[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen, Stellen und
Regeln des Längs- und Seitenregisters sowie der Parallelität des Druckregisters in
einer Mehrfarbendruckmaschine.
[0002] In Mehrfarbendruckmaschinen muss ein passgenauer Übereinanderdruck der einzelnen
Teilbilder, die jeweils aus einer Farbe gebildet werden, gesichert werden.
[0003] Druckmaschinen verfügen über Einrichtungen, die es ermöglichen, die einzelnen Bilder
so zu verschieben, dass sie die jeweils gewünschte Position einnehmen. Eine automatische
Regelung dieses Vorganges wird durch Registerregeleinrichtungen erreicht. Das Bild
wird damit in seiner Position zu den anderen Teilbildern translatorisch in Umfangs-
und Seitenrichtung verschoben.
[0004] Bei Rollendruck-Reihenmaschinen tritt ein diesem oben genannten Positionsfehler überlagerter
weiterer Fehler auf, der dadurch entsteht, dass eine Materialbahn in Folge unterschiedlicher
Ursachen nicht exakt gerade durch ein Druckwerk gefördert wird. Ist beispielsweise
eine Bedruckstoffbahn auf einer Seite dünner als auf der anderen, wird die Bahn nur
einseitig durch das Druckwerk gezogen. Dies führt dazu, dass der Druck zwar für ausgewählte
Positionen positionsgenau erfolgt, aber nicht kantenparallel zum vorangegangenen Druck
entsteht.
[0005] Zu diesem Zwecke ist es beispielsweise in einer Tiefdruckmaschine üblich, vor jedem
Druckwerk die Bahn über eine Einlaufwalze zu führen, die in ihrer Achslage gegenüber
der Achse des Formzylinders bzw. der gedachten Drucklinie verändert werden kann. Bei
geeigneter Schrägstellung der Walzenachse wird erreicht, dass nunmehr auch ein kantenparalleler
Druck zum Vordruck bzw. kantenparalleler Einlauf in das Druckwerk entsteht.
[0006] Bei bisher bekannten Verfahren zur Einstellung der Einlaufwalze wird zum Ausgleich
von Toleranzen, die vom zu bedrukkenden Material aber auch von der Einstellung der
Druckmaschine herrühren können, jedes Druckwerk mit einer von Hand verstellbaren Einlaufwalze
ausgerüstet.
[0007] Diese Walze ist aus den oben erläuterten Gründen zwingend notwendig und ist vor dem
Druckzylinder im Druckwerk positioniert. Durch Schrägstellung dieser Walze wird die
Parallelität des Vordrucks verstellt.
[0008] Die Verstellung bzw. Einstellung der Parallelität des Drukkes erfolgt grundsätzlich
bei produzierender Druckmaschine. Die visuelle Kontrolle erfolgt in der Regel durch
ein Bahnbeobachtungssystem, welches üblicherweise nach dem letzten Druckwerk eingebaut
ist.
[0009] Durch diese visuelle Kontrolle wird festgestellt, ob in diversen Druckwerken diese
Einlaufwalze verstellt werden muss. In der Praxis muss fast in jedem Druckwerk die
Einlaufwalze korrigiert werden, um eine einwandfreie Parallelität zu erreichen.
[0010] Allerdings ist eine genaue, der Fehlergröße entsprechende Verstellung von Hand nur
sehr schwierig durchzuführen und ist üblicherweise auf Anhieb nicht erfolgreich. Somit
muss die Einlaufwalze mehrfach korrigiert werden, bevor eine ausreichend gute Parallelität
erreicht wird. Dieser Einstellvorgang ist sehr zeitaufwendig und wird noch dadurch
verlängert, dass der Drucker zwischen dem Verstellort und der Position der Beobachtung
des Resultates lange Wege zurücklegen muss. Somit wird während dieser relativ langen
Zeitdauer Makulatur produziert. Da moderne Druckmaschinen heute in der Regel 8 bis
10 oder sogar mehr Druckwerke aufweisen und da eine Korrektur der Einlaufwalzen sogar
innerhalb jeder Rolle oder nach einem erfolgten Rollenwechsel notwendig sein kann,
bedeutet das Nichterkennen einer unzureichenden Parallelität einen signifikanten Qualitätsmangel,
der zu einem erheblichen Anfall an Makulatur führt und es wird zusätzlich ein beträchtlicher
Zeitaufwand für eine manuelle Korrektur erforderlich, während dem noch weitere Makulatur
anfällt.
