[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Kalibriersignalen zur Kalibrierung
räumlich entfernter Signalzweige von Antennensystemen.
[0002] Zur Kalibrierung von Signalzweigen von Antennensystemen werden die Kalibriersignale
üblicherweise zentral mit der entsprechenden Frequenz bei der die Kalibrierung durchgeführt
werden soll erzeugt. Problematisch hierbei ist, dass die Verteilerleitungen ein dispersives
Verhalten über die Frequenz aufweisen, d.h. die Signallaufzeiten sind frequenz- und
temperaturabhängig, wobei die Abhängigkeit um so größer ist, je höher die Absolutfrequenz
ist. Außerdem weist eine Signalleitung in Abhängigkeit von Frequenz, Temperatur, Biegeradius
der Leitungen sowie Alter verschiedene Dämpfung auf.
Aufgrund von ungenauen Impendanzanpassungen kommt es bei bekannten Verfahren zu Stehwellen,
wodurch ein wellenförmiges Amplitudenverhalten der Signale auftritt. Eine Kalibrierung
wird somit erschwert.
Bekannte Kalibrier-Messgeräte werden üblicherweise ortsfest in das zu vermessenden
Antennensystem eingebaut. Nachteilig hierbei ist der hohe Raumbedarf der Messgeräte
sowie die erschwerten und wechselnden Umgebungsbedingungen z.B. beim Einbau der Messgeräte
in die Flügelspitzen eines Flugzeugs.
Ein weiterer Nachteil ist, dass bei bekannten Systemen frequenzselektive Filter verwendet
werden, was zu einer unzureichenden Zeitgenauigkeit aufgrund von frequenzspezifischen
Gruppenlaufzeiten führt. Diese Gruppenlaufzeiten sind darüber hinaus temperatur- und
alterungsabhängig.
[0003] Für bestimmte Messverfahren wird jedoch eine hohe Zeitgenauigkeit gefordert, da die
Zeitunterschiede des Auftreffens der empfangenen Signale an den verschiedenen Signalzweigen
des Antennensystems zur Ermittlung der Empfangsrichtung herangezogen werden. Dies
wird auch als Delta-Time-of-Arrival-Verfahren bezeichnet. Die Empfangsrichtung ist
dabei ein wichtiges Kriterium für die Lokalisierung von Sendern.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, Kalibriersignale
zur Kalibrierung räumlich entfernte Signalzweige von Antennensystemen zu erzeugen,
wobei die Laufzeit- und Amplitudenschwankungen der Kalibriersignale-möglichst gering
gehalten wird.
[0005] Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß wird mittels eines Taktgebers ein Basissignal erzeugt, welches eine
Verteilereinheit zur Verteilung des Basissignals an Verstärkerschaltungen auf ihnen
jeweils zugeordneten Signalverteilungs-Leitungen zugeführt wird. Außerdem wird erfindungsgemäß
am Ausgang der Verstärkerschaltungen jeweils ein Kalibriersignal durch Verstärkung
des Basissignals innerhalb einer vorgebbaren oberen Amplitudengrenze und einer vorgebbaren
unteren Amplitudengrenze erzeugt, welches dem jeweiligen, einer Verstärkerschaltung
zugeordneten Einspeisepunkt des zu kalibrierenden Signalzweigs zugeführt wird.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können amplitudenstabile hochfrequente (im GHz-Bereich)
Kalibriersignale mit einem definierten Amplitudenverhalten bei räumlich verteilten
Einspeisepunkten in zu kalibrierende Empfangszweige generiert werden. Außerdem können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zeitgenaue Kalibriersignale bei beliebigen Frequenzen,
z.B. gepulste HF-Signale im GHz-Bereich, erzeugt werden. Im Frequenzbereich von 1
GHz bis 20 GHz liegt die Zeitgenauigkeit der erfindungsgemäße erzeugten Kalibriersignalen
im Sub-Nanosekundenbereich.
[0008] Das Basissignal wird z.B. mit einem Clock Divider erzeugt und kann ein gepulstes
Signal (für Zeitkalibrierung) oder ein Dauersignal (für Amplitudenkalibreirung) sein
mit einer Frequenz je nach Anwendungsfall im Bereich zwischen 200 und 750 MHz (bis
zu 5 GHz) Vorteilhaft ist für die Zeitkalibrierung ein Puls-Burst, das in einem J-K-Flipflop
erzeugt wird. Dabei kann das J-K-Flipflop z.B. durch das Ausgangssignal des Clock-Dividers
gesteuert werden. Ein Vorteil hierbei ist, dass die Puls-Bursts immer phasenrichtig
starten und dass alle Pulse eines Puls-Bursts gleiche Pulsbreite und Tastverhältnisse
haben, solange der Referenztakt, z.B. vom Clock Divider eine konstante Frequenz aufweist.
Dadurch wird gewährleistet, dass bis zur Bandbreitengrenze eine symmetrische Pulsfolge
erzeugt wird.
[0009] Die Erzeugung der Kalibriersignale erfolgt durch die Verstärkung des Basissignals
im Ausgangsverstärker der Verstärkerschaltung. Der Ausgangsverstärker, hier auch als
Treiberverstärker bezeichnet, weist zweckmäßig eine hohe Bandbreite auf. Mittels des
Treiberverstärkers wird am Ausgang der Verstärkerschaltung ein Rechtecksignal mit
definierten Ober- und Untergrenzen, auch als High- und Low-Level bezeichnet, und mit-einer
hohen Flankensteilheit im Bereich von einigen Pikösekunden. Zur Verbesserung der Flankensteilheit
des Kalibriersignals können vorteilhaft dem Ausgangsverstärker der Verstärkerschaltung
ein oder mehrere weitere Verstärkerstufen vorgeschaltet werden (Fig. 2). Die Hochfrequenzbandbreite
des dem Ausgangsverstärker vorgeschalteten Verstärkers kann vorteilhaft kleiner als
die des Ausgangsverstärkers oder gleich der Hochfrequenzbandbreite des Ausgangsverstärkers
sein. Das Verhältnis richtet sich dabei insbesondere nach der zu erzeugenden Flankensteilhaut,
welche üblicherweise durch die sogenannte Rise- und Fall-time angegeben wird.
Die Frequenzanteile des Kalibriersignals verhalten sich gemäß der Fourier-Reihenentwicklung:

wobei gilt :

mit
UHigh : Ausgangsspannung des High-Levels
ULow : Ausgangsspannung des Low-Levels
[0010] Eine beispielhafte Darstellung der Ausgangsleistung der einzelnen harmonischen Frequenzen
ist in Fig. 3 dargestellt.
[0011] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren ist, dass die Verstärkerschaltung
zur Erzeugung der Rechtecksignale eine kurze Gruppenlaufzeit aufweist, insbesondere
beträgt die Gruppenlaufzeit des Treiberverstärkers weniger als 50 ps. Dadurch wird
eine hohe Zeitgenauigkeit des Kalibriersignals erreicht. Da bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Verstärkerschaltung keine frequenzselektiven Baueile, z.B. Filter aufweist,
ist die Laufzeitdispersion des Kalibriersignals gering.
[0012] Mit dem erfindungsgemäßen Kalibrierverfahren wird somit eine hohe Messgenauigkeit
der Empfangszeitpunkte bezogen auf die Antennenpositionen gewährleistet, wodurch die
Empfangsrichtung eines Signals genau ermittelt werden kann. Ein mögliches Einsatzgebiet
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist z.B. ein Radar-Warnempfänger oder ein Aufklärungsempfänger
(ESM), welche bekanntermaßen aus allen Richtungen empfangsbereit sein müssen. Die
hohe Ermittlungsgenauigkeit der Empfangsrichtung eines Signals mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erlaubt somit eine genaue Positionsermittlung des Senders.
