[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Formatverstellung an bogenführenden Trommeln
von Bogendruckmaschinen, insbesondere an Speichertrommeln in Wendeeinrichtungen, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zum Transport von Bogen zwischen den Druckwerken von Bogendruckmaschinen, die je
eine Druckfarbe auf den Bogen aufbringen, verwendet man bogenführende Trommeln, die
auch als Bogenführungszylinder bezeichnet werden. Die bogenführenden Trommeln umfassen
mindestens ein Greifersystem, mit dem die Vorderkanten der Bogen ergreifbar sind.
Abhängig von der Anordnung der bogenführenden Zylinder zueinander und von deren Größe
kann es erforderlich werden, die Bogen auch im Bereich ihrer Hinterkanten auf der
Trommel zu fixieren, bis sie an die nächste Trommel bzw. den Druckzylinder übergeben
werden, wozu eine zweite, zumeist mit Saugluft arbeitende Art von Greifersystemen
Verwendung findet.
[0003] Zur Herstellung von beidseitig bedruckten Bogen in Druckmaschinen in nur einem Arbeitsgang
werden Wendeeinrichtungen eingesetzt, die mindestens eine derartige bogenführende
Trommel umfassen. Beim Wendevorgang wird der jeweilige Bogen, nachdem er in den der
Wendeeinrichtung vorgeordneten Druckwerken auf einer Seite bedruckt wurde, an seiner
Hinterkante ergriffen und diese Hinterkante an ein der Wendeeinrichtung nachgeordnetes
Druckwerk übergeben, wobei die Hinterkante zur Vorderkante wird. An den Wendegang
schließt sich das Bedrucken der jeweils anderen Bogenseite an.
[0004] Die Mehrheit der bekannten Wendeeinrichtungen lässt sich, abgeleitet von ihrem grundsätzlichen
Aufbau, in Ein-Trommel- oder Drei-Trommel-Wendeeinrichtungen einteilen. Drei-Trommel-Wendeeinrichtungen
bestehen aus drei bogenführenden Trommeln, von denen die in Bogenlaufrichtung betrachtet
erste, als Übergabetrommel mit einfach-großem Durchmesser, die mittlere als Speichertrommel
mit doppelt-großem Durchmesser und die dritte als Wendetrommel mit einfach-großem
Durchmesser ausgebildet ist. Eine derartige Wendeeinrichtung ermöglicht die Wendung
des Bogens nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung und damit das wahlweise Aufbringen
eines Druckbildes im Schöndruck oder im Schönund Widerdruck. Eine doppelt-große Speichertrommel
weist jeweils zwei Bogenhaltesysteme für den vorderen Bereich und zwei Bogenhaltesysteme
für den hinteren Bereich des Bogens auf, die sich jeweils diametral gegenüberliegen.
Bei Betriebsarten-Umstellung von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck und umgekehrt
bzw. bei der Verarbeitung von Bogen einer anderen Bogenlänge im Schöndruck oder im
Schön- und Widerdruck sind an der Speichertrommel Umstellhandlungen durchzuführen.
Zur Einstellung der Bogenhaltesysteme auf die Verarbeitung von Bogen unterschiedlicher
Länge ist es notwendig, die Bogenhaltesysteme für den vorderen und hinteren Bereich
der Bogen relativ zueinander zu verstellen, damit der Bogen im Schöndruck und im Schön-
und Widerdruck am Anfang und am Ende geführt werden kann.
[0005] Aus der Druckschrift DE 39 11 630 C2 ist eine Vorrichtung zur Formatverstellung an
einer Speichertrommel bekannt. Das Bogenhaltesystem für den vorderen Bereich des Bogens,
das Klemmgreifer umfasst, ist fest am Körper der Speichertrommel angeordnet. Das mit
Saugluft arbeitende Bogenhaltesystem für den hinteren Bereich des Bogens ist auf einem
Tragelement angeordnet, das der Speichertrommel zugeordnet ist.
