[0001] Die Erfindung betrifft eine Aluminiumlegierung mit hoher Festigkeit und geringer
Abschreckempfindlichkeit. Im Rahmen der Erfindung liegt auch ein Verfahren zur Herstellung
dicker Platten aus der Aluminiumlegierung.
[0002] Insbesondere in der Automobilindustrie besteht zunehmend ein Bedarf an grossen Kunststoffbauteilen,
wie z.B. integrale Stossstangen. Zur Herstellung der entsprechend grossen Spritzgiessformen
werden Platten benötigt, deren Dicke sehr oft 150 mm übersteigt und in gewissen Fällen
sogar mehr als 500 mm beträgt.
[0003] Für den Bau von Spritzgiessformen mit einer Dicke von beispielsweise 50 bis 300 mm
werden heute üblicherweise warmgewalzte und warmausgehärtete Platten eingesetzt. Grössere
Formen mit einer Dicke von mehr als 300 mm wurden entweder aus geschmiedeten Blöcken
oder auch schon direkt aus Stranggussbarren gefertigt.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil der heute für den Formenbau eingesetzten Aluminiumlegierungen
ist deren hohe Abschreckempfindlichkeit. Damit die Barren oder Platten bei der Warmaushärtung
das für Kunststoff-Spritzgiessformen geforderte Festigkeitsniveau erreichen, muss
die Abkühlungsgeschwindigkeit von der Homogenisierungs- oder Lösungsglühtemperatur
mit zunehmender Plattendicke erhöht werden. Durch die hierbei auftretenden hohen Temperaturgradienten
zwischen der Oberfläche und dem Kern der Barren oder Platten nehmen die schädlichen
Eigenspannungen zu, so dass schon aus diesem Grund einer weiteren Erhöhung der Abkühlungsgeschwindigkeit
und damit dem letztlich erreichbaren Festigkeitsniveau Grenzen gesetzt sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zur Herstellung von dicken Platten
mit hohem Festigkeitsniveau geeignete Aluminiumlegierung mit geringer Abschreckempfindlichkeit
bereitzustellen.
[0006] Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, ein geeignetes Verfahren anzugeben,
mit dem die Aluminiumlegierung zu dicken Platten mit ausreichend hoher Festigkeit
über die gesamte Plattendicke verarbeitet werden kann.
[0007] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt eine Aluminiumlegierung mit
4,6 bis 5,2 Gew.-% |
Zn |
2,6 bis 3,0 Gew.-% |
Mg |
0.1 bis 0,2 Gew.-% |
Cu |
0,05 bis 0,2 Gew.-% |
Zr |
max. 0,05 Gew.-% |
Mn |
max. 0,05 Gew.-% |
Cr |
max. 0,15 Gew.-% |
Fe |
max. 0,15 Gew.-% |
Si |
max. 0,10 Gew.-% |
Ti |
und Aluminium als Rest mit herstellungsbedingten Verunreinigungen, einzeln max. 0,05
Gew.-%, insgesamt max. 0,15 Gew.-%.
[0008] Die Zusammensetzung der Legierung ist erfindungsgemäss so gewählt, dass sie eine
sehr geringe Abschreckempfindlichkeit aufweist und trotzdem ein ausserordentlich hohes
Festigkeitsniveau besitzt. Dicke Querschnitte können daher mit forcierter Luftabkühlung
und durch Ausscheidungshärtung auf ein hohes Festigkeitsniveau gebracht werden.
[0009] Für die einzelnen Legierungselemente gelten die folgenden Vorzugsbereiche:
4,6 bis 4,8 Gew.-% |
Zn |
2,6 bis 2,8 Gew.-% |
Mg |
0,10 bis 0,15 Gew.-% |
Cu |
0,08 bis 0,18 Gew.-% |
Zr |
max. 0,03 Gew.-% |
Mn |
max. 0,02 Gew.-% |
Cr |
max. 0,12 Gew.-% |
Fe |
max. 0,12 Gew.-% |
Si |
max. 0,05 Gew.-% |
Ti |
[0010] Für die Anwendung der erfindungsgemässen Legierung als Werkstoff für den Formenbau
ist eine möglichst isotrope Verteilung der Eigenspannungen im Querschnitt der Platte
anzustreben. Für den Abbau der Eigenspannungen ist u.a. die Komgrösse und die Kornform
in der Platte von Bedeutung. Je feiner und gleichmässiger die Kristalle vorliegen,
desto besser können sich die Eigenspannungen im Querschnitt der Platte ausgleichen.
