Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck,
die nanokristalline, nanoporöse Aluminiumoxide oder Aluminiumoxid/hydroxide enthalten,
deren Oberfläche mit Aluminiumchlorhydrat modifiziert wurde sowie auf Beschichtungsmassen
zur Herstellung solcher Aufzeichnungsmaterialien.
Stand der Technik
[0002] Es gibt im wesentlichen zwei unterschiedliche Verfahren beim Tintenstrahldruck, nämlich
den kontinuierlichen und den nichtkontinuierlichen Tintenstrahldruck.
Beim kontinuierlichen Tintenstrahldruck wird unter Druck aus einer Düse ein Tintenstrahl
ausgestossen, der in einem gewissen Abstand von der Düse in einzelne Tröpfchen zerfällt.
Die einzelnen Tröpfchen werden, je nachdem, ob eine Bildstelle bedruckt werden soll
oder nicht, in einen Auffangbehälter abgelenkt oder auf das Aufnahmematerial aufgebracht.
Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass auf Grund vorgegebener digitaler Daten
nicht benötigte Tröpfchen elektrisch aufgeladen und anschliessend in einem statischen
elektrischen Feld in den Auffangbehälter abgelenkt werden. Auch das umgekehrte Verfahren
ist möglich, bei dem ungeladene Tröpfchen im Auffangbehälter aufgefangen werden.
Beim nichtkontinuierlichen Verfahren, dem sogenannten "Drop on demand", werden die
Tintentropfen nur dann erzeugt und aus der Düse ausgestossen, wenn auf Grund der digitalen
Daten ein Bildpunkt dargestellt werden muss.
Heutige Tintenstrahldrucker müssen aus wirtschaftlichen Gründen immer schneller drucken
können. Für solche Drucker geeignete Aufzeichnungsmaterialien müssen deshalb die Tinten
besonders rasch aufnehmen können. Für diesen Zweck besonders geeignet sind Aufzeichnungsmaterialien,
die nanokristalline, nanoporöse anorganische Oxide, vorzugsweise Aluminiumoxide oder
Aluminiumoxid/hydroxide, enthalten.
Solche heute erhältlichen Aufzeichnungsmaterialien erfüllen nicht alle an sie gestellten
Anforderungen. Insbesondere müssen die Lichtbeständigkeit und die Lagerbeständigkeit
der auf diesen Materialien hergestellten Bilder verbessert werden. Solche Bilder sind
im Kontakt mit Aussenluft, die normalerweise Schwefeldioxid und, insbesondere aber
im Sommer, photochemisch entstandene Verunreinigungen wie beispielsweise Ozon und
Stickstoffoxide enthält, nicht besonders stabil. Sie werden im Kontakt mit der Aussenluft
nämlich innerhalb kurzer Zeitspannen sehr stark verändert oder sogar zerstört. Diese
Phänomene werden beispielsweise im Hardcopy Supplies Journal,
6 (7), 35 (2000) beschrieben.
In der Patentanmeldung EP 0'373'573 werden Polyhydroxybenzolderivate als Stabilisatoren
für Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck vorgeschlagen.
In der Patentanmeldung EP 0'534'634 wird das Aufbringen von Salzlösungen, die ein
mindestens zweiwertiges Metallkation enthalten, auf Aufzeichnungsmaterialien für den
Tintenstrahldruck zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit gedruckter Bilder beschrieben.
Als Kupfersalze werden CuCl
2, CuBr
2, Cu(NO
3)
2, Cu(ClO
3)
2 und Cu(C
2H
3O
2)
2 namentlich erwähnt.
In der Patentanmeldung JP 01-301'359 wird der Zusatz von organischen Sulfonaten oder
organischen Sulfaten zusammen mit Kupfer- oder Nickelsalzen von Monocarbonsäuren zu
Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck zur Verbesserung der Lichtbeständigkeit
gedruckter Bilder beschrieben. Als Kupfersalze werden Kupferformiat und Kupferacetat
namentlich erwähnt.
Zur Verbesserung der Stabilität von Aufzeichnungsmaterialien, die nanoporöse anorganische
Oxide oder Oxid/hydroxide enthalten, werden in der Patentanmeldung GB 2'088'777 Derivate
von Phenolen und Bisphenolen vorgeschlagen.
In der Patentanmeldung EP 0'685'345 wird zur Verbesserung der Stabilität eines Aufzeichnungsmaterials,
das nanoporöse anorganische Oxide oder Oxid/hydroxide enthält, der Zusatz von Dithiocarbamaten,
Thiuramen, Thiocyanaten oder sterisch gehinderten Aminen vorgeschlagen.
In der Patentanmeldung WO 00/37'574 wird der Zusatz von zweiwertigen Kupfer-, Nickel-,
Kobalt- oder Mangansalzen von Carbonsäuren mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen zu Tinten
und auch zu Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck zur Verbesserung der
Lichtbeständigkeit gedruckter Bilder beschrieben. Es wird auch die Möglichkeit erwähnt,
an Stelle der zweiwertigen Kupfersalze einwertige Kupfersalze zu verwenden.
In der Patentanmeldung EP 1'197'345 wird der Zusatz von unsubstituiertem oder substituiertem
1,3-Cyclohexandion zu Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck, die poröse
anorganische Oxide oder Oxid/hydroxide enthalten, zur Verbesserung der Beständigkeit
gedruckter Bilder im Kontakt mit verunreinigter Aussenluft beschrieben.
In der Patentanmeldung EP 1'231'071 wird zur Verbesserung der Stabilität eines Aufzeichnungsmaterials,
das nanokristalline, nanoporöse anorganische Oxide oder Oxid/hydroxide enthält, im
Kontakt mit verunreinigter Aussenluft der Zusatz der Salze Kupfer(I)-Chlorid, Kupfer(I)-Bromid
oder Kupfer(I)-Sulfit-Monohydrat des einwertigen Kupfers vorgeschlagen.
