Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoff-Einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 40 23 223 A1 ist eine Kraftstoff-Einspritzdüse mit zwei koaxial zueinander
angeordneten Düsennadeln bekannt. In dem die Düsennadeln umgebenden Ventilkörper ist
ein gemeinsamer Düsennadelsitz für beide Düsennadeln vorgesehen. Infolgedessen wird,
sowohl wenn die erste Düsennadel geöffnet wird, als auch, wenn die zweite Düsennadel
geöffnet wird, jeweils Kraftstoff unter einem Winkel von beispielsweise 60° zur Längsachse
der Kraftstoff-Einspritzdüse in den Brennraum eingespritzt. Diese Einspritzwinkel
sind beim sogenannten Heterogen-Betrieb der Brennkraftmaschine erforderlich.
[0003] In manchen Lastzuständen der Brennkraftmaschine ist es jedoch vorteilhaft, wenn der
Kraftstoff in Richtung der Längsachse der Kraftstoff-Einspritzdüse in den Brennraum
eingespritzt wird (Homogen-Betrieb).
[0004] In der WO 02/18775 wird der Unterschied zwischen dem sogenannten Homogen-Betrieb
und dem Heterogen-Betrieb einer Brennkraftmaschine ausführlich erläutert. Auf diese
Erläuterungen wird hiermit Bezug genommen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Bei einer Kraftstoff-Einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine mit einem in den Brennraum
ragenden Düsenkörper, mit zwei koaxialen federbelasteten Düsennadeln, wobei die äußere
Düsennadel im Düsenkörper geführt ist, mit einem ersten Düsennadelsitz im Düsenkörper
für die äußere Düsennadel und mit einem zweiten Düsennadelsitz für die innere Düsennadel,
wobei die innere Düsennadel in der äußeren Düsennadel geführt wird und der zweite
Düsennadelsitz in der äußeren Düsennadel angeordnet ist, kann erreicht werden, dass
Einspritzungen sowohl in Richtung der Längsachse der Kraftstoff-Einspritzdüse als
auch unter einem nahezu beliebigen Winkel zu dieser Längsachse in den Brennraum erfolgen
können. Dadurch kann das Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine weiter optimiert
werden, was sich insbesondere vorteilhaft auf die Geräusch- und Emissionsentwicklung
der Brennkraftmaschine auswirkt.
[0006] Bei einer Variante der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse ist vorgesehen,
dass in der äußeren Düsennadel ein mit einer Druckschulter der inneren Düsennadel
zusammenwirkender erster Druckraum ausgebildet ist, und dass der erste Druckraum über
eine Versorgungsbohrung in der äußeren Düsennadel mindestens mittelbar mit dem Druck
eines Common-Rails beaufschlagt wird.
[0007] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die innere Düsennadel mit ihrem den Brennraum
abgewandten Ende einen in der äußeren Düsennadel vorhandenen ersten Steuerraum einenends
begrenzt, und dass ein mit der äußeren Düsennadel zusammenwirkendes Verschlussstück
den ersten Steuerraum anderenends begrenzt. Bei diesen Ausführungsformen wird ein
fertigungstechnisch einfacher Aufbau der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse
ermöglicht.
[0008] Alternativ kann der Durchmesser der inneren Düsennadel an ihrem dem Brennraum abgewandten
Ende größer als der Durchmesser der Druckschulter der inneren Düsennadel sein oder
im ersten Steuerraum eine Schließfeder vorhanden sein, die sich einenends an der inneren
Düsennadel und anderenends an dem Verschlussstück abstützt. Durch die genannten Alternativen,
welche auch miteinander kombiniert werden können, wird einmal hydraulisch und das
andere Mal durch die Vorspannung der Schließfeder das Schließen der inneren Düsennadel
gewährleistet.
