[0001] Die Erfindung betrifft ein Verschlusselement für eine Verpackung zur Aufnahme von
flüssigem oder pastösem Gut, insbesondere für einen Folienbeutel.
[0002] Verpackungen zur Aufnahme von flüssigem oder pastösem Gut, insbesondere Folienbeutel,
werden in großem Umfang eingesetzt, insbesondere als Getränkebehälter oder aber auch
für Kosmetika, Waschmittel etc.
[0003] Getränkebehälter werden nach wie vor hauptsächlich mit Hilfe von Trinkhalmen geöffnet,
die in einen Einstichbereich gestochen werden. Dies hat den Nachteil, dass einmal
geöffnete Getränkebehälter nicht wieder verschlossen werden können. Wenn der Inhalt
des Behälters nach dem Öffnen nicht vollständig entleert wird, besteht die Gefahr,
dass der Rest auslaufen oder es zum schnellen Verderben des Füllgutes kommen kann.
Man hat daher auch schon Folienbeutel entwickelt, die mit Hilfe von Schraubverschlüssen
zu verschließen sind. Ein solcher Beutel ist in Figur 10 gezeigt. Dabei ist ein Verschlusselement
31 (auch Schiffchen genannt) mit einem Einschweißteil 32 im oberen Bereich zwischen
den beiden Seitenwänden des Beutels 30 mit den Schweißnähten 35 eingeschweißt. Das
Verschlusselement weist einen im inneren verlaufenden, gestrichelt angedeuteten Auslaufkanal
34 auf, der oben durch einen Schraubverschluss 36 verschließbar ist. Der Auslaufkanal
ist in der Art einer geradlinig verlaufenden Durchgangsbohrung verwirklicht und endet
in der im Beutelinneren liegenden flachen Unterseite. Dabei besteht das Problem, dass
das Ausfließverhalten in der üblichen Ausgießhaltung, in der der Beutel z.B in der
Zeichnung nach links gekippt wird, nicht optimal ist und dass eine vollständige Entleerung
nur schwer möglich ist. In den Eckbereichen kann Restflüssigkeit verbleiben. Selbst
wenn der Beutel vollständig auf den Kopf gedreht wird, kann sich Restflüssigkeit an
der Unterseite des Verschlusselementes oder den inneren Kanten der Seitenwände stauen,
die nicht abläuft. Dies ist für manche Anwendungsfälle nachteilig, z.B beim aseptischen
Abfüllen, weil dann eigentlich keine Spülflüssigkeitsreste im Beutel verbleiben dürfen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verschlusselement für einen Behälter zur
Aufnahme von flüssigem oder pastösem Gut, insbesondere für Folienbeutel, sowie einen
Folienbeutel mit einem derartigen Verschluss, bereitzustellen, die ein verbessertes
Ausfließverhalten und ein verbessertes Leerlaufen des Behälterinhaltes ermöglichen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Dadurch, dass der Auslaufkanal im Einschweißteil zumindest teilweise trichterförmig
zum Ausgießteil hin zuläuft, ergibt sich ein besseres Ausfließverhalten, weil die
Flüssigkeit in der gekippten Lage zum Ausgießteil hingeführt wird. Bei der Restentnahme
des Beutelinhaltes verbleibt keine Flüssigkeit im unteren Bereich des Einschweißteils
(Bereich A in Figur 10), sondern fließt vollständig ab.
[0007] Dabei bedeutet zumindest teilweise trichterförmig, dass der Auslaufkanal nicht im
gesamten Bereich des Einschweißteils trichterförmig bzw. konisch zum Auslauf hin zulaufen
muss. Auch ein nur teilweise ausgebildeter trichterförmiger Verlauf des Auslaufkanals
bewirkt die angestrebten Vorteile. Festzuhalten ist auch, dass trichterförmig im Zusammenhang
mit Anspruch 1 nicht zwangsläufig rotationssymmetrisch zur Längsachse des Verschlusselements
bedeuten muss.
[0008] Der Neigungswinkel γ, mit dem die Schräge des Auslaufkanals zur Längsachse des Verschlusselements
zuläuft, kann in weiteren Grenzen variieren und bis zu nahezu 90° betragen, er liegt
aber bevorzugt in einem Bereich zwischen 20 und 85, noch besser zwischen 30 und 75°.
