[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Randstreifen für Bahnsteige, der in Montagelage
               vom Bahnsteig seitlich auskragt.
 
            [0002] Wenn Züge in Bahnhöfe einfahren, in denen die Schienen und die Bahnsteige nicht gerade
               verlaufen, sondern mehr oder minder große Krümmungsradien aufweisen, bilden sich zwischen
               Zug und Bahnsteig unterschiedliche Abstände aus. Im Extremfall können diese Spalte
               so breit werden, dass die Gefahr besteht, beim Besteigen des Zuges oder beim Aussteigen
               aus dem Zug zwischen den Bahnsteig und den Zug zu geraten.
 
            [0003] Der Abstand zwischen dem Zug und dem Rand des Bahnsteiges schwankt auch temperaturbedingt
               durch die unterschiedliche Wärmeausdehnung der Geleise im Sommer und im Winter.
 
            [0004] Es wurde versucht, den Spalt zwischen dem Zug und dem Bahnsteig mit Gummimatten oder
               Streifen abzudecken. Da eine mechanische Beschädigung der Gummimatten nicht immer
               vermieden werden konnte, gab es eine große Verletzungsgefahr durch abgerissene Teile.
 
            [0005] Aus der GB 2 291 034 A ist eine Sicherheitseinrichtung für Bahnsteige bekannt, welche
               eine vom Bahnsteig seitlich auskragende Rampe aufweist, die den Spalt zwischen dem
               Bahnsteig und einem Waggon überbrückt. Neben einer aus- und zurückfahrbaren Ausbildung
               der Rampe ist auch eine fixe Montage der Rampe erwähnt. Der zum Zug weisende Rand
               der Rampe kann mit Gummi oder einem anderen geeigneten Material versehen sein. Im
               Falle einer aus- und zurückfahrbaren Ausbildung der Rampe führt dies zu einem erheblichen
               Herstellungs-, Montage- und Wartungsaufwand. Im Falle einer fixen Montage der Rampe
               besteht die Gefahr einer Beschädigung derselben, wenn der Abstand zwischen dem Zug
               und dem Rand des Bahnsteiges sich im Jahresverlauf verändert.
 
            [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Randstreifen für Bahnsteige zu schaffen,
               der den Spalt zwischen dem Zug und dem Bahnsteig abdeckt und der sich unterschiedlichen
               Spaltbreiten (Abstand zwischen Zug und Bahnsteigrand) anpassen kann.
 
            [0007] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Randstreifen mit den Merkmalen des
               Patentanspruchs 1 gelöst.
 
            [0008] Als Kunststoff wird vorzugsweise ein Elastomerschaumstoff eingesetzt oder ein anderer
               Kunststoff, der es ermöglicht, dass sich der Randstreifen beim Anstoß oder Anschlagen
               des Zuges bis zu einem gewissen Grad reversibel verformt. Vorteilhafterweise ist eine
               Verformung des Randstreifens bis zu einer Kompression des Spaltabdeckungsabschnittes
               des Randstreifens um 50% seiner Ausdehnung reversibel.
 
            [0009] Die Festigkeit des Kunststoffprofils ist so gewählt, dass es im Spaltabdeckungsabschnitt
               mit einer Belastung, die dem Körpergewicht eines erwachsenen Menschen entspricht,
               betreten werden kann, ohne dass es zu einer unzulässigen Verformung kommt. Ebenso
               ist ein exzentrisches Befahren mit motorgetriebenen zwei- bis vierrädrigen Bewegungshilfen
               im Belastungsprofil miterfasst. Durch die nach unten vorstehende Ausbildung des Spaltabdeckungsabschnittes
               und der Anlagefläche des unten vorstehenden Teils des Spaltabdeckungsabschnitts, welche
               an einer vertikalen Seitenwand des Bahnsteiges anliegt, wird eine ausreichende Belastbarkeit
               des Spaltabdeckungsabschnitts ermöglicht, wobei der Spaltabdeckungsabschnitt gleichzeitig
               in einem ausreichenden Maß reversibel verformbar sein kann.
 
            [0010] Vorteilhafterweise ist zumindest der Spaltabdeckungsabschnitt mit einer faserverstärkten
               Schicht versehen, die sich vom freien Ende des Randstreifens bis zum Auflageabschnitt
               erstreckt, wobei diese Schicht vorteilhafterweise auch über den Auflageabschnitt bis
               zum anderen Ende des Randstreifens durchgeht. Bevorzugterweise ist diese Schicht als
               Deckschicht ausgebildet. Durch diese faserverstärkte Schicht kann die Biegefestigkeit
               des Randstreifens erhöht werden, wobei für den Randstreifen dennoch ein bis zu einem
               hohen Verformungsgrad elastisch reversibel verformbares Material einsetzbar ist, welches
               auch relativ leicht ist.
 
            [0011] Ein erfindungsgemäßes Profil kann günstigerweise derart ausgebildet sein, dass es
               auch bei grober mechanischer Verformung und gegebenenfalls beim Aus-, Aboder Einreißen
               des Randstreifens zu keiner Splitterbildung kommen kann und somit keine gefährlichen
               Bruchstücke gebildet werden. Auch sind eventuell abgerissene Teile relativ leicht,
               wodurch eine Verletzungsgefahr von Passanten vermieden wird.
 
            [0012] Günstigerweise kann der Spaltabdeckungsabschnitt eine geringere Festigkeit aufweisen
               als der Auflageabschnitt, wodurch die Verformbarkeit des Spaltabdeckungsabschnittes
               noch erhöht wird. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Steifigkeitsunterschied zwischen
               den beiden Bereichen mindestens einen Faktor zwei beträgt. Denkbar und möglich ist
               es auch, dass sich die Festigkeit über einen jeweiligen Bereich ändert. Eine solche
               Festigkeitsänderung kann durch eine Änderung der Dichte des Kunststoffmaterials bewirkt
               werden.
 
            [0013] Es können weiters auch Sollbruchstellen vorgesehen sein, die bei einer übermäßigen
               Beanspruchung zu einem definierten Abreißen von Teilen des Randstreifens führen.
 
            [0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
               Zeichnungen eingehend beschrieben.
               
               
                  - Fig. 1
- zeigt einen schematisch gehaltenen Schnitt durch einen Bahnsteigrand, mit anschließendem
                     Gleiskörper und einem schematisch eingezeichneten Teil eines Zugkörpers;
- Fig. 2
- zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Randstreifen und
- Fig. 3
- zeigt ein schematisch gehaltenes Schaubild mehrerer erfindungsgemäßer Randstreifen.
 
            [0015] Die Fig. 1 zeigt einen Bahnsteig im Bereich seines Randes mit einem betonierten Perron-Abschluss
               1, einer Aufschüttung aus Kies od. dgl. 2 und einem oberen vorfabrizierten Perron-Winkel
               3, ebenso aus Beton. Weiters sind die Schienen 4 gezeigt, die auf Schwellen 5 verlegt
               sind, wobei zwischen den Schwellen 5 und dem Perron-Abschluss 1 eine Holzsicherung
               6 vorgesehen ist.
 
            [0016] Auf den Perron-Winkel 3 ist der erfindungsgemäße Randstreifen 10 aufgesetzt. An den
               Randstreifen 10 schließt eine begehbare Schicht 7 aus Verbundsteinen an, die auf einer
               Sandschicht 8 aufliegt. Unterhalb der Sandschicht 8 befindet sich eine Schicht 9 aus
               einem geeigneten Füllmaterial.
 
            [0017] Der erfindungsgemäße Randstreifen 10 besteht aus einem Elastomerschaumstoff, z. B.
               einem Polyurethanschaum, und ist mit einer faserverstärkten Deckschicht 11 versehen,
               die sich über die gesamte Ausdehnung des Randstreifens erstreckt. Die Deckschicht
               11 wird vorteilhaft von einem Gewebe oder einem Vlies gebildet und besteht beispielsweise
               aus Polypropylen - Polyethylen oder Polyesterfasern. Insbesondere zur Erhöhung der
               Abriebfestigkeit kann die Oberseite der Deckschicht 11 auch behandelt sein, beispielsweise
               mit Polyurethan besprüht sein.
 
            [0018] Der Randstreifen hat vorteilhafterweise eine Dichte von 100-500 kg/m
3, vorzugsweise 200-250 kg/m
3 und eine Länge von ca. 1 m, sodass er leicht zu handhaben ist. Die Breite kann beispielsweise
               25cm betragen.
 
            [0019] Der Randstreifen 10 weist einen Auflageabschnitt 12 auf, mit dem er am auf der Oberseite
               der Unterkonstruktion des Bahnsteiges im Bereich von dessen Rand aufliegt, wobei die
               Unterkonstruktion des Bahnsteiges im gezeigten Ausführungsbeispiel vom Perron-Winkel
               3 gebildet wird, und einen seitlich über die Unterkonstruktion des Bahnsteiges, also
               hier den Perron-Winkel 3, auskragenden Spaltabdeckungsabschnitt 13, der den Spalt
               zwischen einem eingefahrenen Zug und dem vorfabrizierten Perron-Winkel 3 abdeckt.
               Im Auflageabschnitt 12 sind beispielsweise Befestigungsöffnungen 16 vorgesehen. Der
               Randstreifen 10 ist beispielsweise mittels Schrauben, die durch die Befestigungsöffnungen
               16 ragen, mit dem Perron-Winkel 3 verschraubbar. Auch andere Befestigungsmöglichkeiten
               sind denkbar und möglich, beispielsweise eine Verklebung des Randstreifens mit der
               Unterkonstruktion. Die Breite des Spaltabdeckungsabschnitts 13, über welche der Randstreifen
               vom Bahnsteig auskragt, kann beispielsweise 10cm betragen.
 
