[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mikrophonschutz nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1 sowie ein Hörgerät resp. Hörhilfe nach dem Oberbegriff von Anspruch 15.
[0002] Zur Aufnahme und Verstärkung oder ggf. Abschwächung von Schallereignissen weisen
Hörgeräte mindestens ein Mikrophon auf. Dieses Mikrophon ist unterschiedlichen Umwelteinflüssen,
wie beispielsweise Feuchtigkeit, Schweiss und Cerumen ausgesetzt. Gerade bei miniaturisierten
Hörgeräten, wie beispielsweise Im-Ohr-Hörgeräten, sind zudem Bedienungselemente wie
Schalter oder Lautstärkeregler in unmittelbarer Nähe zum Mikrophon angeordnet. Damit
kann zusätzlich Schmutz in Form von Partikeln durch die Finger des Hörgeräteträgers
im Bereich der Mikrophonöffnung deponiert werden. Dies führt zu Verstopfungen dieser
Öffnungen und damit mindestens zu einer Verschlechterung oder gar Verunmöglichung
der Schall-Aufnahmefähigkeit des Mikrophons. Die betroffenen Hörgeräte müssen anschliessend
gereinigt werden oder das Mikrophon muss ausgetauscht werden, was in der Regel nur
durch entsprechend geschulte resp. ausgebildete Fachpersonen durchgeführt werden kann
und zusätzliche Kosten verursacht. Diese Verschlechterung oder Ausfall von Mikrophonen
wird als verminderte Qualität des gesamten Hörgerätes wahrgenommen, was sich in einem
entsprechend schlechten Image des betroffenen Gerätes niederschlägt.
[0003] Für den Schutz der Mikrophone von Hörgeräten ist eine Reihe von Einrichtungen bekannt.
So sind bei vielen Hörgeräten die Schutzabdeckungen der Mikrophonöffnungen fest in
den Batteriedeckel oder das Faceplate resp. Modul integriert oder eingeklebt. Daher
müssen diese bei Verschmutzung in aufwändiger Weise gereinigt werden.
[0004] So ist aus der US 4,987,597 eine Abdeckkappe zum Schutz von nach Aussen führenden
Öffnungen u.a. von Hörgeräten bekannt. Die Abdeckkappe wird dabei über die zu schützende
Öffnung des betreffenden Gerätes aufgesteckt und weist Öffnungen auf, welche mit einer
schalldurchlässigen Membrane abgedeckt sind. Diese Konstruktion bedingt allerdings
ein vom betreffenden Gerät nach Aussen vorstehendes Kupplungselement für die Abdeckkappe,
auf welches die Abdeckkappe aufgesteckt werden kann. Ein solches Kupplungselement
kann einerseits optisch störend empfunden werden und ist andererseits aufgrund der
in der Regel vorhandenen Kanten empfänglich für die Ansammlung von Schmutz. Weiter
birgt die Aussen aufzusteckende Abdeckkappe die Gefahr in sich, dass sie sich unbeabsichtigt
oder selbständig löst und dabei verloren geht oder in den Hörkanal des Hörgeräteträgers
eindringt. Weiter wird gemäss diesem Dokument lediglich die zum Ohr gerichtete Öffnung
des Hörgerätes, d.h. die Schallaustrittsöffnung, mit der Abdeckkappe versehen. Damit
wird zwar die Schallaustrittsöffnung gegen Verschmutzung aus dem Hörkanal geschützt,
nicht aber die Mikrophon-Eintrittsöffnung.
[0005] Weiter ist aus der DE 20208601 U1 eine Schutzabdeckung für die Schalleintrittsöffnung
bei Im-Ohr-Hörgeräten bekannt, welche aus einem offenen Kunststoffring mit darüber
aufgespannter Kunststoffgaze besteht und damit einen für Cerumen undurchlässigen Schutz
des Mikrophons bietet. Allerdings weist diese Schutzabdeckung ein geringe Formstabilität
auf, wodurch sich für Schmutz und Feuchtigkeit zugängliche Spalten zwischen der entsprechenden
Öffnung und dem Mikrophonschutz bilden können.