[0009] Wenn der trichterförmige Auslaufkanal im Einschweißteil z.B. nicht rotationssymmetrisch
bezüglich der Längsachse des Verschlusselementes ist, dann ist beispielsweise die
Längserstreckung des Einschweißteils größer als die Erstreckung in Richtung der Breite,
wobei dann die Länge des Auslaufkanals im Einschweißteil in Richtung Ausgießteil von
der Längsrichtung zur Breitenrichtung kontinuierlich abnimmt. ( Der Auslaufkanal hat
dann im Einschweißteil etwa die Form eines durch Drücken auf die Seitenkanten leicht
geöffneten, gefalteten Papierhutes ). Dies spart darüber hinaus gegenüber den bekannten
Verschlusselementen noch Material, was in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier
um einen millionenfach eingesetzten Massenartikel handelt, zu einer beträchtlichen
Reduzierung der Herstellungskosten führt.
[0010] Bei einer solchen Ausbildung kann die Breite in der Mitte des Auslaufkanals im Einschweißteil
in Ausgießrichtung konstant bleiben.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Auslaufkanal an dem dem
Ausgießteil abgewandten Ende des Einschweißteils zunächst etwa parallel (gegebenenfalls
mit einer leichten Neigung zum Erleichtern des Ausformens im Falle eines durch Spritzgießen
hergestellten Verschlusselementes) zur Längsachse L des Verschlusselements und verengt
sich erst im Anschluss zum Ausgießteil hin.
[0012] Vorzugsweise ist der Auslaufkanal im Ausgießteil hohlzylindrisch oder verjüngt sich
konisch in Auslaufrichtung.
[0013] Das Ausgießteil kann mit einem Schraubverschluss oder aber auch über einen Bajonettverschluss
mit einer Kappe verschließbar sein.
[0014] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das Verschlusselement insbesondere
bei Getränkebehältern als Mundstück verwendet. Dabei hat das Ausgießteil dann an seinem
dem Einschweißteil abgewandten Ende eine glatte Oberfläche. Wird das Ausgießteil über
einen Bajonettverschluss mit einer Kappe verschlossen, so ist die glatte Oberfläche
oberhalb des Bajonettverschlusses leicht zu realisieren.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn das Einschweißteil mit sich an seinen Seitenflächen erstreckenden
Siegelraupen versehen ist. Dabei können z.B. zwei Siegelraupen beabstandet zur Ober-
und Unterkante des Einschweißteils vorgesehen sein. Die Raupen aus siegelfähigem Material
verhindern, dass beim Einschweißen des Einschweißteils geschmolzenes Material über
die Kanten des Einschweißteils ausläuft.
[0016] Ein erfindungsgemäßer Folienbeutel weist das erfindungsgemäße Verschlusselement auf,
bei dem der Auslaufkanal im Einschweißteil zumindest teilweise trichterförmig zum
Ausgießteil hin zuläuft.
[0017] Das Verschlusselement kann oben zwischen den Seitenwänden in der Mitte oder aber
in einem Eckbereich eingeschweißt oder eingeklebt sein.
[0018] Beim eingeschweißten Verschlusselement entstehen links und rechts sogen. Beutelschultern
(s. z.B. Bereich B in Figur 10). Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die
Beutelschultern neben dem Verschlusselement durch entsprechende Schweißnähte von einer
Beutelaußenkante schräg zum Verschlusselement hin abgeschweißt, so dass sich beim
Entleeren keine Flüssigkeitsreste in den Beutelschultern ansammeln.
[0019] Vorzugsweise treffen die Schweißnähte auf die dem Beutelinneren zugewandte Unterkante
der Seitenfläche des Einschweißteils. Somit kann das Totvolumen, in dem sich bei der
Entnahme Restflüssigkeit stauen könnte, weiter reduziert werden, da die Schweißnähte
eine Art Verlängerung des sich in Ausgießrichtung verjüngenden Ausgießkanals bilden.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figuren 1a und b
- perspektivische Darstellungen eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verschlusselementes.
- Figur 2a
- eine Vorderansicht des in Fig. 1 dargestellten Verschlusselementes.
- Figur 2b
- eine Seitenansicht des in Fig. 2a dargestellten Verschlusselementes.
- Figur 3a
- einen Längsschnitt entlang der Linie IIIa-IIIa der Fig. 2b
- Figur 3b
- einen Schnitt entlang der Linie B-B in Figur 3a und 4.
- Figur 3c
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 3a und 4.
- Figur 3d
- einen Schnitt entlang der Linie C-C in Figur 3a und 4.
