[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner, insbesondere einen Abluft- oder Kondensationstrockner,
mit einer Sprüheinrichtung zum Einsprühen zumindest eines Zusatzstoffes in eine Wäschetrommel
des Wäschetrockners, sowie ein Verfahren zum Besprühen der in der Wäschetrommel lagernden
Wäsche mit zumindest einem Zusatzstoff.
[0002] Die EP 0 676 497 B1 beschreibt ein Verfahren zum Parfümieren von Wäsche, wobei ein
Einsprühen des Duftstoffes auf die im Wäschetrockner lagernde Wäsche im Bereich des
Einfülldeckels erfolgt. Mittels Druckluft wird aus einem Behälter der Duftstoff zu
einer Zerstäubungsdüse gepresst, die wiederum mit-. tels Druckluft beaufschlagt den
Duftstoff in den Wäschetrockner zerstäubt.
[0003] Auch die DE 195 43 337 A1 beschreibt einen Wäschetrockner mit einer Vorrichtung zum
Beduften der Wäsche, wobei der Duft-Träger aus einem Vorratsgefäß in den Luftstrom
bzw. in den Trockenraum dosiert zugegeben wird.
[0004] Sowohl bei der US 3,583,180 als auch bei der US 3,002,288 sind gegenüberliegend zum
Außenumfang bzw. zur Seitenfläche einer Wäschetrommel Düsen angeordnet, die über eine
mechanische Einrichtung betätigt dann eine Wäschebehandlungslösung in Richtung Wäschetrommel
abgeben, wenn der Düse gegenüberliegend ein Einlassloch der Wäschetrommel an der Düse
vorbeigeführt wird. Hierbei ist der mechanische Aufwand zur exakten Beaufschlagung
der Wäsche mittels der Lösung sehr aufwändig.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Wäschetrockner mit einer Sprüheinrichtung
zum Einsprühen zumindest eines Zusatzstoffes sowie ein Verfahren zur Beaufschlagung
der Wäsche mit einem Zusatzstoff vorzusehen, bei denen die in einer Wäschetrommel
lagernde Wäsche gleichmäßig und effizient mit dem zumindest einem Zusatzstoff beaufschlagbar
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 16 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Bei dem Wäschetrockner gemäß Anspruch 1 wird die Wäsche im Trockenmodus in einer
drehbar gelagerten Wäschetrommel getrocknet, durch die eine mittels eines Lüfters
erzeugte Luftströmung geleitet wird. Die Luftströmung gelangt durch einen Lufteinlass
in die Wäschetrommel und tritt durch einen Luftauslass aus dieser heraus. Dabei können
der Lufteinlass und/oder der Luftauslass mehrere einzelne Öffnungen zum Eintreten
bzw. Austreten der Luft umfassen. Am Luftauslass und/oder an der Ladeöffnung der Wäschetrommel
ist eine Sprüheinrichtung, beispielsweise eine Sprühdüse oder dergleichen, zum Einsprühen
zumindest eines Zusatzstoffes in die Wäschetrommel angeordnet. Vorteilhaft ist die
Ladeöffnung gleichzeitig der Luftauslass, so dass der Aufbau der Wäschetrommel und
die Luftführung vereinfacht sind.
[0008] Ein Trocknungsvorgang des Wäschetrockners wird mittels einer Steuereinrichtung gesteuert,
beispielsweise die Dauer des Trocknungsvorganges, die Drehzahl der Wäschetrommel und/oder
das Ein- und Ausschalten einer zusätzlichen Heizeinrichtung. Durch die Steuereinrichtung
ist während des Einsprühens des zumindest einen Zusatzstoffes die Förderleistung des
Lüfters reduzierbar, der Luftstrom abstellbar oder die Förderrichtung des Lüfters
umkehrbar. Durch Ausschalten, Reduzieren oder Umkehren der Luftströmung durch die
Wäschetrommel wird der durch die Sprüheinrichtung in die Wäschetrommel eingesprühte
Zusatzstoff nicht oder nur geringfügig aus der Wäschetrommel heraustransportiert,
so dass die Wäsche ohne oder bei minimalem Verlust an Zusatzstoffen mit diesen gleichmäßig
beaufschlagbar ist. Bei einem Ablufttrockner lässt sich beispielsweise verhindern,
dass die Zusatzstoffe in die Abluftund gegebenenfalls in die Umgebungsluft gelangen.
