[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine eines
Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] In der heutigen Fahrzeugtechnik werden Ottomotoren als Brennkraftmaschinen mit einer
Benzin-Direkteinspritzung anstatt einer konventionellen Saugrohreinspritzung bevorzugt,
da derartige Brennkraftmaschinen gegenüber den herkömmlichen Ottomotoren deutlich
mehr Dynamik aufweisen, bezüglich Drehmoment und Leistung besser sind und gleichzeitig
eine Verbrauchssenkung um bis zu 15 % ermöglichen. Möglich macht dies vor allem eine
sog. Schichtladung im Teillastbereich, bei der nur im Bereich der Zündkerze ein zündfähiges
Gemisch benötigt wird, während der übrige Brennraum mit Luft befüllt wird. Da herkömmliche
Brennkraftmaschinen, die nach dem Saugrohrprinzip arbeiten, bei einem derartig hohem
Luftüberschuss, wie er bei der Benzin-Direkteinspritzung vorliegt (Lambda ≥ 1,4),
nicht mehr zündfähig sind, wird bei diesem Schichtlademodus das Kraftstoff-Gemisch
um die zentrale im Brennraum positionierten Zündkerze konzentriert, während sich in
den Randbereichen des Brennraums reine Luft befindet. D. h., dass lediglich dieser
Gemischballen einen Lambdawert von in etwa gleich 1 aufweist. Um das Kraftstoff-Gemisch
um die zentral im Brennraum positionierte Zündkerze herum zentrieren zu können, ist
eine gezielte Luftströmung im Brennraum erforderlich, eine sog. Tumbleströmung. Dazu
wird im Brennraum eine intensive, walzenförmige Strömung ausgebildet und der Kraftstoff
erst im letzten Drittel der Kolbenaufwärtsbewegung eingespritzt. Durch die Kombination
von gezielter Luftströmung und spezieller Geometrie des Kolbens der z. B. über eine
ausgeprägte Kraftstoff- und Strömungsmulde verfügt, kann der besonders fein zerstäubte
Kraftstoff somit in einem Gemischballen optimal um die Zündkerze herum konzentriert
und sicher entflammt werden. Für die jeweils optimale Anpassung der Einspritzparameter
(Einspritzzeitpunkt, Kraftstoffdruck, etc.) sorgt die Motorsteuerung bzw. das Motorsteuergerät.
[0003] Derartige Brennkraftmaschinen können entsprechend lange im Magerbetrieb betrieben
werden, was sich, wie dies oben bereits dargelegt worden ist, positiv auf den Kraftstoffverbrauch
insgesamt auswirkt. Dieser Magerbetrieb bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass
eine besonders große Menge von Stickoxiden (NO
x) produziert wird, die vom 3-Wege-Katalysator nicht mehr vollständig reduziert werden
kann. Um die Stickoxid-Emissionen im Rahmen vorgeschriebener Grenzwerte, z. B. des
Euro-IV-Grenzwertes zu halten, werden in Verbindung mit derartigen Brennkraftmaschinen
regelmäßig Stickoxid-Speicherkatalysatoren eingesetzt, mit denen die Stickoxid-Emissionen
dadurch reduziert werden können, dass die Stickoxide in den Stickoxid-Speicherkatalysator
eingespeichert werden. Um die Stickoxide im Stickoxid-Speicherkatalysator einspeichern
zu können, ist eine bestimmte Menge von Sauerstoff erforderlich, da die Stickoxide
in Verbindung mit Sauerstoff am Edelmetall des Stickoxid-Speicherkatalysators durch
Reaktion mit Sauerstoff oxidiert und Stickstoffdioxid (NO
2) bildet. Das Stickstoffdioxid reagiert anschließend mit im Stickoxid-Speicherkatalysator
eingelagerten Metalloxiden, die als Speichermaterialien verwendet werden, unter Bildung
eines entsprechenden Speichermaterial-Nitrates. Aufgrund der im mageren Abgasstrom
vorhandenen hohen Luft- und damit Sauerstoffmenge, kann diese Reduktion der Stickoxide