In Umfangsrichtung sind das Tragelement und damit die am Tragelement angeordneten
Sauger mit Hilfe einer Stellwelle, die im Zapfen der Trommelwelle exzentrisch gelagert
ist, verstellbar. Die Stellwelle ragt durch eine Bohrung im Wellenzapfen der Trommelwelle
und trägt an beiden Seiten Ritzen. Das dem Tragelement zugewandte Ritzel der Stellwelle
kämmt mit einem am Tragelement angeordneten Zahnsegment. Das andere Ritzel steht mit
einem außerhalb der Gestellwand koaxial zur Trommelwelle angeordneten weiteren Ritzel
im Eingriff. Ebenfalls außerhalb der Gestellwand ist ein Motor angeordnet, der mit
dem weiteren Ritzel kuppelbar ist. Zur Formatverstellung wird zunächst der Motor mit
dem koaxial angeordneten Ritzel verkuppelt, das von dem Motor in Drehbewegung versetzt
wird und über die Stellwelle die mit dieser verbundenen Ritzel und das Zahnsegment
den Trägerkörper antreibt.
[0006] Die DE-PS 24 60 503 A1 offenbart eine Verstelleinrichtung mit einer Stellwelle, die
die Antriebsbewegung für die Formateinstellung überträgt. Diese ist in Bezug auf die
Speichertrommel axial verschiebbar zwischen einer Ruhestellung und einer Schaltposition
gelagert. In der Schaltposition steht die Stellwelle über Stellritzel und eine weitere
Welle mit dem als Saugleiste ausgebildeten Bogenhaltesystem für den hinteren Bereich
des Bogens in Wirkverbindung, dessen Lage relativ zu dem Bogenhaltesystem für den
vorderen Bereich durch Verdrehen der Stellwelle einstellbar ist.
[0007] Nachteilig an derartigen Vorrichtungen ist der große Teileaufwand. Die verwendeten
Bauelemente übertragen die Betätigungsbewegung spielbehaftet, was zur Folge hat, dass
die Einstellung der Bogenhaltesysteme auf die Länge der zu verarbeitenden Bogen ungenau
ist.
[0008] Die DE 39 00 818 C1 zeigt eine Bogenführungstrommel mit einer inneren Welle und einer
äußeren Trommel mit wenigstens einem gegenüber der inneren Welle in Umfangsrichtung
verstellbaren Segment. Der inneren Welle und der äußeren Trommel, die durch eine Lamellenkupplung
miteinander gekuppelt sind, sind die Bogenhaltesysteme zugeordnet.
Die Kupplung sitzt zwischen einer Stirnfläche der Segmente und einem Zapfen der Welle.
Über eine von außen betätigbare Spannstange und einen Klemmhebel kann die Kupplung
betätigt und damit die Verbindung zwischen Welle und Segment gelöst werden. Danach
sind beide Bogenhaltesysteme relativ zueinander verstellbar.
Nachteilig an dieser Feststell- und Löseeinrichtung ist der große Teileaufwand. Zur
Verstellung der Bogenhaltesysteme muss die Maschine angehalten und anschließend gezielt
bewegt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Formatverstellung an
bogenführenden Trommeln von Bogendruckmaschinen, insbesondere an Speichertrommeln
in Wendeeinrichtungen zu schaffen, die bei geringem Teileaufwand die Einstellung der
Bogenhaltesysteme auf die Formatlänge bei laufender Maschine ermöglicht.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art
gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
[0010] Die erfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, dass mit ihr die Formatverstellung
der bogenführenden Trommel in einfacher Weise durch ein Verschieben des Betätigungselements
bewirkt werden kann, wozu die Maschine nicht angehalten werden muss. Das Betätigungselement
ist über ein hydraulisches Getriebe mit dem Trägerkörper derart wirkverbunden, dass
dieser durch Verschieben des Betätigungselements verdrehbar ist. Das hydraulische
Getriebe ist in einfachster Weise als geschlossenes System aufgebaut und besteht im
Wesentlichen aus zwei Hydraulikzylindern, von denen einer als Hydropumpe und der andere
als Hydromotor wirkt. Zwischen den Hydraulikzylindern wird die Betätigungsbewegung
allein von einem Druckmittel, das in die, Hydraulikzylinder miteinander verbindende
Leitungen geführt wird, übertragen. Die vorzugsweise flexibel ausgeführten Leitungen
sind leicht zu verlegen, benötigen keine Lagerstellen und ersetzen auf diese Weise
verwendet, die bekannten mechanischen Getriebeglieder.