Durch das Umkehren der Luftströmung wird bei Anordnung der Sprüheinrichtung an der
Vorderseite der Wäschetrommel eine Verteilung bis in den hinteren Bereich der Wäschetrommel
unterstützt.
[0009] Ein Zusatzstoff ist beispielsweise ein Reinigungsmittel, ein Duftstoff, ein Desinfektionsmittel
oder lediglich Wasser, bei deren Anwendung die Wäsche gereinigt, aufgefrischt, vorübergehend
befeuchtet, parfümiert und/oder desinfiziert wird. Beispielsweise lässt sich nur wenig
getragene Wäsche durch einen solchen Befeuchtungs-, Belüftungs-, Parfümier- bzw. Trocknungsvorgang
wieder auffrischen, ohne dass ein Waschdurchgang in einer Waschmaschine notwendig
wäre. Oder Wäsche, die in einer Waschmaschine nicht gewaschen werden kann, kann durch
ein Trockenreinigungsmittel gereinigt und anschließend parfümiert werden.
[0010] Vorteilhaft ist die Düse im oberen vorderen Bereich der Wäschetrommel angeordnet,
so dass sich durch die Einsprühgeschwindigkeit und die Schwerkraft ein von oben vorne
nach hinten unten diagonal verlaufender Sprühnebel einstellt. Dadurch, dass zumindest
eine weitere Sprüheinrichtung zum Einsprühen vorgesehen ist, kann in Abhängigkeit
des aktuellen Wäschetrocknungsmodus alternativ oder zusätzlich ein weiterer Zusatzstoff
auf die Wäsche gesprüht werden.
[0011] Ganz besonders vorteilhaft ist der oder einer der Zusatzstoffe Wasser, welches bei
einem Kondensationswäschetrockner aus einem Kondensationswasserbehälter zugeführt
wird. Damit verringert sich für den Nutzer der Wartungsaufwand zum Bereitstellen des
Zusatzstoffes Wasser.
[0012] Vorteilhaft ist einer oder mehreren der Sprüheinrichtungen eine Heizeinrichtung zugeordnet,
mit der der oder die Zusatzstoffe aufheizbar sind. Beispielsweise wird erst durch
das Erwärmen des Zusatzstoffes dieser zur Nutzung aktiviert oder feste Zusatzstoffe
werden in die flüssige oder dampfförmige Phase überführt. Daneben ist durch Erhitzen
von Wasser Wasserdampf erzeugbar, der dann zum Desinfizieren der Wäsche oder zum Aktivieren
eines weiteren Zusatzstoffes nutzbar ist.
[0013] Vorteilhaft weist der Wäschetrockner eine Dosiereinrichtung zum Einstellen der Menge
des durch die Sprüheinrichtung einzusprühenden Zusatzstoffes auf. Damit kann beispielsweise
in Abhängigkeit der Beladungsmenge oder der Art der Wäsche die optimale Menge an Zusatzstoff
in die Wäschetrommel eingesprüht werden. Eine besonders gleichförmige und feine Zuführung
des Zusatzstoffes wird durch Einsatz eines elektromagnetisch oder Ultraschall-erregten
Zerstäubers bewirkt. Damit wird eine konzentrierte oder ungleichmäßige Beaufschlagung
der Wäsche mit Tropfen vermieden.
[0014] Bei einer weiteren Ausgestaltung sind die Wäschetrommel und der Lüfter unabhängig
voneinander antreibbar; so dass sich deren Drehzahlen bzw. Drehzahlverhältnis für
den Einsprühvorgang optimieren lassen. Beispielsweise wird die Wäschetrommel mit nomineller
oder wenig reduzierter Drehzahl gedreht, während der Lüfter durch eine sehr geringe
Drehzahl lediglich eine minimale Luftbewegung innerhalb der Wäschetrommel aufrecht
erhält.