[0011] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren oder eine Vorrichtung
zum Messen, Stellen oder Regeln des Längs- und Seitenregisters sowie der Parallelität
des Druckregisters in einer Mehrfarbendruckmaschine zu schaffen, die eine Vereinfachung
und Verkürzung der nötigen Einstellarbeiten und damit eine Minimierung des Makulaturanfalles
ermöglichen.
[0012] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 10.
[0013] Vorteilhafterweise wird durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung zunächst die Makulatur, die durch eine ungenügende Parallelität anfällt,
auf ein Minimum reduziert. Außerdem wird die Zeit für das Einregistern und Einstellen
der Druckmaschine drastisch verringert.
[0014] Zur Vermessung des Längs- und Seitenregisters und der Parallelitäten müssen in jedem
Druckwerk Druckmarken im Prozess mitgedruckt werden. Die Marken für Längs- und Seitenregister
sind hierbei erfindungsgemäß an einer ersten Position, zur Erfassung der Parallelität
an einer zweiten Position auf dem Druckbogen angeordnet. Die Marken für Längs- und
Seitenregister sind auf einer Seite zur Erfassung der Parallelität auf der gegenüber
liegenden Seite der Druckbahn angeordnet.
[0015] Für die Vermessung des Längs- und Seitenregisters können übliche Registermarken (Dreiecke,
Rechtecke, Punkte) verwendet werden. Zur Vermessung der Parallelität sind vorzugsweise
Punktmarken vorgesehen.
[0016] Zunächst wird das Längs- und Seitenregister beispielsweise durch einen Registerregler,
der die ihm zugeordneten Registermarken vermisst und eine entsprechende Verstellung
von Umfangs- bzw. Längs- und Seitenregister auslöst, in eine Sollposition gebracht.
Dann wird über das Registermarkenfeld zur Einregelung der Parallelität von einer zweiten
Messvorrichtung, vorzugsweise von einer Kamera, die ansonsten auch zur Bahnbeobachtung
benutzt werden soll, vermessen, wozu die zweite Messvorrichtung ein Bild der Marken
aufnimmt und dieses in einer an sich aus Registerreglern bekannten Weise auswertet.
Diese zweite Messvorrichtung ist vorzugsweise nach dem letzten Druckwerk installiert,
da sie dort ihre zweite Funktion, die Beobachtung des Druckbildes, am besten erfüllen
kann.
[0017] Mit der zweiten Messvorrichtung werden erfindungsgemäß alle Marken des Punktmarkenfeldes
gleichzeitig und relativ zu einer vorher definierten Standfarbe vermessen und unmittelbar
danach werden die gedruckten Teilbilder in jedem Druckwerk durch Verstellen der oben
erwähnten Einlaufwalze automatisch und gleichzeitig in eine errechnete Sollage gestellt,
die durch eine Sollposition der Registerpunktmarke im Markenbild repräsentiert ist.
Als Sollposition kann sowohl eine nominal vergebene als eine durch eine manuelle Korrektur
eines Ist-Zustandes hergestellte und zur Sollposition deklarierte Position dienen.
[0018] Zur Sicherheit wird bei jeder Vorstellung nach einer kurzen Wartezeit, die u.a. abhängig
ist von der Materiallänge in der Druckmaschine und der auszuregelnden Fehlergröße
des Registerfehlers, der Erfolg des soeben vollzogenen Korrekturvorganges nochmals
von der zweiten Messvorrichtung überprüft und, wenn notwendig, werden die Einlaufwalzen
erneut verstellt. Diese Zyklen werden solange wiederholt, bis die Wiederholungsmessung
keinen Fehler mehr anzeigt. Ist die zweite Vorrichtung als Bahnbeobachtungskamera
ausgebildet, steht diese nach diesem Einstellvorgang wieder für die eigentliche Aufgabe,
der Bahn- bzw. Druckbeobachtung, zur Verfügung.
