsstege, die zumindest doppelt so stark wie die Verbindungsstege ausgebildet
sind, in Quer- und Längsrichtung durch den Ziegel verlaufen. In Figur 3 ist lediglich
noch gezeigt, wie zusätzlich zu den parallel zu den Stoßwänden 48, 49 verlaufenden
Aussteifungsquerstegen 50, 51, 52 weitere Aussteifungsquerstege 53, 54, 55, 56 vorgesehen
sind, die insgesamt rautenförmig sich schräg zu den Stoßwänden und den Außenwänden
erstrecken und somit der Rautenform der Aussteifungsquerstege 27, 28, 29, 30 aus Figur
2 angenähert sind.
[0028] Zusammenfassend bietet der vorliegende erfindungsgemäße Ziegel den Vorteil einer
stark verbesserten Schubtragfähigkeit einerseits und einer entsprechend verbesserten
Schalldämmeigenschaft andererseits durch Verwendung von den Ziegel aussteifenden und
Schalldämmbarrieren bildenden Aussteifungslängsstegen, die parallel zu den Außenwänden
verlaufen, vorzugsweise so dick wie die Außenwände ausgebildet sind und hierdurch
zusammen mit den Außenwänden und den Stoßwänden eine Kastenaussteifung bilden.
1. Leicht-Hochlochziegel, insbesondere Wärmedämmziegel aus tonigem oder lehmigem gebrannten
Material zur Erstellung von einsteinstarken Wänden, wobei der Ziegel (1, 21) entlang
seines Umfanges durchgehend verlaufende Außenwände (2, 3, 33, 34, 46, 47) und Stoßwände
(4, 5, 35, 36, 48, 49), im übrigen eine regelmäßig über seinen im wesentlichen rechteckigen
horizontalen Querschnitt gleichmäßig verteilte Lochung in Form von Kanälen (6, 7,
39, 40) aufweist, die vertikal durch den Ziegel hindurchlaufen und über Verbindungsstege
(8, 26) voneinander getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ziegel (1, 21, 41) zumindest einen vertikalen Aussteifungslängssteg (11, 12,
22, 23, 24, 25, 42, 43, 44, 45) aufweist, der im wesentlichen parallel zu den Außenwänden
verläuft, der die Stoßwände verbindet und hierdurch die Schubtragfähigkeit des Ziegels
erhöht und dessen Stegbreite zumindest doppelt so groß ist wie die Stegbreite der
Verbindungsstege.
2. Leicht-Hochlochziegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Aussteifungslängssteg (11, 12, 22 bis 25, 42 bis 45) des Ziegels (1,
21, 41) seitlich an einem jeweils benachbarten Aussteifungslängssteg oder an der benachbarten
Außenwand (2, 3, 33, 34, 46, 47) abgestützt ist über zumindest einen im Wesentlichen
senkrecht oder schräg zum Aussteifungslängssteg und parallel oder schräg zu den Stoßwänden
(4, 5, 35, 36, 48, 49) verlaufenden Aussteifungsquersteg (13 bis 17, 27 bis 32, 50
bis 56) mit einer gegenüber den Verbindungsstegen (8, 26) größeren Stegbreite.
3. Leicht-Hochlochziegel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der oder die Aussteifungsquerstege (50 bis 52) parallel zu den Stoßwänden (48,
49) über die gesamte Ziegeltiefe zwischen den Außenwänden (46, 47) erstrecken.
4. Leicht-Hochlochziegel nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Aussteifungslängssteg (42 bis 45) und zumindest ein Aussteifungsquersteg
(50 bis 52) zusammen ein Aussteifungskreuz bilden, das einerseits die einander gegenüberliegenden
Außenwände und andererseits die einander gegenüberliegenden Stoßwände (48, 49) gegenseitig
abstützt.
5. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Breite des zumindest einen Aussteifungslängsstegs (11, 12, 22 bis 25, 42 bis
45) zumindest in etwa der Breite einer Außenwand (2, 3, 33, 34, 46, 47) entspricht.
6. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Anpsrüche
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ziegel (1, 21, 41) bei einer Rohdichte von weniger als 1,0 kg/dm3 einen Lochanteil von weniger als 50 % aufweist.
7. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsstege (8, 26) parallel zu den Außenwänden (2, 3, 33, 34) und Stoßwänden
(4, 5, 35, 36) verlaufen.
8. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsstege (8, 26) teilweise durch den Aussteifungslängssteg (11, 12, 22
bis 25, 42 bis 45) und/oder den Aussteifungsquersteg (13 bis 17, 27 bis 32, 50 bis
56) gebildet sind.
9. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lochung aus parallelen Reihen gegeneinander um eine halbe Lochteilung versetzter
rechteckiger oder schlitzförmiger Kanäle (6, 7, 39, 40) besteht.
10. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ziegel (1, 21, 41) aus porosiertem, tonigem oder lehmigem Material erstellt ist.
11. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ziegel (1, 21, 41) an der einen Stoßwand (5, 36, 48) Zähne (9, 37) und an der
anderen Stoßwand (4, 35, 49) mit den Zähnen korrespondierende Ausnehmungen (10, 38)
aufweist.
12. Leicht-Hochlochziegel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ziegel (1, 21, 41) genau senkrecht zu seinen Wänden befindliche Lagerflächen
aufweist, die vor dem Brennen des Ziegels planparallel geschliffen sind und über die
der Ziegel mit darüber- oder darunterliegenden Ziegeln insbesondere von Dünnbettmörtel
vermauerbar ist.