[0001] Die Erfindung betrifft eine Glaswand, vorzugsweise feuerhemmende Glaswand, mit mehreren,
eine Front bildende, Glaselementen mit einer Vorder- und einer Rückseite, wobei die
Glaselemente jeweils an mindestens zwei Stirnseiten durch mindestens eine Haltevorrichtung
gehalten werden und jedes Glaselement mindestens eine Glasscheibe aufweist.
[0002] Bekannt ist eine ähnliche Glaswand der Anmelderin unter dem Namen Sicuroflam, Typ
G30. Derartige Glaswände dienen beispielsweise als Feuerwiderstandsglas der Brandschutzklasse
G30, welches durch die raumabschließende Funktion die Ausbreitung von Feuer und Rauch
für mindestens 30 Minuten verhindern soll. Bei dieser bekannten Ausführung einer Glaswand
werden die einzelnen Glaselemente der Glaswand auf einer Rahmenkonstruktion aufgesetzt
und durch breitflächige Flansche mit der Rahmenkonstruktion verbunden. Diese Ausführungsform
ist beispielsweise auch in der Europäischen Patentanmeldung der Anmelderin EP 1 143
097 A1 dargestellt.
[0003] Weiterhin wird in der DE 199 33 400 C1 eine feuerhemmende Glaswand offenbart. In
Figur 1 wird ein Schnitt durch einen Ausschnitt einer solchen feuerhemmenden Glaswand
dargestellt. Zwei Glasscheiben 3 und 4, die durch ein (Hohl)-Profil 5 beabstandet
werden, bilden ein Glaselement einer solchen feuerhemmenden Glaswand. Über das in
Figur 2 gezeigte H-förmige Verbindungselement, das durch Verdrehen in die Hohlräume
zweier benachbarter (Hohl-)Profile 5 eingreift, können dann zwei solcher Glaselemente
zumindest zu einem Teil einer feuerhemmenden Glaswand verbunden werden. Der Nachteil
dieser Verbindungsmethode ist, dass das Verbindungselement nur durch Zusatzwerkzeug
befestigt werden kann.
[0004] Ein Problem solcher Glaswände besteht darin, dass aufgrund der Befestigungsvorrichtungen
für die einzelnen Glaselemente, die diese jeweils vollständig umfassen und dabei nicht
durchsichtig sind, der ästhetische Eindruck einer solchen Glaswand gestört wird.
[0005] In den beiden Patentanmeldungen DE 195 42 040 A1 und DE 101 11 859 A1 und dem Gebrauchsmuster
DE 201 09 000 U1 werden ebenfalls Glaswände offenbart, die hinsichtlich der Ästhetik
und der Adaptierbarkeit der Verbindungselemente verbessert ausgeführt sind. So greift
bei all diesen Glaswänden ein Teil des Verbindungselements in eine Nut eines Glaselementes
ein, um einen Seitenversatz der Glaselemente zu verhindern. Der weitere Teil dieser
Verbindungselemente tritt zwischen zwei Glaselementen an der Front- und/oder der Rückseite
der Glaselemente zu Tage. Der Nachteil dieser gezeigten Glaswände ist, dass der Teil
des Verbindungselementes, der an Frontund/oder der Rückseite der Glaselemente auftritt,
für ein eventuell entstehendes Feuer eine ausreichende Angriffsfläche bietet, die
ein schnelles Zerstören des Verbindungselementes ermöglicht und ein Durchdringen von
Feuer vom Außenbereich in den Innenbereich einer Glaswand oder in umgekehrter Richtung
nicht verhindern kann. Diese Glaswände können somit nicht als feuerhemmende Glaswände
eingesetzt werden.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine konstruktive Lösung für eine solche Glaswand,
vorzugsweise für eine feuerhemmende Glaswand, aus einer Vielzahl von einzelnen Glaselementen
zu finden, die zumindest auf einen wesentlichen Teil der undurchsichtigen Verbindungs-
und Befestigungsvorrichtungen der Glaselemente verzichten kann, ohne jedoch die Stabilität
und auch die Feuerschutzfähigkeit der Glaswand einzuschränken.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteile
der Weiterbildung der Erfindung sind Gegenstand der untergeordneten Ansprüche.