[0013] Um die Laufzeit auf den Signalverteilungs-Leitungen, welches insbesondere impedanzangepasste
Leitungen sind, zu erfassen, umfaßt die Verstärkerschaltung vorteilhaft einen Kalibrierungsschalter,
der direkt vor dem jeweiligen Treiberverstärker angeordnet ist. Der Kalibierungsschalter
KLS ist dabei vorteilhaft zwischen einem Durchgangszustand und einem signalreflektierenden
Zustand schaltbar. Zur Bestimmung der Leitungslaufzeit wird nun bei auf "reflektierend"
gestelltem Kalibrierungsschalter KLS ein Puls-Signal in die Signalverteilungs-Leitung
eingespeist und gleichzeitig, sowohl das eingespeiste Signal, als auch der reflektierte
Signalanteil mit einer Auswerteeinheit gemessen, die mit einer in die jeweilige Signalverteilungs-Leitung
zwischen die Verstärkerschaltung und die Verteilereinheit geschalteten Widerstandsmatrix
verbunden ist. Diese Auswerteeinheit ist z.B. ein Hochgeschwindigkeits-Breitband-
A/D Wandler mit nachgeschaltetem digitalen Signalrecorder.
[0014] Zweckmäßig ist hier die Verwendung eines Puls-Signals mit einer Pulsbreite kleiner
als die kleinste doppelte Leitungslaufzeit ( Laufzeit bis zum Auftreten der reflektierten
Signalanteile am Einspeispunkt).
[0015] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindungen werden im weiteren
anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine beispielhafte Schaltungsanordnung einer Kalibrierschaltung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine beispielhafte Schaltungsanordnung der Verstärkerschaltung,
- Fig. 3
- eine beispielhafte Darstellung der Ausgangsleistung der einzelnen harmonischen Frequenzen.
[0016] Die in Fig. 1 gezeigte beispielhafte Schaltungsanordnung einer Kalibrierschaltung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren umfaßt einen Taktgeber TG, der mittels
eines integrierten sogenannten Clock Dividers ein Basissignal mit einem vorgebbaren
Referehztakt erzeugt. Der Ausgang A des Taktgebers TG ist mit dem Eingang K eines
J/K-Flipflops FF verbunden. Bei dem J/K-Flipflop FF handelt es sich um einen sogenannten
gesteuerten 2/1-Frequenzteiler. Mit dem verwendeten Flipflop FF ist es somit möglich,
exakt gleiche Puls zu erzeugen, ohne dass weitere Abgleicharbeiten an den erzeugten
Pulsen vorgenommen werden müssen. Es wird somit gewährleistet, dass alle Pulse gleich
lang sind. Statt eines J/K-Flipflops FF kann aber auch eine Verzögerungsleitung und
ein Schmitt-Trigger-Gatter verwendet werden. Am anderen Eingang J des J/K-Flipflops
FF wird ein Steuerungssignal (Gate-Signal) angelegt.
[0017] Der Ausgang Q des J/K-Flipflops FF ist mit einem Eingang 4 eines nachgeschalteten
Mehrfachumschalters MUX verbunden. Ein weiterer Eingang 3 des Mehrfachumschalters
MUX ist direkt mit dem Ausgang A des Taktgebers TG verbunden. Am Eingang 1 des Mehrfachumschalters
MUX liegt ein Low-Signal und am Eingang 2 des Mehrfachumschalters MUX liegt ein High-Signal
an.
[0018] Der Ausgang AA des Mehrfachumschalters MUX ist mit dem Eingang der Verteilereinheit
VN verbunden, das das Basissignal auf mehrere Kalibrierleitungen KL verteilt. Die
Kalibrierleitungen KL umfassen dabei an ihrem einen Ende jeweils eine Widerstandsmatrix
WM und an ihrem anderen Ende eine Verstärkerschaltung VS mit einem Ausgangsverstärker
AT und einem Kalibrierleitungsschalter KLS. Die Ausgangsverstärker AT sind mit den
Eingängen der jeweils zugeordneten zu kalibrierenden Empfangszweige KE verbunden.