sehr gut und effektiv durchgeführt werden. Da diese Reduktionsreaktion jedoch nicht
katalytisch sondern stöchiometrisch verläuft, wird das Speichermaterial des Stickoxid-Speicherkatalysators
dadurch verbraucht. Mit zunehmender gespeicherter Stickoxidmenge sinkt die Effektivität
der Nitratbildung ab. Es wird ein Sättigungszustand erreicht. Zur Aufrechterhaltung
einer hohen Speichereffektivität muss daher das Speichermaterial periodisch regeneriert
werden. Dazu schaltet man kurzfristig auf unterstöchiometrischen, d. h. fetten Motorbetrieb
um, bei dem die Brennkraftmaschine mit einem Luftmangel betrieben wird. Unter derartigen
fetten Betriebsbedingungen ist die Temperaturstabilität des Nitrates geringer als
im Magerbetrieb, so dass es zu einem Zerfall des Nitrates kommt. Das dabei freigesetzte
Stickoxid (NO) wird anschließend mit Hilfe der unter fetten Betriebsbedingungen ebenfalls
vorhanden Reduktionsmittel Kohlenwasserstoff (HC) und/oder Kohlenmonooxid (CO) zu
Stickstoff konvertiert. Gegen Ende der Entladephase ist ein Großteil des eingespeicherten
Stickoxids reduziert und immer weniger des Reduktionsmittels trifft auf Stickoxid,
das es zu Sauerstoff und Stickstoff reduzieren kann. Deshalb steigt gegen Ende der
Entladephase der Anteil an Reduktionsmittel in dem Abgas hinter dem Stickoxid-Speicherkatalysator
an. Durch eine entsprechende Analyse des Abgases hinter dem Stickoxid-Speicherkatalysator
mittels z. B. einem Sauerstoff-Sensor, kann dann das Ende der Entladephase eingeleitet
werden und wieder auf den Magerbetrieb umgeschalten werden.
[0004] Bei einem allgemein bekannten, gattungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs wird diese mit einem ersten lastabhängigen Betriebsbereich als
geschichteten Magerbetriebsbereich betrieben, in dem die Brennkraftmaschine mit einem
einen Luftüberschuss und damit einem Sauerstoffüberschuss aufweisenden geschichteten
mageren Gemisch betrieben wird, und in dem die von der Brennkraftmaschine erzeugten
Stickoxide in einen Stickoxid-Speicherkatalysator eingespeichert werden. Weiter kann
die Brennkraftmaschine hier mit einem zweiten lastabhängigen Betriebsbereich als homogenen
Betriebsbereich betrieben werden, in dem die Brennkraftmaschine mit einem im wesentlichen
stöchiometrischen homogenen Gemisch (Lambda = 1) betrieben wird. Die Wahl des Betriebsbereiches
und damit das Umschalten zwischen dem geschichteten Magerbetriebsbereich und dem homogenen
Betriebsbereich wird von einem Motorsteuergerät in Abhängigkeit von einer betriebsbedingten
Last- und/oder Drehzahlanforderung bei Erreichen einer last- und/oder drehzahlabhängigen
Umschaltgrenze vorgenommen.
[0005] Konkret wird hier im geschichteten Magerbetriebsbereich, wie dies bereits eingangs
erläutert worden ist, die Brennkraftmaschine mit einem Lambda von in etwa 1,4 oder
größer und damit einem erheblichen Luftüberschuss betrieben. In diesem geschichteten
Magerbetriebsbereich können Motor-Drehmomente gefahren werden, die in etwa einem Mitteldruck
von ca. 4 bar entsprechen. Bei der Anforderung eines höheren Momentes muss der geschichtete
Magerbetriebsbereich verlassen werden, wodurch vom Motorsteuergerät in den homogenen
Betriebsbereich umgeschalten wird. Wie Untersuchungen gezeigt haben, ist bei einer
derartigen allgemein bekannten Betriebsweise das Kraftstoffeinsparpotential insbesondere
in Verbindung mit einer dynamischen Fahrweise, wie z. B. im Stadtverkehr, nicht zufriedenstellend.