[0003] Alle diese vorgeschlagenen Zusätze verbessern die Stabilität von Aufzeichnungsmaterialien
für den Tintenstrahldruck, die nanokristalline, nanoporöse anorganische Oxide oder
Oxid/hydroxide enthalten im Kontakt mit verunreinigter Aussenluft aber nicht oder
in ungenügendem Ausmass. Insbesondere werden alle als Reduktionsmittel wirkenden Zusätze
rasch durch den Sauerstoff oder die Verunreinigungen der Aussenluft oxidiert und verlieren
dadurch nach kurzer Zeit ihre stabilisierende Wirkung. Einige der vorgeschlagenen
Zusätze können im Kontakt mit der verunreinigten Aussenluft auch in gefärbte Verbindungen
übergeführt werden, was zu einer unerwünschten Verschlechterung des Weissgrades der
Aufzeichnungsmaterialien oder der gedruckten Bilder führt.
[0004] Das in den Aufzeichnungsmaterialien oft verwendete kolloidale, nanoporöse Aluminiumoxid/
hydroxid wird normalerweise nach einem Sol-Gel-Verfahren, wie es in C. F. Brinker,
G. W Scherrer "Sol-Gel Science", Verlag Academic Press, 1990, ISBN 0-12-134970-5,
Seiten 59 - 78 beschrieben wird, hergestellt. Diese Verfahren enthalten stets eine
Verfahrensstufe, in der während oder nach der Hydrolyse von Aluminiumisopropoxid eine
wasserlösliche Säure, beispielsweise Salpetersäure, Essigsäure oder Milchsäure, zugesetzt
wird.
Im Patent DE 3'823'895 wird ein Herstellungsverfahren für kolloidales Aluminiumoxid/hydroxid
beschrieben, bei dem der ganze Sol-Gel-Herstellungsprozess in Abwesenheit von Säuren
stattfindet.
Vorteilhaft enthält das kolloidale Aluminiumoxid/hydroxid eines oder mehrere Elemente
der Reihe der seltenen Erden des periodischen Systems der Elemente, wie es in der
Patentanmeldung EP 0'875'394 beschrieben wird.
Die Umsetzung von in Gegenwart von Säure hergestelltem kolloidalem Aluminiumoxid oder
Aluminiumoxid/hydroxid mit Aluminiumchlorhydrat wird in M. P. B van Bruggen, "Liquid
Crystal Formation and Diffusion in Dispersions of Colloidal Rods", 1998, ISBN 90-393-1987-1,
Seiten 58 - 79 beschrieben. Das Aluminiumchlorhydrat wird als Festsubstanz zur Aluminiumoxid-Dispersion
oder Aluminiumoxid/hydroxid-Dispersion zugegeben.
[0005] Es besteht daher weiterhin die Notwendigkeit, in Aufzeichnungsmaterialien, die nanokristallines,
nanoporöses Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid enthalten, neben dem Tintenaufnahmevermögen,
der Tintenaufnahmegeschwindigkeit, der Bildqualität, der Wasserfestigkeit, der Lichtbeständigkeit
usw. vor allem die Lagerbeständigkeit im Kontakt mit Aussenluft, die Verunreinigungen
wie beispielsweise Ozon, Stickstoffoxide oder Schwefeldioxid enthalten kann, zu verbessern.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Aufzeichnungsmaterialien mit verbesserter
Lagerbeständigkeit im Kontakt mit Aussenluft, die nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid
enthalten, bei denen das darauf aufgezeichnete Bild in Aufsicht oder Durchsicht betrachtet
wird und welche aus einem Träger und mindestens einer darauf aufliegenden Tintenaufnahmeschicht
bestehen.
Es wurde nun gefunden, dass die Lagerbeständigkeit von solchen Aufzeichnungsmaterialien
für den Tintenstrahldruck im Kontakt mit verunreinigter Aussenluft wesentlich verbessert
wird, wenn das verwendete nanokristalline, nanoporöse Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid
an der Oberfläche mit Aluminiumchlorhydrat umgesetzt wird. Die auf solchen erfindungsgemässen
Aufzeichnungsmaterialien hergestellten Bilder zeigen im Kontakt mit Aussenluft, die
Verunreinigungen wie beispielsweise Ozon, Stickstoffoxide oder Schwefeldioxid enthält,
bedeutend weniger Farbänderungen und / oder Farbverluste als die entsprechenden Bilder
auf Aufzeichnungsmaterialien, die keine solchen Zusätze enthalten.
Die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien für den Tintenstrahldruck enthalten
in den aufgetragenen Schichten neben dem nanokristallinen, nanoporösen, mit Aluminiumchlorhydrat
umgesetzten Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid eines oder mehrere Bindemittel.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0007] Es wurde nun gefunden, dass die Lagerbeständigkeit von solchen Aufzeichnungsmaterialien
für den Tintenstrahldruck im Kontakt mit verunreinigter Aussenluft wesentlich verbessert
wird, wenn das verwendete nanokristalline, nanoporöse Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid
an der Oberfläche mit Aluminiumchlorhydrat umgesetzt wird.
Die Menge des Aluminiumchlorhydrats der Formel Al
2(OH)
5Cl • 2.5 H
2O liegt zwischen 0.1 und 7 Molprozent bezogen auf Al
2O
3, bevorzugt zwischen 0.5 und 4 Molprozent bezogen auf Al
2O
3.
Das Aluminiumchlorhydrat kann als Festsubstanz oder als wässrige Lösung zu den wässrigen
Aluminiumoxid-Dispersionen oder Aluminiumoxid/hydroxid-Dispersionen zugesetzt werden.
Bevorzugt ist die Zugabe in Form von wässrigen Lösungen, die während längerer Zeit
konditioniert wurden, insbesondere zwischen 2 Stunden und 168 Stunden bei Temperaturen
zwischen 25° C und 100° C. Besonders bevorzugte Konditionierungsbedingungen sind 24
Stunden bei einer Temperatur von 50° C oder 2 Stunden bei einer Temperatur von 90°
C.
