[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisenbahngüterwagen mit zwei Ladeebenen, insbesondere
über die Stirnseiten be- und entladbarer Doppelstock-Autotransportwagen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Doppelstock-Autotransportwagen ist z. B. aus der DE 40 20 020 A1 bekannt.
Der Eisenbahnwagen besteht aus zwei Wagenhälften die zu beiden Seiten der vertikalen
Querebene symmetrisch ausgebildet sind und durch Kurzkupplungen verbunden sind. Der
Wagen weist feste Seitenwände und öffnungsfähige und verschließbare Stirnwände sowie
ein in Fahrstellung auf die Seitenund Stirnwände abgesenktes und aus dieser Stellung
für den Beladevorgang nach oben anhebbares Hubdach auf. Der Innenraum des Wagens ist
von jeder Seite durch eine Schwenk-Schiebetür aus zugänglich, wobei die Tür der Seitenwände
in der Nähe des Kurzkuppelendes angeordnet ist. Nahe der jeweiligen Tür ist an der
Innenseite eine Leiter angeordnet, über die die obere Ladeebene zu erreichen ist.
[0003] Weiterhin ist ein gattungsähnlicher, gedeckter Eisenbahngüterwagen aus der DE 41
40 347 C2 bekannt. Bei diesem Doppelstock-Autotransporter sind in der Seitenwand verschließbare
Öffnungen, z. B. Schiebetüren vorgesehen, die auch als Ausstiege nutzbar sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Eisenbahngüterwagen der gattungsgemäßen
Art den seitlichen Zugang via Schiebetüren und die Sicherung der Schiebetüren bei
geschlossenem Hubdach sowie das Entsichern der Schiebetüren bei angehobenem Hubdach
zu verbessern.
[0005] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruches gelöst.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Abschnitt der Seitenansicht des Eisenbahngüterwagens mit erfindungsgemäßer Türanordnung;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der oberen Rollenführung der oberen Schiebetür im Querschnitt;
- Fig. 3
- eine Detailansicht der mechanischen Verriegelung der oberen Schiebetür im Teilschnitt
in Seitenansicht;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der oberen und unteren Schiebetüranordnung mit unterem Führungselement
für die obere Schiebetür, mit vertikal verstellbarer Schubstange und mit mechanischer
Verriegelung für die untere Schiebetür im Teilschnitt;
[0008] Fig 1. zeigt einen die erfindungsgemäße Schiebetüranordnung darstellenden Abschnitt
des gedeckten Eisenbahngüterwagens mit oberer und unterer Ladeebene 12, 13. Feste
Seitenwände 15, zu öffnende und zu verschließende Stirnwände zum Beladen und Entladen
des Wagens sowie ein Hubdach 3 bilden im wesentlichen den Wagenkasten 15. Das Hubdach
3 ist dem Lichtraumprofil folgend auf beiden Seiten zu den Seitenwänden 15 hin abgewinkelt.
Im Wagenkasten 15 ist in der Seitenwand 16 eine Schiebetüranordnung angeordnet, bestehend
aus einer oberen Schiebetür 1, die der oberen Ladeebene 13 zugeordnet ist und aus
einer unteren Schiebetür 2, die der unteren Ladeebene 13 zugeordnet ist. Die Schiebetüranordnung
und der Wagenkasten 15 sind derart ausgebildet, dass die Schiebetüren 1, 2 bei abgesenktem
Haubendach 3 durch Verriegelungsmittel verriegelt und bei angehobenem Hubdach 3 entriegelt
sind.
[0009] Die obere und die untere Schiebetür 1, 2 einer Wagenseite sind bestimmungsgemäß in
unterschiedlicher Höhe und zweckmäßig in unmittelbarer Nähe, jedoch diagonal versetzt
zueinander angeordnet.
[0010] Unterhalb der oberen Schiebetür 1 ist eine Leiter 11 außen am Wagenkasten 14 angeordnet.