[0006] Aus der W097/09864 ist eine weitere Vorrichtung zum Schutz von gegen das Ohr gerichteten
Öffnungen von Hörgeräten bekannt. Hier wird die entsprechende Öffnung mit einem porösen
Zapfen verschlossen, welcher in die Öffnung resp. den zur Öffnung gehörenden Kanal
eingesteckt wird. Diese Konstruktion weist den Nachteil auf, dass der Zapfen praktisch
nicht mehr aus der Öffnung oder aus dem Kanal entfernt werden kann. Der Zapfen kann
nur zusammen mit dem Hörgerät gereinigt werden und verbleibt dabei in der Öffnung
oder im Kanal. Weiter besteht das Problem, dass der Zapfen bei der Montage zu tief
in die Öffnung resp. den Kanal hineingestossen wird. Damit wird wiederum eine offene
Kammer gebildet, in welches sich der Schmutz ablagern kann und damit die entsprechende
Öffnung verstopfen kann.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, eine Abdeckung für Öffnungen
in Hörgeräten zu finden, welche einfach zu montieren sind, einen zuverlässigen Schutz
gegen Schmutz bieten, und auch einfach wieder zu reinigen oder ggf. auszutauschen
sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch einen Mikrophonschutz mit den Merkmalen
gemäss Anspruch 1 gelöst. Weiter, bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den
Merkmalen der weiteren Ansprüche 2 bis 14.
[0009] Der Mikrophonschutz für Hörgeräte zur mindestens teilweisen Abdeckung von an der
Aussenseite des Hörgerätes angeordneten Öffnungen, weist einen Ring mit die Ringöffnung
überspannenden Stegen auf. Dabei entspricht der Aussendurchmesser des Ringes etwa
dem Innendurchmesser der entsprechenden Öffnung des Hörgerätes, derart, dass der Ring
mindestens teilweise in diese Öffnung einbringbar ist. Damit werden vorteilhaft keine
weiteren, an der Oberfläche des Hörgerätes nach Aussen vorstehenden Befestigungselemente
für den Mikrophonschutz benötigt. Durch die Stege wird eine hohe Formstabilität des
Ringes gewährleistet, wodurch eine für Schmutz und/oder Feuchtigkeit geschlossene
Verbindung zwischen der Öffnung des Hörgerätes und dem Ring gebildet wird.
[0010] Vorzugsweise ist der Ring im Wesentlichen als kreisförmige, flache Scheibe mit einer
zentralen Öffnung ausgebildet ist, vorzugsweise mit einer an der in eingebauten Zustand
zur Aussenseite des Hörgerätes gerichteten Kante ausgebildeten Abschrägung oder Abrundung.
In dieser Form lässt sich der Mikrophonschutz einfach in die entsprechende Öffnung
im Gehäuse des Hörgerätes einbringen und weist nach Aussen eine optimale Form auf,
um nicht selbst zusätzlich Schmutz anzuziehen oder die Ablagerung von Schmutz zu fördern.
[0011] Vorzugsweise sind mindestens drei Stege in regelmässigem Abstand zueinander ausgebildet
sind, welche im Zentrum des Ringes miteinander verbunden sind. Selbstverständlich
kann auch lediglich ein einziger Steg vorgesehen sein, und damit die Öffnung des Mikrophonschutzes
in zwei Bereiche aufteilen. Auch die Anordnung von mehr als drei Stegen kann vorgesehen
werden, und damit die verbleibenden Öffnungen zwischen den Stegen weiter verkleinern,
was das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit weiter erschwert. Vorzugsweise weisen
die Stege nach Aussen eine konvexe Wölbung auf. Damit besitzt der Mikrophonschutz
insgesamt eine nach Aussen konvex gewölbte Kontur, welche einerseits in der Regel
optisch zur Kontur des Hörgerätes passt und andererseits auch die Ablagerung von Schmutz
weiter erschwert.
[0012] Vorzugsweise besteht der Mikrophonschutz einteilig aus Kunststoff besteht. Damit
lässt sich der Mikrophonschutz einfach und kostengünstig vorzugsweise in Spritzgusstechnik
herstellen.
[0013] Vorzugsweise sind der Ring resp. die Stege direkt mit einem vorzugsweise stabförmigen
Werkzeug verbunden, wobei die Verbindung vorzugsweise über mindestens einen als Sollbruchstelle
dimensionierten Verbindungssteg erfolgt. Durch das stabförmige Werkzeug lässt sich
der gerade bei Im-Ohr-Hörgeräten sehr kleine Dimensionen aufweisende Mikrophonschutz
einfach manuell in die Öffnung des Hörgerätes einführen. Nach dem Einbringen des Mikrophonschutzes
lässt sich vorteilhaft das Werkzeug einfach durch aufbrechen des Verbindungssteges
davon trennen, was durch Biegen oder Verdrehen ohne grossen Kraftaufwand erfolgen
kann. Dabei bleibt der Mikrophonschutz zuverlässig in der entsprechenden Öffnung im
Hörgerät fixiert.