Die Korngrenzen wirken dabei als Senken für Versetzungen beim Abbau von lokalen Spannungsspitzen.
Wie weiter unten erläutert, kann durch den Zusatz von Zirkonium ein feines Korngefüge
in der Platte erreicht werden, indem man die Aufheizgeschwindigkeit der Barren auf
die Homogenisierungs- bzw. Lösungsglühtemperatur so wählt, dass eine möglichst homogene
Verteilung von submikronen Ausscheidungen von Al
3Zr im Gefüge entsteht.
[0011] Zur Herstellung von Platten aus der erfindungsgemässen Legierung eignen sich insbesondere
die folgenden zwei Verfahren, die je nach gewünschter Dicke der Form zu einer warmgewalzten
und warmausgehärteten Platte oder zu einem als Platte verwendeten warmausgehärteten
Stranggussbarren führen.
[0012] Zur Herstellung von Platten mit einer Dicke von bis zu 300 mm ist das Verfahren durch
die folgenden Schritte gekennzeichnet:
A. Stranggiessen der Aluminiumlegierung zu Barren mit einer Dicke von mehr als 300
mm,
B. Aufheizen der Barren mit einer Aufheizgeschwindigkeit von max. 20°C/h zwischen
170 und 410°C auf eine Temperatur von 470 bis 490°C,
C. Homogenisieren der Barren während einer Zeitdauer von 10 bis 14 h bei einer Temperatur
von 470 bis 490°C,
D. Warmwalzen der homogenisierten Barren zu Platten,
E. Abkühlen der Platten von einer Temperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C,
F. Abkühlen der Platten auf Raumtemperatur,
G. Warmaushärten der Platten.
[0013] Zur Herstellung von Platten mit einer Dicke von mehr als 300 mm und insbesondere
von Platten mit einer Dicke von mehr als 500 mm kann ein aus der erfindungsgemässen
Legierung hergestellter Stranggussbarren direkt als Platte verwendet werden. Das Verfahren
ist in diesem Fall durch die folgenden Schritte gekennzeichnet:
A. Stranggiessen der Legierung zu Barren mit einer Dicke von mehr als 300 mm,
B. Aufheizen der Barren mit einer Aufheizgeschwindigkeit von max. 20°C/h zwischen
170 und 410°C auf eine Temperatur von 470 bis 490°C,
C. Homogenisieren der Barren während einer Zeitdauer von 10 bis 14 h bei einer Temperatur
von 470 bis 490°C,
D. Abkühlen der Barren auf eine Zwischentemperatur von 400 bis 410 °C,
E. Abkühlen der Barren von der Zwischentemperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C,
F. Abkühlen der Barren auf Raumtemperatur,
G. Warmaushärten der Barren,
H. Verwenden der warmausgehärteten Barren als Platten.
[0014] Bevorzugt erfolgt das Abkühlen der Barren von der Homogenisierungstemperatur von
470 bis 490°C auf die Zwischentemperatur von 400 bis 410 °C an ruhender Luft.
[0015] Das Abkühlen der Barren von der Zwischentemperatur von 400 bis 410°C sollte einerseits
so rasch erfolgen, dass der Festigkeitsverlust möglichst gering ist. Andererseits
darf die Abkühlungsgeschwindigkeit auch nicht zu hoch sein, da sonst zu hohe Eigenspannungen
aufgebaut werden.
[0016] Das Abkühlen der Barren von der Zwischentemperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C erfolgt bevorzugt an bewegter Luft (forced air cooling) oder
in einem Wasser/Luft-Sprühnebel.
[0017] Bei der Wahl der Abkühlungsbedingungen muss auch die Barrendicke berücksichtigt werden.
Es liegt jedoch im Rahmen des fachmännischen Handelns, für ein vorgegebenes Barrenformat
die optimalen Abkühlungsbedingungen anhand einfacher Versuche zu ermitteln.
