[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlegung und Verriegelung von Paneelen,
insbesondere über ein Befestigungssystem aus an den Schmalseiten der Paneele vorgesehenen
formschlüssigen Halteprofilen, die sich über die Länge der Schmalseiten erstrecken
und mit Gelenkvorsprüngen beziehungsweise komplementären Pfannenaussparungen versehen
sind.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 79 28 703 U1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren
zur Verlegung und Verriegelung von Fußbodenpaneelen beziehungsweise Platten mit formschlüssigen
Halteprofilen bekannt. Dieses Halteprofile lassen sich durch eine drehende Fügebewegung
miteinander verbinden. Nachteiligerweise muß aber zur Verlegung einer zweiten Plattenreihe,
die an eine verlegte erste Plattenreihe anzubringen ist, zunächst komplett vormontiert
werden. Dem Gebrauchsmuster G 79 28 703 U1 ist die technische Lehre zu entnehmen,
dass zunächst eine erste Reihe von Platten horizontal bereitgelegt wird und dann in
zweiter Reihe mit einer zweiten Platte begonnen wird, die in schräger Position in
eine Nutenausbildung der ersten Plattenreihe einzuschieben ist. Die zweite Platte
muß in dieser Schräglage gehalten werden, damit eine dritte Platte an der zweiten
Platte angeschlossen werden kann. Das gleiche gilt für die folgenden Platten, die
in zweiter Reihe aneinander angeschlossen werden müssen. Erst, wenn alle Platten der
zweiten Plattenreihe in Schrägstellung vormontiert worden sind, kann die komplette
zweite Plattenreihe in die horizontale Lage geschwenkt werden, wobei sie sich mit
der ersten Plattenreihe verriegelt. Ungünstig ist bei dem für diese Plattenkonstruktion
erforderlichen Verlegeverfahren, dass mehrere Personen benötigt werden, um alle Platten
einer zweiten Plattenreihe zur Vormontage in einer schrägen Position zu halten und
die zweite Plattenreihe dann gemeinsam in die Verlegeebene abzusenken.
[0003] Ein anderes Verfahren zur Verlegung und Verriegelung von Paneelen ist aus der EP
0 855 482 A2 bekannt. Hierbei werden Paneele, die in zweiter Reihe verlegt werden
sollen, ebenfalls in schräger Position an die Paneele einer ersten Reihe angefügt.
Benachbarte Paneele der zweiten Reihe werden zunächst in einem kleinen seitlichen
Abstand voneinander mit den Paneelen der ersten Reihe verriegelt. In diesem Zustand
sind die Paneele der zweiten Reihe entlang der ersten Reihe verschiebbar. Durch gegeneinanderschieben
zweier Paneele der zweiten Reihe werden Halteprofile, die an den kurzen Schmalseiten
der Paneele vorgesehen sind, ineinander gedrückt. Nachteiligerweise werden die Halteprofile
dabei sehr stark aufgeweitet und gedehnt. Die Halteprofile erfahren bereits bei der
Montage eine Vorschädigung, die die Haltbarkeit der Halteprofile beeinträchtigt. Für
eine Mehrfachverlegung eignen sich die nach der Lehre der EP 0 855 482 A2 konstruierten
und verlegten Halteprofile nicht. Aus einem HDF- oder MDF-Material geformte Halteprofile
beispielsweise werden durch den hohen Verformungsgrad, dem die Halteprofile bei dem
Verlegeverfahren gemäß der EP 0 855 482 A2 unterliegen, weich. Innere Risse und Verschiebungen
in der Faserstruktur des HDF- oder MDF-Materials sind hierfür verantwortlich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren zur Verlegung
und Verriegelung zu vereinfachen und die Haltbarkeit des Befestigungsystems zu verbessern.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst mit einem Verfahren zur verlegung und Verriegelung
von viereckigen tafelförmigen Paneelen, insbesondere Fußbodenpaneelen, die an gegenüberliegenden
langen Schmalseiten sowie an gegenüberliegenden kurzen Schmalseiten sich über die
Länge der Schmalseiten erstreckende Halteprofile aufweisen, von denen die gegenüberliegenden
Halteprofile im wesentlichen komplementär zueinander ausgebildet sind, wobei zuerst
eine erste Reihe von Paneelean den kurzen Schmalseiten verbunden werden, entweder
indem die komplementären Halteprofile eines verlegten und eines neuen Paneeles in
Längsrichtung der kurzen Schmalseiten ineinandergeschoben werden oder indem das Halteprofil
eines neuen Paneels zunächst durch Schrägstellung relativ zu dem verlegten Paneel
mit dem komplementären Halteprofil des verlegten Paneels ineinandergefügt und nachfolgend
durch Schwenken in die Ebene des verlegten Paneels mit diesem sowohl in der Richtung
senkrecht zu den ineinandergefügten Schmalseiten als auch in der Richtung senkrecht
zur Ebene der verlegten Paneele verriegelt wird, als nächstes ein neues Paneel in
zweiter Reihe verlegt wird, indem das Halteprofil seiner langen Schmalseite zunächst
durch Schrägstellung relativ zu der langen Schmalseite eines Paneels der ersten Reihe
mit dessen Halteprofil ineinandergefügt und nachfolgend in die Ebene der verlegten
Paneele geschwenkt wird, und wobei ein neues Paneel, dessen kurze Schmalseite mit
der kurzen Schmalseite des in zweiter Reihe verlegten Paneels und dessen lange Schmalseite
mit der langen Schmalseite eines in erster Reihe verlegten Paneels verriegelt werden
muß, zunächst an seiner kurzen Schmalseite mit dem Paneel der zweiten Reihe verriegelt
wird, dass neue Paneeldanach entlang der langen Schmalseite eines in erster Reihe
verlegten Paneels aus der Ebene der verlegten Paneele nach oben geschwenkt wird, wobei
das zuvor an der kurzen Schmalseite mit dem neuen Paneel verriegelte Paneel der zweiten
Reihe zumindest an diesem Ende gemeinsam mit dem neuen Paneel bis in eine Schrägstellung
mit nach oben geschwenkt wird, in der sich das lange Halteprofil des neuen Paneels
mit dem komplementären Halteprofil des in erster Reihe verlegten Paneeles ineinanderfügen
läßt, und nach dem Ineinanderfügen das schrägstehende neue Paneel sowie das an einer
kurzen Schmalseite in zweiter Reihe mit dem neuen Paneel verriegelte Paneel in die
Ebene der verlegten Paneele geschwenkt werden.
