[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein U-förmiges, thermoplastisches Haarverbindungselement.
Solche Elemente sind in verschiedensten Varianten bereits bekannt. Die Schenkel des
U-Profils sind dabei üblicherweise parallel zueinander und gerade; der sie verbindende
Steg ist entweder gerade oder gebogen. In ein solches Element werden die Enden von
Fremdhaaren eingebettet, u zw entweder in die Schenkel oder nur in den Steg oder sowohl
in den Steg als auch in die Schenkel. Dies erfolgt zB durch Bestreichen mit dem oder
Eintauchen der Haare in den erweichten Kunststoff mit anschließendem Verpressen in
einer Form. Eine Vorfabrizierung des Haarverbindungselementes mit anschließendem Einpressen
der Fremdhaarenden ist ebenfalls bekannt. Bei der Applikation einer mit dem U-förmigen,
thermoplastischen Haarverbindungselement versehenen Fremdhaarsträhne am menschlichen
Kopf wird eine Eigenhaarsträhne mit den Haarenden zwischen die Schenkel des U-Profils
eingelegt und dieses sodann durch Ultraschall oder mittels einer Heizpinzette od dgl
erwärmt und zusammengedrückt, so dass eine Schmelzklebeverbindung entsteht, deren
Form von der Form der Greifelemente abhängt.
[0002] Erfahrungen bei der Verwendung solcher U-förmiger Haarverbindungselemente haben gezeigt,
dass im Zuge der Schmelzklebung die Eigenhaare, aber auch die Fremdhaare, oft nicht
genügend bzw. vollständig ummantelt werden, weshalb es insbesondere beim Kämmen zu
einer Ablösung von Fremdhaaren kommt.
[0003] Ziel der Erfindung ist ein Haarverbindungselement, das den angeführten Nachteil nicht
aufweist, also eine optimale Schmelzklebeverbindung gewährleistet.
[0004] Dieses Ziel wird mit einem U-förmigen, thermoplastischen Haarverbindungselement erfindungsgemäß
dadurch erreicht, dass zwischen den Schenkeln des U-Profils wenigstens eine Zwischenwand
vorgesehen ist.
[0005] Durch die Zwischenwand wird nicht nur insgesamt eine größere Materialmenge für die
Schmelzklebung zur Verfügung gestellt, sondern auch in einen örtlichem Bereich, der
bei den bisher bekannten U-förmigen Haarverbindungselementen materialfrei war. Die
Durchdringung der Haarzwischenräume bzw die Ummantelung der zu verbindenden Fremd-
und Eigenhaare ist dadurch verbessert.
[0006] Die Zwischenwand kann als Längswand ausgeführt sein, die im wesentlichen parallel
zu den Schenkeln des U-Profils verläuft und von dessen Steg absteht. In eine derartige
Längswand können zusätzlich zu den Schenkeln und/oder dem Steg des U-Profils auch
Fremdhaare mit ihren Enden eingebettet werden, so dass pro Schmelzklebung eine dichtere
Fremdhaarsträhne appliziert werden kann.
[0007] Die Zwischenwand kann aber auch als Querwand ausgeführt sein, die im wesentlichen
quer zu den Schenkeln und senkrecht auf den Steg des U-Profils verläuft und diese
miteinander verbindet. Diesfalls wird jede Querwand im Zuge des Zusammenpressens des
Haarverbindungselementes bei der Schmelzklebung einem relativ stärkeren Druck ausgesetzt,
so dass der erweichte Kunststoff die einzelnen Haarenden besonders gut umgibt.
[0008] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der wenigstens zwei Zwischenwände
vorgesehen sind, von denen wenigstens eine als zwischen den Schenkeln des U-Profils
im wesentlichen parallel verlaufende und von dessen Steg abstehende Längswand und
wenigstens eine als die Schenkel verbindende und senkrecht auf den Steg stehende Querwand
ausgeführt ist. Diese Ausführungsform kombiniert die Vorteile von Längs- und Querwänden.
[0009] Es ist günstig, wenn jede Längswand die Schenkel überragt. Dies deshalb, weil bei
der Applikation der mit dem Haarverbindungselement versehenen Fremdhaarsträhne am
menschlichen Kopf eine geteilte Eigenhaarsträhne beidseits jeder Längswand in das
U-Profil eingelegt wird. Beim anschließenden Zusammenpressen des Haarverbindungselementes
trägt die vorspringende Längswand dominant zum Verschließen des zunächst offenen U-Profils
bei, was eine sehr sichere Schmelzklebung ergibt.
[0010] Jede vorhandene Querwand sollte dagegen von den Schenkeln des U-Profils überragt
werden, damit die Eigenhaare bei der Applikation der Fremdhaarsträhne sicher zwischen
die Schenkel eingelegt und von diesen geführt werden können.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemäßes U-förmiges, thermoplastisches
Haarverbindungselement, Fig. 2 eine weitere Ausführungsform dieses Haarverbindungselementes
mit bereits eingebetteten Fremdhaaren sowie die Fig. 3 und 4 weitere Ausführungsformen
des Haarverbindungselementes mit eingebettem Fremdhaar.
[0012] Das U-förmige, thermoplastische Haarverbindungselement 1 gemäß Fig. 1 weist zwei
parallele Schenkel 2 auf, die durch einen Steg 3 verbunden sind, welcher zB etwa halbkreisförmig
gebogen ist. Vom Steg 3 steht eine als Längswand 4 ausgeführte Zwischenwand ab, die
parallel zu den Schenkeln 2 verläuft und diese überragt. In die Schenkel 2, den Steg
3 und die Längswand 4 können Fremdhaare (nicht dargestellt) mit ihren Enden entweder
im Zuge der Fertigung des Haarverbindungselementes 1 oder in einem separaten Arbeitsgang
eingebettet werden. Bei der Applikation eines derartigen, mit einer Fremdhaarsträhne
versehenen Haarverbindungselementes 1 am menschlichen Kopf wird eine Eigenhaarsträhne
(nicht dargestellt) in die Zwischenräume zwischen den Schenkeln 2 und der Längswand
4 eingelegt. Danach wird das Haarverbindungselement 1 mit oder ohne Wärmeeinwirkung
deformiert, wodurch es zu einer Schmelzklebung der Fremd- mit den Eigenhaaren kommt.
Der Druck wird dabei primär auf den Steg und die vorspringende Längswand aufgebracht,
so dass letztere in der Regel nach beiden Seiten fließt und die Eigenhaare gut umfängt.
[0013] In Fig. 2 ist ein Haarverbindungselement 5 mit bereits eingebetteten Fremdhaaren
6 dargestellt, das zwei Längswände 4 zwischen Schenkeln 2 aufweist und dessen Steg
3 gerade ist. Die Fremdhaare 6 sind jeweils mit ihren Enden in die Schenkel 2 und
die Längswände 4 eingepreßt. Die Anwendung des Haarverbindungselementes 5 erfolgt
wie vorhin in Bezug auf das Haarverbindungselement 1 beschrieben.
[0014] Fig. 3 zeigt ein Haarverbindungselement 7 mit drei als Querwände 8 ausgeführten Zwischenwänden.
Jede Querwand 8 steht dabei etwa senkrecht vom Steg 3 ab und verbindet die beiden
Schenkel 2. Die Schenkel 2 überragen die Querwände 8; der Steg 3 ist zB im wesentlichen
gerade mit abgerundeten Übergängen zu den Schenkeln 2. Wiederum sind bereits eingebettete
Fremdhaare 6 gezeigt, die sich mit ihren Enden in den Schenkeln 2 und dem Steg 3 befinden.
Bei der Applikation werden die Eigenhaarenden (nicht dargestellt) in Bezug auf Fig.
3 von oben etwa parallel zu den Fremdhaaren 6 in das U-Profil eingelegt, so dass sie
auf der Stirnseite der Querwände 8 aufliegen. Dann erfolgt die Verpressung (Druck
mit oder ohne Temperatureinwirkung) des Haarverbindungselementes 7, wodurch die Schmelzklebung
zustande kommt, wobei die Querwände 8 relativ stark zum Fließen gebracht werden und
so die Eigenhaare gut ummanteln.
[0015] Fig. 4 zeigt schließlich ein Haarverbindungselement 9, das sowohl eine Längswand
4 als auch beispielsweise drei Querwände 8 aufweist. Die Fremdhaare sind bei dieser
Ausführungsform zB nur in den Schenkeln 2 und in der Längswand 4, nicht jedoch in
den Steg 3 eingebettet worden. Die Anwendung dieses Haarverbindungselementes 9 erfolgt
wie bereits beschrieben. Die erhaltbare Schmelzklebung vereinigt die Vorteile von
Längs- und Querwänden 4 bzw. 8.
1. U-förmiges, thermoplastisches Haarverbindungselement, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schenkeln (2) des U-Profils wenigstens eine Zwischenwand (4; 8) vorgesehen
ist.
2. Haarverbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwand als Längswand (4) ausgeführt ist, die im wesentlichen parallel zu
den Schenkeln (2) des U-Profils verläuft und von dessen Steg (3) absteht.
3. Haarverbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwand als Querwand (8) ausgeführt ist, die im wesentlichen quer zu den
Schenkeln (2) und senkrecht auf den Steg (3) des U-Profils verläuft und diese miteinander
verbindet.
4. Haarverbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Zwischenwände (4, 8) vorgesehen sind, von denen wenigstens eine als
zwischen den Schenkeln (2) des U-Profils im wesentlichen parallel verlaufende und
von dessen Steg (3) abstehende Längswand (4) und wenigstens eine als die Schenkel
(2) verbindende und senkrecht auf den Steg (3) stehende Querwand (8) ausgeführt ist.
5. Haarverbindungselement nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längswand (4) die Schenkel (2) überragt.
6. Haarverbindungselement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (2) die Querwand (8) überragen.