[0018] Die niedrige Aufheizgeschwindigkeit im Temperaturbereich zwischen 170 und 410°C beim
Aufheizen der Barren auf die Homogenisierungstemperatur ist ein wesentliches Merkmal
des erfindungsgemässen Verfahrens. Im erwähnten Temperaturbereich, der auch als Heterogenisierungsintervall
bezeichnet wird, ist die AlZnMg-Gleichgewichtsphase (T-Phase) stabil. Das langsame
Durchlaufen des Heterogenisierungsintervalls führt zu einem fein dispersen Ausscheiden
der T-Phase, wobei die Phasengrenzflächen der ausgeschiedenen Teilchen der T-Phase
bevorzugte Keimstellen für die bei einer Temperatur von etwa 350°C einsetzende Ausscheidung
von Al
3Zr-Teilchen bilden. Beim weiteren Aufheizen der Barren auf die Homogenisierungstemperatur
lösen sich die zuvor ausgeschiedenen Teilchen der T-Phase auf und zurück bleibt eine
gleichmässige Verteilung der feinen, submikronen Al
3Zr-Ausscheidungen, welche bevorzugt an den ursprünglichen Teilchengrenzen der T-Phase
sowie an Subkomgrenzen liegen und damit eine homogene Verteilung ergeben. Diese feinen
Al
3Zr-Teilchen bewirken eine sowohl eine starke Wachstumshemmung bei der Rekristallisation
der Platten bei der Lösungsglühung als auch bei der Homogenisierungsglühung von Gussbarren,
und es resultiert das gewünschte isotrope Korngefüge im Barren. Das kornfeinende Zusatzelement
Zr wird damit optimal genutzt.
[0019] Ein weiteres wesentliches Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens ist die kombinierte
Homogenisierungs- und Lösungsglühung mit anschliessender zweistufiger Abkühlung, wogegen
bei den üblichen Verfahren nach dem Stand der Technik zur Erzielung einer auch in
der Barrenmitte noch akzeptablen Festigkeit eine separate Lösungsglühung mit nachfolgendem
Abschrecken bei hoher Abkühlungsgeschwindigkeit erforderlich ist.
[0020] Unter dem Begriff "Abkühlen an bewegter Luft" bzw. "forced air cooling" wird hier
eine üblicherweise durch Ventilatoren unterstützte Luftabkühlung verstanden, die zu
einem Wärmeübergangskoeffizienten an der Barrenoberfläche von etwa 40 W/m
2 K führt. Das Abkühlen in einem Wasser/Luft-Sprühnebel führt zu einem etwas höheren
Wärmeübergangskoeffizienten an der Barrenoberfläche.
[0021] Die erfindungsgemässe Legierung weist eine geringe Abschreckempfindlichkeit auf.
Bei der Herstellung dicker Platten ist der Festigkeitsverlust im Plattenkern trotz
der verhältnismässig milden Abkühlungsbedingungen kleiner als bei den Legierungen
nach dem Stand der Technik. Es hat sich zudem überraschenderweise herausgestellt,
dass dieser Effekt bei direkt aus Stranggussbarren gefertigten Platten noch viel ausgeprägter
ist als bei warmgewalzten Platten.
[0022] Bei der Herstellung der dicken Platten hat sich die zweistufige Abkühlung von der
Homogenisierungstemperatur auf Raumtemperatur als besonders vorteilhaft zur Erzielung
einer Struktur mit geringen Eigenspannungen herausgestellt.
[0023] Zum Warmaushärten wird bevorzugt nacheinander eine Raumtemperaturlagerung, eine erste
Wärmebehandlung bei einer ersten Temperatur und eine zweite Wärmebehandlung bei einer
gegenüber der ersten Temperatur höheren zweiten Temperatur durchgeführt, z.B.
- 1 bis 30 Tage Lagerung bei Raumtemperatur,
- 6 bis 10 h Lagerung bei einer Temperatur von 90 bis 100°C,
- 8 bis 22 h Lagerung bei einer Temperatur von 150 bis 160°C.
[0024] Besonders bevorzugt ist die Warmaushärtung zum Wärmebehandlungszustand T76.