[0011] Die obere Schiebetür 1 ist oben mit Rollen 4, insbesondere mit Rollenpaaren versehen,
die in einer oben am abgewinkelten Teil des Hubdachs 3 befestigten Schiene 16 geführt
sind.
[0012] Unten ist die obere Schiebetür 3 beim Verschieben in einem Führungselement 6 geführt.
In geschlossener Lage ist die obere Schiebetür 3 zusätzlich und beabstandet vom Führungselement
6 über ein türseitiges Anschlagmittel 7 an einem wagenfesten Anschlag 8 abgestützt
und gesichert.
[0013] Das Führungselement 6 ist an einer vertikalen Schubstange 5 befestigt und mit dieser
gemeinsam vertikal höhenverstellbar am Wagenkasten 14 gelagert.
[0014] Das türseitige Anschlagmittel 7 der oberen Schiebetür greift bei abgesenktem Hubdach
3 in oder über den wagenfesten Anschlag und verriegelt dadurch die obere Schiebetür
1 mechanisch. Bei angehobenem Hubdach 3 sind das Anschlagmittel 7 und der Anschlag
8 außer Eingriff und damit ein Verschieben der oberen Schiebetür 1 möglich.
[0015] An der Schubstange 5 ist ein erstes Verriegelungsmittel 9, insbesondere Öse oder
Ring befestigt, welches in abgesenkter Lage des Hubdaches 3 und damit gekoppelt auch
in unterer Endlage der Schubstange 5 in ein an der unteren Schiebetür 2 befestigtes
und auf das erste Verriegelungsmittel 9 abgestimmtes, zweites Verriegelungsmittel
10, insbesondere Hakenelement, greift. Damit ist bei abgesenktem Hubdach 3 das Verschieben
der unteren Schiebetür 2 mechanisch gesperrt.
[0016] Zum Öffnen der Schiebetüren 1 und 2 in Not- und Gefahrensituationen, wo ein Anheben
des Hubdaches 3 und damit eine automatische Entriegelung der Schiebetüren 1, 2 nicht
erfolgen kann, sind für beide Schiebetüren 1, 2 Notentriegelungen vorgesehen.
[0017] Die Notentriegelung für die obere Schiebetür 1 ist dadurch gebildet, dass das Anschlagmittel
7 der oberen Schiebetür 1 lösbar befestigt ausgebildet ist und nach Lösen von der
Schiebetür 1 aus dem wagenfesten Anschlag 8 entnehmbar ausgebildet ist. Konstruktiv
ist das Anschlagmittel 7 beispielsweise als Anschlaghülse ausgebildet, die mittels
einer Schraube seitlich im unteren Bereich der oberen Schiebetür 1 befestigt ist.
Ein unbefugter Eingriff kann durch die Verwendung von Spezialschrauben (z.B. mit spezieller
Kopfausbildung), die nur mit daran angepasstem Werkzeug lösbar sind, verhindert werden.
[0018] Die Notentriegelung für die untere Schiebetür 2 ist dadurch gebildet, dass das erste
Verriegelungselement 9, insbesondere Öse, von der Schubstange 5 lösbar und auf derselben
aus dem zweiten Verriegelungsmittel 10, insbesondere Hakenelement, verschiebbar ist.
Damit ist die untere Schiebetür 3 nicht mehr verriegelt und frei verschiebbar. Die
Verriegelungsmittel 9, 10 sind durch ein Verkleidungsteil gegen unbefugten Zugriff
verdeckt. Das Verkleidungsteil kann durch das Außenblech des Wagenkasten 14 selbst
gebildet sein, welches bereichsweise entfernbar ist.
[0019] Zum zügigen Betreten eine mehrgliedrigen Wagenzuges, beispielsweise bei vier kurzgekuppelten
Wageneinheiten, erscheint es zweckmäßig, wenn jeweils eine Schiebetüranordnung pro
Wageneinheit vorgesehen ist und die Schiebetüranordnung benachbarter Wageneinheiten
jeweils auf der gegenüberliegenden Wagenseite vorgesehen sind.