[0006] Nach dem neuen Verfahren können in zweiter Reihe zu verlegende Paneele von einer
einzigen Person angebracht werden. Ein neues Paneel läßt sich sowohl mit Paneelen
einer ersten Reihe als auch mit einem bereits verlegten Paneel der zweiten Reihe verriegeln.
Hierfür ist es nicht notwendig, die kurzen Schmalseiten zweier in einer Ebene liegender
Paneele unter Aufweitung und Verformung der Halteprofile zu verriegeln.
[0007] Das letzte in zweiter Reihe verlegte Paneel kann an seiner freien kurzen Schmalseite
gegriffen werden und läßt sich um die verriegelte lange Schmalseite als Schwenkachse
in eine Schräglage nach oben schwenken. Dabei wird das Paneel einwenig um seine Längsachse
tordiert. Dies führt dazu, dass sich die freie kurze Schmalseite des Paneels in einer
Schräglage befindet und die Schräglage zu der verriegelten kurze Schmalseite des Paneels
hin abnimmt. Je nach der Steifigkeit der Paneele kann sich eine mehr oder weniger
starke Torsion und damit eine mehr oder weniger abnehmende Schrägstellung ergeben.
Die Schrägstellung kann sich bei steiferen Paneelen durch mehrere der vorherigen Paneele
der zweiten Reihe fortsetzen.
[0008] Bei der Verlegung ist es natürlich nicht erforderlich, dass die erste Reihe komplett
verlegt sein muß, bevor mit der Verlegung der zweiten Reihe begonnen wird. Es ist
bei der Verlegung lediglich darauf zu achten, dass die Anzahl der Elemente der ersten
Reihe größer ist als in der zweiten Reihe und so weiter.
[0009] Das Verfahren läßt sich besonders gut mit dünnen und leicht tordierbaren Paneelen
durchführen. Die Schrägstellung eines in zweiter Reihe angeordneten dünnen Paneels
nimmt durch starke Torsion auf sehr kurzer Distanz ab. Der in der Verlegeebene befindliche
nicht tordierte Rest eines Paneels beziehungsweise einer Paneelreihe, ist sicher verriegelt.
Nur bei dem kurzen schräggestellten Stück des letzten Paneels der zweiten Reihe können
die Halteprofile der langen Schmalseiten während der Verlegearbeiten außer Eingriff
geraten. Sie lassen sich aber gemeinsam mit dem an der kurzen Schmalseite angefügten
neuen Paneel leicht wieder ineinanderfügen.
[0010] Besonders gelenkig und haltbar sind rechteckige tafelförmige Paneele, die an zueinander
parallelen Schmalseiten sich über die Länge der Schmalseiten erstreckende komplementäre
Halteprofile aufweisen, wobei ein Halteprofil als Gelenkvorsprung mit einer konvexen
Wölbung und das komplementäre Halteprofil als Pfannenaussparung mit einer konkaven
Wölbung versehen ist, wobei jeder Gelenkvorsprung eines neuen Paneels unter geringer
Aufweitung der Pfannenaussparung eines verlegten Paneels in diese eingefügt und das
neue Paneel schließlich durch Schwenken in die Ebene des verlegten Paneels verriegelt
wird. Die zur Verlegung und Verriegelung notwenige Verformung der Halteprofile ist
wesentlich geringer als bei Halteprofilen, die senkrecht zu ihren Schmalseiten in
der Verlegeebene zusammengedrückt werden müssen. Vorteilhaft steht der Gelenkvorsprung
nicht weiter von der Schmalseite hervor, als das Dickenmaß des Paneels. Auf diese
Weise besteht ein weiterer Vorteil darin, dass das Halteprofil mit sehr wenig Verschnitt
an der Schmalseite eines Paneels angefräst werden kann.
[0011] Die auch als Formschlußprofile zu bezeichneten Halteprofile der langen Schmalseiten
zweier Paneele bilden im verlegten Zustand zweier Paneele ein gemeinsames Gelenk,
wobei die dem Untergrund abgewandte Oberseite des Gelenkvorsprungs eines Paneels vorzugsweise
eine schräge Materialabtragung aufweist, die sich bis zum freien Ende des Gelenkvorsprungs
erstreckt, und wobei die Dicke des Gelenkvorsprungs durch die Materialabtragung zum
freien Ende hin zunehmend verringert ist, und durch die Materialabtragung ein Bewegungsfreiraum
für das gemeinsame Gelenk geschaffen ist.
[0012] Die Konstruktion gestattet eine gelenkige Bewegung zweier miteinander verbundener
Paneele. Insbesondere können zwei miteinander verbundene Paneele an der Verbindungsstelle
nach oben durchgeknickt werden. Liegt beispielsweise ein Paneel auf einem Untergrund
mit einer Erhebung, so dass eine Schmalseite des Paneels bei Belastung auf den Untergrund
gedrückt wird und sich die gegenüberliegende Schmalseite aufwärts wippt, so wird ein
an der aufwärts wippenden Schmalseite befestigtes zweites Paneel mit nach oben bewegt.