[0011] Die Hydraulikzylinder können einfach- oder doppeltwirkend ausgeführt sein. Bei Verwendung
von einfachwirkenden Hydraulikzylindern sind zur Rückstellung der Kolben Rückholfedern
vorgesehen, die in den Hydraulikzylindern integriert oder zwischen Trommelgrundkörper
und Trägerkörper angeordnet sein können. Doppeltwirkende Hydraulikzylinder weisen
den Vorteil auf, dass mit ihnen in beiden Arbeitsrichtungen und damit Richtungen der
Formatverstellung verhältnismäßig große Kräfte und dem Betrag nach gleiche Kräfte
aufgebracht werden können. Werden an den Hydraulikzylindern zudem beidseitige Kolbenstangen
ausgebildet, ergibt sich in beiden Richtungen die gleiche Volumenänderung pro Kolbenweg.
[0012] Der zweite Hydraulikzylinder kann neben der dargestellten Bauform des Schubkolbenzylinders
auch als Drehkolbenzylinder ausgebildet und über geeignete Übertragungsglieder mit
dem Trägerkörper verbunden sein.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Übertragungsflächen des Kolbens des
ersten Hydraulikzylinders, also die Flächen in denen das Druckmittel am Kolben angreift,
größer ausgeführt als die Übertragungsflächen des Kolbens des zweiten Hydraulikzylinders.
Damit wird in vorteilhafter Weise die Übersetzung des hydraulischen Getriebes derart
eingestellt, dass mit kleinen Wegen des Betätigungsgliedes verhältnismäßig große Verstellwege
des Trägerkörpers realisierbar sind.
[0014] Nach einer andern Weiterbildung der Erfindung bildet die Kolbenstange des ersten
Hydraulikzylinders das Betätigungselement.
[0015] Das Druckmittel ist gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung wasserbasiert
und es kann Glyzerin enthalten, das die Korrosionsgefahr vermindert. Die Verwendung
eines wasserbasierten Druckmittels hat den Vorteil, dass aus dem geschlossenen System
austretendes und über ein Druckmittelspeichersystem ersetzbares Druckmittel die Druckbogen
nicht beschädigt. Eine wasserbasiertes Druckmittel hat den weiteren Vorteil, dass
seine Zähigkeit anders als bei einem auch einsetzbaren mineralölbasierten Druckmittel
weitgehend temperaturunabhängig ist.
[0016] Bei einer anderen Ausführung der Erfindung ist das Betätigungselement drehentkoppelt
mit einem Antrieb verbunden, der eine Betätigungsbewegung erzeugt, so dass eine automatische
Umstellung der bogenführenden Trommel vornehmbar ist. Einen das jeweils eingestellte
Format repräsentierenden Wert liefert ein Sensor, der die Lage des Trägerkörpers relativ
zum Trommelgrundkörper und damit die Stellung der Bogenhaltesysteme zueinander erfasst.
[0017] Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung am Beispiel einer
bogenführenden Trommel näher beschrieben werden, die als Speichertrommel einer Drei-Trommel-Wendeeinrichtung
ausgebildet ist.
[0018] In den dazugehörenden Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- die Wendeeinrichtung einer Drei-Trommel-Wendung in schematischer Darstellung in Seitenansicht,
- Fig. 2
- die Speichertrommel als Längsschnitt und
- Fig. 3
- den ersten und zweiten, durch Leitungen verbundenen Hydraulikzylinder in schematischer
Darstellung.
[0019] Wie in Fig 1. dargestellt, ist die Wendeeinrichtung 1 zwischen zwei Druckwerken einer
Bogendruckmaschine angeordnet, die je einen Druckzylinder 2,2' und einen Gummizylinder
3,3' umfassen. Die Wendeeinrichtung 1 besteht, betrachtet in der mit einem Pfeil angedeuteten
Bogenlaufrichtung, aus der Übergabetrommel 4 mit einfach-großem Durchmesser, der Speichertrommel
5 mit doppelt-großem Durchmesser und der Wendetrommel 6 mit einfach-großem Durchmesser.
Die Speichertrommel 5 ist mit je zwei Bogenhaltesystemen 8, 9 für den vorderen und
den hinteren Bereich der Bogen 7 ausgestattet.
Die Bogenhaltesysteme 8 für den vorderen Bereich sind als Greifersystem und für den
hinteren Bereich als Saugersystem ausgebildet. Greifersystem und Saugersystem sind
in Umfangsrichtung zueinander verstellbar, so dass die Bogen 7 vom maximalen bis zum
minimalen Format im vorderen und hinteren Bereich auf der Speichertrommel 5 gehalten
werden können. Die Druckzylinder 2,2' weisen einen doppelt-großen Durchmesser auf,
können aber auch mit einfach-großem Durchmesser ausgeführt sein. Die Greifer- und
Saugersysteme liegen sich in der Speichertrommel 5 jeweils diametral gegenüber.
[0020] Den detaillierten Aufbau der zwischen den Gestellwänden 10 der Druckmaschine angeordneten
Speichertrommel 5 zeigt Fig. 2.
[0021] Die Speichertrommel 5 umfasst einen Trommelgrundkörper 11, an dem das Bogenhaltesystem
8 für den vorderen Bereich und vordere Bogenstützsegmente 13 angeordnet sind und einen
Trägerkörper 19, der das Bogenhaltesystem 9 für den hinteren Bereich und hintere Bogenstützsegmente
14 trägt. In axialer Richtung betrachtet sind die vorderen und hinteren Bogenstützsegmente
13, 14 abwechselnd angeordnet, so dass sie sich bei Verdrehung des Trägerkörpers 19
zum Trommelgrundkörper 11 rechenartig ineinanderschieben und die Mantelfläche der
Speichertrommel 5 bilden, auf der die Bogen 7 geführt werden.
Der Trommelgrundkörper 11 umfasst eine hohlzylindrische Welle 12, die drehbar in den
Gestellwänden 10 gelagert ist. Der Trägerkörper 19 selbst ist drehbar auf dem Trommelgrundkörper
11 angeordnet und in axialer Richtung gegen eine Verschiebung gesichert.
Die hohlzylindrische Welle 12 trägt ein entlang ihrer Mittellängsachse koaxial verschiebbares
Betätigungselement 15. Das Betätigungselement 15 ist mit der Kolbenstange 31 eines
ersten Hydraulikzylinders 20 verbunden. Dieser ist verdrehfest am Trommelgrundkörper
11 angeordnet und bildet zusammen mit den Leitungen 22, 23 und einem zweiten, an der
Seitenscheibe 17 des Trommelgrundkörpers 11 angeordneten Hydraulikzylinder 21 ein
hydraulisches Getriebe. Der erste Hydraulikzylinder 20 wirkt dabei als Hydropumpe,
während der zweite Hydraulikzylinder 21 den Hydromotor des hydraulischen Getriebes
bildet. Die Kolbenstange 31 des zweiten Hydraulikzylinders 21 ist am Trägerkörper
19 angelenkt. Sie erstreckt sich annähernd in Sekantenrichtung zum Querschnitt des
Trommelgrundkörpers 11.
[0022] Die beiden Hydraulikzylinder 20, 21 sind vorzugsweise doppelwirkend ausgebildet und
mit beidseitigen Kolbenstangen versehen, wodurch sich in beiden Bewegungsrichtungen
gleiche Kräfteverhältnisse ergeben. Die Übertragungsflächen 30 des ersten Hydraulikzylinders
20 sind dabei größer ausgeführt als die Übertragungsflächen 30 des zweiten Hydraulikzylinders
21, was dem Übersetzungsverhältnis des hydraulischen Getriebes entspricht.
[0023] Das hydraulische Getriebe ist gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform auch
mit einfachwirkenden Hydraulikzylindern 20, 21 ausführbar. Das ermöglicht die Einsparung
einer der Druckleitungen 23 bzw. 22 und erfordert eine zusätzliche Rückstellfeder.
[0024] Abweichend von Fig. 3 kann der zweite Hydraulikzylinder 21 auch als Drehkolbenzylinder
ausgebildet und über geeignete Getriebeglieder mit dem Trägerkörper 19 verbunden sein.
[0025] Um das Betätigungselement 15 zu bewegen, ist außerhalb der Gestellwand 10 ein Antrieb
25 in Form eines Pneumatikzylinders oder Linearmotors angeordnet, der über einen Drehentkoppler
27 mit dem Betätigungselement 15 verbunden ist.
[0026] Der Erfassung der Lage des Betätigungselements 15 und damit der Stellung der Bogenhaltesysteme
8, 9 zueinander, dient ein nicht dargestellter Sensor, der vorzugsweise dem Betätigungselement
15 oder der Kolbenstange 31 des ersten Hydraulikzylinders 20 zugeordnet ist.
[0027] Nachfolgend soll die Wirkungsweise der Erfindung beschrieben werden.
[0028] Ist die Umstellung der Speichertrommel 5 erforderlich, wird das Betätigungselement
15 von dem Antrieb 25, der eine geradlinige Betätigungsbewegung erzeugt, entlang der
Mittellängsachse des Trommelgrundkörpers 11 verschoben. Die Bewegung des Betätigungselements
15 überträgt sich auf die Kolbenstange 31 und den Kolben 28, wodurch auf das im ersten
Hydraulikzylinders 20 enthaltene Druckmittel ein Druck ausgeübt wird. Dem Verlauf
der Druckleitung 22 folgend, wird dieser Druck auf den Kolben 29 übertragen und die
Kolbenstange 31 des zweiten Hydraulikzylinders 21 bewegt. Das bewirkt eine Verdrehung
des drehbar auf dem Trommelgrundkörper 11 gelagerten Trägerkörpers 19, an den die
Kolbenstange 31 des zweiten Hydraulikzylinders 21 angelenkt ist. Mit der Verdrehung
des Trägerkörpers 19 bezüglich des Trommelgrundkörpers 11 verändert sich auch die
Lage der Bogenhaltesysteme 8, 9 für den vorderen und hinteren Bereich zueinander.
Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt, bis die vom Sensor gelieferten Istwerte,
die die erreichte Formatverstellung repräsentieren, mit den in der Maschinensteuerung
hinterlegten Sollwerten der Formatverstellung übereinstimmen.
[0029] Die Erfindung wurde anhand einer Speichertrommel 5 in einer Wendeeinrichtung 1 beschrieben.
Sie ist jedoch auch an bogenführenden Trommeln in reinen Schöndruckmaschinen für die
Führung des Bogens 7 im hinteren Bereich einsetzbar, insbesondere wenn diese doppeltgroß
ausgebildet sind.
