[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Getränkefass, vorzugsweise ein sogenanntes
Bierfass. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere sogenannte KEG-Fässer wie
sie seit einiger Zeit in der Brauereiindustrie für die Abfüllung von Bier in großem
Umfang eingesetzt werden. Die sogenannten KEG-Gebinde sind im Prinzip zylindrische
Fässer, vorzugsweise aus Edelstahl, mit einem eingeschraubten Steigrohr, die sich
durch eine besondere Eignung bei der Verwendung von automatischen Reinigungs- und
Abfüllanlagen auszeichnen. Diese sogenannten KEG-Fässer haben in der Regel nur eine
einzige Öffnung, in die der Degen mit dem KEG-Ventil eingeschraubt ist. Auch das leere
Fass bleibt gegen die Außenwelt verschlossen und steht unter einem Kohlendioxid-Überdruck.
Die Verschmutzung wird dadurch ausgeschlossen und eine weitgehend sterile Abfüllung
ermöglicht. Außerdem weisen die KEG-Fässer ein verhältnismäßig geringes Gewicht auf
und können quasi am Fließband gereinigt und gefüllt werden.
[0002] Der Transport der KEG-Fässer erfolgt auf Europaletten mit einer Standfläche in einem
vorgegebenen Modulmaß von gewöhnlich 800 mm x 1.200 mm. Da eine feststehende maximale
Anzahl von Fässern auf einer solchen Europalette unterzubringen ist, ist der Durchmesser
des KEG-Fasses vorgegeben. In der Regel haben die handelsüblichen KEG-Fässer ein Fassungsvolumen
von 50 I. Daneben sind auch 30 I-KEG-Fässer bekannt, wobei jedoch die Verwendung von
50 I-KEG-Fässern in der Gastronomie, das heißt dort wo regelmäßig größere Biermengen
gezapft werden gängiger ist.
[0003] Bei einem vorgegebenen Fassungsvolumen von 50 l und dem für eine optimale Ausnutzung
der Standfläche einer Europalette vorgegebenen Fassdurchmesser ist auch die Höhe des
zylindrischen KEG-Fasses definiert. Der Durchmesser der herkömmlichen 50 I-KEG-Fässer
liegt bei etwas weniger als 400 mm, so dass auf der Standfläche einer Europalette
in Querrichtung nebeneinander zwei solcher Bierfässer Platz haben und in Längsrichtung
drei Reihen solcher Bierfässer nebeneinander Platz finden. Insgesamt kann man also
in der Regel sechs 50 I-KEG-Fässer auf einer Europalette abstellen, wobei gegebenenfalls
die Fässer noch in mehreren Lagen übereinander gestapelt werden können.
[0004] Bei Veranstaltungen und in Gastronomiebetrieben, in denen ein großer Durchsatz an
gezapftem Fassbier gegeben ist, erweisen sich die herkömmlichen 50 I-KEG-Gebinde bisweilen
als zu klein. Es muss dort relativ häufig das Fass ausgewechselt und ein neues Fass
angestochen werden. Dadurch wird in störender Weise der Vorgang des Bierzapfens für
eine gewisse Zeit unterbrochen.
[0005] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Getränkefass,
vorzugsweise ein Bierfass des vorgenannten KEG-Typs zur Verfügung zu stellen, welches
einerseits ein größeres Fassungsvolumen aufweist, andererseits aber in etwa die gleiche
Grundfläche wie die bislang üblichen 50 I-Fässer aufweist. Die Lösung dieser Aufgabe
liefert ein erfindungsgemäßes Getränkefass mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das im Prinzip zylindrische Getränkefass in etwa
die gleiche etwa kreisförmige Grundfläche aufweist wie ein herkömmliches 50 I-Fass,
wobei jedoch die Höhe des Fasses diejenige herkömmlicher Fässer übersteigt, vorzugsweise
erheblich übersteigt und zum Beispiel etwa mindestens das Doppelte beträgt. Während
sich also bei einem herkömmlichen 50 I-KEG-Fass Proportionen ergeben, bei denen die
Höhe des Fasses etwa gleich dem Durchmesser ist oder nur wenig größer ist als der
Durchmesser des Fasses, hat das erfindungsgemäße Getränkefass eine langgestreckte
Form, wobei die Höhe den Durchmesser des Fasses wesentlich übersteigt.
[0006] Je nachdem welches Fassvolumen gewünscht ist, kann die Fasshöhe vorzugsweise das
Doppelte des Fassdurchmessers oder mehr betragen. Dadurch ergeben sich Getränkefässer,
die eine langgestreckte rohrförmig-zylindrische Form aufweisen, wie sie bisher nicht
bekannt ist. Bei einem derartigen Getränkefass mit einem Fassungsvolumen von ca. 100
I ergibt sich eine etwa gut doppelt so große Höhe im Verhältnis zum Durchmesser, der
wie bei den herkömmlichen Fässern vorzugsweise bei knapp 40 cm liegt.
[0007] Nach diesem Prinzip können Getränkefässer mit noch größerem Fassungsvermögen hergestellt
werden. Die Höhe des Getränkefasses kann auch das Dreifache oder beispielsweise Dreieinhalbfache
des Durchmessers betragen. Im letztgenannten Fall erhält man beispielsweise ein Fass
mit einem Fassungsvolumen von 175 I, dessen Standfläche bei einem Durchmesser von
knapp 40 cm derjenigen eines herkömmlichen 50 I-KEG-Fasses entspricht. Ein solches
175 I-Fass lässt sich beispielsweise unter zu Hilfenahme einer Sackkarre noch recht
gut handhaben. Es ist einleuchtend, dass dem Fassungsvolumen, das heißt der Fasshöhe
aufgrund des Handhabungsproblems nach oben hin Grenzen gesetzt sind. Die Verwendung
eines 175 I-Fasses hat sich bei der Anmelderin bewährt. Bei einem solchen Fass kann
man auf der Standfläche einer Europalette (800 mm x 1.200 mm) wie sich aus den obigen
Ausführungen ergibt sechs solcher Fässer unterbringen, was einer Gesamtbiermenge von
1.050 I und somit mehr als 10 Hl entspricht. Dem Verbraucher steht damit bei jedem
Anstich eine Biermenge von 175 I zur Verfügung, was dem Dreieinhalbfachen der Menge
eines herkömmlichen 50 I-KEG-Fasses entspricht.
