Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Klingenhalter zum lösbaren Halten
einer Klinge, insbesondere zu Reinigungszwecken, in welchem eine Klinge mittels einer
Klemmkraft zwischen den Klemmflächen zweier Abschnitte des Klingenhalters gehalten
ist.
Stand der Technik
[0002] Klingenhalter der eingangs genannten Art werden im Stand der Technik für verschiedene
Reinigungszwecke verwendet, beispielsweise zum Entfernen grober Schmutzreste von glatten
Flächen wie Fenstern und dergleichen.
[0003] So offenbart beispielsweise die DE-GM 704 3159 einen Schaber, der aus einem gleichzeitig
als Griff dienenden Halter mit U-förmigen Querschnitt und einer blattförmigen Klinge
besteht, die zwischen den zueinander federnden Schenkeln des Halters eingeklemmt ist.
Die Schneidkante der Klinge ist mittels einer auf den Halter aufsteckbaren Kappe abdeckbar.
Die Besonderheit dieses Klingenhalters besteht darin, dass der Klingenhalter an der
Abdeckkappe schwenkbar angeordnet ist, sodass er einerseits in die Abdeckkappe hineingeschwenkt
werden kann, um die Schneidkante der Klinge zu bedecken, und andererseits aus der
Abdeckkappe herausgeschwenkt werden kann, sodass die Abdeckkappe gleichzeitig als
Griff dient.
[0004] Im praktischen Gebrauch dieses häufig eingesetzten Klingenhalters hat sich jedoch
gezeigt, dass das Auswechseln der in den Klingenhalter eingeklemmten Klingen nicht
nur aufwendig und schwierig, sondern sogar gefährlich ist. Die Klinge kann nur mit
erheblichem Kraftaufwand zur Überwindung der Klemmkraft des Klingenhalters aus diesem
heraus oder in diesen eingeschoben werden. Hierdurch wird das Auswechseln einer Klinge
einerseits unkomfortabel, andererseits besteht jedoch auch bereits bei kleinsten Unachtsamkeiten
die Gefahr erheblicher Schnittverletzungen. Der bekannte Klingenhalter ist daher insbesondere
im Hinblick auf die Arbeitssicherheit unbefriedigend.
[0005] Darüber hinaus vertreibt die Firma Vileda, 69469 Weinheim, unter der Artikelnummer
7450 einen sogenannten Sicherheitsschaber. Bei diesem handelt es sich um einen Klingenhalter
aus Kunststoff, bei dem die Klinge in einem Kunststoffgehäuse auf einem Kunststoffschlitten
gelagert wird. Durch Betätigung eines Entriegelungsknopfes kann die Klinge mit dem
Schlitten soweit aus dem Kunststoffgehäuse heraus in eine Arbeitsstellung verschoben
werden, dass die Klingenschneide ca. 3 mm aus dem Gehäuse herausragt. Wird der Fensterschaber
nicht benötigt, wird die Klinge eingeschoben, sodass der Schaber insoweit ausreichende
Sicherheit bietet. Demgegenüber ist auch bei diesem Schaber der Klingenwechsel mit
erheblichen Schwierigkeiten und Gefahren verbunden. Hierzu muss der Schlitten mit
der Klinge seitlich aus dem Gehäuse geschoben werden. Dieser Vorgang ist sehr schwergängig
und der Benutzer muss zum Herausziehen an die überstehende Klinge greifen, was im
Hinblick auf die Arbeitssicherheit völlig unakzeptabel ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Klingenhalter zum lösbaren Halten
einer Klinge, insbesondere zu Reinigungszwecken, bereitzustellen, der insbesondere
beim Wechseln der Klinge erhöhte Sicherheit bietet und eine einfache Konstruktion
besitzt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Klingenhalter mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, das Festhalten bzw. Klemmen
der Klinge in dem Klingenhalter derart variabel zu gestalten, dass die Klinge während
des Gebrauchs sicher und stabil in dem Klingenhalter gelagert ist, zum Auswechseln
der Klinge jedoch vom Klingenhalter freigegeben wird, sodass die Klinge gefahrlos
aus dem Klingenhalter entnommen oder ausgeworfen werden kann. Zu diesem Zweck ist
erfindungsgemäß vorgesehen, dass der erste Abschnitt eine erste Klemmfläche und der
zweite Abschnitt eine zweite Klemmfläche besitzt, die einander zugewandt und mittels
Verschwenken des ersten und/oder des zweiten Abschnitts derart gegeneinander vorspannbar
sind, dass eine zwischen den Klemmflächen eingelegt Klinge mittels der Klemmkraft
gehalten ist. Dabei ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, dass die Achse im wesentlichen
in der Ebene der ersten und/oder zweiten Klemmfläche liegt und der erste und zweite
Abschnitt im vorgespannten Zustand der Klemmflächen mittels eines Rastmechanismus
feststellbar sind.
[0009] Auf diese Weise lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Klingenhalter ein festgestellter
bzw. festgesetzter Zustand herstellen, in welchem die Klinge sicher und stabil in
dem Klingenhalter gehalten ist, sodass dieser für den Arbeitseinsatz bereit ist. Andererseits
lässt sich der festgesetzte Zustand auch aufheben, sodass die Klemmkraft zwischen
den Klemmflächen gelöst wird, wodurch die Klinge freigegeben wird und somit ohne Kraftaufwand
aus dem Klingenhalter entnommen werden kann bzw. durch Kippen des Klingenhalters oder
auf ähnliche Weise ausgeworfen werden kann.
[0010] Die mit dem erfindungsgemäßen Klingenhalter erzielten Vorteile bestehen beispielsweise
darin, dass die Arbeitssicherheit, insbesondere beim Auswechseln der Klingen, deutlich
erhöht wird. So ist die Verletzungsgefahr beim Auswechseln der Klingen praktisch beseitigt,
da die Klingen nicht mehr mit hohem Kraftaufwand angefasst und aus dem Klingenhalter
herausgezogen bzw. herausgezwängt werden müssen, sondern nach Lösen des verriegelten
Zustands lose in dem Klingenhalter zur Entnahme bzw. zum Auswurf bereitliegen. Auch
wird durch den Formschluss des ersten und des zweiten Abschnitts, der mittels des
Rastmechanismus erzielt wird, wirksam ein unerwünschtes Öffnen des Klingenhalters,
insbesondere während des Arbeitseinsatzes, verhindert, was die Arbeitssicherheit ebenfalls
deutlich erhöht. Darüber hinaus besitzt der Klingenhalter eine einfache Konstruktion
und ist leicht zu bedienen.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist die erste Klemmfläche
mindestens einen Vorsprung und die zweite Klemmfläche mindestens eine dem Vorsprung
im Wesentlichen entsprechende Vertiefung auf. Der mindestens eine Vorsprung ist in
seiner Lage und seinen Abmessungen auf handelsübliche Klingen abgestimmt, die üblicherweise
Ausnehmungen besitzen, in die der mindestens eine Vorsprung eingreift. Auf diese Weise
wird einerseits eine genau definierte Lage der Klingen in dem Klingenhalter erreicht,
ohne dass manuelles Justieren mit entsprechender Verletzungsgefahr erforderlich ist,
sodass die Arbeitssicherheit weiter erhöht wird. Darüber hinaus ermöglicht das Eingreifen
des mindestens einen Vorsprungs in die Ausnehmungen einer eingesetzten Klinge einen
Formschluss zwischen Klingenhalter und Klinge, sodass die Halterung der Klinge im
Klingenhalter weiter verbessert wird und/oder die erforderliche Klemmkraft in dem
Klingenhalter abgesenkt werden kann.
[0012] Im Hinblick auf das (gegenseitige) Festsetzen des ersten und des zweiten Abschnitts
ist es gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass der Rastmechanismus
einen ersten Rastabschnitt an dem ersten Abschnitt und einen zweiten Rastabschnitt
an dem zweiten Abschnitt zum gegenseitigen Einrasten bzw. Festsetzen aufweist. Das
Vorsehen von Rastabschnitten besitzt den Vorteil, dass das Festsetzen lediglich durch
Erreichen eines bestimmten Schwenkzustands erreicht wird, ohne dass zusätzliche Verriegelungs-
oder Klemmeinrichtungen wie beispeilsweise Exzenter oder dergleichen erforderlich
sind. Auf diese Weise werden Konstruktion und Bedienung des Klingenhalters vereinfacht.