[0008] Dementsprechend schlägt der Erfinder vor, die an sich bekannte Glaswand, vorzugsweise
feuerhemmende Glaswand, welche mehrere, eine Glasfront bildende Glaselemente mit einer
Vorderund einer Rückseite aufweist, wobei die Glaselemente jeweils an mindestens zwei
Stirnseiten durch mindestens eine Haltevorrichtung gehalten werden und jedes Glaselement
mindestens eine Glasscheibe aufweist, dahingehend zu verbessern, dass mindestens zwei
benachbarte Glaselemente an den benachbarten Stirnseiten an mindestens je einer Glasscheibe
mindestens eine Längsnut aufweisen, in die eine Nuteinlage eingelegt ist, die ausschließlich
in der Längsnut angeordnet ist und die einen Versatz der Glaselemente in Lotrichtung
zur Glasscheibe verhindert.
[0009] Durch den Einsatz einer derartigen "Nut- und Feder-Verbindung" zwischen den Glaselementen,
die wesentlich filigraner als die bekannten Verbindungen gestaltet werden können,
wird der ästhetische Eindruck einer durchgehenden Glaswand wesentlich weniger gestört.
Vorteilhaft ist hierbei, dass in diesem Bereich auch eine im wesentlichen dichte Verbindung
zwischen den Glaselementen hergestellt wird, so dass ein gegebenenfalls auftretendes
Feuer auf einer Seite der Glaswand nicht ohne weiteres zur anderen Seite durchschlagen
kann. Das Durchschlagen von Feuer oder allgemein der Effekt der Wärmebrückenbildung
wird zusätzlich auch dadurch verhindert, dass die Nuteinlage im Falle eines eventuell
entstehenden Brandes oder Temperaturgradienten keine direkte Angriffsfläche an der
Front- und/oder der Rückseite der Glasscheibe bietet. Die Nuteinlage ist nahezu zur
Außen- und Innenfront der Glaswand hin abgekapselt. Um einen entstehenden Spalt zwischen
benachbarten Glaselementen auffüllen zu können, können in den Spalt dünne Abstandselemente
ein- oder beidseitig eingebracht werden, die vorzugsweise zur Verhinderung der Wärmeübertragung
von der Nuteinlage beabstandet sind. Diese dünnen Abstandselemente, die vorzugsweise
weicher als Glas sind, können zusätzlich zur Nuteinlage Spannungen bei eventuell auftretenden
Längenausdehnungen der Glaselemente aufnehmen.
[0010] Außerdem verhindert diese Nut- und Federverbindung zwischen den Glaselementen einen
Versatz der Glasscheiben senkrecht zu ihrer ebenen Ausbreitung, so dass eine Stabilisierung
zwischen den Glaselementen erreicht wird, die eine wesentliche Reduktion von Haltevorrichtungen
ermöglicht.
[0011] Erfindungsgemäß kann die mindestens eine Glasscheibe entweder als einfache Glasscheibe
oder auch als Verbundglasscheibe ausgeführt werden. Wobei die Ausführung als Verbundglasscheibe
zusätzlich den Vorteil einer erhöhten Bruchsicherheit mit sich bringt.
[0012] Soll durch die Glaswand zusätzlich eine klimatische Isolierung zwischen zwei Räumen
erreicht werden, so kann die Glaswand auch als mehrschichtiges Isolierglaselement
ausgebildet werden, wobei es grundsätzlich ausreichend ist, wenn eine der Glasscheiben
des Isolierglaselementes über die erfindungsgemäße Nut/Feder-Verbindung verfügt.
[0013] Für eine besonders gute Isolierung und eine zusätzliche Verbesserung der Stabilität
kann die Nut/Feder-Verbindung zwischen den einzelnen Glaselementen auch derart gestaltet
sein, dass zumindest die äußeren Scheiben des Isolierglaselementes jeweils an mindestens
einer Stirnseite Längsnuten mit Nuteinlagen aufweisen.
[0014] Falls eine der Glasscheiben oder auch die einzige Glasscheibe des jeweils verwendeten
Glaselementes eine Verbundglasscheibe ist, so kann die Längsnut derart ausgebildet
sein, dass diese sich über alle Einzelscheiben der Verbundglasscheibe erstreckt. Eine
andere Ausbildungsmöglichkeit besteht jedoch auch darin, dass bei einer Verbundglasscheibe
sich die Längsnut nur über die Dicke einer Einzelscheibe der gesamten Verbundglasscheibe
erstreckt.
[0015] Als Nuteinlage können verschiedene, nicht zu harte Materialien verwendet werden,
beispielsweise eine Metalldraht oder Metallstab, wobei vorzugsweise ein Aluminiumdraht
oder Aluminiumstab, verwendet wird, der nicht die Gefahr der Beschädigung für die
Glasscheibe in sich birgt.
