[0001] Die Erfindung betrifft ein Leitstandpult, insbesondere für Druckmaschinen, gemäß
Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Leitstandpulte, sind hinlänglich bekannt und im Bereich der Drucktechnik
in Benutzung, so daß es diesbezüglich an sich keines druckschriftlichen Nachweises
bedarf. Verwiesen sei jedoch bspw. auf die DE-A-101 20 487.6 A1 und die DE-A-39 24
989 A1, die u.a. auch solche Leitstandpulte für Druckmaschinen zeigen. Abgesehen von
ihrer Benutzung in Verbindung mit Druckmaschinen, werden solche Leitstandpulte überall
auch dort benutzt, wo es gilt, zum Einen bspw. Fertigungsabläufe in Anlagen oder sonstige
Maschinen zu steuern und zu überwachen und zum Anderen die dafür notwendigen Elektroniken
und Anzeige- und Stellelemente zweckmäßig, übersichtlich und zusammengefaßt an einer
Stelle zu konzentrieren.
Was dabei die einleitend erwähnten Gehäuse betrifft, so sind diese, soweit bekannt,
in der Regel als einfache, quaderförmige, nach oben offene Blechkästen mit nach außen
abgekröpften Rand ausgebildet, die in entsprechend bemessene Öffnungsausschnitte einer
Pultplatte passend eingesetzt werden, wobei dann wiederum nach Installation der im
Kasten unterzubringenden Komponenten das hier sogenannte Bedientableau nach dessen
Verbindung mit den Komponenten passend aufgesetzt und fixiert werden muß.
Abgesehen von der relativ aufwendigen Herstellung solcher Blechkästen und deren genaue
Einpassung in exakt anzupassende Öffnungsausschnitte verlangen zudem unterschiedlich
groß zu bemessende Leitstandpulte und auch gegf. unterschiedlich umfangreich unterzubringende
Komponenten unterschiedlich zu bemessende Gehäusegrößen.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß und ausgehend von Leitstandpulten der eingangs genannten
Art die Aufgabe zugrunde, diese insbesondere hinsichtlich der Gehäuse so auszubilden,
daß diese Gehäuse je nach Längenerfordernis gemäß vorgegebener Pultbreite auf gewünschte
Länge einfach zuschneidbar sind und für die Zuordnung der Gehäuse an das jeweilige
Pult ein minimaler Montageaufwand erforderlich ist, verbunden mit der Maßgabe, daß
das Gehäuse mit dem diesen als Verschlußdeckel zuzuordnenden Bedientableau ein sich
selbst tragendes, also keine Einpaßbarkeit in einen Öffnungsausschnitt verlangendes
Bauteil des Pultes bildet.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Leitstandpult der eingangs genannten Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruches 1 angeführten Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Ausführungs- und Weiterbildungsformen ergeben sich nach den abhängigen
Patentansprüchen.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung entfällt also nicht nur die bisher übliche
Einzelfertigung von Gehäusen in Kastenform, sondern auch die Zurichtung entsprechender,
mit Aufnahmeöffnungen zu versehender Platten, und die Flankenwände, die das in gewünschter
Länge abgelängte Profil an seinen offenen Enden verschließen, sind für alle unterschiedlichen
Pultbreiten verwendbar. Außerdem ist mit dieser erfindungsgemäßen Gestaltung, was
im Einzelnen noch näher erläutert wird, die ganze Montage eines solchen Leitstandpultes
wesentlich vereinfacht.
Im Interesse einer einfachen Montage und Anbringbarkeit des Strangpressprofiles am
zum Gestell gehörenden Profilträgers ist das Strangpressprofil vorteilhaft profilträgerseitig
mit einer den Profilträger übergreifenden Profilierung versehen.
[0006] Um das notwendige Strangpressformwerkzeug in vertretbarer Größe zu halten, besteht
eine bevorzugte Ausführungsform nach dem abhängigen Patentanspruch 7 darin, daß das
Strangpreßprofil aus zwei Teilen gebildet ist, und zwar aus einem bedienseitigen und
aus einem profilträgerseitigen, die den Profilträger des Gestelles übergreifende Profilierung
enthaltenden Teil.
