(19)
(11) EP 1 439 733 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.07.2004  Patentblatt  2004/30

(21) Anmeldenummer: 04002851.6

(22) Anmeldetag:  10.02.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H04R 25/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: PHONAK AG
8712 Stäfa (CH)

(72) Erfinder:
  • Karamuk, Erdal
    8002 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Schwäntenmos 14
8126 Zumikon
8126 Zumikon (CH)

   


(54) Mikrophonschutz für Hörgeräte


(57) Der erfindungsgemässe Mikrophonschutz (1) für Hörgeräte zur mindestens teilweisen Abdeckung von an der Aussenseite des Hörgerätes angeordneten Öffnung (6), weist einen Ring (2) mit die Ringöffnung überspannenden Stegen (4) auf. Dabei entspricht der Aussendurchmesser des Ringes (2) etwa dem Innendurchmesser der entsprechenden Öffnung (6) des Hörgerätes, derart, dass der Ring (2) mindestens teilweise in die Öffnung (2) einbringbar ist. Vorteilhaft sind im Innern der Öffnung (6) des Hörgerätes Anschlagelemente ausgebildet, um die maximale Eindringtiefe des Mikrophonschutzes (1) zu begrenzen resp. festzulegen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mikrophonschutz nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Hörgerät resp. Hörhilfe nach dem Oberbegriff von Anspruch 15.

[0002] Zur Aufnahme und Verstärkung oder ggf. Abschwächung von Schallereignissen weisen Hörgeräte mindestens ein Mikrophon auf. Dieses Mikrophon ist unterschiedlichen Umwelteinflüssen, wie beispielsweise Feuchtigkeit, Schweiss und Cerumen ausgesetzt. Gerade bei miniaturisierten Hörgeräten, wie beispielsweise Im-Ohr-Hörgeräten, sind zudem Bedienungselemente wie Schalter oder Lautstärkeregler in unmittelbarer Nähe zum Mikrophon angeordnet. Damit kann zusätzlich Schmutz in Form von Partikeln durch die Finger des Hörgeräteträgers im Bereich der Mikrophonöffnung deponiert werden. Dies führt zu Verstopfungen dieser Öffnungen und damit mindestens zu einer Verschlechterung oder gar Verunmöglichung der Schall-Aufnahmefähigkeit des Mikrophons. Die betroffenen Hörgeräte müssen anschliessend gereinigt werden oder das Mikrophon muss ausgetauscht werden, was in der Regel nur durch entsprechend geschulte resp. ausgebildete Fachpersonen durchgeführt werden kann und zusätzliche Kosten verursacht. Diese Verschlechterung oder Ausfall von Mikrophonen wird als verminderte Qualität des gesamten Hörgerätes wahrgenommen, was sich in einem entsprechend schlechten Image des betroffenen Gerätes niederschlägt.

[0003] Für den Schutz der Mikrophone von Hörgeräten ist eine Reihe von Einrichtungen bekannt. So sind bei vielen Hörgeräten die Schutzabdeckungen der Mikrophonöffnungen fest in den Batteriedeckel oder das Faceplate resp. Modul integriert oder eingeklebt. Daher müssen diese bei Verschmutzung in aufwändiger Weise gereinigt werden.