[0025] Der Anwendungsbereich der erfindungsgemässen Legierung und der aus dieser hergestellten
dicken Platten ergibt sich aus dem vorstehend beschriebenen Eigenschaftsspektrum.
Die Platten eignen sich insbesondere für den Formenbau, d.h. für die Fertigung von
Kunststoff-Spritzgiessformen, aber auch allgemein für den Maschinen-, Werkzeug- und
Formenbau.
[0026] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
- Fig. 1 die Verteilung der Brinell-Härte über einen Teil des Querschnitts eines Stranggussbarrens
mit einem Querschnitt von 440 mm x 900 mm nach Ventilatorkühlung.
- Fig. 2 den gemessenen Temperaturverlauf bei einem Stranggussbarren mit einem Querschnitt
von 440 mm x 900 mm an der Oberfläche und in der Mitte bei Ventilatorkühlung;
- Fig. 3 den berechneten Verlauf der inneren Temperaturgradienten beim Temperaturverlauf
von Fig. 2;
- Fig. 4 den berechneten Temperaturverlauf bei einem Stranggussbarren mit einem Querschnitt
von 1000 mm x 1200 mm an der Oberfläche und in der Mitte bei Ventilatorkühlung;
- Fig. 5 den berechneten Verlauf der inneren Temperaturgradienten beim Temperaturverlauf
von Fig. 4;
Beispiel
[0027] Eine Legierung mit der Zusammensetzung (in Gew.-%): 0.040 Si, 0.08 Fe, 0.14 Cu, 0.0046
Mn, 2.69 Mg, 0.0028 Cr, 4.69 Zn, 0.017 Ti, 0.16 Zr, Rest Al, wurde in industriellem
Massstab zu einem Stranggussbarren mit einem Querschnitt von 440 x 900 mm vergossen.
Der Barren wurden innerhalb von 30 h auf eine Temperatur von 480°C aufgeheizt, wobei
darauf geachtet wurde, dass die Aufheizgeschwindigkeit im Bereich zwischen 170 und
410°C weniger als 20°C/h betrug. Die Homogenisierung des Barrens zum Ausgleich der
erstarrungsbedingten Kristallseigerungen erfolgte durch Halten des Barrens während
12h bei 480°C.
[0028] Der homogenisierte Barren wurden in einer ersten Stufe an ruhender Luft von der Homogenisierungstemperatur
auf eine Zwischentemperatur von 400°C und anschliessend in einer zweiten Stufe mit
Ventilatoren von 400°C auf 100°C abgekühlt. Die weitere Abkühlung auf Raumtemperatur
erfolgte wiederum an ruhender Luft.
[0029] Der Barren wurde nach 14 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur während 8h bei 95°C und
anschliessend während 18h bei 155°C zum überhärteten Zustand T76 warm ausgehärtet.
[0030] An senkrecht zur Barrenlängsrichtung herausgesägten Proben der warmausgehärteten
Barren wurde die Brinell-Härte über den Barrenquerschnitt bestimmt. Die in Fig. 1
dargestellten Bereiche gleicher Härte zeigen deutlich den geringen Härte- bzw. Festigkeitsverlust
im Barrenkern gegenüber der Barrenoberfläche.
[0031] In Fig. 2 sind die für die Oberfläche (O) und den Kern (K) eines Barrens mit einem
Querschnitt von 440 x 900 mm berechneten Temperatur-Zeit-Kurven bei einer Ventilatorabkühlung
und in Fig. 3 die daraus abgeleiteten Gradienten zwischen der Temperatur T
K im Barrenkern und der Temperatur T
o an der Barrenoberfläche dargestellt. Zum Vergleich zeigen die Fig. 4 und 5 die entsprechenden
Kurven für einen Barren mit einem Querschnitt von 1000 x 1200 mm. Die Ergebnisse zeigen,
dass mit dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Barren mit einer Dicke bis
zu 1000 mm immer noch die an Platten zur Fertigung von Kunststoff-Spritzgiessformen
bezüglich der mechanischen Festigkeit gestellten Anforderungen erfüllen dürften.
