[0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtelement für eine aus gleichen Profilen bestehende
Pfosten/Riegel-Konstruktion, wobei sich auf dem Profil eine mittig verlaufende erhöhte
Montagenut und jeweils zwei innen liegende Drainagenuten befinden, die zu zwei außen
liegenden Verankerungsnuten in der Höhe versetzt angeordnet sind.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, im Fassadenbau Pfosten /Riegel-Konstruktionen
einzusetzen, wobei Pfosten und Riegel aus gleichen Profilen bestehen. Hierbei spricht
man bei den senkrecht verlaufenden Profilen von Pfosten und wobei die quer verlaufend
angeordneten Profile als Riegel bezeichnet werden. In die so gebildeten einzelnen
Gefache werden Scheiben eingesetzt, die mittels Abdeckleisten oder Druckleisten in
den Gefachen gehalten werden. Um insbesondere das anfallende Wasser oder Kondensatwasser
in der Konstruktion sicher abzuführen, sind die Profile einerseits mit innen liegenden
Drainagenuten versehen, wobei zur dichtenden Auflage der Scheiben sogenannte außen
liegende Verankerungsnuten vorgesehen sind. In die Verankerungsnuten werden Dichtleisten
und Dichtecken eingedrückt, auf die dann die Scheibe geklemmt wird. Hinsichtlich des
in die Konstruktion eindringenden Wassers ist insbesondere der Zwickelbereich, der
sich zwangsläufig ergibt, wenn an ein Pfostenprofil ein Riegelprofil befestigt wird,
äußerst gefährdet. Dies auch aus dem Grund, weil die Stirnseite des Riegels stumpf
an die Querseite des Pfostenprofils angesetzt wird. Dadurch ergeben sich, weil gleich
geformte Profile verwendet werden, Nischenbereiche infolge der unterschiedlichen sich
ergebenden Höhen zwischen den Drainagenuten und den Verankerungsnuten. Insbesondere
in diesem Bereich kann sich eindringendes Wasser bzw. Kondensatwasser sammeln und
stauen, das in die Konstruktion eindringen kann und somit zu Schäden auch auf der
Innenseite des Raumes führen kann. Es gilt daher diesen Bereich derart abzudichten,
dass ein Eindringen von wasser unterbunden wird.
[0003] So ist beispielsweise aus der DE 201 00 747 ein derartiges Dichtelement bekannt,
welches insbesondere im Bereich der Verankerungsnut eine übergreifende Brücke zwischen
Pfosten und Riegel bildet. Bei dieser Ausbildung dieses bekannten Dichtelementes wird
es als nachteilig angesehen, dass insbesondere von der Dichtwirkung der Bereich der
Drainagennut des Riegelprofils dabei ausgeschlossen ist, und sich somit eine nicht
abgedichtete Nische ergibt, die nach wie vor das Eindringen von Wasser in die Konstruktion
zulässt.
[0004] Hieraus ergibt sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Dichtelement
für eine aus gleichen Profilen bestehende Pfosten/Riegel-Konstruktion derart weiter
zu bilden, die insbesondere eine dichtende Verbundwirkung im Übergangsbereich von
Pfosten zu Riegel schafft, wobei dabei auch die in ihrer Höhe unterschiedlich verlaufenden
Nuten Berücksichtigung finden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Abdichtung des Stoßzwickels
von Pfosten und Riegel das Dichtelement einen Steg umfasst, der in die zum Riegel
weisende tiefer liegende Verankerungsnut greift, und wobei an den Steg quer verlaufende
Ansätze angeformt sind, die in die im Niveau höher liegenden Drainagenuten greifen.
Ein derartiges Dichtelement stellt somit ein aufbauendes Dichtsystem dar, wobei einerseits
die tiefer liegende Verankerungsnut des Pfostenprofils erfasst wird, und wobei andererseits
die im Niveau höher versetzt liegenden Drainagennuten des Riegelprofils erfasst werden.
Somit wird insbesondere der innen liegende Zwickelbereich der Pfosten/Riegel-Konstruktion
dichtungsmäßig erfasst. Auf diese gründende Dichtung baut dann das in den Verankerungsnuten
befestigte auf einem Niveau liegende umlaufende Dichtungssystem der Dichtleisten und
Dichtecken auf, auf das dann die Glasscheibe festgelegt wird. Somit wird ein Dichtelement
geschaffen, welches den inneren Zwickelbereich von Pfosten und Riegel schließt, und
hier im Besonderen den Nischenbereich in den Drainagefugen des Riegel dichtend mit
abdeckt.