[0004] So ist aus der US 4,987,597 eine Abdeckkappe zum Schutz von nach Aussen führenden Öffnungen u.a. von Hörgeräten bekannt. Die Abdeckkappe wird dabei über die zu schützende Öffnung des betreffenden Gerätes aufgesteckt und weist Öffnungen auf, welche mit einer schalldurchlässigen Membrane abgedeckt sind. Diese Konstruktion bedingt allerdings ein vom betreffenden Gerät nach Aussen vorstehendes Kupplungselement für die Abdeckkappe, auf welches die Abdeckkappe aufgesteckt werden kann. Ein solches Kupplungselement kann einerseits optisch störend empfunden werden und ist andererseits aufgrund der in der Regel vorhandenen Kanten empfänglich für die Ansammlung von Schmutz. Weiter birgt die Aussen aufzusteckende Abdeckkappe die Gefahr in sich, dass sie sich unbeabsichtigt oder selbständig löst und dabei verloren geht oder in den Hörkanal des Hörgeräteträgers eindringt. Weiter wird gemäss diesem Dokument lediglich die zum Ohr gerichtete Öffnung des Hörgerätes, d.h. die Schallaustrittsöffnung, mit der Abdeckkappe versehen. Damit wird zwar die Schallaustrittsöffnung gegen Verschmutzung aus dem Hörkanal geschützt, nicht aber die Mikrophon-Eintrittsöffnung.

[0005] Weiter ist aus der DE 20208601 U1 eine Schutzabdeckung für die Schalleintrittsöffnung bei Im-Ohr-Hörgeräten bekannt, welche aus einem offenen Kunststoffring mit darüber aufgespannter Kunststoffgaze besteht und damit einen für Cerumen undurchlässigen Schutz des Mikrophons bietet. Allerdings weist diese Schutzabdeckung ein geringe Formstabilität auf, wodurch sich für Schmutz und Feuchtigkeit zugängliche Spalten zwischen der entsprechenden Öffnung und dem Mikrophonschutz bilden können.

[0006] Aus der W097/09864 ist eine weitere Vorrichtung zum Schutz von gegen das Ohr gerichteten Öffnungen von Hörgeräten bekannt. Hier wird die entsprechende Öffnung mit einem porösen Zapfen verschlossen, welcher in die Öffnung resp. den zur Öffnung gehörenden Kanal eingesteckt wird. Diese Konstruktion weist den Nachteil auf, dass der Zapfen praktisch nicht mehr aus der Öffnung oder aus dem Kanal entfernt werden kann. Der Zapfen kann nur zusammen mit dem Hörgerät gereinigt werden und verbleibt dabei in der Öffnung oder im Kanal. Weiter besteht das Problem, dass der Zapfen bei der Montage zu tief in die Öffnung resp. den Kanal hineingestossen wird. Damit wird wiederum eine offene Kammer gebildet, in welches sich der Schmutz ablagern kann und damit die entsprechende Öffnung verstopfen kann.

[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, eine Abdeckung für Öffnungen in Hörgeräten zu finden, welche einfach zu montieren sind, einen zuverlässigen Schutz gegen Schmutz bieten, und auch einfach wieder zu reinigen oder ggf. auszutauschen sind.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch einen Mikrophonschutz mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 gelöst. Weiter, bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren Ansprüche 2 bis 14.

[0009] Der Mikrophonschutz für Hörgeräte zur mindestens teilweisen Abdeckung von an der Aussenseite des Hörgerätes angeordneten Öffnungen, weist einen Ring mit die Ringöffnung überspannenden Stegen auf. Dabei entspricht der Aussendurchmesser des Ringes etwa dem Innendurchmesser der entsprechenden Öffnung des Hörgerätes, derart, dass der Ring mindestens teilweise in diese Öffnung einbringbar ist. Damit werden vorteilhaft keine weiteren, an der Oberfläche des Hörgerätes nach Aussen vorstehenden Befestigungselemente für den Mikrophonschutz benötigt. Durch die Stege wird eine hohe Formstabilität des Ringes gewährleistet, wodurch eine für Schmutz und/oder Feuchtigkeit geschlossene Verbindung zwischen der Öffnung des Hörgerätes und dem Ring gebildet wird.

[0010] Vorzugsweise ist der Ring im Wesentlichen als kreisförmige, flache Scheibe mit einer zentralen Öffnung ausgebildet ist, vorzugsweise mit einer an der in eingebauten Zustand zur Aussenseite des Hörgerätes gerichteten Kante ausgebildeten Abschrägung oder Abrundung. In dieser Form lässt sich der Mikrophonschutz einfach in die entsprechende Öffnung im Gehäuse des Hörgerätes einbringen und weist nach Aussen eine optimale Form auf, um nicht selbst zusätzlich Schmutz anzuziehen oder die Ablagerung von Schmutz zu fördern.