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch ein Verschlusselement nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
- Figur 5
- den Schnitt durch eine Kappe zum Verschließen des Verschlusselementes.
- Figur 6
- eine schematische Vorderansicht eines Folienbeutels mit Verschlusselement gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- Figur 7
- eine schematische Vorderansicht eines Folienbeutels mit einem Verschlusselement gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- Figur 8a, b, c
- schematisierte, weitere Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Verschlusselementen.
- Figur 9
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Verschlusselement nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- Figur 10
- schematisch einen aus dem Stand der Technik bekannten Folienbeutel mit Verschlusselement.
[0021] In Figur 1a bzw. b ist ein erfindungsgemäßes Verschlusselement perspektivisch dargestellt.
Verschlusselemente dieser Art können grundsätzlich zum Verschließen verschiedenartigster
Behälter verwendet werden. Bevorzugt werden sie aber für flexible Folienbeutel eingesetzt,
weshalb die nachfolgende Beschreibung sich auf diesen Anwendungsfall bezieht.
[0022] Das Verschlusselement 1 ist als Kunststoffspritzgussteil hergestellt und weist ein
verschließbares Ausgießteil 5 und ein Einschweißteil 2, das sich an das verschließbare
Ausgießteil 5 anschließt, auf. Durch das Einschweißteil 2 und das Ausgießteil 5 erstreckt
sich, wie aus den Figuren 3a, b, c, d und 4 hervorgeht, ein Auslaufkanal 4a, b. Der
Auslaufkanal 4b im Ausgießteil 5 ist z. B. hohlzylindrisch ausgebildet und weist einen
Durchmesser b von 5 bis 20 mm auf. Der Außendurchmesser des verschließbaren Ausgießteils
4b liegt in einem Bereich von 6 bis 25 mm. Im Einschweißteil 2 läuft der Auslaufkanal
4a trichterförmig zum Ausgießteil 5 hin zu.
[0023] Bei dem in Fig. 3a dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Auslaufkanal
4a an dem dem Ausgießteil abgewandten Ende 10 des Einschweißteils 2 zunächst etwa
parallel zur Längsachse L des Verschlusselementes bis zu einem Punkt P und verjüngt
sich dann vom Punkt P aus zum Ausgießteil 5 hin, bis er den Durchmesser b des Auslaufkanals
4b im Ausgießteil 5 erreicht. Der Auslaufkanal 4a im Einschweißteil 2 verläuft unter
einem Winkel γ ca. 75° zur Längsachse L des Verschlusselementes. Dieser Winkel kann
aber in weiteren Grenzen variieren. Die Höhe m des Einschweißteils 2 liegt in einem
Bereich von 5 bis 20mm. Die Höhe h des gesamten Verschlusselementes 1 liegt in einem
Bereich von 15 bis 70 mm. Das Einschweißteil 2 weist eine Länge r von 10 bis 70 mm
auf und läuft, wie aus den Figuren 1 und 3b hervorgeht, in seinen Endbereichen 2a
flach aus. Das bedeutet, dass die Längserstreckung k des Auslaufkanals 4a im Einschweißteil
2 größer ist als die Erstreckung in Richtung der Breite q. Das Verhältnis des Durchmessers
b des Auslaufkanals 4b im Ausgießteil 5 zur Länge k des Auslaufkanals 4b an dem dem
Ausgießteil abgewandten Ende 10 liegt zwischen 0,1 und 0,7. Die Breite q in der Mitte
des Auslaufkanals 4a entspricht im Wesentlichen dem Querschnitt b des Auslaufkanals
4b im Ausgießteil 5.
[0024] Wie aus den Figuren 3b und 3d hervorgeht, nimmt die Länge k des Auslaufkanals 4b
in Richtung Ausgießteil 5 ab dem Punkt P stetig ab, bis sie dem Durchmesser b des
Auslaufkanals 4a im Ausgießteil 5 entspricht. Wie aus den Schnitten B-B und C-C in
Figuren 3b und d hervorgeht, ist die Abmessung k' an der Schnittlinie C-C kleiner
als die Abmessung k bei B-B, während die Breite q des Auslaufkanals 4b in Richtung
Ausgießteil 5 im Wesentlichen konstant bleibt. Der Begriff "trichterförmiger Verlauf'
bedeutet hier also nicht , dass es sich um einen um die Längsachse L rotationssymmetrischen
Trichter handelt. Wesentlich ist , dass sich der Auslaufkanal im Einschweißteil 2
in Auslaufrichtung verjüngt.