[0016] Eine weitere Ausführungsform der Nuteinlage kann darin bestehen, dass diese als hitzebeständige
Schnur, vorzugsweise als Asbestschnur ausgelegt ist. Die Verwendung einer solchen
hitzebeständigen Schnur birgt den Vorteil in sich, dass auch im Brandfall kein Schmelzen
der Nuteinlage, wie es beispielsweise im Falle von Aluminium nach einer zu langen
Hitzeeinwirkung möglich ist, eintreten kann. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass
die Stabilität einer hitzebeständigen Schnur und die Aufnahmemöglichkeit für Scherkräfte
nicht der einer metallenen Nuteinlage entspricht.
[0017] Ein Kompromiss kann hierbei darin bestehen, dass die Nuteinlage als ummantelter Metalldraht,
vorzugsweise Aluminiumdraht, vorgesehen wird, wobei die Ummantelung vorzugsweise aus
einem hitzebeständigen Gewebe oder sonstigem, etwas weicherem Material, besteht. Dadurch
wird ein direkter Metall/Glas-Kontakt verhindert und es können auch härtere und feuerbeständigere
Metalle verwendet werden, ohne die Gefahr einer Verletzung des Glases in Kauf nehmen
zu müssen. Außerdem kann der Schutzmantel auch zum Ausgleich des Ausdehnungsverhaltens
des Metallkerns dienen.
[0018] Die Nuteinlage sollte bezüglich der Ebenen der Stirnseiten der Glaselemente, vorzugsweise
bezüglich dem durch diese Ebenen gebildeten Spalt, symmetrisch angeordnet sein. Treten
beispielsweise durch Wind Kräfte auf, die einen Versatz der Glasscheiben senkrecht
zu ihrer ebenen Ausbreitung verursachen würden, so kann durch die symmetrische Anordnung
eine gleichmäßige Kraftaufnahme durch die Nuteinlage gewährleistet werden.
[0019] Bezüglich der Anordnung der erfindungsgemäßen Verbindung zwischen den einzelnen Glaselementen
in einer Glaswand wird vorgeschlagen, die jeweils gegenüberliegenden Stirnseiten eines
Glaselementes mit Nut und Nuteinlage zu versehen, wobei sonstige Haltevorrichtungen
für die Glaselemente verwendet werden können, die sich über die gesamte Länge einer
Stirnseite eines Glaselementes erstrecken oder auch Haltevorrichtungen verwendet werden,
die punktförmig am Glaselement angreifen.
[0020] Bei der Verwendung von punktförmig am Glaselement angreifenden Haltevorrichtungen
wird es jedoch notwendig, zur Erreichung einer feuerhemmenden Wirkung alle Stoßbereiche
der Glaselemente in der Glaswand mit der erfindungsgemäßen Nut/Feder-Verbindung zu
versehen.
[0021] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Größenverhältnisse von Nut und Nuteinlage
so gewählt sind, dass eine unmittelbare Berührung der Glaselemente verhindert wird,
womit eine gegenseitige Beschädigung der Glaselemente vermieden werden kann.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele mit Hilfe
der Figuren näher beschrieben. Es zeigen im einzelnen:
- Figur 1:
- Aufbau einer Glaswand mit einer Vielzahl von Glaselementen;
- Figur 2:
- Detailausschnitt aus Figur 1 im Bereich einer Nut/Feder-Verbindung zweier Glaselemente;
- Figur 3:
- Schnitt A-A aus Figur 2;
- Figur 4:
- Nut/Feder-Verbindung zweier Glasscheiben mit Metalldraht;
- Figur 5:
- Doppelte Nut/Feder-Verbindung einer Verbundglasscheibe;
- Figur 6:
- Doppelte Nut/Feder-Verbindung zwischen Doppelisolierglasscheiben;
- Figur 7:
- Einfache Nut/Feder-Verbindung zwischen zwei Verbundglasscheiben mit übergreifender
Nut;
- Figur 8:
- Doppelte Nut/Feder-Verbindung zwischen zwei Doppelisolierglaselementen mit einer Verbundglasscheibe;
- Figur 9
- Nut/Feder-Verbindung zwischen zwei Verbund-glasscheiben mit ummanteltem Metallstab;
- Figur 10
- Nut/Feder-Verbindung zwischen zwei Verbundglaselementen mit Nut- und Feder in einer
Teilscheibe des Verbundglases;
- Figur 11:
- Ausführung einer Glaswand mit randseitiger Haltevorrichtung und zentralen, punktförmigen
Haltevorrichtungen;
- Figur 12:
- Aufbau einer Glaswand mit einer Vielzahl von punktförmig gehaltenen Glaselementen;
- Figur 13 bis Figur 16:
- Verschiedene Ausführungen der Nuteinlage und der Nut.
[0023] Die Figur 1 zeigt eine beispielhafte Ausführung einer Glaswand 1, welche aus einer
Vielzahl von Glaselementen 1.1 bis 1.N zusammengesetzt ist, wobei die gesamte Glaswand
randseitig durch eine Haltevorrichtung 4, die sich über die gesamte Längsseite der
Glaswand erstreckt, gehalten werden. In waagrechter Richtung verlaufen weitere innere
Haltevorrichtungen 3, die die einzelnen Glaselemente an gegenüberliegenden und waagrecht
liegenden Stirnseiten befestigen. Die senkrecht liegenden, inneren Stirnseiten der
Glaselemente 1.x sind auf die erfindungsgemäße Weise durch eine Nut/Feder-Verbindung
12 untereinander verbunden, dieses wird durch die gestrichelten Linien dargestellt.
[0024] In der Draufsicht der Glaswand 1 ist ein Detailausschnitt 5 hervorgehoben, der in
der Figur 2 vergrößert dargestellt ist. Dieser Detailausschnitt 5 zeigt die erfindungsgemäße
Verbindung zwischen den beiden Glaselementen 1.2 und 1.3, die an ihrer Stoßkante jeweils
eine Nut 7 aufweisen, in die eine Nuteinlage 6 - hier eine feuerfeste Schnur 6 eingelegt
ist, so dass ein Versatz senkrecht zur Zeichenebene zwischen den Glaselementen 1.2
und 1.3 verhindert wird.
[0025] Der Schnitt A-A ist in der Figur 3 nochmals im Schnitt dargestellt. Diese Figur 3
zeigt die Glasscheibe S1 und S2 der beiden Glaselementen 1.2 und 1.3 in einem Ausschnitt,
an deren Stoßfuge. Beide Glasscheiben S1 und S2 weisen jeweils eine Nut 7 auf, in
die eine Schnur 6 eingelegt ist. Diese Schnur 6 verhindert einen Versatz dieser beiden
Scheiben zueinander, so dass ein bündiges Abschließen der Fronten gesichert ist und
gleichzeitig eine feuerhemmende Abdichtung zwischen den Glasscheiben S1 und S2 entsteht.
[0026] Die der Figur 3 entsprechenden Ausschnitte sind in den Figuren 4 bis 10 wiederholt,
wobei jedes Mal unterschiedliche Varianten des Aufbaus der Glaselemente dargestellt
sind. So zeigt die Figur 4 nochmals zwei aneinander stoßende Glaselemente, die als
einfache Glasscheiben S1 und S2 ausgebildet sind, wobei beide Glasscheiben ebenfalls
eine Nut 7 aufweisen, in der dieses Mal jedoch ein Metallstab 6 als Nuteinlage dargestellt
ist.
[0027] Die Figur 5 zeigt eine ähnliche Situation, jedoch sind die beiden Glaselement als
Verbundglasscheiben ausgeführt. Jede Einzelscheibe S.1.1 bis S.2.2 der beiden Verbundglasscheiben
verfügen mittig an deren Stirnseite über eine Nut 7, in die beispielhaft in der oberen
Teilscheibe als Nuteinlage 6 ein Aluminiumstab dargestellt ist, während in der unteren
Teilscheibe als Nuteinlage eine Asbestschnur dargestellt wird. Eine solche Kombination
eignet sich besonders, wenn davon auszugehen ist, dass eine Feuerhemmung, insbesondere
von der Seite der Asbestschnur, bewirkt werden soll, da diese Seite besonders feuerbeständig
ist, während anderseits auf der Rückseite mit dem eingelegten Aluminiumstab 6 ein
besonders sicherer Versatzschutz bewirkt wird. Gleichzeitig wird jedoch ein evtl.
Abschmelzen dieses Aluminiumstabes 6 wirksam durch die vorgeschaltete Asbestschnur
6 verhindert.