Dies beruht zum Teil darauf, dass bei dieser Betriebsweise ein Vielzahl von Stickoxid-Speicherkatalysatorentladungen
durchgeführt werden muss, die zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen, so dass
der durch den Magerbetrieb eingefahrene Kraftstoffgewinn oftmals zu einem Großteil
durch die Entladungen kompensiert wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, zur Verfügung zu stellen, mit
dem in Verbindung mit einem Magerbetrieb der Brennkraftmaschine eine gute Kraftstoffeinsparung
möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Gemäß Anspruch 1 wird der geschichtete Magerbetriebsbereich zu einem homogen-mageren
Betriebsbereich erweitert, in dem die Brennkraftmaschine vor dem Umschalten in den
homogenen Betriebsbereich mit einem mageren Gemisch betreibbar ist, das weniger Luftüberschuss
und damit einen kleineren Lambdawert aufweist als das Gemisch im geschichteten Magerbetriebsbereich.
Weiter wird die lastabhängige Umschaltgrenze zwischen dem erweiterten Magerbetriebsbereich
und dem homogenen Betriebsbereich in Abhängigkeit von einem im Abgasstrom eine bestimmte
minimale Restsauerstoffkonzentration zur Verfügung stellenden Lambdawert des Gemisches
so festgelegt, dass mit der minimalen Restsauerstoffkonzentration noch eine Einspeicherung
und eine Halten von Stickoxiden im Stickoxid-Speicherkatalysator durchführbar ist.
[0009] Bei einer derartigen erfindungsgemäßen Betriebsweise wird die Brennkraftmaschine
auch bei einer sehr dynamischen Fahrweise, wie dies insbesondere im Stadtverkehr gegeben
ist, wesentlich öfter im Magerbetriebsbereich gefahren, als dies bei der gattungsgemäßen
Betriebsweise des Standes der Technik der Fall ist, da das Umschalten von dem Magerbetriebsbereich
in den homogenen Betriebsbereich hinausgezögert wird. Dabei wird bei einer derartigen
Betriebsweise der Brennkraftmaschine im Magerbetriebsbereich zudem vermieden, dass
der Restsauerstoff im Abgas bei Beschleunigungen und dadurch erhöhten Lastanforderungen
unter ein Maß fallen kann, bei dem keine Speicherung von Stickoxiden mehr im Stickoxid-Speicherkatalysator
möglich ist. Denn bei Restsauerstoffkonzentrationen im Abgasstrom unter der minimalen
Restsauerstoffkonzentration kann der Stickoxid-Speicherkatalysator kein Stickoxid
mehr einspeichern, so dass es zu einem Stickoxid-Durchbruch kommt, der stets eine
Entladung erfordert, d. h. ein Umschalten in einen fetten Betriebsbereich nötig macht,
bei dem zuerst ein Sauerstoffspeicher des Stickoxid-Speicherkatalysators entladen
wird, um Sauerstoff für die Ausspeicherung des Stickoxids aus dem Stickoxid-Speicherkatalysator
zur Verfügung zu stellen. Da bei einer derartigen Entladung des Stickoxid-Speicherkatalysators
stets eine in etwa konstante Kraftstoffmenge benötigt wird, erfordert ein zu frühzeitiges
Umschalten in den homogenen Betriebsbereich und das damit einhergehende Ansteigen
der Anzahl der Entladungen auch einen erhöhten Kraftstoffverbrauch.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit sichergestellt, dass gegenüber der
Betriebsweise des Standes der Technik im Magerbetriebsbereich höhere Lasten gefahren
werden können, wobei gleichzeitig durch die minimale Restsauerstoffkonzentration im
Abgasstrom sichergestellt ist, dass genügend Restsauerstoff vorhanden ist, um die
Stickoxide in den Stickoxid-Speicherkatalysator einzuspeichern und auch darin zu halten.
Dadurch kann gegenüber der Betriebsweise des Standes der Technik die Brennkraftmaschine
länger im mageren Bereich betrieben werden, so dass zum einen bereits dadurch das
Kraftstoffeinsparpotential vergrößert wird, wobei zudem die Einspeicherkapazität des
Stickoxid-Speicherkatalysators besser ausgenutzt wird, so dass eine Entladung weniger
oft durchzuführen ist. Dies alles trägt wesentlich dazu bei, insbesondere auch bei
einer dynamischeren Fahrweise, wie dies z. B. im Stadtverkehr gegeben ist, Brennkraftmaschinen
mit einer erheblichen Kraftstoffeinsparung zu betreiben.