[0015] Weist der Wäschetrockner eine verschließbare Abluftklappe auf, die eine Luftströmung
aus der Wäschetrommel heraus verhindert, so lässt sich beispielsweise bei einem Ablufttrockner
das Ausdringen der Zusatzstoffe und damit die Verminderung deren Wirkung bei der Wäsche
verhindern, während bei einem Kondensationswäschetrockner mittels der Abluftklappe
ein Umluftbetrieb abstellbar und damit ein Eintrag der Zusatzstoffe in die Kondensationseinrichtung
vermeidbar ist. Weist der Wäschetrockner eine Umschalteinrichtung zum Umschalten zwischen
Abluft- und Umluftbetrieb auf, so können beispielsweise zum Auffrischen nur wenig
getragener Kleidung zunächst im Abluftbetrieb Geruchsstoffe aus der Kleidung entfernt
werden, während die Kleidung dann im Umluftbetrieb mit Reinigungsmitteln und/oder
Duftstoffen beaufschlagt wird.
[0016] Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 16 wird die Wäsche mittels zumindest einer Sprüheinrichtung
am Luftauslass und/oder an der Ladeöffnung der Wäschetrommel besprüht. Während des
Einsprühens des Zusatzstoffes ist die Fördermenge der Luft durch die Wäschetrommel
reduziert, abgestellt oder der Luftstrom umgekehrt, so dass wie oben beschrieben ein
Abtransport des zumindest einen Zusatzstoffes aus der Wäschetrommel weitgehend vermieden
und der Duftstoff im wesentlichen innerhalb der Wäschetrommel zurückgehalten wird,
so dass er dort effizient auf die Wäsche einwirken kann.
[0017] Anhand von Figuren werden Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Luftführung durch eine Wäschetrommel eines Ablufttrockners,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer umschaltbaren Umluft-/Abluftführung durch eine
Wäschetrommel und
- Fig. 3
- ein Umschaltventil mit einer Luftklappe.
[0018] Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnung eines Teils der Elemente eines Ablufttrockners
1. In einer Wäschetrommel 2 lagert Wäsche zum Trocknen bzw. hier speziell zum Auffrischen
oder zum Trockenreinigen. Beim Trockenmodus wird auf herkömmliche Weise durch einen
Zuluftkanal 3 Luft zum Inneren der Wäschetrommel 2 zugeführt, wobei der Zuluftkanal
3 den Außenumfang und die Rückseite der Wäschetrommel 2 umschließt. Die Luft dringt
durch eine Vielzahl von Luftlöchern am Außenumfang und an der Rückseite der Wäschetrommel
in diese ein (nicht dargestellt). Im Zuluftkanal 3 ist ein Prozesslüfter 4 angeordnet,
der durch einen Motor 5 angetrieben wird und den Zuluftstrom 7 erzeugt. Weiterhin
ist im Zuluftkanal 3 eine Heizung 6 angeordnet, um bei Bedarf den Zuluftstrom aufzuheizen.
[0019] An der Vorderseite der Wäschetrommel 2 ist eine Ladeluke 8 angeordnet, die gleichzeitig
als Luftaustritt dient. Am Luftaustritt 8 kann zusätzlich ein Filter angeordnet sein
zum Auffangen der Flusen oder sonstiger Verunreinigungen, die mit der Abluft 9 aus
der Wäschetrommel 2 heraus getragen werden. Die Wäschetrommel 2 wird durch einen separaten
Motor 10 angetrieben, so dass die Drehzahlen der Wäschetrommel 2 und des Prozesslüfters
4 unabhängig voneinander einstellbar sind.
[0020] Eine Sprüheinrichtung 11 sprüht über ein Sprührohr 12, das maximal wenige Zentimeter
lang ist, ein Reinigungsmittel 14 an der oberen Vorderseite des Luftaustritts 8 ein.
Von der Düse an der Vorderseite des Sprührohrs 12 breitet sich eine Sprühwolke von
oben vorne schräg nach hinten unten aus, so dass die Wäsche in der Wäschetrommel 2
mit dem zerstäubten Reinigungsmittel 14 beaufschlagt wird. Das Reinigungsmittel 14
wird der Sprüheinrichtung 11 aus einem Behälter 13 über eine Zuleitung 15 zugeführt.
Die Sprüheinrichtung 11 umfasst einen elektromagnetisch angeregten oder einen mittels
Ultraschall angeregten Zerstäuber, der das Reinigungsmittel fein zerstäubt, so dass
ein räumlich konzentriertes Auftropfen des Reinigungsmittels 14 auf die Wäsche verhindert
wird. Die Länge des Sprührohrs 12 ist kurz gehalten, so dass sich bei abgestelltem
Zerstäuber 11 dort wenig Reinigungsmittel 14 ablagert.