[0006] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist auf der Stegoberseite ein
Ansatz angeformt, der in seiner Erstreckung dem Querschnitt der Montagenut entspricht
und diese um die Breite des Steges ergänzt. Dadurch ergibt sich eine dichtende Verlängerung
der Montagenut bis in den Querprofilbereich. In Weiterbildung ist an dem Aufsatz ein
verjüngter Ansatz angeformt, der in den stirnseitigen Öffnungsquerschnitt der Montagenut
des Riegels greift. Um insbesondere einen formschlüssigen Sitz des Steges in der Verankerungsnut
des Pfostenprofils zu ermöglichen, sind an dem Steg Nuten zur Aufnahme von Profilnasen
vorgesehen.
[0007] Das Dichtelement ist dabei in vorteilhafter Weise einstückig ausgebildet und aus
einem Weichkunststoff oder Gummi geformt hergestellt.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer explosionsartigen Darstellung
näher erläutert.
[0009] Die einzige Figur zeigt in der explosionsartigen Darstellung ein Dichtelement 1 für
eine aus gleichen Profilen 2 und 3 bestehende Pfosten/Riegel-Konstruktion, wobei sich
auf dem Profil 2, 3 jeweils eine mittig verlaufende erhöhte Montagenut 4 und jeweils
zwei innen liegende Drainagenuten 5.1 und 5.2 befinden, die zu zwei außen liegenden
Verankerungsnuten 6.1 und 6.2 in der Höhe versetzt angeordnet sind. Dabei zeichnet
sich das Dichtelement 1 dadurch aus, dass zur Abdichtung des Zwickelbereichs 7 von
Pfosten 2 und Riegel 3 das Dichtelement 1 einen Steg 8 aufweist, der in die zum Riegel
3 weisende tiefer liegende Verankerungsnut 6.2 greift und wobei an dem Steg 8 quer
verlaufende Ansätze 9 und 10 angeformt sind, die in die im Niveau höher liegenden
Drainagenuten 5.1 und 5.2 greifen.
[0010] Ist das Dichtungselement 1 eingesetzt, so ergibt sich ein Grundaufbau in der Dichtung
im Zwickelbereich 7, auf den dann die Dichtleisten 11 in Ergänzung mit den Dichtecken
12 für die aufliegende nicht näher dargestellte Scheibe aufgesetzt werden. Wie aus
der explosionsartigen Darstellung insbesondere beim Dichtelement 1 zu erkennen ist,
ist auf der Oberseite des Steges 8 ein Aufsatz 13 angeformt, der in seiner Erstreckung
dem Querschnitt der Montagenut 4 entspricht und diese um die Breite des Steges 8 ergänzt.
Die Erstreckung des Steges 8 in seiner Länge ist dabei derart bemessen, dass er bis
an die innen liegenden Nutwände der Verankerungsnuten 6.1 und 6.2 des Riegelprofils
3 reicht. Denn aufgrund dieser Längenerstreckung ist es möglich, dass die aufgesetzten
Dichtecken 12 ungehindert in den Verankerungsnuten 6.1 von Riegel bzw. 6.2 von Pfosten
eingedrückt werden können.
[0011] An den Aufsatz 13 ist ein verjüngter Ansatz 14 angeformt, der in den stirnseitigen
Öffnungsquerschnitt der Montagenut 4 des Riegels 3 greift. Weiter verfügt der Steg
8 über nicht näher dargestellte Nuten zur Aufnahme von Profilnasen 15, die insbesondere
an den Nutwänden der Verankerungsnuten 6.1 ,6.2 angeformt sind.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist das Dichtelement 1 einstückig geformt und hierbei
entweder aus einem Weichkunststoff oder einem Gummi hergestellt.
1. Dichtelement für eine aus gleichen Profilen bestehende Pfosten/-Riegel-Konstruktion,
wobei sich auf dem Profil eine mittig verlaufende erhöhte Montagenut, und jeweils
zwei innen liegende Drainagenuten befinden, die zu zwei außen liegenden Verankerungsnuten
in der Höhe versetzt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abdichtung des Stoßzwickels (7) von Pfosten (2) und Riegel (3) das Dichtelement
(1) einen Steg (8) aufweist, der in die zum Riegel (3) weisende tiefer liegende Verankerungsnut
(6.2) des Pfostens (2) greift, und wobei an dem Steg (8) quer verlaufende Ansätze
(9) und (10) ange-formt sind, die in die im Niveau höher liegenden Drainagenuten (5.1)
und (5.2) des Riegels (3) greifen.
2. Dichtelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Stegoberseite des Steges (8) ein Aufsatz (13) angeformt ist. der in seiner
Erstreckung dem Querschnitt der Montagenut (4) entspricht und diese um die Breite
des Steges (8) ergänzt.
3. Dichtelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufsatz (13) ein verjüngter Ansatz (14) angeformt ist, der in den stirnseitigen
Öffnungsquerschnitt der Montagenut (4) des Riegels (3) greift.
4. Dichtelement nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Steg (8) Nuten zur Aufnahme von Profilnasen (15) vorgesehen sind.
5. Dichtelement nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (1) einstückig aus einem Weichkunststoff oder Gummi geformt hergestellt
ist.