[0019] Zur Sicherung einer konstanten Qualität kann es erforderlich werden, auch zyklische
Wiederholungsmessungen während des Fortdruckes durchzuführen, die dem vorstehend beschriebenen
Ablauf folgen.
[0020] Die Unteransprüche 2 bis 9 haben vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäße
Verfahrens zum Inhalt.
[0021] Wie zuvor bereits erwähnt, kann vorzugsweise die erste Stelle, an der die ersten
Registermarken angeordnet sind, auf einer Seite der Druckbahn, von der Bahnmitte aus
gesehen, angeordnet sein, während die zweite Stelle sich auf der anderen Seite, bezogen
auf die Bahnmitte, befinden kann.
[0022] Vorteilhafterweise ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, die Registerinformationen
in Form von Messwerten zu gewinnen, die durch geeignete, an sich bekannte Messeinrichtungen
gewonnen werden.
[0023] Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, eine der beiden genannten Seiten als Bezugsseite
zu verwenden, während die andere Seite als Schrägkorrekturseite benutzt wird und die
Korrektur für das Farbregister nach den Messwerten der Bezugseite erfolgt, während
die Korrektur für die Schrägstellung unter alleiniger Verwendung der Informationen
für die andere Seite benutzt wird, wobei die Korrekturen vorzugsweise zuerst auf der
Bezugsseite und danach auf der Schrägkorrekturseite durchgeführt werden.
[0024] Bei den neuesten Druckmaschinen und Verwendung von modernen Technologien kann der
oben beschriebene Ablauf eines Messregimes, der aus dem Einregistern des Farbregisters
im ersten Schritt und dem winkelgerechten Positionieren der Einlaufwalzen als zweitem
Schritt, besteht, auf der Grundlage der Nominalwerte, die dem verwendeten Markenmuster
zugrunde gelegt sind, erfolgen. Es darf davon ausgegangen werden, dass diese für die
Positionierung der Zylinder und Walzen zur Erzielung eines passgerechten Druckes hinreichend
genau sind.
[0025] Für den Fall, dass dies nicht der Fall ist und eine nachträgliche Feinkorrektur anhand
des Druckbildes erforderlich wird, soll zunächst die Prozedur entsprechend der Nominalwerte
ausgeführt werden, bevor dann die Feinkorrektur des Druckregisters ohne Nachstellen
der Einlaufwalzen erfolgt. Nach Erreichen des Feinregisters werden die erreichten
Positionen als Sollwerte sowohl für die Regelung des Farbregisters als Längs- und
Seitenregister als auch für die Regelung der Einlaufwalze übernommen. Jede Veränderung
der Sollwerte im Längsregister erfordert eine gleichzeitige Bildung neuer Sollwerte
auf der Schrägkorrekturseite.
[0026] Darüberhinaus können die Sollwerte auf der Schrägkorrekturseite unabhängig manuell
korrigiert werden.
[0027] Dabei ist es ferner vorzugsweise möglich, die auf der Schrägkorrekturseite gewonnene
Information zur Seitenregisterabweichung einer Vorrichtung zur Steuerung oder Regelung
einer lateralen Bahnschrumpfung oder -dehnung zuzuführen.
[0028] Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, zur Berechnung der Korrekturwerte für die
Registerstellung und die Schrägwalzen- bzw. Einlaufwalzen-Verstellung unterschiedliche
Regelalgorithmen zu verwenden.
[0029] Vorteilhafterweise werden die Informationen zur Registerabweichung und zur Parallelität
durch zwei unabhängig voneinander arbeitende Systeme gewonnen, wobei vorzugsweise
beide Systeme mindestens Informationen zum Status der von ihnen ausgeführten Stell-
oder Regelaktivitäten austauschen. Hierbei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Walze
zur Schrägverstellung nur auf der Schrägkorrekturseite Positionsänderungen vornehmen
kann.