[0021] Bei einer hier nicht dargestellten Ausführung ist die Sprüheinrichtung unmittelbar
mit einem Düsenaustritt am Luftaustritt 8 angeordnet. Hierzu ist die Sprüheinrichtung
11 beispielsweise in die Verschlussklappe des Wäschetrockners integriert. Bei einer
weiteren Ausführung können auch mehrere Behälter 13 vorgesehen sein, in denen verschiedene
Zusatzstoffe bevorratet werden, die wahlweise durch Öffnen und Schließen von Ventilen
der Sprüheinrichtung 11 zugeführt werden. Als Zusatzstoff wird beispielsweise ein
Reinigungsmittel eingesetzt, das zur Reinigungsunterstützung dient. Oder ein Duftstoff,
der nach dem Trocknen und/oder nach dem Reinigen der Wäsche der Wäschetrommel zugeführt
wird, um die Wäsche zu parfümieren.
[0022] Zur Optimierung der Einwirkung des oder der Zusatzstoffe ist beim Einsprühen die
Drehzahl des Prozesslüfters 4 im Vergleich zur Drehzahl im Trocknungsmodus deutlich
reduziert, beispielsweise auf 20% der nominellen Drehzahl, der Prozesslüfter 4 ist
angehalten oder dreht sich sogar in Gegenrichtung. Infolgedessen stellt sich ein reduzierter,
nicht vorhandener oder umgekehrter Zuluftstrom 7 durch den Zuluftkanal 3 ein und der
eingesprühte Zusatzstoff wird nur geringfügig oder gar nicht durch den Abluftstrom
9 aus der Wäschetrommel 2 heraus transportiert. Die Reduzierung, Abstellung oder Umkehrung
der Drehzahl des Prozesslüfters 4 kann vorteilhaft auch nach dem Einsprühen des Zusatzstoffes
noch für eine vorgegebene Einwirkzeit fortgesetzt werden, so dass sich der Zusatzstoff
innerhalb der Wäschetrommel 2 verteilt und dort bei erhöhter Konzentration auf die
Wäsche einwirkt. Danach kann die Programmablaufsteuerung der Steuereinrichtung den
Prozesslüfter 4 so ansteuern, dass dieser mit nomineller Drehzahl und Drehrichtung
seinen Betrieb wieder aufnimmt, um den Trockenvorgang fortzusetzen und/oder Reste
und Abfallprodukte des Zusatzstoffes abzutransportieren. Beispielsweise können nach
dem Einsprühen eines Reinigungsmittels durch Aktivieren des Prozesslüfters 4 mit nomineller
Drehzahl die Reste des Reinigungsmittels bzw. Prozessrückstände mit der Abluft 9 abtransportiert
werden. Oder die Behandlung der Wäsche im Wäschetrockner ist mit dem Einsprühen oder
der folgenden Einwirkzeit abgeschlossen. Beispielsweise wird nach dem Einsprühen eines
Duftstoffes der Prozesslüfter nicht wieder eingeschaltet, so dass sich der Duftstoff
in der Wäsche hält und diese sparsam parfümiert werden kann.
[0023] Während des Einsprühens des Zusatzstoffes und gegebenenfalls während einer darauf
folgenden Einwirkzeit kann die Heizung 6 abgeschaltet sein. Beispielsweise ist die
Heizung 6 abgestellt, wenn der Prozesslüfter 4 angehalten ist. Benötigt der Zusatzstoff
zur optimalen Entfaltung seiner Wirkung dagegen ein Aufheizen, so kann bei reduzierter
Drehzahl des Lüfters 4 die Heizung 6 eingeschaltet werden, so dass diese den gedrosselten
Luftstrom erhitzt. Läuft dagegen der Prozesslüfter 4 in umgekehrter Richtung, so können
durch Einschalten der Heizung 6 Rückstände oder Reste des Zusatzmittels beseitigt
oder umgesetzt werden. Bei einer weiteren Ausgestaltung wird alternativ oder zusätzlich
zum Steuern der Heizleistung während des Einsprühens bzw. auch während der Einwirkzeit
des Zusatzstoffes die Drehzahl der Wäschetrommel 2 reduziert, so dass einerseits eine
Verteilung des Zusatzstoffes über die in der Wäschetrommel 2 lagernde Wäsche erfolgt,
während durch die reduzierte Drehzahl ein sanftes Einwirken beispielsweise eines Reinigungsmittels
bewirkt wird.