Diese Verbindung ist dabei hinreichend klein gegenüber den Kalibrierleitungen KL.
Die Ausgänge der Empfangszweige KE sind mit einer Auswerteeinheit AE verbunden.
Die Widerstandsmatrizen WM sind dabei derart geschaltet, dass ein anliegendes Basissignal
gleichzeitig durch die Widerstandsmatrix WM auf die Kalibrierleitung KL geleitet und
zu der mit der Widerstandsmatrix WM verbundenen Auswerteinheit AE geleitet wird.
[0019] Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Schaltungsanordnung einer Verstärkerschaltung VS
mit einem Kalibrierleitungsschalter KLS. Der Kalibrierleitungsschalter KLS ist hierbei
beispielhaft auf Durchgang D eingestellt. Dem Ausgangsverstärker AT der Verstärkerschaltung
VS ist ein weiterer Verstärker VV vorgeschaltet. Dadurch wird erreicht, dass die Flankensteilheit
des Ausgangssignals (Kalibriersignals) vergrößert wird. Die Hochfrequenzbandbreite
des dem Ausgangsverstärker AT vorgeschalteten Verstärkers VV kann vorteilhaft kleiner
als die des Ausgangsverstärkers AT oder gleich der Hochfrequenzbandbreite des Ausgangsverstärkers
AT sein. Am Ausgang AV des Ausgangsverstärkers AT ist eine Spannungsmesseinrichtung
SE geschaltet, mittels der die Ausgangsspannungen für High und Low Pegel des Kalibrierssignals
gemessenwerden. Außerdem ist dem Ausgang AV eine Gleichspannungssperre GS, z.B. ein
Kondensator, nachgeschaltet.
[0020] Die Messung der Ausgangsspannung von Referenzsignalen am Ausgang der Verstärkerschaltung
umfaßt folgende Verfahrensschritte:
- Schalten des Mehrfachumschalters MUX auf Eingang 1 zur Einstellung des Low-Levels
und Einstellen des Kalibrierleitungsschalters KLS auf "Durchgang",
- Übertragung des statischen Low-Signals an den Ausgangsverstärker AT über eine Kalibrierleitung
KL
- Messung der Ausgangsspannung des Ausgangsverstärkers AT für das Low-Signal an der
Spannungsmesseinrichtung SE
- Schalten des Mehrfachumschalters MUX auf Eingang 2 zur Einstellung des High-Levels
- Übertragung des statischen High-Signals an den Ausgangsverstärker AT über eine Kalibrierleitung
KL
- Messung der Ausgangsspannung des Ausgangsverstärkers AT für das High-Signal an der
Spannungsmesseinrichtung SE
- Berechnung der frequenzabhängigen Ausgangsleistung eines Basissignals am Ausgang der
Verstärkerschaltung gemäß:

mit
UHigh : Ausgangsspannung High-Signal
ULow: Ausgangsspannung Low-Signal
IMP : Impedanz der Signalleitungen in Ohm
[0021] Die Amplitudenkalibrierung eines Signals in einem Empfangszweig erfolgt vorteilhaft
gemäß folgender Verfahrensschritte:
- Einstellen des Mehrfachumschalters MUX auf Eingang 3, wobei der Ausgang A des Taktgebers
TG direkt mit dem Mehrfachumschalter MUX verbunden ist und wobei das Basissignal des
Taktgebers eine Frequenz aufweist die gleich oder kleiner ist als die in den Empfangszweigen
KE zu kalibrierende Frequenz
- Übertragung des so erzeugten Basissignals an den Ausgangsverstärker AT über die Kalibrierleitung
KL und den auf "Durchgang" geschalteten Kalibrier-Leitungsschalter KLS.