[0025] Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verschlusselementes,
das dem in Figur 3a gezeigten Verschlusselement entspricht bis auf dass der Auslaufkanal
4a im Einschweißteil 2 sich nicht erst parallel zur Längsachse L des Verschlusselementes
erstreckt, sondern die Länge k des Einschweißteils 2 vom unteren Ende des Einschweißteils
2 kontinuierlich abnimmt bis sie dem Durchmesser b des Auslaufkanals 4b im Ausgießteil
5 entspricht (s. auch Figuren 3b bis d).
[0026] Dadurch, dass sich, wie in Figur 3 und 4 gezeigt, der Auslaufkanal 4a im Einschweißteil
2 trichterförmig zum Ausgießteil 5 verjüngt, kann die Flüssigkeit gut aus dem Folienbeutel
ablaufen, ohne dass es in den seitlichen Randbereichen des Einschweißteils zu Stauungen
kommt.
[0027] Die in den Figuren 3 und 4 gezeigten Verschlusselemente sind schiffchenförmig, d.h.
ihre Längserstreckung ist größer ist als die Erstreckung in Richtung der Breite. Selbstverständlich
sind auch Verschlusselemente möglich, die beispielsweise einen runden Querschnitt
aufweisen, oder deren Auslaufkanal sich rotationssymmetrisch zu einer mittleren Längsachse
des Verschlusselementes erstreckt. Weiter wurden im Zusammenhang mit den Figuren 3
und 4 Ausführungsbeispiele gezeigt, bei denen der Auslaufkanal 4a im Einschweißteil
2 trichterförmig zuläuft, bis er an einem Punkt 11 die Abmessungen des Auslaufkanals
im Ausgießteil 5 erreicht hat, wobei der Punkt 11 den Übergang zwischen Einschweißteil
2 und Ausgießteil 5 markiert. Selbstverständlich kann, wie in Figur 8a gezeigt ist,
der Auslaufkanal 4a auch bereits im Einschweißteil 2 den Durchmesser b des Auslaufkanals
4b erreichen.
[0028] Die in Figur 8a und 3a gezeigten Ausführungsbeispiele sind Beispiele, in denen der
Auslaufkanal 4a nur teilweise konisch zuläuft, während Teile des Auslaufkanals 4a
etwa parallel zur mittleren Längsachse verlaufen. Es ist auch möglich, wie in Figur
8c gezeigt ist, dass sich der trichterförmige Verlauf des Auslaufkanals 4a zumindest
teilweise (Figur 8c) oder aber ganz (Figur 8b) im Kanalabschnitt 4b innerhalb des
Ausgießteils 5 fortsetzt.
[0029] Zurückkommend auf die Fig. 1 und 2 erkennt man, dass an den Seitenflächen des Einschweißteils
2 zwei aufgesetzte Siegelraupen 8, 9 (s. Figur 2b) beabstandet von der Ober- und Unterkante
18, 19 des Einschweißteils 2 umlaufen. Die Raupen 8 und 9 bestehen aus siegelfähigem
Material, vorzugsweise dem Material, aus dem auch das Einschweißteil 2 selbst gebildet
ist. Der Abstand n, o der Raupen 8 und 9 zu den jeweiligen Ober- bzw. Unterkanten
18, 19 liegt in einem Bereich von 0.5 bis 5 mm. Die Raupen 8, 9 erstrecken sich über
die Länge der Seitenwände und bewirken, dass dann, wenn das Einschweißteil 2 zwischen
zwei Folienbeutelseiten eingeschweißt wird, das geschmolzene Material nicht über den
Beutelrand überläuft. Als Material für das Einschweißteil bzw. die Raupen dient beispielsweise
Polyethylen, Polypropylen sowie eine Vielzahl von Modifikationen auf der Basis dieser
Rohstoffe oder auch andere thermoplastischen Materialien.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1b und 3a, 4 und 5 wird das Ausgießteil
5 mit einem von einem von einem Führungsschlitz 6b und einem Stift 6a gebildeten Bajonettverschlusses
mit einer Kappe 3 verschlossen. Der Führungsschlitz 6b befindet sich auf der glatten
Oberfläche des Ausgießteils 5 oberhalb des Flansches 16 und wirkt mit dem Stift 6a,
der auf der Kappeninnenseite vorgesehen ist (s. Figuren 1b, 3a und 4), zusammen, wobei
der Stift 6a bei Drehung der Kappe 3 im Führungsschlitz bis zum Anschlag 6d bewegt
wird. Der Führungsschlitz wird durch die Führungsstege 6c (Fig. 4) gebildet, wobei
der obere Steg beim Entlanggleiten des Stiftes die Kappe nach unten führt, bis der
Stift im Anschlagsbereich 6d unter leichter Vorspannung nach oben in die dort ausgebildete,
geringfügige Erweiterung 6e einschnappt.