[0024] Fig. 2 zeigt schematisch die Anordnung eines Teils der Elemente eines Kondensationswäschetrockners
20. Wie beim Wäschetrockner 1 der Fig. 1 lagert in einer Wäschetrommel 22 die zu behandelnde
Wäsche und über einen Zuluftkanal 23 wird Zuluft in das Innere der Wäschetrommel 22
zugeführt. Der Zuluftstrom wird durch einen Prozesslüfter 24 erzeugt, der durch einen
Motor 25 angetrieben wird. Zum Erhitzen der Zuluft ist im Bereich des Zuluftkanals
23 eine Heizung 26 angeordnet. Neben dem Prozesslüfter 24 ist ein Kühlerlüfter 27
mit dem Motor 25 verbunden, wobei der Kühlluftstrom vom Kühlerlüfter 27 einen Wärmetauscher
29 kühlt. Der Wärmetauscher 29 ist im Umluftkreis zwischen dem Zuluftkanal 23 und
einem Abluftkanal 35 angeordnet und dem Wärmetauscher ist ein Kondensationsbehälter
zum Auffangen des Kondensats zugeordnet.
[0025] Die der Wäschetrommel 22 zugeführte Zuluft tritt aus einem Luftaustritt 28 bzw. einer
Ladeluke der Wäschetrommel 22 als Abluft 38 in den Abluftkanal 35 aus. Am Abluftkanal
35 ist eine Abluftklappe 36 und eine Frischluftklappe 37 angeordnet, wobei im reinen
Umluftbetrieb sowohl die Abluftklappe 36 als auch die Frischluftklappe 37 geschlossen
sind. Im reinen Abluftbetrieb verschließt die Frischluftklappe 37 den Abluftkanal
35 zum Wärmetauscher 39 hin, während die Abluftklappe 36 geöffnet ist, so dass der
Abluftstrom 38 nicht im Luftkreislauf zirkuliert. Im Mischbetrieb nehmen die Klappen
36, 37 Zwischenstellungen ein, so dass ein Teil der Abluft 38 aus der Abluftklappe
36 austritt und ein weiterer Teil an der teilgeöffneten Frischluftklappe 37 vorbei
zum Wärmetauscher 29 gelangt. Die durch die Abluftklappe 36 ausgelassene Luftmenge
wird durch an der Frischluftklappe 37 einströmende Frischluft.ersetzt.
[0026] Wie bei der obigen Ausführung, die in Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurde, wird durch
einen Injektor bzw. eine Sprüheinrichtung 31 ein oder mehrere Zusatzstoffe über ein
Sprührohr 32 in die Wäschetrommel 22 eingesprüht. Die Ausgestaltungen der Sprüheinrichtung
31 entsprechen den oben zur Sprüheinrichtung 11 beschriebenen. Zusätzlich ist ein
Dampferzeuger 33 vorgesehen, der über eine Zuleitung 34 mit Kondensationswasser aus
dem Kondensationsbehälter des Wärmetauschers 29 versorgt wird. Bei einer Ausführung
ist der Dampferzeuger 33 im vorderen oberen Teil des Wäschetrockners in der Nähe des
Luftaustritts 28 angeordnet. In diesem Fall wird aus dem zugeführten Wasser über einen
Zerstäuber ein Nebel erzeugt und ins Innere der Wäschetrommel 22 zugeführt. Zusätzlich
kann der Dampferzeuger 33 eine Heizeinrichtung aufweisen, die das zerstäubte Wasser
erhitzt oder das Wasser vor dem Zerstäuben erhitzt, so dass sich anstelle des Nebels
ein Dampf bildet, der als aktivierender Zusatzstoff ins Wäschetrommelinnere zugeführt
wird. Bei einer weiteren Ausführung ist der Dampferzeuger 33 neben dem Kondensationsbehälter
angeordnet und über eine Zerstäuber-/Pumpeinrichtung wird das Wasser zerstäubt und
über eine Leitung 39 in die Wäschetrommel 22 zugeführt. Zusätzlich oder anstelle der
Zerstäubung kann das Wasser durch die Heizeinrichtung verdampft und somit als Heißdampf
ins Wäschetrommelinnere zugeführt werden. Ein solcher Dampferzeuger 33 bzw. Wasserzerstäuber
ist ohne weiteres auch bei der Ausführung von Fig. 1 einsetzbar, wobei dem Dampferzeuger
33 das Wasser durch einen separaten Wasservorratsbehälter zugeführt wird.
[0027] Durch verschiedene Kombinationsmöglichkeiten des Einsprühens von Zusatzstoffen durch
die Sprüheinrichtung 31 und/oder den Dampferzeuger 33 sowie durch die Stellungen der
Klappen 36, 37 (Abluftbetrieb, Umluftbetrieb, Mischbetrieb) werden verschiedene Prozessmodi
des Wäschetrockners ermöglicht. Sind die Klappen 36, 37 geschlossen und wird kein
Zusatzstoff durch die Sprüheinrichtung 31 bzw. den Dampferzeuger 33 eingesprüht, so
arbeitet der Trockner als herkömmlicher Kondensationstrockner und die Wäsche in der
Wäschetrommel 22 wird getrocknet. Soll lediglich wenig getragene Wäsche aufgefrischt
werden, so wird durch Öffnen der Klappen 36, 37 auf Abluftbetrieb umgestellt, so dass
die geruchsbelastete Abluft 38 abgeführt und die Wäsche mit Frischluft beaufschlagt
wird. Daneben können bei geöffneten Klappen 36, 37 im Abluftbetrieb die gleichen Verfahrensschritte
wie oben in bezug auf das Ablufttrocknersystem von Fig. 1 beschrieben, ausgeführt
werden. D.h. zur maximalen Nutzung und Einwirkung des eingesprühten Zusatzstoffes
wird der Prozesslüfter 24 bei reduzierter Drehzahl betrieben, abgestellt oder in umgekehrter
Richtung betrieben. Wird bei geschlossenen Klappen 36, 37 eingesprüht, so verhindert
ebenfalls das Abstellen des Prozesslüfters 24 bzw. die Reduktion seiner Drehzahl den
Abtransport des Zusatzstoffes und gegebenenfalls eine Kondensation des Zusatzstoffes
im Wärmetauscher 29. Dabei wird eine Verschleppung der Zusatzstoffe im Kreislaufsystem
(Zuluftkanal 23 und Abluftkanal 35) eingeschränkt. Der Betrieb der Heizung 26 und
des Motors 30 zum Drehen der Wäschetrommel 22 kann entsprechend der Heizung 6 und
des Motors 10 in Fig. 1 erfolgen. Durch die Sprüheinrichtung 31 oder ggf. mehrere
solche Sprüheinrichtungen lassen sich Zusatzstoffe wie Duftstoffe, Entkeimungsmittel,
Reinigungsmittel oder dergleichen in die Wäschetrommel 22 einsprühen. Eine Dosierung
der Zusatzstoffe erfolgt durch zeitliche Steuerung eines Dosierventils im Falle flüssiger
Zusatzstoffe oder einer Fördereinrichtung zwischen Vorratsbehälter und Sprüheinrichtung
im Falle fester Zusatzstoffe.
[0028] Durch das Trockenreinigungsverfahren können insbesondere Textilien bzw. Kleidungsstücke,
die für das Waschen in einer Haushaltswaschmaschine oder mittels Handwäsche nicht
geeignet sind, im Wäschetrockner aufgefrischt und/oder auf schonende Weise gereinigt
werden. Die Effektivität des Reinigungs- bzw. Auffrischprozesses lässt sich durch
separate Optimierung der Drehzahl des Gebläses und der Wäschetrommel hinsichtlich
Bewegungsablauf und Luftdurchsatz unabhängig voneinander einstellen. Zur weiteren
Optimierung der Reinigung bzw. Auffrischung können zusätzlich in den Wäschetrommeln
2, 22 der Fig. 1 und 2 Einbauten im Trommelinneren vorgesehen sein. Beispielsweise
eine Auskleidung der Trommel mit schmutzabsorbierenden Materialien, wie z.B. einem
Reinigungsvlies, dem Vorsehen von Bürsten an Innenrippen der Trommel und/oder eine
besondere Oberflächenbeschaffenheit eines Grobsiebs, das an den Luftaustritten 8,
28 angeordnet ist. Diese bewirken die Reinigung und Auffrischung über "sanfte" Einwirkung
auf die Wäschestücke.
[0029] Die oben beschriebenen Ausführungen der Wäschetrockner ermöglichen somit einen Programmdurchlauf
"Trocknen", einen Programmdurchlauf "Reinigen", einen Programmdurchlauf "Entkeimen"
(gegebenenfalls zusammen mit dem Reinigungsprogramm) und einen Programmdurchlauf "Auffrischen".
Die Programmdurchläufe sind in beliebiger Reihenfolge miteinander kombinierbar und
optimierbar z.B. bezüglich Einsprühmenge, Einwirkzeit, Umluftmenge und -richtung,
Menge an zugeführter Frischluft und andere Programmparameter.
[0030] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Abluft/Umluftführung bei einem Kondensationswäschetrockner,
wie sie beispielsweise bei der Anordnung von Fig. 2 einsetzbar ist. Der Wäschetrommel
41 des Kondensationstrockners 40 wird über einen Zuluftkanal 42 Zuluft zugeführt.
Diese verlässt als Abluft die Wäschetrommel 41 im Abluftkanal 43. Durch einen Auslasskanal
44 kann in Abhängigkeit von der Ventilstellung eines Umschaltventils 48 die Abluft
von der Wäschetrommel 41 ganz, teilweise oder gar nicht ausgelassen werden. Ein entsprechender
Teil der ausgelassenen Abluft wird durch Frischluft aus einem Frischluftkanal 45 ersetzt.
Im Umschaltventil 48 ist eine Drehklappe 47 schwenkbar gelagert, wobei diese mit Zwischenstellungen
zwischen einer ersten Position I und einer zweiten Position II überführbar ist. In
der Position I arbeitet der Wäschetrockner 40 als Ablufttrockner, wobei die Abluft
vollständig vom Abluftkanal 43 in den Auslasskanal 44 umgeleitet wird, während in
den Zuluftkanal 42 nur Frischluft aus dem Frischluftkanal 45 gelangt. In der zweiten
Endposition II arbeitet der Wäschetrockner 40 ausschließlich im Umluftverfahren, wobei
die Abluft aus dem Abluftkanal 43 vollständig in den Zuluftkanal 42 strömt. Entsprechend
Fig. 2 sind im Zuluftkanal eine Heizeinrichtung, ein Prozesslüfter und gegebenenfalls
ein Wärmetauscher 29 angeordnet.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- 1
- Ablufttrockner
- 2
- Wäschetrommel
- 3
- Zuluftkanal
- 4
- Prozesslüfter
- 5
- Motor
- 6
- Heizung
- 7
- Zuluft
- 8
- Luftaustritt
- 9
- Abluft
- 10
- Motor
- 11
- Sprüheinrichtung
- 12
- Sprührohr
- 13
- Behälter
- 14
- Reinigungsmittel
- 15
- Zuleitung
- 16
- Sprühwolke
- 20
- Kondensationstrockner
- 22
- Wäschetrommel
- 23
- Zuluftkanal
- 24
- Prozesslüfter
- 25
- Motor
- 26
- Heizung
- 27
- Kühlerlüfter
- 28
- Luftaustritt
- 29
- Wärmetauscher
- 30
- Motor
- 31
- Injektor
- 32
- Sprührohr
- 33
- Dampferzeuger
- 34
- Zuleitung
- 35
- Abluftkanal
- 36
- Abluftklappe
- 37
- Frischluftklappe
- 38
- Abluft
- 39
- Leitung
- 40
- Wäschetrockner
- 41
- Wäschetrommel
- 42
- Zuluftkanal
- 43
- Abluftkanal
- 44
- Auslasskanal
- 45
- Frischluftkanal
- 46
- Umschaltventil
- 47
- DREHKLAPPE
1. Wäschetrockner, insbesondere Abluft- oder Kondensationstrockner, mit
einer drehbar gelagerten Wäschetrommel (2, 22, 41), die einen Lufteinlass und einen
Luftauslass (8, 28) aufweist,
einem Lüfter (4, 24) zum Zuführen von Luft durch den Lufteinlass in die Wäschetrommel,
einer am Luftauslass (8, 28) und/oder an der Ladeöffnung der Wäschetrommel angeordneten
Sprüheinrichtung (11, 31, 33) zum Einsprühen zumindest eines Zusatzstoffes (14) in
die Wäschetrommel, und
einer Steuereinrichtung zum Steuern des Trocknungsvorgangs,
wobei mittels der Steuereinrichtung während des Einsprühens des zumindest einen
Zusatzstoffes (14) die Förderleistung des Lüfters (4, 24) reduzierbar, der Luftstrom
abstellbar oder die Förderrichtung umkehrbar ist.
2. Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprüheinrichtung (11, 31, 33) oder der Auslass der Sprüheinrichtung im oberen
Bereich an der Vorderseite der Wäschetrommel (2, 22, 41) angeordnet ist.
3. Wäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine weitere Sprüheinrichtung (11, 31, 33) zum Einsprühen eines weiteren Zusatzstoffes.
4. Wäschetrockner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Zusatzstoff Wasser ist.
5. Wäschetrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wäschetrockner ein Kondensationswäschetrockner ist und die weitere Sprüheinrichtung
(33) mit einem Kondensationswasserbehälter zum Zuführen des Wassers verbunden ist.
6. Wäschetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder den Sprüheinrichtungen (11, 31, 33) eine Heizeinrichtung zum Erwärmen des
oder der Zusatzstoffe zugeordnet ist.
7. Wäschetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Dosiereinrichtung zum Einstellen der Menge des durch die erste und/oder weitere Sprüheinrichtung (11, 31, 33) einzusprühenden Zusatzstoffes.
8. Wäschetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder weitere Sprüheinrichtung (11, 31, 33) einen elektromagnetisch
oder mittels Ultraschall erregten Zerstäuber aufweist.
9. Wäschetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäschetrommel (2, 22, 41) und der Lüfter (4, 24) unabhängig voneinander antreibbar
sind.
10. Wäschetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine verschließbare Abluftklappe (36, 47), die dem Luftauslass der Wäschetrommel
(22, 41) zugeordnet ist.
11. Wäschetrockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Umschalteinrichtung (36, 37; 46) zum Umschalten des Luftströms durch die Wäschetrommel (22, 41) zwischen Umluft- und Abluftbetrieb.
12. Wäschetrockner nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (36, 37; 46) zumindest eine Zwischenstufe zwischen dem Umluft-
und dem Abluftbetrieb aufweist.
13. Wäschetrockner nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (36, 37; 46) zumindest ein Luftleitventil oder eine Luftleitklappe
(36, 37, 47) aufweist.
14. Wäschetrockner nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung eine Frischluftklappe und eine Abluftklappe (36, 37) aufweist.
15. Wäschetrockner nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Frischluftklappe (37) und/oder die Abluftklappe (36) in eine oder mehrere Stellungen
zwischen einer geöffneten und geschlossenen Stellung einstellbar ist.
16. Verfahren zur Beaufschlagung von Wäsche in einem Wäschetrockner mit zumindest einem
Zusatzstoff, insbesondere einem Reinigungsstoff, einem Duftstoff oder Wasser, wobei
aus zumindest einer Sprüheinrichtung am Luftauslass und/oder an der Ladeöffnung der
zumindest eine Zusatzstoff in eine Wäschetrommel einsprühbar ist und während des Einsprühens
des zumindest einen Zusatzstoffes die Fördermenge der Luft durch die Wäschetrommel
reduziert, der Luftstrom durch die Wäschetrommel abgestellt oder der Luftstrom durch
die Wäschetrommel umgekehrt ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Sprüheinrichtung den zumindest einen Zusatzstoff von vorne oben
nach hinten unten in die Wäschetrommel einsprüht.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass während des Einsprühvorgangs die Wäschetrommel mit reduzierter Drehzahl rotiert.
19. Verfahren nach Anspruch 16, 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des zumindest einen einzusprühenden Zusatzstoffes einstellbar ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest einer der Zusatzstoffe zum Einsprühen aufgeheizt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zusatzstoff Wasser ist, das dampfförmig einsprühbar ist.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Wäschetrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgebildet ist.