[0030] Vorzugsweise ist es ferner möglich, die Messung der Registerabweichungen sowie deren
Korrektur auf der Bezugsseite permanent oder in einem festen regelmäßigen Zyklus mit
kurzer Periode durchzuführen, während die Messung der Abweichung auf der Schrägkorrekturseite
eine davon abweichende Messperiode aufweist. Hierbei ist es möglich, dass die Korrektur
den Messperioden zeitlich folgt.
[0031] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, dass die Messung der
Registerabweichung auf der Bezugsseite und der Schrägkorrekturseite hinter jedem Druckwerk
durchgeführt wird.
[0032] Bei einer alternativen Ausführungsform ist es möglich, dass die Messung der Registerabweichungen
auf der Bezugsseite hinter jedem Druckwerk durchgeführt wird, während die Messung
auf der Schrägkorrekturseite hinter dem letzten Druckwerk durchgeführt wird, das für
das Bedrucken einer Seite eingesetzt wird.
[0033] Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, zur Messung der Registerabweichungen in beiden
Systemen (Registerabweichungen/Parallelität) sowohl gleiche als auch unterschiedliche
Markenkonfigurationen einzusetzen.
[0034] Ferner ist möglich, dass die zweite Messung zur Bestimmung der Druckparallelität
immer nur dann erfolgt, wenn sie durch ein externes Signal ausgelöst wird. Hierbei
ist es denkbar, dass ein derartiges Ereignis ein Rollenwechsel und/oder eine Geschwindigkeitsänderung
der Druckmaschine und/oder ein Maschinenstop und/oder der Beginn eines neuen Druckauftrages
ist.
[0035] Vorzugsweise werden bei Beginn eines neuen Auftrages alle Einlaufwalzen auf eine
Nullposition gefahren und alle Sollwerte werden wieder auf die Nominalwerte gesetzt
(Positions-Reset).
[0036] Erfindungsgemäß ist es bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform möglich, die
zweite Messung automatisch periodisch zu wiederholen, wobei die Wiederholung bevorzugter
Weise dann ausgeführt wird, wenn das Signal ausgelöst wird.
[0037] Die Unteransprüche 11 bis 16 haben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Inhalt.
[0038] Erfindungsgemäß ist es vorzugsweise möglich, dass die Einlaufwalze auf einer Seite
so gelagert ist, dass sie dort um die Achse senkrecht zur Drehachse der Walze schwenkbar
ist und die Schwenkung durch translatorische Bewegung des Lagers der Walze auf der
anderen Seite erreicht wird. Hierbei erfolgt vorzugsweise die Verstellung um eine
für die Schrägkorrektur ermittelte Stellgröße, wobei vorzugsweise das translatorisch
feste, drehbare Lager auf der Bezugsseite angeordnet ist.
[0039] Als erste und zweite Messvorrichtung können sowohl Tastköpfe in Form von Kameras
als auch Reflektions- oder durch Lichtaster, vorzugsweise an sich bekannter Bauart,
vorgesehen sein. Natürlich ist es möglich, dass die genannten Ausführungsformen für
die Tastköpfe auch gemischt eingesetzt werden können.
[0040] Alternativ ist es möglich, dass die Messvorrichtung zur Gewinnung der Messwerte aus
mindestens einem optoelektrischen Tastkopf auf jeder Seite besteht, wobei vorzugsweise
je mindestens zwei von je einem Druckwerk gedruckte Registermarken abgetastet werden.
[0041] Ist zumindestens ein Tastkopf auf der Schrägkorrekturseite als Kamera ausgebildet,
wertet diese zumindestens zwei in verschiedenen Druckwerken gedruckte Marken aus.
[0042] Hierbei ist es vorzugsweise möglich, dass die als Tastkopf eingesetzte Kamera eine
Kamera ist, die auf einer Traverse quer zur Bahnrichtung positioniert ist, auf dieser
Traverse quer verschiebbar ist und auch zur Videobahnbeobachtung eingesetzt wird.