Die Zugabe geschieht vorzugsweise so, dass das Aluminiumchlorhydrat als Festsubstanz
oder als wässrige Lösung zu den wässrigen Aluminiumoxid-Dispersionen oder Aluminiumoxid/hydroxid-Dispersionen
zugegeben wird und erst anschliessend nach einer gewissen Zeit die weiteren Zusätze
wie Bindemittel, Netzmittel usw. zugegeben werden.
Bevorzugt werden nanokristalline, nanoporöse Aluminiumoxide oder Aluminiumoxid/hydroxide,
die in einem Verfahren in gänzlicher Abwesenheit von Säure hergestellt wurden.
Bevorzugt als nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid ist γ-Al
2O
3 und als nanokristallines, nanoporöses AIOOH mit Salzen der seltenen Erden umgesetztes
AIOOH, wie es in der Patentanmeldung EP 0'875'394 beschrieben worden ist. Dieses nanokristalline,
nanoporöse Aluminiumoxid/hydroxid enthält ein oder mehrere Elemente der Ordnungszahl
57 bis 71 des Periodischen Systems der Elemente, bevorzugt in einer Menge zwischen
0.2 und 2.5 Molprozent bezogen auf Al
2O
3. Besonders bevorzugt als nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid ist
Pseudo-Böhmit, ein Agglomerat von Aluminiumoxid/hydroxid der Formel Al
2O
3 • n H
2O (n= 1 bis 1.5), oder mit Salzen der seltenen Erden umgesetzter Pseudo-Böhmit, wie
ebenfalls in der Patentanmeldung EP 0'875'394 beschrieben worden ist. Dieser nanokristalline,
nanoporöse Pseudo-Böhmit enthält ein oder mehrere Elemente der Ordnungszahl 57 bis
71 des Periodischen Systems der Elemente, bevorzugt in einer Menge zwischen 0.2 und
2.5 Molprozent bezogen auf Al
2O
3.
Bei Tintenaufnahmeschichten für den Tintenstrahldruck hat sich herausgestellt, dass
nur der Zusatz von nanoporösen Substanzen, deren mittels der BET-Isotherme bestimmtes
Porenvolumen ≥ 20 ml / 100 g ist, die Aufnahmegeschwindigkeit und die Aufnahmekapazität
für wässrige Tinten wesentlich erhöht. Nur solche anorganischen Oxide oder Oxid/hydroxide
sollen als "nanoporös" betrachtet werden.
Das Aufzeichnungmaterial kann neben den nanokristallinen, nanoporösen Aluminiumoxiden
oder Aluminiumoxid/hydroxiden zusätzlich noch andere, nach der obigen Definition nicht
nanoporöse, nanokristalline anorganische Oxide oder Oxid/hydroxide enthalten.
[0008] In einer bevorzugten Form der Erfindung enthält das Aufzeichnungsmaterial neben dem
modifizierten, nanokristallinen, nanoporösen Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid
zusätzlich noch Salze des einwertigen Kupfers wie Kupfer(I)-Chlorid, Kupfer(I)-Bromid
oder Kupfer(I)-Sulfit-Monohydrat, wie es in der Patentanmeldung EP 1'231'071 beschrieben
worden ist.
[0009] Es ist besonders bevorzugt, wenn dem Aufzeichnungsmaterial neben dem modifizierten,
nanokristallinen, nanoporösen Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid und den Salzen
des einwertigen Kupfers noch Verbindungen der Formeln Ia (Diketonform) und Ib (Enolform),
wie in der Patentanmeldung EP 1'197'345 beschrieben worden ist, zugesetzt werden,

worin in der Formel Ib (Enolatform)
- M
- für ein Wasserstoffkation, ein Metallkation wie Li, Na oder K, ein Triethanolaminkation
oder ein Ammoniumkation steht, das gegebenenfalls einen oder mehrere Alkylreste oder
substituierte Alkylreste mit jeweils 1 bis 18 C-Atomen aufweist;
- R1
- für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen oder einen substituierten Alkylrest
mit 2 bis 6 C Atomen steht, wobei die Substituenten aus der Gruppe bestehend aus CN,
COOH, OH und COOR4 ausgewählt werden, worin R4 für einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen steht
und
- R2, R3
- unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder
einen substituierten Alkylrest mit 2 bis 6 C Atomen stehen, wobei die Substituenten
aus der Gruppe bestehend aus CN, COOH, OH und COOR5 ausgewählt werden, worin R5 für einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen steht.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Form der Erfindung enthält das Aufzeichnungsmaterial
neben dem modifizierten, nanokristallinen, nanoporösen Aluminiumoxid oder Aluminiumoxid/hydroxid
zusätzlich noch organische Schwefelverbindungen wie beispielsweise Thiodiethylenglykol.
[0011] Die Bindemittel sind im allgemeinen wasserlösliche Polymere. Besonders bevorzugt
sind filmbildende Polymere.
Die wasserlöslichen Polymere umfassen z. B. natürliche oder daraus hergestellte modifizierte
Verbindungen wie Albumin, Gelatine, Kasein, Stärke, Gummi arabicum, Natrium- oder
Kaliumalginat, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, α-, β- oder γ-Cyclodextrin
usw. Wenn eines der wasserlöslichen Polymere Gelatine ist, so können alle bekannten
Gelatinetypen verwendet werden, wie saure Schweinehautgelatine oder alkalische Knochengelatine,
sauer oder basisch hydrolysierte Gelatinen, wie auch substituierte Gelatinen, beispielsweise
phthalierte, acetylierte oder carbamoylierte Gelatine, oder mit Trimellithsäureanhydrid
umgesetzte Gelatine.
Ein bevorzugtes natürliches Bindemittel ist Gelatine.
