[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine zwei- oder mehrteilige Schienenführung für
Schubkästen, Auszüge oder dergleichen mit einem Betätigungsorgan für eine Schließ-
und Zuhaltevorrichtung, wobei das Betätigungsorgan lösbar an einem Schienenführungsteil
befestigt ist.
[0002] Bei Schubkästen, Auszügen oder dergleichen; die mit einer Schließ- und Zuhalteeinrichtung
versehen sind, wird im Bereich der Schienenführung ein Betätigungsorgan benötigt,
welches kurz vor der Schließstellung eines Schubkastens, eines Auszuges oder dergleichen
den Selbsteinzug aktiviert.
[0003] Zum Stand der Technik wird auf das DE-GM 91 11 951 verwiesen, bei dem ein entsprechendes
Betätigungsorgan an einem beweglichen Führungsschienenteil einer zweiteiligen Schienenführung
lösbar befestigt ist.
[0004] Bei der vorbekannten Konstruktion sind zur Festlegung des Betätigungsorganes am entsprechenden
Führungsschienenteil an diesem zwei einander gegenüber liegende, hochgestellte Nasen
vorgesehen, welche eine schwalbenschwanzähnliche Aufnahme bilden, in die ein entsprechend
gestaltetes Einsteckteil des Betätigungsorganes einschiebbar ist.
[0005] Die Herstellung dieser Nasen bei als Walz- oder Strangpreßprofilen vorgefertigten
Führungsschienenteilen ist vergleichsweise aufwendig und führt auch zu einer gewissen
Schwächung der entsprechenden Profile.
[0006] Diese Nachteile potenzieren sich, wenn an einem Führungsschienenteil in Abstand zueinander
mehrere derartiger Nasen angebracht werden, um zu erreichen, daß das Betätigungsteil
in verschiedenen Positionen am Führungsschienenteil befestigt werden kann, was für
die Anpassung an unterschiedlich gestaltete Schließ- und Zuhalteeinrichtungen erforderlich
sein kann.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schienenführung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, bei der die Anbringung des Betätigungsteiles an einem Führungsschienenteil
erheblich vereinfacht ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Betätigungsorgan mit einem
das Führungsschienenteil teilweise umgreifenden, im Querschnitt klammerartigen Lagerteil
ausgestattet und mit Rastnocken versehen ist, welche zur Fixierung gegen Verschiebung
gegenüber dem Führungsschienenteil in an diesem vorgesehene Ausnehmungen eingreifen.
[0009] Durch das teilweise Umgreifen des Führungsschienenteiles durch ein klammerartiges
Lagerteil des Betätigungsorganes einerseits und durch die verschiebesichere Festlegung
des Betätigungsorganes durch Rastnocken am Betätigungsorgan und entsprechende Ausnehmungen
am Führungsschienenteil wird eine praxisgerechte und preiswerte Möglichkeit geschaffen,
eine sichere Fixierung eines Betätigungsorganes an einem Führungsschienenteil einer
Schienenführung für Schubkästen, Auszüge oder dergleichen zu bewirken. Das Führungsschienenteil
selbst kann auf fertigungstechnisch einfache Art und Weise mit entsprechenden Ausnehmungen
versehen werden, die auch nur äußerst geringe Schwächungen des entsprechenden Schienenprofils
verursachen.
[0010] Insoweit ist es auch ohne Nachteile möglich, ein Führungsschienenteil mit mehreren,
in Längsrichtung des Führungsschienenteiles zueinander versetzten Aussparungen auszustatten
und damit die Möglichkeit zu eröffnen, ein Betätigungsorgan in verschiedenen Positionen
- bezogen auf die Längserstreckung des Führungsschienenteiles ― an diesem anzubringen
und somit eine Anpassung an unterschiedlich konstruierte Schließ- und Zuhalteeinrichtungen
sicherzustellen.
[0011] Das das Betätigungsorgan tragende Führungsschienenteil weist keine störenden, nach
außen vorspringenden Halteteile auf.
[0012] Um den Raumbedarf der Schienenführung beim Transport zu verringern, ist nach einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß das Betätigungsorgan aus
einer etwa rechtwinklig zum Führungsschienenteil seitlich abstehenden Gebrauchsstellung
in eine Nichtgebrauchsstellung in Richtung des Führungsschienenteiles verschwenkbar
ist.
[0013] Das Betätigungsorgan kann somit in Richtung des Führungsschienenteiles an dieses
herangeklappt werden, wodurch sich der Raumbedarf insbesondere beim Transport verkleinern
läßt.
[0014] Um in Nichtgebrauchsstellung des Betätigungsteiles die zueinander beweglichen Schienenteile
blockieren zu können, ist nach einer Weiterentwicklung der Erfindung vorgesehen, daß
am Betätigungsorgan mindestens eine Blockiernase angeformt ist, welche bei in Nichtgebrauchsstellung
verschwenktem Betätigungsorgan in eine Blockierausnehmung eines weiteren Führungsschienenteiles
eingreift und dieses dabei in Längsrichtung blockiert.
[0015] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
[0017] Im einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Teildarstellung einer mehrteiligen Schienenführung gemäß vorliegender
Erfindung,
- Figur 2
- eine perspektivische Teildarstellung eines möbelkorpusseitig festlegbaren Schienenteiles,
an welchem ein Betätigungsorgan für eine Schließund Zuhalteeinrichtung festlegbar
ist,
- Figur 3
- eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles III in Figur 2,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch die Schienenführung gemäß Figur 1, dargestellt ohne Betätigungsorgan,
- Figuren 5a u. 5b
- perspektivische Darstellungen eines Betätigungsorganes,
- Figuren 6a - 6c
- verschiedene Ansichten des Betätigungsorganes,
- Figur 7
- die in Figur 6c mit VII bezeichnete Einzelheit in vergrößerter Darstellung,
- Figur 8
- einen Schnitt durch die Schienenführung im Bereich des Betätigungsorganes in dessen
Gebrauchsstellung,
- Figur 9
- einen der Figur 8 entsprechenden Schnitt mit in eine Nichtgebrauchsstellung verschwenktem
Betätigungsteil,
- Figur 10
- eine perspektivische Darstellung einer mehrteiligen Schienenführung nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Figur 11
- eine der Figur 10 entsprechende Darstellung mit in Nichtgebrauchsstellung verschwenktem
Betätigungsorgan,
- Figur 12
- einen Querschnitt durch die Schienenführung gemäß den Figuren 10 und 11,
- Figur 13
- eine perspektivische Teildarstellung des möbelkorpusseitig festlegbaren Schienenteiles
der Schienenführung nach den Figuren 10 bis 12,
- Figur 14
- eine Ansicht des Betätigungsorganes in Richtung des Pfeiles XIV in Figur 10,
- Figur 15
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles XV in Figur 14,
- Figur 16
- eine perspektivisch dargestellten Oberansicht des Betätigungsorganes,
- Figur 17
- eine perspektivisch dargestellte Unteransicht des Betätigungsorganes,
- Figur 18
- eine perspektivische Teildarstellung der Schienenführung nach den Figuren 10 bis 13
in gegenüber den Figuren 10 und 11 vergrößerter Darstellung.
[0018] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Schienenführung für Schubkästen,
Auszüge oder dergleichen bezeichnet, die ein möbelkorpusseitig festlegbares Schienenteil
2, eine Mittelschiene 3 sowie eine schubkastenseitig festlegbare Führungsschiene 4
umfaßt, insofern also dreiteilig ausgebildet ist. Die Schienenführung 1 umfaßt weiterhin
ein Betätigungsorgan 5, welches zur Betätigung einer an sich bekannten und deshalb
nicht dargestellten Schließ- und Zuhalteeinrichtung vorgesehen ist.
[0019] Das Betätigungsorgan 5 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel am möbelkorpusseitig
festlegbaren Führungsschienenteil 2 befestigt und weist einen Betätigungszapfen 6
auf, welcher in einer bestimmten Verschiebeposition eines Schubkastens oder eines
Auszuges mit einer an sich bekannten Schließ- und Zuhalteeinrichtung zusammenwirkt
und diese betätigt.
[0020] An seiner dem angesprochenen Betätigungszapfen 6 abgewandten Seite ist das Betätigungsorgan
5 mit einem etwa klammerartig ausgebildeten Lagerteil 7 versehen. Dieses klammerartige
Lagerteil 7 ist in seinem Querschnitt dem Querschnitt eines etwa kreuzförmigen Steges
8 des Führungsschienenteiles 2 angepaßt.