[0014] Vorzugsweise bestehen der Ring, die Stege und das Werkzeug aus einem einzigen Teil,
welches vorzugsweise aus Kunststoff in Spritzgusstechnik hergestellt ist.
[0015] Vorzugsweise ist das dem Ring abgewandten Ende des Werkzeuges als Greifvorrichtung
oder Gabel ausgebildet. Damit lässt sich dieses Ende des Werkzeuges dazu verwenden,
einen im Hörgerät eingesetzten Mikrophonschutz wieder zu entfernen. Vorzugsweise sind
hierfür mindestens zwei federnd ausgebildete Finger mit Rastmitteln vorhanden. Diese
Finger können auf einen Steg des Mikrophonschutzes aufgeschoben werden und an diesem
Einrasten. Damit wird durch Zug auf das Werkzeug der Mikrophonschutz aus dem Hörgerät
resp. der Öffnung herausgezogen. Gerade hier zeigt sich der grosse Vorteil der Stege
des erfindungsgemässen Mikrophonschutzes, welche ein einfaches Entfernen ohne Beschädigung
des Ringes erlauben.
[0016] Vorzugsweise sind am Ring zum Ringzentrum gerichtete Vorsprünge ausgebildet. Diese
Vorsprünge dienen dazu, scheibenförmige Elemente im Bereich der Öffnung des Mikrophonschutzes
zu klemmen resp. festzuhalten.
[0017] Vorzugsweise ist die Oberfläche des Mikrophonschutzes mindestens teilweise mit einer
hydrophoben Beschichtung versehen. Durch diese Beschichtung wird das Eindringen von
Flüssigkeiten in die Öffnung, sowohl direkt über die Öffnung des Mikrophonschutzes
oder über den Spalt zwischen Mikrophonschutz und Hörgerät, weiter erschwert oder verhindert.
[0018] Vorzugsweise ist zusätzlich ein Filter, vorzugsweise als kreisförmige Scheibe ausgebildet,
an der Innenseite des Rings angeordnet. Dieser Filter verhindert das Eindringen von
Partikeln in die Öffnung des Hörgerätes, welche kleiner sind als die verbleibenden
Öffnungen zwischen Ring und Stegen des Mikrophonschutzes.
[0019] Vorzugsweise ist der Filter mit dem Ring fest verbunden, vorzugsweise verklebt, angeordnet
oder lösbar mit dem Ring verbunden, vorzugsweise eingeschoben oder eingerastet. Damit
muss der Filter entweder zusammen mit dem Mikrophonschutz selbst ausgewechselt werden
oder es kann im Falle einer starken Verschmutzung lediglich der Filter selbst ausgewechselt
werden.
[0020] Vorzugsweise besteht der Filter aus einem Gewebe aus Metalldraht oder natürliche
oder synthetischen Fasern. Das Gewebe wird dabei unter Belassung von Zwischenräumen
zwischen den einzelnen Fasern erstellt.
[0021] Vorzugsweise besteht der Filter aus einem Vlies aus natürlichen oder synthetischen
Fasern. Das Flies lässt vorteilhaft den Schall bis zum Mikrophon hindurch, blockiert
aber zuverlässig allfällige kleine Schmutzpartikel oder Feuchtigkeit.
[0022] Vorzugsweise besteht der Filter aus einem porösen Sinterkörper aus Metall, Kunststoff
oder Keramik. Alternativ eignen sich auch Sinterkörper mit Mikroperforation für diesen
Einsatzzweck.
[0023] Die Aufgabe wird weiter erfindungsgemäss durch ein Hörgerät resp. Hörhilfe mit den
Merkmalen nach Anspruch 15 gelöst. Weitere, bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich
aus den Merkmalen der weiteren Ansprüche 16 bis 17.
[0024] Das Hörgerät oder Hörhilfe mit mindestens einer an der Aussenseite angeordneten Öffnung,
sowie vorzugsweise mit einem im Innern des Hörgerätes oder der Hörhilfe angeordnetem
Mikrophon über einen Kanal in Verbindung stehend, und einem erfindungsgemässen Mikrophonschutz
weist einen Durchmesser der Öffnung auf, welcher etwa dem äusseren Durchmesser des
erfindungsgemässen Mikrophonschutzes entspricht. Weiter sind Anschlagmittel im Innern
der Öffnung vorhanden, um die Einstecktiefe des Mikrophonschutzes zu begrenzen. Durch
diese Anschlagmittel wird zuverlässig verhindert, dass der Mikrophonschutz weiter
als vorgesehen in die Öffnung eingesteckt werden kann oder sich selbständig oder ungewollt
im Betrieb zur Innenseite des Hörgerätes resp. der Hörhilfe hin verschiebt.
[0025] Vorzugsweise weisen die Anschlagmittel zur Mündung der Öffnung einen gleichen oder
kleineren Abstand auf als die äussere Höhe des Mikrophonschutzes. Damit wird der Mikrophonschutz
entweder gerade bündig in die Öffnung eingelassen oder steht noch ein wenig über den
Rand der Öffnung vor. Dies hat den Vorteil, dass sich kein Schmutz in einer Oberhalb
des Mikrophonschutzes gebildeten Senke sammeln kann und damit den Mikrophonschutz
verstopft.
[0026] Vorzugsweise ist die Oberfläche der Innenseite der Öffnung mindestens bereichsweise
rau ausgebildet, derart, dass ein Reibschluss mit der entsprechenden Oberfläche des
Mikrophonschutzes gebildet wird. Damit kann zuverlässig verhindert werden, dass sich
der Mikrophonschutz unbeabsichtigt aus der Öffnung löst und verloren geht.
[0027] Erfindungsgemäss wird die Verwendung des erfindungsgemässen Mikrophonschutzes für
Hörgeräte oder Hörhilfen für die Abdeckung der Öffnung des Mikrophons, vorzugsweise
für Im-Ohr-Hörgeräte, beansprucht.
[0028] Selbstverständlich eignet sich der erfindungsgemässe Mikrophonschutz nicht nur allein
für die zum Mikrophon resp. den Mikrophonen des Hörgerätes führenden Öffnungen, sondern
auch zur Abdeckung beispielsweise von Ventilierungsöffnungen des Hörgerätes.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren
noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Ansicht eines erfindungsgemässen Mikrophonschutzes;
Fig. 2 schematisch die Ansicht eines Bereiches eines Hörgerätes mit eingesetztem Mikrophonschutz;
Fig. 3 die Ansicht eines Mikrophonschutzes nach Figur 1 mit damit verbundenem Werkzeug;
Fig. 4 detaillierter die Spitze des Werkzeuges nach Figur 3;
Fig. 5 die Ansicht eines erfindungsgemässen Mikrophonschutzes mit eingesetztem Filter;
Fig. 6 den Schnitt durch einen in einem Hörgerät eingesetzten erfindungsgemässen Mikrophonschutz;
Fig. 7 schematisch den Schnitt durch die Schale eines Hörgerätes mit eingesetztem
erfindungsgemässen Mikrophonschutz; und
Fig. 8 schematisch den Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Mikrophonschutz
mit eingeklinktem Werkzeug zur Entfernung aus der Öffnung des Hörgerätes.
[0030] In Figur 1 ist die Ansicht eines erfindungsgemässen Mikrophonschutzes 1 dargestellt.
Dieser besteht im Wesentlichen aus einem Ring 2 mit zum Zentrum hin verlaufenden und
dort miteinander verbundenen Stegen 4. Zwischen dem Ring 2 und den Stegen 4 wird eine
Öffnung 3 gebildet.
[0031] Der Ring 2 und die Stege 4 sind vorzugsweise als einteiliges Bauteil ausgebildet
und bestehend vorzugsweise aus Kunststoff. Ein solches Bauteil lässt sich einfach
und preisgünstig als Spritzgussteil herstellen.
[0032] Die Stege 4 verlaufen vorteilhaft konvex gewölbt zum Zentrum des Rings 2 und passen
sich damit der Kontur des Hörgerätes an, wie dies aus Figur 2 hervorgeht.
