[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen von Druckgasflaschen, die eine
Flaschenhalterung zur Fixierung der Druckgasflasche und ein Füllventil zur Verbindung
miteiner Druckgasquelle aufweist.
[0002] Vorrichtungen zum Befüllen von Druckgasflaschen sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. Besonders hohe Anforderungen im Hinblick auf eine einfache Bedienung sowie
eine hohe Bediensicherheit werden im Bereich der Medizintechnik gestellt. Hier werden
im Zusammenhang mit der Durchführung einer Beatmungstherapie Druckgasflaschen mit
Sauerstoff befüllt, um den betreffenden Patienten einen mobil zu verwendenden Sauerstoffvorrat
zur Verfügung zu stellen.
[0003] Bei derartigen Anwendungen werden die Druckgasflaschen zum Befüllen vom jeweiligen
Patienten oder einem medizinisch ausgebildeten Personal manuell in eine Halteeinrichtung
hineingelegt und es wird manuell ein Kupplungshebel umgelegt, um einen Kontakt zwischen
der Druckgasflasche und einem Befüllventil herzustellen. Der entsprechende Nutzer
der Flasche muß somit zum einen die Flasche innerhalb des zugeordneten Gerätes positionieren
und anschließend muß manuell der Kupplungsvorgang durchgeführt werden. Der Benutzer
ist hierbei in einem sehr engen Kontakt mit den an Hochdruckleitungen angeschlossenen
Bauelementen. Da im Bereich dieser Bauelemente Drücke bis zu 200 bar herrschen, bestehen
gegen eine entsprechende Benutzung verbreitet Vorbehalte.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend genannten
Art derart zu konstruieren, daß ein hoher Benutzungskomfort bei gleichzeitig hoher
Betriebssicherheit bereitgestellt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Füllventil automatisch
ansteuerbar sowie über eine automatisch ansteuerbare Kupplung mit der Druckgasflasche
verbindbar ist.
[0006] Durch die Verwendung der automatisch ansteuerbaren Kupplung muß ein Benutzer lediglich
die Druckgasflasche in die dafür vorgesehene Halterung einsetzen. Alle weiteren Vorgänge,
insbesondere die Durchführung des Kupplungsvorganges und das Öffnen und Schließen
des Füllventils, können automatisch durchgeführt werden. Es wird hierdurch zum einen
ein hoher Benutzungskomfort bereitgestellt, darüber hinaus werden Fehlbedienungen
vermieden.
[0007] Zur Unterstützung eines behinderungsfreien Einsetzens der Druckgasflasche in die
Flaschenhalterung sowie zur Unterstützung einer entsprechenden behinderungsfreien
Entnahme der Druckgasflasche aus der Flaschenhalterung wird vorgeschlagen, daß die
automatisch ansteuerbare Kupplung einen Füllfinger aufweist.
[0008] Eine einfache Ansteuerung wird dadurch unterstützt, daß die Kupplung mit einer pneumatischen
Betätigung versehen ist.
[0009] Eine stabile Positionierung der Druckgasflasche während des Befüllens sowie eine
einfache Bedienbarkeit auch für Laien wird dadurch unterstützt, daß die Druckgasflasche
mit einer im wesentlichen in vertikaler Richtung orientierten Längsachse in ein Tragelement
der Flaschenhalterung einhängbar ist.
[0010] Eine kompakte Ausführungsform wird dadurch bereitgestellt, daß eine mit der Flaschenhalterung
versehene Befüllstation schrankartig ausgebildet ist.
[0011] Zu einer einfachen Bedienbarkeit trägt es ebenfalls bei, daß die Befüllstation mit
einer positionierbaren Abdeckung versehen ist.
[0012] Eine Aktivierung des Befüllvorganges mit einem einzigen Handgriff wird dadurch ermöglicht,
daß die Kupplung über einen Bedienknopf im Bereich der Befüllstation aktivierbar ist.
[0013] Eine Überwachung des Befüllungsvorganges kann dadurch erfolgen, daß die Befüllstation
mit einer Anzeige zur Darstellung eines jeweiligen Befüllungszustandes versehen ist.
[0014] Zur Vermeidung von mechanischen Bedienvorgängen trägt es ebenfalls bei, daß die Befüllstation
eine Automatik für ein Zurückziehen des Füllfingers nach einer vollständigen Befüllung
der Druckgasflasche aufweist.
[0015] Eine Freigabe der Druckgasflasche auch bei einem Ausfall externer Energiequellen
kann dadurch erreicht werden, daß die Kupplung mit einer Feder zur Rückpositionierung
des Füllfingers versehen ist.
[0016] Eine nochmals gesteigerte Betriebssicherheit wird dadurch unterstützt, daß die Befüllstation
eine Befüllüberwachung aufweist.
[0017] Zu einem Betrieb der Befüllungseinrichtung mit geringem Energieverbrauch trägt es
bei, daß die Befüllstation eine Automatik zur Abschaltung einer Druckgasversorgung
aufweist.
[0018] Ein typisches Anwendungsgebiet wird dadurch definiert, daß die Befüllstation für
eine Befüllung der Druckgasflaschen mit Sauerstoff ausgebildet ist.
[0019] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische teilweise Darstellung einer in eine Befülleinrichtung eingehängten
Druckgasflasche und
- Fig. 2
- eine schematisierte Querschnittdarstellung durch einen Teil einer anderen Ausführungsform
der Befülleinrichtung.
[0020] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Teil der Vorrichtung zum
Befüllen von Druckgasflaschen (1).