[0007] Abgesehen davon, daß Strangpreßprofile ganz allgemein bekannt sind, ist auch die
Verwendung von Strangpreßprofilen für Tischkonstruktionen bspw. nach den DE-A-100
01 052 C1 und DE-A-196 40 024 A1 zwar bekannt, für die Lösung der hier gestellten
Aufgabe sind diese bekannten Strangpreßprofile jedoch nicht geeignet, da Leitstandpulte
der vorliegenden Art keine normale Tischkonstruktion darstellen, sondern aus einer
vergleichsweise großen Pultplatte mit davor angeordnetem Bedientableau bestehen, welche
Teile ohne grundsätzliche Änderung der Pultkonstruktion einem Gestell zugeordnet werden
müssen.
[0008] Das erfindungsgemäße Leitstandpult und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden
nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
[0009] Es zeigt
- Fig.1
- perspektivisch ein Ausführungsbeispiel des Leitstandpultes;
- Fig.2
- im Schnitt und in Seitenansicht den hier interessierenden Teil des Leitstandpultes;
- Fig.2A
- schematisch eine Querschnittsvariante des Stranpressprofiles;
- Fig.2B
- eine besondere Ausführungsform der Befestigungslasche am Strangpressprofil;
- Fig.3
- das Leitstandpult in Seitenansicht bei schräg gestellter Pultplatte und
- Fig.4
- perspektivisch den Profilträger mit den Flankenverschlußwänden in Zuordnung zum Pultgestell.
[0010] Das in der in Fig.1 dargestellten Ausführungsform insbesondere für Druckmaschinen
bestimmte Leitstandpult besteht nach wie vor aus einer über einem Gestell 1 angeordneten
Pultplatte 2, vor der bedienseitig ein Bedientableau 3 mit einem unter diesem angeordneten
wannenartigen Gehäuse 4 angeordnet ist, in und an dem unter Verweis auf Fig.2 die
für die Leitstandsfunktionen notwendigen Elemente, wie Elektronik-Komponenten EK,
Schalter SA, Kabeldurchgriffsverschraubungen KV u.dgl. untergebracht sind.
[0011] Das Gestell 1 ist hierbei in Form eines Unterschrankes US ausgebildet und mit einer
Beleuchtung BL, wie bspw. dargestellt, ausgestattet. Die damit ausleuchtbare Pultplatte
2 und das Bedientableau 3 sind dabei höhenverstellbar dem Gestell 1 bzw. Unterschrank
US zugeordnet.
[0012] Für ein solches Leitstandpult ist nun unter Verweis auf insbesondere Fig.2 wesentlich,
daß das Gehäuse 4 als Basis für das Bedientableaus in Form eines zwischen Flankenverschlußwänden
5 angeordneten, rinnenartigen bzw. wannenartigen Profiles 6 ausgebildet ist, wobei
die Flankenverschlußwände 5 gleichzeitig den zum Gestell 1 gehörenden Profilträger
7 seitlich abdecken, an dem frontseitig das Strangpreßprofil 6, an diesem mit seiner
Rückwandfläche 8 anliegend, befestigt ist.
[0013] Bezgl. der Zuordnung der beiden Flankenverschlußwände 5 an dem hier sogenannten Profilträger
7 wird auf Fig.4 verwiesen. Die beiden Flankenverschlußwände 5 sind dabei vorteilhaft
mit ihrer Außenkontur im Anschlußbereich des Strangpressprofiles 6 an dessen Querschnitt
angepaßt, der vorzugsweise ebenfalls unter Verweis auf Fig.2 trapezförmig bzw. angenähert
trapezförmig ausgebildet ist und derart mit seiner eine Schmalseite der Trapezform
bildenden Rückwand 8 am Profilträger 7 anliegt.
[0014] Dabei ist das in die nach oben offene Seite des Strangpreßprofiles 6 einsetzbare
Bedientableau 3 zur Bedienseite des Pultes hin fallend geneigt angeordnet, welche
Neigung sich automatisch durch die Trapezform ergibt, die, wie ohne weiteres vorstellbar,
jedoch dafür nicht zwingende Voraussetzung ist, wie dies der in Fig.2A schematisch
angedeutete Querschnitt zeigt.
[0015] Vorteilhaft ist das Strangpreßprofil 6 profilträgerseitig mit einer den Profilträger
7 übergreifenden Profilierung 9 versehen, die außerdem eine Befestigungslasche 14
zur lösbaren Verbindung mit dem Profilträger 7 aufweist. Durch diese senkrecht zur
Rückwand 8 des Profiles 6 stehende Lasche 14 ergibt sich ein lagegenauer Ansatz des
Profiles 6 an die frontseitige Fläche 7' des Profilträgers 7, der in Form eines flachen,
rechteckigen, mit Steifigkeit vermittelnden Randabkröpfungen RA versehehen Kastens
(siehe Fig.4) ausgebildet ist.