Die dabei wikenden Biegekräfte schädigen die schmalen Querschnitte der Formschlußprofile
jedoch nicht. Statt dessen findet eine Gelenkbewegung statt. Ein mit dem vorgeschlagenen
Befestigungsystem verlegter Fußboden weist eine an unregelmäßige rauhe oder gewellte
Untergründe angepaßte Nachgiebigkeit auf. Das Befestigungsystem eignet sich daher
besonders gut für Paneele zur Renovierung unregelmäßiger Fußböden in Altbauten. Selbstverständlich
ist es auch für eine Verlegung von Paneelen auf einer weichen Zwischenlage besser
geeignet als das bekannte Befestigungssystem.
[0013] Die Konstruktion trägt dem Prinzip der "angepaßten Verformbarkeit" Rechnung. Dieses
Prinzip beruht auf der Erkenntnis, dass sehr steife und dadurch vermeintlich stabile
Verbindungsstellen hohe Kerbspannungen verursachen und dadurch leicht versagen. Um
dies zu vermeiden, sollen Bauteile so gestaltet sein, dass sie eine auf den Einsatzzweck
abgestimmte Nachgiebigkeit oder "angepaßte Verformbarkeit" aufweisen und auf diese
weise Kerbspannungen vermindert werden.
[0014] Darüber hinaus sind die Formschlußprofile so ausgelegt, dass eine Belastung der Oberseite
der Fußbodenpaneele im verlegten Zustand von der oberseitigen Wand der Pfannenaussparung
eines ersten Paneels in den Gelenkvorsprung des zweiten Paneels und von dem Gelenkvorsprung
des zweiten Paneels in die unterseitige Wand des ersten Paneels übertragen wird. Die
Wände der Pfannenaussparung des ersten Paneels haben in verlegtem Zustand Kontakt
mit der Ober- und Unterseite des Gelenkvorsprungs des zweiten Paneels. Die obere Wand
der Pfannenaussparung hat jedoch nur in einem kurzen Bereich an dem freien Ende der
oberen Wand der Pfannenaussparung Kontakt mit dem Gelenkvorsprung des zweiten Paneels.
Auf diese Weise gestattet die Konstruktion unter geringer elastischer Verformung der
Wände der Pfannenaussparung eine Gelenkbewegung zwischen dem Paneel mit der Pfannenaussparung
und dem Paneel mit dem Gelenkvorsprung. Auf diese weise ist die Steifigkeit der Verbindung
bestens angepaßt an eine unregelmäßige Unterlage, welche zwangsläufig zu einer Knickbewegung
zwischen aneinander befestigten Paneelen führt.
[0015] Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass sich das erfindungsgemäßen Verlege-
und Verriegelungsverfahren besser für eine mehrfache Verlegung eignet als die bekannten
Verfahren, weil die Paneele wiederholter Verlegung und nach langem Gebrauch auf einem
unregelmäßigen Untergrund keine Vorschädigung der Formschlußprofile aufweisen. Die
Formschlußprofile sind formstabil und haltbar. Sie können wesentlich länger benutzt
und während ihres Lebenszyklus häufiger wiederverlegt werden.
[0016] Vorteilhaft bilden die konvexe Wölbung des Gelenkvorsprungs und die konkave Wölbung
der Pfannenaussparung im wesentlichen je einen Kreisabschnitt, wobei im verlegten
Zustand der Kreismittelpunkt der Kreisabschnitte auf der Oberseite des Gelenkvorsprungs
oder unterhalb der Oberseite des Gelenkvorsprungs angeordnet ist. Im letzteren Fall
liegt der Kreismittelpunkt innerhalb des Querschnitts des Gelenkvorsprungs.
[0017] Durch diese einfache Konstruktion ergibt sich ein Gelenk, dessen konvexe Wölbung
des Gelenkvorsprungs ähnlich einer Gelenkkugel und die konkave Wölbung der Pfannenaussparung
ähnlich einer Gelenkpfanne ausgebildet sind, wobei im Unterschied zu einem Pfannengelenk
selbstverständlich nur eine ebene Drehbewegung aber keine sphärische Drehbewegung
möglich ist.
[0018] In einer günstigen Ausführung ist der weitest hervorstehende Punkt der konvexen Wölbung
des Gelenkvorsprungs eines Paneels so angeordnet, dass er sich etwa unterhalb der
Oberkante des Paneels befindet. Dadurch ergibt sich ein im Verhältnis zur Gesamtdicke
des Paneels relativ starker Querschnitt für den Gelenkvorsprung. Außerdem bietet die
konkave Wölbung der Pfannenaussparung eine ausreichend große Hinterschneidung für
die konvexe Wölbung des Gelenkvorsprungs, so dass diese durch in der Verlegeebene
wirkende Zugkräfte kaum auseinander zu bewegen sind.
[0019] Die Gelenkeigenschaften zweier miteinander verbundener Paneele können weiter verbessert
werden, wenn die dem Untergrund zugewandte Wand der Pfannenaussparung eines Paneels
auf ihrer Innenseite eine schräge Materialabtragung aufweist, die sich bis zum freien
Ende der Wand erstreckt und die Wandstärke dieser Wand zum freien Ende zunehmend dünner
ist. Dabei ist durch die Materialabtragung im verlegten Zustand zweier Paneele ein
Bewegungsfreiraum für das gemeinsame Gelenk geschaffen. Mit dieser Verbesserung wird
der Anteil an elastischer Verformung der Wände der Pfannenaussparung während der Durchbiegung
der verlegten Paneele nach oben weiter verringert.
[0020] Zweckmäßig ist es auch, wenn die Pfannenaussparung eines Paneels zur Verbindung mit
dem Gelenkvorsprung eines weiteren Paneels durch eine federelastische Verformung ihrer
unteren Wand aufweitbar ist und, dass die während des Fügens auftretende federelastische
Verformung der unteren Wand im fertig verbundenen Zustand zweier Paneele wieder zurückgenommen
ist. Die Formschlußprofile werden dadurch nur für den Fügevorgang und während einer
Gelenkbewegung elastisch verformt und unterliegen, wenn sie nicht belastet sind, keiner
elastischen Verspannung.
[0021] Die Fähigkeit, zwei Paneele auch an deren kurzen Schmalseiten gelenkig zu verbinden,
kommt der Nachgiebigkeit eines Fußbodenbelags zugute.
[0022] Bevorzugt sind die Formschlußprofile einstückig an den Schmalseiten der Paneele angeformt.
Die Paneele lassen sich sehr einfach und mit geringem Verschnitt herstellen.
[0023] Besonders geeignet ist das Verlegeverfahren, wenn die Paneele im wesentlichen aus
einem MDF (Medium Density Fiberboard), HDF (High Densitiy Fiberboard) oder einem Spanplattenmaterial
bestehen. Diese Materialien sind einfach zu bearbeiten und erhalten, beispielsweise
durch eine spanende Bearbeitung, eine ausreichende Oberflächenqualität. Außerdem weisen
diese Materialien eine hohe Formstabilität der gefrästen Profile auf.
[0024] Nachstehend ist die Erfindung beispielhaft in einer Zeichnung dargestellt und anhand
der Figuren 1 bis 6 detailliert beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Befestigungssystem ausschnittsweise anhand der Querschnitte zweier Paneele vor
dem Ineinanderfügen,
- Fig. 2
- das Befestigungssystem gemäß Fig. 1 im aneinander befestigten Zustand,
- Fig. 3
- einen Fügevorgang, bei dem der Gelenkvorsprung eines Paneels in Pfeilrichtung in die
Pfannenaussparung eines zweiten Paneels gesteckt und das erste Paneel nachfolgend
mit einer Drehbewegung arretiert wird,
- Fig. 4
- einen weiteren Fügevorgang, bei dem der Gelenkvorsprung eines ersten Paneels parallel
zur Verlegeebene in die Pfannenaussparung eines zweiten Paneels eingeschoben wird,
- Fig. 5
- das Befestigungssystem im befestigten Zustand gemäß Fig. 2, wobei das gemeinsame Gelenk
aus der Verlegeebene nach oben bewegt ist und die beiden Paneele einen Knick bilden,
- Fig. 6
- das Befestigungssystem im verlegten Zustand gemäß Fig. 2, wobei das Gelenk aus der
Verlegeebene nach unten bewegt ist und die beiden Paneele einen Knick bilden,
- Fig. 7
- ein Befestigungssystem im verlegten Zustand zweier Paneele mit einem Füllstoff zwischen
den Formschlußprofilen der Schmalseiten,
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung des Verfahrens zur Verlegung und Verriegelung von
rechteckigen Paneelen,
- Fig. 9
- ein alternatives Verfahrens zur Verlegung und Verriegelung von rechteckigen Paneelen.
[0025] Nach der Zeichnung ist das für das Verfahren zur Verlegung und Verriegelung von rechteckigen
Paneelen benötigte Befestigungssystem 1 am Beispiel langgestreckter rechteckiger Paneele
2 und 3 erläutert, von denen in Fig. 1 ein Ausschnitt dargestellt ist. Das Befestigungssystem
1 weist an den Schmalseiten der Paneele angeordnete Halteprofile auf, die als komplementäre
Formschlußprofile 4 und 5 ausgebildet sind. Die sich gegenüberliegenden Formschlußprofile
eines Paneels sind jeweils komplementär ausgebildet. Auf diese Weise kann an jedes
bereits verlegte Paneel 2 ein weiteres Paneel 3 angebracht werden.
[0026] Die Formschlußprofile 4 und 5 basieren auf dem Stand der Technik des deutschen Gebrauchsmusters
G 79 28 703 Ul. Insbesondere auf den Formschlußprofilen des Ausführungsbeispiels,
das in den Figuren 14, 15 und 16 sowie in dem zugehörigen Beschreibungsteil der G
79 28 703 U1 offenbart ist.
[0027] Die erfindungsgemäßen Formschlußprofile sind derart weitergebildet, dass sie eine
gelenkige und nachgiebige Verbindung von Paneelen ermöglichen.
[0028] Eines der Formschlußprofile 4 der vorliegenden Erfindung ist mit einem von der Schmalseite
abstehenden Gelenkvorsprung 6 versehen. Die Unterseite des Gelenkvorsprungs 6, die
im verlegten Zustand der Unterlage zugewandt ist, weist zum Zweck der gelenkigen Verbindung
einen Querschnitt mit einer konvexen Wölbung 7 auf. Die konvexe Wölbung 7 ist in dem
komlementären Formschlußprofil 5 drehgelagert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die konvexe Wölbung 7 kreisabschnittsförmig ausgebildet. Der unterhalb des Gelenkvorsprungs
6 angeordnete Teil 8 der Schmalseite des Paneels 3, der im verlegten Zustand der Unterlage
zugewandt ist, steht von dem freien Ende des Gelenkvorsprungs 6 weiter zurück als
der oberhalb des Gelenkvorsprungs 6 angeordnete Teil 9 der Schmalseite. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel tritt der unterhalb des Gelenkvorsprungs 6 angeordnete Teil 8
der Schmalseite etwa doppelt so weit von dem freien Ende des Gelenkvorsprungs 6 zurück,
wie der oberhalb des Gelenkvorsprungs 6 angeordnete Teil 9 der Schmalseite. Dies liegt
darin begründet, dass der Kreisabschnitt der konvexen Wölbung 7 relativ breit ausgebildet
ist. Dadurch ist der weitest hervorstehende Punkt der konvexen Wölbung 7 des Gelenkvorsprungs
6 so angeordnet, dass er sich etwa unterhalb der Oberkante 10 des Paneels 3 befindet.
[0029] Der oberhalb des Gelenkvorsprungs 6 angeordnete Teil 9 der Schmalseite tritt an der
Oberseite des Paneels 3 von der Schmalseite hervor und bildet eine Fugenstoßfläche
9a. Zwischen dieser Fugenstoßfläche 9a und dem Gelenkvorsprung 6 des Paneels 3 ist
der Teil 9 der Schmalseite zurückgesetzt. Dies gewährleistet, dass der Teil 9 der
Schmalseite immer eine geschlossene oberseitige Fuge mit der komplementäten Schmalseite
eines weiteren Paneels 2 bildet.
[0030] Die der konvexen Wölbung 7 des Gelenkvorsprungs 6 gegenüberliegende Oberseite des
Gelenkvorsprungs 6 weist ein kurzes gerades Teilstück 11 auf, das im verlegten Zustand
ebenfalls parallel zum Untergrund U angeordnet ist. Von diesem kurzen Teilstück 11
zum freien Ende hin weist die Oberseite des Gelenkvorsprungs 6 eine schräge Materialabtragung
12 auf, die sich bis zum freien Ende des Gelenkvorsprungs 6 erstreckt.
[0031] Das zu dem besprochenen Formschlußprofil 4 komplementäre Formschlußprofil 5 einer
Schmalseite weist eine Pfannenaussparung 20 auf. Diese ist im wesentlichen von einer
unteren im verlegten Zustand dem Untergrund U zugewandten Wand 21 und einer oberen
Wand 22 begrenzt. Auf der Innenseite der Pfannenaussparung 20 ist die untere Wand
21 mit einer konkaven Wölbung 23 versehen. Dieser kommt die Funktion einer Lagerschale
zu. Die konkave Wölbung 23 ist ebenfalls kreisabschnittsförmig ausgebildet. Damit
die relativ breite konkave Wölbung 23 an der unteren Wand 21 der Pfannenaussparung
20 Platz findet, steht die untere Wand 21 weiter von der Schmalseite des Paneels 2
hervor als die obere wand 22. Die konkave Wölbung 23 bildet an dem freien Ende der
unteren Wand 21 eine Hinterschneidung. Im fertig verlegten Zustand zweier Paneele
2 und 3 wird diese Hinterschneidung von dem Gelenkvorsprung 6 des zugeordneten Formschlußprofils
4 des benachbarten Paneels 3 hintergriffen. Das Maß an Hintergreifung, die Differenz
also zwischen der dicksten Stelle des freien Endes der unteren Wand sowie der Dicke
der unteren Wand an dem tiefsten Punkt der konkaven Wölbung 23 ist so abgestimmt,
dass ein guter Kompromiß zwischen einer gelenkigen Nachgiebigkeit zweier Paneele 2
und 3 sowie einem guten Halt gegen ein Auseinanderziehen der Formschlußprofile 4 und
5 in der Verlegeebene gegeben ist.
[0032] Das Befestigungssystem des Standes der Technik gemäß der Figuren 14, 15 und 16 des
Gebrauchsmusters G 79 28 703 U1 weist demgegenüber ein erheblich größeres Maß an Hinterschneidung
auf. Es ergeben sich dadurch außerordentlich steife Verbindungsstellen, die durch
die Beanspruchung auf einem unregelmäßigen Untergrund U hohe Kerbspannungen verursachen.
[0033] Die Innenseite der oberen Wand 22 der Pfannenaussparung 20 des Paneels 2 ist nach
dem Ausführungsbeispiel im verlegten Zustand parallel zu dem Untergrund U angeordnet.
[0034] Auf der dem Untergrund U zugewandten unteren wand 21 der Pfannenaussparung 20 des
Paneels 2 weist die Innenseite der Wand 21 eine schräge Materialabtragung 24 auf,
die sich bis zum freien Ende der unteren Wand 21 erstreckt. Dadurch wird die wandstärke
dieser wand zum freien Ende zunehmend dünner. Die Materialabtragung 24 schließt sich
gemäß dem Ausführungsbeispiel an das eine Ende der konkaven Wölbung 23 an.
[0035] Der Gelenkvorsprung 6 des Paneels 3 und die Pfannenaussparung 20 des Paneels 2 bilden,
wie in der Fig. 2 zu sehen, ein gemeinsames Gelenk G. Die oben besprochene Materialabtragung
12 an der Oberseite des Gelenkvorsprungs 6 des Paneels 3 sowie die Materialabtragung
24 der unteren Wand 21 der Pfannenaussparung 20 des Paneels 2 schaffen im verlegten
Zustand der Paneele 2 und 3 Bewegungsfreiräume 13 beziehungsweise 25, die dem Gelenk
G in einem kleinen winkelbereich eine Drehung ermöglichen.
[0036] Im verlegten Zustand steht das kurze gerade Teilstück 11 der Oberseite des Gelenkvorsprungs
6 des Paneels 3 mit der Innenseite der oberen Wand 22 der Pfannenaussparung 20 des
Paneels 2 in Kontakt. Außerdem liegt die konvexe Wölbung 7 des Gelenkvorsprungs 6
an der konkaven Wölbung 23 der unteren Wand 21 der Pfannenaussparung 20 des Paneels
2 an.
[0037] Die der Oberseite zugewandten seitlichen Fugenstoßflächen 9a und 26 zweier verbundener
Paneele 2 und 3 liegen immer eindeutig aneinander an. In der Praxis ist eine gleichzeitige
exakte Anlage der konvexen Wölbung 7 des Gelenkvorsprung 6 des Paneels 3 an der konkaven
Wölbung 23 der Pfannenaussparung 20 des Paneels 2 nicht möglich. Fertigungstoleranzen
würden dazu führen, dass entweder die Fugenstoßflächen 9a und 26 exakt aneinander
anliegen oder Gelenkvorsprung 6/Aussparung 20 exakt aneinander anliegen. In der Praxis
sind die Formschlußprofile daher so ausgelegt, dass die Fugenstoßflächen 9a und 26
immer exakt aneinander anliegen und Gelenkvorsprung 6/Aussparung 20 für eine exakte
Anlage nicht genügend weit ineinander bewegt werden können. Da die Fertigungstoleranzen
jedoch in der Größenordnung von hundertstel Millimeter liegen, schmiegen sich auch
Gelenkvorsprung 6/Aussparung 20 nahezu exakt aneinander an.
[0038] Paneele 2 und 3 mit den beschriebenen komplementären Formschlußprofilen 4 und 5 lassen
sich auf verschiedene weisen aneinander befestigen. Nach Fig. 3 ist ein Paneel 2 mit
einer Pfannenaussparung 20 bereits verlegt, während ein zweites Paneel 3 mit einem
komplementären Gelenkvorsprung 6 in Pfeilrichtung P schräg stehend in die Pfannenaussparung
20 des ersten Paneels 2 eingesteckt wird. Danach wird das zweite Paneel 3 um den gemeinsamen
Kreismittelpunkt K der Kreisabschnitte der konvexen Wölbung 7 des Gelenkvorsprungs
6 und der konkaven Wölbung 23 der Pfannenaussparung 20 gedreht, bis das zweite Paneel
3 auf dem Untergrund U aufliegt.
[0039] Eine weitere Fügeart der besprochenen Paneele 2 und 3 ist in Fig. 4 dargestellt,
wonach das erste Paneel 2 mit einer Pfannenaussparung 20 verlegt ist und ein zweites
Paneel 3 mit einem Gelenkvorsprung 6 in der verlegeebene und senkrecht zu den Formschlußprofilen
4 und 5 in Pfeilrichtung P verschoben wird, bis sich die Wände 21 und 22 der Pfannenaussparung
20 ein wenig elastisch aufweiten und die konvexe Wölbung 7 des Gelenkvorsprungs 6
die Hinterschneidung an dem vorderen Ende der konkaven Wölbung 23 der unteren Wand
überwunden hat und die endgültige Verlegeposition erreicht ist.
[0040] Letztere Fügeart wird bevorzugt für die kurzen Schmalseiten eines Paneels verwendet,
wenn diese mit den gleichen komplementären Formschlußprofilen 4 und 5 versehen sind,
wie die langen Schmalseiten der Paneele.
[0041] In Fig. 5 ist das Befestigungssystem 1 im Einsatz dargestellt. Die Paneele 2 und
3 liegen auf einem unregelmäßigen Untergrund U. Das erste Paneel 2 mit dem Formschlußprofil
5 ist auf seiner Oberseite belastet worden. Dadurch ist die Schmalseite des Paneels
2 mit dem Formschlußprofil 5 angehoben worden. Das mit dem Formschlußprofil 5 verbundene
Formschlußprofil 4 des Paneels 3 ist mit angehoben worden. Durch das Gelenk G ergibt
sich ein Knick zwischen den beiden Paneelen 2 und 3. Die Bewegungsfreiräume 13 und
25 schaffen Platz für die Drehbewegung des Gelenks. Das aus beiden Paneelen 2 und
3 gebildete Gelenk G ist ein Stück weit aus der Verlegeebene nach oben bewegt worden.
Der Bewegungsfreiraum 13 ist für die Drehung komplett ausgenutzt worden, so dass die
Oberseite des Gelenkvorsprungs 6 des Paneels 3 im Bereich der Materialabtragung 12
an der Innenseite der Wand 22 des Paneels 2 anliegt. Die Verbindungsstelle ist in
sich nachgiebig und zwingt den beteiligten Formschlußprofilen 4 und 4 keine unnötige
und materialermüdende Biegebelastung auf.
[0042] Die bei Formschlußprofilen nach dem Stand der Technik früh eintretende Schädigung
durch Bruch des Gelenkvorsprungs oder der wände der Formschlußprofile wird somit vermieden.
[0043] Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei einer Gelenkbewegung gemäß der Fig. 5. Dieser
ist darin zu sehen, dass die beiden Paneele nach Entlastung durch ihr Eigengewicht
wieder in ihre Verlegeebene zurückfallen. Eine geringe elastische Verformung der wände
der Pfannenaussparung liegt auch in diesem Fall vor. Diese elastische Verformung unterstützt
das Zurückfallen der Paneele in die Verlegeebene. Es kommt lediglich zu einer sehr
geringen elastische Verformung, weil der Drehpunkt des Gelenks, der durch die kreisabschnittsförmigen
Wölbungen 7 und 23 festgelegt ist, sich innerhalb des Querschnitts des Gelenkvorsprungs
6 des Paneels 3 befindet.
[0044] In Fig. 6 ist eine Gelenkbewegung zweier verlegter Paneele 2 und 3 in entgegengesetzter
Drehrichtung dargestellt. Die auf einem unregelmäßigen Untergrund U verlegten Paneele
2 und 3 sind nach unten durchgeknickt. Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass bei
einem Durchknicken der Verbindungsstelle aus der Verlegeebene zum Untergrund U hin
eine deutlich stärkere elastische Verformung der unteren Wand 21 der Pfannenaussparung
20 auftritt als bei der Durchknickung aus der Verlegeebene nach oben. Der Sinn dieser
Maßnahme ist darin zu sehen, dass die nach unten durchgeknickten Paneele 2 und 3 nach
Entlastung nicht durch ihr Eigengewicht wieder in die Verlegeebene zurückkehren können.
Die stärkere elastische Verformung der unteren wand 21 der Pfannenaussparung 20 erzeugt
jedoch eine Spannkraft, die die Paneele 2 und 3 nach Entlastung sofort wieder federelastisch
in die Verlegeebene zurück bewegt.
[0045] Die beschriebenen Formschlußprofile 4 und 5 sind vorliegend einstückig an den Schmalseiten
der Paneele 2 und 3 angeformt. Dies geschieht vorzugsweise durch einen sogenannten
Formatiervorgang, bei dem in einem Durchlauf die Formschlußprofile 4 und 5 mit mehreren
hintereinandergeschalteten Fräswerkzeugen die Form der Schmalseiten der Paneele 2
und 3 fräsen. Die Paneele 2 und 3 des beschriebenen Ausführungsbeispiels bestehen
im wesentlichen aus einer MDF-Platte mit einer Dicke von 8 mm. Die MDF-Platte ist
an Ihrer Oberseite verschleißfest und dekorativ beschichtet. An Ihrer Unterseite ist
eine sogenannte Gegenzugschicht angebracht, die die von der oberseitigen Beschichtung
verursachten Eigenspannungen kompensiert.
[0046] Schließlich zeigt Fig. 7 zwei Paneele 2 und 3 im verlegten Zustand, wobei ein Befestigungsystem
1 mit einem weichelastisch aushärtenden Füllstoff 30 zum Einsatz kommt. Der Füllstoff
30 ist zwischen allen aneinandergrenzenden Teilen der formschlüssig verbundenen Schmalseiten
vorgesehen. Insbesondere die oberseitige Fuge 31 ist mit dem Füllstoff verschlossen,
damit keine Feuchtigkeit und kein Schmutz eindringen können. Außerdem bewirkt der
im geknickten Zustand zweier Paneele 2 und 3 in sich verformte Füllstoff 30 durch
seine Elastizität eine Rückstellung der Paneele 2 und 3 in die Verlegeebene.
[0047] In Fig. 8 ist eine perpektivische Dargestellung der Verlegung eines Fußbodens zu
sehen, bei der das erfindungsgemäße Verfahren zur Verlegung und Verriegelung von Paneelen
angewandt wird. Der Einfachheit der Zeichnung wegen sind die Details der Halteprofile
weggelassen worden. Diese entsprechen aber den Formschlußprofilen der Figuren 1 bis
7 und weisen profilierte Gelenkvorsprünge und dazu komplementäre Pfannenaussparungen
auf, die sich über die gesamte Länge der Schmalseiten erstrekken.
[0048] Es ist eine erste verlegte Reihe R1 mit rechteckigen tafelförmigen Paneelen 40, 41,
42 und 43 zu erkennen. Die Paneele 40, 41, 42 und 43 der ersten Reihe R1 sind vorzugsweise
so verlegt, dass stets Pfannenaussparungen an den freien Seiten eines verlegten Paneels
liegen und neue Paneele mit den Gelenkvorsprüngen an die Pfannenaussparungen der verlegten
Paneele angefügt werden.
[0049] Die Paneele 40, 41, 42 und 43 der ersten Reihe R1 sind an Ihren kurzen Seiten miteinander
verriegelt worden. Dies kann entweder in der Verlegeebene durch seitliches Ineinanderschieben
in Längsrichtung der Halteprofile der kurzen Schmalseiten geschehen oder alternativ
durch Ineinanderfügen der Halteprofile unter Schrägsstellung eines neuen Paneels relativ
zu einem verlegten Paneel und nachfolgendem Schwenken des neuen Paneels in die Verlegeebene.
Die Verlegeebene ist in den Figuren 8 und 9 an der gestrichelten Linie V angedeutet.
In beiden Fällen sind die Halteprofile ohne nennenswerte Verformung miteinander verriegelt
worden. Die Paneele sind in der zur Verlegeebene senkrechten Richtung verriegelt.
Außerdem sind sie in der Richtung senkrecht zur Ebene der Schmalseiten verriegelt.
[0050] In einer zweiten Reihe R2 befinden sich die Paneele 44, 45 und 46. Zunächst ist das
Paneel 44 mit seiner langen Seite durch Einfügen seines Gelenkvorsprungs unter Schrägsstellung
relativ zu den Paneelen der ersten Reihe R1 und nachfolgendem Schwenken des Paneels
44 in die Verlegeebene verriegelt worden.
[0051] Zur Verlegung eines neuen Paneels in zweiter Reihe können mehrere alternative Verfahrensschritte
durchgeführt werden, von denen anhand der Figuren 8 und 9 zwei Alternativen beschrieben
sind. Eine weitere Alternative wird ohne Darstellung erläutert.
[0052] Bei der verlegung eines neuen Paneels 46 in zweiter Reihe muß dieses sowohl mit einer
langen Seite an der ersten Reihe R1 als auch mit einer kurzen Seite an dem verlegten
Paneel 45 verriegelt werden. Zuerst wird das neue Paneel 46 immer an einer kurzen
Seite mit einem verlegten Paneel 45 verriegelt.
[0053] Nach Fig. 8 wird das freie Ende 45a um die verriegelte lange Schmalseite 45b aus
der Verlegeebene um einen Schwenkwinkel α nach oben geschwenkt. Dabei tordiert das
Paneel 45 derart, dass das Maß des Schwenkwinkels α von dem freien Ende 45a zu dem
verriegelten Ende 45c hin abnimmt. Gemäß Fig. 8 bleibt das verriegelte Ende 45c in
der verlegeebene liegen. In dieser Position wird das neue Paneel 46 in einer Schrägstellung
relativ zu dem Paneel 45 an dessen freies Ende 45a angesetzt. Das Paneel 46 kann zunächst
nicht auf der ganzen Länge der kurzen Seite angesetzt werden, weil das Paneel 45 bereits
mit den Paneelen 41 und 42 der ersten Reihe verriegelt ist. Nun wird das Paneel 46
in Richtung des Pfeils A geschwenkt, bis es, wie durch die gestrichelte Schwenkposition
46' ebenfalls unter dem Schwenkwinkel α zur Verlegeebene positioniert ist. In der
Schwenkposition 46' wird das Paneel 46 in Richtung des Pfeils B verschoben und der
Gelenkvorsprung des Paneels 46 in die Pfannenaussparung der Paneele 42 und 43 der
ersten Reihe R1 eingefügt. Dabei wird die kurze Schmalseite des Paneel 46 gleichzeitig
ganz auf die kurze Schmalseite 45a des Paneels 45 aufgeschoben. Schließlich werden
die Paneele 45 und 46 in Richtung des Pfeils C gemeinsam in die verlegeebene geschwenkt
und mit den Paneelen der ersten Reihe R1 verriegelt.
[0054] Eine Vorschädigung der Halteprofile durch einen hohen Verformungsgrad während der
Verlegung und Verriegelung wird vermieden.
[0055] Die Alternative des Verlegeverfahrens gemäß Fig. 9 sieht ebenfalls vor, dass das
freie Ende 45a um die verriegelte lange Schmalseite 45b aus der Verlegeebene um einen
Schwenkwinkel α nach oben geschwenkt wird, wobei das Paneel 45 tordiert und an dem
freien Ende 45a um einen Schwenkwinkel α zur Verlegeebene schräggestellt ist. Das
verriegelte Ende 45c bleibt wiederum in der verlegeebene liegen. Im Unterschied zur
Fig. 8 wird das Paneel 46 nun ebenfalls unter dem Schwenkwinkel α zur Verlegeebene
schräggestellt und an seiner kurzen Seite 46a in Längsrichtung auf das Halteprofil
der kurzen Seite 45a des Paneels 45 aufgeschoben. In dieser Schrägstellung wird der
Gelenkvorsprung der langen Seite 46b des Paneel 46 sofort in die Pfannenaussparung
der Paneele 42 und 43 der ersten Reihe R1 eingefügt. Schließlich werden die Paneele
45 und 46 gemeinsam in die Verlegeebene geschwenkt und mit den Paneelen der ersten
Reihe R1 verriegelt.
[0056] Die nicht dargestellten Alternativen zur Verlegung und Verriegelung von Paneelen
bestehen darin, Paneele 45 und 46 zunächst in der Verlegeebene an ihren kurzen Schmalseiten
zu verriegeln. Die hier beschriebenen Alternativen werden durch Anschauung der Figuren
8 und 9 verständlich, daher sind auch bezüglich der nicht dargestellten Alternativen
Bezugszeichen angegeben.
[0057] Nach einer der Alternativen werden die Halteprofile der kurzen Schmalseiten 45a und
46a der Paneele 45 und 46 in Längsrichtung ineinandergeschoben, während beide Paneele
45 und 46 in der Verlegeebene liegen bleiben. Nach einer anderen Alternative liegt
das Paneel 45 in der Verlegeebene und wird das Paneel 46 unter Schrägstellung zum
Paneel 45 an dessen kurze Schmalseite 45a angesetzt und dann in die Verlegeebene geschwenkt.
[0058] Nach den obigen alternativen Verfahrensschritten zur Verriegelung der Paneele 45
und in der Verlegeebene ist das Paneel 46 an seiner langen Seite noch nicht mit den
Paneelen 42 und 43 der ersten Reihe R1 verriegelt. Hierzu müssen das Paneel 46 sowie
das Paneel 45 an einem Ende 45a in die oben beschriebene Schrägstellung unter dem
Schwenkwinkel α angehoben werden. Dann wird der Gelenkvorsprung der langen Seite 46b
des Paneel 46 in die Pfannenaussparung der Paneele 42 und 43 der ersten Reihe R1 eingefügt
und die Paneele 45 und 46 schließlich gemeinsam durch Schwenken in die Verlegeebene
V mit den Paneelen 42 und 43 der ersten Reihe R1 verriegelt.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Befestigungssystem
- 2
- Paneel
- 3
- Paneel
- 4
- Formschlußprofil
- 5
- Formschlußprofil
- 6
- Vorsprung
- 7
- konvexe Wölbung
- 8
- Teil der Schmalseite
- 9
- Teil der Schmalseite
- 9a
- Fugenstoßfläche
- 10
- Oberkante
- 11
- Teilstück
- 12
- Materialabtragung
- 13
- Bewegungsfreiraum
- 20
- Aussparung
- 21
- untere Wand
- 22
- obere Wand
- 23
- konkave Wölbung
- 24
- Materialabtragung
- 25
- Bewegungsfreiraum
- 26
- Fugenstoßfläche
- 30
- Füllstoff
- 31
- oberseitige Fuge
- G
- Gelenk
- K
- Kreismittelpunkt
- P
- Pfeil
- U
- Unterlage
- R1
- erste Reihe
- R2
- zweite reihe
- 40
- Paneel
- 41
- Paneel
- 42
- Paneel
- 43
- Paneel
- 44
- Paneel
- 45
- Paneel
- 45a
- kurze Schmalseite/freies Ende
- 45b
- lange Schmalseite
- 45c
- kurze Schmalseite/verriegeltes Ende
- 46
- Paneel
- 46a
- kurze Schmalseite
- 46b
- lange Schmalseite
- 46'
- gestrichelte Schwenkposition
- α
- Schwenkwinkel
- V
- Verlegeebene