Synthetische Bindemittel können ebenfalls verwendet werden und umfassen beispielsweise
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, vollständig oder teilweise verseifte Verbindungen
von Copolymeren aus Vinylacetat und anderen Monomeren; Homopolymere oder Copolymere
von ungesättigten Carbonsäuren wie (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Crotonsäure usw.;
Homopolymere oder Copolymere aus sulfonierten Vinylmonomeren wie z. B. Vinylsulfonsäure,
Styrolsulfonsäure usw. Ebenfalls können Homopolymere oder Copolymere aus Vinylmonomeren
von (Meth)acrylamid; Homopolymere oder Copolymere anderer Monomerer mit Ethylenoxid;
Polyurethane; Polyacrylamide; wasserlösliche Nylonpolymere; Polyester; Polyvinyllactame;
Acrylamidpolymere; substituierter Polyvinylalkohol; Polyvinylacetale; Polymere aus
Alkyl- und Sulfoalkylacrylaten und -methacrylaten; hydrolysierte Polyvinylacetate;
Polyamide; Polyvinylpyridine; Polyacrylsäure; Copolymere mit Maleinsäureanhydrid;
Polyalkylenoxide; Copolymere mit Methacrylamid und Copolymere mit Maleinsäure eingesetzt
werden. Alle diese Polymere können auch als Mischungen verwendet werden.
Bevorzugte synthetische Bindemittel sind Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon
oder ihre Mischungen.
Diese Polymere können mit wasserunlöslichen natürlichen oder synthetischen hochmolekularen
Verbindungen gemischt werden, insbesondere mit Acryllatices oder Styrolacryllatices.
Obwohl wasserunlösliche Bindemittel nicht explizit beansprucht werden, so sollen wasserunlösliche
Polymere trotzdem als Systembestandteil angesehen werden.
Die oben erwähnten Polymere mit vernetzbaren Gruppen können mit Hilfe eines Vernetzers
oder Härters zu praktisch wasserunlöslichen Schichten umgesetzt werden. Solche Vernetzungen
können kovalent oder ionisch sein. Die Vernetzung oder Härtung der Schichten erlaubt
eine Veränderung der physikalischen Schichteigenschaften, wie beispielsweise der Flüssigkeitsaufnahme,
oder der Widerstandsfähigkeit gegen Schichtverletzungen.
Die Vernetzer und Härter werden auf Grund der zu vernetzenden wasserlöslichen Polymere
ausgesucht.
[0012] Organische Vernetzer und Härter umfassen z. B. Aldehyde (wie Formaldehyd, Glyoxal
oder Glutaraldehyd); N-Methylolverbindungen (wie Dimethylolharnstoff oder Methylol-Dimethylhydantoin);
Dioxane (wie 2,3-Dihydroxydioxan); reaktive Vinylverbindungen (wie 1,3,5-Trisacryloyl-Hexahydro-s-Triazin
oder Bis-(Vinylsulfonyl)methylether), reaktive Halogenverbindungen (wie 2,4-Dichloro-6-Hydroxy-s-Triazin);
Epoxide; Aziridine; Carbamoylpyridinverbindungen oder Mischungen zweier oder mehrere
dieser erwähnten Vernetzer.
Anorganische Vernetzer und Härter umfassen beispielsweise Chromalaun, Aluminiumalaun
oder Borsäure.
Die Schichten können auch reaktive Substanzen enthalten, die unter Einwirkung von
UV-Licht, Elektronenstrahlen, Röntgenstrahlen oder Wärme die Schichten vernetzen.
[0013] Die Schichten können weiter durch den Zusatz von Füllstoffen modifiziert werden.
Mögliche Füllstoffe sind z. B. Kaolin, Ca- oder Ba-Carbonate, Siliziumdioxid, Titandioxid,
Bentonite, Zeolite, Aluminiumsilikat, Calciumsilikat oder kolloidales Siliziumdioxid.
Auch inerte organische Partikeln wie beispielsweise Kunststoffkügelchen können verwendet
werden. Diese Kügelchen können aus Polyacrylaten, Polyacrylamiden, Polystyrol oder
verschiedenen Copolymeren aus Acrylaten und Styrol bestehen. Die Füllstoffe werden
auf Grund des beabsichtigten Gebrauchs der hergestellten Bilder ausgewählt. Einige
dieser Füllstoffe können in transparenten Materialien nicht verwendet werden. Sie
können aber positive Wirkungen in Aufsichtsmaterialien besitzen. Sehr oft erreicht
man mit dem Einsatz solcher Füllstoffe eine gewünschte matte Oberfläche.
Die Aufzeichnungsmaterialien können auch lösliche Metallsalze enthalten, beispielsweise
Erdalkalisalze oder Salze der seltenen Erden.
In den erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien ist mindestens eine Tintenaufnahmeschicht
nebst allfälligen Hilfsschichten auf einen Träger aufgebracht.
Eine grosse Vielfalt an Trägern ist bekannt und wird auch eingesetzt. So können alle
Träger, die bei der Herstellung von photographischen Materialien verwendet werden,
eingesetzt werden. Verwendet werden beispielsweise transparente Träger aus Celluloseestern
wie Cellulosetriacetat, Celluloseacetat, Cellulosepropionat, oder Celluloseacetat/butyrat,
Polyester wie Polyethylenterephthalat oder Polyethylennaphthalat, Polyamide, Polycarbonate,
Polyimide, Polyolefine, Polyvinylacetale, Polyether, Polyvinylchlorid und Polyvinylsulfone.
Bevorzugt werden Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat oder Polyethylennaphthalat
wegen ihrer ausgezeichneten Dimensionsstabilität. Bei den in der photographischen
Industrie eingesetzten opaken Trägern können beispielsweise Barytpapier, mit Polyolefinen
beschichtete Papiere, weissopake Polyester wie z. B. Melinex® der Firma DuPont eingesetzt
werden. Besonders bevorzugt sind polyolefinbeschichtete Papiere oder weissopaker Polyester.
Es ist vorteilhaft, diese Träger, insbesondere Polyester, vor dem Beguss mit einer
Substrierschicht zu versehen, um die Haftung der Tintenaufnahmeschichten auf dem Träger
zu verbessern. Solche Substrierschichten sind in der photographischen Industrie wohlbekannt
und enthalten z. B. Terpolymere aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und Acrylsäure oder
aus Vinylidenchlorid, Methylacrylat und Itaconsäure.