[0011] Vorzugsweise sind mindestens drei Stege in regelmässigem Abstand zueinander ausgebildet sind, welche im Zentrum des Ringes miteinander verbunden sind. Selbstverständlich kann auch lediglich ein einziger Steg vorgesehen sein, und damit die Öffnung des Mikrophonschutzes in zwei Bereiche aufteilen. Auch die Anordnung von mehr als drei Stegen kann vorgesehen werden, und damit die verbleibenden Öffnungen zwischen den Stegen weiter verkleinern, was das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit weiter erschwert. Vorzugsweise weisen die Stege nach Aussen eine konvexe Wölbung auf. Damit besitzt der Mikrophonschutz insgesamt eine nach Aussen konvex gewölbte Kontur, welche einerseits in der Regel optisch zur Kontur des Hörgerätes passt und andererseits auch die Ablagerung von Schmutz weiter erschwert.

[0012] Vorzugsweise besteht der Mikrophonschutz einteilig aus Kunststoff besteht. Damit lässt sich der Mikrophonschutz einfach und kostengünstig vorzugsweise in Spritzgusstechnik herstellen.

[0013] Vorzugsweise sind der Ring resp. die Stege direkt mit einem vorzugsweise stabförmigen Werkzeug verbunden, wobei die Verbindung vorzugsweise über mindestens einen als Sollbruchstelle dimensionierten Verbindungssteg erfolgt. Durch das stabförmige Werkzeug lässt sich der gerade bei Im-Ohr-Hörgeräten sehr kleine Dimensionen aufweisende Mikrophonschutz einfach manuell in die Öffnung des Hörgerätes einführen. Nach dem Einbringen des Mikrophonschutzes lässt sich vorteilhaft das Werkzeug einfach durch aufbrechen des Verbindungssteges davon trennen, was durch Biegen oder Verdrehen ohne grossen Kraftaufwand erfolgen kann. Dabei bleibt der Mikrophonschutz zuverlässig in der entsprechenden Öffnung im Hörgerät fixiert.

[0014] Vorzugsweise bestehen der Ring, die Stege und das Werkzeug aus einem einzigen Teil, welches vorzugsweise aus Kunststoff in Spritzgusstechnik hergestellt ist.

[0015] Vorzugsweise ist das dem Ring abgewandten Ende des Werkzeuges als Greifvorrichtung oder Gabel ausgebildet. Damit lässt sich dieses Ende des Werkzeuges dazu verwenden, einen im Hörgerät eingesetzten Mikrophonschutz wieder zu entfernen. Vorzugsweise sind hierfür mindestens zwei federnd ausgebildete Finger mit Rastmitteln vorhanden. Diese Finger können auf einen Steg des Mikrophonschutzes aufgeschoben werden und an diesem Einrasten. Damit wird durch Zug auf das Werkzeug der Mikrophonschutz aus dem Hörgerät resp. der Öffnung herausgezogen. Gerade hier zeigt sich der grosse Vorteil der Stege des erfindungsgemässen Mikrophonschutzes, welche ein einfaches Entfernen ohne Beschädigung des Ringes erlauben.

[0016] Vorzugsweise sind am Ring zum Ringzentrum gerichtete Vorsprünge ausgebildet. Diese Vorsprünge dienen dazu, scheibenförmige Elemente im Bereich der Öffnung des Mikrophonschutzes zu klemmen resp. festzuhalten.

[0017] Vorzugsweise ist die Oberfläche des Mikrophonschutzes mindestens teilweise mit einer hydrophoben Beschichtung versehen. Durch diese Beschichtung wird das Eindringen von Flüssigkeiten in die Öffnung, sowohl direkt über die Öffnung des Mikrophonschutzes oder über den Spalt zwischen Mikrophonschutz und Hörgerät, weiter erschwert oder verhindert.