[0013] Um nach dem Festsetzen des ersten und des zweiten Abschnitts auch ein problemloses
Lösen der Festsetzung zu gewährleisten, ist es gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung bevorzugt, dass zumindest einer der Rastabschnitte in Bezug auf den jeweils
anderen Rastabschnitt verschiebbar ist. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass der
mindestens eine verschiebbare Rastabschnitt in Richtung des Eingriffs bzw. Einrastens
mit dem anderen Rastabschnitt vorgespannt ist, bevorzugt mittels eines elastischen
Elements. Auf diese Weise werden die Rastabschnitte dank des elastischen Elements
sicher im eingerasteten bzw. festgesetzen Zustand gehalten, sofern nicht durch einen
Benutzer einer der Rastabschnitte entgegen der Wirkung des elastischen Elements verschoben
und somit der eingerastete Zustand aufgehoben wird, sodass gleichzeitig die Klemmkraft
auf die Klinge gelöst und die Klinge somit frei wird.
[0014] Um eine kompakte und ergonomische Bauform des Klingenhalters zu erzielen, ist es
erfindungsgemäß vorgesehen, dass der erste und der zweite Abschnitt zumindest teilweise
ineinander versenkbar sind.
[0015] Gemäß einer weiteren Zielrichtung stellt die vorliegende Erfindung einen Klingenhalter
in Kombination mit einer Schutzhaube bereit, die auf den Klingenhalter derart aufsteckbar
ist, dass sie die eingesetzte Klinge überdeckt. Die Schutzhaube trägt somit ebenfalls
zu einer erhöhten Arbeitssicherheit bei, indem die Schneidkante der Klinge in Arbeitspausen,
zu Transportzwecken etc. mit der Schutzhaube überdeckt werden kann, sodass jegliche
Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist.
[0016] Aus ergonomischer Sicht ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung bevorzugt,
dass die Schutzhaube ferner derart auf den Klingenhalter aufsteckbar ist, dass die
eingesetzte Klinge freigegeben ist. Hierdurch wird einerseits ausgeschlossen, dass
die Schutzhaube während des Arbeitseinsatzes des Klingenhalters, d.h. bei freigegebener
Klinge, verloren geht, da sie an anderer Stelle des Klingenhalters, beispielsweise
auf dessen Rückseite, sicher aufgehoben ist. Gleichzeitig kann die Schutzhaube in
diesem Zustand auch als Griff dienen, was die Handhabung des Klingenhalters erleichtert.
Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn man berücksichtigt, dass beim Einsatz des
Klingenhalters, beispielsweise zum Entfernen grober Rückstände auf glatten Flächen
wie Fensterscheiben und dergleichen häufig erheblicher Krafteinsatz nötig sind.
[0017] Um sowohl beim Transport als auch während des Arbeitseinsatzes einen festen Zusammenhalt
zwischen Klingenhalter und Schutzhaube zu gewährleisten, ist es gemäß einer Weiterbildung
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass die Schutzhaube eine lösbare Rasteinrichtung
besitzt, die beim Aufstecken der Schutzhaube auf dem Klingenhalter an diesem einrastet.
Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Rasteinrichtung durch eine an der Schutzhaube
angelenkte Wippe mit Rastnase gebildet ist, wobei die Rastnase bevorzugt in eine Vertiefung
des Klingenhalters einrastbar ist und die Wippe besonders bevorzugt durch eine Feder
zum Einrasten vorgespannt ist. Hierdurch wird neben einem sicheren Zusammenhalt von
Klingenhalter und Schutzkappe ein einfaches Lösen derselben voneinander ermöglicht.
[0018] Gemäß einer weiteren Zielrichtung der vorliegenden Erfindung weist die Schutzhaube
ein Magazin zum Bevorraten wenigstens einer Klinge auf. Hierdurch wird sichergestellt,
dass der Klingenhalter stets einsatzbereit ist, selbst wenn die gerade im Klingenhalter
gelagerte Klinge stumpf geworden ist oder in sonstiger Weise nicht mehr den Anforderungen
entspricht. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass das Magazin in die Schutzhaube
eingeführt wird, insbesondere in dieser eingerastet ist, sodass Magazin und Schutzhaube
eine ergonomische Einheit bilden.
[0019] Im Hinblick auf die Ergonomie und Vielseitigkeit des Klingenhalters ist es gemäß
einer weiteren Zielrichtung der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass der Klingenhalter
und/oder die Schutzhaube Aufnahmeeinrichtungen, insbesondere Vertiefungen, für einen
Fensterwischergriff oder dergleichen besitzen. Durch das Aufsetzen des Klingenhalters
und/oder der Schutzhaube mit Klingenhalter auf einen Fensterwischergriff wird der
Aktionsradius des Klingenhalters deutlich vergrößert, was insbesondere bei großflächigen
zu reinigenden Gegenständen und dergleichen von Vorteil ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020]
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Klingenhalters mit einer Klinge im eingeklemmten Zustand;
- Fig. 2
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der Ausführungsform aus Fig. 1 mit der Klinge
im freigegebenen Zustand;
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Schnittansicht der Ausführungsform aus Fig. 1, wobei der Schnitt
entlang der Linie III-III geführt ist;
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Schnittansicht der Ausführungsform aus Fig. 2, wobei der Schnitt
entlang der Linie IV-IV geführt ist;
- Fig. 5
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der Ausführungsform aus Fig. 1 in Kombination
mit einer Schutzhaube;
- Fig. 6
- zeigt eine schematische, teilweise geschnittene Perspektivansicht der Ausführungsform
aus Fig. 5;
- Fig. 7
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der Ausführungsform aus Fig. 5, betrachtet
von der gegenüberliegenden Seite;
- Fig. 8
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der Ausführungsform aus Fig. 5, mit ausgefahrenem
Klingenmagazin.
Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend ausführlich
unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
[0022] Die Figuren 1 bis 4 zeigen schematische Ansichten einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Klingenhalters in isometrischer bzw. geschnittener Darstellung
sowie im festgesetzen bzw. freigegebenen Zustand.
[0023] Der dargestellte Klingenhalter 1 dient zum lösbaren Halten einer Klinge 5 und besitzt
einen ersten Abschnitt 3 und einen zweiten Abschnitt 4, die mittels eines Achsstiftes
6 scherenartig miteinander verbunden sind, sodass sie zueinander um die Achse 6 verschwenkbar
sind. Der erste Abschnitt 3 besitzt eine erste Klemmfläche 3' und der zweite Abschnitt
4 besitzt eine zweite Klemmfläche 4', die einander zugewandt sind. Wie insbesondere
in Fig. 3 und 4 zu erkennen ist, liegt die Schwenkachse, d. h. der Achsstift 6 im
vorliegenden Ausführungsbeispiel im wesentlichen in der Ebene der ersten Klemmfläche
3' und auch der zweiten Klemmfläche 4'. Hierdurch erhält der Klingenhalter 1 eine
besonders kompakte und ergonomische Bauform.
[0024] Die erste Klemmfläche 3' weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Vorsprünge
9 auf, während die zweite Klemmfläche 4' drei den Vorsprüngen 9 im Wesentlichen entsprechende
Vertiefungen aufweist, sodass die Vorsprünge 9 in den Vertiefungen 10 versenkbar und
die Klemmflächen 3', 4' miteinander in Anlage bringbar sind. Dabei ist zu beachten,
dass Form und Anzahl der Vorsprünge bzw. Vertiefungen entsprechend Ausrichtungen 9'
ausgelegt sind, die in der Klinge 5 vorhanden sind.
[0025] Darüber hinaus besitzt der erste Abschnitt 3 einen ersten Rastabschnitt 7, der eine
Rastnase 7 " aufweist, während der zweite Abschnitt 4 einen zweiten Rastabschnitt
8 in Form einer Vertiefung oder dergleichen besitzt. Der erste Rastabschnitt 7 ist
entlang des ersten Abschnitts 3 verschiebbar, sodass er mit dem zweiten Rastabschnitt
8 zum gegenseitigen Einrasten in Eingriff bringbar bzw. von diesem lösbar ist. Ferner
ist zwischen dem verschiebbaren Rastabschnitt 7 und dem ersten Element 3 ein Federelement
7' eingelegt, das den ersten Rastabschnitt 7 in eine ausgefahrene Stellung vorspannt.
[0026] Wie in den Figuren gut zu erkennen ist, sind der erste Abschnitt 3 und der zweite
Abschnitt 4 des Klingenhalters 1 derart geformt, dass sie zumindest teilweise ineinander
versenkbar sind, sodass der Klingenhalter 1, wie in Figuren 1 und 2 gezeigt, eine
kompakte und ergonomische Form besitzt.
[0027] Die Bauteile des erfindungsgemäßen Klingenhalters können prinzipiell aus einem beliebigen
geeigneten Material hergestellt sein. Im Hinblick auf eine Kostengünstige Herstellung
und eine ausreichende Widerstandsfähigkeit im Arbeitseinsatz hat es sich jedoch als
vorteilhaft erwiesen, insbesondere den ersten Abschnitt 3 und den zweiten Abschnitt
4 als Kunststoffteile auszuführen.
[0028] Die Verwendung des erfindungsgemäßen Klingenhalters wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Figuren 1 bis 4 beschrieben. Die Figuren 1 und 3 zeigen den Klingenhalter
1 im arbeitsbereiten Zustand mit einer Klinge 5, die zwischen den Klemmflächen 3'
und 4' sicher gehalten ist. Sofern nun ein Auswechseln der Klinge 5 erforderlich ist,
wird der festgesetzte Zustand des Klingenhalters 1 gelöst, in dem der verschiebbare
Rastabschnitt 7 in Bezug auf den Rastabschnitt 8 entgegen der Vorspannkraft der Feder
7' verschoben wird, bis die Rastnase 7'' nicht mehr in Eingriff ist mit dem zweiten
Rastabschnitt 8, sodass die Verriegelung gelöst ist. In diesem Zustand lassen sich
der erste Abschnitt 3 und der zweite Abschnitt 4 um die Achse 6 zueinander scherenartig
verschwenken, sodass sich die Klemmflächen 3' und 4' voneinander lösen und die Klinge
5 freigegeben wird. Die Klinge 5 liegt nun lose auf der ersten Klemmfläche 3' und
kann beispielsweise durch Kippen des Klingenhalters 1 ohne Berührung der Klinge in
einen Abfallbehälter ausgeworfen werden.
[0029] In diesem geöffneten Zustand kann nun eine neue Klinge in den Klingenhalter eingelegt
werden, beispielsweise indem diese an den nicht geschärften Enden gegriffen und auf
die erste Klemmfläche 3' aufgelegt wird. Die korrekte Positionierung der neuen Klinge
5 in den Klingenhalter 1 wird dadurch erreicht, dass die Vorsprünge 9 der ersten Klemmfläche
3' in die Aussparungen 9' der Klinge 5 eingefügt werden, was gleichzeitig ein Verrutschen
der Klinge beim nachfolgenden Verriegeln des Klingenhalters verhindert und auch zu
einem festen Sitz der Klinge in dem Klingenhalter beiträgt. Anschließend werden der
erste Abschnitt 3 und der zweite Abschnitt 4 in entgegengesetzter Richtung scherenartig
zueinander verschwenkt, bis der erste Rastabschnitt 7 und der zweite Rastabschnitt
8 miteinander in Eingriff gelangen, sodass der Klingenhalter 1 als Ganzes festgesetzt
ist. Dabei ist die Geometrie des ersten Abschnitts 3 und des zweiten Abschnitts 4
derart ausgelegt, dass die Klemmflächen 3' und 4' bereits vor Erreichen des festgesetzten
Zustandes der Klinge 5 in Anlage kommen, sodass sich bis zum Erreichen des festgesetzten
Zustandes eine Klemmkraft zwischen den Klemmflächen 3' und 4' aufbaut, welche die
Klinge 5 während des Arbeitseinsatzes im verriegelten Zustand sicherstellt.
[0030] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf Figuren 5 bis 8 beschrieben. Die in den Figuren 5 bis 8 gezeigte
Ausführungsform umfasst den vorstehend unter Bezugnahme auf Figuren 1 bis 4 beschriebenen
Klingenhalter 1 und zusätzlich eine Schutzhaube 11, die auf den Klingenhalter 1 derart
aufsteckbar ist, dass sie die eingesetzte Klinge 5 überdeckt. Die Schutzhaube 11 besitzt
eine lösbare Rasteinrichtung 12, die im aufgesteckten Zustand der Schutzhaube 11 auf
dem Klingenhalter 1 am letzteren einrastet. In der vorliegenden Ausführungsform ist
die Rasteinrichtung 12 durch eine an der Schutzhaube 11 angelenkte Wippe 12' mit der
Rastnase 13 gebildet, wobei die Rastnase in eine Vertiefung 14 des Klingenhalters
1 eingerastet ist. Um diesen eingerasteten Zustand aufrecht zu erhalten, ist die Wippe
12' durch eine in den Figuren nicht gezeigte Feder vorgespannt.