Ebenfalls als Träger können unbeschichtete Papiere verschiedener Typen verwendet werden,
die in ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften grosse Unterschiede aufweisen
können. Pigmentierte Papiere und Hochglanzpapiere können ebenfalls verwendet werden,
wie auch Metallfolien beispielsweise aus Aluminium.
Die Schichten können ebenfalls auf textile Fasermaterialien aus beispielsweise Polyamiden,
Polyester, Baumwolle, Viskose und Wolle aufgebracht werden.
Die erfindungsgemässen Tintenaufnahmeschichten werden im allgemeinen aus wässrigen
Lösungen oder Dispersionen, die alle nötigen Komponenten enthalten, gegossen. In vielen
Fällen werden Netzmittel als Begusshilfsmittel zugesetzt, um das Giessverhalten und
die Schichtgleichmässigkeit zu verbessern. Neben ihrer Wirkung während des Giessvorgangs
können diese Verbindungen auch einen Einfluss auf die Bildqualität haben und können
deshalb dementsprechend ausgewählt werden. Obwohl solche oberflächenaktiven Verbindungen
in der Erfindung nicht beansprucht werden, bilden sie trotzdem einen wesentlichen
Bestandteil der Erfindung.
Zusätzlich zu den schon erwähnten Bestandteilen können die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien
zusätzliche Verbindungen enthalten, um seine Eigenschaften weiter zu verbessern, so
beispielsweise optische Aufheller zur Verbesserung des Weissgrades, wie Stilbene,
Cumarine, Triazine, Oxazole oder weitere dem Fachmann bekannte Verbindungen.
Zur Verbesserung der Lichtechtheit können UV-Absorber, wie 2-Hydroxybenztriazole,
2-Hydroxy-benzophenone, Triazin-Derivate oder Zimtsäure-Derivate. Die Menge des UV-Absorbers
beträgt 200 mg/m
2 bis 2000 mg/m
2, vorzugsweise 400 mg/m
2 bis 1000 mg/m
2. Der UV-Absorber kann in jede Schicht des erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterials
eingebracht werden, besonders vorteilhaft ist aber, wenn er in die oberste Schicht
eingebracht wird.
Es ist weiter bekannt, dass die im Tintenstrahldruck hergestellten Bilder durch den
Zusatz von Radikalfängern, Stabilisatoren, Reduktionsmitteln und Antioxidantien geschützt
werden können. Beispiele solcher Verbindungen sind sterisch gehinderte Phenole, sterisch
gehinderte Amine, Chromanole, Ascorbinsäure, Phosphinsäuren und deren Derivate, schwefelhaltige
Verbindungen wie Sulfide, Mercaptane, Thiocyanate, Thioamide oder Thioharnstoffe.
Die erwähnten Verbindungen können als wässrige Lösungen zu den Giesslösungen zugesetzt
werden. Falls die Verbindungen nicht genügend wasserlöslich sind, können sie durch
andere, bekannte Verfahren in die Giesslösungen eingebracht werden. So können die
Verbindungen beispielsweise in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel
wie niedere Alkohole, Glykole, Ketone, Ester oder Amide gelöst werden. Es ist auch
möglich, die Verbindungen als feinkörnige Dispersionen, als Ölemulsionen, als Cyclodextran-Einschlussverbindungen
oder als Latex, der die Verbindung enthält, in die Giesslösung einzubringen.
Normalerweise hat das erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterial eine Trockenschichtdicke
von 0.5 µm bis 100 µm, insbesondere aber von 5 µm bis 50 µm.
Die Giesslösungen können auf verschiedene Arten auf den Träger aufgebracht werden.
Die Giessverfahren schliessen beispielsweise den Extrusionsguss, den Luftmesserguss,
den Schlitzguss, den Kaskadenguss und den Vorhangguss ein. Die Giesslösungen können
auch mit einem Sprühverfahren aufgebracht werden. Die Tintenaufnahmeschichten können
aus mehreren Einzelschichten bestehen, die einzeln nacheinander oder gemeinsam aufgebracht
werden können. Ein Träger kann auch beidseitig mit Tintenaufnahmeschichten begossen
werden. Es ist auch möglich, auf der Rückseite eine antistatische Schicht oder eine
Schicht zur Verbesserung der Planlage aufzubringen. Das gewählte Giessverfahren schränkt
die Erfindung aber in keiner Art und Weise ein.
[0014] Tinten für den Tintenstrahldruck bestehen im wesentlichen aus einer flüssigen Trägersubstanz
und einem darin gelösten oder dispergierten Farbstoff oder Pigment. Die flüssige Trägersubstanz
für Tintenstrahldrucktinten ist im allgemeinen Wasser oder eine Mischung aus Wasser
und einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel wie Ethylenglykol, Glykole mit höherem
Molekulargewicht, Glycerin, Dipropylenglykol, Polyethylenglykol, Amide, Polyvinylpyrrolidon,
N-Methylyrrolidon, Cyclohexylpyrrolidon, Carbonsäuren und deren Ester, Ether, Alkohole,
organische Sulfoxide, Sulfolan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Cellosolve, Polyurehane,
Acrylate usw.
Die nichtwässrigen Tintenbestandteile dienen allgemein als Feuchthalter, Hilfslösungsmittel,
Viskositätsregler, Eindringhilfsmittel oder Trocknungsbeschleuniger. Die organischen
Verbindungen besitzen meistens einen Siedepunkt, der über dem von Wasser liegt. Tinten
für den kontinuierlichen Tintenstrahldruck können weiter anorganische oder organische
Salze zur Erhöhung der Leitfähigkeit enthalten. Beispiele solcher Salze sind Nitrate,
Chloride, Phosphate, und die wasserlöslichen Salze wasserlöslicher organischer Säuren
wie Acetate, Oxalate und Citrate. Die Farbstoffe oder Pigmente, die zur Herstellung
der zusammen mit den erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien verwendbaren Tinten
eingesetzt werden können, enthalten praktisch alle bekannten Klassen dieser farbigen
Verbindungen. Typische Beispiele verwendeter Farbstoffe oder Pigment sind in der Patentanmeldung
EP 0'559'324 aufgeführt. Die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien können mit
fast allen dem Stand der Technik entsprechenden Tinten verwendet werden.
Zusätzlich können die Tinten weitere Zusätze enthalten wie oberflächenaktive Substanzen,
optische Aufheller, UV-Absorber, Lichtstabilisatoren, Konservierungsmittel, Fällmittel
wie mehrfach geladene Metallverbindungen und polymere Verbindungen.
Die Beschreibung der Tinten dient nur als Illustration und ist in bezug auf die Erfindung
in keiner Weise einschränkend.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher beschrieben, ohne
dass sie dadurch in irgendeiner Weise eingeschränkt würde.
Versuchsgüsse
[0015] Je 140 g/m
2 der im folgenden in den Beispielen beschriebenen Giesslösungen wurden bei einer Temperatur
von 40° C auf einen polyethylenbeschichteten Papierträger aufgebracht und anschliessend
wurde der begossene Träger 60 Minuten bei einer Temperatur von 30° C getrocknet. 1
m
2 der begossenen Träger enthält jeweils neben den anderen Giesszusätzen 21.1 g nanokristallines,
nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid, berechnet als Al
2O
3, und 2.39 g Polyvinylalkohol.
Prüfungen
[0016] Die folgenden Verfahren wurde zur Bestimmung der Beständigkeit gegen Aussenluft und
der Lichtbeständigkeit der im folgenden beschriebenen Aufzeichnungsmaterialien verwendet:
1. Simulierte Aussenluft-Beständigkeit
[0017] Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit einem Tintenstrahldrucker
EPSON 890 mit Originaltinten Farbfelder mit Dichten zwischen 0.7 und 1.6 in den Farben
Blaugrün, Purpur, Gelb und Dreifarbenschwarz 3K gedruckt, wobei in den Feldern die
Tintenauftragsmenge immer die gleiche war. Die bedruckten Muster wurden 7 Tage in
einem geschlossenen Kasten bei einer Temperatur zwischen 20° C und 25° C sowie einer
relativen Feuchtigkeit zwischen 35 % und 70 % im Dunkeln unter moderater Zirkulation
von Aussenluft gelagert.
Die Dichteverluste der gedruckten Farbfelder wurde mit einem X-Rite®-Densitometer
gemessen. Sie werden als prozentuale Dichteverluste für die einzelnen Farbfelder und
als prozentualer Dichteverluste für die einzelnen Farben des Dreifarbenschwarz 3K
ausgehend von der ursprünglichen Dichte angegeben.
2. Lichtbeständigkeit
[0018] Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit einem Tintenstrahldrucker
EPSON 750 oder EPSON 890 mit Originaltinten Farbfelder der ungefähren Dichte 1.60
in den Farben Blaugrün, Purpur, Gelb und Dreifarbenschwarz 3K gedruckt.
Die bedruckten Muster wurden in einem Atlas Ci35A Weather-O-Meter® mit einer 6500
W Xenon-Lampe so lange bestrahlt, bis 10 MLuxh erreicht waren.
Die Dichten der Farbfelder wurden vor und nach der Bestrahlung mit einem X-Rite®-Densitometer
gemessen und die Dichteverluste werden als prozentuale Dichteverluste ausgehend von
der ursprünglichen Dichte angegeben.
3. Kombinierte Aussenluft- und Licht-Beständigkeit
[0019] Auf die erfindungsgemässen Aufzeichnungsmaterialien wurden mit einem Tintenstrahldrucker
EPSON 750 mit Originaltinten Farbfelder mit Dichten zwischen 0.7 und 1.6 in den Farben
Blaugrün, Purpur, Gelb und Dreifarbenschwarz 3K gedruckt, wobei in den Feldern die
Tintenauftragsmenge immer die gleiche war. Die bedruckten Muster wurden während 244
Tagen offen der Aussenluft in Gegenwart von gedämpften Raumlicht ausgesetzt.
Diese Bedingungen entsprechen der Praxis, in der die gedruckten Bilder sowohl durch
Licht wie auch durch Luftverunreinigungen beeinträchtigt werden.
Beispiele
Beispiel 1a - 1d, Vergleichsbeispiel C - 1
Giesslösungen
[0020] 38.0 g Aluminiumoxid/hydroxid der Formel AIOOH, das nach der Vorschrift von Beispiel
1 der Patentanmeldung DE 3'823'895 in Abwesenheit von Säure hergestellt worden war,
wurden bei einer Temperatur von 40° C unter guter mechanischer Rührung in 104 g wässriger
Milchsäurelösung (1.7 %) dispergiert. Danach wurden die in Tabelle 1 für den angegebenen
Molprozent-Gehalt des Aluminiumoxid/hydroxids benötigten Mengen einer wässrigen und
wie in der Tabelle angegeben konditionierten wässrigen Lösung (50 %) von Aluminiumchlorhydrat
der Formel Al
2(OH)
5Cl • 2.5 H
2O (Locron®, erhältlich bei Clariant AG, Muttenz, Schweiz) zugegeben. Nach guter mechanischer
Rührung während weiteren 2 Stunden wurden 11.4 g einer wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol
mit einem Hydrolysegrad von 88 % (10 %, Molekulargewicht 72'000, erhältlich als Moviol
2688 bei Clariant AG, Muttenz, Schweiz) und 25.4 g einer wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol
mit einem Hydrolysegrad von 98 % (9 %, Molekulargewicht 195'000, erhältlich als Moviol
5698 bei Clariant AG, Muttenz, Schweiz) zugegeben. Das Endgewicht der Giesslösung
wurde mit deionisiertem Wasser auf 200 g eingestellt und die Lösung 30 Sekunden mit
Ultraschall behandelt.