[0011] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit den Magerbetriebsbereich so zu erweitern, dass
nur ein Magerbetriebsbereich mit einer definierten Umschaltgrenze zum homogenen Betriebsbereich
hin vorhanden ist. Besonders gute Magerbetriebsergebnisse lassen sich jedoch nach
Anspruch 2 dadurch erzielen, dass der Magerbetriebsbereich in mehrere, vorzugsweise
wenigstens zwei unterschiedliche Magerbetriebsbereiche aufgeteilt ist, wobei die Übergänge
zwischen den einzelnen Betriebsbereichen durch last- und/oder drehzahlabhängige Umschaltgrenzen
genau definiert sind.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Betriebsweise ist der Magerbetriebsbereich nach
Anspruch 3 in einen geschichteten Magerbetriebsbereich und einen homogen-mageren Betriebsbereich
aufgeteilt. Dadurch kann bei einem durch die betriebsbedingte Lastanforderung ausgelösten
Überschreiten der lastabhängigen ersten Umschaltgrenze zwischen dem geschichteten
Magerbetriebsbereich und dem homogen-mageren Betriebsbereich sowie dem Nicht-Überschreiten
der lastabhängigen zweiten Umschaltgrenze zwischen dem homogen-mageren Betriebsbereich
und dem homogenen Betriebsbereich vom Motorsteuergerät in den homogen-mageren Betriebsbereich
umgeschalten werden. Andererseits kann bei einem durch die betriebsbedingte Lastanforderung
ausgelösten Überschreiten der lastabhängigen zweiten Umschaltgrenze zwischen dem homogen-mageren
Betriebsbereich und dem homogenen Betriebsbereich vom Motorsteuergerät sofort in den
homogenen Betriebsbereich umgeschalten werden. Mit einer derartigen Betriebsweise
wird ein besonders sinnvoller Magerbetrieb einer Brennkraftmaschine möglich, wobei
hier vorteilhaft ein Großteil der Momentenanforderungen bei Beschleunigungen vom Magerbetriebsbereich
abgedeckt wird.
[0013] Bei einer Verfahrensführung gemäß Anspruch 4 wird die Brennkraftmaschine im geschichteten
Magerbereich mit einem eine Restsauerstoffkonzentration von gleich oder größer 5 Mol-%
im Abgasstrom zur Verfügung stellenden Lambdawert betrieben. Ein besonders optimierter
geschichteter Magerbereich ergibt sich bei einem Lambdawert von in etwa 1,4 bis 3.
[0014] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Verfahrensführung nach Anspruch 5 wird
die Brennkraftmaschine im homogen-mageren Betriebsbereich dagegen mit einem eine Restsauerstoffkonzentration
von gleich oder größer 2 Mol-% im Abgasstrom zur Verfügung stellenden Lambdawert betrieben.
Besonders bevorzugt ist hier ein Betrieb mit einem eine Restsauerstoffkonzentration
von in etwa gleich oder größer 3 Mol-% zur Verfügung stellenden Lambdawert, der vorzugsweise
somit in etwa in einer Größenordnung von 1,15 bis 1,3 liegt. Der homogen-magere Betriebsbereich
liegt somit vorzugsweise in etwa zwischen 2 bis 5 Mol-% Restsauerstoffkonzentration
im Abgasstrom, dem in etwa ein Lambda von 1,15 bis 1,4 entspricht. Mit derartigen
konkreten Betriebsbereichen ist ein besonders vorteilhafter praktischer Betrieb der
Brennkraftmaschine möglich.
[0015] Nach Anspruch 6 liegt die lastabhängige Umschaltgrenze vom Magerbetriebsbereich zum
homogenen Betriebsbereich bei einem relativen Drehmoment von in etwa 70 bis 90 % eines
vorgegebenen maximalen relativen Drehmomentes, bevorzugt bei in etwa 80 %. Letzteres
entspricht in etwa einem effektiven Mitteldruck von ca. 8 bar, falls von einer üblichen
Bezugsgröße von in etwa 10 bar effektivem Mitteldruck ausgegangen wird. Es kann somit
mit der erfindungsgemäßen Verfahrensweise sichergestellt werden, dass hier ein Großteil
der Momentenanforderung bei Beschleunigungen abgedeckt wird. Entsprechend kann z.