Die Befestigungslasche 14 ist dabei vorteilhaft mit Bajonettschlitzen 14' versehen(siehe
Fig.2B), so daß das Strangpressprofil 6 in vorher an entsprechender Stelle in den
Profilträger 7 etwas eingedrehte Schrauben eingehängt werden kann, die dann bei richtigem
Sitz des Profiles 6 zum Profilträger 7 angezogen werden. Danach werden die beiden
Flankenverschlußwände 5 angesetzt und mit dem Strangpreßprofil 6 und dem Profilträger
7 verschraubt.
Dafür ist das Strangpressprofil 6 mit kleinen Profilrippenpaare 15 versehen, von denen
nur eines in Fig.2 dargestellt ist. Die weiteren Verschraubungsstellen sind in den
Fig.2 und 4 mit 15 ' bezeichnet, wobei die Verschraubung zum Profilträger 7 mit einfachen
Blechschrauben erfolgt, die natürlich keiner Profilrippenpaare 15 wie am Profil 6
bedürfen.
[0016] Die vorerwähnte, übergreifende Profilierung 9 ist ferner mit einem Scharnieraufnahmeprofil
10' für die Scharnieranlenkung der Pultplatte 2 versehen, die somit, wie in Fig.3
verdeutlicht, bei Bedarf in sichtgünstige Position zum Benutzer gebracht werden kann.
Ein besonderer Scharnierbeschlag am Pult selbst wird dadurch entbehrlich, und es ist
lediglich die Pultplatte 2 an ihrem unteren Rand mit einem in das Scharnieraufnahmeprofil
10' passenden Profil 11 zu versehen.
[0017] Abgesehen von diesem Scharnieraufnahmeprofil 10' an der übergreifenden Profilierung
9 des Strangpeßprofiles 6 sind an dieser vorteilhaft weitere Profilierungsformgebungen
10 vorgesehen, und zwar zum Anschluß von weiteren Funktionselementen, wie Druckbogenanlagelinial
12, Haltefedern 13, Bedientableau 3 und dgl., welche Elemente zu den Formgebungen
10 eine verschraubungsfreie Zuordnung, wie aus Firg. 2 ersichtlich, erhalten, so daß
diesbezüglich nähere Erläuterungen entbehrlich sind.
[0018] Aus dem einleitend erwähntem Grund ist ferner das Strangpreßprofil 6 vorteilhaft
und bevorzugt aus einem bedienseitigen 6' und aus einem den Profilträger 7 übergreifende
Profilierung 9 enthaltenden Teil 6" gebildet. Dies hat insbesondere den fertigungstechnischen
Vorteil, daß die Strangpreßmundstücke einer Strangpreßeinrichtung für die Herstellung
der beiden Strangpreßprofilteile in noch vertretbaren Größenordnungen bemessen werden
können.
[0019] Diese beiden das Strangpressprofil 6 bildenden Teile 6' und 6" sind dabei an ihrer
Stoßstelle SS mit gegeneinander verklemmoder verrastbaren Profilausbildungen 6'''
versehen, die lediglich für eine paßgenaue Zuordnung der beiden Teile zu sorgen haben,
da die Fixierung der beiden Teile nach Installation mittels Schrauben S zwischen den
Flankenverschlußwänden 5 von diesen Wänden 5 übernommen wird.
[0020] Um der aufgrund der Stranpressprofilausbildung beliebig bemessbaren Länge L auch
seitens des Bedientableaus 3 Rechnung tragen zu können, ist dieses ferner vorteilhaft
aus mehreren separaten Einzelabschnitten 3' gebildet, die je nach Bedarf auch unterschiedlich
breit bemessen sein können, wie dies aus Fig.1 ersichtlich ist.
[0021] Egal ob nun das Bedientableau 3 aus einem Stück besteht oder aus mehreren Einzelabschitten
3', so ist dieses den Verschlußdeckel des Stranpreßpofiles 6 bildende Bedientableau
3 vorteilhaft auf diesem lose aufleg- und verspannbar ausgebildet, d.h., auch in diesem
Bereich sind Verschraubungen entbehrlich.