[0033] Der Mikrophonschutz 1 ist in einer Öffnung 6 des Hörgerätes eingebracht, wobei der
obere Rand des Rings 2 leicht nach Aussen vorsteht oder gerade bündig mit der Oberfläche
des Hörgerätes im diesem Bereich abschliesst. Die genaue Position des Mikrophonschutzes
1 wird dadurch erreicht, dass die Öffnung 6 auf der entsprechenden Tiefe einen Absatz
oder einen Anschlag für den Mikrophonschutz 1 aufweist. Damit kann der Mikrophonschutz
1 weder bewusst noch unbeabsichtigt tiefer in die Öffnung 6 eingeschoben werden als
dies vorgesehen ist.
[0034] Dies führt vorteilhaft einerseits zu einer definierten Lage des Mikrofonschutzes
1 und damit zu einem einheitlichen optischen Eindruck und andererseits werden damit
auch konstante akustische Verhältnisse geschaffen.
[0035] Vorzugsweise ist der Durchmesser der Öffnung 6 derart bemessen, dass ein Reibschluss
zwischen der Öffnung 6 und der Aussenseite des Ringes 2 geschaffen wird. Damit wird
der Mikrophonschutz 1 zuverlässig in der Öffnung 5 gehalten und fixiert, und kann
sich nicht unbeabsichtigt oder selbständig lösen. Dieser Reibschluss kann durch entsprechende
Masse der Öffnung 6 und des Mikrophonschutzes 1 erzielt werden und durch entsprechende
Oberflächenbeschaffenheiten der aufeinander liegenden Flächen unterstützt werden.
[0036] Selbstverständlich ist auch eine andere, lösbare Verbindung zischen Mikrophonschutz
1 und Öffnung 6 ausführbar, beispielsweise eine Schnapp- oder Rastverbindung.
[0037] Um den Mikrophonschutz 1 einfach in die Öffnung 6 einzubringen, ist vorzugsweise
das entsprechende Werkzeug 7 mit dem Mikrophonschutz 1 verbunden, wie aus Figur 3
hervorgeht. Das Werkzeug 7 kann beispielsweise als Stift ausgebildet sein und damit
einfach zu handhaben sein. Am anderen Ende des Stiftes 7 kann ein Greifer oder eine
Gabel 8 ausgebildet sein.
[0038] Das eine Ende des Werkzeuges 7 ist über einen dünnen Steg 9 mit dem Mikrophonschutz
1 verbunden, wie in Figur 4 detaillierter dargestellt. Dieser Steg 9 ist vorteilhaft
als Sollbruchstelle ausgebildet, d.h. er kann unter Aufwendung einer geringen Kraft,
beispielsweise eines Momentes um die Längsachse des Werkzeuges 7 bei eingesetztem
Mikrophonschutz 1, abgetrennt werden.
[0039] Durch diese Ausbildung des Mikrophonschutzes 1 mit integriertem Werkzeug 7 lässt
sich dieser nun einfach in die Öffnung 6 des Hörgerätes einsetzen. Dies braucht keine
fachspezifische Fertigkeit, so dass dies auch einfach durch den Hörgeräteträger durchgeführt
werden kann. Sobald der Mikrophonschutz 1 in der gewünschten Position ist, kann durch
Verdrehen oder abwinkeln des Werkzeuges 7 der Verbindungssteg 9 getrennt werden.
[0040] Soll nun der Mikrophonschutz 1 ausgewechselt werden, so kann dasselbe Werkzeug 7
verwendet werden, um den im Hörgerät eingesetzten Mikrophonschutz 1 zu entfernen.
Hierfür ist das andere Ende des Werkzeuges 7 vorteilhaft als Gabel ausgebildet. Die
Gabel kann dabei beispielsweise zwei federnde Finger 8 mit Rastmitteln 8' aufweisen,
welche über einen Steg 4 des Mikrophonschutzes 1 aufgesteckt werden können, wie dies
aus Figur 8 hervorgeht. Unter Aufbringung einer Zugkraft kann nun der Mikrophonschutz
1 aus der Öffnung 6 herausgezogen werden und danach ein neuer Mikrophonschutz 1 in
die Öffnung 6 eingesetzt werden.
[0041] Vorteilhaft kann dabei entweder das ursprüngliche Werkzeug 7 verwendet werden, oder
das Werkzeug 7 des neu einzusetzenden Mikrophonschutzes 1 verwendet werden.
[0042] Trotz der extrem kleinen Abmessungen des Mikrophonschutzes 1 gerade beim Einsatz
in In-Ohr-Hörgeräten lässt sich dieser durch die erfindungsgemässe Konstruktion einfach
auch durch nicht geschultes Personal, beispielsweise durch den Träger des Hörgerätes
selbst, einsetzen und aufgrund der Stege 4 auch leicht auswechseln. Damit können beispielsweise
die Serviceintervalle für Hörgeräte gegenüber heutigen Lösungen verlängert werden,
da das Mikrophon selbst durch den Mikrophonschutz geschützt ist und dieser Schutz
auch einfach austauschbar ist, was insgesamt zu einer Reduktion der Kosten beiträgt.
[0043] Der Mikrophonschutz 1 kann zusätzlich mit einer hydrophoben Beschichtung versehen
werden, wodurch das Eindringen von Flüssigkeit durch die Spalten zwischen dem Ring
2 und der Öffnung 5 sowie durch die Öffnungen 3 zusätzlich erschwert.
[0044] Weiter besteht auch die Möglichkeit, einen zusätzlichen Filter im Bereich der Öffnungen
3 des Mikrophonschutzes 1 anzubringen. Ein solcher Filter schützt zusätzlich vor dem
Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in das Innere des Hörgerätes, insbesondere
zum darin angeordneten Mikrophon.
[0045] Ein solcher Filter 10 kann vorzugsweise auf der Innenseite des Ringes 2 angebracht
werden, wie in Figur 5 in der Aufsicht dargestellt ist. Beispielsweise kann der Filter
10 als kreisförmiger, flacher Körper ausgebildet sein, welcher fest an der Innenseite
des Ringes 2 angebracht ist oder über Vorsprünge 5 an der Innenseite des Ringes 2,
wie in Figur 1 dargestellt, gegen die Stege 4 angedrückt sein.
[0046] Der Filter 10 kann dabei aus einem Gewebe aus Metalldraht oder synthetischen Fasern
aufgebaut sein, welches grobmaschig aufgebaut ist. Alternativ kann auch ein Vlies
eingesetzt werden, welches aus natürlichen oder synthetischen Fasern gebildet ist.
Weiter kann der Filter 10 als poröser Sinterkörper aufgebaut sein und aus Metall,
Kunststoff oder Keramik bestehen.
[0047] Der Ring 2 des Mikrophonschutzes 1 dient dabei in jedem Fall vorteilhaft als Träger
für den Filter 10. Dabei kann der Filter 10 entweder fest mit dem Ring 2 verbunden
sein, beispielsweise durch Verklebung, oder auch mechanisch am Ring 2 fixiert sein.
Beispielsweise erfolgt dies einerseits durch Reibungskräfte an der Innenseite des
Ringes 2 und/oder durch die bereits erwähnten Vorsprünge 5, welche an der Innenseite
des Ringes 2 ausgebildet sind und den Filter 10 gegen die Stege 4 andrücken und fixieren.
[0048] In Figur 6 ist noch der Schnitt durch einen im Hörgerät eingesetzten Mikrophonschutz
1 dargestellt. Die Öffnung 6 des Hörgerätes weist dabei auf einer Tiefe t einen Absatz
11 auf, welcher als Anschlag für den Ring 2 des Mikrophonschutzes 1 dient. Damit wird
die maximale Eindringtiefe des Mikrophonschutzes 1 im Hörgerät definiert. Vorteilhaft
ist die Tiefe t derart bemessen, dass der vorteilhaft abgeschrägte Rand 2' des Ringes
gerade bündig mit dem Rand 6' der Öffnung 6 abschliesst und damit in diesem Bereich
keine Kanten oder Vertiefungen gebildet werden, in welchem sich Schmutz und Feuchtigkeit
ablagern kann.
[0049] In Figur 7 ist schliesslich noch rein schematisch der Schnitt durch die Schale 12
eines Hörgerätes mit in der Öffnung 6 eingesetztem Mikrophonschutz 1 dargestellt.
Die Öffnung 6 mündet in einen Kanal 13, welcher zu einem innerhalb der Schale 12 des
Hörgerätes angeordnetem Mikrophon 14 führt. Die weiteren im Innern der Schale 12 des
Hörgerätes befindlichen Elementen resp. elektronischen Komponenten sind der besseren
Übersichtlichkeit halber in der Figur 7 nicht dargestellt.
1. Mikrophonschutz für Hörgeräte zur mindestens teilweisen Abdeckung von an der Aussenseite
des Hörgerätes angeordneten Öffnung (6), dadurch gekennzeichnet, dass er einen Ring (2) mit die Ringöffnung überspannenden Stegen (4) aufweist, wobei der
Aussendurchmesser des Ringes (2) etwa dem Innendurchmesser der entsprechenden Öffnung
(6) des Hörgerätes entspricht, derart, dass der Ring (2) mindestens teilweise in die
Öffnung (6) einbringbar ist.
2. Mikrophonschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2) im Wesentlichen als kreisförmige, flache Scheibe mit einer zentralen
Öffnung ausgebildet ist, vorzugsweise mit einer an der in eingebauten Zustand zur
Aussenseite des Hörgerätes gerichteten Kante ausgebildeten Abschrägung oder Abrundung
(2').
3. Mikrophonschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Stege (4) in regelmässigem Abstand zueinander ausgebildet sind, welche
im Zentrum des Ringes (2) miteinander verbunden sind, und vorzugsweise nach Aussen
eine konvexe Wölbung aufweisen.
4. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er einteilig aus Kunststoff besteht, vorzugsweise in Spritzgusstechnik hergestellt
ist.
5. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2) resp. die Stege (4) direkt mit einem vorzugsweise stabförmigen Werkzeug
(7) verbunden sind, wobei die Verbindung vorzugsweise über mindestens einen als Sollbruchstelle
dimensionierten Verbindungssteg (9) erfolgt.
6. Mikrophonschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2), die Stege (4) und das Werkzeug (7) aus einem Teil bestehen, vorzugsweise
aus Kunststoff in Spritzgusstechnik hergestellt sind.
7. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Ring (2) abgewandte Ende des Werkzeuges (7) als Greifvorrichtung oder Gabel
ausgebildet ist, wobei vorzugsweise mindestens zwei federnd ausgebildete Finger (8)
mit Rastmitteln (8') vorhanden sind.
8. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Ring (2) zum Ringzentrum hin gerichtete Vorsprünge (5) ausgebildet sind.
9. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche mindestens teilweise mit einer hydrophoben Beschichtung versehen ist.
10. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Filter (10), vorzugsweise als kreisförmige Scheibe ausgebildet, an
der Innenseite des Rings (2) angeordnet ist.
11. Mikrophonschutz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) mit dem Ring (2) fest verbunden, vorzugsweise verklebt, angeordnet
ist oder lösbar mit dem Ring (2) verbunden, vorzugsweise eingeschoben oder eingerastet,
ist.
12. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) aus einem Gewebe aus Metalldraht oder natürliche oder synthetischen
Fasern besteht.
13. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) aus einem Vlies aus natürlichen oder synthetischen Fasern besteht.
14. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) aus einem porösen Sinterkörper aus Metall, Kunststoff oder Keramik
besteht.
15. Hörgerät oder Hörhilfe mit mindestens einer an der Aussenseite angeordneten Öffnung
(6), vorzugsweise mit einem im Innern des Hörgerätes oder der Hörhilfe angeordnetem
Mikrophon (14) über einen Kanal (13) in Verbindung stehend, mit einem Mikrophonschutz
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) einen Durchmesser aufweist, welcher etwa dem äusseren Durchmesser
des Mikrophonschutzes (1) entspricht und Anschlagmittel (11) im Innern der Öffnung
(6) aufweist, um die Einstecktiefe (t) des Mikrophonschutzes (1) zu begrenzen.
16. Hörgerät oder Hörhilfe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (11) zur Mündung der Öffnung (6) einen gleichen oder kleineren
Abstand (t) aufweisen als die äussere Höhe des Mikrophonschutzes (1).
17. Hörgerät oder Hörhilfe nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Innenseite der Öffnung (6) mindestens bereichsweise rau ausgebildet
ist, derart, um einen Reibschluss mit der entsprechenden Oberfläche des Mikrophonschutzes
(1) zu bilden.
18. Verwendung eines Mikrophonschutzes nach einem der Ansprüche 1 bis 14 für Hörgeräte
oder Hörhilfen für die Abdeckung der Öffnung (6) des Mikrophons (14), vorzugsweise
für Im-Ohr-Hörgeräte.