1. Aluminiumlegierung mit hoher Festigkeit und geringer Abschreckempfindlichkeit, mit
4,6 bis 5,2 Gew.-% |
Zn |
2,6 bis 3,0 Gew.-% |
Mg |
0.1 bis 0,2 Gew.-% |
Cu |
0,05 bis 0,2 Gew.-% |
Zr |
max. 0,05 Gew.-% |
Mn |
max. 0,05 Gew.-% |
Cr |
max. 0,15 Gew.-% |
Fe |
max. 0,15 Gew.-% |
Si |
max. 0,10 Gew.-% |
Ti |
und Aluminium als Rest mit herstellungsbedingten Verunreinigungen, einzeln max. 0,05
Gew.-%, insgesamt max. 0,15 Gew.-%.
2. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch 4,6 bis 4,8 Gew.-% Zn.
3. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch 2,6 bis 2,8 Gew.-% Mg.
4. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch 0,10 bis 0,15 Gew.-% Cu.
5. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch 0,08 bis 0,18 Gew.-% Zr.
6. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch max. 0,03 Gew.-% Mn.
7. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch max. 0,02 Gew.-% Cr.
8. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch max. 0,12 Gew.-% Fe.
9. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch max. 0,12 Gew.-% Si.
10. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch max. 0,05 Gew.-% Ti.
11. Verfahren zur Herstellung von Platten mit einer Dicke bis zu 300 mm aus einer Aluminiumlegierung
nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch die Schritte
A. Stranggiessen der Aluminiumlegierung zu Barren mit einer Dicke von mehr als 300
mm,
B. Aufheizen der Barren mit einer Aufheizgeschwindigkeit von max. 20°C/h zwischen
170 und 410°C auf eine Temperatur von 470 bis 490°C,
C. Homogenisieren der Barren während einer Zeitdauer von 10 bis 14 h bei einer Temperatur
von 470 bis 490°C,
D. Warmwalzen der homogenisierten Barren zu Platten,
E. Abkühlen der Platten von einer Temperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C,
F. Abkühlen der Platten auf Raumtemperatur,
H. Warmaushärten der Platten.
12. Verfahren zur Herstellung von Platten mit einer Dicke von mehr als 300 mm aus einer
Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch die Schritte
A. Stranggiessen der Legierung zu Barren mit einer Dicke von mehr als 300 mm,
B. Aufheizen der Barren mit einer Aufheizgeschwindigkeit von max. 20°C/h zwischen
170 und 410°C auf eine Temperatur von 470 bis 490°C,
C. Homogenisieren der Barren während einer Zeitdauer von 10 bis 14 h bei einer Temperatur
von 470 bis 490°C,
D. Abkühlen der Barren auf eine Zwischentemperatur von 400 bis 410 °C,
E. Abkühlen der Barren von der Zwischentemperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C,
F. Abkühlen der Barren auf Raumtemperatur,
G. Warmaushärten der Barren,
H. Verwendung der warmausgehärteten Barren als Platten.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen der Barren von der Homogenisierungstemperatur von 470 bis 490°C auf
die Zwischentemperatur von 400 bis 410 °C an ruhender Luft erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen der Barren von der Zwischentemperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C an bewegter Luft (forced air cooling) erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen der Barren von der Zwischentemperatur von 400 bis 410°C auf eine Temperatur
von weniger als 100°C in einem Wasser/Luft-Sprühnebel erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zum Warmaushärten nacheinander eine Raumtemperaturlagerung, eine erste Wärmebehandlung
bei einer ersten Temperatur und eine zweite Wärmebehandlung bei einer gegenüber der
ersten Temperatur höheren zweiten Temperatur durchgeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
- 1 bis 30 Tage Lagerung bei Raumtemperatur,
- 6 bis 10 h Lagerung bei einer Temperatur von 90 bis 100°C,
- 8 bis 22 h Lagerung bei einer Temperatur von 150 bis 160°C.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmaushärtung zum Wärmebehandlungszustand T76 erfolgt.
19. Verwendung einer mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18 hergestellten
Platte für den Maschinen-, Werkzeug- und Formenbau, insbesondere für die Fertigung
von Kunststoff-Spritzgiessformen.