B. in einer konkreten Betriebsweise die lastabhängige erste Umschaltgrenze vom geschichteten
Magerbetriebsbereich zum homogen-mageren Betriebsbereich nach Anspruch 7 weiterhin
in allgemein bekannter Weise bei einem relativen Drehmoment von in etwa 35 bis 45
% eines vorgegebenen relativen Drehmomentes liegen, wobei in etwa 40 % als bevorzugter
Wert angesehen wird. Dieser Wert entspräche dann einem effektiven Mitteldruck von
in etwa 4 bar bei einer Bezugsgröße von 10 bar effektivem Mitteldruck. Diese Aufteilung
des Magerbetriebsbereiches in zwei Magerbetriebsbereiche ermöglicht einen möglichst
langen gewünschten Magerbetrieb der Brennkraftmaschine, wodurch das Kraftstoffeinsparpotential
der Brennkraftmaschine erheblich erhöht wird. Insbesondere erfolgt hier somit eine
gezielte Anpassung des Betriebsbereiches an die jeweils von einem Fahrer betriebsbedingt
vorgegebene Momentenanforderung, so dass in Bezug auf das Kraftstoffeinsparpotential
eine optimierte Anpassung an das Fahrverhalten erfolgt.
[0016] Nach Anspruch 8 ist die lastunabhängige Entladung des Stickoxid-Speicherkatalysators
in Abhängigkeit von einer bestimmten Einspeicherzeit des Stickoxid-Speicherkatalysators
beansprucht, wobei diese Einspeicherzeit auch wiederum vom Alterungsgrad des Stickoxid-Speicherkatalysators
bzw. dessen Speicherfähigkeit abhängt.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Diagramm des effektiven Mitteldrucks über der Drehzahl in Verbindung
mit unterschiedlichen Brennkraftmaschinen-Betriebsbereichen, und
- Fig. 2
- ein schematisches Diagramm der NOX-Speicherfähigkeit über der Temperatur für unterschiedliche Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine.
[0019] Fig. 1 zeigt schematisch ein Diagramm, in dem der effektive Mitteldruck über der
Drehzahl aufgetragen ist, wobei ein erster lastabhängiger Betriebsbereich als geschichteter
Magerbetriebsbereich 1 von einem daran angrenzenden homogen-mageren Betriebsbereich
2 durch eine erste Grenzkurve 3 als erste lastabhängige Umschaltgrenze getrennt ist.
[0020] Der homogen-magere Betriebsbereich 2 ist dagegen von einem daran angrenzenden homogenen
Betriebsbereich 4 durch eine zweite Grenzkurve 5 als zweite lastabhängige Umschaltgrenze
getrennt. Wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann, verläuft diese erste Grenzkurve
3 im wesentlichen entlang einer Last von 4 bar als effektivem Mitteldruck und sinkt
erst bei höheren Drehzahlen im Bereich von 3 500 min
-1 ab.
[0021] Im geschichteten Magerbetriebsbereich 1 liegt ein Lambda von erheblich größer als
1, vorzugsweise von im Durchschnitt in etwa Lambda = 1,4 bis 3 vor, so dass eine Restsauerstoffkonzentration
im Abgas von zwischen ca. 5 und 15 % vorliegt. Im homogen-mageren Betriebsbereich
liegt dagegen ungefähr ein Lambdawert von 1,2 vor, so dass die minimale Restsauerstoffkonzentration
im Abgas größer oder gleich 3 Mol-% ist. Im homogenen Betriebsbereich 4 dagegen ist
der Lambdawert ungefähr gleich 1, wobei die Restsauerstoffkonzentration im Abgas kleiner
als 1 % ist.