- Verstärkung des Basissignals durch den Ausgangsverstärker AT, wobei eine Begrenzung
der Ausgangsspannung auf die zuvor gemessenen High- und Low Ausgangsspannungen erfolgt.
Dabei kommt die Ausgangsspannung durch die hohe Bandbreite des Ausgangsverstärkers
einem idealen Rechteck-Ausgangssignal sehr nahe. Insbesondere weist dieses Ausgangssignal
entsprechend der Fourier Reihe definierte Ausgangsleistungen sowohl auf der Grundfrequenz
als auch auf den ungeraden Vielfachen der Grundfrequenz auf, wobei der Frequenzbereich
für die Gültigkeit der Fourier Beziehung nur durch die Anstiegs- und Abfallgeschwindigkeit
des Ausgangssignals, sowie durch Symmetriefehler des Basissignals eingeschränkt wird.
- Einspeisung des generierten Kalibriersignals in den zu kalibrierenden Empfangskanal
KE. Durch die spezifischen Frequenzeigenschaften der Empfangskanäle KE werden aus
dem Kalibriersignal die entsprechenden Frequenzanteile selektiert und vermessen. Dies
kann z.B. durch eine Reihe von Verstärker-, Filter- und Mischeranordnungen zur Erhöhung
des Nutzfrequenzbereichs des Empfangskanals KE erfolgen.
- Berechnung des Verhältnisses der vorbekannten Leistung des Kalibriersignals bei den
entsprechenden Vielfachen der Grundfrequenz (oder auch der Grundfrequenz selbst) und
der durch den-Empfangskanaf KE gemessenen Leistung, welches als Kalibrierwert für
die Ermittlung der tatsächlichen Eingangsleistungen bei der entsprechenden Frequenz
verwendet werden kann.
[0022] Die Bestimmung der Eigenlaufzeit eines Signals zwischen der Verteilereinheit und
der Verstärkerschaltung erfolgt vorteilhaft gemäß folgender Verfahrensschritte:
- Einstellen des Mehrfachumschalters MUX auf den Eingang 4, welcher mit dem Ausgang
Q des J/K-Flipflops FF verbunden ist und Einstellen des Kalibrier-Leitungsschalter
KLS auf den reflektierenden Zustand.
- Erzeugung eines Puls-Paketes durch Umschaltung des J/K Flipflops von "Hold" auf "Toggle"
durch einen Wechsel des Gate-Signals am Eingang J des J/K -Flipflops FF, wobei das
J/K-Flipflop FF für die Dauer der aktiven Freischaltung durch das Gate-Signal am Eingang
J des J-K-Flipflops FF ein Pulspaket erzeugt, dessen Frequenz der halben Frequenz
des im Taktgeber TG erzeugten Basissignals entspricht. Alle Pulse innerhalb des Pulspaketes
sind gleich lang.
- Das erzeugte Pulspaket wird über eine Verteilereinheit VN, welches z.B. weitere Treiberverstärker
umfaßt, zu der Widerstandsmatrix WM weitergeleitet. Über die Widerstandsmatrix WM
wird das Pulspaket sowohl direkt an die Auswerteeinheit AE, welches z.B. der Analog-Digital-Wandler
der Empfangseinheitist, als auch auf die Kalibrierleitung KL weitergeleitet.
- Das auf die Kalibrierleitung KL weitergeleitete Signal wird an dem sich in einem reflektierenden
Zustand befindlichen Kalibrier-Leitungsschalter KLS reflektiert und über die Kalibrierleitung
KL und die Widerstandsmatrix WM ebenfalls an die Auswerteeinheit AE weitergeleitet.
Der gemessene Zeitunterschied zwischen dem Empfang des Ersten Pulspakets und dem reflektierten
Pulspaket entspricht genau der doppelten Signallaufzeit auf der Kalibrierleitung KL.