[0031] Es können auch zwei derartige Bajonettverschlüsse auf gegenüberliegenden Seiten des
Ausgießteils 5 vorgesehen sein, wobei dann in der Kappe 3 zwei gegenüberliegende Stifte
6a ausgebildet sind (s. Fig. 5). Auch ist es denkbar, die Führungstege auf der Innenseite
der Kappe und die Stifte auf dem Ausgießteil vorzusehen.
[0032] Die Kappe 3 dichtet das Ausgießteil 5 im geschlossenen Zustand am oberen Ende ab.
Die Kappe 3 weist weiter, wie aus Figur 5 hervorgeht, einen Abreißring 15 auf, der
in bekannter Weise am Umfang verteilt mehrere einzelne oder zusammenhängende umlaufende
Rastnocken aufweist und zur Originalitätssicherung dient. Beim ersten Öffnen des Verschlusselements
1 reißt der Abreißring durch die Drehbewegung von der Kappe ab.
[0033] Die Kappe 3 weist einen oberen Bereich auf, dessen Innendurchmesser so gewählt ist,
dass er den oberen Bereich des Ausgießteils 5 aufnehmen und abdichten kann. Der untere
Bereich der Kappe weist einen größeren Innendurchmesser auf, da er die überstehenden
Enden der Führungsstege 6b des Bajonettverschlusses aufnehmen muss.
[0034] Wie aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, ist oberhalb des Bajonettverschlusses 6b
ein glatter Bereich 7 mit einer Abmessung c von 4 bis 25 mm ausgebildet, der als Mundstück
dient.
[0035] Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Folienbeutels. In den
Folienbeutel 20 ist zwischen den Seitenwänden das Verschlusselement 1 so eingeschweißt,
dass sich die längere Seite des Einschweißteils 2 parallel zur Oberkante 25 des Beutels
20 erstreckt. Das eingeschweißte Verschlusselement 1 entspricht den im Zusammenhang
mit Figuren 1 bis 5 und 8 erläuterten Verschlusselementen 1. Links und rechts neben
dem Verschlusselement 1 entstehen Beutelschultern 23. Damit beim Ausgießen der Flüssigkeit
aus dem Beutel 20 keine Restflüssigkeit in den Beutelschultern 23 verbleibt, werden
die Beutelschultern 23 neben dem Einschweißteil 2 durch die Schweißnähte 24 schräg
abgeschweißt. Die Schweißnähte 24 verlaufen jeweils von der Längskante 26 aus schräg
in Auslaufrichtung nach oben und treffen vorzugsweise auf die dem Beutelinneren zugewandte
untere Aussenkante der Spitze 2a (vgl. Fig. 3b) des Einschweißteils. Durch die kombinierte
Wirkung der Schweißnähte 24 und dem trichterförmigen Auslaufkanal 4a kann das Füllgut
unter guten Fliessbedingungen ungehindert nach außen in Auslaufrichtung fließen, ohne
dass Reste in etwaigen Toträumen verbleiben. Die Schweißnähte 24 bilden somit eine
Verlängerung des Auslaufkanals 4a.
[0036] Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das im Wesentlichen dem in Figur
6 gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht , wobei jedoch das Verschlusselement 1
in einem Eckbereich zwischen den Seitenwänden des Beutels 20 eingeschweißt ist. Hier
verlaufen die Schweißnähte 24 von der Längskante 26 des Beutels und der Oberkante
25 bis zur unteren Aussenkante des Einschweißteils 2, die dem Beutelinneren zugewandt
ist. Wird der Beutel 20 zum Entleeren mit dem Verschlusselement 1 nach unten geneigt,
so kann das Füllgut gut über die Schweißnähte 24, die untere Fläche des Einschweißteils
und den sich daran anschließenden Auslaufkanal 4a, der trichterförmig zum Ausgießteil
5 hin verläuft, und den sich daran anschließenden Auslaufkanal 4b im Ausgießteil 5
ablaufen, ohne dass sich Reste im Beutel 20 sammeln. Somit ist eine vollständige Entleerung
der Beutel möglich. Anders als in Fig. 7 dargestellt könnte die Schweißnaht 24 aber
auch in einer Linie mit der Unterkante des Einschweißteils verlaufen.