[0009] Weitere Varianten der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse sehen vor, dass
der erste Steuerraum über eine erste Zulaufdrossel mit Kraftstoff aus dem Common-Rail
versorgt wird, dass der erste Steuerraum über eine erste Ablaufdrossel und über ein
erstes Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil, mit einem Kraftstoffrücklauf hydraulisch
in Verbindung steht, wobei die erste Zulaufdrossel in dem Verschlussstück oder in
der äußeren Düsennadel angeordnet sein kann und die erste Ablaufdrossel in dem Verschlussstück
angeordnet ist. Allen diesen Ausführungsvarianten gemeinsam ist die einfache Herstellbarkeit
und wegen der daraus resultierenden hohen Fertigungsgenauigkeit ein günstiges Betriebsverhalten
der Kraftstoff-Einspritzdüse.
[0010] In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass die äußere Düsennadel mit
ihrem dem Brennraum abgewandten Ende einenends einen in dem Düsenkörper vorhandenen
zweiten Steuerraum begrenzt, und dass das Verschlussstück den zweiten Steuerraum anderenends
begrenzt. Dadurch wird die Zahl der benötigten Bauteile klein gehalten und eine einfache
Fertigung der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse ermöglicht.
[0011] In weiterer Ergänzung dieser erfindungsgemäßen Ausführungsvariante ist vorgesehen,
dass der zweite Steuerraum über eine zweite Zulaufdrossel mit Kraftstoff aus dem Common-Rail
versorgt wird, und dass der zweite Steuerraum über eine zweite Ablaufdrossel und über
ein zweites Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil, mit dem Kraftstoffrücklauf
hydraulisch in Verbindung steht.
[0012] Alternativ kann der zweite Steuerraum über die Versorgungsbohrung, den ersten Steuerraum
und die zweite Zulaufdrossel mit Kraftstoff aus dem Common-Rail versorgt werden, wobei
in diesem Fall der zweite Steuerraum über eine zweite Ablaufdrossel und über ein zweites
Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil mit dem Kraftstoffrücklauf in Verbindung
steht und der erste Druckraum mit einem Druck beaufschlagbar ist, welcher größer als
der Druck im Common-Rail ist. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse
wird sichergestellt, dass der im Common-Rail benötigte Druck nicht so hoch sein muss,
wie der gewünschte maximale Einspritzdruck und außerdem steht der Einspritzdruck nicht
dauernd, sondern nur während der Einspritzung, in der Kraftstoff-Einspritzdüse an.
[0013] Um den Druck im Common-Rail auf den gewünschten Einspritzdruck anzuheben, kann zwischen
Common-Rail und erstem Druckraum ein hyraulischer Druckübersetzer vorgesehen sein,
dessen Niederdruckanschluss mit dem Common-Rail hydraulisch in Verbindung steht, dessen
Hochdruckanschluss mit dem ersten Druckraum hydraulisch in Verbindung steht und dessen
Druck in einem Absteuerraum über ein 3/2-Wegeventil entweder mit dem Common-Rail oder
dem Kraftstoffrücklauf verbindbar ist. Durch diesen Druckübersetzer kann auf einfache
und bewährte Weise der Druck angehoben werden, wobei die Steuerung von Einspritzbeginn
und -dauer durch eine geeignete Ansteuerung des 3/2-Wegeventils bewirkt wird.
[0014] Um die Hochdruckseite des Druckübersetzers und damit auch die erfindungsgemäße Kraftstoff-Einspritzdüse
mit Kraftstoff zu versorgen, kann zwischen Common-Rail und Hochdruckanschluss des
Druckübersetzers eine hydraulische Verbindung mit einem Rückschlagventil vorgesehen
werden.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die zweite
Zulaufdrossel in dem Verschlussstück angeordnet ist, so dass die Abstimmung von Zulaufdrosseln
und Ablaufdrosseln der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse unmittelbar bei
der Herstellung des Verschlussstücks vorgenommen werden kann. Auch dadurch lässt sich
die Herstellung der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse und deren Betriebsverhalten
auf einfache Weise verbessern. Auch die Streuungen im Betriebsverhalten der Kraftstoff-Einspritzdüsen
bei einer Großserienfertigung kann verringert werden.
[0016] Erfindungsgemäß können die Wege-Ventile durch einen Elektromagneten oder einen Piezoaktor
betätigt werden.