Bezugsziffern
[0020]
- 1.
- Obere Schiebetür
- 2.
- Untere Schiebetür
- 3.
- Hubdach
- 4.
- Rolle
- 5.
- Schubstange
- 6.
- Führungselement
- 7.
- Anschlagmittel
- 8.
- Anschlag
- 9.
- Erstes Verriegelungsmittel (Öse)
- 10.
- Zweites Verriegelungsmittel (Hakenelement)
- 11.
- Leiter
- 12.
- Obere Ladeebene
- 13.
- Untere Ladeebene
- 14.
- Wagenkasten
- 15.
- Seitenwand
- 16.
- Schiene
1. Gedeckter Eisenbahngüterwagen mit zwei Ladeebenen, insbesondere über die Stirnseiten
be- und entladbarer Doppelstock-Autotransportwagen, der feste Seitenwände und zu öffnende
und zu verschließende Stirnwände sowie ein in Fahrstellung auf die Seiten- und Stirnwände
abgesenktes und aus dieser Stellung für den Beladevorgang nach oben anhebbares Hubdach
aufweist und in dessen Seitenwände zum Betreten und Verlassen des Eisenbahnwagens
mindestens eine horizontale Schiebetüranordnung pro Wagen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetüranordnung an einer Seitenwand (15) eine obere Schiebetür (1) für die
ober Ladeebene (12) und eine untere Schiebetür (2) für die untere Ladeebene (13) aufweist,
wobei beide Schiebetüren (1, 2) bei abgesenktem Hubdach (3) durch Verriegelungsmittel
verriegelt und bei angehobenem Hubdach (3) entriegelt sind.
2. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere und untere Schiebetür (1, 2) einer Wagenseite zueinander diagonal versetzt
angeordnet sind.
3. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Schiebetür (1) oben mit am oberen Ende angeordneten Rollen (4) seitlich
am Hubdach (3) angeschlagen und in einer oben am Hubdach (3) befestigten Schienen
(16) geführt ist.
4. Eisenbahngüterwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Schiebetür (1) unten in einem Führungselement (6) geführt ist, das seinerseits
am Ende einer vertikalen Schubstange (5) befestigt ist und mit dieser vertikal höhenverstellbar
am Wagenkasten (14) gelagert ist.
5. Eisenbahngüterwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Schiebetür (1) mindestens ein Anschlagmittel (7) aufweist, welches bei
abgesenktem Hubdach (3) in oder über einen wagenfesten Anschlag (8) greift und die
obere Schiebetür (1) gegen Verschieben mechanisch verriegelt und welches bei angehobenem
Hubdach (3) mechanisch entriegelt ist.
6. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schubstange (5) ein erstes Verriegelungsmittel (Öse 9) befestigt ist, welches
in abgesenkter Lage des Hubdaches (3) und damit gekoppelt auch in unterer Endlage
der Schubstange (5) in ein an der unteren Schiebetür (2) befestigtes und auf das erste
Verriegelungsmittel abgestimmtes, zweites Verriegelungsmittel (Hakenelement 10) greift
und somit das Verschieben mechanisch sperrt.
7. Eisenbahngüterwagen einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der oberen Schiebetür (1) eine Leiter (11) außen am Wagenkasten (14) befestigt
ist.
8. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen der oberen Schiebetür (1) und der unteren Schiebetür (2) bei geschlossenem
Hubdach (3) Notentriegelungen vorgesehen sind.
9. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Notentriegelung für die obere Schiebetür (1) dadurch gebildet ist, dass das Anschlagmittel
(7) der oberen Schiebetür (1) nach Lösen von der Schiebetür (1) aus dem wagenfesten
Anschlag (8) entnehmbar ausgebildet ist.
10. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Notentriegelung für die untere Schiebetür (2) dadurch gebildet ist, dass das
erste Verriegelungsmittel (Öse 9) von der Schubstange (5) lösbar und auf derselben
aus dem zweiten Verriegelungsmittel (Hakenelement 10) verschiebbar ist.