[0023] Die Signallaufzeit im Ausgangsverstärker AT ist klein gegenüber den Laufzeiten in
den Kalibrierleitungen KL. Außerdem ist das Signal über den Frequenzbereich über den
eine Laufzeitkalibrierung durchzuführen ist nahezu konstant. Die Abweichung beträgt
wenige Pikosekunden. Die Signallaufzeit innerhalb des Ausgangsverstärkers AT kann
somit für alle zu kalibrierenden Empfangszweige als konstant angenommen werden. Schwankungen
der Signallaufzeit können deswegen vernachlässigt werden.
[0024] Die Laufzeit eines Signals in dem zu kalibrierenden Signalzweig wird vorteilhaft
folgendermaßen gemessen:
- Einstellen des Mehrfachumschalters MUX auf den Eingang 4, welcher mit dem Ausgang
Q des J/K-Flipflops FF verbunden ist und Einstellen des Kalibrierleitungsschalters
KLS auf "Durchgang". Insbesondere wird der zu kalibrierende Empfangszweig KE auf den
entsprechenden Frequenzbereich eingestellt, in welchem die Kalibrierung stattfinden
soll.
- Erzeugung eines Puls-Paketes durch Umschaltung des J/K-Flipflops FF von "Hold" auf
"Toggle" durch einen Wechsel des Gate-Signals am Eingang J des J/K-Flipflops FF, wobei
das J/K-Flipflop FF für die Dauer der aktiven Freischaltung durch das Gate-Signal
am Eingang J des J/K-Flipflops FF ein Pulspaket erzeugt, dessen Frequenz der halben
Frequenz im Taktgeber TG erzeugten Basissignals entspricht. Auch sind alle Pulse innerhalb
des Pulspaketes gleich lang.
- Das erzeugte Pulspaket wird über eine Verteilereinheit VN, welches z.B. weitere Treiberverstärker
umfaßt, zu den Widerstandsmatrizen WM weitergeleitet. Jede Widerstandsmatrix leitet
das Pulspaket sowohl direkt an die Auswerteeinheit als auch auf die jeweilige Kalibrierleitung
KL weiter.
- das auf die Kalibrierleitung KL weitergeleitete Signal wird durch den Ausgangsverstärker
AT verstärkt und zu einem Rechtecksignal geformt, wobei die Begrenzung der Ausgangsspannung
des Kalibriersignals auf die zuvor gemessenen High- und Low-Ausgangsspannungen erfolgt.
Dabei kommt die Ausgangsspannung des Kalibriersignals durch die hohe Bandbreite des
Ausgangsverstärkers einem idealen Rechteck-Ausgangssignal sehr nahe.
- Einspeisung des generierten Kalibriersignals in den zu kalibrierenden Empfangskanal
KE. Durch die spezifischen Frequenzeigenschaften der Empfangskanäle KE werden aus
dem Kalibriersignal die entsprechenden Frequenzanteile selektiert und vermessen. Dies
kann z.B. durch eine Reihe von Verstärker-, Filter- und Mischeranordnungen zur Erhöhung
des Nutzfrequenzbereichs des Empfangskanals KE erfolgen.
- Messen des Laufzeitunterschieds der beiden in der Auswerteeinheit AE empfangenen Signale,
wobei die Laufzeit des Signals in dem entsprechenden Signalzweig KE dem zeitliche
Unterschied zwischen dem Eingangszeitpunkt des Basissignals aus der Widerstandsmatrix
WM an der Auswerteeinheit AE und dem Eingangszeitpunkt des Kalibriersignals durch
den zu kalibrierenden Signalzweig KE abzüglich der Eigenlaufzeit zwischen der Verteilereinheit
VM und dem Kalibrierungsschalter KLS entspricht.