[0017] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse im
Längsschnitt,
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse mit
Druckübersetzer,
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse,
- Figur 4
- Vergrößerte Darstellungen der Spritzlöcher von Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer
Kraftstoff-Einspritzdüsen und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Kraftstoffeinspritzanlage mit erfindungsgemäßen
Kraftstoff-Einspritzdüsen und
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0019] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse
1 im Längsschnitt dargestellt. Die Kraftstoff-Einspritzdüse 1 besteht im Wesentlichen
aus einem Düsenkörper 3, in dem eine äußere Düsennadel 5 dichtend geführt ist. In
der äußeren Düsennadel 5 ist eine innere Düsennadel 7 ebenfalls dichtend geführt.
Mit einem brennraumseitigen Ende 9 ragt die Kraftstoff-Einspritzdüse 1 in einen nicht
dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine. An dem dem nicht dargestellten Brennraum
abgewandten Ende des Düsenkörpers 3 ist dieser mit einem Verschlussstück 11 verschlossen.
[0020] Die Kraftstoff-Einspritzdüse 1 wird von einem Common-Rail 114 über eine Kraftstoff-Hochdruckleitung
13 mit unter hohem Druck stehendem Kraftstoff versorgt. Die Steuer- und Leckagemengen
werden über einen Kraftstoffrücklauf 15 abgeführt.
[0021] Wie aus Figur 1 erkennbar, weist die äußere Düsennadel 5 eine gestufte Mittenbohrung
17 auf, in welcher die innere Düsennadel 7 geführt ist. Die innere Düsennadel 7 hat
im Wesentlichen drei verschiedene Durchmesser, die in Figur 1 mit D
1, D
2 und D
3 bezeichnet sind. Es gelten, sofern nichts anderes angemerkt wird, folgende Relationen:

[0022] Wenn D
3 = D
2 ist, wird eine Schließfeder benötigt.
[0023] An ihrem brennraumseitigen Ende hat die innere Düsennadel 7 einen ersten Durchmesser
D
1, der in eine Spitze 19 übergeht. Die Spitze 19 der inneren Düsennadel 7 liegt in
geschlossenem Zustand auf einem ersten Düsennadelsitz 21, welcher am Ende der gestuften
Mittenbohrung 17 der äußeren Düsennadel 5 vorhanden ist, auf.
[0024] Zwischen erstem Durchmesser D
1 und zweitem Durchmesser D
2 ist eine Druckschulter 23 an der inneren Düsennadel 7 ausgebildet. Diese erste Druckschulter
23 begrenzt einen von der gestuften Mittenbohrung 17 der äußeren Düsennadel 5 gebildeten
ersten Druckraum 25. Der erste Druckraum 25 wird über eine Versorgungsbohrung 27 in
der äußeren Düsennadel 5 und die Hochdruckleitung 13 mit Kraftstoff aus dem Common-Rail
114 versorgt.
[0025] Die innere Düsennadel 7 ist mit ihrem zweiten Durchmesser D
2 dichtend in der gestuften Mittenbohrung 17 der äußeren Düsennadel 5 geführt.
[0026] An ihrem dem Brennraum abgewandten Ende 29 hat die innere Düsennadel 7 einen dritten
Durchmesser der D
3, welcher größer als der zweite Durchmesser D
2 ist, und begrenzt einen ersten Steuerraum 31. Die innere Düsennadel 7 ist auch mit
ihrem dritten Durchmesser D
3 dichtend in der gestuften Mittenbohrung 17 der äußeren Düsennadel 5 geführt.
[0027] Auf der dem Ende 29 der inneren Düsennadel 7 entgegengesetzten Ende wird der erste
Steuerraum 31 durch das Verschlussstück 11 begrenzt. Das Verschlussstück 11 ist ebenfalls
dichtend in die gestufte Mittenbohrung 17 der äußeren Düsennadel 5 eingebracht. Die
innere Düsennadel 7 kann sich relativ zum Verschlussstück 11 und zur äußeren Düsennadel
5 bewegen.