Dafür sind die Ränder der das Bedientableau 3 bildenden Platte bzw. die Einzelabschnitte
3' mit kleinen begrenzt elastischen Kunststoffklemmstücken 16 bestückt, die sich in
entsprechende Aufnahmenuten des Strangpressprofiles einpassen. Bei der in Fig.2 dargestellten
Ausführungsform geschieht dies in der Weise, daß der untere Rand einfach in eine solche
Nut 17 eingesetzt und der andere, obere Rand auf das Profil 6 aufgelegt wird. Das
vorerwähnte Federelement 13 drückt dabei die Platte(n) in der Nut 17 fest, und die
Fixierung des oberen Randes erfolgt dabei durch das Druckbogenanlagelineal 12 (sofern
das Pult im drucktechnischen Bereich zur Bedienung von Mehrfarbdruckmaschinen zum
Einsatz kommt) oder eine entsprechend ausgebildete Deckleiste, die sich, wie aus Fig.2
ersichtlich, ihrerseits mit einem Federelement 13 verrastet, wobei der Haltedruck
auf die das Bedientableau 3 bildende Platte(n) zudem erhöht wird.
1. Leitstandpult, insbesondere für Druckmaschinen, bestehend aus einer über einem Gestell
(1) angeordneten Pultplatte (2), vor der bedienseitig ein Bedientableau (3) mit einem
unter diesem angeordneten wannenartigen Gehäuse (4) angeordnet ist, in und an dem
die für die Leitstandsfunktionen notwendigen Elemente, wie Elektronikkomponenten (EK),
Schalter (SA), Kabeldurchgriffsverschraubungen (KV) u.dgl. untergebracht sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (4) in Form eines zwischen Flankenverschlußwänden (5) angeordneten rinnenartigen
Strangpreßprofiles (6) ausgebildet ist, wobei die Flankenverschlußwände (5) einem
zum Gestell (1) gehörenden Profilträger (7) seitlich abdecken, an dem frontseitig
das Strangpreßprofil (6), an diesem mit seiner Rückwandfläche (8) anliegend, befestigt
ist.
2. Leitstandpult nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strangpreßprofil (6) profilträgerseitig mit einer den Profilträger (7) übergreifenden
Profilierung (9) versehen ist.
3. Leitstandpult nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die übergreifende Profilierung (9) mit einer Befestigungslasche (14) zur lösbaren
Verbindung mit dem Profilträger (7) versehen ist.
4. Leitstandpult nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die übergreifende Profilierung (9) mit einem Scharnieraufnahmeprofil (10') für die
Scharnieranlenkung der Pultplatte (2) versehen ist.
5. Leitstandpult nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Breich der übergreifenden Profilierung (9) Profilierungsformgebungen (10) am Strangpreßprofil
(6) ausgebildet sind zum Anschluß von Funktionselementen, wie Pultplattenscharnier
(11), Druckbogenanlagelinial (12), Haltefedern (13), Bedientableau (3) und dgl.
6. Leitstandpult nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilträger (7) in Form eines flachen, rechteckigen, mit Randabkröpfungen versehehen
Kastens ausgebildet ist.
7. Leitstandpult nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strangpreßprofil (6) aus einem bedienseitigen (6') und aus einem profilträgerseitigem,
die übergreifende Profilierung (9) enthaltenden Teil (6") gebildet ist.
8. Leitstandpult nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden das Strangpressprofil (6) bildenden Teile an ihrer Stoßstelle (SS) mit
gegeneinander verklemm- oder verrastbaren Profilausbildungen (6"') versehen sind.
9. Leitstandpult nach einem der Anspüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rinnenartige Strangpreßprofil (6) im Querschnitt trapezförmig oder angenähert
trapezförmig ausgebildet und derart mit seiner eine Schmalseite der Trapezform bildenden
Rückwand (8) am Profilträger (7) anliegt, daß das in die offene Seite des Stranpreßprofiles
(6) einsetzbare Bedientableau (3) zur Bedienseite des Pultes hin fallend geneigt ist.
10. Leitstandpult nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Stranpreßprofil (6) kleine Profilrippenpaare (15) als Verschraubungsaufnahmen
für die Fixierung der Flankenverschlußwände (5) angeordnet sind.
11. Leitstandpult nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Verschlußdeckel des Stranpreßpofiles (6) bildende Bedientableau (3) auf diesem
lose aufleg- und verspannbar angeordnet ist.
12. Leitstandpult nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Strangpressprofil (6) als Verschlußplatte zuzuordnende Bedientableau (3)
aus mehreren separaten Einzelabschnitten (3') gebildet ist.