Bezugszeichenaufstellung
[0030]
- 1
- Wendeeinrichtung
- 2
- vor- und nachgelagerter Druckzylinder
- 3
- Gummizylinder
- 4
- Übergabetrommel
- 5
- Speichertrommel
- 6
- Wendetrommel
- 7
- Bogen
- 8
- Bogenhaltesystem für den vorderen Bereich
- 9
- Bogenhaltesystem für den hintern Bereich
- 10
- Gestellwand
- 11
- Trommelgrundkörper
- 12
- hohlzylindrische Welle
- 13
- vorderes Bogenstützsegment
- 14
- hinteres Bogenstützsegment
- 15
- Betätigungselement
- 16
- Antriebszahnrad
- 17
- Seitenscheibe
- 18
- Zapfen
- 19
- Trägerkörper
- 20
- erster Hydraulikzylinder
- 21
- zweiter Hydraulikzylinder
- 22
- Leitung
- 23
- Leitung
- 24
- Gestell
- 25
- Antrieb
- 26
- Axiallager
- 27
- Drehentkoppler
- 28
- Kolben
- 29
- Kolben
- 30
- Übertragungsfläche
- 31
- Kolbenstange
1. Einrichtung zur Formatverstellung an bogenführenden Trommeln von Bogendruckmaschinen,
insbesondere an Speichertrommeln in Wendeeinrichtungen, wobei Bogenhaltesysteme (8,
9) zum Erfassen des Bogens (7) im vorderen und hinteren Bereich vorgesehen und die
Bogenhaltesysteme (8 oder 9) für einen der Bereiche einem Trommelgrundkörper (11)
und die Bogenhaltesysteme (8 oder 9) für den anderen Bereich einem Trägerkörper (19)
zugeordnet sind, der gegenüber dem Trommelgrundkörper (11) zur Verstellung der Bogenhaltesysteme
(8, 9) in Umfangsrichtung verdrehbar gelagert ist, gekennzeichnet durch ein eine geradlinige Betätigungsbewegung übertragendes, axial verschiebbar zum Trommelgrundkörper
(11) gelagertes Betätigungselement (15), das über ein hydraulisches Getriebe mit dem
Trägerkörper (19) wirkverbunden ist, derart, dass dieser durch Verschieben des Betätigungselements (15) verdrehbar ist.
2. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Getriebe einen als Hydropumpe wirkenden ersten Hydraulikzylinder
(20) und einen als Hydromotor wirkenden zweiten Hydraulikzylinder (21) umfasst, die
über mindestens eine, ein Druckmittel führende Druckleitung (22, 23) miteinander wirkverbunden
sind und die Kolbenstange (31) des ersten Hydraulikzylinders (20) am Betätigungselement
(15) und die Kolbenstange (31) des zweiten Hydraulikzylinders (21) am Trägerkörper
(19) angelenkt ist.
3. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikzylinder (20, 21) doppeltwirkend ausgeführt sind.
4. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikzylinder (20, 21) Kolben (28, 29) mit mindestens einer Übertragungsfläche
(30) umfassen, wobei die mindestens eine Übertragungsfläche (30) des ersten Hydraulikzylinders
(20) größer ist als die mindestens eine Übertragungsfläche (30) des zweiten Hydraulikzylinders
(21).
5. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Hydraulikzylinder (20, 21) beidseitige Kolbenstangen (31)
aufweisen.
6. Einrichtung zur Formatverstellung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (31) des ersten Hydraulikzylinders (20) das Betätigungselement (15)
bildet und koaxial zur Mittellängsachse des Trommelgrundkörpers (11) verläuft.
7. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (31) des zweiten Hydraulikzylinders (21) in Sekantenrichtung zum
Querschnitt des Trommelgrundkörpers (11) verläuft.
8. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmittel wasserbasiert ist.
9. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmittel Glyzerin enthält.
10. Einrichtung zur Formatverstellung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Lage des Trägerkörpers (19) relativ zum Trommelgrundkörper (11) erfassender
Sensor vorgesehen ist.
11. Einrichtung zur Formatverstellung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (15) drehentkoppelt mit einem Antrieb (25) verbunden ist.
12. Einrichtung zur Formatverstellung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb (25) ein Linearmotor oder ein Pneumatikzylinder vorgesehen ist.
13. Einrichtung zur Formatverstellung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bogenhaltesystem (8) für den vorderen Bereich als Greifersystem und das Bogenhaltesystem
(9) für den hinteren Bereich als Saugersystem ausgebildet ist.