[0001] Die Erfindung betrifft einen Stecker zum Aufstecken auf einen Gegenstecker, mit einem
Kontaktmittel aufweisenden Kernabschnitt zum Einstecken in eine mit einer Raststufe
ausgestatteten, Gegenkontaktmittel aufweisenden Hülse des Gegensteckers, wobei der
Kernabschnitt in einem radialen Abstand von einer Manschette umgeben ist, die einen
Rastwulst zum Überfangen der Raststufe aufweist, welche Manschette wiederum von einer
Verriegelungsmuffe umgeben ist, die in einer Freigabestellung eine geringfügige Radialverlagerung
des Rastwulstes zulässt und in einer Verriegelungsstellung die Radialverlagerung blockiert.
[0002] Die DE 102 35 675 befasst sich mit einem derartigen Stecker mit einem Schnappkragen.
Der Stecker dient zum Aufstecken auf einen Gegenstecker, dessen Hülse ein Außengewinde
aufweisen kann. Der Rand der Hülse des Gegensteckers ist mit einer umlaufenden Stufe
versehen. Rückwärtig der Stufe befindet sich eine Nut. In diese Nut kann der Rastwulst
der Manschette einschnäppern. Hierzu ist der Rastwulst bzw. die den Rastwulst tragende
Manschette aus Weichkunststoff gestaltet, so dass der ringförmige Rastwulst einhergehend
mit einer elastischen Aufweitung über die Raststufe geschoben werden kann. Um den
Rastwulst in dieser Raststellung zu fixieren, besitzt die verschieblich auf dem Stecker
angeordnete Verriegelungsmuffe eine radial einwärts gerichtete Stufe in Form eines
ringförmigen Vorsprungs. Diese Stufe liegt in der Verriegelungsstellung außen über
den Rastwulst, so dass dessen radiale Ausweichbarkeit blockiert ist. In der Freigabestellung
liegt die Stufe axial zurückversetzt, so dass radial auswärts des Rastwulstes ein
Freiraum zum Liegen kommt, in welchen der den Rastwulst aufweisende Abschnitt der
Manschette radial ausweichen kann. Zufolge dieser Anordnung sind die Abzugskräfte
in der Verriegelungsstellung deutlich größer, als in der Freigabestellung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den zuvor beschriebenen Stecker gebrauchsvorteilhaft
weiterzubilden, insbesondere um die Abzugskraft in der Verriegelungsstellung zu erhöhen.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
[0005] Der Anspruch 1 sieht zunächst und im Wesentlichen einen zweiten Wulst vor. Dieser
zweite Wulst ist einem axialen Fortsatz der Manschette radial innenseitig angeformt.
In der Freigabestellung kann der axiale Fortsatz radial ausweichen. In der Verriegelungsstellung
ist der axiale Fortsatz ausweichblockiert. In einer Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, dass der Fortsatz aus zwei sich diametral gegenüberliegenden, durch einen
Spalt voneinander getrennte Lappen besteht. Jedem Lappen kann dabei ein zweiter Rastwulst
zugeordnet sein. Der Rastwulst kann am freien Ende des Fortsatzes angeordnet sein.
Ferner kann der Rastwulst auf einer gedachten Wendelkurve liegen. Diese Ausgestaltung
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Hülse des Gegensteckers ein Außengewinde
trägt. Der zweite Rastwulst kann sich dann in die Gewindegänge des Außengewinde einlegen.
Außenseitig des zweiten Ringwulstes kann der Fortsatz eine Verdickung aufweisen. Diese
Verdickung besitzt bevorzugt eine derartige Stärke, dass ein Abschnitt der Verriegelungsmuffe
in der Verriegelungsstellung in berührender Anlage an der Verdickung liegt. Dadurch
verhindert die insbesondere aus Metall bestehende Verriegelungsmuffe ein radiales
Ausweichen der insbesondere aus Weichkunststoff bestehenden Lappen. Nur in der Freigabestellung
der Verriegelungsmuffe kann der den zweiten Wulst tragende Abschnitt des Fortsatzes
radial ausweichen. In der Verriegelungsstellung kann der Stirnrand der Verriegelungsmuffe
mit dem Stirnrand des Fortsatzes fluchten. Dagegen nimmt der Stirnrand der Verriegelungsmuffe
in der Freigabestellung eine Abstandsstellung zum Stirnrand des Fortsatzes ein. Die
Verriegelungsmuffe wird bei der Verlagerung von der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung
gegenüber dem Stirnrand des Fortsatzes zurückgezogen. Die Verriegelungsmuffe kann
wie bei dem eingangs zitierten Stand der Technik zwischen zwei Rastpositionen hin
und her verlagert werden. Hinsichtlich der Ausgestaltung der Rastverbindung zwischen
Verriegelungsmuffe und Steckerteil wird auf die Ausführungen der DE 102 35 675.0 verwiesen.