[0018] Vorzugsweise ist zusätzlich ein Filter, vorzugsweise als kreisförmige Scheibe ausgebildet, an der Innenseite des Rings angeordnet. Dieser Filter verhindert das Eindringen von Partikeln in die Öffnung des Hörgerätes, welche kleiner sind als die verbleibenden Öffnungen zwischen Ring und Stegen des Mikrophonschutzes.

[0019] Vorzugsweise ist der Filter mit dem Ring fest verbunden, vorzugsweise verklebt, angeordnet oder lösbar mit dem Ring verbunden, vorzugsweise eingeschoben oder eingerastet. Damit muss der Filter entweder zusammen mit dem Mikrophonschutz selbst ausgewechselt werden oder es kann im Falle einer starken Verschmutzung lediglich der Filter selbst ausgewechselt werden.

[0020] Vorzugsweise besteht der Filter aus einem Gewebe aus Metalldraht oder natürliche oder synthetischen Fasern. Das Gewebe wird dabei unter Belassung von Zwischenräumen zwischen den einzelnen Fasern erstellt.

[0021] Vorzugsweise besteht der Filter aus einem Vlies aus natürlichen oder synthetischen Fasern. Das Flies lässt vorteilhaft den Schall bis zum Mikrophon hindurch, blockiert aber zuverlässig allfällige kleine Schmutzpartikel oder Feuchtigkeit.

[0022] Vorzugsweise besteht der Filter aus einem porösen Sinterkörper aus Metall, Kunststoff oder Keramik. Alternativ eignen sich auch Sinterkörper mit Mikroperforation für diesen Einsatzzweck.

[0023] Die Aufgabe wird weiter erfindungsgemäss durch ein Hörgerät resp. Hörhilfe mit den Merkmalen nach Anspruch 15 gelöst. Weitere, bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren Ansprüche 16 bis 17.

[0024] Das Hörgerät oder Hörhilfe mit mindestens einer an der Aussenseite angeordneten Öffnung, sowie vorzugsweise mit einem im Innern des Hörgerätes oder der Hörhilfe angeordnetem Mikrophon über einen Kanal in Verbindung stehend, und einem erfindungsgemässen Mikrophonschutz weist einen Durchmesser der Öffnung auf, welcher etwa dem äusseren Durchmesser des erfindungsgemässen Mikrophonschutzes entspricht. Weiter sind Anschlagmittel im Innern der Öffnung vorhanden, um die Einstecktiefe des Mikrophonschutzes zu begrenzen. Durch diese Anschlagmittel wird zuverlässig verhindert, dass der Mikrophonschutz weiter als vorgesehen in die Öffnung eingesteckt werden kann oder sich selbständig oder ungewollt im Betrieb zur Innenseite des Hörgerätes resp. der Hörhilfe hin verschiebt.

[0025] Vorzugsweise weisen die Anschlagmittel zur Mündung der Öffnung einen gleichen oder kleineren Abstand auf als die äussere Höhe des Mikrophonschutzes. Damit wird der Mikrophonschutz entweder gerade bündig in die Öffnung eingelassen oder steht noch ein wenig über den Rand der Öffnung vor. Dies hat den Vorteil, dass sich kein Schmutz in einer Oberhalb des Mikrophonschutzes gebildeten Senke sammeln kann und damit den Mikrophonschutz verstopft.

[0026] Vorzugsweise ist die Oberfläche der Innenseite der Öffnung mindestens bereichsweise rau ausgebildet, derart, dass ein Reibschluss mit der entsprechenden Oberfläche des Mikrophonschutzes gebildet wird. Damit kann zuverlässig verhindert werden, dass sich der Mikrophonschutz unbeabsichtigt aus der Öffnung löst und verloren geht.