[0022] Wird nun von einem bestimmten Betriebspunkt 6 ausgehend, bei dem die Brennkraftmaschine
im geschichteten Magerbetriebsbereich 1 betrieben wird eine betriebsbedingte erhöhte
Lastanforderung vom Motorsteuergerät festgestellt, dem in etwa ein effektiver Mitteldruck
von ca. 6 bis 6,5 bar entspricht, dann stellt das Motorsteuergerät eine Überscheitung
der ersten Grenzkurve 3 fest und schaltet vom geschichteten Magerbetriebsbereich 1
in den homogen-mageren Betriebsbereich 2 um. In diesem homogen-mageren Betriebsbereich
2 steht nach wie vor eine ausreichend hohe Restsauerstoffkonzentration zur Verfügung,
mit der eine Einspeicherung von Stickoxiden in den Stickoxid-Speicherkatalysator möglich
ist. Dies ergibt sich insbesondere aus dem in Fig. 2 dargestellten Diagramm, bei dem
die NO
X-Speicherfähigkeit schematisch über der Temperatur aufgetragen ist. Die oberste glockenförmige
Kurve 7 stellt hier die Stickoxid-Speicherfähigkeit bei einer Restsauerstoffkonzentration
im Abgasstrom von größer 5 Mol-% dar, während die mittlere glockenförmige Kurve 8
die Stickoxid-Speicherfähigkeit bei einer Restsauerstoffkonzentration im Abgasstrom
von größer 3 % und die unterste Kurve 9 die Stickoxid-Speicherfähigkeit bei einer
Restsauerstoffkonzentration im Abgasstrom von kleiner 1 % darstellt. Ausgehend von
dem Betriebspunkt 6 der Brennkraftmaschine im geschichteten Magerbetriebsbereich 1
zeigt Fig. 2 schematisch, dass mit zunehmender Beschleunigung die Stickoxid-Speicherfähigkeit
bei einem Umschalten in den homogen-mageren Betriebsbereich 2 nach wie vor im hohen
Maße erhalten bleibt (durchgezogene Linien). Würde dagegen ausgehend vom Betriebspunkt
6 im geschichteten Magerbetriebsbereich 1 ein Umschalten sofort in den homogenen Betriebsbereich
4 erfolgen, würde sich der in Fig. 2 strichliert dargestellte Zusammenhang ergeben,
d. h. die Stickoxid-Speicherfähigkeit nahezu gegen Null gehen, was im Diagramm der
Fig. 2 mit Strichpunkten und mit dem Betriebspunkt 10 dargestellt ist. Dies würde
zwangsläufig zu einem Stickoxiddurchbruch führen und damit die Einleitung einer sofortigen
Entladung erfordern, um den Stickoxid-Speicherkatalysator zu entleeren. Mit der erfindungsgemäßen
Betriebsweise sinkt somit die Anzahl der notwendigen Entladungen des Stickoxid-Speicherkatalysators
und damit der Kraftstoffverbrauch. Dies lässt sich auch aus den Diagrammen der Fig.
1 und 2 ablesen, da ohne den erweiterten homogen-mageren Betriebsbereich 2, insbesondere
bei einer dynamischeren Fahrweise, wie diese z. B. im Stadtverkehr gegeben ist, eine
Vielzahl von Entladungen aufgrund des oftmaligen Verlassens des geschichteten Magerbetriebsbereiches
1 erforderlich wäre.
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs, insbesondere eines
Kraftfahrzeuges,
mit einem ersten last- und/oder drehzahlabhängigen Betriebsbereich als geschichteten
Magerbetriebsbereich, in dem die Brennkraftmaschine mit einem einen Luftüberschuss
und damit einen Sauerstoffüberschuss aufweisenden geschichteten mageren Gemisch betrieben
wird und in dem die von der Brennkraftmaschine erzeugten Stickoxide in einen Stickoxid-Speicherkatalysator
eingespeichert werden, und
mit einem zweiten last- und/oder drehzahlabhängigen Betriebsbereich als homogenen
Betriebsbereich, in dem die Brennkraftmaschine mit einem im wesentlichen stöchiometrischen
homogen Gemisch (Lambda = 1) betrieben wird, wobei die Wahl des Betriebsbereiches
und damit das Umschalten zwischen dem geschichteten Magerbetriebsbereich und dem homogenen
Betriebsbereich von einem Motorsteuergerät in Abhängigkeit von einer betriebsbedingten
Last- und/oder Drehzahlanforderung bei Erreichen einer last- und/oder drehzahlabhängigen
Umschaltgrenze vorgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der geschichtete Magerbetriebsbereich (1) zu einem homogen-mageren Betriebsbereich