            [0020] Der Spaltabdeckungsabschnitt 13 steht in Bezug auf den Auflageabschnitt 12 nach unten
               vor. Der nach unten vorstehende Teil des Spaltabdeckungsabschnitts 13 besitzt eine
               Anlagefläche 17, mit der er an der vertikalen Seitenwand der Unterkonstruktion des
               Bahnsteiges, also hier an der vertikalen Seitenwand des Perron-Winkels 3 anliegt.
               Die Anlagefläche 17 und die Unterseite des Auflageabschnitts 12 stehen rechtwinkelig
               zueinander. Durch diese Anlagefläche 17 wird eine Abstützung des überstehenden Spaltabdeckungsabschnitts
               13 erzielt. Zwischen dem Auflageabschnitt 12 und dem Spaltabdeckungsabschnitt 13 ist
               eine Sollbruchstelle 14 vorgesehen.
 
            [0021] Weiters weist der Spaltabdeckungsabschnitt 13 eine untere schräge Abschlussfläche
               15 auf, sodass sich der Spaltabdeckungsabschnitt 13 vom Auflageabschnitt 12 ausgehend
               zu seinem freien Ende verjüngt. Anstelle der schrägen Abschlussfläche 15 können beispielsweise
               auch eine oder mehrere Stufen vorgesehen sein. Durch die sich verjüngende Form wird
               die Komprimierbarkeit des Spaltabdeckungsabschnittes 13 in der Nähe seines freien
               Endes erhöht. Zur Erhöhung der Komprimierbarkeit des Spaltabdeckungsabschnittes 13
               kann dieser vorteilhafterweise weiters weicher als der Auflageabschnitt 12 ausgebildet
               sein, beispielsweise aufgrund einer gegenüber dem Auflageabschnitt 12 verringerten
               Dichte des Spaltabdeckungsabschnitts.
 
            [0022] Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiels sind denkbar und
               möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. So könnte beispielsweise die
               faserverstärkte Schicht anstelle in Form einer Deckschicht 11 auch in einem innerhalb
               des Randstreifens liegenden Bereich ausgebildet sein, vorzugsweise in dessen oberer
               Hälfte. Günstigerweise würde sich eine solche innere faserverstärkte Schicht mindestens
               über den Spaltabdeckungsabschnitt 13, vorzugsweise auch über einen Teil des Auflageabschnittes
               oder den gesamten Auflageabschnitt 12 erstrecken.
 
          
         
            
            1. Randstreifen für Bahnsteige, der in Montagelage vom Bahnsteig seitlich auskragt, dadurch gekennzeichnet, dass der Randstreifen einen Profilteil aus Kunststoff aufweist, welcher einen in Montagelage
               auf der Oberseite der Unterkonstruktion des Bahnsteiges im Bereich von dessen Rand
               aufliegenden Auflageabschnitt (12) und einen seitlich vom Bahnsteig auskragenden,
               reversibel verformbaren Spaltabdeckungsabschnitt (13) besitzt, der in Montagelage
               in Bezug auf den Auflageabschnitt (12) nach unten vorsteht, wobei der nach unten vorstehende
               Teil des Spaltabdeckungsabschnitts (13) eine Anlagefläche (17) zur Anlage an einer
               vertikalen Seitenwand des Bahnsteiges besitzt.
 
            2. Randstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem Elastomerschaumstoff gefertigt ist.
 
            3. Randstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltabdeckungsabschnitt (13) eine geringere Festigkeit aufweist als der Auflageabschnitt
               (12).
 
            4. Randstreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steifigkeitsunterschied mindestens einen Faktor zwei beträgt.
 
            5. Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Spaltabdeckungsabschnitt (13) mit einer faserverstärkten Schicht versehen
               ist.
 
            6. Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er mit einer faserverstärkten Deckschicht (11) versehen ist, die sich vorzugsweise
               über die gesamte Ausdehnung des Randstreifens erstreckt.
 
            7. Randstreifen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (11) von einem Vlies oder einem Gewebe gebildet wird.
 
            8. Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Spaltabdeckungsabschnitt (13) vom Auflageabschnitt (12) zum freien Rand
               des Randstreifens verjüngt.
 
            9. Randstreifen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spaltabdeckungsabschnitt (13) eine untere schräge Abschlussfläche (15) aufweist.
 
            10. Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Sollbruchstelle (14) vorgesehen ist.
 
            11. Randstreifen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (14) zwischen dem Spaltabdeckungsabschnitt (13) und dem Auflageabschnitt
               (12) verläuft.
 
            12. Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerschaumstoff eine Dichte im Bereich von 100-500 kg/m3, vorzugsweise im Bereich von 200-250 kg/m3 aufweist.
 
            13. Randstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verformung des Spaltabdeckungsabschnitts (13) bis zu seiner Kompression um 50%
               seiner Ausdehnung reversibel ist.