Der dortige Stecker besitzt einen Hartkunststoffabschnitt der außenwandseitig zwei
sich diametral gegenüberliegende nierenförmige Vertiefungen aufweist. In diesen nierenförmigen
Vertiefungen greifen radial einwärts gerichtete Rastfortsätze der Verriegelungsmuffe
ein. Zufolge dieses Eingriffs ist diese Verriegelungsmuffe zwischen zwei axial von
einander beabstandeten Raststellungen verlagerbar und nicht drehbar.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- im Längsschnitt ein mit einem Gegenstecker verbundener Stecker mit in Verriegelungsstellung
gebrachter Verriegelungsmuffe,
- Fig. 2
- die Darstellung gemäß Figur 1 mit der Verriegelungsmuffe in der Fregabestellung,
- Fig. 3
- eine Darstellung des Steckers im Längsschnitt mit entfernter Verriegelungsmuffe und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Stirnseite des in Figur 3 dargestellten Steckers.
[0007] Bei dem Stecker 1, der im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, sind die Kontaktmittel
3 hülsenförmig gestaltet. Die zugehörigen Gegenkontaktmittel 6 des Gegensteckers 2
sind beim Ausführungsbeispiel als Stifte ausgebildet, die in die Hülsen 3 hineingeschoben
werden. Allgemein werden derartige Stecker als Kupplungen bezeichnet. Die Erfindung
umfasst auch solche Stecker, bei denen die Kontaktmittel 3 von Stiften ausgebildet
werden und die Gegenkontaktmittel des Gegensteckers von Hülsen. Beim Ausführungsbeispiel
ist somit der Kernabschnitt 4, welcher die Kontaktmittel 3 aufnimmt, als Hartkunststoffsockel
ausgebildet. Dieser Sockel 4 ist materialeinheitlich mit einem Hartkunststoffabschnitt
19, der mit einem Weichkunststoff verspritzt ist, verbunden. Bei der nicht dargestellten
Variante kann anstelle des Sockels eine Einstecköffnung vorgesehen sein, in welcher
Stifte angeordnet sind.
[0008] Der Kernabschnitt 4 ist in eine Hülse 7 des Gegensteckers 2 eingesteckt. Die Hülse
7 besteht aus zwei Materialien. Die Außenwandung der Hülse wird von einem Gewindeabschnitt
15 ausgebildet. Das Gewinde des Gewindeabschnittes 15 erstreckt sich über einen Teilbereich
der Außenwandung der Hülse 7. Die Innenwandung der Hülse 7 wird von einer Kunststoffauskleidung
16 ausgebildet, die materialeinheitlich mit dem Boden der Hülsenöffnung verbunden
ist, aus welchem die Gegenkontaktmittel 6 ragen. Die Auskleidung 16 überragt auch
den Stirnrand des Gewindeabschnittes 15 und bildet mit seinem Stirnrand zusammen mit
dem Stirnrand des Gewindeabschnittes 15 eine radial vorspringende Raststufe 5.
[0009] Der Kernabschnitt 4 des Steckers 1 wird von einer aus Weichkunststoff gefertigten
Manschette 8 umgeben. Diese Manschette 8 besitzt einen ringförmigen innenwandseitigen
Rastwulst 9. Der Rastwulst ist so auf die Raststufe 5 abgestimmt, dass er in gekuppeltem
Zustand die Raststufe 5 hintergreift und somit in einer rückwärtig der Raststufe 5
liegenden Nut einliegt, an welche sich das Außengewinde des Gewindeabschnittes 15
anschließt.
[0010] An den Rastwulst 9 schließen sich zwei einen Fortsatz 11 ausbildende, sich gegenüberliegende
Lappen an. Die Lappen 11 besitzen Randkanten 11', so dass sich zwischen den Randkanten
11' der beiden Lappen 11 ein axialer Schlitz 13 ausbildet. Es bilden sich zwei diametral
gegenüberliegende Schlitze 13 aus. Dadurch besitzen die Lappen 11 eine radiale Ausweichbarkeit,
da sie ebenfalls aus einem elastischen Material bestehen. Über einen Winkelteilabschnitt
erstrecken sich auf der Innenseite der Lappen 11 Rastwülste 12. Die Rastwülste 12
erstrekken sich im Ausführungsbeispiel über einen Winkel α von 80° über die radial
innenliegende Seite der Lappen 11. Wie insbesondere der Figur 3 zu entnehmen ist,
liegen die Rastwülste 12 auf einer gedachten Wendelkurve. Die Steigung der Wendelkurve
entspricht der Steigung des Gewindes des Gewindeabschnittes 15. Die beiden Wülste
liegen im Bereich des freien Endes der Lappen 11. In diesem Bereich besitzt jeder
Lappen 11 eine radial außenliegende Verdikkung 14.