[0037] Bei dem in Figur 9 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Verschlusselement durch
eine Schraubkappe geschlossen. Die Schraubkappe 27 besitzt auf ihrer Innenfläche ein
ein- oder mehrgängiges Innengewinde 28. Entsprechende Gewindegänge sind auf der Außenseite
des Ausgießteils 5 verwirklicht. Auch hier ist eine Originalitätssicherung durch einen
über Stege 29 an der Kappe gehaltenen, beim Aufschrauben der Kappe über einen Kragen
30 schnappenden Ring 26 verwirklicht, der bei der entgegengesetzten Öffnungsbewegung
an dem Kragen hängen bleibt. Beim Weiterdrehen in Öffnungsrichtung reißen dann die
Stege ab, und der Ring fällt nach unten , so daß sofort erkennbar ist, daß der Verschluss
geöffnet ist. Auch wenn in Fig. 9 das Schraubgewinde eingängig ausgebildet dargestellt
ist, ist auch ein mehrgängiges Schraubgewinde möglich.
1. Verschlusselement (1) für eine Verpackung zur Aufnahme von flüssigem oder pastösem
Gut, insbesondere für Folienbeutel mit:
- einem verschließbaren Ausgießteil (5),
- einem Einschweißteil (2), das sich an das verschließbare Ausgießteil (5) anschließt
und
- einem Auslaufkanal (4a, b), der sich durch das Einschweißteil (2) und das Ausgießteil
(5) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Auslaufkanal (4a) im Einschweißteil (2) zumindest teilweise trichterförmig zum
Ausgießteil (5) hin zuläuft.
2. Verschlusselement (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Auslaufkanal (4a) im Einschweißteil (2) unter einem Winkel (γ) von 20 bis 85°
zur Längsachse (L) des Verschlusselements trichterförmig zuläuft.
3. Verschlusselement (1) nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Längserstreckung (k) des Einschweißteils (2) größer ist als die Erstreckung in
Richtung der Breite (q), wobei die Länge (k) des Auslaufkanals (4a) im Einschweißteil
(2) in Richtung Ausgießteil (5) kontinuierlich abnimmt.
4. Verschlusselement (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Einschweißteil (2) die Breite (q) in der Mitte des Auslaufkanals (4a) in Ausgießrichtung
im Wesentlichen konstant ist.
5. Verschlusselement nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Auslaufkanal (4a) an dem dem Ausgießteil abgewandten Ende (10) des Einschweißteils
sich zunächst im Wesentlichen parallel zur Längsachse (I) des Verschlusselements erstreckt
und sich erst dann zum Ausgießteil (5) hin verjüngt.
6. Verschlusselement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Auslaufkanal (4) im Ausgießteil (5) hohlzylindrisch ist oder sich konisch in Auslaufrichtung
verjüngt.
7. Verschlusselement (1) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ausgießteil (5) über einen Bajonettverschluss (6a, b) mit einer Kappe (3) verschließbar
ist.
8. Verschlusselement nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ausgießteil (5) an seinem dem Einschweißteil abgewandten Ende eine glatte Oberfläche
(7) als Mundstück aufweist.
9. Verschlusselement nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die glatte Oberfläche (7) oberhalb des Bajonettverschlusses (6a, b) befindet.
10. Verschlusselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einschweißteil (2) aufgesetzte Raupen (8, 9) aufweist.
11. Verschlusselement nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Raupen (8, 9) von der Ober- und Unterkante (18, 19) des Einschweißteils
(2) beabstandet verlaufen.
12. Folienbeutel ( 20) mit einem Verschlusselement (1) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 11.
13. Folienbeutel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlusselement (1) zwischen den Seitenwänden des Folienbeutels im Bereich der
Oberkanten in der Mitte oder in einem Eckbereich eingeschweißt oder eingeklebt ist.
14. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
Beutelschultern (23) neben dem Verschlusselement (1) durch entsprechende Schweißnähte
(24) von einer Beutelaußenkante aus schräg zum Verschlusselement hin abgeschweißt
sind.
15. Folienbeutel nach einem der Ansprüche 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schweißnähte (24) auf die dem Beutelinneren zugewandte äußere Unterkante (19)
der Spitze (2a) der Seitenfläche des Einschweißteils (2) treffen.