[0028] Ein ähnlicher Aufbau ist in der Figur 6 dargestellt, wobei jedoch hier eine Isolierverglasung
verwendet wird, in dem zwischen den Teilscheiben S1.1 und S1.2, entsprechend S2.1
und S2.2, eine Dichtung 8 mit Abstandshalter 9 eingebracht ist, die ein Isoliervolumen
zwischen den Teilscheiben bildet. Die Nut/Feder-Situation entspricht der aus der Figur
5 mit entsprechendem Ergebnis.
[0029] Die Figur 7 zeigt eine ähnliche Situation wie in der Figur 4 dargestellt, jedoch
bestehen die beiden aneinander stoßenden Glaselemente hier aus Verbundglaselementen,
wobei durch eine derartige Ausführung, in der die Nut übergreifend zwischen den Teilscheiben
der Verbundglasscheiben verläuft, besonders einfach herstellbar ist. Hier kann bereits
bei der Herstellung der Verbundglasscheibe vor der Verbindung der beiden Teilscheiben
eine Phase an den Rändern der Teilscheibe angebracht werden, so dass nach deren Zusammenlegung
und Verbindung eine entsprechende Nut entstehen kann.
[0030] Die Figur 8 zeigt nochmals eine ähnliche Situation wie in Figur 6, wobei die eine
Teilscheibe der Isolierverglasung zusätzlich als Verbundglasscheibe ausgebildet ist.
Selbstverständlich können beliebige Kombinationen oder auch mehrschichtige Isolierverglasungen
hierbei verwendet werden, die ebenfalls vom erfindungsgemäßen Gedanken erfasst werden.
An den unteren beiden Glasscheiben S1.3 und S1.4 der Figur 8 wird deutlich, dass die
Nuteinlage 6 in etwa die doppelte Querschnittsfläche einer Nut aufweist, also circa
eine Fläche, die zweimal der Fläche der Nutbreite 7.b mal der Nuttiefe 7.t entspricht.
Jedoch sollten die Größenverhältnisse von Nut 7 und Nuteinlage 6 so gewählt sein,
dass eine unmittelbare Berührung der Glasscheiben S1.3 und S1.4 verhindert wird.
[0031] Die Figur 9 zeigt nochmals die Verbindungssituation zwischen zwei Verbundglasscheiben
entsprechend der Figur 7, jedoch ist hierbei als Nuteinlage ein ummantelter Aluminiumdraht
6 verwendet worden. Die Ummantelung ist mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet. Eine
derartige Ausbildung der Nuteinlage stellt nochmals einen Kompromiss zwischen einer
reinmetallenen Nuteinlage und einer reinen aus feuerfestem Gewebe bestehenden Nuteinlage
dar, wobei durch die Ummantelung durch feuerfestes Material einerseits eine bessere
Standfestigkeit der Metalleinlage gegenüber Hitzeeinwirkung bewirkt wird, andererseits
durch die erhöhte Festigkeit des metallenen Kerns in der Nuteinlage zusätzlich eine
verbesserte Stabilität der Verbindung zwischen den Glaselementen erreicht wird.
Die Figur 10 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Verbindung
zweier Glaselemente durch die Nut/Feder-Situation, wobei hier die Nut lediglich auf
der einen Seite der beiden Verbundglasscheiben eingefräst ist.
[0032] Wie bereits oben ausgeführt, kann die Glasfassade einmal entsprechend der Aufteilung
in Figur 1 verwirklicht werden, jedoch besteht auch die Möglichkeit, die einzelnen
Glaselemente zumindest teilweise durch punktförmig angreifende Verbindungsvorrichtungen
11 zu tragen, wobei bezüglich der punktförmigen Befestigung von Glasscheiben und auch
Isolierglasscheiben insbesondere auf die Patentanmeldung EP 1 143 099 A1 der Anmelderin
bzw. die EP 1 143 098 A1 hingewiesen wird. Auch die in der noch nicht veröffentlichten
deutschen Patentanmeldung der Anmelderin mit amtlichen Aktenzeichen DE 102 16 425.8
gezeigte punktförmige Halterung von Glaselementen kann erfindungsgemäß verwendet werden.
[0033] Die Figur 11 zeigt eine Variante mit einer umlaufenden längsseitigen Befestigung
und punktförmigen Innenbefestigung, während die Figur 12 eine rein punktförmige Befestigung
der Glaselemente der Glaswand.zeigt. Die gestrichelten Linien stellen jeweils die
erfindungsgemäße Verbindung der Glaselemente mit der Nut/Feder-Verbindung dar.