[0025] Bei der Bestimmung des frequenzspezifischen Laufzeitunterschieds zwischen zwei oder
mehreren Empfangskanälen KE wird statt des letzten Aufzählungspunktes der zeitliche
Unterschied durch direkten Vergleich der Eingangzeitpunkte der Signale an den jeweiligen
Auswerteeinheiten ermittelt. Hierbei ist die jeweilige Eigenlaufzeit der Kalibrieranordnung
zwischen der Verteilereinheit und der Verstärkerschaltung zu berücksichtigen.
[0026] Wie bereits oben erläutert, ist die Signallaufzeit im Ausgangsverstärker AT klein
gegenüber den Laufzeiten in den Kalibrierleitungen KE. Bei gleichartiger Gestaltung
der verwendeten Ausgangstreiber für alle zu kalibrierenden Empfangskanäle KE kann
die Signallaufzeit in den Ausgangsverstärkern AT als konstant angenommen werden. Sofern
Laufzeitunterschiede der Empfangskanäle KE (nicht Absolutlaufzeiten) gemessen werden,
kann somit die Laufzeit der Ausgangsverstärker-Schaltung vernachlässigt werden.
1. Verfahren zur Erzeugung von Kalibriersignalen zur Kalibrierung räumlich entfernter
Signalzweige (KE) von Antennensystemen, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Taktgebers (TG) ein Basissignal erzeugt wird, welches einer Verteilereinheit
(VN) zur Verteilung des Basissignals an Verstärkerschaltungen (VS) auf ihnen jeweils
zugeordneten Signalverteilungs-Leitungen (KL) zugeführt wird und dass am Ausgang der
Verstärkerschaltungen (VS) jeweils ein Kalibriersignal durch Verstärkung des Basissignals
innerhalb einer vorgebbaren oberen Amplitudengrenze und einer vorgebbaren unteren
Amplitudengrenze erzeugt wird, welches dem jeweiligen, einer Verstärkerschaltung (VS)
zugeordneten Einspeisepunkt des zu kalibrierenden Signalzweigs (KE) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkerschaltung (VS) einen Kalibrierleitungsschalter (KLS) umfaßt, der direkt
vor den Ausgangsverstärker (AT) geschaltet ist, wobei der Kalibrierleitungsschalter
(KLS) zwischen einem Durchgangszustand und einem signalreflektierenden Zustand schaltbar
ist und wobei im signalreflektierenden Zustand die Signallaufzeit des Basissignals
auf den Signalverteilungs-Leitungen (KL) mit einer Auswerteeinheit (AE) gemessen wird,
die mit einer in die jeweilige Signalverteilungs-Leitung (KL) zwischen die Verstärkerschaltung
(VS) und der Verteilereinheit (VN) geschalteten Widerstandsmatrix (WM) verbunden ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Flankensteilheit des Kalibriersignals dem Ausgangsverstärker
(AT) ein oder mehrere weitere Verstärker (VV) vorgeschaltet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochfrequenzbandbreite der weiteren vorgeschalteten Verstärker (VV) im Verhältnis
zu dem Ausgangsverstärker (AT) kleiner oder gleich ist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basissignal ein Puls-Burst ist, welcher in einem J/K-Flipflop als Taktgeber erzeugt
wird, so dass die erzeugten Pulse gleiche Frequenz, Pulsbreite und Tastverhältnis
aufweisen.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der unteren Amplitudengrenze ein Low-Signal erzeugt wird, welches
über die Verteilereinheit (VN) und die Signalverteiler-Leitungen (KL) an die Verstärkerschaltungen
(VS) geleitet wird und dass am Ausgang der Verstärkerschaltungen (VS), deren Kalibrierleitungsschalter
(KLS) in Durchgang geschaltet sind, eine Ausgangsspannung für das entsprechende Low-Signal