[0008] Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung.
[0009] Weiter Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen Detailbeschreibung.
[0010] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen die vorliegende
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Getränkefasses;
- Fig. 2
- eine vertikale Schnittansicht durch ein erfindungsgemäßes Getränkefass;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein Getränkefass gemäß der Erfindung.
[0011] Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen.
[0012] Die Darstellung zeigt ein erfindungsgemäßes Getränkefass, bei dem es sich um ein
sogenanntes KEG-Fass für Fassbier handelt. Das Fass ist insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. Wie auch herkömmliche KEG-Fässer hat das erfindungsgemäße Getränkefass
10 im Wesentlichen eine zylindrische Form, die jedoch hier sehr langgestreckt ist,
da die Gesamthöhe H knapp das Vierfache des Durchmessers D beträgt. Allerdings entfällt
von der Gesamthöhe wie man aus der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 erkennt ein Teil
auf den Fußteil 1 1 , auf dem das das eigentliche Getränkefass bildende Behältnis
12, welches das Getränk, zum Beispiel Bier aufnimmt, ruht. Dieses Behältnis 12, welches
das Getränk aufnimmt, ist wie man aus der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 erkennt
nicht rein zylindrisch geformt, sondern es hat einen gewölbten Boden 13, der auf dem
Fußteil 11 ruht. In der äußeren Ansicht gemäß Fig. 1 ergibt sich aber durch die außen
zylindrische Form des Fußteils 11, welches unterseitig eine ebene Standfläche 14 aufweist,
insgesamt weitgehend eine Zylinderform.
[0013] Das langgestreckte Behältnis 12, welches das Getränk aufnimmt, hat am oberen Ende
mittig angeordnet den KEG-Zapfanschluss 15, den im äußeren Randbereich ringförmig
eine Zarge 16 umgibt. Wie man aus Fig. 1 erkennt, setzt auch die Zarge 16 in der äußeren
Ansicht betrachtet die Zylinderform des Behältnisses 12 nach oben hin fort. Die Zarge
16 weist vorzugsweise zwei Grifflöcher 17 auf, in die man zur Handhabung des Getränkefasses
eingreifen kann. Die Höhe der Zarge 16 beträgt lediglich einige cm, beispielsweise
etwa 9 cm, während die Höhe des Fußteils ebenfalls nur einige cm beträgt, etwa in
der gleichen Größenordnung liegend, beispielsweise etwa 7,5 cm. Die Zarge 16 am oberen
Ende überragt den KEG-Zapfverschluss 15 vorzugsweise, um diesen zu schützen. Die in
Fig. 1 eingezeichnete Gesamthöhe H ergibt sich also ganz überwiegend aus der Höhe
des eigentlichen Getränkebehältnisses 12, wobei insbesondere durch die oben und auch
unten gewölbte Form des Behältnisses 12 sich die Gesamthöhe H gegenüber der Höhe des
Behältnisses 12 nur geringfügig durch den überstehenden Teil der Zarge 16 einerseits
beziehungsweise den überstehenden Teil des Fußteils 11 andererseits erhöht. Das Fassungsvermögen
des in den Fig. 1 bis 3 beispielhaft dargestellten Getränkefasses 10 beträgt beispielsweise
175 I bei einem Durchmesser von 39,5 cm und einer Gesamthöhe von etwa 1,58 m. Die
Abbildungen zeigen, dass ein solches erfindungsgemäßes Getränkefass 10 in seinen Proportionen
mit einem herkömmlichen Getränkefass nicht vergleichbar ist. Dennoch ist die beim
Abstellen des Getränkefasses 10 beispielsweise auf einer Palette (hier nicht dargestellt)
beanspruchte Standfläche (siehe auch Fig. 3) nicht größer als bei einem herkömmlichen
50 I-KEG-Fass.
1. Getränkefass, vorzugsweise Bierfass mit einer im Prinzip zylindrischen Grundform,
dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine langgestreckte Grundform aufweist, wobei die Höhe (H) des Getränkefasses
(10) den Durchmesser (D) der Standfläche wesentlich übersteigt.
2. Getränkefass nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (H) mindestens etwa das Doppelte des Durchmessers (D) der Standfläche beträgt.
3. Getränkefass nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Fassungsvolumen von mehr als 50 I aufweist.
4. Getränkefass nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine in etwa kreisförmige Standfläche mit einem Durchmesser (D) aufweist,
der etwa demjenigen eines herkömmlichen 50 1-KEG-Fasses entspricht.
5. Getränkefass nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Höhe (H) mehr als das 2,5-fache, vorzugsweise mehr als das 3-fache des Durchmessers
(D) der Standfläche beträgt.
6. Getränkefass nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D) der Standfläche zwischen etwa 350 mm und etwa 450 mm, vorzugsweise
zwischen etwa 390 mm und etwa 410 mm beträgt.
7. Getränkefass nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Fassungsvolumen von mehr als 100 I, vorzugsweise von mehr als 150 I bei
einem Durchmesser (D) der Standfläche von nicht mehr als etwa 400 mm aufweist.
8. Getränkefass nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Bierfass mit einer KEG-Zapfvorrichtung ist.