[0034] In den Figuren 13 bis 16 werden ergänzend in einer Schnittansicht Glasscheiben S1
und S2 dargestellt, die an einer Stirnseite Nute und Nuteinlagen mit verschiedenen
Querschnittsformen aufweisen. Insbesondere bei der in Figur 14 gezeigten Verbundglasscheibe
bietet es sich an, die Nut 7 durch Anschrägung der Einzelscheiben S1.1 und S1.2 im
Bereich der Glasverbindungsstelle herzustellen. Hierdurch kann eine V-förmige Nut
7 eingebracht werden, die dann günstigerweise mit einem rechteckförmigen Metallstab
als Nuteinlage 6 versehen wird.
[0035] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Glaswand
- 1.x
- Glaselement
- 2
- Verbindungsfuge
- 3
- Innere Haltevorrichtung
- 4
- Randseitige Haltevorrichtung
- 5
- Detail
- 6
- Nuteinlage
- 7
- Nut
- 7.b
- Breite der Nut
- 7.t
- Tiefe der Nut
- 8
- Dichtung
- 9
- Abstandshalter
- 10
- Feuerfeste Ummantelung
- 11
- Punktförmige Befestigung
- 12
- Nut/Feder-Verbindung
- Sx
- Glasscheibe
- Sx.y
- Teilscheibe
1. Glaswand(1), vorzugsweise feuerhemmende Glaswand, mit:
1.1. mehreren, eine Front bildende, Glaselementen (1.x) mit einer Vorder- und einer
Rückseite, wobei
1.2. die Glaselemente (1.x) jeweils an mindestens zwei Stirnseiten durch mindestens
eine Haltevorrichtung (3, 4) gehalten werden und
1.3. jedes Glaselement (1.x) mindestens eine Glasscheibe (Sx) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
1.4. mindestens zwei benachbarte Glaselemente (1.x) an den benachbarten Stirnseiten
an mindestens je einer Glasscheibe (Sx) mindestens eine Längsnut (7) aufweisen, in
die eine Nuteinlage (6) eingelegt ist, die ausschließlich in der Längsnut (7) angeordnet
ist und die einen Versatz der Glaselemente (1.x) in Lotrichtung zur Glasscheibe (Sx)
verhindert.
2. Glaswand gemäß dem vorstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Glasscheibe (Sx) eine Verbundglasscheibe ist.
3. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Glaselement (1.x) als mehrschichtiges Isolierglaselement ausgebildet
ist.
4. Glaswand gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindestens die äußeren Scheiben (Sx) des Isolierglaselements (1.x) jeweils an mindestens
einer Stirnseite Längsnuten (7) mit Nuteinlagen (6) aufweisen.
5. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verbundglasscheibe (Sx) die Längsnut (7) sich über alle Einzelscheiben
(Sx.y) der Verbundglasscheibe (Sx) erstreckt.
6. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verbundglasscheibe (Sx) sich die Längsnut (7) nur über die Dicke einer
Einzelscheibe (Sx.y) der Verbundglasscheibe (Sx) erstreckt.
7. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuteinlage (6) ein Metalldraht oder -stab, vorzugsweise ein Aluminiumdraht oder
-stab, ist.
8. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuteinlage (6) eine hitzebeständige Schnur, vorzugsweise eine Asbestschnur, ist.
9. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuteinlage (6) ein mit hitzebeständigem Gewebe ummantelter Metalldraht, vorzugsweise
Aluminiumdraht, ist.
10. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, die Nuteinlage (6) bezüglich der Ebenen der Stirnseiten der Glaselemente, vorzugsweise
bezüglich dem durch diese Ebenen gebildeten Spalt, (1.x) symmetrisch angeordnet ist.
11. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils gegenüberliegenden Stirnseiten eines Glaselements (1.x) mit Nut (7) und
Nuteinlage (6) versehen sind.
12. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine senkrecht stehende Stirnseite eines randseitigen Glaselementes (1.x)
oder beide senkrecht stehende Stirnseiten eines innenliegenden Glaselements (1.x)
mit Nut (7) und Nuteinlage (6) versehen ist/sind.
13. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Haltevorrichtung (3, 4) sich über die gesamte Länge einer Stirnseite
eines Glaselementes (1.x) erstreckt.
14. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Haltevorrichtung (11) als punktförmig am Glaselement angreifende
Haltevorrichtung ausgebildet ist.
15. Glaswand gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Größenverhältnisse von Nut (7) und Nuteinlage (6) so gewählt sind, dass eine
unmittelbare Berührung der Glaselemente verhindert wird.