gemessen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der oberen Amplitudengrenze ein High-Signal erzeugt wird, welches
über die Verteilereinheit (VN) und die Signalverteiler-Leitungen (KLS) an die Verstärkerschaltungen
(VS) geleitet wird und dass am Ausgang der Verstärkerschaltungen (VS), deren Kalibrierleitungsschalter
(KLS) in Durchgang geschaltet sind, eine Ausgangsspannung für das entsprechende High-Signal
gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die frequenzabhängige Ausgangsleistung eines Basissignals am Ausgang der Verstärkerschaltung
(VS) folgendermaßen berechnet wird:

mit
UHigh : Ausgangsspannung High-Signal
ULow : Ausgangsspannung Low-Signal
IMP : Impedanz der Signalleitungen (KLS) in Ohm
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Amplitude eines Signals in einem Empfangszweig (KE) folgendermaßen kalibriert
wird :
- der Kalibrierleitungsschalter (KLS) der entsprechenden Verstärkerschaltung (VS)
wird auf Durchgang geschaltet,
- ein Basissignal wird über die entsprechende Verstärkerschaltung (VS) und den zu
kalibrierenden Empfangszweig (KE) geleitet und an der mit dem Ausgang des zu kalibrierenden
Empfangszweigs (KE) verbundenen Auswerteeinheit (AE) wird die Leistung des entsprechenden
Signals gemessen,
- Bestimmung des Verhältnisses der Ausgangsleitung der Verstärkerschaltung (VS) und
der am Ausgang des Empfangszweigs (KE) ermittelten Leistung.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenlaufzeit eines Signals zwischen der Verteilereinheit (VN) und der Verstärkerschaltung
(VS) folgendermaßen gemessen wird :
- der Kalibrierleitungsschalter (KLS) der zu vermessenden Verstärkerschaltung (VS)
wird in einen signalreflektierenden Zustand geschaltet,
- ein Basissignal wird über die Verteilereinheit (VN) gleichzeitig an die mit der
Widerstandsmatrix (WM) verbundene Auswerteeinheit (AE) und über die Signalverteiler-Leitung
(KL) an die Verstärkerschaltung (VS) geleitet, wobei Signalverteiler-Leitung (KL)
an die Verstärkerschaltung (VS) geleitet, wobei die Widerstandsmatrix (WM) das von
dem Kalibrierleitungsschalter (KLS) reflektierte Signal an die Auswerteeinheit (AE)
weiterleitet,
- Messen des Laufzeitunterschieds der beiden in der Auswerteeinheit (AE) empfangenen
Signale, der der doppelten Laufzeit zwischen der Verteilereinheit (VN) und dem Kalibrierleitungsschalter
(KLS) entspricht.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Laufzeit eines Signals in dem zu kalibrierenden Signalzweig (KE) folgendermaßen
gemessen wird:
- der Kalibrierleitungsschalter (KLS) der entsprechenden Verstärkerschaltung (VS)
wird auf Durchgang geschaltet,
- ein Basissignal wird über die Verteilereinheit (VN) gleichzeitig an die Auswerteeinheit
und über die Signalverteiler-Leitungen (KL) und die Verstärkerschaltung (VS) an den
Einspeisepunkt des zu kalibrierenden Signalzweigs (KE) geleitet, wobei der Ausgang
des zu kalibrierenden Signalzweigs (KE) mit der Auswerteeinheit (AE) verbunden ist,
- Messen des Laufzeitunterschieds der beiden in der Auswerteeinheit (AE) empfangenen
Signale, wobei die Laufzeit des Signals in dem entsprechenden Signalzweig (KE) dem
zeitliche Unterschied zwischen dem Eingangszeitpunkt des Basissignals aus der Widerstandsmatrix
(WM) an der Auswerteeinheit (AE) und dem Eingangszeitpunkt des Kalibriersignals durch
den zu kalibrierenden Signalzweig (KE) abzüglich der Eigenlaufzeit zwischen Verteilereinheit
(VN) und Kalibrierungsschalter (KLS) entspricht.