[0021] Die Druckgasflasche (1) ist mit einem Kopfteil (2) versehen, aus dem auf einander
abgewandten Seiten Haltezapfen (3, 4) herausragen. Mit den Haltezapfen (3, 4) wird
die Druckgasflasche (1) in Halterungsausnehmungen (5, 6) eines Tragelementes (7) eingehängt.
Das Tragelement (7) ist als Teil einer Befüllstation (8) ausgebildet, die mit einer
positionierbaren Abdeckung (9) versehen ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Abdeckung (9) verschwenkbar relativ zu einer Wandung (10) angeordnet, so daß
ein Öffnen und Schließen ähnlich zu einer Tür möglich ist.
[0022] Die Halterungsausnehmungen (5, 6) weisen jeweils eine Einführöffnung (11) sowie eine
Fixiermulde (12) auf, die relativ zur Einführöffnung (11) auf einem niedrigeren Niveau
angeordnet ist. Durch diese Konstruktion nehmen die Druckgasflaschen (11) aufgrund
der Schwerkrafteinwirkung automatisch ihre für die Durchführung des Befüllvorganges
vorgegebene Positionierung ein und sind in dieser Positionierung gegen unbeabsichtigte
Lageänderungen gesichert.
[0023] Zur Überwachung eines jeweiligen Druckes ist ein Manometer (13) verwendet. Im Bereich
eines der Haltezapfen (3, 4) ist ein Füllanschluß (14) angeordnet. Mit einem Abstand
zum Füllanschluß (14), jedoch benachbart zu diesem, ist eine Kupplung (15) positioniert.
Die Kupplung (15) weist einen relativ zur Druckgasflasche (1) positionierbaren Füllfinger
(16) auf. Die Kupplung (15) wird von einer Trageinrichtung (17) gehaltert, die mit
der Befüllstation (8) starr verbunden ist. Relativ zur Trageinrichtung (17) ist der
Füllfinger (16) von einem Antrieb (18) positionierbar. Der Antrieb (18) ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel als ein Pneumatikzylinder ausgebildet.
[0024] Der konstruktive Aufbau der zur Durchführung des automatischen Befüllvorganges verwendeten
Bauelemente ist in Figur 2 stärker detailliert veranschaulicht. Es handelt sich hier
um eine gegenüber der Darstellung in Fig. 1 abgewandelte Ausführungsform, bei der
der Füllfinger (16) oberhalb der Druckgasflasche (1) und nicht seitlich zu dieser
angeordnet ist. Im Bereich des Kopfteiles (2) der Druckgasflasche (1) ist in einem
als Teil der Druckgasflasche (1) ausgebildeten Flaschenstutzen (19) ein Gewindestück
(20) eingeschraubt. Innerhalb des Gewindestückes (20) ist ein Distanzrohr (21) angeordnet,
in dem ein Schiebestück (22) geführt ist. Das Schiebestück (22) ist im Bereich seiner
der Druckgasflasche (1) abgewandten Ausdehnung mit einer Dichtung (23) versehen. Die
Dichtung (23) führt eine Abdichtung relativ zu einem Verbindungskanal (24) innerhalb
eines Gehäuses (25) eines Anschlußelementes (26) durch. In das Anschlußelement (26)
sind das Manometer (13) und ein Druckminderer (27) eingeschraubt. Der Druckminderer
(27) weist im Bereich seiner dem Anschlußelement (26) abgewandten Ausdehnung eine
Kupplung (28) auf, an die ein Abgabeschlauch anschließbar ist.
[0025] Zur Unterstützung einer Positionierung der Druckgasflasche (1) wird ein Aufnahmering
(29) verwendet, der eine Zentrierung und Fixierung der Druckgasflasche (1) hervorruft.
[0026] Im Bereich des Füllfingers (16) ist ein Stößel (30) geführt, der mit einem Stößelkopf
(31) in einen Innenraum (32) des Füllfingers (16) hineinragt. In einem Grundzustand
ist der Stößelkopf (31) gegen eine Dichtscheibe (33) geführt. Nach einem Verfahren
des Füllfingers (16) in Richtung auf einen Anschluß (34) des Anschlußelementes (26)
wird der Stößel (30) zurückgeschoben und eine Verbindung zwischen dem Füllfinger (16)
und der Druckgasflasche (1) hergestellt.
1. Vorrichtung zum Befüllen von Druckgasflaschen, die eine Flaschenhalterung zur Fixierung
der Druckgasflasche und ein Füllventil zur Verbindung mit einer Druckgasquelle aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Füllventil automatisch ansteuerbar sowie über eine automatisch ansteuerbare Kupplung
mit der Druckgasflasche (1) verbindbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die automatisch ansteuerbare Kupplung einen Füllfinger (16) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung mit einer pneumatischen Betätigung versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgasflasche (1) mit einer im wesentlichen in vertikaler Richtung orientierten
Längsachse in ein Tragelement (7) der Flaschenhalterung einhängbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der Flaschenhalterung versehene Befüllstation (8) schrankartig ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllstation (8) mit einer positionierbaren Abdeckung (9) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung über einen Bedienknopf im Bereich der Befüllstation (8) aktivierbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllstation (8) mit einer Anzeige zur Darstellung eines jeweiligen Befüllungszustandes
versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllstation (8) eine Automatik für ein Zurückziehen des Füllfingers (16) nach
einer vollständigen Befüllung der Druckgasflasche (1) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung mit einer Feder zur Rückpositionierung des Füllfingers (16) versehen
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllstation (8) eine Befüllüberwachung aufweist.
12. vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllstation (8) eine Automatik zur Abschaltung einer Druckgasversorgung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllstation (8) für eine Befüllung der Druckgasflaschen (1) mit Sauerstoff
ausgebildet ist.