[0028] Der erste Steuerraum 31 ist über die Hochdruckleitung 13, in der sich eine erste
Zulaufdrossel 33 befindet, mit dem Common-Rail 114 hydraulisch verbunden. Über eine
erste Ablaufdrossel 35 und ein erstes 2/2-Wegeventil 37 ist der erste Steuerraum mit
dem Kraftstoffrücklauf 15 hyraulisch verbindbar.
[0029] Die Betätigung der inneren Düsennadel 7 durch Ansteuern des ersten 2/2-Wegeventils
37 auf folgende Weise: Wenn die innere Düsennadel 7 vom ersten Düsennadelsitz 21 abheben
soll, um eine Einspritzung auszulösen, wird das erste 2/2-Wegeventil 37 geöffnet,
so dass der Druck im ersten Steuerraum 31 abfällt und durch die im Wesentlichen auf
die erste Druckschulter 25 wirkende hydraulische Kraft die innere Düsennadel 7 vom
ersten Düsennadelsitz 21 abhebt. In Folge dessen wird Kraftstoff durch die in der
äußeren Düsennadel 5 angeordneten ersten Spritzlöcher 39 in den Brennraum eingespritzt.
Sobald das erste 2/2-Wegeventil 37 wieder geschlossen wird, steigt der Druck im ersten
Steuerraum 31 wieder an und die auf das dem Brennraum abgewandten Ende 29 der inneren
Düsennadel 7 wirkende hydraulische Kraft bewegt die innere Düsennadel 7 entgegen der
auf die Druckschulter 25 wirkenden hydraulischen Kraft wieder auf den ersten Düsennadelsitz
21.
[0030] Die äußere Düsennadel 5 ist in einer gestuften Mittenbohrung 41 des Düsenkörpers
3 mit ihren Durchmessern D
4 und D
5 dichtend geführt. Die gestufte Mittenbohrung 41 begrenzt zusammen mit einer zweiten
Druckschulter 43 der äußeren Düsennadel 5 einen zweiten Druckraum 45.
[0031] Mit ihrem dem Brennräum abgewandten Ende 47 begrenzt die äußere Düsennadel 5 zusammen
mit dem Verschlussstück 11 und der gestuften Mittenbohrung 41 einen zweiten Steuerraum
49. Über eine zweite Zulaufdrossel 51 ist der zweite Steuerraum 49 mit dem Common-Rail
114 hydraulisch verbunden.
[0032] Über eine zweite Ablaufdrossel 53 und ein zweites 2/2-Wegeventil 55 ist der zweite
Steuerraum 49 mit dem Kraftstoffrücklauf 15 verbindbar. Die zweite Zulaufdrossel 51
und die zweite Ablaufdrossel 53 sind in dem Verschlussstück 11 angeordnet.
[0033] Wenn die äußere Düsennadel 5 von ihrem Sitz im Düsenkörper 3 abheben soll, wird das
zweite 2/2-Wegeventil 55 geöffnet, so dass der Druck im zweiten Steuerraum 49 absinkt
und die auf die zweite Druckschulter 43 wirkende hydraulische Kraft die äußere Düsennadel
5 von ihrem nicht dargestellten Sitz im Düsenkörper 3 abhebt. Wenn die äußere Düsennadel
5 von ihrem nicht dargestellten Sitz im Düsenkörper 3 abgehoben hat, kann Kraftstoff
durch in Fig. 4 dargestellte zweite Spritzlöcher 40 in den Brennraum eingespritzt
werden. Dabei wird der Kraftstoff in erster Näherung in Richtung in der Längsachse
der Kraftstoff-Einspritzdüse 1 eingespritzt.
[0034] Sobald das zweite 2/2-Wegeventil 55 wieder geschlossen wird, kommt es zu einem Druckanstieg
im zweiten Steuerraum 49, so dass die äußere Düsennadel 5 wieder auf ihren Düsennadelsitz
gepresst wird.
[0035] Bei der Bemessung der erfindungsgemäßen Kraftstoffdüse 1 ist darauf zu achten, dass
die Ringfläche am Ende 47 der äußeren Düsennadel 5, welche durch die Durchmesser D
5 und D
3 begrenzt wird, größer ist als die Fläche der zweiten Druckschulter 43, damit bei
gleichem Druck im zweiten Druckraum 45 und im zweiten Steuerraum 49 eine resultierende
hydraulische Kraft entsteht, welche die äußere Düsennadel 5 auf ihren Dichtsitz im
Düsenkörper 3 presst.
[0036] Die in Figur 1 nicht dargestellten zweiten Spritzlöcher 40 der äußeren Düsennadel
5 sind so angeordnet, dass der Kraftstoff in Richtung der Längsachse der Kraftstoff-Einspritzdüse
1 in dem nicht dargestellten Brennraum eingespritzt wird (siehe dazu auch Figur 4).
Leichte Abweichungen zwischen der Richtung des eingespritzten Kraftstoffstrahls und
der Längsachse der Kräftstoff-Einspritzdüse sind auch möglich und teilweise erwünscht.
Dadurch kann in manchen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine ein verbessertes
Verbrennungs- und Emissionsverhalten derselben erzielt werden.
[0037] Wenn der Kraftstoff seitlich in den nicht dargestellten Brennraum eingespritzt werden
soll, wird die innere Düsennadel 7 geöffnet. Es ist auch möglich, erst die innere
Düsennadel 7 zu öffnen und bei geöffneter innerer Düsennädel 7 zusätzlich die äußere
Düsennadel 5 von ihrem Düsennadelsitz abzuheben, so dass eine große Kraftstoffmenge
in sehr kurzer Zeit in den Brennraum eingespritzt wird.
[0038] In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse
1 ebenfalls im Längsschnitt dargestellt. Gleiche Bauteile werden mit gleichen Bezugszeichen
versehen und es gilt das bezüglich Figur 1 Gesagte entsprechend.
[0039] Zwischen der Hochdruckleitung 13 und dem ersten Druckraum 25 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
ein hydraulischer Druckübersetzer 57 vorgesehen. Der Druckübersetzer 57 besteht im
Wesentlichen aus einem Stufenkolben 59, welcher einerseits einen Niederdruckraum 61
und andererseits einen Hochdruckraum 63 begrenzt. Der Niederdruckraum 61 ist über
die Hochdruckleitung 13 mit dem Common-Rail 114 hydraulisch verbunden. Der Hochdruckraum
63 ist über eine Leitung 65, welche durch das Anschlussstück 11, den Düsenkörper 3
sowie die äußere Düsennadel 5 verläuft, mit dem ersten Druckraum 25 verbunden. Gefüllt
wird der Hochdruckraum 63 über ein Rückschlagventil 67, welches zwischen Hochdruckleitung
13 und Hochdruckraum 63 angeordnet ist. Ein Absteuerraum 69 des Druckübersetzers 57
ist über ein 3/2-Wegeventil 71 entweder mit dem Common-Rail 114 oder dem Kraftstoffrücklauf
15 hydraulisch verbunden. In dem Absteuerraum 69 ist eine Schließfeder 74 vorgesehen,
welche den Stufenkolben 59 in der in Figur 2 dargestellten Schaltstellung des 3/2-Wegeventils
71 nach oben bewegt, was eine Verkleinerung des Niederdruckraums 61 und eine Vergrößerung
des Hochdruckraums 63 bewirkt. Sobald das 3/2-Wegeventil 71 umgeschaltet wird, so
dass der Absteuerraum 69 hydraulisch mit dem Kraftstoffrücklauf 15 verbunden ist,
wird der Stufenkolben 59, weil die im Hochdruckraum 61 wirkenden hydraulischen Kräfte
größer sind als die im Hochdruckraum 63 wirkenden hydraulischen Kräfte, nach in Fig.
2 unten bewegt. Infolgedessen steigt der Druck im ersten Druckraum 25 an, so dass
die auf die erste Druckschulter 23 wirkende hydraulische Kraft größer ist als die
vom ersten Steuerraum 31 ausgeübte hydraulische Kraft sowie die von einer im ersten
Steuerraum 31 befindlichen Schließfeder 73 auf die innere Düsennadel 7 ausgeübte Kraft
ist. In Folge dessen hebt die innere Düsennadel 7 von ihrem ersten Düsennadelsitz
21 ab. Wenn die innere Düsennadel 7 von ihrem Dichtsitz abhebt, verringert sich das
Volumen des ersten Steuerraums 31. Der dadurch verdrängte Kraftstoff fließt über die
Versorgungsbohrung 27 in die Hochdruckleitung 13 zurück. Wegen der gleichzeitigen
Volumenzunahme des Niederdruckraums 61 des Druckübersetzers 57 kann die Hochdruckleitung
13 die aus dem ersten Steuerraum 31 verdrängte Kraftstoffmenge aufnehmen.
[0040] Bei dem in Figur 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Kraftstoff-Einspritzdüse 1 öffnet die innere Düsennadel 7 druckgesteuert, so dass
eine erste Zulaufdrossel und eine erste Ablaufdrossel nicht notwendig sind.
[0041] Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die innere Düsennadel 7 nur zwei Durchmesser
(D
1 und D
2) auf. Die Schließkraft wird, wie bereits erwähnt, von der Schließfeder 73 aufgebracht.
Diese Konzeption kann auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 eingesetzt werden.
[0042] Der zweite Steuerraum 49 wird bei diesem Ausführungsbeispiel über eine zweite Zulaufdrossel
51 mit Kraftstoff versorgt, wobei die zweite Zulaufdrossel 51 eine hydraulische Verbindung
zwischen erstem Steuerraum 31 und zweitem Steuerraum 49 herstellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist das Verschlussstück 11 zweiteilig ausgeführt. Dies ist durch die Bezugszeichen
11a und 11b in Figur 2 angedeutet. Durch die zweiteilige Ausführung des Verschlussstücks
11 kann eine leichte Exzentrizität der gestuften Mittenbohrung 17 relativ zu der gestuften
Mittenbohrung 41 ausgeglichen werden. Außerdem vereinfacht sich die Herstellung des
Verschlussstücks 11.
[0043] Die äußere Düsennadel 5 wird geöffnet, indem das zweite 2/2-Wegeventil 55 geöffnet
wird und somit über die zweite Ablaufdrossel 53 ein Druckabbau im zweiten Steuerraum
49 stattfindet. Sobald die auf die zweite Druckschulter 43 wirkende hydraulische Kraft
größer ist als die vom zweiten Steuerraum 49 auf die äußere Düsennadel 5 ausgeübte
hydraulische Kraft ist, hebt die äußere Düsennadel 5 von ihrem Düsennadelsitz im Düsenkörper
3 ab und ermöglicht eine Einspritzung.
[0044] In der Hochdruckleitung 13 ist ein kombiniertes Rückschlagventil mit einer parallel
geschalteten Drossel, welche in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 75 gekennzeichnet
sind, vorgesehen, um Druckschwingungen im Common-Rail 114 beziehungsweise in der Kräftstoff-Einspritzdüse
1 zu vermindern.
[0045] In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse
1 mit Druckübersetzer 57 dargestellt. Im Folgenden werden nur die wesentlichen Unterschiede
beschrieben und ansonsten auf das zuvor Gesagte verwiesen.
[0046] Anders als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wird der erste Steuerraum 31
über eine in der äußeren Düsennadel 5 angeordnete erste Zulaufdrossel 33 mit Kraftstoff
versorgt. Die erste Zulaufdrossel 33 steht mit der Leitung 65 in Verbindung, welche
den Hochdruckraum 63 des Druckübersetzers 57 mit dem ersten Druckraum 25 verbindet.
[0047] Die erste Ablaufdrossel 35 ist über eine Leitung 77 mit dem Absteuerraum 69 des Druckübersetzers
57 verbunden. Dies bedeutet, dass, sobald das 3/2-Wegeventil 71 eine hydraulische
Verbindung von Kraftstoffrücklauf 15 und Absteuerraum 69 herstellt, auch der Druck
im ersten Steuerraum 31 abfällt und somit die innere Düsennadel 7 öffnen kann. Die
zweite Zulaufdrossel 51 ist bei diesem Ausführungsbeispiel zwischen der Hochdruckleitung
13 und dem zweiten Steuerraum 49 im Verschlussstück 11a angeordnet. Auch die zweite
Ablaufdrossel 43 ist in dem Verschlussstück 11a angeordnet.
[0048] In Figur 4 sind verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzdüsen
vereinfacht und vergrößert dargestellt. Mit den in Figur 4a bis Figur 4b dargestellten
Vergrößerungen sollen vor allem verschiedene mögliche Anordnungen von zweiten Spritzlöchern
40 in der erfindungsgemäßen Kraftstoff-Einspritzdüse 1 erläutert und dargestellt werden.
Sämtliche Ausführungsformen gemäß den Figuren 4a bis 4b können in jeder der zuvor
ausführlich erläuterten Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 3 eingesetzt werden.
[0049] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur A ist ein zweiter Düsennadelsitz 79 erkennbar.
Der zweite Düsennadelsitz 79 gibt die Berührlinie zwischen äußerer Düsennadel 5 und
Düsenkörper 3 in geschlossenem Zustand der Kraftstoff-Einspritzdüse 1 an. Die zweiten
Spritzlöcher 40 sind bei diesem Ausführungsbeispiel durch einen zylindrischen Ringspalt
zwischen dem Düsenkörper 3 und der äußeren Düsennadel 5 gebildet. Das zweite Spritzloch
40 wird erst freigegeben, wenn die äußere Düsennadel 5 vom Düsenkörper 3 abhebt und
somit den zweiten Düsennadelsitz 79 freigibt.
[0050] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4b sind in der äußeren Düsennadel 5 über
den Umfang verteilte Nuten ausgebildet, welche zusammen mit dem Düsenkörper 3 die
zweiten Spritzlöcher 40 bilden.
[0051] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4c sind die zweiten Spritzlöcher 40 ebenso
wie die ersten Spritzlöcher 39 in der äußeren Düsennadel 5 angeordnet.
[0052] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4d sind die zweiten Spritzlöcher 40 die Düsenkörper
3 zwischen dem zweiten Düsennadelsitz 79 und der Führung 81 der äußeren Düsennadel
5 im Düsenkörper 3 angeordnet.
[0053] Anhand der Figur 5 wird nachfolgend erläutert, wie die erfindungsgemäße Kraftstoff-Einspritzdüse
1 in eine Kraftstoffeinspritzanlage 102 einer Brennkraftmaschine integriert ist. Die
Kraftstoffeinspritzanlage 102 umfasst einen Kraftstoffbehälter 104, aus dem Kraftstoff
106 durch eine elektrische oder mechanische Kraftstoffpumpe 108 gefördert wird. Über
eine Niederdruck-Kraftstoffleitung 110 wird der Kraftstoff 106 zu einer Hochdruck-Kraftstoffpumpe
111 gefördert. Von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 111 gelangt der Kraftstoff 106 über
eine Hochdruck-Kraftstoffleitung 112 zu einem Common-Rail 114. An dem Common-Rail
sind mehrere erfindungsgemäße Kraftstoff-Einspritzdüsen 1 angeschlossen, die den Kraftstoff
106 direkt in Brennräume 118 einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine einspritzen.
[0054] Alle in der Figurenbeschreibung und den Patentansprüchen erläuterten Merkmale können
sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
1. Kraftstoff-Einspritzdüse für eine Brennkraftmaschine mit einem in den Brennraum ragenden
Düsenkörper (3), mit zwei koaxialen Düsennadeln (5, 7), wobei die äußere Düsennadel
(5) im Düsenkörper (3) geführt ist, mit einem zweiten Düsennadelsitz im Düsenkörper
(3) für die äußere Düsennadel (5) und mit einem ersten Düsennadelsitz für die innere
Düsennadel (7) dadurch gekennzeichnet, dass die innere Düsennadel (7) in der äußeren Düsennadel (5) geführt wird, und dass der
erste Düsennadelsitz (21) in der äußeren Düsennadel (5) angeordnet ist.
2. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der äußeren Düsennadel (5) ein mit einer ersten Druckschulter (23) der inneren
Düsennadel (7) zusammenwirkender erster Druckraum (25) ausgebildet ist, und dass der
erste Druckraum (25) über eine Versorgungsbohrung (27) in der äußeren Düsennadel (5)
mindestens mittelbar mit dem Druck eines Common-Rails (114) beaufschlagt wird.
3. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Düsennadel (7) mit ihrem dem Brennraum abgewandten Ende (29) einen in
der äußeren Düsennadel (5) vorhandenen ersten Steuerraum (31) einenends begrenzt,
und ein mit der äußeren Düsennadel (5) zusammenwirkendes Verschlussstück (11, 11a,
11b) den ersten Steuerraum (31) anderenends begrenzt.
4. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D3) der inneren Düsennadel (7) an ihrem dem Brennraum abgewandten Ende (29) größer als
der Durchmesser (D2) der ersten Druckschulter (23) der inneren Düsennadel (7) ist.
5. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D3) der inneren Düsennadel (7) an ihrem dem Brennraum abgewandten Ende (29) gleich dem
Durchmesser (D2) der ersten Druckschulter (23) der inneren Düsennadel (7) ist.
6. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Steuerraum (31) eine Schließfeder (73) vorgesehen ist, die sich einenends
an der inneren Düsennadel (7) und anderenends an dem Verschlussstück (11) abstützt.
7. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steuerraum (31) über eine erste Zulaufdrossel (33) mit Kraftstoff aus dem
Common-Rail (114) versorgt wird, und dass der erste Steuerraum (31) über eine erste
Ablaufdrossel (35) und über ein erstes Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil
(37), mit einem Kraftstoffrücklauf (15) hydraulisch in Verbindung steht.
8. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zulaufdrossel (33) in dem Verschlussstück (11) oder in der äußeren Düsennadel
(5) angeordnet ist.
9. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ablaufdrossel (35) in dem Verschlussstück (11) angeordnet ist.
10. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Düsennadel (5) mit ihrem dem Brennraum abgewandten Ende (47) einenends
einen in dem Düsenkörper (3) vorhandenen zweiten Steuerraum (49) begrenzt, und dass
das Verschlussstück (11) den zweiten Steuerraum (49) anderenends begrenzt.
11. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steuerraum (49) über eine zweite Zulaufdrossel (51) mit Kraftstoff aus
dem Common-Rail (114) versorgt wird, und dass der zweite Steuerraum (49) über eine
zweite Ablaufdrossel (53) und über ein zweites Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil
(55), mit dem Kraftstoffrücklauf (15) hydraulisch in Verbindung steht.
12. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steuerraum (49) über die Versorgungsböhrung (27), den ersten Steuerraum
(31) und die zweite Zulaufdrossel (51) mit Kraftstoff aus dem Common-Rail (114) versorgt
wird, dass der zweite Steuerraum (49) über die zweite Ablaufdrossel (53) und über
das zweite Wegeventil, insbesondere ein 2/2-Wegeventil (55), mit dem Kraftstoffrücklauf
(15) hydraulisch in Verbindung steht, und dass der erste Druckraum (25) mit einem
Druck beaufschlagbar ist, welcher größer als der Druck im Common-Rail (114) ist.
13. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Common-Rail (114) und erstem Druckraum (25) ein hydraulischer Druckübersetzer
(57) vorhanden ist, dass ein Niederdruckraum (61) des Druckübersetzers (57) mit dem
Common-Rail (114) hydraulisch in Verbindung steht, dass ein Hochdruckraum (63) des
Druckübersetzers (57) mit dem ersten Druckraum (25) hydraulisch in Verbindung steht,
und dass der Druck in einem Absteuerraum (69) des Druckübersetzers (57) über ein 3/2-Wegeventil
(71) entweder mit dem Common-Rail (114) oder dem Kraftstoffrücklauf (15) verbindbar
ist.
14. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Common-Rail (114) und Hochdruckraum (63) des Druckübersetzers (57) eine
hydraulische Verbindung mit einem Rückschlagventil (67) vorgesehen ist.
15. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Zulaufdrossel (53) in dem Verschlussstück (11) angeordnet ist.
16. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegeventile (37, 55, 71) durch einen Elektromagneten oder einen Piezo-Aktor betätigt
werden.