[0011] Auf dem Steckerteil ist eine in den Figuren 1 und 2 dargestellte Verriegelungsmuffe
10 axial verschieblich angebracht. Die Verriegelungsmuffe 10 besteht aus Metall und
besitzt eine radial einwärts gerichtete Stufe 18, die berührend auf den Abschnitt
der Manschette 8 aufliegt, dem der Rastwulst 9 radial innenseitig angeformt ist. In
der Verriegelungsstellung liegt die Stufe 18 unmittelbar radial außenseitig des Rastwulstes
9, so dass dessen radiale Auswärtsbewegbarkeit blockiert ist. In dieser Verriegelungsstellung
liegt ein stirnseitiger Innenabschnitt der Verriegelungsmuffe 10 in berührender Anlage
an der zuvor erwähnten Verdickung 14, so dass dieser Abschnitt des Lappens 11, dem
der Rastwulst 12 zugeordnet ist, in der Verriegelungsstellung nicht radial ausweichen
kann. Die beiden sich diametral gegenüberliegenden Rastwülste 12 werden dadurch in
ihrer in den Gewindegängen einliegenden Stellung gehalten.
[0012] Mittels eines nicht dargestellten Rastfortsatzes, der in eine nierenförmige Rastausnehmung
eines Hartkunststoffabschnittes 19 des Steckers 1 eingreift, wird die Verriegelungsmuffe
10 in der Verriegelungsstellung rastend gehalten. Der nicht dargestellte Rastvorsprung
kann in der ebenfalls nicht dargestellten nierenförmigen Rastaussparung in Achsrichtung
verlagert werden, so dass die Verriegelungsmuffe 10 aus der in Figur 1 dargestellten
Verriegelungsstellung in die in Figur 2 dargestellte Freigabestellung verlagert werden
kann. In dieser Freigabestellung liegt die Stufe 18 in Achsrichtung entfernt von dem
Rastwulst 9. Radial auswärts des Rastwulstes 9 befindet sich jetzt ein durchmesservergrößerter
Abschnitt der Innenwandung der Verriegelungsmuffe 10. In diesen Freiraum kann der
den Rastwulst 9 aufweisende Abschnitt der Manschette 8 eintauchen, wenn der Stecker
1 vom Gegenstecker 2 abgezogen werden soll. Da in der in Figur 2 dargestellten Freigabestellung
die Verdickung 14 nicht mehr von der Innenwandung der Verriegelungsmuffe 10 überfangen
ist, kann der Lappen 11 radial ausweichen, was ein Austauchen des Rastwulstes 12 aus
den Gewindegängen zur Folge hat.
[0013] In einer nicht dargestellten Weiterbildung der Erfindung wird der zuvor beschriebene
Stecker 1, bei dem es sich auch um eine Kupplung handeln kann, mit einem Gegensteckerteil
2 gekuppelt, dessen Hülse 7 kein Außengewinde aufweist, sondern im Wesentlichen glattwandig
ist. Auf Höhe der beiden sich diametral gegenüberliegenden Rastwülste 12 besitzt diese,
im wesentlichen glattwandige Hülse aber zwei Aussparungen. Die Aussparungen dienen
dem Eintritt der Rastwülste 12, so dass auch bei diesem Ausführungsbeispiel die zweifache
Verrastung gewährleistet ist.
[0014] Da der erste Rastwulst 9 axial versetzt zum zweiten Rastwulst 12 angeordnet ist und
beide Rastwülste 9,12 von derselben Verriegelungsmuffe 10 radial bewegungsblockierend
überfangen sind, besitzt die Steckverbindung zwischen Stecker 1 und Gegenstecker 2
eine hohe Biegesteifigkeit.
[0015] Bei dem Ausführungsbeispiel besitzt die Querschnittskontur des Rastwulstes (12) die
Form eines Radius. Es handelt sich dabei um weniger als einen Halbkreis. Der Radius
beträgt 0,4 mm mit einer Steigung von 1 mm.
[0016] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/ beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Stecker (1) zum Aufstecken eines Gegensteckers (2), mit einem Kontaktmittel (3) aufweisenden
Kernabschnitt (4) zum Einstecken in eine mit einer Raststufe (5) ausgestatteten, Gegenkontaktmittel
(6) aufweisenden Hülse (7) des Gegensteckers (2), wobei der Kernabschnitt (4) in einem
radialen Abstand von einer Manschette (8) umgeben ist, die einen Rastwulst (9) zum
Überfangen der Raststufe (5) aufweist, welche Manschette (8) wiederum von einer Verriegelungsmuffe
(10) umgeben ist, die in einer Freigabestellung eine geringfügige Radialverlagerung
des Rastwulstes (9) zulässt und in einer Verriegelungsstellung die Radialverlagerung
blokkiert, gekennzeichnet durch einen in der Freigabestellung axial ausweichbaren und in der Verriegelungsstellung
ausweichblockierten axialen Fortsatz (11) der Manschette (8) mit einem radial innenseitigen
zweiten Wulst (12).
2. Stecker nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (1) aus zwei sich diametral gegenüberliegenden durch einen Spalt (12)
voneinander getrennten Lappen besteht.
3. Stecker nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass jedem Lappen (11) eine Rastwulst (12) zugeordnet ist.
4. Stecker nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rastwulst (12) am freien Ende des Fortsatzes (11) angeordnet ist.
5. Stecker nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rastwulst (12) auf einer gedachten Wendekurve liegt.
6. Stecker nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
gekennzeichnet durch eine dem Fortsatz im Bereich des Rastwulstes (12) außenseitig zugeordnete Verdickung
(14).