[0027] Erfindungsgemäss wird die Verwendung des erfindungsgemässen Mikrophonschutzes für Hörgeräte oder Hörhilfen für die Abdeckung der Öffnung des Mikrophons, vorzugsweise für Im-Ohr-Hörgeräte, beansprucht.

[0028] Selbstverständlich eignet sich der erfindungsgemässe Mikrophonschutz nicht nur allein für die zum Mikrophon resp. den Mikrophonen des Hörgerätes führenden Öffnungen, sondern auch zur Abdeckung beispielsweise von Ventilierungsöffnungen des Hörgerätes.

[0029] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren noch näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Ansicht eines erfindungsgemässen Mikrophonschutzes;

Fig. 2 schematisch die Ansicht eines Bereiches eines Hörgerätes mit eingesetztem Mikrophonschutz;

Fig. 3 die Ansicht eines Mikrophonschutzes nach Figur 1 mit damit verbundenem Werkzeug;

Fig. 4 detaillierter die Spitze des Werkzeuges nach Figur 3;

Fig. 5 die Ansicht eines erfindungsgemässen Mikrophonschutzes mit eingesetztem Filter;

Fig. 6 den Schnitt durch einen in einem Hörgerät eingesetzten erfindungsgemässen Mikrophonschutz;

Fig. 7 schematisch den Schnitt durch die Schale eines Hörgerätes mit eingesetztem erfindungsgemässen Mikrophonschutz; und

Fig. 8 schematisch den Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Mikrophonschutz mit eingeklinktem Werkzeug zur Entfernung aus der Öffnung des Hörgerätes.



[0030] In Figur 1 ist die Ansicht eines erfindungsgemässen Mikrophonschutzes 1 dargestellt. Dieser besteht im Wesentlichen aus einem Ring 2 mit zum Zentrum hin verlaufenden und dort miteinander verbundenen Stegen 4. Zwischen dem Ring 2 und den Stegen 4 wird eine Öffnung 3 gebildet.

[0031] Der Ring 2 und die Stege 4 sind vorzugsweise als einteiliges Bauteil ausgebildet und bestehend vorzugsweise aus Kunststoff. Ein solches Bauteil lässt sich einfach und preisgünstig als Spritzgussteil herstellen.

[0032] Die Stege 4 verlaufen vorteilhaft konvex gewölbt zum Zentrum des Rings 2 und passen sich damit der Kontur des Hörgerätes an, wie dies aus Figur 2 hervorgeht.

[0033] Der Mikrophonschutz 1 ist in einer Öffnung 6 des Hörgerätes eingebracht, wobei der obere Rand des Rings 2 leicht nach Aussen vorsteht oder gerade bündig mit der Oberfläche des Hörgerätes im diesem Bereich abschliesst. Die genaue Position des Mikrophonschutzes 1 wird dadurch erreicht, dass die Öffnung 6 auf der entsprechenden Tiefe einen Absatz oder einen Anschlag für den Mikrophonschutz 1 aufweist. Damit kann der Mikrophonschutz 1 weder bewusst noch unbeabsichtigt tiefer in die Öffnung 6 eingeschoben werden als dies vorgesehen ist.

[0034] Dies führt vorteilhaft einerseits zu einer definierten Lage des Mikrofonschutzes 1 und damit zu einem einheitlichen optischen Eindruck und andererseits werden damit auch konstante akustische Verhältnisse geschaffen.

[0035] Vorzugsweise ist der Durchmesser der Öffnung 6 derart bemessen, dass ein Reibschluss zwischen der Öffnung 6 und der Aussenseite des Ringes 2 geschaffen wird. Damit wird der Mikrophonschutz 1 zuverlässig in der Öffnung 5 gehalten und fixiert, und kann sich nicht unbeabsichtigt oder selbständig lösen. Dieser Reibschluss kann durch entsprechende Masse der Öffnung 6 und des Mikrophonschutzes 1 erzielt werden und durch entsprechende Oberflächenbeschaffenheiten der aufeinander liegenden Flächen unterstützt werden.