Diese Kamera ist vorzugsweise hinter dem letzten druckenden Druckwerk der Druckmaschine
angeordnet.
[0043] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann die ermittelten Abweichungen in Stellgrößen
umrechnen und die Stellgrößen können jeweils einer motorischen Stellvorrichtung zugeführt
werden, die in jedem Druckwerk die zugewiesene Korrekturverstellung ausführt.
[0044] Vorzugsweise kann hierbei die Stellgröße über ein digitales Dateninterface an eine
Steuerung bzw. Regelung übergeben werden, die die Stellwerte weiter verarbeitet.
[0045] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematisch stark vereinfachte Darstellung einer Mehrfarbendruckmaschine, die
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung versehen ist, und
- Fig. 2
- eine ebenfalls schematisch stark vereinfachte Darstellung eines Teiles der Druckbahn
zusammen mit einer Einlaufwalze, die vor jedem Druckwerk angeordnet ist.
[0046] In Fig. 1 ist in schematisch stark vereinfachter Art und Weise eine Mehrfarbendruckmaschine
1 dargestellt, die im Beispielsfalle drei Druckwerke 2, 3 und 4 aufweist. Die Druckwerke
2, 3 und 4 sind in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnet. Wie eingangs erläutert,
können jedoch auch eine kleinere oder größere Anzahl von Druckwerken vorgesehen sein.
[0047] Die Druckwerke 2, 3 und 4 weisen jeweils eine Druckwalze 15, 16 bzw. 17 auf, vor
der in Bahnlaufrichtung B gesehen, jeweils eine Einlaufwalze 5, 6 bzw. 7 zur Korrektur
der Druckbild-Parallelität angeordnet ist.
[0048] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist in jedem Druckwerk 2, 3 bzw.
4 eine erste Messvorrichtung 8, 9 bzw. 10 vorgesehen, die zur Erfassung von ersten
Registermarken an einer ersten Stelle der Druckbahn D zur Bestimmung von ersten Daten
über eine Registerabweichung in Umfangs- und Seitenrichtung des Druckwerkes dient.
Diese erste Messvorrichtung 8, 9 bzw. 10 kann als Tastkopf in der zuvor erläuternden
Art und Weise ausgebildet sein.
[0049] Ferner ist in jedem Druckwerk 2, 3 bzw. 4 eine erste Stelleinrichtung 12, 13 bzw.
14 zur Regelung des Druckregisters in Umfangs- und Seitenrichtung vorgesehen und ferner
eine zweite Stelleinrichtung 18, 19 bzw. 20, die zur Regelung der Druckbildparallelität
dient. Die Wirkung dieser Vorrichtung wird nachfolgend anhand der Fig. 2 näher erläutert.
[0050] Die in Fig. 1 dargestellte besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist schließlich eine zweite Messvorrichtung 11 auf, die hier als Kamera
ausgebildet ist, die nach dem letzten Druckwerk 4 angeordnet ist. Diese Messvorrichtung
dient zur Erfassung der zweiten Registermarken an einer zweiten Stelle der Druckbahn
D, wobei diese Erfassung zur Bestimmung von zweiten Daten zur Parallelität der Druckbilder
untereinander dient.
[0051] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform kann die zweite Messvorrichtung 11
als Kamera ausgebildet sein, die an sich zur Bahn- bzw. Druckbeobachtung nach dem
letzten Druckwerk 4 dient. Um diese Kamera 11 an die zweite Stelle zur Erfassung der
zweiten Registermarken überführen zu können, kann die Kamera 11 auf einer (nicht dargestellten)
Traverse quer zur Bahnlaufrichtung B angeordnet werden. Entlang dieser Traverse kann
die Kamera 11 vorzugsweise motorisch und automatisch an die jeweilige Stelle relativ
zur Druckbahn D verschoben werden, damit sie ihre jeweilige Funktion erfüllen kann.
[0052] In Fig. 2 ist eine schematisch vereinfachte Draufsicht auf einen Teil der Druckbahn
D dargestellt, deren Bahnlaufrichtung wieder mit dem Pfeil B verdeutlicht ist.
[0053] Auf der Druckbahn D ist ein Druckbild aufgedruckt, dass durch die inneren Begrenzungslinien
entsprechend dem Doppelpfeil DP veranschaulicht ist.
[0054] Auf der linken Seite der Druckbahn D sind auf einem Seitenstreifen links des Druckbildes
DP im Beispielsfalle acht Registermarken für das Längs- und Seitenregister aufgedruckt.
Gemäß der in Fig. 2 gewählten Darstellung unterhalb der Registermarken RM ist auf
einer Seite des Druckbildes DP ferner eine AME-Blockmarke als Triggermarke aufgedruckt.
[0055] Unter dieser Blockmarke sind schließlich sog. Passampeln oder Passkreuze zu beiden
Seiten des Druckbildes DP vorgesehen, die zur visuellen Kontrolle des Längs- und Seitenregisters
und der Parallelität dienen. Diese Passampeln sind für ein erfindungsgemäßes Vorgehen
nicht zwingend erforderlich, jedoch für eine visuelle Beurteilung des Registers vorteilhaft.
[0056] Auf der gegenüber liegenden Seite der Registermarken RM ist ein durch den Doppelpfeil
M symbolisiertes Messfeld für die Parallelität vorgesehen. Dieses besteht aus einer
Mehrzahl von Punktmarken, wobei jeweils der Punkt 1 die Standfarbe darstellt. Diese
Standfarbe kann beispielsweise gelb sein. Die Punkte 2 bis 8 sind weitere Markierungen,
beispielsweise für die Farben Dunkelrot, Hellblau, Braun, Grün, Hellrot, Dunkelblau
und Schwarz.
[0057] Diese Anordnung von Registermarken, die bei der in Fig. 2 dargestellten, besonders
bevorzugten Ausführungsform zu beiden Seiten der Bahnmitte der Druckbahn D seitlich
des Druckbildes DP mitgedruckt werden, wird durch die anhand der Fig. 1 erläuterte
Vorrichtung zur Erfassung der Registerabweichung in Umfangs- und Seitenrichtung (gemäß
Fig. 1 linke Seite) bzw. zur Erfassung von Daten zur Bestimmung der Parallelität des
Druckbildes (in Fig. 2 rechte Seite) abgetastet und ausgewertet sowie den jeweiligen
Stelleinrichtungen zugeführt.
[0058] In Fig. 2 ist am oberen Ende der Druckbahn D eine der in Fig. 1 dargestellten Einlaufwalzen
schematisch vereinfacht dargestellt, wobei beispielsweise die Einlaufwalze 5 herausgegriffen
wird. Die Einlaufwalze 5 hat einen Drehpunkt P
5 und die Welle W der Einlaufwalze 5 kann mittels der zugeordneten Stelleinrichtung
18 entsprechend dem Doppelpfeil S schräg verstellt werden, um die Parallelität, wie
eingangs erläutert, zu korrigieren. Die Stelleinrichtung 18 kann hierbei ein geeigneter
Stellmotor sein, der über eine schematische in Fig. 2 dargestellte Verbindung 21 auf
die Welle W wirkt.
1. Verfahren zum Messen, Stellen und Regeln des Längs- und Seitenregisters sowie der
Parallelität des Druckregisters in einer Mehrfarbendruckmaschine (1), die eine Mehrzahl
von Druckwerken (2, 3, 4) aufweist, die jeweils mit einer verstellbaren Einlaufwalze
(5, 6 bzw. 7) zur Korrektur der Druckbild-Parallelität versehen ist,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- Erfassen von ersten Registermarken (RM) an einer ersten Stelle der Druckbahn (D)
zur Bestimmung von ersten Daten über eine Registerabweichung in Umfangsund Seitenrichtung
des Druckwerks (2, 3 bzw. 4);
- Erfassen von zweiten Registermarken (M) an einer zweiten Stelle der Druckbahn (D)
zur Bestimmung von zweiten Daten über die Parallelität der Druckbilder (DP) untereinander;
und
- Verwenden der gewonnenen ersten und zweiten Daten zur automatischen Regelung des
Druckregisters in Seitenund Umfangsrichtung bzw. zur Regelung der Druck-Parallelität.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stelle zur Gewinnung der ersten Daten auf einer Seite der Bahnmitte der
Druckbahn (D) und die zweite Stelle zur Gewinnung der zweiten Daten auf der anderen
Seite der Bahnmitte der Druckbahn (D) angeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seite der ersten Stelle der Druckbahn (D) als Bezugsseite verwendet wird, während
die zweite Stelle der Druckbahn (D) als Schrägkorrekturseite benutzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Registerabweichungen sowie deren Korrektur auf der Bezugsseite permanent
oder in einem regelmäßigen Zyklus mit kurzer Periode durchgeführt wird, während die
Messung der Abweichungen auf der Schrägkorrekturseite eine davon abweichende Messperiode
aufweist, und vorzugsweise die Korrektur den Messperioden zeitlich folgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Registerabweichungen auf der Bezugsseite und der Schrägkorrekturseite
hinter jedem Druckwerk erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Registerabweichungen auf der Bezugsseite hinter jedem Druckwerk (2,
3 bzw. 4) und die Messung auf der Schrägkorrekturseite hinter dem letzten Druckwerk
(4) erfolgt, das für das Bedrucken einer Seite eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung der Registerabweichungen, betreffend das Seiten- und Umfangsregister
bzw. die Parallelität, gleiche oder unterschiedliche Registermarkenkonfiguration eingesetzt
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der zweiten Registermarken (M) an der zweiten Stelle der Druckbahn
(D) immer nur dann durchgeführt wird, wenn sie durch ein externes Signal ausgelöst
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der zweiten Registermarken (M) automatisch periodisch wiederholt wird.
10. Vorrichtung zum Messen, Stellen und Regeln des Längsund Seitenregisters sowie der
Parallelität des Druckregisters in einer Mehrfarbendruckmaschine (1), die eine Mehrzahl
von Druckwerken (2, 3, 4) aufweist, die jeweils mit einer verstellbaren Einlaufwalze
(5, 6 bzw. 7) zur Korrektur der Druckbild-Parallelität versehen sind,
- mit einer ersten Messvorrichtung (8, 9, 10) zur Erfassung von ersten Registermarken
(RM) an einer ersten Stelle der Druckbahn (D) zur Bestimmung von ersten Daten über
eine Registerabweichung in Umfangs- und Seitenrichtung der Druckwerke (2, 3 bzw. 4);
- mit einer zweiten unabhängigen Messvorrichtung (11) zur Erfassung von zweiten Registermarken
(M) an einer zweiten Stelle der Druckbahn (D) zur Bestimmung von zweiten Daten über
die Parallelität der Druckbilder untereinander;
- mit einer ersten Stelleinrichtung (12, 13, 14) zur Regelung des Druckregisters in
Umfangs- und Seitenrichtung der Druckwerke (15, 16 bzw. 17), wobei die Stelleinrichtung
(12, 13, 14) mit der ersten Messvorrichtung (8, 9, 10) in Signalverbindung steht;
und
- mit einer zweiten Stelleinrichtung (18, 19, 20) zur Regelung der Druckbild-Parallelität,
die mit der zweiten Messvorrichtung (11) in Signalverbindung steht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Messvorrichtung (8, 9, 10 bzw. 11) als optoelektrischer Tastkopf
ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindestens der Tastkopf der zweiten unabhängigen Messvorrichtung (11) als Kamera
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die als Kamera ausgebildete zweite Messvorrichtung (11) auf einer Traverse quer zur
Bahnrichtung (B) der Druckbahn (D) positioniert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (11) hinter dem letzten Druckwerk angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufwalze (5, 6 bzw. 7) um eine Drehachse (P5) senkrecht zur Drehachse (WD) der Einlaufwalze (5, 6, 7) schwenkbar gelagert ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Messvorrichtung (8, 9, 10 bzw. 11) als Reflektions- oder Durchlichttaster
ausgebildet ist.