(2) erweitert wird, in dem die Brennkraftmaschine vor dem Umschalten in den homogenen
Betriebsbereich (4) mit einem mageren Gemisch betreibbar ist, das weniger Luftüberschuss
und damit einen kleineren Lambdawert aufweist als das Gemisch im geschichteten Magerbetriebsbereich
(1), und
dass die last- und/oder drehzahlabhängige Umschaltgrenze (5) zwischen dem erweiterten
Magerbetriebsbereich (1, 2) und dem homogenen Betriebsbereich (4) in Abhängigkeit
von einem im Abgasstrom eine bestimmte minimale Restsauerstoffkonzentration zur Verfügung
stellenden Lambdawert des Gemisches so festgelegt wird, dass mit der minimalen Restsauerstoffkonzentration
im Abgasstrom noch eine Einspeicherung und ein Halten von Stickoxiden im Stickoxid-Speicherkatalysator
durchführbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum geschichteten Magerbetriebsbereich (1) wenigstens ein weiterer homogen-magerer
Betriebsbereich (2) mit definierten last- und/oder drehzahlabhängigen Umschaltgrenzen
(3, 5) zu den angrenzenden Betriebsbereichen vorgesehen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Magerbetriebsbereich (1, 2) in einen geschichteten Magerbetriebsbereich (1) und
einen homogen-mageren Betriebsbereich (2) aufgeteilt ist dergestalt,
dass bei einem durch die betriebsbedingte Last- und/oder Drehzahlanforderung ausgelösten
Überschreiten einer last- und/oder drehzahlabhängigen ersten Umschaltgrenze (3) zwischen
dem geschichteten Magerbetriebsbereich (1) und dem homogen-mageren Betriebsbereich
(2) sowie dem Nicht-Überschreiten einer last- und/oder drehzahlabhängigen zweiten
Umschaltgrenze (5) zwischen dem homogen-mageren Betriebsbereich (2) und dem homogenen
Betriebsbereich (4) vom Motorsteuergerät in den homogen-mageren Betriebsbereich (2)
umgeschalten wird, und
dass bei einem durch die betriebsbedingte Last- und/oder Drehzahlanforderung ausgelösten
Überschreiten der last- und /oder drehzahlabhängigen zweiten Umschaltgrenze (5) zwischen
dem homogen-mageren Betriebsbereich (2) und dem homogenen Betriebsbereich (4) vom
Motorsteuergerät in den homogenen Betriebsbereich (4) umgeschalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine im geschichteten Magerbetriebsbereich (1) mit einem eine Restsauerstoffkonzentration
von gleich oder größer 5 Mol-% im Abgasstrom zur Verfügung stellenden Lambdawert,
vorzugsweise einem Lambdawert von in etwa 1,4 bis 3 betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine im homogen-mageren Betriebsbereich (2) mit einem eine Restsauerstoffkonzentration
von gleich oder größer 2 Mol-%, bevorzugt gleich oder größer 3 Mol-%, im Abgasstrom
zur Verfügung stellenden Lambdawert, vorzugsweise einem Lambdawert von in etwa 1,15
bis 1,3, bevorzugt gleich oder größer in etwa 1,2, betrieben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die last- und/oder drehzahlabhängige Umschaltgrenze (5) vom Magerbetriebsbereich
(1, 2) zum homogenen Betriebsbereich (4) bei einem relativen Drehmoment von in etwa
70 bis 90 %, bevorzugt bei in etwa 80 %, eines vorgegebenen maximalen relativen Drehmomentes
liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die last- und/oder drehzahlabhängige erste Umschaltgrenze (3) vom geschichteten Magerbetriebsbereich
(1) zum homogen-mageren Betriebsbereich (2) bei einem relativen Drehmoment von in
etwa 35 bis 45 %, bevorzugt bei in etwa 40 %, eines vorgegebenen relativen Drehmomentes
liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass lastunabhängig nach einer bestimmten Einspeicherzeit von Stickoxiden in den Stickoxid-Speicherkatalysator
im Magerbetriebsbereich (1, 2) zur Entladung des Stickoxid-Speicherkatalysators in
einen fetten Betriebsbereich umgeschalten wird, in der die Brennkraftmaschine mit
einem einen Luftmangel aufweisenden fetten Gemisch betrieben wird.