Tabelle 1
| Beispiel |
Menge Aluminiumchlorhydrat (Molprozent) |
Konditionierungsbedingungen der Aluminiumchlorhydrat-Lösung |
| 1a |
2 |
5 Minuten bei 20° C |
| 1b |
2 |
24 Stunden bei 20° C |
| 1c |
2 |
168 Stunden bei 20° C |
| 1d |
2 |
24 Stunden bei 50° C |
| C - 1 |
0 |
|
Beispiel 2, Vergleichsbeispiel C - 2
Herstellung von mit Lanthan dotiertem Aluminiumoxid/hydroxid (0.2 Molprozent bezogen
auf Al2O3)
[0021] 50 g des Aluminiumoxid/hydroxids der Formel AIOOH, das nach der Vorschrift von Beispiel
1 der Patentanmeldung DE 3'823'895 in gänzlicher Abwesenheit von Säure hergestellt
worden war, wurden unter guter mechanischer Rührung bei 20° C in 948 g bidestilliertem
Wasser während 15 Minuten dispergiert. Danach wurde die Temperatur auf 90° C erhöht
und anschliessend wurde 15 Minuten bei dieser Temperatur weitergerührt. Dann wurden
0.186 g LaCl
3 (erhältlich bei Fluka Chemie AG, Buchs, Schweiz) als Festsubstanz zugegeben und es
wurde während 120 Minuten weitergerührt. Der Festkörper wurde abfiltriert, dreimal
mit bidestilliertem Wasser gewaschen und bei einer Temperatur von 110° C getrocknet.
Der Gehalt an Lanthan beträgt 0.2 Molprozent bezogen auf Al
2O
3.
Giesslösungen
[0022] In der Herstellungsvorschrift der Giesslösungen von Beispiel 1 wird an Stelle des
in Abwesenheit von Säure nach der Vorschrift von Beispiel 1 der Patentanmeldung DE
3'823'895 hergestellten Aluminiumoxid/hydroxids das im obigen Abschnitt beschriebene,
mit Lanthan dotierte (0.2 Molprozent bezogen auf Al
2O
3), ebenfalls in Abwesenheit von Säure hergestellte Aluminiumoxid/hydroxid verwendet.
In Tabelle 2 sind der Molprozent-Gehalt an Aluminiumchlorhydrat des Aluminiumoxid/hydroxids
sowie die Konditionierungsbedingungen der Aluminiumchlorhydrat-Lösung zusammengestellt.
Tabelle 2
| Beispiel |
Menge Aluminiumchlorhydrat (Molprozent) |
Konditionierungsbedingungen der Aluminiumchlorhydrat-Lösung |
| 2 |
2 |
2 Stunden bei 20° C |
| C - 2 |
0 |
|
Beispiele 3a - 3d, Vergleichsbeispiel C - 3
Giesslösungen
[0023] In der Herstellungsvorschrift der Giesslösungen von Beispiel 1 wird an Stelle des
in Abwesenheit von Säure nach der Vorschrift von Beispiel 1 der Patentanmeldung DE
3'823'895 hergestellten Aluminiumoxid/hydroxids das in Anwesenheit von Säure hergestellte
Aluminiumoxid/hydroxid Disperal HP14/4 (erhältlich bei SASOL Germany GmbH, Hamburg,
Deutschland) verwendet. In Tabelle 3 sind der Molprozent-Gehalt an Aluminiumchlorhydrat
des Aluminiumoxid/hydroxids sowie die Konditionierungsbedingungen der Aluminiumchlorhydrat-Lösung
zusammengestellt.
Tabelle 3
| Beispiel |
Menge Aluminiumchlorhydrat (Molprozent) |
Konditionierungsbedingungen der Aluminiumchlorhydrat-Lösung |
| 3a |
1 |
5 Minuten bei 25° C |
| 3b |
2 |
5 Minuten bei 25° C |
| 3c |
1 |
24h Stunden bei 50° C |
| 3d |
2 |
24h Stunden bei 50° C |
| C - 3 |
0 |
|
Beispiel 4, Vergleichsbeispiel C - 4
Giesslösungen
[0024] Im Beispiel 5 wurde zu der Giesslösung von Beispiel 1a am Schluss noch 340 mg Thiodiethylenglykol
zugegeben.
Im Vergleichsbeispiel C - 5 wurde zu der Giesslösung von Beispiel 1a am Schluss kein
Thiodiethylenglykol zugegeben.
Der getrocknete Guss von Beispiel 5 enthält neben den anderen Komponenten 242 g/m
2 Thiodietylenglykol.
Ergebnisse
[0025] Die unter den oben angegeben Versuchsbedingungen erhaltenen Dichteverluste für die
simulierte Aussenluft-Beständigkeit für erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterialien,
die mit Aluminiumchlorhydrat modifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid
enthalten, sind in Tabelle 4 zusammengestellt, wie auch die Aussenluft-Beständigkeit
für Vergleichs-Aufzeichnungsmaterialien, die unmodifiziertes nanokristallines, nanoporöses
Aluminiumoxid/hydroxid enthalten.
Tabelle 4
| Beispiel |
Farbdichteverlust in % |
| |
Blaugrün |
Purpur |
Gelb |
Blaugrün (3K) |
Purpur (3K) |
Gelb (3K) |
| 1a |
4 |
2 |
1 |
14 |
14 |
0 |
| C - 1 |
20 |
10 |
1 |
22 |
17 |
0 |
| 3a |
20 |
11 |
4 |
|
|
|
| 3b |
7 |
6 |
1 |
|
|
|
| 3c |
18 |
11 |
3 |
|
|
|
| 3d |
4 |
5 |
1 |
|
|
|
| C - 3 |
26 |
14 |
3 |
|
|
|
| 4 |
8 |
0 |
12 |
11 |
4 |
0 |
| C - 4 |
12 |
2 |
12 |
11 |
4 |
0 |
[0026] Der Vergleich der Ergebnisse der Versuchsserie 1 in Tabelle 4 zeigt sofort, dass
das Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, das mit Aluminiumchlorhydrat
modifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Beispiel
1a), das in Abwesenheit von Säure hergestellt wurde, viel geringere Dichteverluste
der Farbstoffe Blaugrün und Purpur sowohl in den reinen Farbfeldern wie auch im Dreifarbenschwarz
3K zeigt als das entsprechende Aufzeichnungsmaterial, das unmodifiziertes nanokristallines,
nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Vergleichsbeispiel C - 1).