[0036] Selbstverständlich ist auch eine andere, lösbare Verbindung zischen Mikrophonschutz 1 und Öffnung 6 ausführbar, beispielsweise eine Schnapp- oder Rastverbindung.

[0037] Um den Mikrophonschutz 1 einfach in die Öffnung 6 einzubringen, ist vorzugsweise das entsprechende Werkzeug 7 mit dem Mikrophonschutz 1 verbunden, wie aus Figur 3 hervorgeht. Das Werkzeug 7 kann beispielsweise als Stift ausgebildet sein und damit einfach zu handhaben sein. Am anderen Ende des Stiftes 7 kann ein Greifer oder eine Gabel 8 ausgebildet sein.

[0038] Das eine Ende des Werkzeuges 7 ist über einen dünnen Steg 9 mit dem Mikrophonschutz 1 verbunden, wie in Figur 4 detaillierter dargestellt. Dieser Steg 9 ist vorteilhaft als Sollbruchstelle ausgebildet, d.h. er kann unter Aufwendung einer geringen Kraft, beispielsweise eines Momentes um die Längsachse des Werkzeuges 7 bei eingesetztem Mikrophonschutz 1, abgetrennt werden.

[0039] Durch diese Ausbildung des Mikrophonschutzes 1 mit integriertem Werkzeug 7 lässt sich dieser nun einfach in die Öffnung 6 des Hörgerätes einsetzen. Dies braucht keine fachspezifische Fertigkeit, so dass dies auch einfach durch den Hörgeräteträger durchgeführt werden kann. Sobald der Mikrophonschutz 1 in der gewünschten Position ist, kann durch Verdrehen oder abwinkeln des Werkzeuges 7 der Verbindungssteg 9 getrennt werden.

[0040] Soll nun der Mikrophonschutz 1 ausgewechselt werden, so kann dasselbe Werkzeug 7 verwendet werden, um den im Hörgerät eingesetzten Mikrophonschutz 1 zu entfernen. Hierfür ist das andere Ende des Werkzeuges 7 vorteilhaft als Gabel ausgebildet. Die Gabel kann dabei beispielsweise zwei federnde Finger 8 mit Rastmitteln 8' aufweisen, welche über einen Steg 4 des Mikrophonschutzes 1 aufgesteckt werden können, wie dies aus Figur 8 hervorgeht. Unter Aufbringung einer Zugkraft kann nun der Mikrophonschutz 1 aus der Öffnung 6 herausgezogen werden und danach ein neuer Mikrophonschutz 1 in die Öffnung 6 eingesetzt werden.

[0041] Vorteilhaft kann dabei entweder das ursprüngliche Werkzeug 7 verwendet werden, oder das Werkzeug 7 des neu einzusetzenden Mikrophonschutzes 1 verwendet werden.

[0042] Trotz der extrem kleinen Abmessungen des Mikrophonschutzes 1 gerade beim Einsatz in In-Ohr-Hörgeräten lässt sich dieser durch die erfindungsgemässe Konstruktion einfach auch durch nicht geschultes Personal, beispielsweise durch den Träger des Hörgerätes selbst, einsetzen und aufgrund der Stege 4 auch leicht auswechseln. Damit können beispielsweise die Serviceintervalle für Hörgeräte gegenüber heutigen Lösungen verlängert werden, da das Mikrophon selbst durch den Mikrophonschutz geschützt ist und dieser Schutz auch einfach austauschbar ist, was insgesamt zu einer Reduktion der Kosten beiträgt.

[0043] Der Mikrophonschutz 1 kann zusätzlich mit einer hydrophoben Beschichtung versehen werden, wodurch das Eindringen von Flüssigkeit durch die Spalten zwischen dem Ring 2 und der Öffnung 5 sowie durch die Öffnungen 3 zusätzlich erschwert.