[0021] Das Betätigungsorgan 5 ist insgesamt aus Kunststoff hergestellt und kann somit aufgrund
seiner klammerartigen Ausbildung entweder auf den im Querschnitt kreuzförmigen Steg
8 des Führungsschienenteiles 2 aufgeclipst oder in dessen Längsrichtung auf diesen
Steg 8 aufgeschoben werden.
[0022] Um eine Längsverschiebung des Betätigungsorganes 5 relativ zum Führungsschienenteil
2 zu verhindern, sind am Betätigungsorgan 5 mehrere Rastnocken 9 angeformt, welche
in entsprechend dimensionierte Aussparungen 10 des Führungsschienenteiles 2 einrasten.
Auch innerhalb des klammerartigen Lagerteiles 7 des Betätigungsorganes 5 ist ein Rastnocken
11 angeformt, der bei in Gebrauchsstellung befindlichem Betätigungsorgan 5 in eine
entsprechende Aussparung 12 innerhalb des kreuzförmigen Steges 8 des Führungsschienenteiles
2 eingreift (siehe insbesondere die Figuren 2 und 7).
[0023] Nach dem Aufsetzen des Betätigungsorganes 5 mit seinem klammerartigen Lagerteil 7
auf den kreuzförmigen Steg 8 und nach dem Einrasten aller Rastnocken 9 bzw. 11 in
ihren entsprechenden Aussparungen 10 bzw. 12 am Führungsschienenteil 2 ist eine sichere
Fixierung des Betätigungsteiles 5 gegenüber dem Führungsschienenteil 1 gewährleistet.
[0024] Zu Transportzwecken kann das Betätigungsorgan 5 gegenüber der Längsachse des Steges
8 aufgrund seiner Elastizität in eine Nichtgebrauchsstellung gemäß Figur 9 verschwenkt
werden.
[0025] An seiner Oberseite ist das Betätigungsorgan 5 mit einer Blockiernase 13 versehen,
welcher eine Blockieraussparung 14 in der schubkastenseitig festlegbaren Führungsschiene
4 zugeordnet ist. Im hochgeklappten Zustand gemäß Figur 9 greift die Blockiemase 13
in die besagte Blockieraussparung 14 ein, so daß nun eine Längsverschiebung der Bestandteile
der kompletten Schienenführung 1 relativ zueinander nicht mehr möglich ist. Dies ist
sowohl für Transportzwecke wie auch für Montagezwecke besonders wünschenswert.
[0026] In dieser hochgeschwenkten Stellung befinden sich die mit dem Bezugszeichen 9 bezeichneten
Rastnocken nicht mehr im Eingriff mit den Rastausnehmungen 10 des Führungsschieneteiles
2, lediglich der im Inneren des Lagerteiles 7 vorgesehene weitere Rastnocken 11 sorgt
noch für eine axiale Fixierung zwischen Führungsschienenteil 2 und Betätigungsorgan
5 durch eine entsprechende Gestaltung der mit dem Rastnocken 11 zusammenwirkenden
Rastausnehmung 12 im Bereich des Steges 8.
[0027] Über das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel hinausgehend ist es
selbstverständlich auch denkbar, das Betätigungsorgan 5 beispielsweise am schubkastenseitig
festlegbaren Führungsschienenteil 4 anzuschließen, wobei hierbei lediglich eine entsprechende
Anpassung des Lagerteiles 7 des Betätigungsorganes 5 notwendig wäre. Auch hier könnte
dann die unrunde Querschnittsform des Führungsschienenteiles 4 für eine sichere Festlegung
des Betätigungsorganes genutzt werden.
[0028] Ebenso ist es möglich, am Betätigungsorgan 5 weitere Blockiernasen anzubringen, um
auch vier- oder fünfgliedrige Schienenführungen gegeneinander blockieren zu können.
[0029] Sowohl bei der Anbringung des Betätigungsorganes 5 am korpusseitig festlegbaren Führungsschienenteil
2 wie auch bei der Anbringung des Betätigungsorganes 5 an einer schubkastenseitig
festlegbaren Führungsschiene 4 könnte zwischen dem klammerartigen Lagerteil 7 und
dem übrigen Bereich des Betätigungsorganes 5 eine Scharnierachse vorgesehen sein,
die ein rastendes Hochschwenken oder Abklappen des vom Lagerteil 7 getrennten übrigen
Bereiches des Betätigungsorganes 5 ermöglichen würde.
[0030] In den Figuren 10 bis 18 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei dem das Betätigungsorgan 5 wieder an dem möbelkorpusseitig festlegbaren Schienenteil
2 angeschlossen ist.
[0031] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 10 bis 18 ist im Unterschied zu den weiter
oben beschriebenen Ausführungsbeispielen das möbelkorpusseitige Schienenteil 2 mit
einem eine Mittelschiene 15 aufnehmenden Führungsabschnitt 2a versehen, welcher vom
wiederum klammerartig ausgebildeten Lagerteil 7 des Betätigungsorganes 4 teilweise
umgriffen ist.
[0032] Die Mittelschiene 15 ragt mit ihrem dem Führungsabschnitt 2a abgewandten oberen Längsseitenbereich
in eine schubkastenseitig festlegbare Führungsschiene 4 hinein.
[0033] Der Führungsabschnitt 2a ist, was Figur 13 besonders deutlich zeigt, im Bereich einer
freien Längskante 2b mit einer Ausklinkung 2c versehen, in welcher das Betätigungsorgan
5 gegen Längsverschiebung gesichert einrastbar ist.
[0034] Außerdem ist im Bereich eines Grundsteges 2d des Führungsabschnittes 2a eine Bohrung
2e vorgesehen (siehe Figur 12), in welcher ein federnder Zapfen 16 des Betätigungsorganes
5 einrastet, wenn sich das Betätigungsorgan 5 in seiner bestimmungsgemäßen Position
gegenüber dem Führungsabschnitt 2a des Schienenteils 2 befindet.
[0035] Auch beim Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß den Figuren 10 bis 18 kann das
Betätigungsorgan 5 aus seiner Gebrauchsstellung gemäß Figur 10 heraus in eine Nichtgebrauchsstellung
verschwenkt werden, wie dies Figur 11 zeigt.
[0036] Entsprechend der speziellen Formgebung des Führungsabschnittes 2a ist in diesem Falle
auch der lichte Querschnitt des klammerartigen Lagerteiles 7 des Betätigungsorganes
5 ausgebildet.
[0037] Auch beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 10 bis 18 ist das Bedienungsorgan
mit einer Blockiemase 13 versehen, welche im hochgeschwenkten Zustand des Bedienungsorganes
5 in eine Blockieraussparung 14 der schubkastenseitig festlegbaren Führungsschiene
4 eingreift.
1. Zwei- oder mehrteilige Schienenführung (1) für Schubkästen, Auszüge oder dergleichen
mit einem Betätigungsorgan (5) für eine Schließ- und Zuhalteeinrichtung, wobei das
Betätigungsorgan (5) lösbar an einem Führungsschienenteil befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (5) mit einem das Führungsschienenteil (2, 4) teilweise umgreifenden,
im Querschnitt klammerartigen Lagerteil (7) ausgestattet und mit Rastnocken (9) versehen
ist, welche zur Fixierung gegen Verschiebung gegenüber dem Führungsschienenteil (2,
4) in an diesem vorgesehene Ausnehmungen (10) eingreifen.
2. Schienenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (5) aus einer etwa rechtwinklig zum Führungsschienenteil (2,
4) seitlich abstehenden Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung in Richtung
des Führungsschienenteiles (2, 4) verschwenkbar ist.
3. Schienenführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des klammerartigen Lagerteiles (7) mindestens ein weiterer Rastnocken (11)
vorgesehen ist, der mit einer in dem vom klammerartigen Lagerteil (7) umgriffenen
Bereich des Führungsschienenteiles (2, 4) vorgesehenen weiteren Ausnehmung (10) zusammenwirkt.
4. Schienenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Betätigungsorgan (5) mindestens eine Blockiernase (13) angeformt ist, welche bei
in Nichtgebrauchsstellung verschwenktem Betätigungsorgan (5) in eine Blockierausnehmung
(14) eines weiteren Führungsschienenteiles (4) eingreift und dieses dabei in Längsrichtung
blockiert.
5. Schienenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (7) mit dem übrigen Bereich des Betätigungsorganes (5) durch eine Achse
verbunden ist, wobei der übrige Bereich des Betätigungsorganes (5) um diese besagte
Achse gegenüber dem Lagerteil (7) verschwenkbar und in einer Nichtgebrauchsstellung
verrastbar ist.
6. Schienenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (5) insgesamt aus Kunststoff gefertigt ist.