Der Vergleich der Ergebnisse der Versuchsserie 3 in Tabelle 4 zeigt sofort, dass das
Aufzeichnungsmaterial für den Tintenstrahldruck, das mit Aluminiumchlorhydrat modifiziertes
nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Beispiele 3a - 3d),
das in Anwesenheit von Säure hergestellt wurde, ebenfalls geringere Dichteverluste
der Farbstoffe Blaugrün, Purpur und Gelb in den reinen Farbfeldern zeigt als das entsprechende
Aufzeichnungsmaterial, das unmodifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid
enthält (Vergleichsbeispiel C - 3). Die Dichteverluste sind bei einem Gehalt an Aluminiumchlorhydrat
von 2 Molprozent (Versuche 3a und 3c) deutlich geringer bei einem Gehalt an Aluminiumchlorhydrat
von 1 Molprozent (Versuche 3b und 3d). Die Konditionierung der Aluminiumchlorhydrat-Lösung
während längerer Zeit bei höheren Temperaturen führt nochmals zu einer Erniedrigung
der Dichteverluste (Versuche 3a und
3c sowie 3b und 3d).
Der Vergleich der Versuchsserien 1 und 3 zeigt ebenfalls, dass die Dichteverluste
geringer sind, wenn nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid verwendet
wird, das in Abwesenheit von Säure hergestellt wurde.
Der Vergleich der Ergebnisse der Versuche 4 und C - 4 in Tabelle 4 zeigt sofort, dass
die Dichteverluste in den Farben Blaugrün und Purpur nochmals geringer sind, wenn
das Aufzeichnungsmaterial zusätzlich noch Thiodiethylenglykol enthält.
[0027] Die unter den oben angegeben Versuchsbedingungen erhaltenen Dichteverluste für die
Lichtbeständigkeit für erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterialien, die mit Aluminiumchlorhydrat
modifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthalten, sind
in Tabelle 5 zusammengestellt, wie auch die Lichtbeständigkeit für Vergleichs-Aufzeichnungsmaterialien,
die unmodifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthalten.
Tabelle 5
| (Drucker EPSON 890) |
| Beispiel |
Farbdichteverlust in % |
| |
Blaugrün |
Purpur |
Gelb |
Blaugrün (3K) |
Purpur (3K) |
Gelb (3K) |
| 1a |
12 |
46 |
20 |
6 |
22 |
0 |
| C - 1 |
27 |
46 |
28 |
8 |
17 |
0 |
[0028] Der Vergleich der Ergebnisse in Tabelle 5 zeigt sofort, dass das Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, das mit Aluminiumchlorhydrat modifiziertes nanokristallines,
nanoporöses, Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Beispiel 1a), das in Abwesenheit von
Säure hergestellt wurde, geringere Dichteverluste der Farbstoffe Blaugrün und Gelb
als das entsprechende Aufzeichnungsmaterial, das unmodifiziertes nanokristallines,
nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Vergleichsbeispiel C - 1).
[0029] Die unter den oben angegeben Versuchsbedingungen erhaltenen Dichteverluste für die
Lichtbeständigkeit für erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterialien, die mit Aluminiumchlorhydrat
modifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthalten, sind
in Tabelle 6 zusammengestellt, wie auch die Lichtbeständigkeit für Vergleichs-Aufzeichnungsmaterialien,
die unmodifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthalten.
Tabelle 6
| (Drucker EPSON 750) |
| Beispiel |
Farbdichteverlust in % |
| |
Blaugrün |
Purpur |
Gelb |
Blaugrün (3K) |
Purpur (3K) |
Gelb (3K) |
| 2 |
40 |
33 |
14 |
48 |
34 |
21 |
| C - 2 |
60 |
46 |
19 |
60 |
46 |
33 |
[0030] Der Vergleich der Ergebnisse in Tabelle 6 zeigt sofort, dass das Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, das mit Aluminiumchlorhydrat modifiziertes nanokristallines,
nanoporöses, mit Lanthan dotiertes Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Beispiel 2), das
in Abwesenheit von Säure hergestellt wurde, geringere Dichteverluste aller Farbstoffe
aufweist als das entsprechende Aufzeichnungsmaterial, das unmodifiziertes, mit Lanthan
dotiertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Vergleichsbeispiel
C - 2).
[0031] Die unter den oben angegeben Versuchsbedingungen erhaltenen Dichteverluste für die
kombinierte Aussenluft- und Lichtbeständigkeit für erfindungsgemässe Aufzeichnungsmaterialien,
die mit Aluminiumchlorhydrat modifiziertes nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid
enthalten, sind in Tabelle 7 zusammengestellt, wie auch die kombinierte Aussenluft-
und Lichtbeständigkeit für Vergleichs-Aufzeichnungsmaterialien, die unmodifiziertes
nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthalten.
Tabelle 7
| Beispiel |
Farbdichteverlust in % |
| |
Blaugrün |
Purpur |
Gelb |
3K hinter Graufilter |
| 1b |
46 |
50 |
19 |
45 |
| 1c |
43 |
50 |
21 |
41 |
| C - 3 |
63 |
71 |
4 |
62 |
[0032] Der Vergleich der Ergebnisse in Tabelle 7 zeigt sofort, dass das Aufzeichnungsmaterial
für den Tintenstrahldruck, das mit Aluminiumchlorhydrat modifiziertes nanokristallines,
nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält (Beispiele 1 a und 1 b), das in Abwesenheit
von Säure hergestellt wurde, viel geringere Dichteverluste der Farbstoffe Blaugrün,
Purpur und Gelb zeigt als das entsprechende Aufzeichnungsmaterial, das unmodifiziertes
nanokristallines, nanoporöses Aluminiumoxid/hydroxid enthält, das in Anwesenheit von
Säure hergestellt wurde (Vergleichsbeispiel C - 3).