[0031] Zum Lösen der Abdeckhaube 11 von dem Klingenhalter 1 wird die Wippe 12' manuell betätigt,
sodass sich die Rastnase 13 entgegen der Vorspannkraft der Feder aus der Vertiefung
14 löst und die Abdeckhaube 11 von dem Klingenhalter 1 abgezogen werden kann. Der
Klingenhalter 1 ist dann prinzipiell einsatzbereit. Um eine verbesserte Ergonomie
zu erreichen, ist die Abdeckhaube 11 jedoch auch von der der Klinge 5 gegenüberliegenden
Seite des Klingenhalters auf diesen Aufsteckbar und an diesem verriegelbar, sodass
die Abdeckhaube 11 gleichzeitig als ergonomischer Griff für den Arbeitseinsatz dient.
[0032] Darüber hinaus besitzt die Schutzhaube 11, wie in Fig. 8 gezeigt ein Magazin 16 zum
Bevorraten von Ersatzklingen 17. Das Magazin 16 ist einschubartig in die Schutzhaube
12 eingerastet und kann zum Entnehmen einer Klinge 17 aus der Schutzhaube 11 ausgefahren
werden.
[0033] Schließlich besitzt der erfindungsgemäße Klingenhalter 1 Aufnahmevertiefungen 20,
mittels derer der Klingenhalter 1 an einem Fensterwischergriff oder dergleichen befestigt
werden kann. In Verbindung mit einem Fensterwischergriff ist der Klingenhalter sehr
universell einsetzbar und beispielsweise auch für große oder schwer zugängliche Flächen
bestens geeignet. Alternativ ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Aufnahmevertiefungen
20 an der Abdeckhaube 11 vorgesehen sind, sodass Abdeckhaube 11 und Klingenhalter
1 als Einheit an einem Fensterwischergriff oder dergleichen befestigbar sind.
1. Klingenhalter (1) zum lösbaren Halten einer Klinge (5), insbesondere zu Reinigungszwecken,
der einen ersten Abschnitt (3) und einen zweiten Abschnitt (4) aufweist, die derart
miteinander verbunden sind, so dass sie zueinander um eine Achse (6) verschwenkbar
sind,
und der erste Abschnitt (3) eine erste Klemmfläche (3') und der zweite Abschnitt (4)
eine zweite Klemmfläche (4') besitzt, die einander zugewandt und mittels Verschwenken
des ersten (3) und/oder des zweiten (4) Abschnitts derart gegeneinander vorspannbar
sind, dass eine zwischen den Klemmflächen eingelegte Klinge (5) mittels der Klemmkraft
gehalten ist,
wobei die Achse (6) im wesentlichen in der Ebene der ersten (3') und/oder zweiten
(4') Klemmfläche liegt und der erste (3) und zweite (4) Abschnitt im vorgespannten
Zustand der Klemmflächen (3', 4') mittels eines Rastmechanismus (7, 8) feststellbar
sind.
2. Klingenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus einen ersten Rastabschnitt (7) an dem ersten Abschnitt (3) und
einen zweiten Rastabschnitt (8) an dem zweiten Abschnitt (4) aufweist, die aneinander
einrastbar sind.
3. Klingenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Rastabschnitte (7, 8) in Bezug auf den jeweils anderen Rastabschnitt
verschiebbar ist.
4. Klingenhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine verschiebbare Rastabschnitt (7) in Richtung des Einrastens mit
dem anderen Rastabschnitt (8) vorgespannt ist, bevorzugt mittels eines elastischen
Elements (7'), insbesondere einer Feder.
5. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste (3) und der zweite (4) Abschnitt zumindest teilweise ineinander versenkbar
sind.
6. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in Kombination mit einer Schutzhaube
(11), die auf den Klingenhalter (1) derart aufsteckbar ist, dass sie die eingesetzte
Klinge (5) überdeckt.
7. Klingenhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhaube (11) ferner derart auf den Klingenhalter (1) aufsteckbar ist, dass
die eingesetzte Klinge (5) freigegeben ist.
8. Klingenhalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhaube (11) eine lösbare Rasteinrichtung (12) besitzt, die beim Aufstecken
der Schutzhaube (11) auf den Klingenhalter (1) an diesem einrastet.
9. Klingenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung (12) durch eine an der Schutzhaube (11) angelenkte Wippe (12')
mit Rastnase (13) gebildet ist, wobei die Rastnase (13) bevorzugt in eine Vertiefung
(14) des Klingenhalters (1) einrastbar ist und die Wippe besonders bevorzugt durch
eine Feder zum Einrasten vorgespannt ist.
10. Klingenhalter nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhaube (11) ein Magazin (16) zum Bevorraten mindestens einer Klinge (17)
aufweist.
11. Klingenhalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (16) in die Schutzhaube (11) eingeführt, insbesondere in diese eingerastet
ist.
12. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klingenhalter (1) und/oder die Schutzhaube (11) Aufnahmeeinrichtungen (20), insbesondere
-vertiefungen, für einen Fensterwischergriff oder dergleichen besitzen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Klingenhalter (1) zum lösbaren Halten einer Klinge (5), insbesondere zu Reinigungszwecken,
der einen ersten Abschnitt (3) und einen zweiten Abschnitt (4) aufweist, die derart
miteinander verbunden sind, so dass sie zueinander um eine Achse (6) verschwenkbar
sind,
und der erste Abschnitt (3) eine erste Klemmfläche (3') und der zweite Abschnitt (4)
eine zweite Klemmfläche (4') besitzt, die einander zugewandt und mittels Verschwenken
des ersten (3) und/oder des zweiten (4) Abschnitts derart gegeneinander vorspannbar
sind, dass eine zwischen den Klemmflächen eingelegte Klinge (5) mittels der Klemmkraft
gehalten ist,
wobei die Achse (6) im wesentlichen in der Ebene der ersten (3') und/oder zweiten
(4') Klemmfläche liegt und der erste (3) und zweite (4) Abschnitt im vorgespannten
Zustand der Klemmflächen (3', 4') mittels eines Rastmechanismus (7, 8) feststellbar
sind.
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klingenhalter (1) in Kombination mit einer Schutzhaube (11) vorgesehen ist, die
auf den Klingenhalter (1) derart aufsteckbar ist, dass sie die eingesetzte Klinge
(5) überdeckt, und
die Schutzhaube (11) ferner derart auf den Klingenhalter (1) aufsteckbar ist, dass
die eingesetzte Klinge (5) freigegeben ist.
2. Klingenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus einen ersten Rastabschnitt (7) an dem ersten Abschnitt (3) und
einen zweiten Rastabschnitt (8) an dem zweiten Abschnitt (4) aufweist, die aneinander
einrastbar sind.
3. Klingenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Rastabschnitte (7, 8) in Bezug auf den jeweils anderen Rastabschnitt
verschiebbar ist.
4. Klingenhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine verschiebbare Rastabschnitt (7) in Richtung des Einrastens mit
dem anderen Rastabschnitt (8) vorgespannt ist, bevorzugt mittels eines elastischen
Elements (7'), insbesondere einer Feder.
5. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste (3) und der zweite (4) Abschnitt zumindest teilweise ineinander versenkbar
sind.
6. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhaube (11) eine lösbare Rasteinrichtung (12) besitzt, die beim Aufstecken
der Schutzhaube (11) auf den Klingenhalter (1) an diesem einrastet.
7. Klingenhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung (12) durch eine an der Schutzhaube (11) angelenkte Wippe (12')
mit Rastnase (13) gebildet ist, wobei die Rastnase (13) bevorzugt in eine Vertiefung
(14) des Klingenhalters (1) einrastbar ist und die Wippe besonders bevorzugt durch
eine Feder zum Einrasten vorgespannt ist.
8. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhaube (11) ein Magazin (16) zum Bevorraten mindestens einer Klinge (17)
aufweist.
9. Klingenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (16) in die Schutzhaube (11) eingeführt, insbesondere in diese eingerastet
ist.
10. Klingenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klingenhalter (1) und/oder die Schutzhaube (11) Aufnahmeeinrichtungen (20), insbesondere
-vertiefungen, für einen Fensterwischergriff oder dergleichen besitzen.