[0044] Weiter besteht auch die Möglichkeit, einen zusätzlichen Filter im Bereich der Öffnungen 3 des Mikrophonschutzes 1 anzubringen. Ein solcher Filter schützt zusätzlich vor dem Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in das Innere des Hörgerätes, insbesondere zum darin angeordneten Mikrophon.

[0045] Ein solcher Filter 10 kann vorzugsweise auf der Innenseite des Ringes 2 angebracht werden, wie in Figur 5 in der Aufsicht dargestellt ist. Beispielsweise kann der Filter 10 als kreisförmiger, flacher Körper ausgebildet sein, welcher fest an der Innenseite des Ringes 2 angebracht ist oder über Vorsprünge 5 an der Innenseite des Ringes 2, wie in Figur 1 dargestellt, gegen die Stege 4 angedrückt sein.

[0046] Der Filter 10 kann dabei aus einem Gewebe aus Metalldraht oder synthetischen Fasern aufgebaut sein, welches grobmaschig aufgebaut ist. Alternativ kann auch ein Vlies eingesetzt werden, welches aus natürlichen oder synthetischen Fasern gebildet ist. Weiter kann der Filter 10 als poröser Sinterkörper aufgebaut sein und aus Metall, Kunststoff oder Keramik bestehen.

[0047] Der Ring 2 des Mikrophonschutzes 1 dient dabei in jedem Fall vorteilhaft als Träger für den Filter 10. Dabei kann der Filter 10 entweder fest mit dem Ring 2 verbunden sein, beispielsweise durch Verklebung, oder auch mechanisch am Ring 2 fixiert sein. Beispielsweise erfolgt dies einerseits durch Reibungskräfte an der Innenseite des Ringes 2 und/oder durch die bereits erwähnten Vorsprünge 5, welche an der Innenseite des Ringes 2 ausgebildet sind und den Filter 10 gegen die Stege 4 andrücken und fixieren.

[0048] In Figur 6 ist noch der Schnitt durch einen im Hörgerät eingesetzten Mikrophonschutz 1 dargestellt. Die Öffnung 6 des Hörgerätes weist dabei auf einer Tiefe t einen Absatz 11 auf, welcher als Anschlag für den Ring 2 des Mikrophonschutzes 1 dient. Damit wird die maximale Eindringtiefe des Mikrophonschutzes 1 im Hörgerät definiert. Vorteilhaft ist die Tiefe t derart bemessen, dass der vorteilhaft abgeschrägte Rand 2' des Ringes gerade bündig mit dem Rand 6' der Öffnung 6 abschliesst und damit in diesem Bereich keine Kanten oder Vertiefungen gebildet werden, in welchem sich Schmutz und Feuchtigkeit ablagern kann.

[0049] In Figur 7 ist schliesslich noch rein schematisch der Schnitt durch die Schale 12 eines Hörgerätes mit in der Öffnung 6 eingesetztem Mikrophonschutz 1 dargestellt. Die Öffnung 6 mündet in einen Kanal 13, welcher zu einem innerhalb der Schale 12 des Hörgerätes angeordnetem Mikrophon 14 führt. Die weiteren im Innern der Schale 12 des Hörgerätes befindlichen Elementen resp. elektronischen Komponenten sind der besseren Übersichtlichkeit halber in der Figur 7 nicht dargestellt.


Ansprüche

1. Mikrophonschutz für Hörgeräte zur mindestens teilweisen Abdeckung von an der Aussenseite des Hörgerätes angeordneten Öffnung (6), dadurch gekennzeichnet, dass er einen Ring (2) mit die Ringöffnung überspannenden Stegen (4) aufweist, wobei der Aussendurchmesser des Ringes (2) etwa dem Innendurchmesser der entsprechenden Öffnung (6) des Hörgerätes entspricht, derart, dass der Ring (2) mindestens teilweise in die Öffnung (6) einbringbar ist.
 
2. Mikrophonschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2) im Wesentlichen als kreisförmige, flache Scheibe mit einer zentralen Öffnung ausgebildet ist, vorzugsweise mit einer an der in eingebauten Zustand zur Aussenseite des Hörgerätes gerichteten Kante ausgebildeten Abschrägung oder Abrundung (2').
 
3. Mikrophonschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Stege (4) in regelmässigem Abstand zueinander ausgebildet sind, welche im Zentrum des Ringes (2) miteinander verbunden sind, und vorzugsweise nach Aussen eine konvexe Wölbung aufweisen.
 
4. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er einteilig aus Kunststoff besteht, vorzugsweise in Spritzgusstechnik hergestellt ist.
 
5. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2) resp. die Stege (4) direkt mit einem vorzugsweise stabförmigen Werkzeug (7) verbunden sind, wobei die Verbindung vorzugsweise über mindestens einen als Sollbruchstelle dimensionierten Verbindungssteg (9) erfolgt.
 
6. Mikrophonschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (2), die Stege (4) und das Werkzeug (7) aus einem Teil bestehen, vorzugsweise aus Kunststoff in Spritzgusstechnik hergestellt sind.
 
7. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Ring (2) abgewandte Ende des Werkzeuges (7) als Greifvorrichtung oder Gabel ausgebildet ist, wobei vorzugsweise mindestens zwei federnd ausgebildete Finger (8) mit Rastmitteln (8') vorhanden sind.
 
8. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Ring (2) zum Ringzentrum hin gerichtete Vorsprünge (5) ausgebildet sind.
 
9. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche mindestens teilweise mit einer hydrophoben Beschichtung versehen ist.
 
10. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Filter (10), vorzugsweise als kreisförmige Scheibe ausgebildet, an der Innenseite des Rings (2) angeordnet ist.
 
11. Mikrophonschutz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) mit dem Ring (2) fest verbunden, vorzugsweise verklebt, angeordnet ist oder lösbar mit dem Ring (2) verbunden, vorzugsweise eingeschoben oder eingerastet, ist.
 
12. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) aus einem Gewebe aus Metalldraht oder natürliche oder synthetischen Fasern besteht.
 
13. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) aus einem Vlies aus natürlichen oder synthetischen Fasern besteht.
 
14. Mikrophonschutz nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter (10) aus einem porösen Sinterkörper aus Metall, Kunststoff oder Keramik besteht.
 
15. Hörgerät oder Hörhilfe mit mindestens einer an der Aussenseite angeordneten Öffnung (6), vorzugsweise mit einem im Innern des Hörgerätes oder der Hörhilfe angeordnetem Mikrophon (14) über einen Kanal (13) in Verbindung stehend, mit einem Mikrophonschutz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (6) einen Durchmesser aufweist, welcher etwa dem äusseren Durchmesser des Mikrophonschutzes (1) entspricht und Anschlagmittel (11) im Innern der Öffnung (6) aufweist, um die Einstecktiefe (t) des Mikrophonschutzes (1) zu begrenzen.
 
16. Hörgerät oder Hörhilfe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (11) zur Mündung der Öffnung (6) einen gleichen oder kleineren Abstand (t) aufweisen als die äussere Höhe des Mikrophonschutzes (1).
 
17. Hörgerät oder Hörhilfe nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Innenseite der Öffnung (6) mindestens bereichsweise rau ausgebildet ist, derart, um einen Reibschluss mit der entsprechenden Oberfläche des Mikrophonschutzes (1) zu bilden.
 
18. Verwendung eines Mikrophonschutzes nach einem der Ansprüche 1 bis 14 für Hörgeräte oder Hörhilfen für die Abdeckung der Öffnung (6) des Mikrophons (14), vorzugsweise für Im-Ohr-Hörgeräte.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht